Ernährungsmedizin des Hungers

in der Nothilfe

Sommersemester 2007

Ernährungsmedizin des HungernsDefinition des Untergewichts

WHO 1986: BMI < 20 kg/m²

Andres et al. 1985: BMI < 18,5 kg/m ²

1° BMI < 18,5 kg/m ²2° BMI < 17,0 kg/m ²3° BMI < 16,0 kg/m ²

♂: 13,0 kg/m ²: † ♀: 11,0 kg/m ²: †

Energiereserven, Beispiel Mann, 70 kg KG, normalgewichtig(Cahill et al. 1968)

Fett 15 kg 141000 kcal

Proteine 6 kg 24000 kcal

GlycogenMuskulaturLeber

120 g70 g

480 kcal280 kcal

Glucose 20 g 80 kcal

Gesamt 165840 kcal (ca. 2 Monate)

Hungerstoffwechsel:

1. Glycogenolyse aus Leber und Muskeln

2. Gluconeogenese aus Lactat, Pyruvat, Aminosäuren und Glycerin

3. Lipolyse und Oxidation der Triglyceide

Glucosebedarf des ZNS: 140 g / Tag(ca. 15 Tage durch Gluconeogenese möglich)

Anschließend Energieversorgung des ZNS durch Ketonkörper (Acetessigsäure, ß-Hydroxybuttersäure)

Bei jedem KindPercentilenkurvenbenutzen„the road to health“

Störung desGewichtsverlaufesz.B.durch Krankheit

akute Mangelernährung„wasting“

chronische Wachstumsverzögerung„stunting“

Protein-Energy-Malnutrition (PEM) (stark vereinfacht!)

energy malnutrition protein malnutrition

kachektische Form: ödematöse Form: Marasmus Kwashiorkor

Besonders bei Kwashiorkorist das Körpergewichtkein valider Parameter(Ödeme!)

MUAC:Middle upper arm circumference

>13,5: hinreichend gut (1-5 Jahre)12,5 – 13,5: Mangelernährung< 12,5: schwere Mangelernährung

Äußerste Vorsicht mit iv-Flüssigkeit, da Gefahr von Herzinsuffizienz und Lungenödem!

orale Behandlung!

ORS hat für schwer mangelernährteKinder zu wenig Kalium und zu viel Natrium!

Daher auf 2 Liter Wasser auflösen und Elektrolytzusatz

Nach der Rehydrierung dann vorsichtiger Nahrungsaufbau imtherapeutic feeding center unter ständiger Überwachung.

130 ml/kgKG Anfangsmilch WHO (mehr Kohlenhydrate)dann150 ml/kgKG Folgemilch WHO (mehr Proteine und Fette)

150-220 kcal/kgKG

In 8 Wochen2-3 kg Gewicht+

Infektionen behandeln!

Meningitis

MalariaWumkrankheit

Pneumonie

Bilharziose

Lamblien

In den armen Ländern leiden230 Millionen Kleinkinder an chronischer Mangelernährung (stunting)und 50 Millionen Kinder an akuter Mangelernährung (wasting).

Das ist einfach vermeidbar und einfach behandelbar.