ÖWAV-Verbandsnachrichten

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230 öwaw © Springer-Verlag Wien Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft MITTEILUNGEN DES ÖSTERREICHISCHEN WASSER- UND ABFALLWIRTSCHAFTSVERBANDES Persönliches/ Ehrungen Univ.-Prof. DI Dr. Raimund HABERL, Vorstandsmitglied und Träger der Gol- denen Ehrennadel des ÖWAV, feiert im August den 65. Geburtstag. em. o.Univ.-Prof. DI Dr. Dr. h.c. Helmut KROISS, Ehrenpräsident, Vorstandsmit- glied und Träger der Goldenen Ehren- nadel des ÖWAV, feierte im Juli den 70. Geburtstag. Bau-Ass. DI Otto SCHAAF, Präsident der Deutschen Vereinigung für Wasserwirt- schaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA), wurde im Rahmen des diesjährigen D-A- CH-Treffens in Köln die Ehrenmitglied- schaft des ÖWAV verliehen. GF DI Walter SCHARF, Vorstands- mitglied, Vorsitzender der Fachgruppe „Abfallwirtschaft und Altlastensanie- rung“ und Träger der Goldenen Ehren- nadel des ÖWAV, feierte im Juli den 65. Geburtstag. ÖWAV-Vollversammlung 2014 Die ÖWAV-Vollversammlung 2014 fand am Donnerstag, 15. Mai 2014, in den Räu- men der Kommunalkredit Austria AG in Wien statt. Im Rahmen der Vollversammlung er- statteten das Präsidium, der Geschäfts- führer sowie die Rechnungsprüfer ihre Berichte, zudem wurden Beschlüsse über die Anpassung der Mitgliedsbeiträge und über eine Statutenänderung gefasst. Das Protokoll der Vollversammlung steht ab sofort unter www.oewav.at/ download >  Sonstiges zum Download zur Verfügung. Otto Schaaf ÖWAV-Ehrenmitglied Bau-Ass. DI Otto Schaaf, Präsident der Deutschen Vereinigung für Wasserwirt- schaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) und Vorstand der Stadtentwässerungsbe- triebe Köln, wurde im Rahmen des dies- jährigen D-A-CH-Treffens, welches am 26./27. Juni 2014 in Köln stattgefunden Glosse des ÖWAV-Präsidiums Mit Kanalsanierung aus der Krise? Obwohl viele Verantwortliche in unserem Land das österreichische Trinkwasser- und Abwassersystem als das weltbeste bezeichnen, wissen Insider, dass dieses Prädikat leider nicht mehr lange an uns verliehen werden kann. Wenn man sich die Altersstruktur unserer Trinkwasser- und Abwassersysteme ansieht und gleichzeitig die Reparatur- und Renovierungsraten an diesen Leitungen gegenüberstellt, er- kennt man klar, dass hier derzeit andere Prioritäten gesetzt werden. Auch unser Fördersystem in der Siedlungswasserwirtschaft fristet seit Jahren leider ein Schattendasein. Stellt man den Mindestbedarf an Fördervolumen in einer Größenordnung von 200 bis 250 Mio./Jahr (ohne Hausanschlusssanierung) den zu erwartenden 100 Mio. gegenüber, merkt man, dass hier ein Quasi-Stillstand eingetreten ist. Mit Spannung wartet die Siedlungswasserwirtschaft auf das neue Fördersystem und die Fördersummen bis zum nächsten Finanzausgleich. Nachdem auch für 2015 und 2016 nicht mehr als 100 Mio./Jahr zu erwarten sind, wird sich der Rückstau der Projekte bei den Landesregierungen bzw. bei der KPC weiter verstärken bzw. werden sehr viele Projekte weiterhin in der Schublade liegen bleiben und wichtige Investitionen nicht getätigt werden. Da wir in Österreich bekannterweise zwischen 80.000 und 100.000 km öffentli- che Kanäle errichtet haben und wissen, dass weitere rd. 150.000 km Hauskanäle in Privatbesitz sind, ist zudem zu hinterfragen, wie viel Sinn es macht, den öffentlichen Kanal mit Müh und Not aufrechtzuerhalten und sich gleichzeitig um den Haus- kanal nicht zu kümmern. Untersuchungen in Deutschland zeigen, dass etwa 70 % der älteren Hausanschlusskanäle wesentliche Undichtheiten aufweisen. Vielen Privaten ist die eigene Zuständigkeit und damit auch die Erhaltungspflicht für den Hauskanal nicht bewusst. Viele Hauskanalbesitzer wissen zudem gar nicht über die genaue Lage ihres Hauskanals und den Verlauf auf ihren Grundstücken Bescheid. Unter diesen Rahmenbedingungen darf es nicht verwundern, dass die Wartung und Dichtheitsüberprüfung dieser Kanalsysteme stiefmütterlich behandelt werden. Sucht man in Österreich nun einen Impuls für die Bauwirtschaft und für regiona- le KMU, dann bietet sich die Siedlungswasserwirtschaft, aber im Besonderen die Sanierung der Kanäle geradezu an. Mit einer einfachen Rechnung (schon mehr- mals von mir bei Seminaren vorgetragen) kann nachgewiesen werden, dass die Bauwirtschaft bei jährlichen 1–2 % Renovierungs- bzw. Sanierungsquoten bei den öffentlichen und den Hausanschlusskanälen rd. 1–1,5 Mrd. im Jahr umsetzen kann und damit hunderte Umweltjobs für die nächsten Jahrzehnte gesichert wer- den können. In diesem Zusammenhang sei auch auf die Initiative VOR SORGEN hingewiesen: Auf der Website www.wasseraktiv.at/Vorsorgen kann viel Vergessenes aufgefrischt und für jede Kommune kostenloses Informationsmaterial angefordert werden. Baurat h.c. DI Roland Hohenauer ÖWAV-Vizepräsident ÖWAV-Präs. HR DI Johann Wiedner erstattete seinen Bericht vor der Vollversammlung (Foto: Titzer) ÖWAV-Präsident Johann Wiedner und DWA-Prä- sident Otto Schaaf (Foto: DWA) Online publiziert: 2. August 2014

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Österreichische Wasser- und AbfallwirtschaftMITTEILUNGEN DES ÖSTERREICHISCHEN WASSER- UND ABFALLWIRTSCHAFTSVERBANDES

Persönliches/ Ehrungen

Univ.-Prof. DI Dr. Raimund HABERL, Vorstandsmitglied und Träger der Gol-denen Ehrennadel des ÖWAV, feiert im August den 65. Geburtstag.

em. o.Univ.-Prof. DI Dr. Dr. h.c. Helmut KROISS, Ehrenpräsident, Vorstandsmit-glied und Träger der Goldenen Ehren-nadel des ÖWAV, feierte im Juli den 70. Geburtstag.

Bau-Ass. DI Otto SCHAAF, Präsident der Deutschen Vereinigung für Wasserwirt-schaft, Abwasser und Abfall e.  V. (DWA), wurde im Rahmen des diesjährigen D-A-CH-Treffens in Köln die Ehrenmitglied-schaft des ÖWAV verliehen.

GF DI Walter SCHARF, Vorstands-mitglied, Vorsitzender der Fachgruppe „Abfallwirtschaft und Altlastensanie-rung“ und Träger der Goldenen Ehren-nadel des ÖWAV, feierte im Juli den 65. Geburtstag.

ÖWAV-Vollversammlung 2014

Die ÖWAV-Vollversammlung 2014 fand am Donnerstag, 15. Mai 2014, in den Räu-men der Kommunalkredit Austria AG in Wien statt.

Im Rahmen der Vollversammlung er-statteten das Präsidium, der Geschäfts-führer sowie die Rechnungsprüfer ihre Berichte, zudem wurden Beschlüsse über die Anpassung der Mitgliedsbeiträge und über eine Statutenänderung gefasst.

Das Protokoll der Vollversammlung steht ab sofort unter www.oewav.at/download > Sonstiges zum Download zur Verfügung. ■

Otto Schaaf ÖWAV-Ehrenmitglied

Bau-Ass. DI Otto Schaaf, Präsident der Deutschen Vereinigung für Wasserwirt-schaft, Abwasser und Abfall e.  V. (DWA) und Vorstand der Stadtentwässerungsbe-triebe Köln, wurde im Rahmen des dies-jährigen D-A-CH-Treffens, welches am 26./27. Juni 2014 in Köln stattgefunden

Glosse des ÖWAV-Präsidiums Mit Kanalsanierung aus der Krise?

Obwohl viele Verantwortliche in unserem Land das österreichische Trinkwasser- und Abwassersystem als das weltbeste bezeichnen, wissen Insider, dass dieses Prädikat leider nicht mehr lange an uns verliehen werden kann. Wenn man sich die Altersstruktur unserer Trinkwasser- und Abwassersysteme ansieht und gleichzeitig die Reparatur- und Renovierungsraten an diesen Leitungen gegenüberstellt, er-kennt man klar, dass hier derzeit andere Prioritäten gesetzt werden.

Auch unser Fördersystem in der Siedlungswasserwirtschaft fristet seit Jahren leider ein Schattendasein. Stellt man den Mindestbedarf an Fördervolumen in einer Größenordnung von € 200 bis 250 Mio./Jahr (ohne Hausanschlusssanierung) den zu erwartenden € 100 Mio. gegenüber, merkt man, dass hier ein Quasi-Stillstand eingetreten ist.

Mit Spannung wartet die Siedlungswasserwirtschaft auf das neue Fördersystem und die Fördersummen bis zum nächsten Finanzausgleich.

Nachdem auch für 2015 und 2016 nicht mehr als € 100 Mio./Jahr zu erwarten sind, wird sich der Rückstau der Projekte bei den Landesregierungen bzw. bei der KPC weiter verstärken bzw. werden sehr viele Projekte weiterhin in der Schublade liegen bleiben und wichtige Investitionen nicht getätigt werden.

Da wir in Österreich bekannterweise zwischen 80.000 und 100.000 km öffentli-che Kanäle errichtet haben und wissen, dass weitere rd. 150.000 km Hauskanäle in Privatbesitz sind, ist zudem zu hinterfragen, wie viel Sinn es macht, den öffentlichen Kanal mit Müh und Not aufrechtzuerhalten und sich gleichzeitig um den Haus-kanal nicht zu kümmern. Untersuchungen in Deutschland zeigen, dass etwa 70 % der älteren Hausanschlusskanäle wesentliche Undichtheiten aufweisen. Vielen Privaten ist die eigene Zuständigkeit und damit auch die Erhaltungspflicht für den Hauskanal nicht bewusst. Viele Hauskanalbesitzer wissen zudem gar nicht über die genaue Lage ihres Hauskanals und den Verlauf auf ihren Grundstücken Bescheid. Unter diesen Rahmenbedingungen darf es nicht verwundern, dass die Wartung und Dichtheitsüberprüfung dieser Kanalsysteme stiefmütterlich behandelt werden.

Sucht man in Österreich nun einen Impuls für die Bauwirtschaft und für regiona-le KMU, dann bietet sich die Siedlungswasserwirtschaft, aber im Besonderen die Sanierung der Kanäle geradezu an. Mit einer einfachen Rechnung (schon mehr-mals von mir bei Seminaren vorgetragen) kann nachgewiesen werden, dass die Bauwirtschaft bei jährlichen 1–2 % Renovierungs- bzw. Sanierungsquoten bei den öffentlichen und den Hausanschlusskanälen rd. € 1–1,5 Mrd. im Jahr umsetzen kann und damit hunderte Umweltjobs für die nächsten Jahrzehnte gesichert wer-den können.

In diesem Zusammenhang sei auch auf die Initiative VOR SORGEN hingewiesen: Auf der Website www.wasseraktiv.at/Vorsorgen kann viel Vergessenes aufgefrischt und für jede Kommune kostenloses Informationsmaterial angefordert werden.

Baurat h.c. DI Roland HohenauerÖWAV-Vizepräsident

ÖWAV-Präs. HR DI Johann Wiedner erstattete seinen Bericht vor der Vollversammlung (Foto: Titzer)

ÖWAV-Präsident Johann Wiedner und DWA-Prä-sident Otto Schaaf (Foto: DWA)

Online publiziert: 2. August 2014

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hat, die Ehrenmitgliedschaft des ÖWAV verliehen.

ÖWAV-Präsident HR DI Johann Wied-ner dankte dem DWA-Präsidenten Otto Schaaf für seine besonderen Verdienste um die Wasser- und Abfallwirtschaft und hob insbesondere die gute Zusammen-arbeit der beiden Verbände hervor.

Der ÖWAV gratuliert sehr herzlich zu dieser Auszeichnung! ■

FAcHBEREIcH ABWASSERWIRtScHAFt

Sitzung des Leitungsausschusses der Fachgruppe

Am 19. Mai 2014 fand in Wien eine Sitzung des Leitungsausschusses der Fachgruppe „Abwassertechnik und Gewässerschutz“ statt. Im Rahmen dieser Sitzung legte wHR DI Gerhard Spatzierer, der die Fach-gruppe seit Jänner 2004 leitete, seine Funktion als Vorsitzender zurück. ÖWAV-Ehrenpräsident BR h.c. DI Dr. Werner Flögl dankte HR Spatzierer für die lang-jährige, überaus erfolgreiche Leitung der Fachgruppe und überreicht ihm namens des ÖWAV in Anerkennung seiner über-ragenden Verdienste um die Fachgruppe „Abwassertechnik und Gewässerschutz“ ein kleines Präsent. Als sein Nachfolger wurde auf Vorschlag von BR Flögl ein-stimmig HR DI Gerhard Fenzl (Amt der OÖ Landesregierung) gewählt. ÖWAV-GF DI Manfred Assmann dankte HR Fenzl, dass er sich neben seinen beruflichen Verpflichtungen als Leiter der Abt. Oberflächengewässerwirtschaft dieser anspruchsvollen Aufgabe annimmt.

In der Sitzung wurden die aktuellen Themen und Herausforderungen der Fachgruppe beraten sowie die Überarbei-tung mehrerer Regelwerke diskutiert. Dies betrifft insbesondere die weitere Vorgangsweisen bei den ÖWAV-Regel-blättern 29 und 35. Darüber hinaus er-teilte der Leitungsausschuss die Freigabe, gemeinsam mit dem Berufsfeuerwehr-verband ein Merkblatt zur Ausbreitung von Dämpfen im Kanalnetz zu erarbeiten.

Neben einer Reihe anderer für die Fachgruppe relevanter Themen und Be-richte wurde auch die Seminarplanung für das Jahr 2015 besprochen bzw. wur-den bereits einige Termine fixiert. ■

1. Kurs „Betriebsführung/Wartung von Kanälen“

Von 12.–16. Mai 2014 fand auf der Kläran-lage des WV Ossiacher See in Feldkirchen (Kärnten) unter der Leitung von Univ.-Prof. DI Dr. Thomas Ertl der 1. ÖWAV-Ausbildungskurs „Betriebsführung und Wartung von Kanalisationen“ statt. Der Kurs war mit 21 Teilnehmern ausgebucht und wurde von den Teilnehmern durch-wegs positiv beurteilt.

Ausbildungsziel des neuen Kurses sind in erster Linie die Aktualisierung und Vertiefung der Kenntnisse für die Betriebsführung und Wartung von Ent-wässerungssystemen außerhalb von Gebäuden. An diesem Kurs, der gemäß ÖWAV-Regelblatt 44 ein Pflichtkurs für das Ablegen der KanalfacharbeiterInnen-prüfung ist, haben demgemäß in erster Linie Mitarbeiter von Kanalisationsan-lagen teilgenommen. Erfreulicherweise haben auch 7 bereits geprüfte Kanalfach-arbeiter die Gelegenheit genutzt, in die-sem Kurs ihre Kenntnisse aufzufrischen und zu erweitern.

Der ÖWAV möchte auch auf diesem Wege allen Mitwirkenden danken, die zum Gelingen dieses neuen Ausbildungs-moduls beigetragen haben. Der Dank gilt insbesondere dem Kursleiter, allen Vor-tragenden sowie dem WV Ossiacher See für die großzügige Bereitstellung der er-forderlichen Infrastruktur auf der Kläran-lage in Feldkirchen und nicht zuletzt den Teilnehmern. ■

Nachbarschaft „Großkläranlagen“

Von 5. bis 6. Juni 2014 fand auf Einladung des GAV Krems auf der neugestalteten Kläranlage des Abwasserverbandes in Krems der 19. Nachbarschaftstag der Son-der-Nachbarschaft „Großkläranlagen“ statt. Der Obmann des Abwasserverban-des, Bgm. Walter Harauer, sowie der Leiter der ÖWAV-Kanal- und Kläranlagen-Nach-barschaften, wHR DI Gerhard Spatzie-rer, begrüßten die 40 Teilnehmer von 22 Betreibern aus Österreich und Südtirol.

Der Themenbereich spannte sich in einem weiten Bogen von der Überprü-fung der Betriebsdaten durch kontinu-ierliche Bilanzierung, der Überprüfung von Anlagen gemäß §  134 WRG, Be-triebserfahrungen mit der Nachreinigung mit Aktivkohle, dem Einsatz eines Klär-schlammkondensationstrockners, der Aufbereitung von Bioabfällen und Co-Substraten bis zu außergewöhnlichen Be-triebszuständen auf Kläranlagen.

Nicht zuletzt aufgrund der gleich-zeitig laufenden Medienkampagne zum Thema „Mikroplastik“ im Ö3-Wecker präsentierte DI Papp die Ergebnisse der diesbezüglichen Untersuchungen auf der Hauptkläranlage Wien. Nach der Besichtigung der Altstadt von Krems sowie der Anlagen der Winzergenossen-schaft Krems konnten bei einem gemüt-lichen Zusammensein auf Einladung des Verbandes Problemstellungen der Teilnehmer erörtert und Erfahrungen ausgetauscht werden.

Am nächsten Tag präsentierte die ebs-wien hauptkläranlage eine audiovisuelle Unterweisung für Mitarbeiter sowie vor-läufige Ergebnisse der Versuchsanlage für das Projekt EOS. DI Spatzierer berichtete anschließend über aktuelle Entwicklun-gen in Österreich, Deutschland und der Schweiz und dankte bei dieser Gelegen-heit den Teilnehmer für die langjährige

Teilnehmer am 1. ÖWAV-Ausbildungskurs „Betriebsführung und Wartung von Kanalisatio-nen“ in Feldkirchen

Teilnehmer am Nachbarschaftstag der Sonder-Nachbarschaft „Großkläranlagen“ in Krems

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Unterstützung. Nach einem Vortrag über die Entwicklung und Konzeption der An-lagen des GAV Krems konnten diese ab-schließend besichtigt werden. ■

Kanal-NB Burgenland gestartet

Am 11. Juni 2014 fand in Oberpullendorf auf Einladung des AWV Mittleres Burgen-land der „Starttag“ zu den Kanal-Nach-barschaften im Burgenland statt. Die Begrüßung der 77 Teilnehmer erfolgte durch den Obmann des Verbandes, Bgm. Peter Heger, und HR DI Gerald Hüller (Amt der Bgld. Landesregierung).

Einleitend erläuterte DI Florian Kretschmer (BOKU) die Aufgaben und Anforderungen des Kanalbetriebes und zeigte zukünftige Entwicklungen auf. So-dann stellte HR DI Gerhard Spatzierer die Aufgaben und Ziele der Kanal-Nach-barschaften vor und lud die Teilnehmer zur Mitarbeit ein. Im Anschluss folgten Beiträge aus der Praxis von DI Christoph Giefing, DI Thomas Kögler und Ing. Mar-tin Spirk über Geruchs- und Korrosions-probleme, Betrieb und Reinigung von Stauraumkanälen sowie über den Betrieb von Pumpstationen. Franz Strehn, Ing. Manfred Fuchs sowie die Mitarbeiter des AWV stellten sodann den Kanalbetrieb des AWV Mittleres Burgenland inkl. der Einrichtungen, Fahrzeuge und PSA vor. Sämtliche Vorträge der Veranstaltung ste-hen auf www.kan.at zur Verfügung.

Mit der Gründung der Kanal-Nach-barschaften im Burgenland gibt es nun-mehr in ganz Österreich und Südtirol Kanal-Nachbarschaften.

Wie geht es mit den Kanal-Nachbar-schaften im Burgenland weiter?

Vorerst wird eine Nachbarschaft für das Nördliche Burgenland und eine wei-tere für das Mittlere und Südliche Burgen-land gebildet. DI Dr. Brigitte Nikolavcic vom Amt der Bgld. Landesregierung wird

dabei die Betreuung übernehmen, als Sprecher werden Ing. Manfred Fuchs vom AWV Mittleres Burgenland und Swen Ka-rassowitsch vom RHV Region Neusiedler See-Westufer fungieren.

Dem AWV Mittleres Burgenland und dem Amt der Burgenländischen Landes-regierung darf an dieser Stelle für die Or-ganisation und tatkräftige Unterstützung der Veranstaltung gedankt werden. ■

KlärfacharbeiterInnenprüfung

Am 30. Juni 2014 fand auf der Regional-kläranlage der Linz Service GmbH in Asten die 143. KlärfacharbeiterInnen-prüfung des Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverbandes (ÖWAV) statt. Den Vorsitz führte OBR DI Bernhard Nening (Amt der OÖ Landesregierung).

Erfreuliches Ergebnis: alle 19 Kandida-tInnen haben die nunmehr letzte Prüfung nach dem alten Regelblatt 15 bestanden. Bei der nächsten Prüfung, voraussichtlich im Herbst 2014, gelten bereits die Voraus-setzungen des neuen ÖWAV-Regelblattes 15 (2013).

Der ÖWAV möchte auf diesem Wege dem Gastgeber, dem Vorsitzenden der Prüfungskommission, allen Prüfern und nicht zuletzt den KandidatInnen, die sich der sicherlich nicht einfachen Prüfung unterzogen haben, auch auf diesem Wege seinen herzlichen Dank aussprechen. ■

FAcHBEREIcH ABFALLWIRtScHAFt

Neue Abfallinformationen

Der ÖWAV-Unterausschuss „Deponie-Eingangskontrolle“ hat unter der Feder-führung von DI Roland Starke (BMLFUW) die neuen Abfallinformationen für Abfälle ohne analytische Untersuchungen verab-

schiedet. Schwerpunkt der Überarbeitung war die praxisgerechtere Umsetzung der auszufüllenden Inhalte, eine entspre-chende Kürzung des Umfangs (maximal 2 Seiten) und die Erstellung einer neuen Abfallinformation für „teerhaltigen Stra-ßenaufbruch“. Die Abfallinformationen sollen in den nächsten Wochen – im Anschluss an die bereits kundgemachte Novelle der DVO 2008 – inkl. Ausfüllhilfe als „ausfüllbares PDF“ auf der Homepage des BMLFUW unter www.abfallwirtschaft.at veröffentlicht werden. Der ÖWAV wird seine Mitglieder in einem gesonderten E-Mail rechtzeitig darüber informieren. ■

ÖWAV-Strukturvorlagen

In Abstimmung mit dem BMLFUW hat der ÖWAV-Arbeitsausschuss „Deponie“ die Strukturvorlagen für die Lang- und Kurzfassung eines Umweltinspektions-berichts auf Deponien für nicht gefährli-che Abfälle fertiggestellt und unter www.oewav.at (> Download/Ausschusspapiere) veröffentlicht. Die Langfassung dient als Grundlage der Vor-Ort-Besichtigung und beinhaltet eine Checkliste mit den für die Umweltinspektion relevanten Inhalten des Jahresberichts der Deponieaufsicht. Neben der „Deponietechnik“ und der „Abfallannahme, Aufzeichnungen und Meldungen“ erfolgt vor allem die Kont-rolle der vorliegenden Beweissicherung in den Bereichen „Wasser/Abwasser“, „Luft/Staub“ und ggf. „Lärm“. Die zu ver-öffentlichende Kurzfassung ist ein Auszug der Langfassung mit einer zusammen-fassenden Beurteilung durch die zustän-dige Behörde. Weiterführend arbeitet das BMLFUW zurzeit an der strukturierten Übermittlung von Kurzfassungen der Umweltinspektionsberichte im EDM, welche zukünftig unter http://edm.gv.at (> IndustrieemissionenRL, IPPC Anlagen) veröffentlicht werden. ■

ÖWAV-Arbeiten zur Abfallstrategie

■ ÖWAV-Arbeitsgruppe „Vollzugspra-xis in der Abfallwirtschaft

Unter der Leitung von Dr. Wilhelm Him-mel (Amt der Stmk. LR) arbeitet die Arbeitsgruppe zurzeit an der Erstellung eines ÖWAV-ExpertInnenpapiers als Input zum kommenden Bundesabfall-wirtschaftsplan 2017. Leitthema der letzten Arbeitsgruppensitzung war die Beleuchtung der bestehenden Vollzugs-

„Starttag“ zu den burgenländischen Kanal-Nach-barschaften in Oberpullendorf (Foto: Spatzierer)

Teilnehmer an der 143. KlärfacharbeiterInnenprü-fung in Asten (Foto: ÖWAV)

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praxis hinsichtlich der „Aufzeichnungen und Kontrollen“ im Bereich der Abfall-wirtschaft. Nachdem sich die Arbeits-gruppe in der letzten Sitzung mit Fragen zum Erlaubnisrecht auseinandergesetzt hat, wurden mögliche Verbesserungs-potenziale bei der Kontrolle der Verbrin-gung von Alt-Kfz und der Erstellung und Kontrolle der Jahresabfallbilanzen auf-gezeigt. Im Zuge der kommenden Sitzung soll das Thema „Transport und Verbrin-gung“ diskutiert werden.

■ ÖWAV-Arbeitsgruppe „Ressourcen-schonung und -effizienz“

Im Zuge des letzten Arbeitsgruppentref-fens wurde die Stoffgruppe „Metalle“ the-matisiert und im Detail diskutiert. Seitens der TU Wien wurde einleitend der Alu-miniumhaushalt Österreichs dargestellt. Interessant war die Tatsache, dass neben dem überwiegenden Einsatz von Alumi-nium für Mobilität und Infrastruktur auch die Verwendung im Verpackungsbereich mit 16 % einen wesentlichen Anteil aus-macht. In weiterführenden Statements des Schrotthandels und der Stahlindust-rie wurden die Rahmenbedingungen der Ressource Metall erörtert. Hier kam es vor allem zur Diskussion einer besseren Etablierung von Recyclingtechnologien von Metallschrottverbindungen, mit dem mittelfristigen Ziel, den Export schlech-terer Schrottqualitäten zu vermeiden. Auch der Import höherer Schrottqualitä-ten zur Stahlerzeugung und Maßnahmen zur Verringerung des Exports von Alt-Kfz wurden neben offenen Fragen zum Land-fill- und Urban-Mining thematisiert. Die Arbeiten werden im Herbst mit der Stoff-gruppe „Holz/Papier“ fortgesetzt. ■

FAcHBEREIcH WASSERWIRtScHAFt

ÖWAV-RB 218 in Stellungnahme

Der ÖWAV-A r b e i t s a u s -schuss „Die Nutzung von Ti e f e ng r u n d -wasser aus was-serwirtschaft-licher Sicht“ der Fachgruppe „Wasserhaus-halt und Was-s e r v o r s o r g e “

hat vor kurzem den Entwurf des ÖWAV-Regelblattes 218 „Ressourcenschonende Tiefengrundwasserbewirtschaftung“ fer-tiggestellt und zur Stellungnahme ver-sendet. Stellungnahmefrist: 28. August 2014Der Entwurf kann beim ÖWAV (Andreas Gaul, [email protected]) angefordert wer-den. ■

Überarbeitung des ÖWAV-RB 205

Unter der Leitung von DI Jochen Schlam-berger überarbeitet der ÖWAV-Arbeits-ausschuss „Regelblatt 205 – Nutzung und Schutz von Quellen in nichtverkarsteten Bereichen“ das gleichnamige Regelblatt 205.

Das 1990 veröffentlichte Regelblatt wur-de 2011 zurückgezogen, der Leitungsaus-schuss der Fachgruppe „Wasserhaushalt und Wasservorsorge“ im ÖWAV empfahl die Überarbeitung des Regelblattes. Quel-len in nichtverkarsteten Gesteinen bilden häufig das Rückgrat einer dezentralen Ver-sorgung von kleinen Ortschaften, Einzelhö-fen aber auch touristischen Einrichtungen sowie wichtige Teile von kommunalen Ver-sorgungen. Der Stand der Technik für die Erschließung dieser Vorkommen hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verbessert und durch hydraulische und chemische Untersuchungsmethoden die Berechnung von Einzugsbereichen und damit einher-gehend deren Schutzgebieten ermöglicht. Dieses Regelblatt beschreibt den aktuellen Stand des Wissens und der Technik. Die Fertigstellung des Regelblattes ist für Ende 2015 geplant. ■

ExpertInnenpapier „Klimawandel“

Unter der Lei-tung von ÖWAV-Präsident HR DI Johann Wied-ner erarbeitete der ÖWAV-Ar-beitsausschuss „Forum Klima-wandel – Inter-d i s z i p l i n ä re r Dialog über A u s w i r k u n -gen des Klimawandels auf die Was-serwirtschaft“ das ExpertInnenpapier „Klimawandelauswirkungen und Anpas-

sungsstrategien in der österreichischen Wasserwirtschaft“.

Das Ziel dieses ExpertInnenpapiers ist es, die Einflüsse des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft in Österreich auf Basis von aktuellen Studien zum Klimawandel darzustellen und somit als Diskussions-basis für die weitere Entwicklung von An-passungsmaßnahmen zu fungieren. Das Papier liefert eine aktuelle Übersicht über die vorhandene Datenlage und unter-scheidet dabei in Bezug auf das vorhande-ne Wissen zwischen harten, mittelharten und weichen Fakten. Dabei zeigt sich, dass für eine langfristige wasserwirtschaftliche Planung die Datenlage noch nicht aus-reicht und daher die Prognosen für die Zukunft in einigen Bereichen noch nicht genügend untermauert sind, um einen dringenden Handlungsbedarf ableiten zu können.

Das ExpertInnenpapier steht unter www.oewav.at/publikationen zum Gra-tisdownload zur Verfügung. ■

Wasserwirtschaftstagung 2014

Der ÖWAV ver-anstaltet am 1. und 2. Oktober 2014 in Koope-ration mit dem Lebensministe-rium und dem Land Kärnten die 21. Öster-r e i c h i s c h e W a s s e r w i r t -schaftstagung (WWT) in Villach.

Die Wasserwirtschaftstagung ist das wasserpolitische Forum Österreichs. Im Rahmen der WWT diskutieren Vertre-terInnen von Kommunen, Verbänden, Behörden, BetreiberInnen, PlanerInnen und der Wissenschaft über die künfti-gen Herausforderungen der Wasserwirt-schaft. Der erste Block „Wasserwirtschaft im Spannungsfeld von Wirtschaft und Politik“ wird von einer hochkarätigen Podiumsdiskussion abgerundet. Am zweiten Tag werden die aktuellen Ent-wicklungen auf europäischer und na-tionaler Ebene in der Wasserwirtschaft thematisiert und diskutiert. „Hochwas-serschutz“ und „Wasserkraft“ in Bezug auf den 2. NGP sind weitere Themenfel-der der 21. Österreichischen Wasserwirt-schaftstagung.

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Als Eröffnungsredner konnte Univ. Prof. DDDr. Clemens Sedmak gewon-nen werden, der die Veranstaltung mit einem Festvortrag zum Thema „Wasser-wirtschaft als Lebensgrundlage“ eröffnen wird. ■

Informationen und Anmeldung:ÖWAV, Irene Vorauer, Tel. + 43–1-535 57 20-88,[email protected], www.oewav.at

Seminar „Wasserkraft und Ökologie“

Der ÖWAV ver-anstaltet am 12. November 2014 unter der Leitung von Prof. Markus Aufleger das Seminar „Was-serkraft und Ökologie“. Ähn-lich wie bei der S e m i na r s e r i e „Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke“ sollen hier in einem 2-jährig wiederkehrenden Seminar die Interessen der Wasserkraft und der Ökologie mit dem Ziel präsen-tiert werden, konsensuale Lösungen im öffentlichen Interesse zu finden.

Im ersten Block werden die notwen-digen Vorbereitungen und rechtlichen Rahmenbedingungen im Zuge der Wie-derverleihungsverfahren anhand von ak-tuellen Beispielen dargestellt.

Weiters werden in diesem Auftakt-seminar die neuesten Erkenntnisse zur Fischwanderung präsentiert und die daraus resultierenden Maßnahmen zum Fischschutz erläutert. Zudem werden erste Erkenntnisse zu den Fischabstie-gen aus Deutschland und Österreich be-trachtet. In einem weiteren Block wird die Bedeutung des Sedimentmanage-ments in der Wasserkraft dargestellt. Den Abschluss bilden drei Vorträge zu aktuel-len Forschungsvorhaben der Universitä-ten Innsbruck, der TU Wien und der TU Graz. ■

Informationen und Anmeldung:ÖWAV, Irene Vorauer, Tel. + 43-1-535 57 20-88,[email protected], www.oewav.at

7. ERFA „Hochwasserschutz“

Rund 60 Personen aus ganz Österreich kamen nach St. Veit a. d. Glan zum 7. Österreichweiten Erfahrungsaustausch der Hochwasserschutz- und Erhaltungs-verbände, um über die aktuellen Her-ausforderungen im Wasserbau in Bezug auf die Biber zu diskutieren. Die Teil-nehmerInnen wurden von LR Rolf Holub begrüßt.

Die Biberbestände haben sich vor allem entlang der Donau sehr gut ent-wickelt, aber bei weitem noch nicht ihr mögliches Populationsmaximum er-reicht. Probleme entstehen vor allem durch die Biberdämme, durch die klein-räumige Überflutungen ausgelöst werden können und die im Hochwasserfall auch das Abflussvermögen verringern können. Noch schwerwiegender sind die mög-lichen Schäden an Hochwasserschutz-dämmen, die durch die Errichtung der Biberbauten im Damm entstehen kön-nen.

Der Biber ist nach Anhang II und IV der FFH-Richtlinie geschützt und darf nur in Ausnahmefällen „letal vergrämt“ werden. Es muss zu einer Gefährdung des Menschen kommen, um derart drastische Maßnahmen zu setzen, die in Österreich nach Möglichkeit vermieden werden.

Der ERFA Hochwasserschutz zeigt, dass der Ausgleich zwischen den An-liegen der Biodiversität und des Hoch-wasserschutzes technisch wie auch organisatorisch möglich ist.

Im Rahmen dieses Erfahrungsaus-tausches diskutierten Biberbeauftrage aus ganz Österreich mit VertreterInnen von Gemeinden und Hochwasserschutz-verbänden. Damit konnte der ÖWAV zu einem besseren Verständnis zwischen den Interessensgruppen beitragen.

Der ÖWAV dankt besonders dem Was-serverband St. Veit an der Glan, dem

Land Kärnten und dem BMLFUW für die Unterstützung dieser Veranstaltung. ■

FAcHGRuPPE QuALItät uND HyGIENE

Neuer AA „Arbeitshygiene“

Am 28. Mai 2014 fand die konstituierende Sitzung des Arbeitsausschusses „Arbeits-hygienische und arbeitsmedizinische Richtlinien für Abwasseranlagen“ im Rah-men der Fachgruppe „Qualität und Hygi-ene“ statt. Ziel dieses Arbeitsausschusses ist es, das gleichnamige ÖWAV-Regelblatt aus dem Jahr 2004 zu überarbeiten und neu herauszugeben. Die Wahl der Aus-schussleitung wird in der kommenden Sitzung vorgenommen. ■

FAcHGRuPPE REcHt uND WIRtScHAFt

umweltrechtstage 2014

Der ÖWAV ver-anstaltet von 10.–11. Sep-tember 2014 in K o o p e r a t i o n mit dem Insti-tut für Umwelt-recht der JKU Linz die 19. Ö s t e r r e i c h i -schen Umwelt-rechtstage mit dem General-thema „Rechtsschutz im Umweltrecht – Neue Herausforderungen“.

Ganz entscheidendes Element des Rechtsstaates ist ein effektiver Rechts-schutz im Sinne durchsetzbarer subjekti-ver Rechte der Betroffenen. Das gilt auch und besonders für Umweltverfahren, in denen nach manchen noch immer zu wenig, nach manchen bereits zu viel Rechtsschutz besteht. Neue Entwick-lungen im EU-Umweltrecht, wie Grund-rechtecharta, vollständige Umsetzung der UVP-RL und besonders der Aarhus-Konvention stellen Österreich vor neue Herausforderungen. Mit erfasst ist etwa der einstweilige Rechtsschutz. An diesem Rechtsrahmen ist nun ebenfalls die neue Verwaltungsgerichtsbarkeit zu messen, erste Erfahrungen sind zu diskutieren.

ERFA „Hochwasser“ in St. Veit an der Glan (v.l.): ÖWAV-Vizepräs. Roland Hohenauer, LR Rolf Holub und Bgm. Rudolf Friewald (Foto: ÖWAV).

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In Workshops wird einerseits in der Praxis anstehenden Fragen des Lärm-schutzes bei Schiene und Straße, anderer-seits dem neuen (alten?) Umweltproblem der Lichtverschmutzung (zu viel künstli-ches Licht?) nachgegangen.

Daneben stehen wie immer das um-fassende Update zum aktuellen Umwelt-recht in Gesetzgebung und Judikatur sowie die Verleihung des Österreichi-schen Umwelt- und Technikrechtspreises 2014 im Brennpunkt. ■

Informationen und Anmeldung:ÖWAV, Martin Waschak, Tel. + 43-1-535 57 20-75,[email protected], www.oewav.at

REcHt – NORmEN – RIcHtLINIEN

Bundesgesetzblätter

BGBl. II Nr. 104/2014: Änderung der DVO 2008

BGBl. II Nr. 110/2014: Aktualisierung des Verzeichnisses der harmonisierten Euro-päischen Normen für Maschinen und für Sicherheitsbauteile für Maschinen

BGBl. II Nr. 111/2014: Aktualisierung des Verzeichnisses der harmonisierten Normen für die Sicherheit von Persönlichen Schutz-ausrüstungen

BGBl. II Nr. 113/2014: Änderung der Schiffsausrüstungsverordnung

BGBl. II Nr. 145/2014: WRG-Gefahrenzo-nenplanungsverordnung –WRG-GZPV

BGBl. III Nr. 110/2014: Geltungsbereich des Protokolls von Cartagena über die bio-logische Sicherheit zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt

BGBl. III Nr. 113/2014: Geltungsbereich der Änderung der Artikel 25 und 26 des Übereinkommens zum Schutz und zur Nut-zung grenzüberschreitender Wasserläufe und internationaler Seen

BGBl. III Nr. 117/2014: Geltungsbereich des Übereinkommens über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel, von internationaler Bedeu-tung

BGBl. III Nr. 120/2014: Geltungsbereich des Übereinkommens zum Schutz und zur Nutzung grenzüberschreitender Wasserläu-fe und internationaler Seen

BGBl. III Nr. 121/2014: Geltungsbereich der Änderung der Artikel 25 und 26 des Übereinkommens zum Schutz und zur Nut-

zung grenzüberschreitender Wasserläufe und internationaler Seen ■

RÜcKBLIcKE

Abwasserpumpen

Am 20. Mai 2014 fand im Bundesamtsge-bäude in Wien das ÖWAV-Seminar „Pum-pen in Abwasseranlagen“ statt. Mit knapp 150 Teilnehmern war die Veranstaltung, die unter der Leitung von DI Dr. Wilhelm Frey stand, ausgezeichnet besucht.

Das Seminar richtete sich an Be-treiberInnen von Abwasseranlagen, PlanerInnen, Ausrüsterfirmen, Behör-denvertreterInnen, Sachverständige und Universitäten und gab einen Überblick über die theoretischen Grundlagen der Förderung von Abwasser, Schlämmen und Chemikalien zur Abwasser- und Klärschlammbehandlung.

Die Pumpenauswahl und die Pum-penauslegung bildeten den Schwerpunkt des ersten Vortragsblockes. Anhand aus-gewählter Aufgabenstellungen wurden dann die verfügbaren Pumpen vorgestellt und deren Einsatzgebiete erläutert. Wei-ters wurden die Themen energieoptimier-ter Einsatz von Fördereinrichtungen sowie Wartungs- und Instandhaltungsstrate-gien besprochen und über Erfahrungen von BetreiberInnen und Anlagenbauern berichtet.

Den Abschluss bildete eine Zusam-menfassung des Gebotenen durch DI Dr. Wilhelm Frey. In allen Themenbereichen kamen die Diskussion sowie der Erfah-rungsaustausch unter den Teilnehmern nicht zu kurz. Die Veranstaltung wurde auch von 5 Firmen zur Präsentation ihrer

Produkte und Dienstleistungen genutzt wurde, wodurch den Teilnehmern ergän-zende Informationen und Kontakte zur Verfügung gestellt werden konnten. ■

Abfallvermeidung

Am 27. Mai 2014 veranstaltete der ÖWAV in Kooperation mit dem Institut für Abfallwirtschaft der BOKU das Seminar „Die Grenzen der Abfallvermeidung“, in welchem der Beitrag der Abfallvermei-dung zur Ressourcenschonung kritisch beleuchtet wurde.

Dabei ging es nicht nur um die Vorstel-lung von Instrumentarien zur Bewertung unterschiedlicher Abfallvermeidungs-maßnahmen, sondern auch um die Fra-ge, die SC Holzer in seinem einleitenden Statement formulierte, inwieweit sich Abfallvermeidung und wachstumsorien-tierte Marktwirtschaft unter einen Hut bringen lassen. Das betrifft nicht nur Maßnahmen zur Ressourcenschonung und -effizienz in der Industrie, sondern auch gesellschaftspolitische Ansätze, die zu einem Umdenken bei BürgerInnen und Betrieben führen müssten.

Hon.-Prof. Christoph Scharff (ARA AG) hielt in einer sozialen Betrachtung des Themas „Sammelquoten“ und „Ab-fallvermeidung“ fest, dass „die Einstel-lung zu beiden Bereichen in hohem Maße korreliert und – im positiven Fall – ge-meinsamer Ausdruck einer Werthaltung und eines strukturierten Lebens sind“.

Eine ganz andere Sichtweise durch die „Brille“ der Abfallwirtschaft zeigte, dass sich die Abfallvermeidung in einer modernen Ressourcenwirtschaft auf die „Vermeidung einer Beseitigung“ bezie-hen sollte. In diesen Zusammenhang fielen interessante Vorträge aus den Be-reichen der Baurestmassen und der Elek-troaltgeräte, die versteckte Potenziale der Abfallvermeidung bzw. eine erweiterte

Bezugsquellen:Bundesgesetzblätter:Verlag Österreich GmbH, WienTel. 01/20699-295, www.bgbl.at

Seminarleiter DI Dr. Wilhelm Frey (Foto: ÖWAV).

Univ.-Prof. Marion Huber-Humer (BOKU Wien) und Sektionschef Christian Holzer (BMLFUW) stellten sich den interessanten Diskussionen zum Thema „Abfallvermeidung“ (Foto: ÖWAV)

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Österreichische Wasser- und AbfallwirtschaftMITTEILUNGEN DES ÖSTERREICHISCHEN WASSER- UND ABFALLWIRTSCHAFTSVERBANDES

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Produzentenverantwortung ansprachen. Das Thema „Re-Use“ und bestehende Herausforderungen zum tatsächlichen Nachweis einer erstrebten „Reduktion von Lebensmittelabfällen im Restmüll“ rundeten eine Veranstaltung ab, die nicht nur über den aktuellen Stand der Abfall-vermeidung und (Vorbereitung zur) Wie-derverwendung informierte, sondern vor allem auch zum Nachdenken anregte. ■

HW-Schutz und Wasserkraft

Über 120 TeilnehmerInnen konnten von Vorstandsdir. Ing. Mag. Michael Ame-rer und LAbg. Markus Reitsamer beim ÖWAV-Seminar „Hochwasserschutz und Wasserkraft – Haftungsfragen und Betrei-berverantwortung“ am 4. Juni in Linz begrüßt werden.

Der erste Block der Veranstaltung be-schäftigte sich damit, welchen Beitrag Wasserkraftanlagen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes erbringen können und welche innerbetrieblichen Maß-nahmen ein Kraftwerksbetreiber übli-cherweise vorsieht, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Anschließend wurden Betreiberverantwortlichkeit und Aufsichtspflichten näher beleuchtet. Der Schwerpunkt des Seminars lag insbeson-dere in der Aufarbeitung der zivil- und strafrechtlichen Folgen des richtigen oder falschen Umgangs eines Wasserkraftan-lagenbetreibers mit Hochwasserereignis-sen. ■

Sand und Kies

Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilneh-mer durfte der ÖWAV bei der Präsenta-tion des ÖWAV-Regelblatts 217 „Schutz des Grundwassers beim Abbau von Sand und Kies“ im Zuge des gleichnamigen Seminars am 5. Juni 2014 begrüßen.

Das Regelblatt 217 wurde in mehr als 25 Sitzungen erstellt, wobei alle Stake-holder in diesem Prozess ihre Positionen einbrachten. Die oft divergierenden Inte-ressen wurden intensiv diskutiert und es konnten in allen Fragestellungen tragba-re Lösungen für alle Beteiligten gefunden werden. Das Regelblatt fasst damit den aktuellen Stand des Wissens in Bezug auf den Abbau von Sand und Kies zusam-men.

Neben dem Regelblatt wurde in 2 Blö-cken der Rohstoff Sand und Kies detail-liert angesprochen. Im letzten Vortrag wurden die Zielsetzungen und Anforde-rungen der geplanten Recycling-Bau-stoffverordnung vorgestellt, wobei der ÖWAV seine Funktion als Plattform für den Interessensausgleich in der Wasser- und Abfallwirtschaft bestens unter Be-weis stellen konnte.

Das ÖWAV-Regelblatt 217 „Schutz des Grundwassers beim Abbau von Sand und Kies“ ist ab sofort unter www.oewav.at/publikationen erhältlich. ■

25 Jahre Altlastensanierung

Der ÖWAV veranstaltete im Auftrag des BMLFUW am 11. Juni 2014 gemeinsam mit der Kommunalkredit Public Con-sulting (KPC), dem Umweltbundesamt und dem ÖVA in der Wirtschaftskammer

Österreich in Wien die Jubiläumsveran-staltung „25 Jahre Altlastensanierung in Österreich“.

Neben dem Aufzeigen der größten Sa-nierungserfolge der letzten Jahre wurden auf Basis der gesammelten Erfahrungen vor allem die kommenden Herausforde-rungen im Bereich der Altlastensanie-rung thematisiert.

So wird zurzeit in der Vollziehung des Altlastensanierungsgesetzes eine grund-legende Überarbeitung des Altlastenma-nagements in Österreich durchgeführt und eine Überleitung in ein eigenes Ver-fahrensgesetz erarbeitet. Die Arbeiten zu einem neuen Altlastenverfahrensgesetz zeigen, dass das Bewirtschaften von kon-taminierten Altstandorten und verläss-liche (kalkulierbare) Lösungen immer wichtiger werden. Ziel muss es sein, den Flächenverbrauch zu reduzieren und be-stehende Brachflächen (kontaminierte Altstandorte) einer rechtssicheren Nach-nutzung zuzuführen.

Gerade die abschließende Podiums-diskussion zeigte, dass hierfür noch wei-tere Fragen zu beantworten sind. Neben einer gesicherten Finanzierung (neue Strukturierung des Altlastenbeitrages und neue Förderinstrumente) für noch durchzuführende Sanierungen, stellt sich vor allem die Frage, welche Restkontami-nationen bei sanierten Altstandorten aus Sicht des Grundwasserschutzes vertret-bar sind, um eine gesicherte Nachnut-zung zu ermöglichen. ■

Geothermie

Der ÖWAV-Arbeitsausschuss „Wärme-pumpen“ stellte in diesem Jahr den ÖWAV-Arbeitsbehelf 43 „Leitfaden zur Anwendung der Thermalfahnenformel des ÖWAV-Regelblatts 207“ fertig, der Arbeitsbehelf wurde am 17. Juni 2014 im Rahmen des ÖWAV-Seminars „Geo-thermische Heiz- und Kühlanlagen“ vor rund 100 TeilnehmerInnen vorgestellt.

Großes Interesse der Fachwelt am Seminar „Hochwasserschutz und Wasserkraft“ in den Lin-zer Redoutensälen (Foto: ÖWAV

(v.l.): HR Dr. Kolmer (Land OÖ), MR DI Samek (BMLFUW), Dr. Aust (BMWFW), Dr. Schlager (BMLFUW), MR i. R. Dr. Vollhofer und DI Lohber-ger (Foto: ÖWAV)

Jubiläumsveranstaltung „25 Jahre Altlastensa-nierung in Österreich“ in Wien (Foto: ÖWAV)

Die Seminarleiter HR DI Johann Aschauer und Univ.-Prof. DI Dr. Wolfgang Rauch (1. und 2. v.l.)

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Österreichische Wasser- und AbfallwirtschaftMITTEILUNGEN DES ÖSTERREICHISCHEN

WASSER- UND ABFALLWIRTSCHAFTSVERBANDES

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Das ÖWAV-Seminar beschäftigte sich generell mit der Geothermie und deren möglichem Beitrag zum Klimaschutz. Es wurden Großprojekte aus Oberöster-reich, Wien und Graz vorgestellt, wobei sich der Eindruck verstärkte, dass sich Geothermie in den Klimazentralen von neugebauten Büro-, Industrie- und Wohnkomplexen als Beitrag zur Wärme- und Kühlleistung als Stand der Technik etablieren konnte. Offen bleibt, und dies wurde auch von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern intensiv diskutiert, wie mit der Bewilligungsfreistellung von Geo-thermieanlagen unter 12  kW österreich-weit umgegangen werden soll. Einerseits wird die Bewilligungsfreistellung in den Bundesländern unterschiedlich gelebt und anderseits war die Bewilligung durch die Behörden ein Garant für die Qualität und den nachhaltigen Umgang mit der Ressource, da sowohl die Auslegung der Anlagen wie auch Qualitätsstandards bei der Bohrung kontrolliert bzw. vorge-schrieben wurden.

Der ÖWAV dankt HR DI Johann Aschauer, Prof. Wolfgang Rauch und dem gesamten Ausschuss für die Bearbeitung des Leitfadens, der helfen wird, die Qua-lität von Wärmepumpenanlagen bei der Umsetzung zu verbessern.

Der ÖWAV-Arbeitsbehelf 43 und das überarbeitete Excel-Sheet zur Berech-nung der Thermalfahne stehen unter www.oewav.at/publikationen zum Gra-tisdownload zur Verfügung. ■

Wasserbau

Am 24. Juni 2014 wurde die 2., vollstän-dig überarbeitete Auflage der ÖWAV-Praxisfibel „Fließgewässer erhalten und entwickeln – Praxisfibel zur Pflege und Instandhaltung“ im Zuge des ÖWAV-Seminars „Wasserbau“ präsentiert. Die Praxisfibel, deren Drucklegung vom BMLFUW finanziell unterstützt wurde, soll als Lehrbehelf und Nachschlagewerk

in Fragen der Instandhaltung der Gewäs-ser und deren Entwicklung dienen und so im Sinne der WRRL die Erreichung des guten ökologischen Zustandes unterstüt-zen. Neben der Praxisfibel wurde auch das Buch „Flussbau und Ökologie“ von DI Doris Eberstaller-Fleischhanderl und Dr. Jürgen Eberstaller vorgestellt. Beide Publikationen werden künftig im Rah-men der Ausbildung zum/zur ÖWAV-Ge-wässermeister/in Verwendung finden.

Im Zuge der Umsetzung der EU-Was-serrahmenrichtlinie und unter Bedacht des Erhaltes bzw. der Verbesserung des Hochwasserschutzes in Österreich nimmt eine gewissenhafte Planung und vor al-lem die Pflege der Gewässer eine immer zentralere Rolle ein. Die Erreichung des guten ökologischen Zustandes kann ohne durchdachtes Pflegekonzept langfris-tig nicht erreicht bzw. gehalten werden. Gut ausgebildetes Personal ist daher ein Garant, um die Ziele der EU-WRRL zu erreichen und den Hochwasserschutz in Österreich abzusichern.

Neben den Fragen der Pflege be-schäftigte sich das Seminar mit den Se-dimenten im Flusskontinuum, die in der gesamten Wasserwirtschaft zukünftig verstärkt betrachtet werden müssen.

Das BMLFUW bietet die Praxisfibel und die Publikation „Flussbau und Öko-logie“ unter www.bmlfuw.gv.at/wasser zum Gratisdownload an. ■

ERFA „Deponien“ 2014

Am 1. Juli 2014 trafen sich beim diesjäh-rigen „ERFA Deponien“ in Wien rund 130 ExpertInnen aus dem Bereich der Deponierung, um über aktuelle Entwick-lungen und Herausforderungen zu infor-mieren und zu diskutieren.

Tagungsblock 1 widmete sich zur Gän-ze dem Thema der Umweltinspektionen auf Deponien für nicht gefährliche Ab-fälle. Das BMLFUW und Ländervertreter-Innen informierten über weitere Details

zum bereits veröffentlichten Umwelt-inspektionsplan und das Prozedere zur Durchführung der Umweltinspektionen. Die entsprechenden Länderprogramme, welche auch die im jeweiligen Bundes-land tätigen IPPC-Anlagen auflisten, ste-hen ebenfalls in Erarbeitung bzw. kurz vor der Fertigstellung, erste Kurzfassungen von Umweltinspektionsberichten wurden bereits erstellt (siehe http://edm.gv.at).

Tagungsblock 2 widmete sich den Neuerungen der Novelle der Deponiever-ordnung 2008. Neben praxisorientierten Erleichterungen im Zuge der Probenah-me und Abfallannahme (Anhang 4) wur-den u. a. die nun zulässige Deponierung von teerhaltigem Straßenaufbruch auf Reststoffdeponien und die kommende Akkreditierung von Prüf- bzw. Inspek-tionsstellen vorgestellt. Weiters wurde darauf hingewiesen, dass die Benutzer-tests zur kommenden EDM-Anwendung „eGutachten“ abgeschlossen wurden und die Abnahmeprüfung eingeleitet werden konnte. In einem Bericht über weitere Neuerungen im EDM wurde zudem auf die Erarbeitung von Vorlagen für Prüf-protokolle von Deponieaufsichtsorganen hingewiesen. Basierend auf bestehende Ausarbeitungen des ÖWAV sollen vom BMLFUW entsprechende Checklisten ge-neriert werden, aus denen automatisch Prüfprotokolle erstellt werden können.

Wissenschaftliche Beiträge in Ta-gungsblock 3 waren Studien zu den Potenzialen von „Landfill-Mining“ und ein neu entwickeltes Verfahren zur alter-nativen Bestimmung der in Wien anfal-lenden Baurestmassen.

Abschließend wurde der 2. Vorentwurf zur Recycling-Baustoff-Verordnung vorge-stellt und intensiv diskutiert. Dabei wurde die vorgesehene Qualitätsklasse für ein „Abfallende“ präsentiert und es wurden Details zur Qualitätssicherung und zum Prozedere der Weitergabe und des Einsat-zes von Recyclingmaterialien diskutiert. ■

NEuE ÖWAV-PuBLIKAtIONEN

Leitfaden zur Anwendung der thermalfahnenformel des ÖWAV-Regelblatts 207

ÖWAV-Arbeitsbehelf 43. A4, 56 Seiten, 2014. Gratisdownload von www.oewav.at/publikationen

In den letzten Jahrzehnten hat die Nutzung der Erdwärme einen großen Aufschwung erfahren. Die verbesserten

MR DI Dr. Heinz Stiefelmeyer, BMLFUW (Foto: ÖWAV)

Erfahrungsaustausch „Deponien“ 2014 in Wien (Foto: ÖWAV)

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Österreichische Wasser- und AbfallwirtschaftMITTEILUNGEN DES ÖSTERREICHISCHEN WASSER- UND ABFALLWIRTSCHAFTSVERBANDES

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t e c h n i s c h e n Möglichkeiten und das um-fassende Wis-sen hinsichtlich t h e r m i s c h e r Eigenschaften des Untergrun-des ermög-lichen dabei ein wirtschaft-liches Heizen und Kühlen von energieeffizienten Gebäuden. Als Hilfe-stellung bei Planung, Errichtung und Betrieb derartiger Anlagen sowie auch um ökologische Auswirkungen auf ein tolerierbares Maß zu minimieren, wurde 2009 das ÖWAV-Regelblatt 207 „Thermi-sche Nutzung des Grundwassers und des Untergrunds – Heizen und Kühlen“ neu herausgegeben.

Es hat sich gezeigt, dass die Anwen-dung des empfohlenen Excel Sheets zur Abschätzung von Temperaturanomalien nicht immer befriedigende Ergebnisse liefert bzw. Unklarheiten in deren An-wendung, Parameterwahl etc. auftreten. Der vorliegende Leitfaden soll daher eine Hilfestellung zur Anwendung des ÖWAV-Regelblattes 207 (2009) darstellen und insbesondere die Berechnungsmethodik und Parameterwahl näher präzisieren. ■

Schutz des Grundwassers beim Abbau von Sand und Kies

ÖWAV-Regel-blatt 217. A4, 76 Seiten, 2014. Print: Euro 30,00/ Down-load: Euro 27,00 (zuzügl. USt. und Versand)

A b o g r u p -pen: Gesamt, R e g e l w e r k , Wasser

(Bezug: Aus-trian Standards plus Publishing, Tel.: 01/213 00-444, Fax: 01/213 00-818, E-Mail: [email protected], www.as-plus.at)

Österreich verfügt in den Tal- und Beckenlandschaften über ausgedehnte Sand- und Kiesvorkommen. Diese bil-den die Grundwasserleiter von zum Teil sehr großen und zusammenhängenden Grundwasservorkommen. Viele dieser Vorkommen bilden eine wesentliche

Grundlage für die Trink- und Nutzwas-serversorgung der österreichischen Be-völkerung und sind entsprechend zu schützen und zu sichern.

Sande und Kiese bilden nicht nur gut durchlässige Grundwasserleiter, ihre Ver-wendung in der Bauwirtschaft macht sie zu einem wichtigen und dementspre-chend gefragten Rohstoff. Sande und Kiese sind somit auch ein bedeutender wirtschaftlicher Faktor. An der Gewin-nung von Sand und Kies und der langfris-tigen Sicherung der Rohstoffvorkommen besteht daher ein großes volkswirtschaft-liches Interesse.

Erklärtes wasserwirtschaftliches Ziel ist es, den Abbau von Sand und Kies und die Nachnutzung so durchzuführen, dass die damit verbundenen Einwirkungen auf den Wasserhaushalt weitgehend re-duziert werden.

Das vorliegende Regelblatt richtet sich vor allem an PlanerInnen, Sachverständi-ge, Behörden und an die Sand und Kies abbauenden Unternehmen sowie die NutzerInnen der abgebauten Flächen. Dem genannten Personenkreis soll mit dem Regelblatt eine Hilfestellung bei der Planung von Vorhaben zum Abbau von Sand und Kies, für den Abbau selbst und die Nachnutzung der Abbaubereiche ge-boten werden. ■

Fließgewässer erhalten und entwickeln

P r a x i s f i b e l zur Pflege und I n s t a n d h a l -tung. A4, 176 Seiten, 2014. Die Praxisfibel wird kosten-los abgegeben (solange der Vorrat reicht). B e s t e l l u n g e n richten Sie bitte an den ÖWAV, 1010 Wien, Marc-Aurel-Straße 5, Fr. Cerny, Tel. + 43-1-535 57 20-73, [email protected].

Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirt-schaft (BMLFUW) bietet die Praxisfibel zum Gratisdownload an (www.bmlfuw.gv.at/wasser).

2006 wurde die ÖWAV-Publikation „Fließgewässer erhalten und entwickeln – Praxisfibel zur Pflege und Instandhal-tung“ veröffentlicht, sie ist mittlerweile

zu einem Standardwerk der Gewässer-pflege geworden und als „die Praxisfibel“ unter Fachleuten bekannt. Mit der „Pra-xisfibel“ entstand eine österreichweit abgestimmte Veröffentlichung, die sich ausschließlich mit der Pflege und der In-standhaltung der Gewässer beschäftigt. Ziel war es, die Umsetzung der EU-WRRL bestmöglich zu unterstützen, damit sich umgesetzte Revitalisierungsmaßnahmen an den Gewässern in Richtung des vorge-sehen Leitbildes entwickeln können und so eine Verbesserung des ökologischen Zustandes der Gewässer langfristig gesi-chert ist.

Es wurde aber rasch klar, dass das mit der Gewässerpflege betraute Perso-nal auch entsprechend geschult werden muss, um eine gewünschte Verbesserung in der Gewässerbetreuung zu erreichen, und dass eine Publikation alleine dafür noch nicht ausreicht. Daher wurde in enger Kooperation zwischen dem Bun-desministerium für Land- und Forst-wirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Ministerium für ein lebenswertes Öster-reich) und dem Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) das Ausbildungsprogramm zur ÖWAV-„Gewässerwärterin“ bzw. zum ÖWAV-„Gewässerwärter“ geschaffen

Mitglieder des ÖWAV-Arbeitsaus-schusses „Gewässerbetreuung“, die an der Erstellung der „Praxisfibel“ mitwirkten, fungieren auch als Vortragende in den ge-nannten Kursen. Aus den Erfahrungen in den Kursen, den Fragestellungen und den Diskussionen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern über die tägliche Pra-xis der Gewässerpflege zeichnete es sich nach einigen Jahren ab, dass die „Praxis-fibel“ überarbeitet werden sollte.

Die nun vorliegende „neue Praxisfi-bel“, deren Drucklegung vom BMFLUW finanziell unterstützt wurde, ist das Pro-dukt aus der Anpassung an die Erfor-dernisse der Kurse, aus dem Stand des Wissens über Pflege und Instandhaltung der Gewässer sowie aus dem permanent fortschreitenden Erfahrungsgewinn in der praktischen Anwendung – kurz gesagt eine „Arbeit aus der Praxis für die Praxis“. ■

„ZEItScHRIFtEN-umScHAu“

Folgende Arbeiten finden Sie in den aktuellen Ausgaben der Fachzeitschrif-ten Wasserwirtschaft (Deutschland) und Wasser Energie Luft (Schweiz):

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Österreichische Wasser- und AbfallwirtschaftMITTEILUNGEN DES ÖSTERREICHISCHEN

WASSER- UND ABFALLWIRTSCHAFTSVERBANDES

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Wasserwirtschaft, Heft 7–8/2014

■ Fischschutz und Fischabstieg: Erfor-dernis aus dem Blickwinkel eines Fi-scherei- und Naturschutzverbandes (Schnell, J.)

■ Vorgehensweise zur Entwicklung von populationsunterstützenden Maß-nahmen für die Fischarten am Inn in Oberbayern (Holzner, M., Loy, G., Schober, H. M., Schindlmayr, R. Stein, Ch.)

■ Maßnahmen zur Förderung von Popu-lationen bedrohter Fischarten am Inn (Oberbayern) im Rahmen des Gewäs-serunterhaltes (Loy, G., Holzner, M., Schober, H. M., Schindlmayr, R. Stein, Ch.)

■ Maßnahmen zur Förderung von Fisch-populationen in Schwaben (Haimerl, G., Born, O. Smija, D.)

■ Modellierung der Schwimmfähigkeit europäischer Fischarten – Zielgrößen für die hydraulische Bemessung von Fischschutzsystemen (Ebel, G.)

■ Fischabstieg über Schlauchwehre: Untersuchungen der Strömungsver-hältnisse und Identifizierung der Ab-flussbereiche mit erhöhtem Verlet-zungsrisiko (Gebhardt, M., Rudolph, T., Kampke, W., Eisenhauer, N.)

■ Funktionskontrolle der Fischwechsel-anlagen am Main-Kraftwerk Kostheim (Schneider, J., Hübner, D.)

■ Versuche zum Scheuchen und Leiten von Fischen mit elektrischem Strom (Rost, U., Weibel, U., Wüst, St., Haupt, O.)

■ Herstellung des Standes der Technik zum Fischschutz bei der Gewässer-benutzung durch das Pumpspei-cherkraftwerk Geesthacht (Adam, B., Schwevers, U. Lenser, M.)

■ Durchgängigkeitskonzept Unstrut (Anderer, P., Bauerfein, Ch., Görlach, J.)

■ Berücksichtigung des Tierschutzge-setzes bei der Durchführung fischöko-logischer Untersuchungen (Gischkat, St., Adam, B.)

■ Historische Wasserbauten in der Tür-kei (Özis , Ü., Baykan, O., Atalay, A., Arısoy, Y., Alkan, A., Özdemir, Y.)

■ Die nachträgliche Untergrundabdich-tung des Wadi-Dayqah-Dammes im Oman (Dix, N.)

■ Tiefspeicherdimensionierung unter-irdischer Pumpspeicherwerke – Nu-merische Modellierung (Plenker, D., Pummer, E., Schüttrumpf, H.). ■

Wasserwirtschaft, Heft 9/2014

■ Herausforderungen beim Einsatz in-novativer Messverfahren in der Tal-sperrenüberwachung (Rosenkranz, H.)

■ Verarbeitung und Bedeutung von er-fassten Messdaten bei vertieften Über-prüfungen (Stolz, D., Gebler, T., Wie-precht, S.)

■ Vertiefte Analyse der Messdaten an der Ennepestaumauer- 10 Jahre nach ihrer Sanierung (Roesler, F.)

■ Strukturell Redundante Überwa-chungssysteme und deren Einsatz (auch) bei einem teilweisen Ausfall der üblichen Informationsstruktur (Zeilinger, F., Prammer, J.)

■ Laserscanning passé? 3-D-Oberflä-chenmodelle aus Bilddaten und deren messtechnischer Nutzen (Malecha, H., Klubert, J., Heinen, S.)

■ Faseroptische Messtechnik im Was-serbau – Praxiserfahrungen und neue Entwicklungen (Senze, A., Schwartz, A., Pfeiffer, Th.). ■

Wasser Energie Luft, Juni/2014

■ Projekt Chlus: nachhaltige Lösun-gen im Spannungsfeld zwischen Um-welt, Technik und Wirtschaftlichkeit (Frantz, H., Heyer, G., Alig, M., Grass, G., Aliesch, P., Schellenberg, S.)

■ Projet FMHL +: à mi-chemin… (Rouge, N., Jaccard, A., Micoulet, G.)

■ Geodäsie für die Talsperrenüberwa-chung (Walser, F.)

■ Deformationsmessungen an Talsper-ren und deren alpiner Umgebung mittels Radarinterferometrie (Jacque-mart, M., Meier, L.)

■ Lasergrammétrie terrestre – une So-lution pour l’Auscultation Surfacique (Barras, V.)

■ Geschiebe- und Habitatsdynamik – Forschungsprogramm „Wasserbau und Ökologie“ (Schleiss, A., Boes, R., Brodersen, J., Doering, M., Franca, M., Nadyeina, O., Pfister, M., Robin-son, Ch., Scheidegger, Ch., Vetsch, D., Weber, Ch., Weitbrecht, V., Werth, S.)

■ Ökologische Aufwertung der Thur an der Eggrankkurve bei Andelfingen ZH (Mende, M., Pellandini, St., Grober, O., Lüthi, Ph., Oplatka, M.)

■ Wie Samedan den Flaz Mores lehrte – Erste Gebirgsflussverlegung – heute internationales Vorzeigestück (Hof-mann, H.)

■ Jahresbericht 2013 des Schweizeri-schen Wasserwirtschaftsverbandes (SWV). ■

ÖWAV-Veranstaltungen

s. Veranstaltungskalender ■