falle Social Media - Countdown...eignet. Im Netz können viele Interessierte mit wenig Aufwand...

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Heft 57 / Juni 2016 www.CountdownOnline.de Studium, Ausbildung & Co STARTHILFE ZUR BERUFSWAHL gefällt mir Hier geht‘s um die Wurst! Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk Kunst trifft Handwerk Restaurator/in Posten, Positionen & Portionen Koch/Köchin Augenblick mal ... Orthoptist/in Arbeitsplatz Web 2.0 & Partykeller Social Media Manager/in Wie verhalte ich mich als Nutzer und Bewerber richtig? SOCIAL MEDIA F alle Bewerbungs-

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Heft 57 /Juni 2016www.CountdownOnline.de Studium, Ausbildung & Co

Starthilfe zur BerufSwahlgefällt mir

hier geht‘s um die wurst!

Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk

Kunst trifft handwerk

Restaurator/in

Posten, Positionen & Portionen

Koch/Köchin

augenblick mal ...

Orthoptist/in

arbeitsplatz web 2.0 & Partykeller

Social Media Manager/in

Wie verhalte ich mich als Nutzer und Bewerber richtig?

Social MediafalleBewerbungs-

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Berufsausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik (m/w) oder Mechatroniker (m/w)

Die Heilpädagogik Bonnewitz, im gleichnamigen Pirnaer Ortsteil, ist eine Förderschule mit ange­gliedertem Heim in freier Trägerschaft. Einzigarti­ge Kinder bekommen hier einen Schulplatz, vom Schulanfänger, der noch vom Kindergarten träumt bis hin zum Jugendlichen, der sich auf das Er­wachsenenleben vorbereitet. Im Heim werden seelenpflegebedürftige Kinder und Jugendliche, die als körperlich, geistig und/oder mehrfach be­hindert gelten, liebevoll betreut. Dabei handelt die Einrichtung nach den Prinzipien des Reformpäda­gogen Rudolf Steiner und Begründer der anthro­posophischen Lehre und wendet die Waldorfpä­dagogik an. Derzeit besuchen mehr als 80 Kinder in insgesamt zwölf Klassen die Bildungseinrichtung, die kein Schulgeld erhebt. Sie werden in ihren individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten gefördert und erleben täglich Bildung, Spiel, Spaß, Bewegung, Erholung und persönliche Weiterentwicklung.

Arbeit mit hohem Stellenwert Auf der Suche nach beruflicher Orientierung nach dem Abitur stieß Salina Schonert auf die Internet­seite der Heilpädagogischen Schule mit Heim und war sofort begeistert. „Einerseits hat es mich ge­reizt, mehr über die Abläufe in einer anthroposo­phischen Einrichtung zu erfahren. Andererseits

wollte ich die Arbeit sowie den Umgang mit geistig und körperlich behinderten Kindern erleben“, erin­nert sie sich. Als auf die Bewerbung für ein einjäh­riges Praktikum die Zusage aus Bonnewitz kam, war die Freude deshalb groß.Seit drei Jahren arbeitet Salina Schonert nun in der Heilpädagogischen Schule, denn dem Prak­tikum von 2012 folgte die Ausbildung zur Heiler­ziehungspflegerin, die sie in einem Jahr abschlie­ßen wird. „Mit meiner Ausbildung begann das Erleben einer ganz neuen und faszinierenden Welt. In der Schu­le und im Heim werden Lehrer, Heilerziehungspfle­ger, Ergotherapeuten und Sozialpädagogen be­schäftigt. Und schon im Praktikum wurde mir zum ersten Mal vor Augen gehalten, welchen hohen Stellenwert diese Arbeit hat und wie vielfältig sie ist. Als mir die Teilnahme am Proseminar in Bon­newitz und zusätzlich die Möglichkeit eines aner­kannten Abschlusses zur Heilerziehungspflegerin durch eine Schulfremdenprüfung angeboten wur­den, brauchte ich deshalb nicht lange zu überle­gen und entschied mich dafür“, so die 24­Jährige.Die Kinder, die Salina in Bonnewitz kennenlernen darf, verstecken sich nicht hinter ihren Schwä­chen. Sie leben ein Leben frei von vielen Dingen, die in unserer Gesellschaft oft so wichtig zu sein scheinen. Diese Kinder zu betreuen, mit ihnen zu

eine Herausforderung, die glücklich machtausbildung und arbeit in einer heilpädagogischen förderschule

musizieren, sich handwerklich zu betätigen, zu spielen und ihnen Bildung zu vermitteln, bereitete ihr von Anfang an große Freude. „Jedes Kind hat seinen ganz eigenen Charakter“, schwärmt Salina. „Deshalb musste ich viel Fein­gefühl entwickeln, um auf jedes einzelne einzuge­hen und seine Bedürfnisse zu erkennen.“ Salina spricht von persönlicher Entwicklung, von Reife sowie von der anhaltenden Freude, jeden Tag zur Arbeit zu fahren, um Neues zu erleben und zu lernen. „Seit meiner Ausbildung weiß ich, wie wichtig es ist, Menschen mit körperlichen und geistigen Ein­schränkungen pflegerisch und pädagogisch zu unterstützen, damit ihnen das Leben in unserer Gesellschaft, die viele Vorurteile hat, leichter fällt.“

Heilerziehungspfleger ... sind für die ganzheitliche Unterstützung und Betreuung von Menschen mit Behinderung zu­ständig.ausbildungsdauer: 3 Jahre an einer Fachschule, auch berufsbeglei­tend möglichVoraussetzungen: Nachweis über gesundheitliche Eignung, Real­schulabschluss, ausgeprägtes Sozialverhalten T

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Countdown ist ein unabhängiges Jugendmagazin zur Berufs- und Studienorientierung.herausgeber: initial werbung & Verlag arndtstraße 9, 01099 Dresden tel. 0351-88 94 34 58 oder 60 | [email protected]: Steffi Mrosek tel. 0351-88 94 34 58 | [email protected]: Kai Dürfeld, Sandro freudenberg, leonard Kühlewind,

anne Kukuczka, Susan Naumann, antonia Mittmann, Claudia Morgenstern, Kathrin Schrader, Dr. Sandra Stephan, Christine Sylvester

titelfotos: (Montage): alphaspirit / Primalux (fotolia.com)Gestaltung: Sylvia Starke | initial werbung & Verlaganzeigen: Susan Naumann | 0351-88 94 13 61 [email protected]: 40.000 exemplareOnline: www.CountdownOnline.deVerteilung: Sächsische Oberschulen und Gymnasien in den Klas-

senstufen 8 bis 12 sowie Berufsinformationszentren in Sachsen, Sachsen-anhalt, thüringen, Brandenburg und Berlin

Die urheberrechte liegen bei den autoren. Der Nachdruck von Beiträ-gen – auch auszugsweise – ist nur mit Genehmigung der redaktion gestattet.

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4 Bewerbungsfalle Social Media Wie verhalte ich mich als Nutzer und

Bewerber richtig?

Beruf aKtuell

2 eine herausforderung, die glücklich macht Ausbildung und Arbeit in einer

heilpädagogischen Förderschule

7 arbeitsplatz web 2.0 und Partykeller

Als Social Media Manager weiß Torsten Reitler,

wie seine Zielgruppe tickt

9 hier geht‘s um die wurst! Berufsausbildung zum/r Fachverkäufer/in im

Lebensmittelhandwerk (Fleischerei)

10 Von Posten, Positionen und Portionen

Auszubildende zum/r Koch/Köchin lernen

kochen, kalkulieren, organisieren

13 augenblick mal ... Der Beruf des/r Orthoptisten/in ist meist

nur Insidern bekannt, dabei ist er anspruchsvoll

und vielseitig

11 Kunst trifft handwerk & wissenschaft Restauratoren helfen, historische Schätze

zu bewahren

15 th wildau

Exzellent studieren, entspannt leben.

12 ehrenamtliches engagement in der region

Linda Kühne unterstützt als Designerin

Projekte für Flüchtlinge

16 Verdienst, Karriere und anerkennung

Worauf Jugendliche bei der Berufswahl achten

VerlOSuNGeN

14 COuNtDOwN verlost wieder tolle Preise, macht mit und gewinnt!

StuDiuM & CO

NaChGefraGt

Damit keine Falle zuschnappt

Die Kommunikation sowie den interaktiven Informationsaus­tausch via Social Media und deren Unterhaltungspotenzial möch­te heute kaum einer missen. Doch bergen soziale Medien, be­dingt durch unser Nutzungsverhalten, auch Gefahren. Facebook, Xbox live, Instagram und Co. sammeln Unmengen persönlicher Daten und Informationen, die – einmal eingestellt – schwer rück­gängig gemacht werden und somit auch zur Bewerbungsfalle werden können. Wie du dich als Nutzer und Bewerber richtig ver­hältst, erfährst du auf den Seiten 4 und 5.Salina Schonert arbeitet mit Kindern, die einen ganz besonde­ren Blick auf die Welt haben. Von ihrer Liebe zum Beruf und ih­rer Arbeit als Heilerziehungspflegerin, die sich Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Einschränkungen widmet, be­richtet sie auf Seite 2.Um Feierwillige anzulocken, bedient sich Torsten Reitler als So­cial Media Manager in der Moritzbastei in Leipzig der professio­nellen Kommunikation über das Web 2.0. Wie er dabei vorgeht, liest du auf Seite 7. Bei Jessica Wojack geht’s um die Wurst, genauer gesagt, um die Ausbildung zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk (Fleischerei). Hier spielen Kontakt­ und Kommunikationsfreude eine Rolle. Es gilt, freundlich, engagiert und kompetent Fleisch­ und Wurstwaren anzurichten, zu präsentieren und zu verkau­fen (Seite 9).Das eine Restaurant­ oder Hotelküche aus Posten besteht und was es mit dem Rótisseur und Entremetier auf sich hat, darü­ber klärt die angehende Köchin Marie­Luise Kielmann auf Sei­te 10 auf.Oliver Tietze (Seite 11) ist Diplomrestaurator. Ein absolviertes Studium, handwerkliche Fähigkeiten, künstlerisches Einfüh­lungsvermögen und praktische Erfahrungen versetzen ihn in die Lage, wertvolle Kunst­ und Kulturgüter zu bewahren.Aus Sonja Schuberts Kittel schauen kleine Spielzeuge: Diese nutzt die Orthoptistin, wenn sie ihre kleinen Patienten auf mög­liche Augenfehlstellungen bzw. Sehschwächen untersucht (Seite 13). Attraktive Zukunftschancen in den Bereichen Forschung, Ent­wicklung, Projektierung, Fertigung u. v. m. bietet ein Studium an der Technischen Hochschule Wildau. Davon liest Du auf Seite 15.

Viel Spaß beim Lesen wünscht das Countdown-Team

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rechtlich gibt es

einige Vorgaben, die

die zulässigkeit von

recherchen zu eurer Person

einschränken. Des weiteren

hat jeder das „recht am eigenen

Bild“. Das gilt übrigens auch

für Bilder, die ihr von anderen

macht, da diese nur mit einwilli-

gung des abgebildeten ver-

breitet werden dürfen.

eure Daten sind im Netz sicher und eure fotos und Bei-

träge gehen nur euch etwas an? Von wegen! Das in-

ternet vergisst nichts! Dank der Sozialen Medien wie

facebook, Xbox live, instagram und Co. gibt es von je-

dem von uns im Netz eine ganze fülle an informationen.

auch solche, an die man sich gar nicht mehr erinnern

kann oder will. Sei es das foto von der Klassenfahrt vor

zwei Jahren oder der tollen Party am letzten wochen-

ende, bei der einige so richtig „abgestürzt“ sind. Vie-

le Beiträge und Kommentare, die ihr früher einmal cool

fandet, sind euch heute vielleicht total peinlich. leider

bleiben diese oft für immer im digitalen Gedächtnis. wie

ihr das einschränken könnt, soll dieser Beitrag zeigen.

Personaler nutzen internet, um mehr über die Bewerber zu erfahren

Doch warum ist das überhaupt wich­tig? Weil mittlerweile Arbeitgeber

immer stärker die Möglichkei­ten zur Onlinerecherche nutzen. So können sie im Vorfeld mehr über ihre Bewerberinnen und Bewerber erfahren. Finden diese dann Fotos und Kom­mentare von euch, die euch beim Chillen mit der Bong,

beim letzten Koma­Trinken oder

in einer freizügigen Pose während des letzten Diskobesuchs zeigen, kann das ein schlechtes Licht auf euch werfen. Auch wenn ihr vielleicht „nur“ dabei wart.

Auch wenn es euch bisher gar nicht bewusst war: Genau diese Informationen können von vornherein zu einer Ablehnung eurer Bewer­bung führen. Natürlich gibt es noch viele an­dere Gründe für eine Absage. Offiziell waren meist andere Bewerber und Bewerberinnen

passender für den Job. Was genau die Ursache dafür ist, dass ihr die Stelle oder den Ausbildungsplatz nicht erhaltet, werdet ihr nicht einmal auf Nachfrage bei der Personalabteilung erfahren.

Die Personalsuchenden nutzen die Neuen Medien mitunter sehr kreativ, um geeignete Kandidatinnen und Kandidaten zu finden. Entscheidend ist die optimale und schnelle Besetzung der ausgeschriebenen Stelle. Business­Portale wie XING, LinkedIn und Lebenslaufdatenbanken, eben­so Dienste wie Twitter oder Dating­Plattformen sind dafür wunderbar ge­eignet. Im Netz können viele Interessierte mit wenig Aufwand angespro­chen werden. Dafür haben einige Firmen spezialisierte „Social Media Manager (m/w)“ und „Recruiter (m/w) Active Sourcing/Direct Search“ eingestellt, die als Profis in diversen Medien agieren.

Rechtlich gibt es einige Vorgaben, die die Zulässigkeit von Recherchen zu eurer Person vor allem im privaten Bereich einschränken. Aber auch wenn ihr einen Missbrauch eurer Daten vermutet, könnte ein solcher Nachweis sehr schwierig werden. Des Weiteren hat jeder das „Recht am eigenen Bild“. Das gilt übrigens auch für Bilder, die ihr von anderen macht, da diese nur mit Einwilligung des Abgebildeten verbreitet wer­

den dürfen.

Persönlich negative inhalte ermitteln und verhindern

Egal wie ihr es anstellt: Eine vollstän­dige Kontrolle über die eigenen Daten im Netz gibt es nicht. Was ihr einmal online gestellt oder gepostet habt, ist weg und

kann kaum rückgängig gemacht werden. Darüber sollte sich jeder in dem Moment

klar sein, in dem das Foto oder der Beitrag entsteht. Problematische Bilder, falsche „Ge­

fällt mir“­Klicks und Beiträge kann man nur mit Aufwand entfernen. Oft ist das gar nicht

mehr zu kontrollieren. Ist euch klar, dass euer Surf­Verhalten systematisch erfasst und ausge­

Dr. Sandra Stephan

Sandro freudenberg

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wie verhalte ich

mich als Nutzer und

Bewerber richtig?

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wertet wird? Unter dem Stichwort „Big Data“ sammeln viele große Web­Anbieter Unmengen an Material über euch. Auch andere Unternehmen gehen dazu über, die­se Daten zweckmäßig zu nutzen. Das könnt ihr etwas einschränken, indem ihr bestimmte „Cookies“ sperrt, euch vom jeweiligen Sozialen Medium abmeldet und dann die Webseite in ei­nem neuen Fenster direkt öffnet. Aber wer macht das schon – vor allem, wenn man über das Handy ins Web geht?

Natürlich kann man Einträge auf Facebook, YouTube und Apps mit ver­schiedenen Funktionen entfernen lassen. Wichtig ist, dass ihr euch schon bei der Anmeldung darüber informiert, was mit euren persönlichen Daten passiert. Das ist gerade bei neuen Diensten oft schwierig und nervig. Instagram zum Beispiel erhält ab dem Zeit­punkt deiner Anmeldung Zugriff auf dein öffentliches Profil, deine Freundesliste und E­Mail­Adresse. Den Nutzungs­ und Datenschutzbestimmungen stimmst du direkt bei der Anmeldung zu. Aber mal ehrlich – wer von euch hat die insgesamt 20 DIN A4­Seiten gelesen?

So verhältst du dich als Nutzer und Bewerber richtig

Zuerst solltet ihr unnötige Einstellungen und Freigaben de­aktivieren oder einschränken. Wenn ihr zum Beispiel auf Fotos markiert wurdet, sollten diese erst mit eurer Bestäti­gung freigeben werden. Bei anderen Webseiten gibt es die Möglichkeit, über alle Aktivitäten benachrichtigt zu wer­den, die euch betreffen. Dadurch bekommt ihr Änderungen schneller mit und erspart euch das Lesen aller Postings.

Am besten checkt ihr gleich einmal, was über euren Vor­ und Zunamen online verfügbar ist. Wenn da sehr verfängli­che oder negative Treffer bei der Suche auftauchen, solltet ihr umgehend handeln und den Betreiber der App oder des Diens­tes zum Löschen auffordern. Zudem kann man auch Beiträge lö­schen, die veraltet sind oder unwichtige Informationen über euch enthalten. Löscht auch Anwendungen, die ihr nicht mehr braucht. Die entsprechenden Betreiber können dann nicht mehr in eu­ren Daten suchen.Klar wollt ihr heutzutage mitreden können und in den Sozialen Medien aktiv prä­sent sein. Das könnt ihr auch. Wich­tig ist nur, dass ihr sensibel mit eu­ren öffentlichen Informationen umgeht. Postet nur Bilder und Beiträge, die ihr auch noch zu­künftig voll vertreten könnt.

Kontrolliert regelmäßig eure Pinnwand, Chronik und ähnliche Beiträge. Was problematisch erscheint, löscht ihr am besten sofort.

Handelt dabei stets nach dem Motto: „Es kommt nicht darauf an, dass man Soziale Medien nutzt, sondern wie.“ Seit der Eröffnung der digi­talen Welt hat sich viel geändert. Der Spruch „Big Brother is watching you“ scheint heute keine Fiktion mehr zu sein. Die Informationen über uns werden zunehmend transparenter. Der Zugang zu bestimmten Diensten für den beruflichen Alltag ist wichtig und nützlich. Es führt also

oft kein Weg daran vorbei, sinnvoll damit umzugehen.

Beschäftigt euch mit den Hinter­gründen und nutzt dieses Wissen dann zu eurem Vorteil! Mit der Um­

setzung der genannten Tipps könnt ihr euch ab sofort als

kompetent und für die Unterneh­men interessant im Netz darstel­len. Zumindest tappt ihr weniger in derartige Bewerbungsfallen. Viel Erfolg dabei!

es ist

wichtig, dass ihr

sensibel mit euren öffent-

lichen informationen umgeht.

Postet nur Bilder und Beiträge, die

ihr auch noch zukünftig voll vertreten

könnt. Kontrolliert regelmäßig eure

Pinnwand, Chronik und ähnliche Bei-

träge. was problematisch erscheint,

löscht ihr am besten sofort.

eine vollständige Kontrolle über die eigenen Daten im Netz gibt es nicht. was ihr einmal online gestellt oder gepostet habt, ist weg und kann kaum rückgängig gemacht werden. Darüber sollte sich jeder in dem Moment klar sein, in dem das foto oder der Beitrag entsteht.

Social Mediafalle

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Der Schutz ihrer Privatsphäre ist für die meis-ten Nutzer sozialer Netzwerke wie face book,

Xing oder twitter ein zentrales thema. insgesamt 85 Pro zent

der Nutzer verzichten aus Datenschutzgründen auf die Preis-

gabe bestimmter persönlicher informationen (63 Prozent

auf angaben zu ihrer sexuellen Orientierung, 45 Prozent

auf fotos, auf denen sie selbst zu sehen sind, 43 Prozent

sind in den Netzwerken nicht unter ihrem richtigen Namen unterwegs). Das geht aus einer repräsen-

tativen umfrage im auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.013 internetnutzern ab 14 Jahren hervor, darunter 703 aktive Nutzer sozialer Netz-werke. laut umfrage meiden 41 Prozent aussa-

gen zu religiösen inhalten und 37 Prozent äußern sich nicht zu politischen fragen. 39 Prozent

posten zudem keine fotos von ihren Kindern. ein Drittel äußert sich auch nicht zu Produk-ten oder Dienstleistungen.

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Stichwort Social Media. weißt du um die gefahren? was tust du, um Risiken bei der Nutzung zu vermeiden?antonia Mittmann fragte für Countdown nach.

Ich sehe dieses Thema ganz entspannt. Ich weiß auch um die Gefahren, aber ehrlich gesagt: Mir ist es relativ egal, was mit meinen Daten gemacht wird, da man es eh schlecht vermeiden kann, dass sie eingesehen werden, wenn man auf Sozialen Netzwerken aktiv ist.

F o t o s : A n t o n i a M i t t m a n n / p r i v a t

liNUS (15)

Ich nutze viel Social Media, aber ich weiß um die Ge­

fahren und gebe deshalb aus Prinzip nicht meinen gesamten

Namen und meine Adresse an. Außerdem lege ich mir zusätzliche

Mail­Adressen an, meine private nutze ich nicht auf sozialen Netzwerken.

QUiRiNa (14)

Das Internet wird selten deine Angaben, die du auf Sozialen Netzwerken angibst, überprüfen. Aber es ist trotzdem empfehlenswert, deine persönlichen Daten so weit wie möglich zu verfälschen, denn das Internet vergisst nie und dessen bin ich mir bewusst.

SiMeoN (15)

Obwohl ich in Kauf nehme, dass die Informationen über mich gespeichert werden, versuche ich zu vermeiden, sehr persönliche Dinge zu posten und Daten, wie zum Beispiel meinen Nach­namen, anzugeben.

PeTeR (15)

Ich bin sehr aktiv im Bereich Social Media, benutze dort auch meine

„echte“ Identität und gebe meine richtigen Daten an, da ich mich als

mich selbst und nicht als andere Person präsentieren möchte. Auch poste ich viele Bilder von mir, allerdings nur welche, die ich später nicht bereuen werde.

cHaRloTTa (16)

Es gibt vielfältige Gefahren im Internet, vor allem in diesem Bereich. Ich bin vor­sichtig beim Posten und vermeide, persön­liche Daten anzugeben, wie Adresse oder Standort beispielsweise. Allerdings nutze ich auch Messenger und weiß, dass meine Daten gespeichert werden, aber damit habe ich keine großen Probleme.

SUSi (14)

Joline Matschke, ehemalige Auszubildende und seit Februar 2016 Privatkundenberaterin in der Filiale Leipzig/Großzschocher

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Modernisierte Ausbildung für Hörakustiker/-innen ab 1. August

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arbeitsplatz web 2.0 und Partykeller

In den Kellern beben die Wände. Der Bass fährt mit Wucht in den Magen. Das Publikum ist begeis­tert und Torsten Reitler (Bild rechts) blickt zufrie­den auf einen erfolgreichen Arbeitstag zurück. Er ist Social Media Manager und sein Arbeitsplatz die Moritzbastei. Der imposante Bau im Leipziger Untergrund hatte in den vergangenen 460 Jahren viele Funktionen: erst Festung, dann Warenlager, später Schule und heute vor allem unter Studen­ten eine der absoluten In­Locations. Denn in den Kellergewölben, den Open­Air­Bars und auf der Terrasse finden regelmäßig Konzerte, Kinoabende, Theatervorführungen und natürlich Partys statt.Um möglichst viele Feierwillige anzulocken, ist eine gute Kommunikation wichtig und die fin­det zuallererst am Schreibtisch statt. „Nachdem ich einen Blick auf die Veranstaltungen geworfen habe, die in der nächsten Zeit anstehen“, erzählt Torsten, „frage ich mich: Welches Publikum könn­te am Event interessiert sein? Wie kann ich es an­sprechen und wo finde ich es?“ Damit fasst er die drei wichtigsten Eckpunkte beim professionellen Umgang mit Social Media zusammen: das Ziel, die Botschaft und die Kanäle. Für Torsten steht fest: „Nichts ist langweiliger als oberflächliche Kom­munikation.“ Deshalb investiert er täglich ein bis zwei Stunden in die Planung. Erst dann schreibt er Artikel, postet auf Facebook, setzt Tweets ab, füllt das Blog oder knüpft Kontakte zur Presse. „Natür­lich ist es auch sehr wichtig, bei den Veranstaltun­

als Social Media Manager weiß torsten reitler, wie seine zielgruppe tickt

gen dabei zu sein. Denn so weiß ich, worüber ich schreibe und lerne, wie mein Publikum tickt. Das hilft, damit meine Kommunikation lebendig bleibt.“

Quereinsteiger haben es leichtGelernt hat Torsten das alles „on the job“. Denn eigentlich hat er Journalistik und Germanistik stu­diert und war in der Moritzbastei für die klassische Presse­ und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. „Die Arbeit mit den Sozialen Medien hat sich erst Stück für Stück entwickelt“, erzählt er. „Ich bin da also regelrecht hineingewachsen.“Privat ist Torsten nicht gerade ein „Social­Media­Junkie“. „Ich bin kein Mensch, der sein Frühstück und das Kinderbild und jeden Blick aus dem Fens­ter bei sozialen Netzwerken postet. Ich nutze so­ziale Medien vor allem als Informationsquelle.“ Um professionell im Social Web unterwegs zu sein, ist die private Anzahl Tweets und Posts auch gar nicht wichtig. „Aber man muss natürlich die Kanäle ken­nen und die Entwicklung verfolgen.“ Kaum ein Be­reich ist so schnelllebig wie das Social Web und was heute noch total In ist, kann morgen schon vergessen sein.Und wie sieht es mit dem nötigen Handwerkszeug aus? „Kommunikation kann erst mal jeder“, glaubt Torsten. „Um aber zielgerichtet zu kommunizieren, muss man sich schon intensiver mit der Angele­genheit beschäftigen.“ Dazu reicht an und für sich aber schon ein Lehrgang oder eine Weiterbildung

aus. Ein Kommunikationsstudium ist keine Pflicht und überhaupt – der Beruf des Social Media Ma­nagers ist ideal für den Quereinstieg geeignet.

Eher Psychologe als LiteraturnobelpreisträgerUnd wie ist es um die Schreibkünste bestellt? „Sich gut ausdrücken zu können, ist auf jeden Fall von Vorteil, reicht allein aber nicht aus“, meint Torsten. So verfügen erfolgreiche Social Media Manager auch über Einfühlungsvermögen und können sowohl strategisch als auch organi­satorisch denken. Torsten erklärt: „Im Social Me­dia Bereich stehen sehr viele Kanäle zur Auswahl. Und jeder davon hat eine andere Bedeutung für denjenigen, den ich erreichen will.“ Ein Gespür für Menschen zu entwickeln, sei deshalb beson­ders wichtig. Torsten lacht: „Die Kommunikation im Social Web hat also eher mit Psychologie und Menschenkenntnis als mit literaturpreisverdäch­tigen Deutschkenntnissen zu tun.“Wer sehen will, welche Wirkung gute Kommu­nikation erzielen kann, muss nur eine der un­zähligen Veranstaltungen besuchen. Torstens Highlight für die nächste Zeit: die beginnende Open­Air­Saison. Denn nun finden Sommerkino, Sommertheater und kleine Konzerte ausnahms­weise nicht unter der Erde, sondern unterm Ster­nenzelt statt.

Social Media Manager platzieren die richtigen Botschaften in den richtigen Kanälen und erreichen damit ihre gewünschte Zielgruppe. Ausbildung: Social Media Manager ist kein klassischer Aus-bildungsberuf und sehr gut für Quereinsteiger geeignet. Wei-terbildung in Sachen Kommunikationstheorie ist von Vorteil.

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Voraussetzung: Spaß am Umgang mit Menschen, Empathie, OrganisationstalentInfos: Bundesverband Community Manage- ment e. V. für digitale Kommunikation und Social Media: www.bvcm.org;www.social-media-manager.com

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Hier geht‘s um die wurst!

Hm lecker! Beim Anblick der appetitlich dekorier­ten Auslage in der Heidenauer Filiale der Dürr­röhrsdorfer Fleisch­ und Wurstwaren GmbH läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Lächelnd präsentiert die Auszubildende Jessica Wojack (im Bild) das reichhaltige Wurst­ und Fleischange­bot, das sie zuvor mit ihren Kollegen verkaufs­ und küchengerecht hergerichtet hat. Vor gut drei Stunden begann sie ihren Arbeitstag. Als erstes bereitete sie die Kassensysteme vor und stat­tete diese mit den notwendigen Wechselgeld­beständen aus. Dann galt es, mit Blick auf eine attraktive Warenpräsentation, die Verkaufsthe­ken zu bestücken. Um sieben Uhr betreten dann die ersten Kunden das Geschäft und finden eine riesige Auswahl frischer sächsischer Spezialitä­ten vor. Da die Filiale im Heidenauer Netto­Markt grundsätzlich bis in die Abendstunden geöff­net ist, schreibt Jessicas Dienstplan wechseln­de Arbeitszeiten vor. So gehört für sie auch der Spätdienst bis 20 Uhr dazu. Feierabend ist erst, wenn alle Waren in Folie verpackt und im Kühl­

Berufsausbildung zum/r fachverkäufer/in im lebensmittelhandwerk (fleischerei)

haus eingelagert sowie Theke und Gerätschaften gereinigt und desinfiziert sind. Auch samstags sind Verkäufer im Einsatz. Jessica stört das nicht. „Freundlich bleiben geht immer“, erklärt sie. „Mir macht der Umgang mit den Kunden besonderen Spaß. Das ist abwechslungsreich.“ Im Juli 2013 begann Jessica ihre Ausbildung in der Filiale der renommierten sächsischen Firma und ist mehr als zufrieden mit ihrer Berufswahl. Ein Highlight war ihre Azubi­Woche in Dürrröhrs­dorf. Dort haben Azubis aller Jahrgänge eine Wo­che lang die Filiale betrieben. „Man konnte sich selbst ausprobieren. Das war toll“, erinnert sich Jessica. Sie wusste allerdings von vornherein, worauf sie sich einlässt. „Durch meine Oma“, berichtet sie. „Die war früher selbstständig und hatte einen Im­biss.“ Dort absolvierte Jessica ihr Praktikum und half oft aus. Diese Erfahrungen kommen ihr jetzt zugute. Sie hat gelernt, dass freundlicher Service und Kenntnisse über Wurst­ und Fleischsorten al­lein in ihrem Beruf nicht ausreichen. Gastronomi­

sches Wissen und Geschick sind ebenso gefragt. Denn es werden nicht ausschließlich kleine Spei­sen zubereitet, auch Catering und Geschenkkon­zepte gehören dazu.Am Stück oder geschnitten...? Darf‘s ein biss­chen mehr sein...? – Kunden wollen nicht nur freundlich bedient werden, sondern erwarten Be­ratung, auch, wenn Jessica schon seit Stunden hinter der Theke steht. „Um die Mittagszeit ist es meist sehr voll. Das kann schon mal anstrengend werden“, sagt sie und verweist auf das reichhal­tige Imbissangebot. Trotzdem kommen natürlich auch dann Kunden, die fürs Abendessen einkau­fen und beispielsweise wissen wollen, aus wel­cher Wurst sich am besten welcher Salat machen lässt, welches Fleisch sich für Rollbraten eignet und welche Inhaltsstoffe in der Salami verwen­det wurden.Jeden Dienstag besucht Jessica jetzt im letzten Ausbildungsjahr die Berufsschule. Im ersten und zweiten Jahr waren es noch zwei Tage pro Wo­che. So bleibt die Ausbildung abwechslungsreich und beinhaltet nicht allzu viel Theorie. „Aller drei Wochen haben wir auch in der Berufsschule ei­nen Praxistag“, sagt sie. Bis Juli dauert Jessicas Ausbildung noch. Der Abschlussprüfung sieht sie dabei gelassen entgegen. Sie fühlt sich gut vor­bereitet und weiß, was sie erwartet. Die Praxis ist ein anspruchsvolles Programm: Schinken­Braten­Platte, eine kalte Vorspeise, ein Fleisch­gericht, ein Partykatalog... „Und wir werden eine Geschenkidee entwickeln müssen zu einem vor­gegebenen Thema wie zum Beispiel Hochzeit oder Schuleinführung“, erklärt sie. „Dazu gehört dann auch die Gestaltung eines Plakats zur Ge­schenkidee.“ Nach der Ausbildung wünscht sich Jessica, in der Heidenauer Filiale weiterbeschäftigt zu werden. „Ich habe hier tolle Kollegen. Das war wirklich ein Glückstreffer!“

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Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk (Fleischerei)Duale Ausbildung (3 Jahre)Ausbildungsbetriebe: Fleischereien, Einzel-handelsgeschäfte, Gastronomie/Catering, HotellerieVoraussetzungen:Hauptschulabschluss, Beschei-nigung des Gesundheitsamtes, keine Allergien, körperliche Ausdauer, guter Geruchs- und Geschmackssinn, KontaktfreudeWeitere Infos: berufenet.arbeitsagentur.de

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Von Posten, Positionen und Portionen

Marie­Luise Kielmann, Auszubildende zur Köchin im 2. Lehrjahr, kommt mir strahlend aus der Kü­che des Pulverturms entgegen, einem in histo­rischen Gemäuern beheimateten Erlebnisrestau­rant, das in der sächsischen Landeshauptstadt gern von Touristen aus aller Welt aufgesucht wird. Ihr Gesicht verrät, dass sie einen guten Ar­beitstag hat. Dieser begann um 7 Uhr, denn sie ist im Frühdienst eingeteilt, und in einer Stunde, gegen 15:30 Uhr, spätestens um 16 Uhr, endet er. „Ich habe nur noch schnell meinen Posten aufzu­räumen, dann kann ich gehen“, sagt sie. Ihren Posten? Was militärisch klingt, beschreibt die Position in der Küche, der Marie­Luise zuge­teilt ist. „Jede Küche besteht aus verschiedenen Abteilungen, die sich als sogenannte Posten bei­spielsweise der kalten oder der warmen Küche widmen“, erklärt die kleine, blonde junge Frau. „In der warmen Abteilung gibt es sechs Posten. Dies sind der R­Posten (aus dem frz. von Rôtis­seur), der sich der Fleischbereitung widmet, der E­Posten (aus dem frz. von Entremetier), dem Ge­müse­ und Beilagenposten, sowie der Annoncier­Posten. Letzterer beaufsichtigt als Bindeglied zwischen Küchenbrigade und servierenden Ser­vicepersonal, den Eingang der Bestellungen und überprüft diese vor dem Verlassen der Küche auf

auszubildende zum Koch lernen kochen, kalkulieren, organisieren

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Köche organisieren im Team alle Abläufe in einer Küche. Sie kochen, erstellen Speisepläne, kreieren eigene Gerichte, sind verantwortlich für Lebensmitteleinkauf und Vorratsverwaltung. Ausbildung: 3-jährige schulische oder duale AusbildungVoraussetzungen: mind. Haupt-schulabschluss, Teamfähigkeit, Selbstorganisation, hygienische Arbeitsweise, Geschmackssinn, schnelle AuffassungsgabeWeiterbildung: Auslandsaufent-halte, Küchenmeister, Fachwirt im Gastgewerbewww.dehoga-sachsen.de

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ihre Richtigkeit und Vollständigkeit hin. Vor dem „Schicken“, der Freigabe zum Serviervorgang, wird hier auch die Tellerdekoration aufgebracht. „Neben einem Stück Historie, die im Pulverturm live erlebt werden kann, bieten wir aus genuss­voller Sicht Gerichte der typisch deutschen Kü­che“, erklärt die 19­Jährige. „Insbesondere die vielen internationalen Gäste der Stadt möchten diese kennenlernen und genießen. Überlieferte klassische Rezepte zu Rinderbraten, Ente und Co. finden sich deshalb genauso auf der Speisekar­te wie deren moderne Abwandlungen. Das macht die Speisenzubereitung für mich so interessant.“ Die Kochausbildung bedeutet, in alle Posten ei­ner Küche eingelernt zu werden und dabei einen konkreten Postenplan zu erfüllen, der täglich vom Küchenchef vorgegeben und in Abhängigkeit von den gemeldeten Gästezahlen aufgestellt wird. „So arbeite ich einmal mit den verschiedensten Sorten von Gemüse, lerne Knödel und Klöße zu­bereiten, stelle leckere Desserts zusammen oder arbeite in der Hauptspeisenbereitung mit Fisch und Fleisch, fertige Soßen und Dips. Spannend ist es im Pulverturm, am für alle Gäste einsehbaren, Spanferkelposten. „Hier muss das Spanferkel auf den Spieß gezogen, gesichert und nach zirka zweistündiger Gar­ und Backzeit tel­lergerecht portioniert werden. Drei und in Stoß­zeiten fünf Spanferkel verlassen den Posten“, er­klärt Marie­Luise.Voraussetzung für den optimalen Ablauf in einer Küche ist eine gute Planung und Organisation. Je nach Gästeaufkommen muss der Küchenchef die notwendigen Lebensmittel in ausreichender Menge rechtzeitig ordern und dabei auf saisona­le Höhepunkte achten. Marie­Luise: „Gegenwär­tig haben wir eine Spargelkarte, zur Spätsommer­zeit eine Erntedank­ oder „Wild auf Wild“­Karte und rund um die Weihnachtszeit geht nichts ohne

Ente. Als Azubi lerne ich, auf saisonal verfügbare Lebensmittel zu achten und diese in die Speisen­planung aufzunehmen. Ich lerne Mengen zu kal­kulieren, Warenbestellungen durchzuführen, aber vor allem natürlich das Kochen.“Aller zwei Wochen findet dafür eine Lehrunter­weisung durch einen Facharbeiter statt, die den angehenden Köchen innerhalb von zwei Stun­den ein Thema praktisch vermittelt. Kürzlich ging es um die verschiedenen Garmethoden. „Fleisch und Fisch haben eine ganz unterschiedliche Zell­struktur, sodass hier in der Zubereitung verschie­den vorgegangen werden muss. Wir lernten, ein Rumpsteak auf den vom Gast gewünschten Punkt zuzubereiten. Um es medium, mittel oder durch­gebraten anbieten zu können, spielen die Dicke des Fleisches, das Alter des Tieres, die Tempera­tur in der Pfanne sowie die Garzeit eine wichtige Rolle“, erklärt Marie­Luise.Aller vier Wochen ist für zwei Wochen Berufs­schulzeit, dann geht es wieder in den Betrieb. Als gebürtige Görlitzerin absolvierte Marie­Luise vor ihrer Ausbildung mehrere verschiedene Prak­tika in Dresden, aber schließlich empfahl ihr ein Freund den Pulvertum. „Hier fühle ich mich nun wie in einer zweiten Familie“, schickt Marie­Luise ein dickes Lob an das Team rund um Pulverturm­Küchenchef Michal Langer (im kl. Bild o. re.).

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Hochschulstudium: Bachelor 6 bis 8 Semester, Master 4 Semester Voraussetzungen: Hochschulreife; möglichst ein studienbezo-genes Vorpraktikum, handwerkliches Geschick; Interesse an Materialen; Affinität zu Kunst, Zeichnen, Fotografie, Geschich-te, Physik und Chemie

Beispiele für Spezialisierungen: Archäologische Objekte, Gemälde, Wand-malerei, Metall, Holz, Stein, Glas, Textil, Film, DatenträgerWeitere Informationen: www.restauratoren.de; www.ausbildung-zum-restaurator.de

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STUdiUM & co...

Kunst trifft Handwerk & wissenschaft

Restauratoren sind feingeistige Künstler, die den ganzen Tag mit spitzem Pinsel im sauberen Ateli­er sitzen und Gemälde retuschieren. Eben solche Klischees prägen die öffentliche Wahrnehmung des Berufs erheblich. „Dabei machen Arbeiten wie diese nur etwa ein Zehntel aus“, erklärt Oli­ver Tietze. Der Leipziger ist seit über 15 Jahren als selbstständiger Diplom­Restaurator mit Spe­zialisierung auf dem Gebiet der polychromen Bildwerke (vielfarbige Skulpturen) und Gemälde tätig. In seinem Atelier befinden sich Farben und Rahmen, aber auch allerlei Werkzeuge, Chemika­lien und wissenschaftlich anmutende Arbeitsge­räte.Diese Vielfalt an Utensilien bringt das breite Tä­tigkeitsfeld des Berufs mit sich: „Als Restaurator arbeitet man nicht nur rein künstlerisch, sondern setzt auch wissenschaftliche Herangehenswei­sen ein, um letztlich mit handwerklichen Mitteln ein Objekt zu bearbeiten“, erklärt der 42­Jähri­ge. Fachliches Interesse an Kunst und Geschich­te, aber auch an Physik und Chemie seien da­

her wichtige Voraussetzungen – ebenso wie das künstlerische Verständnis für die Objekte und ein Gespür für Schönheit. Das Allerwichtigste jedoch ist die Liebe zum Material, sagt Oliver. „Es scha­det nicht, als Kind gern gewerkelt zu haben“, be­

restauratoren helfen, historische Schätze zu bewahren

tont der erfahrene Restaurator mit einem Augen­zwinkern. Unterschieden wird in der Restauration zwischen den Bereichen Konservierung, also dem Erhalt von Werkstücken, und Restaurierung, bei der Ele­mente ergänzt und repariert werden. Zu den aktuellen Aufträgen des Leipziger Res­taurators zählt unter anderem eine spätgotische Altarretabel aus einer Kirche. Deren Farbschicht hat sich wegen Feuchtigkeit gelöst und muss nun wieder am Untergrund befestigt werden. Für diese Arbeit ist Fingerspitzengefühl nötig, damit die Originalfarbe nicht etwa noch abblättert. Zu­dem muss Oliver überlegen, wie die Farbschicht möglichst unsichtbar und effektiv befestigt wer­den kann. Ein anderes Objekt ist ein Gemälde um 1800, das den Innenraum der Leipziger Nikolaikirche zeigt. Hier steht die Oberflächenreinigung und Retusche im Mittelpunkt des Projekts. Es gilt, eine sanfte Reinigungsmethode zu wählen und die richtigen Farbtöne einzusetzen.

Wie aber läuft ein Restaurationsauftrag in gro­ben Zügen ab? In der Werkstatt erfolgt zuerst eine Schadens­ und Zustandsanalyse. Jedes Ob­jekt ist anders gefertigt und hält zuweilen Über­raschungen bereit. Für die individuelle Analyse

stehen zahlreiche Methoden von der Röntgenbe­strahlung bis hin zum Abklopfen zur Verfügung. Basierend auf den Ergebnissen erstellt der Res­taurator ein Konzept, dem schließlich die Um­setzung folgt. Jeder Schritt wird dokumentiert, inklusive Beschreibung und detaillierter Fotogra­fien. Seit Längerem haben sich digitale Program­me für die Arbeit am Computer als Arbeitsmittel durchgesetzt. 3D­Kartierung oder die Simulation von Prozessen zählen heute zum Standard.Der Weg zum Restaurator führt über ein Hoch­schulstudium. Oliver wählte die Hochschule für Bildende Künste Dresden und erinnert sich gern an seine Studienzeit zurück: „Wir hatten viel Kon­takt mit Materialien, indem wir getischlert, ge­malt und gezeichnet haben. Diese Berührungs­punkte sind enorm wichtig für den Beruf.“ Heute jedoch liegt der Schwerpunkt im Studiengang Restaurierung an vielen Hochschulen stärker auf der Theorie. Deshalb sei es seiner Meinung nach umso wichtiger, sich vor, während und nach dem Studium durch Eigeninitiative um praktische Er­fahrungen zu bemühen. „Nur durch die Arbeit am Objekt erreicht man Qualität“, weiß der Leipziger Restaurator. So reizvoll der Beruf Restaurator/in jedoch auch ist, die Arbeitsmarktsituation ist nicht einfach: „Die Tendenz neigt zur selbstständigen Tätigkeit. Anstellungen in Museen oder in der Forschung sind selten geworden“, erklärt Oliver Tietze. „Es ist zwar ein toller Job, aber reich wird man in dem Beruf eher nicht.“ Wer sich für die Laufbahn als Restaurator entscheidet, der wird einen Be­ruf kennenlernen, der herausfordernd, aber auch vielseitig und inspirierend ist.

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Für das Retuschieren von Gemälden braucht Oliver ein außerordentliches Farbverständnis

Zur Zeit restauriert Oliver eine spätgotische Altarretabel aus dem 17. Jahrhundert

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Berufsvorbereitendes Jahr · FSJ · BFD · Ausbildung zum staatlich

anerkannten Heilerziehungspfleger in der

Heilpädagogik Bonnewitz – Förderschule mit angegliedertem Heim bei Dresden

[email protected] www.heilpaedagogik-bonnewitz.de

Freunde finden

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Nachgefragt: ehrenamtliches engagement in der Region

Nach dem Abitur zog es Linda Kühne aus der Gemeinde Klingen­berg im östlichen Erzgebirge nach Dresden. Hier absolvierte sie eine Ausbildung zur gestaltungstechnischen Assistentin in Gra­

fik am ESB Mediencollege. Danach ging es für ein Bachelor­ und Masterstudium in Design an die Hochschule Anhalt in Dessau. Studienauf­enthalte führten sie auch in die USA, China, Nepal und Argentinien. Seit 2015 ist Linda zurück in Dresden. Sie arbeitet freiberuflich als Mediendesignerin.

Wo engagierst Du Dich ehrenamtlich? Hier in Dresden sowie in der Gemeinde Klingenberg, wo bald Flüchtlinge un­tergebracht werden, engagiere ich mich in Projekten für Flüchtlinge. Zu eh­renamtlichen Helfer/innen habe ich über Stadtteilinitiativen und Facebook­Gruppen Kontakt aufgenommen.

Welche konkreten Aktivitäten hast Du bisher durchgeführt? Ich habe eine Orientierungskarte in vier Sprachen für Neuankömmlinge ent­worfen. Diese hilft ihnen, sich in unserer Gemeinde zurechtzufinden: Wo ist das Begegnungszentrum? Wie komme ich von A nach B? Und vieles mehr. Geplant ist auch ein Blog für Gemeindemitglieder, damit sie sich zur aktu­ellen Situation informieren können. Für eine Stadtführung durch die äußere Neustadt in Dresden habe ich eine Karte designt, die Flüchtlingen anhand verschiedener Stationen dabei hilft, das Alltagsleben hier kennenzulernen. Daneben gestalte ich Flyer für Deutschkurse, die in Aufnahmeeinrichtungen verteilt werden.

Was gefällt Dir an Deinem Engagement? Ich unterstütze ehrenamtliche Arbeitsgruppen in der Vorbereitung und Um­setzung ihrer Ideen. Als Designerin kann ich helfen, Informationen visuell und kommunikativ ansprechend aufzubereiten.

Wie bringst Du Deine Arbeit als Designerin und Dein Engagement unter einen Hut?Als selbstständige Designerin bin ich viel und oft unterwegs. Die regelmäßige Teilnahme an Terminen ist da schwierig. Für mein Engage­ment brauche ich nur meinen Laptop und Internet. So habe ich einen Weg gefunden, mich trotz meines Lebensstils in der Region zu engagieren.

Was rätst Du jungen Leuten, die ehrenamtlich aktiv wer-den wollen? Engagier dich in einer Richtung, die dir Spaß macht und dich wirklich interes­siert. Das kann dir für die Zukunft Türen öffnen. Das Wichtigste ist aber, dass du ein Ehrenamt für dich und nicht für andere machst: Um neue Erfahrungen

zu sammeln und tolle neue Menschen kennenzulernen.

Das Interview führte Anne Kukuczka

SACHSENLANDESSCHÜLERRAT

„Leben lernen“Vermittelung von mehr Sozialkompetenzen und lebenspraxis im unterricht

Der LandesSchülerRat Sachsen befürwortet die Pläne des Kultusministeriums, deutlich mehr pra­xisnahe Elemente in den Schulunterricht einfließen zu lassen. So soll das „Leben lernen“ einen größe­ren Raum im Unterricht einnehmen, denn auswen­dig Gelerntes sei keine Vorbereitung auf das Leben, vielmehr müssten deutlich mehr Sozialkompeten­zen vermittelt werden, sagt Ministerin Kurth. Die über zehn Jahre alten Lehrpläne sollen auf den Prüfstand und voraussichtlich ab 2017/2018 mit einem Update in Kraft treten. Eine stärkere Le­benspraxis ist unserer Auffassung nach besonders in den Fächern GRW/WTH und auf naturwissen­schaftlicher Ebene dringend notwendig. Unter­richtsinhalte und Aufgaben mit Bezug zum später zu erwartenden Alltag der Schüler sind dabei för­derlicher, als vertiefte Theorie, wie sie gegenwärtig besonders in Biologie, Chemie und Physik vorherr­schend ist. In den oberen Klassenstufen sollte auch die Stundentafel auf den Prüfstand, denn sächsi­sche Schüler haben im Vergleich zu anderen Bun­desländern ein besonders hohes Stundenpensum.

Leonard KühlewindPressesprecher LandesSchülerRat Sachsen

[www.lsr-sachsen.de]

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Orthoptisten/innen diagnostizieren und therapieren Schielerkrankungen und andere Sehschwächen. Ausbildung: 3 Jahre an einer Fachschule. Die Fachschulen sind Universitäts-Kliniken angegliedert. Es werden auch Bachelor- und Master-Studiengänge angeboten.Voraussetzungen: mindestens Realschul-Abschluss, hohes Verantwortungsbewusst-sein, gute Sprachkenntnisse, Einfühlungsvermögen, Freude am Umgang mit Menschen, Geduld Mehr Infos: www.orthoptik.de

augenblick mal ...

Die Patientin hatte vor einigen Monaten einen Verkehrsunfall. Danach funktionierten ihre Augen nicht mehr richtig. Sie sieht alles doppelt. Das Schleudertrauma hat die Augen aus der Balan­ce gebracht. Die Orthoptistin Sonja Schubert er­mittelt den Winkel der Fehlstellung. Das sieht aus wie eine Untersuchung beim Optiker. Doch genau dort, wo Optiker mit ihrer Kunst nicht weiterkom­men, beginnt die Arbeit der Orthoptisten. Sie sind Experten für Fehlstellungen der Augen und Seh­störungen bei Erwachsenen, vor allem aber bei Kindern, deren Untersuchung besondere Fertig­keiten und Hilfsmittel erfordert. Denn kleine Kin­der können ja noch keine Buchstaben lesen und auch nicht so präzise wie ein Erwachsener sa­gen, ob das Bild, das sie gerade sehen, schärfer oder unschärfer als das vorherige ist.Die Spielzeuge, die aus der Brusttasche von Sonja Schuberts Kittel herausschauen, verraten, dass sie junge und sehr junge Patienten erwartet. Mit ihrem freundlichen Gesicht und den großen Augen könnte man sie auch für eine Märchener­

Der Beruf des Orthoptisten ist meist nur insidern bekannt, dabei ist er anspruchsvoll und vielseitig.

zählerin halten. Im Sprechzimmer hängen bunte Plakate. Es gibt sogar ein „Puppentheater“, aller­dings erfüllt es den gegenteiligen Zweck. Statt, dass sich die Bühne für eine spannende Geschichte öffnet, wird sie mit einem schwarz­weiß­gestreif­ten Brett verschlossen, hinter dem die Orthoptistin verschwindet. Nichts soll den Blick der Kinder ab­lenken. Das ist der Sinn des Kastens. Sonja Schu­bert beobachtet durch ein kleines Guckloch in dem gemusterten Brett, wie der Blick der Kinder wohin wandert. Für ihre Diag nose ist das wichtig. In den Augenprüfungen arbeitet sie mit Symbolen und kleinen Bildern. Und immer muss sie die Kinder bei Laune halten, manchmal beruhigen. In der Augenklinik am Charité Campus Virchow­Klinikum in Berlin, wo Sonja arbeitet, werden Fehlstellungen der Augen operativ korrigiert. Die Orthoptistin liefert dem operierenden Arzt die wichtigen Untersuchungs­Ergebnisse. Sie ist des­halb in den Besprechungen des OP­Teams unver­zichtbar. Nach der Schule absolvierte Sonja an einem Oberstufenzentrum ein Fachabitur in Gesundheit und Soziales. Anschließend bewarb sie sich bei einer Augenärztin und begann eine dreijährige Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten. In der Praxis der Augenärztin gab es eine Seh­schule. So wird die Sprechstunde der Orthoptis­ten genannt, weil es in diesem Beruf ursprünglich darum ging, schielende Augen zur richtigen Zu­sammenarbeit zu trainieren. Heute geht es in ers­ter Linie um Diagnostik. Sonja hatte Lust auf die Schule, im doppelten Sinne. Die Ausbildung zur Orthoptistin dauerte noch einmal drei Jahre. Es gibt Fachschulen für Orthoptik in vielen Städten. Sie sind jeweils Universitäts­Augenkliniken ange­

gliedert. Neuerdings gibt es auch Bachelor­ und Master­Studiengänge. Sonja entschied sich für die Fachschule in Ham­burg. Sie finanzierte die Ausbildung, die nicht vergütet wird, mit BAföG, dem Kindergeld und ging arbeiten. Im Unterricht geht es weitgehend um Krankheitsbilder und ihre Untersuchungs­ und Behandlungsmethoden. „Gleich im ersten Se­mester durften wir an die Patienten ran“, erzählt Sonja. Auch einer Operation hat sie in der Aus­bildung zugesehen. Die meisten, die sich für die Ausbildung zum Orthoptisten entscheiden, haben vorher eine verwandte Ausbildung gemacht, als Medizinische Fachangestellte wie Sonja oder als Optiker. Das liegt aber nur da ran, dass der Beruf so wenig bekannt ist. Sonja ist jetzt 26 Jahre alt. Die abwechslungsreiche Arbeit in der Klinik gefällt ihr. „Das Beste ist die Dankbarkeit der Patienten“, sagt sie. „Die Erleichterung, wenn jemand nicht mehr doppelt sieht und nicht mehr schielt.“ Als Vo­raussetzung für den Beruf nennt sie Einfühlungs­vermögen und „die Kompetenz und den Wunsch, wirklich helfen zu wollen.“

Sonja Schubert arbeitet viel mit Kindern, es gibt sogar ein „Puppentheater“

Bei der Untersuchung

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Die Verlosungsexemplare stellten uns unsere Verlosungspartner freundlicherweise zur Verfügung. Du kannst sie gewinnen. Schreib uns bis zum 31. 08. 2016 unter dem entsprechenden Stichwort eine Mail ([email protected]) und / oder werde unser Fan bzw. poste auf unserer Facebook­Seite. Du kannst auch direkt an uns schreiben (Initial Werbung & Verlag, Arndtstraße 9, 01099 Dresden). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wir freuen uns auf deine Zuschrift.

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Ab 10. Juni gemeinsam Fußball feiern

Ab dem 10. Juni rollt der Ball zur Fußball­Euro­pameisterschaft 2016 in Frankreich. Das offizielle Motto „Celebrating the art of football“ unterstützt auch die Erlebnisgastronomie­Kette ALEX. Hier kann man gemeinsam mit Gleichgesinnten in eine stimmungsvolle Stadion­Atmosphäre eintauchen: Alle Spiele werden vor großen TV­Bildschirmen oder Großleinwänden live übertragen. Die Fans können ihr jeweiliges Team zum Sieg anfeuern und anschließend gemeinsam feiern. Dazu bietet ALEX von leckeren Snacks (wie belegten Baguettes und Flammkuchen für das totale Frankreich­Feeling) bis hin zu trendigen Drinks alles, was man braucht. ALEX­Betriebe gibt es u.a. in Chemnitz (Galerie Ro­ter Turm), Dresden (am Schloss), Leipzig (Burgkel­ler) und Zwickau (Hauptmarkt). Mehr Infos: www.dein­alex.de + www.facebook.de/alexgastro. wir verlosen unter den ersten fünf zuschriften jeweils einen Gutschein á 20 euro. Schreibe uns unter dem Stichwort: alex

40 Jahre Qualität & cleane Styles!

Das Madrid Trance – Cutout2

Madrid Skateboards das Longboard­Brand aus Huntington Beach, Kalifornien feiert dieses Jahr sein 40­jähriges Firmen­Jubiläum. Die Long­ und Skateboards der Marke Madrid stehen nicht nur für Qualität und Funktionalität, sondern auch für coole cleane Graphics. Das Unternehmen setzt beim Design der Bretter wieder Akzente und lässt dich damit nicht nur auf der Straße gut aussehen. Das aktuelle Trance – Cutout2 Longboard bietet dir viel Fahrspaß auf jedem Terrain. Es besticht durch sein klassisch­symmetrisches Shape und Drop­Thru Mounting.www.madridskateboards.comwir verlosen dieses longboard! Schreibe uns unter dem Stichwort: trance-Cutout2

Cool @ School

... mit dem Stash von NITRO Bags

Für die Eltern zählt die Funktionalität, für die Schü­ler die Coolness! Mit funktionalen Gadgets wie Or­ganisationsfächern und trendigem Design verei­nen die NITRO Rucksäcke aus der Street&School Collection gleich beide Wünsche auf einmal. Der „Stash“ transportiert DIN A4­Ordner, Bücher und den 15“ Laptop sicher zur Schule. Zusätzlich ver­fügt der Rucksack über ein großes Organizer­Fach und über seitliche Netz­ und Reißverschluss­Fä­cher für weiteren Stauraum. „Cool @ School“ ist der „Stash“ auf jeden Fall, denn die Front­Ther­motasche hält die Getränke über den kompletten Schultag kalt und sorgt nach dem Sportunterricht für Abkühlung. www.nitro-bags.de wir verlosen zwei NitrO Bags! Schreibe uns unter dem Stichwort: Stash safari (Mädels) oder Stash red stripes (Jungs)

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exzellent studieren, entspannt leben. Neu an der th wildau ab 1. September 2016!

Studiengang Physikalische technologien/energiesysteme

Physikist allgegenwärtig!Beim Wetter, in der Kaffeemaschine, im Smart­phone, selbst die Wirkungsweise des mensch­lichen Auges lässt sich mithilfe physikalischer Prinzipien erklären. Sie ist die umfassendste Naturwissenschaft und bildet die Basis nahezu aller ingenieurtechnischen Fachgebiete. Wer die Grundsätze der Physik versteht, weiß um die spannendsten Zusammenhänge des Uni­versums und versteht das Leben. Viele Vorgänge und Prozesse in der Industrie beruhen unmittelbar auf den in der Physik be­schriebenen Zusammenhängen und Gesetzen. Die Technische Hochschule Wildau startet am 1. September 2016 mit dem innovativen und zukunftsträchtigen Studiengang Physikalische Technologien/Energiesysteme. Dieser befasst sich mit dem Zusammenwirken von physika­lisch orientierter Forschung und angewand­ter Ingenieurwissenschaft. Im Vordergrund steht dabei die ingenieurtechnische Umset­zung physikalischer Erkenntnisse in nutzbrin­gende und umweltfreundliche Verfahren und Produkte.

Wichtige Arbeitsfelder sind:

Mikro­ und Nanotechnik / Oberflächentechnik Laser­ und Plasmatechnik Photonik und technische Optik Mess­ und Sensortechnik Energiesysteme

Innerhalb dieser Arbeits­felder werden dir wichti­ge Schlüsselkompeten­zen wie beispielsweise die Planung, Berechnung, Kons truktion sowie Hand­habung physikalisch­tech­nischer Geräte vermittelt.

Mit deren Hilfe bewältigst du allein oder im Team komplexe Aufgaben im Bereich Industrie, Forschung und Umwelt. Mögliche Berufsperspektiven bieten sich in Forschung, Entwicklung, Projektierung, Fer­tigung, Beratung, Vertrieb und/oder Service in Industrieunternehmen, in Instituten, im Öf­fentlichen Dienst, in der Medizintechnik, im Umwelt­ und Energiebereich. Das Studium gliedert sich in 6 Semester. Das letzte ist den Betriebs­ und Berufspraktika sowie der Anfer­tigung der Bachelor­Arbeit vorbehalten. Hast du den Bachelor of Engineering (B. Eng.) in der Tasche, hast du die Möglichkeit, dein Wissen zu vertiefen, dich weiterzuqualifizieren und ein Masterstudium z. B. Photonik anzuschließen.

Die TH Wildau bietet viele interessante, praxisbezogene Studiengänge in den Be-reichen Technik, Naturwissenschaften, Wirtschaft, Informatik, Recht & Verwaltung

theoretische & praktische Studieninhal­te in optimaler Gewichtung

ausgewiesene Praxisphasen ermögli­chen frühzeitige Kontakte zu Forschung, Wissenschaft & Wirtschaft

kompetente Beratung durch den Career Service

Leben & Studieren nahe Berlins knapp 4.200 Studierende, davon 13 % berufsbegleitend gesundheitsbewusste Hochschule mit

umfassenden Sport­ und Freitzeitange­boten

ein neues, tolles Studentenwohnheim auf dem Campus mit 96 Plätzen (ins­gesamt hat die Hochschule knapp 400 Plätze in Wildau und Königs Wusterhau­sen

Weitere Informationen zu unseren Studiengän-gen und zur Hochschule unter:

zukunft studieren in wildau!

Fotos: Matthias Friel, Foto Pendel: reena, Fotolia Anzeige

Bewerbungsschluss: 15. Juli 2016

Schnupperstudium: 17. - 21. Oktober 2016

www.th-wildau.de/ exzellent-studieren

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www.pack-dein-studium.de/Service-Partner/Bestellformular.html

Alle sächsischen Hochschulen im Porträt: Studieren-de, Absolventen, Studienberater und Professoren be-richten in Text und Ton von ihren Erfahrungen bei der Berufs- und Studienwahl und geben wertvolle Tipps für die Entscheidungsfi ndung.

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Dass die Arbeit im Beruf interessant sein soll, ist fast allen Jugendlichen bei ihrer Berufswahl

wichtig. Den meisten Jugendlichen jedoch geht es um mehr: Sie wissen, dass die Berufswahl über spätere Verdienstmög­lichkeiten und Karriereperspektiven so­wie über die gesellschaftliche Anerkennung mitentscheidet.

Stehen zwei miteinander verwandte Berufe zur Auswahl, geben die letzt­genannten Aspekte oft den Ausschlag. Dies gilt selbst dann, wenn es in die­sem Beruf viel schwieriger ist, einen Ausbil­dungsplatz zu finden und der Erfolg bei der Ausbildungsplatzsuche keineswegs sicher ist. Dies sind Ergebnisse des Bun­desinstituts für Berufsbil­dung (BIBB) innerhalb des Forschungsprojektes „Bil­dungsorientierungen und ­entscheidungen Jugend­licher im Kontext konkur­rierender Bildungsangebote“. Konkret wurde das Nachfragever­halten der Jugendlichen in den Berufen „Kaufmann/­frau im

Einzelhandel“ und „Fachverkäufer/­in im Lebensmittelhandwerk“ verglichen. Während die Bewerberzahl für den Be­ruf „Kaufmann/­frau im Einzelhandel“ deutlich die Zahl der Ausbildungsstellen übertrifft, gibt es im Beruf „Fachverkäufer/­in im Lebensmit­telhandwerk“ einen Bewerbermangel. Dabei sind die Tätigkeiten in beiden Berufen auch aus Sicht der Jugendlichen – befragt wurden rund 700 Bewerber/­innen – eng miteinan­

der verwandt: Verkäuferisch­beraten­de Arbeiten stehen in beiden Fällen im Vordergrund. Doch verbinden die Jugendlichen mit dem Beruf

„Kaufmann/­frau im Einzelhan­del“ deutlich bessere Einkom­

mens­ und Entwicklungspers­pektiven. Zudem rechnen sie

mit positiveren Reaktionen aus ihrem sozialen Umfeld,

wenn sie sich für diesen Be­ruf entscheiden. Mit diesen Vorstellungen fällt es offenbar selbst jenen Ju­gendlichen schwer, sich dem Beruf „Fachverkäufer/­in

im Lebensmittelhandwerk“ zuzuwen­den, die bei ihrer Ausbildungsplatzsuche

als „Kaufmann/­frau im Einzelhandel“ erfolglos geblieben sind. Erschwerend

kommt hinzu, dass die Jugendlichen Proble­me haben, die Ausbildungsmarktlagen in beiden Berufen richtig einzuschätzen. So seien laut BIBB die deutlich besseren Er­folgschancen im Beruf „Fachverkäufer/­in im Lebensmittelhandwerk“ vielen Bewerber/­innen gar nicht bewusst.Wie BIBB­Präsident Friedrich Hubert Esser be­tont, ist es wichtig, die Nachfrage der Jugendli­chen nach bestimmten Berufen zu stärken und zugleich deren Möglichkeiten in Bezug auf Ein­kommen, Weiterentwicklung und soziale Aner­kennung zu vermitteln. Die Fortbildung „Geprüfte/­r Verkaufsleiter/­in im Lebensmittelhandwerk“ zielt in diese Richtung: Sie eröffnet den ausbildungsinteres­sierten Jugendlichen Weiterbildungswege und

Aufstiegsmöglichkeiten. Verkaufsleiter/­innen arbeiten überwiegend als Füh­rungskräfte und leiten beispielsweise

Filialen.

Verdienst, Karriere und anerkennungworauf Jugendliche bei der Berufswahl achten

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