The Dolder Grand Magazine – Dezember 2014

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N° 2 — Dezember 2014 MAGAZINE The Dolder Grand SPECIAL: BUTLER IM 21. JAHRHUNDERT Das wäre alles, James MET IN THE LOBBY Rene Russo ONCE UPON A TIME Boomende 50er- und 60er-Jahre

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Wir laden Sie zur Lektüre ein: Das Dolder Grand Magazine erscheint zwei Mal jährlich (im Sommer und Winter) als Online-Magazin. Darin bringen wir Interviews, berichten stets zu einem Spezialthema sowie über Interessantes aus dem Bereich Spa und Lifestyle und werfen einen Blick in immer neue Kapitel unserer über 100-jährigen Geschichte. Ausserdem erwarten Sie Hotelnews sowie Hinweise zu Events in Zürich und der Schweiz. Zudem schauen wir prominenten Reisenden in den Koffer und lassen in einer Kolumne aus dem Reise-Nähkästchen plaudern. Wir wünschen Ihnen viel Lesevergnügen.

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N° 2 — Dezember 2014

MAGAZINEThe Dolder Grand

SPECIAL: BUTLER IM 21. JAHRHUNDERT

Das wäre alles, JamesMET IN THE LOBBY

Rene RussoONCE UPON A TIME

Boomende 50er- und 60er-Jahre

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Luzern Zürich Basel Bern St. Moritz Genève Lugano Kuala Lumpur Hong Kong

Der Stein des Lebensund der Liebe

«Beim Rubin wechseln lichteund samtene Töne von Rosa

bis zu dunklem Purpur:Je leuchtender, je lebhafter

das Rot funkelt,desto erlesener und kostbarer

ist der Stein des Lebensund der Liebe.»

Dr. Eduard J. Gübelin (1913– 2005)

6.95 ct Rubin aus Burma im Ovalschliff

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Willkommen im winterlichen Zürich. In der zweiten Ausgabe des Dolder Grand Magazine führt uns der historische Rückblick in die boomenden 50er- und 60er-Jahre des letzten Jahrhunderts, als die Gäste mit dem Flugzeug nach Zürich zu reisen begannen.

In der Rubrik «Met in the Lobby» erzählt uns die Schauspielerin Rene Russo, wie sie an ihre Rolle als gierige TV-News-Produzentin im Film «Nightcrawler» herangegangen ist. Wir haben sie anlässlich ihres Besuchs am Zurich Film Festival als äusserst sympathischen Gast kennengelernt und freuen uns, dass sie sich bei uns so wohl gefühlt hat.

Seit Juni dieses Jahres kommen unsere Suiten- Gäste in den Genuss des Butler-Service. Für uns ein Grund, dem Thema einen Artikel zu widmen – schliesslich hat sich das Bild des steifen Butlers seit den Anfängen doch sehr verändert.

Ich gebe zu, dass ich mir ein Leben ohne Smart-phone zumindest beruflich gar nicht mehr vor- stellen kann. Mobil zu sein und alle Informationen immer dabei zu haben, bewegen mich dazu, mög-lichst papierlos zu arbeiten und eine digitale Ablage auf dem Smartphone zu führen. Ein Digital Detox Camp, wie es in unserem Lifestyle-Artikel beschrie-ben ist, habe ich allerdings noch keines besucht. Immerhin habe ich gelernt, das Bearbeiten von Mails während der Ferien zu dosieren. Falls Sie das nicht mehr können, regt der Artikel zum Nachdenken an.

Ausserdem erwarten Sie wieder Hotel-News und Hinweise auf Events in und um Zürich. Diesmal öffnen wir den Koffer der russischen Lifestyle- Celebrity Miroslava Duma, und der indische Journalist und TV-Moderator Vir Sanghvi plaudert aus dem Reise-Nähkästchen. In den «Dolder Moments» lassen wir die gelungene Premiere un- seres Gourmetfestivals THE EPICURE – Days of Culinary Masterpieces at the Dolder Grand noch-mals Revue passieren.

Ich lade Sie herzlich zur Lektüre ein und wünsche Ihnen viel Lesevergnügen.

Mark JacobManaging Director

EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser

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Features

10SPECIAL: BUTLER IM 21. JAHRHUNDERT

Das wäre alles, JamesDer Beruf des Butlers hat sich in den letz-ten 100 Jahren stark gewandelt. Längst hat er sich von seinem steifen Image verab-schiedet: Der Butler ist heute vielmehr kreativer Personal Assistant.

MET IN THE LOBBY

Interview mit Rene RussoDie Schauspielerin darüber, wozu uns Verzweiflung treiben kann, über die Zusammenarbeit mit ihrem Mann und über Laserbehandlungen.

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FeaturesLifestyle30 Stellen Sie sich vor, Sie gehen

offline und es passiert – nichts

Standards6 Grand News

22 Favourites: Ich packe meinen Koffer und nehme mit …

34 Spa News

48 From the Guest Book

54 Dolder Moments

56 My Experience: Alles beim Alten und doch immer besser

Culture42 The Concierge recommends

43 Kalender

44 What’s going on

Impressum

Herausgeber: Dolder Hotel AG, The Dolder Resort, 8032 ZürichTexte: Public Relations The Dolder ResortErscheinung: Das Dolder Grand Magazine wird zwei Mal jährlich als Online-Magazin publiziert (Juni und November)Design: Source Associates AG, ZürichFotos: Heinz Unger, Fabian Häfeli, David Biedert, The Dolder Grand, Archiv Dolder Hotel AG, Privatsammlung und andereCover: Blick über den Dolder Golfclub auf Zürich (Heinz Unger)Copyright: Dolder Hotel AG, Zürich

ONCE UPON A TIME

Zürichs Mangel an HotelbettenGeschichtliche Einblicke in das Dolder Resort: die boomenden 50er- und 60er-Jahre

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GRAND NEWS

VALENTINSTAG

Sinnliche KulinarikDas Dolder Grand hat sich für die Vorbereitung zum Valentinstag etwas Spezielles ausgedacht. Nachdiesem Kochkurs können SieIhren Partner mit einem ver-führerischen Menü über-raschen. Natürlich kannder kulinarische Liebes-zauber nicht nur amValentinstag nachgekocht werden … Der Kochkursfindet mit Chef à la Carte PatrickHetz statt und gibt ausserdemeinen spannenden Einblick in die Hauptküche des Dolder Grand.

Mittwoch, 11. Februar 2015, von 17.00 bis 22.00 Uhr, für CHF 290.00 pro Person inklu-sive Kursunterlagen, Apéro und Abendessen.

WINTERSPORT

EislaufWelches Luxushotel hat schon eine eigene Eisbahn? Die des Dolder Grand ist ausserdem die grösste offene Anlage Europas: Auf 6’000 Quadratmetern kann hier dem Wintersport auf Eis gefrönt werden. Ein ganz besonderes Ambiente vermittelt der 9 Meter hohe Weihnachtsbaum, um den die Runden gedreht werden. In der Wintersaison sorgen fünf Eisdisco-Abende für Partystimmung. Ein spezielles Highlight ist der Anlass vom 17. Januar 2015 mit Schnee-Erlebniswelt und verschiedenen Schneeskulpturen: Die Firma Sculptura presst den Schnee aus der Eisputzmaschine zu Blöcken zusammen, um anschliessend verschiedene Figuren wie Pinguine, Eisbären oder Fabelwesen daraus zu schnitzen.

WUSSTEN SIE …?

… dass der Weihnachts-baum im Dolder Grand

mit 5’500 Kugeln geschmückt ist?

Vorbereitung zum Valentinstag etwas Spezielles ausgedacht. Nachdiesem Kochkurs können SieIhren Partner mit einem ver-führerischen Menü über-raschen. Natürlich kannder kulinarische Liebes-zauber nicht nur amValentinstag nachgekocht werden … Der Kochkursfindet mit Chef à la Carte PatrickHetz statt und gibt ausserdemeinen spannenden Einblick in die Hauptküche des Dolder Grand.

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GRAND NEWS

AUDITIVE IDENTITÄT

Neues Musikkonzept

Wir sehen, wir fühlen, wir schmecken, wir riechen – und jetzt wird im Dolder Grand auch «gehört». Mit Unterstüt-zung einer Agentur hat das Luxushotel seine Markenpersönlichkeit weiter- entwickelt und mit der Brand Music Library auf die Sound-Ebene gebracht. Das neue Musikkonzept wird in einer ersten Phase ab Dezember 2014 in den öffentlichen Räumen des Hauses und im Spa eingesetzt. Dabei werden die Gäste die «auditive Identität» eher un- bewusst wahrnehmen und vielmehr das Gefühl haben, dass «einfach alles stimmt».

LITERARISCH-MUSIKALISCHES

LesungenLiteratur und Hotels sind von jeher verbunden. Seit Juni 2014 führt das Dolder Grand regelmässig Lesungen durch, meist als Sonntagsmatineen. Eine besondere Form sind die musikali-schen Lesungen, sei es in Zusammenarbeit mit der Tonhalle Zürich im grossen Ballroom oder im kleineren Rahmen im Ball-room-Foyer, mit Lesungen aus Literaturklassikern, begleitet am Klavier. Seit drei Jahren bereits ist das Dolder Grand zudem Hotelpartner des Buchfestivals «Zürich liest». Das Programm ist auf www.thedoldergrand.com unter «Events» einsehbar.

BRITISCHE GAUMENFREUDEN

English Afternoon Tea

Wer etwas für gemütliche Nach- mittage in einer Hotellobby übrig-hat, ist beim traditionellen English Afternoon Tea im Dolder Grand genau richtig: jeweils samstags und sonntags von 14.00 bis 18.00 Uhr während der Wintermonate. Für die luxuriöse Variante gönnt man sich ein Glas Hauschampagner «Erick De Sousa Tradition Brut». Dazu lodert und knistert das Holz-feuer im Cheminée.

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GRAND NEWS

GAULT MILLAU DEUTSCHLAND

Erneut gekürt

Chef Fine Dining Heiko Nieder krönt ein ereignisreiches Jahr mit einem erfolgreichen Abschluss: Gault Millau Deutschland hat den kreativen Küchenchef anlässlich der Auszeichnungen 2015 zum «Besten deutschen Koch im Aus-land» gekürt. «Wenn man nicht mehr in der Heimat arbeitet, aber trotzdem so eine Wertschätzung und Beachtung erhält, ist das schon eine grosse Ehre», freut sich der 42-jährige Hamburger.

Heiko Nieder ist seit der Wie-dereröffnung 2008 im Dolder Grand tätig und erkochte für das The Restaurant 18 Gault-Millau-Punkte und zwei Michelin-Sterne. Damit führt er das höchstdotierte Restaurant Zürichs.

Ereignisreich war sein Jahr, weil er intensiv auf die Premiere des neuen Gourmetfestivals des Dolder Grand im September 2014 hingearbeitet hatte. Die Resonanz auf THE EPICURE – Days of Cu-linary Masterpieces at the Dolder Grand mit zwölf internationalen Meisterköchen – darunter die 3-Sterne-Köche Benoît Violier, Massimo Bottura und Joachim Wissler – war durchwegs positiv, und Zürich ist um ein Gour-met-Highlight reicher. Man darf sich schon auf die Fortsetzung im September 2015 freuen.

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GRAND NEWS

GAULT MILLAU SCHWEIZ

Erstmals ausgezeichnetZum ersten Mal ist das Garden Restaurant von Gault Millau Schweiz mit 13 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet worden, ganz zur Freude von Chef à la Carte Patrick Hetz und seinem Team. Auf der Speisekarte des hellen, urbanen Garden Restaurant findet man ein Angebot an leichter europäischer Küche und modern interpretierten Schweizer Gerichten, so zum Beispiel in Gin Tonic gebeizte Jakobsmuscheln mit Gurken-Wasabi-Gelee, eingelegten Shitakepilzen und Bären-krebsen oder Zürcher «Saucisson» mit getrüffeltem Rahm-lauch, gebackenem Maisküchlein, Wurzelgemüse und Randen-Kartoffel-Mousseline oder Lachsfilet in Sesamöl gebraten mit Salbeisauce, Wakame-Algen, Babykarotten und weissem Cannellini-Bohnen-Püree.

SILVESTER 2014

Festlicher Glanz zum Jahresende

So schön kann der Neujahrswechsel in Zürich sein: Gala-Dinner, Livemusik und Unterhaltung beim neuen Silves-terball des Dolder Grand. Dafür wird der exklusive Ballroom des Hotels zum Schauplatz der glamourösen Premie-re. Um 23.55 Uhr trifft man sich tradi-tionell zum Champagner-Countdown in der Steinhalle und geniesst auf der Vorfahrt den Blick auf die Stadt und das Feuerwerk. Danach wird bis spät in die Nacht hinein getanzt. So sollte Silvester gefeiert werden. Tickets gibt es mit Übernachtungspackage oder auch nur für den Abend.

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BUTLER IM 21. JAHRHUNDERT

Das wäre alles,

James.Der Beruf des Butlers hat sich in den letzten

100 Jahren stark gewandelt. Längst hat er sich von seinem steifen Image verabschiedet:

Der Butler ist heute vielmehr kreativer Personal Assistant.

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SPECIAL

Butler müssen James heissen – so will es das Klischee. Spätestens die Serie «Downton Abbey» hat das Bild des klassischen britischen Butlers wieder in Erinnerung geru-fen: Als Majordomus hatte er den höchsten Status der Dienerschaft

und übte seinen Beruf mit viel Stolz und Ehrgefühl aus. Diese Funktion, im 18. und 19. Jahrhundert in den alten europäischen und US-amerikanischen Herrschaftshäusern oder in den Kolonien fest etabliert, verschwand nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg nach und nach, und Butler waren nur noch äusserst selten im Einsatz.

Der Schritt vom Herrschaftshaus zum HotelMit dem Beginn des Massentourismus in den 60er-Jahren entstand Bedarf an neuen Hotels. Diese Gebäude zu erstellen, war kein Problem, aber es standen nicht genügend erfahrene und gut ausge-bildete Mitarbeiter für alle Häuser zur Verfügung. So hatten Hotelgäste nicht nur eine Ansprechper-son, sondern mussten sich je nach Anliegen an ver-schiedene Mitarbeitende wenden.

In den späten 80er-Jahren nahm die Anzahl Millionäre und Milliardäre wieder zu, was den Beruf des Butlers in Privathäusern neu belebte. Auch die boomenden asiatischen Städte leisteten ihren Beitrag dazu. Vom privaten Herrschaftshaus folgte bald der Schritt in die Hotelwelt, der für das erneu-te Aufblühen des Berufsstands verantwortlich ist. Luxustouristen lassen sich ihren Aufenthalt etwas kosten und haben hohe Ansprüche – dies erklärt den erheblichen Wandel, den die Rolle und das Berufs-bild des Butlers erfahren haben: Heute ist er viel-mehr Personal Assistant seines Gastes.

London, Wiege des modernen ButlersUnd wieder hatten die Briten das richtige Gespür. Das Lanesborough Hotel in London war 1990 das erste Hotel Europas, das für alle seine Gäste einen Butler-Service einführte. Head Butler Robert Watson war für den Aufbau der Butler-Abteilung verantwortlich und entwickelte viele der Systeme und Standards sowie die entsprechende Ausbildung. 1998 gründete Watson sein eigenes Unternehmen, The Guild of Professional English Butlers, und betreut seither Projekte in der ganzen Welt in Hotels, auf Kreuzfahrtschiffen und Luxusyachten.

So wurde er 2014 auch vom Dolder Grand an-gefragt, die Mitarbeitenden der neu gegründeten Butler-Abteilung zu schulen. Für Zürichs City Resort war dies eine von diversen Massnahmen im Zusammenhang mit der Umsetzung des neuen Leit-bilds «Persönlichkeit erleben». Intern wurde Matteo Previsdomini mit dem Projekt betraut, er führt die neue Abteilung. Seit Juni 2014 kommen Suiten-, Top-Suiten- und Residence-Gäste des Dolder Grand in den Genuss des «On call»-Butler-Service. Schon vor der Anreise nimmt der Butler mit ihnen Kontakt auf, um ihre individuellen Wünsche abzuklären und alles bestmöglich vorzubereiten.

WUSSTEN SIE …?

… dass das Wort Butler vom Anglo norman nischen «buteler» stammt,

das vom Altfranzösischen «boteillier» (Kellermeister) abgeleitet ist?

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RUBRIK

«Ich bin der Ansicht, dass ein Mann sich erst dann als völlig

zufrieden betrachten kann, wenn er alles getan hat, seinem

Dienstherrn nützlich zu sein.»

Butler James Stevens im Film «Was vom Tage übrig blieb»

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SPECIAL

Neues Verständnis von Dienstleistung«Die Butler-Erfahrung hat mein Verständnis von Dienstleistung neu geprägt», erläutert Matteo Previsdomini. «Ein guter Butler muss antizipieren, was der Gast wünscht, nicht warten, bis der Wunsch ausgesprochen wird.» Auspacken, bügeln, Schuhe putzen, individuelle Essens- und Getränkewünsche erfüllen, Transfers sowie Reservierungen für das Rahmenprogramm organisieren und anderes mehr – das sind die Standarddienstleistungen, die der Suiten-Gast erwarten darf. «Aber damit zeich-nen wir uns noch nicht aus», erklärt der Bündner. «Ein Gast hat individuelle Bedürfnisse, nach denen wir uns richten.» Es gehe also vielmehr darum, den Schritt über das hinauszumachen, was die Gäste erwarten – erst dann erziele man den Wow-Effekt. So bestellte ein Gast für seine Rückkehr in die Suite

einen schönen Blumenstrauss für seine Partnerin. Das Butler-Team kreierte für den Abend etwas mehr: Die Suite wurde sorgfältig vorbereitet mit Musik, einem Feuer im Cheminée, Kerzenlicht und einem eingedeckten Tisch auf der Terrasse unter dem Sternenhimmel – und mit dem bestellten Blu- menstrauss. «Dem Gast wird eine spezielle Freude bereitet, die er nicht erwartet.» Dadurch bleibe sie ihm in bester Erinnerung, genauso wie «sein» Butler, der sie ihm ermöglicht hat. In diesem Sinn ist von einem Butler viel Kreativität und Fantasie gefragt.

Das Berufsbild des Butlers geht mit der Zeit und passt sich dem veränderten Reiseverhalten diverser Länder an. Während Butler traditioneller-weise männlich waren, sind heute auch Frauen in diesen Positionen zu finden. Da das Dolder Grand viele Gäste aus den Golfstaaten beherbergt, gehören

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auch weibliche Butler zum Team. Denn ein Mann dürfe die Suite eines weiblichen Gastes nicht betre-ten, erläutert Previsdomini.

Von den Rolling Stones bis zum König von SchwedenDie Einführung des Butler-Service im Dolder Grand ist ein grosser Erfolg. «Für Gäste, die noch nie in den Genuss eines Butler-Service gekommen sind, ist es eine zusätzliche Dienstleistung, die ihnen sehr viel Freude und Annehmlichkeiten bringt. Gäste, für die solche Dienstleistungen nichts Besonderes mehr sind, versuchen wir ganz speziell, immer wieder

Fragen an Robert WatsonThe Guild of Professional English Butlers

Macht es einen Unterschied, ob man als Hotel-Butler in Asien, dem Nahen Osten oder in Europa tätig ist? Gibt es Unterschiede in der Ausbildung? Der Butler-Service ist vor allem ein persönlicher Service, deshalb schulen wir die Butler darin, sich an Kultur, Umwelt und Stil des jeweiligen Hotels anzupassen. Einige Beispiele:– In Bali ziehen Butler die Schuhe aus, bevor sie das Zimmer

eines Gastes betreten, wie sie das auch zu Hause tun würden.

– In Saudi-Arabien darf kein männlicher Butler einen Raum betreten, in dem sich ein weiblicher Gast alleine aufhält. Der Koran verbietet, dass sich Mann und Frau, die nicht eng miteinander verwandt sind, alleine in einem Raum aufhalten.

– In einem Londoner Hotel erwarten Gäste von ihrem Butler, dass er sie an die Romanfigur Jeeves oder an eine Figur aus «Downton Abbey» erinnert und dem Bild des typi-schen englischen Butlers entspricht.

– Und natürlich benötigt ein Gast in einem Resort auf den Seychellen andere Dinge als ein Geschäftsmann in einer europäischen Grossstadt. Der Butler muss den Service der jeweiligen Situation anpassen.

Welche Herausforderungen erwarten Sie für die kommenden Jahre?– Immer mehr Hotels bieten einen Butler-Service an. Das birgt

die Gefahr, dass viele Häuser nicht in die Ausbildung ihrer Butler investieren, sondern einfach Hauspersonal mit schickeren Jacken ausstaffieren und als «Butler» bezeichnen. Doch ohne eine entsprechende Ausbildung und Verständnis für ihre Rolle können sie nur zweitklassigen Service bieten und die Erwartungen der Gäste nicht erfüllen.

– 100 Millionen chinesische Touristen werden künftig viele Länder in aller Welt besuchen. Wir werden lernen müssen, diesen riesigen Markt richtig zu bedienen, der sich stark von dem unterscheidet, was die meisten von uns gewohnt sind.

– Obwohl wir uns als serviceorientierte Mitarbeiter der modernen Technik nicht verschliessen können, müssen wir doch auch sicherstellen, dass wir unsere grundlegende Rolle nicht aus den Augen verlieren: nämlich als Mensch für einen anderen Menschen da zu sein. Das kann keine Maschine, kein Mikrochip leisten.

– Ein hervorragender Service wird immer ein besonderes Qualitätsmerkmal eines Hotels sein und es von anderen Häusern unterscheiden. Hotels, die sich auf ihren Service konzentrieren und ihn weiterentwickeln, werden immer gefragt sein.

aufs Neue positiv zu überraschen», so Matteo Previsdomini. Und welches sind die Highlights des Butler-Berufs? «Die Bandbreite der Gäste ist gross. Das sind natürlich nicht immer die Rolling Stones oder die Königin und der König von Schweden … aber auch!», ergänzt er mit einem Schmunzeln. Und meint abschliessend: «Wir sind dazu da, die Gäste glücklich zu machen. Das ist eine dankbare Aufgabe, die einem auch viel zurückgibt.»

Quellen: The Guild of Professional English Butlers, The International Butler Academy, Wikipedia

SPECIAL

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FAVOURITES

Ich packe meinen Koffer

und nehme mit …

Prominenten Reisenden in den Koffer geschaut – inspiriert

durch ein altes Kinderspiel

Gewöhnlich reise ich mit … Nur mit Handgepäck Meistens habe ich Übergepäck!

Anmerkung: Das hängt ganz davon ab, was ich vorhabe. Wenn ich an eine Fashion Show reise oder an mehreren Events teil- nehme, habe ich natürlich zu viele Gepäckstücke. Aber bei einem Eintages-Businesstrip reise ich auch nur mit Handgepäck.

Ich bevorzuge: Reisetaschen Koffer jeglicher Art Bei Koffern ist mir Qualität

wichtig.

Vorbereitung: Ich bereite mein Gepäck einige

Tage vor der Abreise vor und bin gut für die Reise gerüstet.

Ich packe eher in letzter Minute. Anmerkung: Es kommt beides

vor.

Mein Stil: Ich bin eine unkomplizierte

Person und habe nur Freizeit- kleidung.

Ich muss immer schön gekleidet sein und reise mit eleganter Kleidung/ Geschäftskleidung.

Ich reise mit einer Auswahl an Kleidungsstilen.

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Miroslava Duma

Die russische Trendsetterin be- gann ihre Karriere als Redakteurin von «Harper’s Bazaar» Russland und gewann rasch an Popularität unter Modebloggern und Foto- grafen. Miroslava Duma ist stets in der Welt der internationalen Modeszene anzutreffen. Sie ist Journalistin, Jetsetterin, It-Girl, Fashionista und Gründerin der trendigen Lifestyle-News-Website Buro 24/7.

Meine Jacke: Ich trage klassische Jacken. Nicht ohne meine Lederjacke. Nur eine? Ich nehme mindes-

tens fünf Mäntel mit.

Meine Schuhe: High Heels Etwas Bequemes im Stil

von Tod’s Stiefel

Auf Reisen treibe ich immer Sport. Deshalb nehme ich meine Sportbekleidung mit:

Fürs Fitnessstudio Zum Joggen Für andere Aktivitäten

Auf dem Kopf: Kappe Hut Ich mag keine

Kopfbedeckungen.

In der Nacht: Ein klassisches Pyjama Unterwäsche/Shorts Nichts

Meine Schönheitsartikel passen in …

eine Toilettentasche einen Kosmetikkoffer alles hinein. Ich brauche

kaum mehr als eine Zahn-bürste.

Duschgel und Shampoo: Ich verwende die vom Hotel

bereitgestellten Artikel. Ich nehme immer meine

eigenen Artikel mit. Ich liebe die Produkte von Frederic Fekkai.

Elektronische Geräte: Mobiltelefon Tablet Laptop

Zur Unterhaltung: Musik von meinem MP3-

Player/Mobiltelefon Meine Lieblingsreisemusik:

Frédéric Chopin

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Rene RussoDie Schauspielerin darüber, wozu uns

Verzweiflung treiben kann, über die Zusammenarbeit mit ihrem Mann und über Laserbehandlungen.

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S ie sind zum Zurich Film Festival hier. Ist dies Ihr erster Besuch in Zürich?Ja, ich bin zum ersten Mal

in Zürich. Ich war schon einmal in Luzern – vor etwa 20 Jahren. Es war wunderschön, und ich dachte schon damals, dass ich eines Tages in die Schweiz zurückkommen müsste. Das ist einer der schöns-ten Orte, an dem ich je war. Sie sind daran gewöhnt, aber es ist absolut atemberaubend.

Zu Ihrem neuen Film «Night- crawler». Das Publikum kennt Sie als schicke und smarte Frau oder verletzliche Mutter. Jetzt verkörpern Sie eine skrupellose Nachrichtenproduzentin. Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie das Drehbuch gelesen haben?So etwas hatte ich nie zuvor ge-spielt. Ich habe dann eher über die Verzweiflung meiner Filmfigur als über die Skrupellosigkeit, die in mir kein Echo auslöste, zu ihr gefunden. Die Zeit in meinem Leben, in der ich Grenzen über-schritt, um etwas zu erreichen – das geschah immer aus Verzweif-lung. Aus Verzweiflung oder Angst tun wir Dinge, die wir normaler-weise nicht tun würden. Es hat tatsächlich einige Zeit gedauert, bis ich herausgefunden habe, was mich so weit bringen würde, für mich untypische Dinge zu tun.

Da war also Nina, eine Frau meines Alters, 60 Jahre alt, die schon fast am Ende ist, mit immer mehr jungen Frauen und Män-nern in ihrem Arbeitsumfeld kon-

Aus Verzweiflung oder Angst tun

wir Dinge, die wir normalerweise

nicht tun würden.

«Nightcrawler», Anm. d. Red.) ja gehört: Ihr Fernsehsender steht zuunterst auf der Liste und Ihr Stern ist bald erloschen. Es ist wie eine Geschäftsverhandlung. Da geht viel in Nina vor. Sie willigt ein, weil sie ihn braucht, und sie blickt solange nicht zurück, bis er das Versprochene nicht lie-fert. Und dann platzt sie ihm ge-genüber vor Wut – aber er sieht das alles anders. Denken Sie, dass wir dieses Verhalten bei Männern eher in Ordnung finden, während es uns bei Frauen überrascht?Ich habe das Gefühl, dass Männer es generell nicht mögen, wenn Frauen weniger sensibel sind und weniger ihrer Idee von Weiblich-keit entsprechen. Manche Män-ner kommen nicht besonders gut damit zurecht, wenn Frauen – ohne das jetzt zu drastisch formu-lieren zu wollen – die Dinge unter Kontrolle haben. Wenn Frauen auch nur im Geringsten fordernd auftreten (so wie es ein Mann tun würde, und da wäre es in Ord-nung), kann das schon zu viel sein. Ich weiss nicht, ob es nicht viel-leicht sogar in ihrer DNA liegt. Und ich meine das nicht als Be- leidigung. Es ist ein schmaler Grat, Frauen können Miststücke sein und Männer A… – seien wir doch ehrlich! Vielleicht fühlen sie sich von solchen Frauen irgendwie bedroht. Aber es ist auffällig, wie viele Männer mir sagen, ich sei in diesem Film ein ziemliches Miststück.

Und es ist interessant: Manche Menschen sehen den anderen Blickwinkel und andere nicht. Männer nehmen diese Verletz-lichkeit weniger wahr als Frauen. Ich frage mich, ob das daran liegt, dass Frauen es in mancherlei Hinsicht schwerer haben.

Die Szene im Restaurant ist inte-ressant …Ein Journalist sagte zu mir, ich hätte da zu schnell aufge- geben. Doch er war jung, und ein Mann – das ist eine andere Generation. Ich sah mir die Rolle an: Ich spiele eine praktisch handelnde Geschäftsfrau und Sie haben ihn (Jake Gyllenhaal als

kurriert und ihre Krankenversi-cherung verliert. Wohin führt sie das? Das hatte für mich etwas Herzzerreissendes. Mir war klar, dass sie hart ist und niederträchtig und dass die Menschen sie verur-teilen würden. Natürlich über-schreitet sie mehr als eine Grenze. Es war mir sehr wichtig, dass man einen Grund dafür sieht.

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Werden wir Sie in Zukunft häufi-ger in Rollen wie dieser sehen?Wenn ich etwas einmal gespielt habe, möchte ich das Gleiche nicht noch einmal spielen. Ich würde liebend gerne Comedy machen, mehr Comedy. Doch man findet nur selten gute Rollen.

Sie sind seit 22 Jahren verheira-tet. Wie war die Zusammenarbeit mit Ihrem Mann?Das war wirklich grossartig. Danny (ihr Ehemann und Re- gisseur von «Nightcrawler”, Dan Gilroy, Anm. d. Red.) war so un-kompliziert, dass es keinerlei Spannungen gab. Wir haben im

Aber manchmal gibt er mir seine Drehbücher, während er daran arbeitet, und dann gebe ich ihm Ratschläge aus der Perspektive einer Schauspielerin. Das kann durchaus hilfreich sein für einen Drehbuchautor.

Interessieren Sie sich für die Nachrichten?Ich sehe mir keine Lokalnach-richten an. Davon träume ich schlecht. Ich bin ein Nachrich-ten-Junkie, interessiere mich aber eher für die grossen The-men. In den USA gibt es NBC, einen ziemlich liberalen Sender, und dann gibt es Fox News, der

Vorfeld über den Film und die Rolle gesprochen.

Haben Sie Regeln für die Zusam-menarbeit aufgestellt?Nein, das haben wir nicht. Danny hat mich in Bezug auf die Rolle in keinster Weise eingeschränkt.

Ihr Mann ist auch Drehbuchau-tor. Haben Sie ihm Änderungen vorgeschlagen?Nicht bei diesem Film. Meine erste Reaktion war, dass die Rolle noch ein bisschen überarbeitet werden müsste, doch dann wurde mir klar, dass ich sie zunächst einfach nicht spüren konnte.

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RUBRIK

Männer mögen es generell nicht, wenn Frauen weniger ihrer

Idee von Weiblichkeit entsprechen.

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MET IN THE LOBBY

nicht sehr ausgewogen berichtet. Was ich wirklich geniesse: Mit einer Schüssel Joghurt oder Flakes ins Bett zu gehen und Nachrichten zu schauen.

Reisen Sie privat, ausserhalb der Filmtouren?Nein, ich verreise privat nicht. Wenn man eine Tochter im Teen-ager-Alter hat und versucht, sie zwischen 15- und 20-jährig durch-zubringen, mit College und allem, dann ist das ist viel Arbeit. Anstatt zu verreisen, besuchen wir meine Schwiegereltern an der Ostküste. Wir haben schon ewig nicht mehr richtig Urlaub gemacht. Die Landschaft hier hat mir deutlich gemacht, dass wir ein bisschen häufiger verreisen sollten.

Und wie erholen Sie sich?Ich treibe Sport. Nicht sehr lange jeweils, ich halte es nur 20 Minu-ten auf dem Fahrrad aus, dann langweilt es mich. Und danach eine schöne, warme Dusche. Ich war schon im Fitnessraum hier im Hotel und habe mich aufs Fahrrad gesetzt. Vielleicht mache ich das auch noch einmal.

Aber Sie sehen blendend aus, wie halten Sie sich in Form?Wissen Sie, die Leute fragen mich nach meinen Schönheitsgeheim-nissen. Es gibt ein paar. Eines davon ist, dass Rauchen schlecht für die Haut ist und auch zu viel Sonne der Haut schadet. Das sind die offensichtlichen Dinge, die einen buchstäblich über Nacht altern lassen. Ausserdem ernähre

Rene Russo

Die US-amerikanische Schauspielerin Rene Russo spielte in den Filmen «Die Thomas Crown Affaire», «Brennpunkt L.A. – Die Profis sind zurück» (Lethal Weapon 3), «Outbreak – Lautlose Killer», «Schnappt Shorty», «Kopfgeld» und den «Thor»-Filmen unter anderem an der Seite von Mel Gibson, Clint Eastwood, John Travolta oder Pierce Brosnan. Aktuell spielt sie im Thriller «Nightcrawler» eine News-gierige TV-Produzentin, die an blutigen Verbrechen interessiert ist. Privat ist Rene Russo seit 1992 mit dem Drehbuchautor Dan Gilroy verheiratet und hat eine Tochter.

ich mich einfach vernünftig, aber nicht ideal. Ich treibe ein wenig Sport, und was ich liebe, sind Laserbehandlungen. Sie stimulie-ren das Collagen in der Haut und machen einen echten Unter-schied. Schönheits-OPs möchte ich selbst nicht machen lassen, aber ich finde sie völlig in Ord-nung. Wenn eine Frau sich operie-ren lassen möchte, um sich besser zu fühlen, dann soll sie das tun.

Welche Behandlungen mögen Sie noch?

Ich liebe Gesichtsbehandlungen und Massagen. Ich habe eine Füh-rung durch das Spa hier bekom-men. Was für eine schöne Anlage! Der Meditationsbereich hat mir besonders gut gefallen.

Geniessen Sie Ihren Aufenthalt im Dolder Grand?Das Zimmer ist einfach wunder-voll. Und der Blick aus dem Fens-ter ist wirklich einer der schöns-ten, den ich je hatte. Das Hotel ist schlicht spektakulär. Was könnte man sich Besseres wünschen?

© A

scot

Elit

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L IFESTYLE

Stellen Sie sich vor, Sie gehen

offline und es passiert – nichts. Dank der neusten Technologie verpassen wir nichts mehr. Und gleichzeitig verpassen wir sehr viel, denn sie nimmt

unsere ganze Zeit in Anspruch. So sehr, dass bereits Programme zur digitalen Entwöhnung angeboten werden.

Wissen Sie noch, wer an der Bushalte-stelle mit Ihnen auf den Bus ge-

wartet hat? Wer im Zug gegenüber sass? Haben Sie sich in der Work-shop-Pause mit Kollegen unter-halten? (Ach so, Sie wissen gar nicht, ob andere Kollegen im Workshop waren …) Bekommen Sie Schweissausbrüche, wenn Sie Ihr Handy zu Hause vergessen haben? Dann ist es vielleicht Zeit für eine digitale Entgiftung oder ein Digital Detox, wie es in der angelsächsischen Welt heisst.

Technologie beherrscht unsSmartphones und Tablets haben uns zweifellos faszinierende tech-nologische Möglichkeiten eröff-net. Und trotzdem – die neuen Technologien beherrschen uns und unser Leben zunehmend. So sieht es auch Sylvia Sepielli, die Spa-Konzepterin aus Arizona. «Was für ein Anblick, eine Fa- milie am Tisch sitzen zu sehen und jedes Mitglied ist für sich in seine digitalen Aktivitäten vertieft», lamentiert sie. Da ist ei-nerseits die Angst, etwas zu ver-passen, wenn man nicht online

ist. Andererseits verpassen wir sehr viel, gerade weil alle online sind. Wir nehmen uns keine Zeit mehr, die Umgebung wahrzuneh-men, Bilder oder die Natur zu be-trachten oder sie auch nur auf uns wirken zu lassen.

Programmieren Sie Benach- richtigungen, damit Sie wissen, wie viel Zeit Sie für eine Tätigkeit aufgewendet haben.

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«Ich sehe hier auch einige Her-ausforderungen für den Spa-Be-reich», erklärt Sylvia Sepielli. Das Verbotsschild mit dem durch-gestrichenen Handy verliere im-mer mehr seine Wirkung – wie oft sieht man Gäste im Spa mit ihren Geräten herumhantieren! «Es muss doch möglich sein, sich ein bis zwei Stunden vom Smart- phone zu trennen», fordert sie. «Am besten, man lässt es gleich im Hotelzimmer.» Es sei jedoch wie mit allen Süchtigen: Man kann nur denjenigen helfen, die sich helfen lassen wollen. Zudem sei den meisten Menschen gar nicht bewusst, wie «abhängig» sie sind.

Der Körper leidet mit«Wir können noch gar nicht ab-schätzen, welche körperlichen Auswirkungen es hat, wenn wir uns ständig elektromagnetischen Feldern aussetzen», erläutert die Spa-Expertin weiter. Sie emp-fiehlt, so oft wie möglich mit Wasser in Verbindung zu kom-men, ganz nach Art hawaiiani-scher oder indigener Rituale,

gemäss denen elektrische Umfel-der gemieden werden und man sich zur Reinigung im Ozean baden soll. Weiter setzt Sylvia Sepielli auf Algenbehandlungen. Algen stehen schon seit einiger Zeit auf vielen Detox-Program-men, denn sie enthalten zahl- reiche Mineralstoffe, Spuren- elemente und Vitamine in kon-zentrierter Form und wirken ausgleichend.

Rückkehr in die analoge WeltReiseveranstalter haben den Markt entdeckt und bieten Digi-tal Detox Camps an, die sozusa-gen eine Rückkehr in die analoge Welt propagieren. Hier wird den Feriengästen wieder beige-bracht – oder vielmehr wieder be-wusst gemacht –, wie man durch den Wald spaziert, die Sterne an-schaut und sich mit anderen Leu-ten am Tisch unterhält. Elektro-nische Geräte werden erst gar nicht mitgebracht. Aber vielleicht ist es wie bei einem Alkoholent-zug: Würde man nachkontrollie-ren, kämen wohl unter der Mat-ratze versteckte Smartphones ans Licht. Das mag jetzt vielleicht et-was zynisch klingen, aber müssen wir wirklich in ein Entzugscamp, um von elektronischen Geräten und Social Media loszukommen respektive einen vernünftigen Umgang damit zu erlernen?

Digitale Hilfeleistung für die digitale EntwöhnungEs ist doch wie bei den Diäten: Immer wird gepredigt, eine ein-wöchige Crash-Diät bringe nichts, sondern es brauche eine langfristige Ernährungsumstel-lung. In diesem Sinn kann ein Digital Detox Camp nur tempo- rär für Entwöhnung sorgen. Ziel muss es sein, die digitale Entwöh-nung in den Alltag einzubauen.

Eine Hilfeleistung bietet hier RescueTime.com. Der Name bringt es auf den Punkt: Zeit gewinnen und weniger davon verschwenden. RescueTime hilft, die täglichen Gewohnheiten im Zusammenhang mit digitalen Medien zu verstehen, so dass man konzentrierter und damit pro-duktiver ist. Die Software zeigt einem, wie viel Zeit man täglich auf Websites, mit Apps oder E-Mails verbringt, und viel Zeit beanspruchende Anwendungen können geblockt werden.

Die deutsche Antwort auf RescueTime.com heisst Offtime und wird seit Juli 2014 von einem

Sie erhalten detaillierte Berichte, wie Ihr digitaler Tag ausgesehen hat.

L IFESTYLE

Blockieren Sie störende Websites für eine gewisse Zeit, damit Sie sich auf Ihre Arbeit konzentrieren können.

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Tipps zur digitalen Entwöhnung

– Checken Sie Ihre Mails während der Ferien nicht.– Setzen Sie eine Abwesenheitsmeldung auf, z.B.:

«Entschuldigen Sie, ich bin gerade offline und melde mich morgen bei Ihnen.»

– Oder Sie reagieren so: «Ich werde gerne während der regulären Arbeitszeit antworten.»

– Posten Sie in den Ferien nicht jede Mahlzeit, die Sie einnehmen, auf Facebook oder Instagram.

– Gönnen Sie sich klare digitale Auszeiten und entscheiden Sie bewusst, wann Sie online sind.

– Machen Sie Spaziergänge ohne Smartphone.– Und lassen Sie es einfach nicht zu, dass ein kleines Gerät

Sie beherrscht.

Startup-Unternehmen angebo-ten. Auch hier können störende Benachrichtigungen, Anrufe und SMS für individuell wählbare Zeiträume blockiert werden und der Zugriff auf Anwendungen, die man als Versuchung empfin-det, lässt sich einschränken. Die Programme setzen am richti-gen Punkt an: auf der Bewusst-seinsebene. Und auch wenn es paradox ist, dass es zur digitalen Entwöhnung für gewisse Men-schen offenbar eine weitere App braucht – Hauptsache, sie führen sich vor Augen, wie wichtig und nötig es ist, ab und zu offline zu gehen.

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Luftig leichte Anti-Aging-Pflege

Im Januar 2015 erweitert La Prairie die Cellular Swiss Ice Crystal Collection um die Cellular Swiss Ice Crystal Eye Cream zur Bekämpfung erster Anzeichen von Hautalterung in der Augenpartie und die Cellular Swiss Ice Crystal Emulsion, eine luftig leichte Feuchtigkeits- pflege für den täglichen Gebrauch. Mithilfe des Swiss Ice Crystal Complex, des Wirkstoffs, dem die Kollektion ihren Namen verdankt, sowie mit neuen Inhaltsstoffen, die speziell auf die neuen Produkte abgestimmt sind, wird der Haut die Stärke verliehen, um erste Alterungserscheinungen zu bekämpfen.

Cellular Swiss Ice Crystal Eye Cream: durchschnittlicher Marktpreis CHF 266.00 (20 ml)

Cellular Swiss Ice Crystal Emulsion: durchschnittlicher Marktpreis CHF 364.00 (50 ml)

Beide Produkte im Handel ab Januar 2015

Erneuerungs erlebnis für den Körper

Seit Oktober 2014 können Gäste im Dolder Grand Spa im über-arbeiteten Spa Menu Behandlungen nach ihrem persönlichen Gemüts- und Gefühlszustand auswählen. Die Basis dazu bildet das Konzept der Dolder Grand Life Balance. Eine neue Behandlung der Dolder Collection ist die LPG® Shape Perfection by Kerstin Florian. Die LPG®-Lipomassage™ verfeinert und strafft die Haut, das danach aufgetragene, exklusive Intensive Slimming Serum von Kerstin Florian wirkt stimulierend auf die Fettspaltung. Angenehm kühlende Kompressen und zum Abschluss die Massa-ge mit der wirkungsvoll nährenden Multi-Vitamin Firming Crème runden dieses Erneuerungserlebnis für den Körper ab. Die Behandlung dauert 90 Minuten und kostet CHF 330.00.

S PA N E W S

Die Beauty-Tipps, wie Sie gepflegt und fit durch den Winter kommen. Die neuen Produkte und

Dienstleistungen aus dem Dolder Grand Spa.

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Ballet WorkoutAttitude, Grand-plié, Assemblé … Das Ballett-Fieber hat auch in den Group-Fitnesskursen des Dolder Grand Einzug gehalten. Abgelei-tet vom klassischen Ballett wird durch spezifi sche Bewegungs-abläufe eine ganzheitliche Stärkung und Dehnung des Körpers er-zielt. Insbesondere Bauch, Beine, Arme und Po werden wirksam geformt und gedehnt. Hotelgästen, Spa Members und Day Spa Gästen steht das Programm der Group-Fitnesskurse off en.

FrühjahrskollektionDas britische Label Melissa Odabash steht für glamouröses, exotisches und sinnliches Design. Grieder bietet die Frühjahrskollek-tion 2015 im Dolder Grand Spa Shop an. Der Long Caftan ist aus 100 Prozent Seide, die sich auf der Haut wunderbar anfühlt. Passend dazu gibt es den Badeanzug.

Long Caftan in zwei Varianten, CHF 650.00 respektive CHF 570.00, Badeanzug CHF 330.00

3 in 1 für MännerMänner mögen es bei der Pflege eher prak-tisch. Die Moisture Balm von Kerstin Florian ist eine feuchtigkeitsspendene Maske für Augen, Lippen und Gesicht. Geeignet für normale, trockene und reifere Männerhaut.

Moisture Balm von Kerstin Florian CHF 63.00 im Dolder Grand Spa Shop

Foam RollerDieses praktische Utensil dient für Massage, Core-Training und Therapie. Es ist leicht mitzunehmen und damit auch für Reisen

geeignet. Die Übungen mit dem Foam Roller lösen Verspannungen und muskuläre Probleme nach in-tensivem Training oder dienen dem Aufwärmen der Muskulatur vor der Belastung. Personal Trainer bauen die Übungen meist ins Programm mit ein.

Erhältlich im Dolder Grand Spa Shop für CHF 78.00

tisch. Die Moisture Balm von Kerstin Florian ist eine feuchtigkeitsspendene Maske für Augen, Lippen und Gesicht. Geeignet für normale, trockene und reifere Männerhaut.

Moisture Balm von Kerstin Florian CHF 63.00 im Dolder Grand Spa Shop

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Der Einrichtungsstil des Dolder Grand Hotels in den 60er-Jahren

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50er-Jahre eine erste grosse Ex-pansion des Tourismus einher, war die Bahn doch das Haupt- verkehrsmittel für Reisende. Aber auch die Zahl der Autos explodierte, und der Ruf nach Autobahnen folgte auf dem Fuss. Ende der Vierziger nahm der Flughafen Zürich-Kloten seinen Betrieb auf und wurde im Folgen-den kontinuierlich ausgebaut, was für das Dolder Grand Hotel von grosser Bedeutung war, kam doch schon Ende der 50er-Jahre ein grosser Teil der Hotelgäste mit dem Flugzeug in Zürich an.

ONCE UPON A TIME

Zürichs Mangel an

HotelbettenGeschichtliche Einblicke

in das Dolder Resort: die boomenden

50er- und 60er-Jahre.

Den Zweiten Weltkrieg überstand das Dolder Grand Hotel relativ gut – trotz der Distanz

zum Bahnhof und des damals herrschenden Benzinmangels. 1949 feierte es sein 50-jähriges Bestehen und war bis dahin bereits zum Allgemeingut der Zürcherinnen und Zürcher ge-worden. Das Jubiläum läutete auch die boomenden 50er- und 60er-Jahre ein, die eine starke Zunahme des Fremdenverkehrs bringen sollten. Mit dem Ausbau der Eisenbahn ging bis Mitte der

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Steigende Zahl der LogiernächteKaum waren die Kriegshandlun-gen zu Ende, begann die Zahl der Gäste insbesondere aus dem europäischen Ausland im Dolder Grand Hotel zu steigen – Luxus-klasse wurde wieder stärker nach-gefragt. Das Hotel florierte, wenn auch vor allem in den Sommer-monaten. Thomas Mann zählte 1950 zu den Gästen. Dank guter Umsatzzahlen investierte man vermehrt in Umbauten, Reno- vationen und in Mobiliar. 1959 wurden auch die letzten Zimmer respektive Appartements mit einem eigenen Bad ausgestattet.

In diesen Jahren war das Dolder Grand Hotel wiederholt Schauplatz international wichti-ger politischer Begegnungen und Konferenzen: In der «Rotonde», dem berühmten Hauptrestau-rant, wurde 1956 die Swiss-South

zum Inbegriff des gesellschaftli-chen Lebens in Zürich wurde, verdankt es G. Henry Kraehen-buehl, der seit 1925 als Direktor im Amt war. Ihm wurden hohe berufliche Qualifikationen und unternehmerische Fähigkeiten zugesprochen. Zudem hatte er im In- und Ausland – besonders in den Vereinigten Staaten – einen grossen Freundes- und Bekann-tenkreis und war sehr gut ver-netzt. In diesen Kreisen wurde er von allen «Sir Henry» genannt. Im Grand Hotel war er ein feuda-ler Gastgeber und der perfekte Gentleman internationalen Zu-schnitts.

Noch 1952 liess er die neue Bar im Grand Hotel mit Tanz- fläche im Stil Louis XV. einwei-hen. Es wurde eine erstklassi- ge Tonübertragungs- und Ver- stärkeranlage eingebaut, an die

African Association (SSAA) ge-gründet. 1959 fanden im Dolder die Gespräche zwischen den Mi-nisterpräsidenten Griechenlands und der Türkei zur Zypernfrage statt. Und 1961 trafen sich hier der österreichische Botschafter Dr. Kurt Waldheim und sein itali-enischer Amtskollege Umberto Grazzi, um eine Lösung für den Südtirolkonflikt zu finden.

Während die Gäste aus der Unterhaltungs- und Filmindust-rie lange vor allem aus Europa kamen, logierten in den 60er-Jah-ren immer mehr Prominente aus dem amerikanischen Showbusi-ness im Zürcher Luxushotel.

Sir HenryDass das Dolder Grand Hotel sich des internationalen Rufs als eines der vornehmsten und modernsten Hotels erfreute und

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RUBRIK

1 Das Dolder Grand Hotel mit dem neuen Anbau aus den 60er-Jahren

2 Hochzeiten, Bankette, Feiern: Das Grand Hotel wurde zum Treffpunkt der Zürcher Gesellschaft.

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das Orchester, der Telefonrund-spruch und ein Langspielplatten- apparat angeschlossen waren. 1954 folgte im gleichen Stil ein weiterer Veranstaltungsraum, der Spiegelsaal, um der starken Nachfrage nach Räumlichkeiten für Privatanlässe und Hochzeiten gerecht zu werden. Ein Eintritt mit Diner für die Silvesterfeier kostete damals übrigens 26 Schweizer Franken. Als G. Henry Kraehenbuehl Anfang 1957 unerwartet starb, war der Schock gross – mit seinem Tod nach über

Arbeitskräfte waren in jenen Jah-ren generell schwer zu finden –, verzögerten sich die Bauarbeiten.

Ab Juni 1964 konnte der Erweiterungsbau laufend etagen-weise in Betrieb genommen wer-den. Die Bettenzahl wurde durch die Vergrösserung um 50 Prozent erhöht, so dass das Dolder Grand Hotel jetzt über 200 Zimmer mit 300 Gästebetten verfügte. Zu Beginn wurde der Erweiterungs-bau nur während der Sommer-monate geöffnet; er war aller-dings so eingerichtet, dass er

30-jähriger Tätigkeit ging eine wichtige Ära des Dolder Grand Hotel zu Ende.

Moderner AnbauAnfang der Sechziger herrschte in Zürich ein regelrechter Mangel an Hotelbetten. Der starke Frem-denverkehr in den Sommermo-naten konnte von der Hotellerie gar nicht vollständig abgedeckt werden. 1963 nahm das Dolder Grand Hotel seinen modernen Anbau in Angriff. Da der Arbeits-markt sehr ausgetrocknet war –

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RUBRIK

1 Glückwunschkarte zu den Festtagen 1955 vom Direktionsehepaar Kraehenbuehl sowie Kader

2 Die «neue» Bar mit Tonübertragungs- und Verstärkeranlage war auf dem neusten technischen Stand.

gut vier Tage gebucht hatten, setzte nun ein Trend zum Kurz- aufenthalt ein. Der Hauptanteil der Dolder Gäste, 25 Prozent, kam damals aus den Vereinigten Staaten.

Häufig wurden die Hotel-räumlichkeiten auch für gesell-schaftliche oder geschäftliche Veranstaltungen und Zwecke be-nutzt. So war das Dolder Grand Hotel Ort für rauschende Bälle und Hochzeiten sowie Treffpunkt der Zürcher Gesellschaft.

auch jederzeit im Winter be-triebsbereit gemacht werden konnte. Über Jahre beherbergte der Anbau einen prominenten Gast, der jeweils gleich eine ganze Etage für sich und seine Entoura-ge bezog: den Schah von Persien.

Ende der 60er-Jahre war in der Hotelbranche eine deutliche Umgruppierung festzustellen: Erstklasshotels beherbergten im-mer häufiger Geschäftsleute, die nur kurze Zeit vor Ort blieben. Auch im Dolder Grand Hotel, wo die Gäste früher durchschnittlich

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WHAT’S GOING ON

Tipps für Ausflüge und

KulturellesKULTUR

FilmpodiumSie mögen keinen Wintersport? Mein Tipp, um bei Nebel, Nieselregen oder Schneefall an kalten Wintertagen in eine andere Welt abzutauchen: das Filmpodium an der Nüschelerstrasse 11 in Zürich. Das ehemalige «Studio4» aus dem Jahr 1948/49 wurde von Roman Clemens gestaltet und zählt zu den wichtigsten Schweizer Baudenkmälern der Nachkriegsmoderne. Seit 1993 steht es unter Denkmalschutz. Das Filmpodium ergänzt das kommerzielle Kinoangebot in der Stadt. Im Mittelpunkt stehen Zyklen zu ausgewählten Regisseuren, Schauspielern, Ländern, Themenkreisen und Genres – alles, was nicht Mainstream ist. In Zürich werden übrigens die meisten Filme in Originalfassung mit deutschen und französischen Untertiteln gezeigt.

Michael Zürcher ist seit November 2008 im Dolder Grand als Concierge tätig. Seine Spezialgebiete sind Restaurants und Kultur- themen.

THE CONCIERGE RECOMMENDS

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DEZEMBER

Musikalische Lesung im Dolder GrandLoriots «Kleiner Opernführer» mit Musik der diversen Komponisten 7. Dezember 2014

Kaiser BallTraditioneller Tanzball im Kongresshaus Zürich 13. Dezember 2014

Salto Natale Der Circus der anderen Art in Zürich-Kloten bis 4. Januar 2015

JANUAR

Mercedes-Benz CSIInternationales Springreitturnier im Hallenstation Zürich 23.–25. Januar 2015

FEBRUAR

Art on Ice Eisgala mit Weltstars im Hallenstadion Zürich 5.– 8. Februar 2015

Shrek - Das MusicalTheater 11 18. Februar – 1. März 2015

Queen & Adam LambertKonzert im Hallenstadion Zürich 19. Februar 2015

Monet, Gauguin, van Gogh … Inspiration JapanAusstellung Kunsthaus Zürich 20. Februar –10. Mai 2015

MÄRZ

UsherKonzert im Hallenstadion Zürich 6. März 2015

GiardinaMesse für Garten und Lifestyle 11.–15. März 2015

«Eros am Abgrund». Arthur Schnitzler und die Musik seiner ZeitMusikalische Lesung im Dolder Grand in Zusammenarbeit mit der Tonhalle Zürich 22. März 2015

Lionel RichieKonzert im Hallenstadion Zürich 23. März 2015

Paul Simon & StingKonzert im Hallenstadion Zürich 27. März 2015

APRIL

SechseläutenZürcher Frühlingsfest mit Umzügen und Verbrennen des «Böögg» 13. April 2015

Zürich MarathonDas einzigartige Lauferlebnis durch Zürich 19. April 2015

MAI

Circus KnieSchweizer Nationalzirkus auf dem Sechseläutenplatz 8. Mai – 7. Juni 2015

KALENDER

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WHAT’S GOING ON

KLASSIK

LUCERNE FESTIVAL zu Ostern

Startschuss für die Festspielsaison 2015: Neun Tage lang sorgt LUCERNE FESTIVAL zu Ostern für musikalische Sternstunden und setzt dabei einen Schwerpunkt auf die sakrale Musik. John Eliot Gardiner, der Monteverdi Choir und die English Baroque Soloists führen Johann Sebastian Bachs monumentale h-Moll- Messe auf, und auch Teodor Currentzis und sein Ensemble Musica Aeterna haben für ihr Debut bei LUCERNE FESTIVAL Werke von Bach ausgewählt, die sie mit Musik des Franzosen Jean-Philippe Rameau kombinieren. Das Symphonieorchester und der Chor des Bayerischen Rundfunks beginnen die österliche Residenz unter ihrem Chefdirigenten Mariss Jansons mit Dvo áks Stabat Mater und widmen sich zum Abschluss des Festivals zusammen mit Radu Lupu Beethovens Erstem Klavier-konzert und Bruckners Sechster Sinfonie. 21. bis 29. März 2015

www.lucernefestival.ch

KLASSIK

Alphornklänge in der TonhalleDie Zürcher Tonhalle wartet mit einem Highlight unter der Leitung von Maestro Kent Nagano auf. Ein Werk für vier Alphörner und Orchester ist an sich schon eine Sensation. Georg Friedrich Haas kom- ponierte es 2013 als gemeinsames Auftragswerk höchst angesehener Institutionen, des Bayerischen Rundfunks, Wien Modern, des Los Angeles Phil- harmonic und der Tonhalle-Gesellschaft Zürich. Und dieses Concerto grosso des Meisters der verwisch-ten Klänge wird garantiert eine Offenbarung werden.22. und 23. April 2015

www.tonhalle-orchester.ch

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WHAT’S GOING ON

KULTUR

Art on IceDas einmalige, farbenfrohe Zusammenspiel zwischen den besten Eiskunstläufern der Welt und internationa-len Musikstars live auf der Bühne. Die auftretenden Stars 2015 haben bei Olympischen Spielen, Welt- oder Europameisterschaften Gold gewonnen: die Russen Tatiana Volosozhar und Maxim Trankov, die kanadi-schen Eistänzer Tessa Virtue und Scott Moir, Carolina Kostner, Sarah Meier und Florent Amodio und last but not least der zweifache Weltmeister aus der Schweiz, Stéphane Lambiel. Musikalischer Gaststar ist Nelly Furtado. Zürich: 5. bis 8. Februar 2015 im HallenstadionLausanne: 10. und 11. Februar 2015Davos: 13. und 14. Februar 2015

www.artonice.com

KUNST

Monet, Gauguin, van Gogh …

Inspiration JapanNahezu alle grossen Künstler haben sich von japani-schen Bildmotiven und Stilmitteln inspirieren lassen. Künstler wie Monet, Gauguin und van Gogh, Bonnard oder Degas stellten importierte Kunst und Gebrauchs-gegenstände in ihren eigenen Werken dar und übernah- men japanische Bildsujets. Erstmals seit mehr als 25 Jah- ren wird nun dem unter dem Begriff «Japonismus» bekannten Phänomen eine umfassende Ausstellung mit über 300 hochkarätigen Exponaten gewidmet. Kunsthaus Zürich: 20. Februar bis 10. Mai 2015

www.kunsthaus.ch

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WHAT’S GOING ON

AUSFLÜGE

WinterregionDer Wintertourismus in der Schweiz feiert diese Saison sein 150-jähriges Bestehen. Der Grund-stein wurde in St. Moritz gelegt. Auch von Zürich aus sind Tagesausflüge in 60 bis 90 Minuten Fahrzeit in die Winterskigebiete oder zum Winterwandern sehr gut möglich: Engelberg- Titlis, Hoch-Ybrig, Flumserberg, Andermatt und viele mehr.

SPORT

Ski World Cup WengenDie Lauberhorn-Abfahrt bei Wengen im Berner Oberland gehört neben dem Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel/Österreich zu den anspruchsvollsten im alpinen Skirennsport. Mit rund 4,5 Kilometern Länge ist sie die längste Abfahrt im Weltcupzirkus. Mit bis zu 160 Stundenkilometern schaffen die Profis Fahr- zeiten um 2:30 Minuten. Der grösste alljährlich wieder-kehrende Wintersportanlass findet vor der schönen Bergkulisse von Eiger, Mönch und Jungfrau statt. Mit über 80 Jahren Tradition gehört Wengen zu den Highlights im alpinen Skirennsport. 16. bis 18. Januar 2015

www.lauberhorn.ch

SPORT

White TurfNur im Engadin laufen Vollblutrennpferde ohne Reiter auf dem Rücken und nur mit Skifahrern im Schlepptau regelmässig um die Wette: das exklusivste, interna- tionale Skikjöring-Rennen. Jedes Jahr lockt die beein-druckende Kulisse des White Turf 30’000 Menschen nach St. Moritz und ist ein einzigartiger Treffpunkt für die High Society und für Besitzer, Trainer und Jockeys aus aller Welt. Galopp- und Trabrennen sowie der Publikumsmagnet Skikjöring wechseln sich an den Rennsonntagen ab. 8., 15. und 22. Februar 2015

www.whiteturf.ch

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WHAT’S GOING ON

WEIHNACHTEN IN ZÜRICH

Christkindlimarkt und Singing Christmas Tree

In Zimtduft gehüllt und feierlich geschmückt ist Zürich einfach zauberhaft zur Weihnachtszeit. Besonderes Glanzstück des Christkindlimarkts in der Halle des Haupt- bahnhofs ist der 15 Meter hohe, mit Swarovski-Kristal-len geschmückte Weihnachtsbaum. Einzigartig ist auch der «Singing Christmas Tree» nahe der Bahnhofstrasse: Auf einem haushohen Gerüst mit Tannenbaumverklei-dung bieten verschiedene Kinderchöre abends das Beste aus ihrem Weihnachtsrepertoire. 20. November bis 24. Dezember 2014

SPORT

Snow Polo World Cup St. Moritz

Was vor über 30 Jahren in St. Moritz seinen Anfang nahm, schuf einen weltweiten Trend. Schneepolo wird inzwischen an Orten wie im amerikanischen Aspen über Cortina in Italien bis zum chinesischen Tianjin gespielt. Das Original in St. Moritz ist bis heute das international prestigeträchtigste und höchstdotierte Winter-Polotur-nier auf Schnee. Die Lage auf 1’800 m ü.M. und das mon- däne St. Moritz machen das Turnier weltweit einzigartig. 29. Januar bis 1. Februar 2015

www.snowpolo-stmoritz.com

KLASSIK

Opernhaus Zürich

Das Zürcher Opernhaus zählt zu den besten Häusern weltweit. 2014 wurde es bei den International Opera Awards als Opera Company of the Year ausgezeichnet. In den 250 Vor- stellungen pro Spielzeit sind internationale Stars auf der Bühne zu erleben. Zu den Premieren in der Saison 2014/2015 gehören «Lohengrin», «Die Gänsemagd», «Robin Hood», «The turn of the screw» und «Anna Karenina».

www.opernhaus.ch

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FROM THE GUEST BOOK

Nigel Kennedy

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FROM THE GUEST BOOK

David Garrett

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FROM THE GUEST BOOK

Peter Lindbergh

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FROM THE GUEST BOOK

Veronica Ferres

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FROM THE GUEST BOOK

Kylie Minogue

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FROM THE GUEST BOOK

Lenny Kravitz

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DOLDER MOMENTS

18 – 21. SEPTEMBER 2014

THE EPICURE

Aussergewöhnliche Gaumenerlebnisse an vier Tagen: Die Namensliste der Gastköche des neuen Gourmetfestivals THE EPICURE des Dolder Grand las sich wie das Who’s who von Europas Spitzengastronomie. Zu Heiko Nieder gesellten sich Johannes King, Tim Raue, Arnaud Bignon, Esben Holmboe Bang, Hans Neuner, Dieter Koschina, Jean Sulpice, Gianluca Fusto, Rolf Fliegauf so- wie die 3-Sterne-Meister Benoît Violier, Massimo Bottura und Joachim Wissler. Um es wie in der Oper auszudrücken: Bravissimo!

Ein Abend bei Heiko Nieder mit dem Maestro: Massimo Bottura (rechts) begeisterte die Gäste mit seinen avantgardistischen Kochtechniken.

Gespanntes Warten vor der Premiere: Benoît Violier bei Heiko Nieder in der Küche

Gruppenfoto der Meister und Organisatoren: Unter den Kollegen herrschte eine hervor- ragende Stimmung.

Mit Präzision: Joachim Wissler bestritt einen Abend im The Restaurant und war Teil vom grossen Finale.

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DOLDER MOMENTS

Managing Director Mark Jacob begrüsst Königin Silvia von Schweden in der Steinhalle (links).

Zu Resident Manager Markus Granelli gesellte sich auch König Carl XVI. Gustaf von Schweden dazu. Der könig-liche Besuch fand im Oktober 2014 anlässlich des 68th Baden-Powell Fellowship Event Switzerland der World Scout Foundation statt.

Herrliche neue Location: Zur Einweihung der Gallery Lounges und der neuen Terrazza Suite (390 Quadratmeter!) lud das Dolder Grand Kunden, Stammgäste, Spa Members und Freunde des Hauses im Juli 2014 zur Open House Summer Party ein.

Volkswagen stellte im Dolder Grand im September 2014 mit promi- nenter Unterstützung den neuen Plug-in-Hybrid Golf GTE vor. Die deutschen Schauspieler Anna Maria Mühe, Max von Thun und Markus Kavka starteten zusammen mit Boris Blank vom legendären Duo Yello an der Seite von Journalisten zu einer Rundfahrt um den Zürichsee.

Chairman Karl Spoerri posiert am Hoteleingang mit US-Produzent Michael Shamberg. Im September 2014 fand der ZURICH SUMMIT statt, ein Treffpunkt für Unternehmer, Führungskräfte und Kreative der Film-, Entertainment- und Media-Branche.

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MY EXPERIENCE

Alles beim Alten und doch

immer besservon Vir Sanghvi

Vir Sanghvi ist ein bekannter indischer Print- und Fernsehjourna-list, Kolumnist, Autor und Talk-show-Moderator. Seine Arbeit für Printmedien und Fernsehen wurde vielfach ausgezeichnet. 1993 wurde er auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos zu einem Global Leader of Tomorrow gekürt.

wie sich der Vollmond im See spiegelte; das schimmernde, sil-berne Schauspiel vervollkomm-nete das Bild fast unwirklicher Schönheit, das sich in meinem Kopf geformt hatte.

Und dann waren da all die anderen Dinge – wie beispiels-weise Schokolade: Man kann sie auf der ganzen Welt kaufen, aber in meiner Kindheit war ein Aufenthalt in der Schweiz ohne den Besuch einer Chocolaterie schlicht undenkbar. (Ebenso unverzichtbar war übrigens für meine Eltern der Gang zum Uhr-macher. Auch Uhren sind heute noch ein globales Geschäft – in den 60er-Jahren waren sie jedoch auch eines der Highlights jeder

Es ist Zeit für ein Geständnis. In jungen Jah-ren habe ich die Schweiz weni-ger als realen Ort wahrge-

nommen denn als ein Land der Fantasie. Und was für ein Land das war: Für ein Kind mit über-aktiver Vorstellungskraft glich es einem Märchenreich. Alles war makellos sauber, perfekt, or-ganisiert. Es gab schneebedeckte Gipfel und Seen über Seen. (Tat-sächlich ist eine meiner frühesten Erinnerungen die, wie ich die Fontäne im Genfersee intensiv anstarrte). Manchmal beobachte-te ich von den Hügeln bei Vevey,

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Reise in die Schweiz.) Wie alle Kinder suchte ich in meinem Märchenland nach Schlössern und Burgen. Ich fand sie in den Grand Hotels, an Orten wie dem alten Dolder Grand Hotel und an-deren Hotels in den Bergen. Das Beste daran war, dass in diesen Schlössern auch Bürgerliche wie wir wohnen konnten und jedes Kind wie ein Prinz behandelt wurde.

Mit zunehmendem Alter holte mich die Realität ein. Ich arran-gierte mich mit der Schweiz als realem Ort. Doch nichts min- derte meine Zuneigung zu den Wundern meiner Kindheit. Ich erinnere mich an weite Fahrten in den Doppelstockzügen (die mich bis heute faszinieren), an meine Verwunderung darüber, wie be-sessen die Schweizer von der Zeit waren (immerhin war die Schweiz das Land der Uhren!) und an mei-ne Verblüffung ob der Unruhe der Eisenbahngesellschaft, wenn ein Zug mit geringer Verspätung von einer oder zwei Minuten ein-traf.

Heute sehe ich, wie die moderne Schweiz und das

Märchenland meiner Träume miteinander verschmolzen sind.

Heute, in der Mitte meines Le-bens, sehe ich, wie die moderne Schweiz und das Märchenland meiner Träume miteinander ver-schmolzen sind. Da sind immer noch die Uhren, die Schokolade und die Pünktlichkeit. Doch aus-serdem gibt es hervorragende Re-staurants, in die ich als Kind nie mitgenommen wurde. (Ich ass damals jeden Tag dasselbe: Zür-cher Geschnetzeltes mit Rösti!) Und die Schlösser meiner Kind-heit haben sich für das 21. Jahr-hundert gerüstet. Bei meinem letzten Aufenthalt in Zürich logierte ich in den modernen neuen Räumen des Dolder Grand. Beim Blick durch die riesigen Panoramafenster gelangte ich zu einer beinahe schon erschre-ckenden Erkenntnis: Die neuen Räumlichkeiten gefallen mir tat-sächlich besser als die pompösen Zimmer meiner Kindheit.

Ah, die Schweiz! Alles beim Alten! Und doch immer besser – auf die bestmögliche Art und Weise!

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BMW 6erGran Coupé

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