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FEURIGE WELT Buch Eins 1933

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Buch Eins 1933 Copyright, 1969 Agni Yoga Society, Inc. Printed in the United States of America 2 Ur ist die Wurzel des Lichtes von Feuer. Seit unvordenklichen Zeiten hat dieses strahlende Prinzip die Herzen vieler Menschen angezogen. Von den Bünden der Vergangenheit wollen wir demgemäß in zukünftige Errungenschaften hineinversetzen. 3

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FEURIGE WELT

Buch Eins

1933

2

Copyright, 1969 Agni Yoga Society, Inc.

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without written permission from the publisher

Printed in the United States of America

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ZEICHEN DES AGNI YOGA Ur ist die Wurzel des Lichtes von Feuer. Seit unvordenklichen Zeiten hat dieses strahlende Prinzip die Herzen vieler Menschen angezogen. Von den Bünden der Vergangenheit wollen wir demgemäß in zukünftige Errungenschaften hineinversetzen.

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FEURIGE WELT TEIL I

1. Das Element des Feuers, das Alles-Durchdringendste, das Schöpferischste, das Aüfrecht-

Erhaltendste des Lebens wird am wenigsten beobachtet und geachtet. Das menschliche Bewußtsein befaßt sich mit einer Unmenge von leeren und unbedeutenden Betrachtungen, aber das Wunderbarste von allem entgeht ihm. Die Menschen streiten sich über einen Pfennig im Warenhaus, aber sie haben kein Verlangen, ihre Hände nach dem Schatz auszustrecken. Vieles was über das Herz gesagt worden ist, muß auch auf die Feurige Welt angewandt werden, jedoch mit besonderem Scharfsinn. Die Triebkraft des Feuers ist so stark wie die Struktur eines Kristalles. Nicht durch Zufall sind Kugeln und Kristallkörper von Hellsehern angewandt worden. Lebendige Funken werden zur Reinigung des Bewußtseins benötigt; die Regenbogenflamme bezeugt das Streben des Geistes. Eine Unmenge von Anwendungen der Arbeit des Feuers offenbaren sich als die eindruckvollsten Zustände der Existenz. Angefangen mit den gewöhnlichen Lichtformationen, die dem offenen Auge sichtbar sind, und hinauf zu den komplizierten Feuern des Herzens, werden wir in das Gebiet der Feurigen Welt geführt.

2. Während man die feurigen Zeichen beobachtet, mag man gewisse Unterabteilungen von Menschen

bemerken. Einige streben ewiglich und können nicht ohne diese emporhebende Bewegung leben — seid dessen sicher, daß diese zum Element des Feuers gehören. Selbst wenn sie fehlgehen, können sie doch nicht untätig bleiben. Beobachtet sie und Ihr werdet unfehlbar die flammende Kraft entdecken. Aber sucht das schöpferische Feuer nicht in der Trägheit der Erde, in der rollenden Wellenbewegung des Wassers, in den Windstößen. Wir wollen die feurigen Menschen nicht ungebührlich preisen, aber es muß wahrheitsgemäß gesagt werden, daß sie die Welt in Bewegung setzen. Man sollte nicht vergessen, daß diese Menschen es nicht leicht finden, inmitten aller anderen Kombinationen zu sein. Was über den feurigen Engel mit versengten Flügeln gesagt worden ist, ist richtig. Wenn er herbeieilt, um die Welt zu erretten, streifen seine phosphoreszierenden Flügel die Felsen der Erde und werden versengt, und der Engel wird dadurch geschwächt. Auf diese Weise wird der auffallende Unterschied zwischen der irdischen und der Feurigen Welt offenbart.

Das irdische Auge assimiliert, obwohl es äußerst empfindungsfähig sein mag, gewöhnlich nicht einmal die subtilen Erscheinungen. Aber die subtile Welt nimmt ihrerseits die feurigen Bewohner, zu denen das flammende Herz uns führen mag, nicht wahr. Daher kann man die Verehrung des Feuers begreifen. Menschliches Streben ist für eine natürliche Affinität mit der Welt des Feuers nötig. Von den frühesten Jahren an tragen sie sozusagen eine Widerspiegelung des Höheren Feuers in sich. Es ist als ob diese Funken sie dazu zwingen, sich vom Kontakt mit anderen Elementen zurückzuziehen; und diese Elemente lieben diese feurigen Körper nicht. Doch kann man den irdischen Pfad nicht durchwandern ohne Kontakt mit Feuer, daher ist es besser, seine wesentliche Natur zu kennen.

3. Es sollte darauf hingewiesen werden, daß die Spannung des Feuers auf alle Körperfunktionen

einwirkt. Man darf nicht vergessen, daß das Feuer des Weltraumes, während es Wunden heilen kann, andererseits die Gewebe überanstrengen kann. Darum laßt uns vorsichtig sein.

4. Es könnte den Anschein haben, daß die Feurige Taufe bereits erläutert worden ist. Feuerzungen

sind über den Köpfen von Menschen offenbart worden, aber sie wünschen die bestehende Wirklichkeit nicht anzuerkennen. Sie geben vor, die Heiligen Schriften zu würdigen, aber nehmen sie nicht im Leben an. Nicht alle konnten die nicht-sengende Flamme annehmen und sie ruhig beobachten, als Ihr sie saht, und doch war sie ganz wirklich mit allen Eigenschaften des Feuers, abgesehen vom Versengen. Aber man muß ein offenes Herz haben, um der Flamme ins Antlitz schauen zu können. Die Menschen haben eine grobe Erscheinung in Form von Elektrizität begriffen, aber ohne die feurigen Eigenschaften des menschlichen Organismus anzuwenden, können sie nicht zu einer Verfeinerung der Offenbarung

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vordringen. Eine neue Morgendämmerung wird für die Menschen kommen, wenn das Verständnis für Feuer ins Leben tritt.

5. Wenn wir von dem nicht-sengenden Feuer sprechen, dürfen wir auch das verzehrende Feuer nicht

vergessen. Wenn die Nonne stöhnt: „Ich brenne, ich brenne!" weiß kein Arzt, wie er es lindern kann. Der Arzt mag sogar kaltes Wasser anwenden, wobei er vergißt, daß öl nicht in Wasser untertauchen kann. Feuer kann nur durch Feuer unterdrückt werden - mit anderen Worten - durch die Energie des Herzens, die während des sogenannten Magnetismus fließt. Wir behandeln Entzündung mit einem Strom; solche Entzündungen mögen in verschiedenen Zentren ausbrechen. Aber tatsächlich liegt die hauptsächliche Gefahr dicht beim Herzen, beim Sonnengeflecht und Kehlkopf. Diese Zentren mögen, da sie die synthetischsten sind, höchst unerwarteten Angriffen ausgesetzt werden. Wer selbst nur einmal das innere Feuer erlebt hat, versteht die Gefahr des Brandes der Zentren. Er weiß was für eine Qual empfunden wird, wenn das Feuer durchbricht. In den meisten Fällen, ist der Mensch nicht hierfür verantwortlich, mit der Ausnahme vielleicht, daß es durch Gereiztheit verursacht wird. Oft bricht das Feuer infolge äußerer Einflüsse aus, und im Falle eines verfeinerten Zustandes des Organismus, durch kosmische Ursachen. Ermüdung des Herzens öffnet dem Feinde tatsächlich die Pforten. Auf diese Weise kann das schöpferische Feuer in eine zerstörende Flamme umgewandelt werden. Hieran sollte man sich erinnern, denn die Ausbrüche entwickeln sich aus kleinen Anfängen. Man sollte auch daran denken, daß der Gebrauch feuriger Energie Sorgfalt verlangt. Groß ist das Übel, die feurige Energie eines anderen unnötigerweise zu verbrauchen. Ein Arhat kann nie ein Vampir sein — dies ist ein grundlegendes Gesetz des Lebens. Darum ist das Gesetz des ewigen Gebens weise. Es mag erscheinen, als ob Opfer und Feuer nichts Gemeinsames haben; jedoch wird das flammende Opfer in allen Verordnungen erwähnt.

6. Man muß besondere Vorsicht zeigen. Ihr könnt erkennen, daß selbst die Moralität einer Nation sich

ändern kann. Daher reagiert Unwissenheit auf den atmosphärischen Druck. Man muß beobachten, daß Unwissenheit die Grundlagen der Dunkelheit klar bestätigt. Man kann sich vorstellen, wie leicht ein unentwickeltes Gehirn sich verschlechtert, wenn das Herz schweigt. Die Moralität der Menschen sinkt herab wie ein verdorrter Apfelbaum. Somit ist die Gefahr von feurigen Epidemien jetzt groß.

Die Chaldäer klassifizierten alle Krankheiten nach ihren Elementen; und sie waren nicht weit von der Wahrheit entfernt, denn die Elemente und die Himmelskörper beeinflussen den Organismus in der Hauptsache — sowohl den kosmischen als auch den menschlichen.

7. Denkt einmal! Jeder von uns trägt das Eine Feuer in sich, das im ganzen Weltall unveränderlich ist.

Niemand mag sich gern vorstellen, daß der universale Schatz in ihm ist. Die Elemente sind nicht gleichartig im ganzen Kosmos; der Wechsel in ihren Eigenschaften gestattet es uns nicht, ihnen Identität zuzuschreiben. Doch nur das Feuer des Herzens vereint durch seinen Magneten alle Weltstrukturen. Man muß über diese hervorragende Stellung nachdenken. Es ist nötig, diesen Schatz im ganzen Aufbau des Lebens nutzbar zu machen. Es gibt nur Ein Licht des Feuers in der ganzen Welt. Wir können verstehen, daß Feuer sich in den abgelegensten Entfernungen offenbart. Es liegt nichts Übernatürliches oder Geheimnisvolles hierin. Selbst ein unbedeutender Jünger hat über das allesdurchdringende Feuer gehört, aber er hat versäumt, seine Anwendung zu verwirklichen.

8. Die Offenbarung verschiedenartiger Feuer widerspricht der Einheit der Essenz des Feuers nicht.

Nur der Rhythmus der Spannung wird die Farbe der sicht- baren Flamme von Silber über ein rötliches Gold zu einem satten Rubinrot verändern. Das Rubinrot der Spannung ist selten, denn nicht jedes Herz kann es ertragen.

9. Um Feuer als Pfad zur Hierarchie, als Pfad der Liebe und des Erbarmens anzunehmen und

zuzulassen, ist es nötig, unwiderruflich mit ganzem Herzen bestätigt zu sein. Nur auf diese Weise werden die kleinen Sterne flammende Riesen werden.

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10. Laßt die bedrängten Zeiten auch gesegnet sein. Gerade zu solchen Zeiten lernen wir das Bedeutsame vom Mittelmäßigen zu unterscheiden. In den Tagen der Zufriedenheit wird unsere Wachsamkeit verdunkelt, doch diese Eigenschaft wird besonders benötigt, wenn wir uns den feurigen Sphären nähern. Daher sind Bedrängnis und Spannung so kostbar. Sie verstärken nicht nur Wachsamkeit und Ungestüm, sondern erzwingen auch neue Feuer aus unseren innersten Tiefen heraus. Laßt das Feuer der Tara besonders nahe sein. Läßt uns also das Unerwartete als Quelle neuer Freude lieben lernen. Wahrhaftig, das beste Feuer wird durch Freude entzündet. Daher sind Zeiten der Bedrängnis nur für die Unwissenden ein Schrecken; für die Wissenden sind sie einfach eine Quelle von Ereignissen. Die Feuer bringen selbst entfernte Handlungen nahe. Einigen wird das Gesagte eine kalte Abstraktion zu sein scheinen, aber dies wird ein Herz andeuten, das kalt und dessen Feuer erloschen ist. Ihr kennt bereits die Hitze des Herzens, und Ihr wisset den unerwarteten Boten zu würdigen. Darum ist es so wichtig, den Herren zu folgen; man muß dunkle Entschlüsse zurücklassen. Nur das Feuer der Herren wird Kühnheit entfachen. Darum muß jedes Wort über die Herren hochgeachtet werden. Obgleich es unwissend geäußert worden sein mag, so enthält es dennoch das Prana der Kühnheit. Laßt Worte über die Herren in allen Winkeln der Erde widerhallen. Sie sind Kerzen, die vor Heiligenschreinen angezündet sind. Sie sind Lampen aus lebendigem Feuer - ein Schutz gegen alle Krankheiten. Feierlichkeit ist wie ein Schlüssel zum Schloß.

11. Während intensiver feuriger Erscheinungen kann man eine charakteristische Eigenschaft der

grundlegenden Eigenheit des Feuers beobachten. Die Gegenstände in der Umgebung scheinen durchsichtig zu sein. Ihr könnt dies bezeugen. Feuer wandelt anscheinend alle feurigen Substanzen um und offenbart die leuchtende Materie, die allem was existiert zugrunde liegt. Dasselbe kann über den Magneten eines feurigen Herzens gesagt werden; auf eigene Art und Weise enthüllt er das feurige Wesen von allem, was sich ihm nähert. Auf diese Weise kann man durch das feurige Herz feurige Eigenschaften beobachten. Es ist nur nötig, ein solches Herz zu entdecken und es mit großer Vorsicht in diesem Experiment nutzbar zu machen. In solchen Experimenten muß man daran denken, daß das Bloßlegen von leuchtender Materie in einer gewöhnlichen, unverfeinerten Umgebung außerordentlich gefährlich sein kann. Die Gefahr des vollständigen Samadhi hängt ebenfalls von derselben Eigenschaft des Feuers ab. Trotzdem widersteht den feurigen Erscheinungen nicht, wenn sie das Herz nicht überlasten. In den Jahren von Armageddon sind die Erscheinungen natürlich äußerst verwickelt, weil die Rhythmen des Feuers des Weltraums und des unterirdischen Feuers unterbrochen sind. Gewöhnlich werden solche Verletzungen des Rhythmus nicht berücksichtigt, und daher verstärken sie die kosmische Erschütterung noch mehr.

12. Die herannahenden feurigen Wellen sind außerordentlich erschreckend, wenn man nicht über sie

im Bilde ist und sie nicht mit den Feuern seines eigenen Herzens assimiliert. 13. Ihr habt über gewisse Kinder gehört, die durch feste Körper hindurchsehen können. Sucht die

Lösung in der karmischen feurigen Natur. Tatsächlich ist dies ein ganz spezifisches physisches Phänomen, das gewöhnlich nicht zu den höheren Errungenschaften führt. Hatha Yoga verstärkt isolierte Zentren und es ist nur zu bedauern, daß diese einseitigen Bemühungen nicht zum Raja Yoga und Agni Yoga führen.

Somit sind physische und feurige Übungen schädlich, weil sie das umgebende Gleichgewicht stören. Feuer ist das höchste Element, und die Annäherung zu ihm muß auf dem Wege über das höhere Bewußtsein erfolgen. Man kann Feuer nur durch dies höhere Bewußtsein verstehen und lieben lernen.

14. Blut, Blut — ist das Geschrei der Menschen des Westens und des Ostens. Beispiellose Zeiten! Das

heilsame Feuer wird durch Unwissenheit in einen Verzehrer umgewandelt! 15. „Umgebt Euch mit Feuer und werdet immun," ist ein sehr altes Gebot. Aber da die Menschen

gefühlloser geworden sind, haben sie angefangen zu vergessen, was für eine Art von Feuer die Weisen andeuteten. Das Feuer wurde physisch, und magische Feuerkreise traten in Erscheinung. Auf solche Art setzen die Menschen stets ihre wesentliche Natur herab. Tatsächlich heilt jedes lebendige Feuer, aber kein Harz kann mit dem Feuer des Herzens verglichen werden. Laßt sie sich wenigstens an die Eigenschaft des

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irdischen Feuers erinnern, doch in Wahrheit ist die Zeit gekommen, zur primären Quelle zurückzukehren; sonst ist es nicht möglich die Grenzlinie zu überschreiten, in deren Nähe die Menschheit bereits steht. Die irdischen Kräfte sind seitens der Menschheit erschöpft und überanstrengt, und die Höheren Kräfte sind in Aufregung versetzt worden. Nur das feurige, erleuchtete Bewußtsein kann die zerbrochene Brücke des Emporstiegs wiederherstellen.

16. Ist es möglich, daß jemand, der zum feurigen Element gehört, in ein Geschöpf anderer Energien

umgewandelt wird? Unmöglich. Aber jemand, der einem anderen Element angehört, kann in ein feuriges Wesen umgewandelt werden, weil Feuer allgegenwärtig ist. Natürlich sind die Sprünge nicht leicht. Große Anstrengung des Geistes ist nötig, um das Herz zur Vereinigung mit der höheren Energie umzuwandeln.

Aber die feurigen Pforten sind nicht geschlossen — „Klopft an und es wird Euch aufgetan werden." Auf diese Weise fordern alle Lehren zur Feurigen Taufe auf.

17. Die Substanz der feurigen Immunität ist von Zoroaster beschrieben 'worden. Er wies darauf hin,

daß die Menschen aus jeder Pore der Haut feurige Strahlen hervorrufen könnten, um alles Böse zu vernichten.

Ein Mensch, der in eine schützende Rüstung gekleidet ist, kann keiner Ansteckung unterliegen. Man kann diese Widerstandsfähigkeit durch Vereinigung mit der Hierarchie verstärken. Auf diese

Weise wird das Herz wie eine Sonne, die alle Mikroben zu Asche reduziert. 18. In der Tat, die Krebsbazillen existieren. Sie können in erster Linie durch das Feuer des Herzens

wahrgenommen und getötet werden. Wenn die Abwesenheit von psychischer Energie zu ihrer Vermehrung beiträgt, werden sie vom Feuer des Herzens zerstört, das der höchste Ausdruck des Bewußtseins ist. Tatsächlich kann alles, was leicht durch die höhere Energie verzehrt wird, bis zu einem gewissen Grade auch durch physisches Feuer gelindert werden. Die Wurzeln vieler Pflanzen enthalten starke Feuer des Pflanzenreiches und können dort nützlich sein, wo die Feuer des Herzens noch untätig sind.

19. Ihr wißt bereits über die Bedeutung des dreißigsten Jahres für feurige Erscheinungen, aber man

sollte den Organismus bis zum siebenten Jahre besonders hüten. In Kindern, selbst in den am höchsten entwickelten, sollte man niemals die Natur antreiben — Feuer will keinen Zwang dulden. Man sollte wissen, wie die Tür geöffnet werden sollte, aber jeder Zwang kann, nicht wieder gutzumachenden Schaden anrichten. Andererseits sollte man das Streben eines Kindes nicht übermäßig erleichtern, da übertriebene Hilfe Schwächlinge hervorbringt. Darum ist der Goldene Pfad bestimmt worden. Somit erfordert Feuer vorsichtige Handhabung in all seinen Erscheinungen. Hellsehen und Hellhören sind im Grunde Feuer-Sehen und Feuer-Hören. Feuer ist als Vermittler für alle erhabenen Handlungen nötig. Sechshundertmal haben Wir über das Herz gesprochen; Wir sind auch bereit, sechshundertundsechsundsechzigmal über die Bedeutung des Feuers zu sprechen, wennschon nur um die Definition des Feuers als eine Triumphleiter zu bestätigen. Die Menschen können nicht existieren, ohne sich- dem Feuer zuzuwenden; in der irdischen Welt oder in der Subtilen Welt wenden sie sich der höheren Vermittlung zu. Aber Wir sprechen nicht von Feueranbetung, denn es werden Unwissende und Fanatiker vorhanden sein, die versuchen werden, diese widersinnige Anschuldigung aufzuwerfen. Ich spreche von der höchsten Errungenschaft, die unseren subtilen Körper zur Feurigen Welt bringen wird.

20. Jeder Lotse wird Euch raten, das Steuer nicht zu scharf zu wenden. Aber man sollte noch

nachdrücklicher über das menschliche Bewußtsein reden; dieser Kristall wird langsam gebildet, doch jeder Augenblick seiner Anhäufung ist eine Freude für den Weltenraum. In jedem schlägt das Herz, doch nur selten beobachtet man die feurige Substanz. Darum sprechen wir nicht immer über das Feuer, das überall vorhanden ist, ausgenommen dort, wo Feuer bereits angesammelt worden ist.

21. Das menschliche Auge sieht die mächtigsten elektrischen Schwingungen nicht. Dasselbe gilt für

feurige Abstufungen. Als eine Folge davon hindert dieser Umstand stets die Lehre des Feuers. Die

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kleineren Erscheinungen feuriger Energien werden wahrgenommen und darum zugegeben werden, aber höhere und verfeinerte Erscheinungen werden für den modernen Apparat und für das Bewußtsein, das karmisch nicht an das Element des Feuers herangetreten ist, unwahrnehmbar werden. Aber Zeitgenossen geben die Unvollkommenheit des Apparates und besonders ihre eigene Unerfahrenheit nicht bereitwillig zu. Das Fehlen eines solchen Eingeständnisses wird ein großes Hindernis und statt fortzuschreiten, muß wertvolle Zeit damit verbracht werden, ein Verständnis für das Wesen des Feuers einzuflößen. Während dieser Wiederholungen über den Begriff des Feuers findet jedoch eine nützliche Ansammlung statt, die dem Gehirn unauslöschlich eingeprägt wird. Was auch geschieht, laßt diejenigen, welche nicht durch das Hera assimilieren können, wenigstens durch das Gehirn wahrnehmen. Es ist Unsere Pflicht, die kürzesten Pfade anzubieten, aber Geduld wird gefunden werden, auch die längsten Wege zu verfolgen. Das Haupterfordernis ist Standhaftigkeit, wenn Euer eigenes Herz Euch sagt, daß es keinen anderen Weg gibt; daher wird die Subtile Welt nur durch Feuer erreicht. Ein Erkennen unserer wesentlichen Natur besteht daher nicht nur im Wissen, sondern auch im Wahrnehmen.

22. Mangelnde Wahrnehmung der höchsten Ströme des Feuers entspricht bis zu einem gewissen

Grade einem Priester, der sich durch täglichen Kontakt an den Strom des Allerheiligsten gewöhnt hat. Es ist bekannt, daß Heilige oder erhabene Geister, die von Feuerströmen umgeben waren, diese höchste Erscheinung nicht wahrgenommen haben. Tatsächlich bemerken diejenigen, welche in der Subtilen Welt leben, ihre Eigentümlichkeit nicht, ebenso wie diejenigen, welche mit Feuer in Verbindung stehen, diesen Zustand nicht als außergewöhnlich betrachten. Ein Virtuose hält es nicht für ungewöhnlich, daß er schön spielt, er ist bereits daran gewöhnt. Ebenso steigt die Feurige Welt in irdische Zustände herab und diejenigen, welche mit ihr in Beziehung stehen, verlieren das Gefühl der Seltsamkeit.

23. Wenn wir an die Erscheinungen des Feuers herantreten, müssen wir verschiedene Abstufungen

berücksichtigen. Die sogenannten Durchgänge durch Feuer sind sehr verschieden. Die niedrigste Art von Fakiren reibt ihren Körper mit Asche ein, die mit einem mineralischen Staub vermischt ist, und erlangt auf diese Weise einen gewissen Widerstand gegen das Feuer. Natürlich kann diese äußerliche, rein physische Wirkung nicht von Interesse sein. Yogis gehen durch Feuer, indem sie die Energie des Herzens als Gegenwirkung herbeiführen. In diesem Prozeß bricht das innere Feuer durch die Poren der Haut, und da es mächtiger ist als das irdische Feuer, bildet es eine starke, schützende Rüstung. Solche Yogis können auch diejenigen, welche ihnen zu folgen wünschen, ohne Schaden durch Feuer führen. Um dies zu bewirken, erweitert der Yogi seine Energie auf diejenigen, welche ihm folgen, vorausgesetzt, daß sie ihr Bewußtsein völlig in das Herz des Yogis verlagern können. Dieser Zustand einer völligen Übertragung seines Bewußtseins in das Herz des Führers ist für feurige Handlungen im allgemeinen charakteristisch.

24. Sie werden sagen, daß Feuer als Element zur Beobachtung zu schwer erfaßbar ist. Ihr könnt

antworten, daß Feuer sich sogar sichtbarer macht als andere Elemente. Wenn man den Organismus des Menschen beobachtet, sind Erde oder Wasser augenscheinlicher? Feuer zeigt sich leichter in der Temperatur, im Puls, und besonders in dem Zittern, das alle feurigen Erscheinungen begleitet. Dies ist nicht das Zittern aus Furcht, sondern Vereinigung mit dem Puls des Elements. Ruft Umgang mit Erde oder Wasser ein Zittern hervor? Aber Feuer ruft selbst in kleinem Maße eine besondere Sensation hervor. Somit laßt sie nicht von der Unerreichbarkeit des Feuers des Weltraumes reden.

25. Es ist besonders wertvoll, in seinem eigenen Herzen Verbindung mit der feurigen Essenz zu

erkennen. Im Mittelalter würden sie natürlich das Feuer des Brandpfahles hinzugefügt haben. Aber selbst in

jenen Zeiten waren tapfere Menschen zu finden, die sich nicht fürchteten, über das zu sprechen, was sie in sich wahrnahmen und fühlten.

26. Die feurige Schlange, die über den> Kelch in Form der Schlange des Moses wie eine arabische

Zahl acht emporsteigt, deutet die Spannung des Kelches an, weil der Kelch mit Feuer gefüllt ist. Die Ansammlungen und Präzipitationen im Kelch bestehen aus der feurigen Substanz. Somit sind wir in erster

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Linie feurige Wesen. Nur mit einer solchen Überzeugung fangen wir an, die sogenannten feurigen Flügel wachsen zu lassen.

Sind diese Signale nicht feurige Tropfen, die Zutritt suchen? Sind sie nicht feurige Wellen, die den Rhythmus verstärken? Laßt jede Erinnerung an Feuer als eine Erfüllung mit Feierlichkeit dienen.

27. Beobachtung von Menschen, welche die Struktur der Flamme lieben, führt beständig zu neuen

Schlußfolgerungen. Wenn wir uns dem Feuer nähern, fangen wir an, den Rhythmus der Energie, der alle Verbindungen hervorruft, zu erkennen. Man sollte dieses Element mit vollem Verständnis lieben, um es anders auszudrücken, mit Gedanken, die in Harmonie mit dem Weltraum sind. Wenn wir gewillt sind, irdische Gnome zu bleiben, sollten wir daran denken, daß die besten Gnome dem Feuer dienen. Somit sollte man verstehen, daß selbst niedrigste Bewußtseine emporgezogen werden. Sogar Märchen sprechen von Gnomen, die nicht ohne Hingabe zu den Feurigen Wesen existieren können. Auf diese Weise versuchten die Völker des Altertums dem Bewußtsein der Kinder feurige Begriffe einzuprägen. Heutzutage gibt die Wissenschaft durch die Wärmetheorie und Astro-Chemie das identische Märchen über das Große Feuer. Jedoch das außergewöhnliche Gepräge der feurigen Erscheinungen erlaubt es dem Durchschnittsmenschen noch nicht, den Begriff des Feuers in sein tägliches Leben einzuführen, sodaß Feuer innerhalb der Grenzen einer unerwünschten Abstraktion verbleibt. Man muß diese Begrenzung überwinden; Ich spreche als Arzt.

Ich bestätige, daß wir, wenn wir dem Feuer dienen, alle dunklen Abgründe überqueren können! Wenn selbst Flugzeuge ein besonderes Gas nötig haben, wieviel bedarf das Emporheben des Geistes der subtilsten Energie!

28. Alle Errungenschaften und Heldentaten sind ihrem Wesen nach feurige Handlungen. Die höhere

Energie befördert die Menschen über den Abgrund hinweg. Es könnte gefragt werden: „Ist die Feurige Energie nicht an der Zunahme von Verbrechen beteiligt?" Gewiß, dieselbe Energie kann ein blutiges Messer emporheben; darum raten Wir, das Feuer der Wohltätigkeit nicht in die Flamme der Zerstörung umzuwandeln. Außer persönlichen Schaden zuzufügen, verunreinigt die Flamme der Zerstörung den Raum der Umgebung. Überdies wird durch die sich zersetzenden Wirbel der niederen Schichten eine Flamme des Bösen erweckt. Es ist seit langem gesagt worden, daß Sünder selbst den Höllenfeuern Nahrung geben. Die Menschen sind selbst für den Umfang des Bösen verantwortlich. Sowieso wird eine ungeheure Menge von Übeltaten nicht erkannt, und die Menschen weigern sich zu erkennen, woher diese entsetzlichen Verbrennungen stammen. In verschiedenen Ländern habt Ihr verschiedenartige Begriffe der Hölle gesehen. Wenn solche Formen auf der Erde verkörpert werden, existieren sie ebenfalls in der Subtilen Welt. Wie sorgfältig muß man alle Häßlichkeit auf der Erde vermeiden! Das Feuer der Wohltätigkeit bringt die wunderschönsten Umwandlungen hervor. Laßt uns darum schwer arbeitende und gesegnete Schmiede sein! Wohltätige Feuer werden durch Wirbel der weitentfernten Welten emporgetragen.

Einst existierte eine Feuerprobe. Wer vor Gericht gebracht wurde, näherte sich dem Feuer, und das Feuer stieg bei Berührung mit Wahrheit empor, aber eine Lüge lenkte die Flamme fort. Trotz all seiner Unvollkommenheiten erinnert dieses Gerichtsverfahren an die Möglichkeiten der Reaktion des Feuers.

29. Ihr habt Unsere Apparate zum Messen des Druckes des Feuers gesehen. Die hervorbrechende

Flamme registriert einen ungeheuren Druck. Die feurige Essenz ist unter dem Druck vieler Atmosphären; um in eine Flamme auszubrechen, muß die Masse des Druckes überwunden werden. Wenn sich die Flamme gebildet hat und ausgebrochen ist, deutet dies an, daß der Druck und die Kraft der Flamme außerordentlich sind.

30. Selbst der kaltblütigste Mensch wird von Schrecken ergriffen werden, wenn er sich jenseits der

Grenzen der dreidimensionalen Welt befindet und sein Herz nicht für die nächste Wahrnehmung vorbereitet ist. Man kann nicht von einem Zustand zum anderen springen, ohne feurig gestählt zu sein. Daher ist es unmöglich, die Schönheit und feierliche Ernsthaftigkeit der Subtilen Welt zu assimilieren, ohne eine rechtzeitige Verfeinerung des Herzens. Man kann empfindungslos im Dunkeln vor dem

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wunderbarsten Kunstwerk stehen, aber die Dunkelheit ist in uns selbst! Und man kann das Feuer des Weltraumes nur durch das Feuer des Herzens entzünden. Es ist viele Male gesagt worden, daß das Große Feuer durch unser Herz offenbart wird. Darum sollte derjenige, welcher in Dunkelheit verbleibt, nur sich selbst beschuldigen.

Aber es ist furchtbar, in der Dunkelheit der vierten Dimension zu verbleiben und alle folgenden Dimensionen werden zu entsetzlichen Alpträumen, wenn sie nicht vom Feuer des Herzens erleuchtet sind.

31. Natürlich entsprechen Speichelfluß oder verschiedene Schmerzen der Nervenzentren

verschiedenartigen Graden von kosmischen Störungen. Es ergibt sich jedoch die Frage, ob diese Zeichen eine Strahlenbrechung kosmischer Ereignisse oder Zusammenarbeit mit Weltenergien sind. Man sollte das Letztere annehmen.

Der verfeinerte Mikrokosmos wird ein wahrer Mitarbeiter des Makrokosmos sein. Es wird gesagt, daß Abraham vor dem Herrn wandelte. Laßt uns dies als völlige Zusammenarbeit verstehen. Aus dieser Vollständigkeit wird auch die Erfüllung des Gesetzes der Existenz geboren.

32. Es wird dem verfeinerten Herzen schwer, in den niederen Schichten zu existieren. Bis zu einem

gewissen Grade sind die Höhen hilfreich, doch die Lükken, die zwischen dem Herzen und seinem feurigen Geburtsort liegen, sind zu groß. Aber die verunreinigten Schichten hätten nicht existieren sollen — die Menschen haben sie hervorgebracht; darum müssen sie danach streben, sie zu reinigen. Künstlicher Ozon hilft nur wenig, Prana wird durch das höchste Feuer gereinigt, und nur diese Qualität macht es schöpferisch.

Doch versucht selbst im Flachland, selbst in den offenen Plätzen der Städte, so tief wie möglich einzuatmen, bevor Ihr eine Entscheidung zum Ausdruck bringt. Vielleicht wird Euch in dieser Einatmung ein kleines Teilchen vom Prana des Wohlwollens durch alle Schranken hindurch erreichen. Laßt uns daher nirgends verzweifeln, und laßt uns überall eine letzte Anstrengung machen. Man kann beobachten, wie ein aufrichtiger, herzempfundener Seufzer wie ein lang ausgedehnter Trompetenruf wird. Laßt uns also nicht vergessen, daß alle besten Erscheinungen des menschlichen Organismus nicht nur in ihrer chemischen Reaktion mächtig sind, sondern auch durch ihre psychische Kraft viele Schichten durchdringen. Laßt uns den heiligen Mikrokosmos, der durch den Willen des reinen Herzens erschaffen worden ist, in keiner Weise herabwürdigen.

33. Laßt diejenigen, welche in Gedanken eilen können, .ohne Zögern handeln. Man muß sich an die

Tatsache gewöhnen, daß jeder Gedanke eine Verbindung mit Feuer ist. Daher ist es schmachvoll, einen unwissenden oder unbedeutenden Gedanken zu haben.

34. Laßt uns diejenigen sein, welche die Große Ankunft erwarten; laßt uns auf die Schritte horchen

und wissen, daß unsere Herzen zur Hilfe der Welt angeboten worden sind. Laßt uns keine Verwirrung oder Leugnung gestatten, denn diese Eigenschaften wenden die Feuerzungen gegen uns.

35. Auf dem großen Pfad ist es besser, in falschen Verdacht gebracht zu werden, als eine

Entscheidung der Herren zu hindern. Laßt uns lernen, uns über böse Nachrede zu freuen, denn Wir können keinen feurigen Pfad nennen, ohne einen Teppich der falschen Aussage.

36. Niemand sollte durch Meinen Kampfbefehl beunruhigt sein. Jene, die stille stehen, sind der Gefahr

tausendmal mehr ausgesetzt als jene, die streben. Das Streben muß jedoch im Herzen und im Denken stattfinden und nicht nur in den Füßen. 37. Das sogenannte Wahrheitsgewürz existiert tatsächlich. Eine Verbindung von sieben Pflanzen eröffnet die kontrollierenden Zentren, und ein Mensch äußert

seine Gedanken ungebunden. Dies ist nicht Haschisch, sondern ein Zeugnis der allerältesten Heilprodukte. Es wurde in erster Linie für die Diagnose von Krankheiten gebraucht, denn niemand kennt die

Ursachen von dem, was sich in seinem Organismus ereignet, besser als der Mensch selbst. Aber das innere

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Bewußtsein kann diese geheimen Ursachen nicht ohne einen besonderen Einfluß offenbaren. Später machten die Herrscher und die Gerichtshöfe jedoch hiervon als Mittel Gebrauch, um Beweismittel zu erlangen, und dadurch führten sie das Element des Zwanges ein.

Aber alles Zwingende und Künstliche widerspricht den Grundlagen der Existenz. 38. Die Menschen beklagen sich oft über die Isolierung der Subtilen Welt, die der Erde bereits

unerreichbar ist. Doch die Ayur-Vedischen Traditionen sahen diese irdische Entfremdung voraus. Es existiert ein Pflanzenextrakt, der, wenn er in die Haut eingerieben wird, eine Annäherung zur Subtilen Welt gestattet, indem er ihre Sichtbarkeit und Greifbarkeit erleichtert. Aber hierfür ist eine vollständige Loslösung des Bewußtseins von der Erde erforderlich. Überdies ist ein solcher Zwang im Neuaufbau der Welt unzulässig.

Laßt uns die Bedeutung des Herzens und des Feuers auf keine Weise herabsetzen. Sind kleine Wurzeln während der Flüge des Geistes irgendwie nützlich?

39. Wenn wir alle Einzelheiten unseres Lebens sammeln, werden wir unzählige Zeugnisse der

Subtilen Welt finden. Wir werden ebenfalls finden, daß die Stimmen der Subtilen Welt die Erde in den meisten Fällen nicht erreichen, ebenso wie unsere Stimme keine tauben Ohren erreicht. Dieser Vergleich stimmt tatsächlich genau, wenn wir uns darüber klar werden, daß die Schreie der Subtilen Welt die Erde nicht erreichen. Nichts kann der Verzweiflung der Subtilen Welt gleichkommen, wenn ihre Warnungen ihr Ziel nicht erreichen. Auf ihre eigene Weise wünscht die Subtile Welt außerordentlich, unserer Welt zu helfen.

Aber wahre Zusammenarbeit kann nur durch die Veredlung des Herzens und durch das Verstehen der Eigenschaft des Wesens des Feuers erlangt werden.

40. In den alten Arzneibüchern und in verschiedenen altererbten medizinischen Aufzeichnungen ist

eine erstaunliche Zahl von Andeutungen über Mischungen zu finden, die dazu dienen, den Organismus in einen transzendentalen Zustand zu versetzen. Man fühlt, daß dies nicht eine Art von Geisterbe schwörung oder Zauberkraft ist, sondern eine besondere Art und Weise, seine Zukunft zu ergründen. Daher ist es klar, daß unsere weitentfernten Vorahnen viel besorgter um die Zukunft und viel nachdenklicher waren als unsere heutigen Gelehrten. Für uns wird die Zukunft entweder in die Fesseln des Höllenfeuers oder in das Gebiet einer elektrischen Erscheinung verbannt. Die mächtige, lebenserschaffende Gewalt des Feuers wird nicht wahrgenommen; die glänzenden, strahlenden Erscheinungen des Feuers werden nicht begriffen, und sogar die Hierarchie des Lichtes selbst wird entweder als ein Wahngebilde oder als ein Schreckensgespenst betrachtet. Es gibt viele, die sich der Zukunft entziehen möchten und es vorziehen, sich als Staub zu bezeichnen. Doch selbst die Gelehrten schaudern vor der Frage, ob sie durch Feuer hindurchgehen möchten.

Trotz alledem, wie oft sind wir aus dem dreidimensionalen Zustand herausgezogen worden! Wenn wir in Gedanken versunken sind, bemerken wir Zeit oder Temperatur? Wir sind uns der zahlreichen Minuten, die im Augenblick verfließen oder eine Ewigkeit dauern, gänzlich unbewußt. Solche Erfahrungen ereignen sich täglich, und jeder kann Zeuge für wunderbare Erscheinungen sein.

41. Das Konzept von Shambhala ist tatsächlich untrennbar mit feurigen Erscheinungen verbunden. Ohne Anwendung von gereinigtem Feuer ist es unmöglich, sich den höheren Begriffen zu nähern. In

der ganzen Welt teilen sich die Menschen in diejenigen, welche sich Shambhalas als des höchsten Faktors bewußt sind, und diejenigen, welche die Zukunft ableugnen.

Laßt das Wort Shambhala nur wenigen bekannt sein; jeder hat eine andere Sprache, aber das Herz ist Eins. Man muß jedem, der bereit ist, dem Licht entgegenzugehen, sorgsame Aufmerksamkeit widmen. Das Herz muß jede Erscheinung, die auf das Gute zurückwirkt, umfassen. Aber nur unter dem Flammenden Dom sind alle gleich.

42. Mit Rauch schreibt Ihr Worte an den Himmel.

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Vielleicht wißt Ihr nicht, daß die Chaldäer in ihren Zigguraten hoch im Weltraum schrieben, wenn die Zeitpunkte sich näherten. Auf diese Weise wurde Zusammenarbeit mit den Himmelskörpern hergestellt, und chemische Strahlen verstärkten die irdischen Lösungen unverzüglich. Wissenschaftler beeindrucken ihrerseits den Raum mit ihren Entdeckungen.

43. Bis zu einem gewissen Grade liegt die Schwierigkeit des Verständnisses an den Begrenzungen der

irdischen Sprache. Alle Symbole und höheren Begriffe sind in absurdem Grade konventionell dargestellt. Als der Mensch etwas über die Grenzen des täglichen Lebens hinaus beobachtete, fing er an, in vagen und ungewöhnlichen Ausdrücken davon zu sprechen, die für seinen Nachbarn etwas ganz anderes bedeuteten.

Hierzu kamen die Abweichungen des Sehvermögens, des Geschmacks und des Gehörs, die zu einer völligen Verwirrung führten. Als der Mensch versuchte, den höchsten hierarchischen Begriff auszudrücken, bemühte er sich, die besten Silben zusammenzureihen und erreichte nur äußerste Verwirrung. Beachtet, daß jeder der über einen transzendentalen Begriff spricht, den höchst überraschenden Erklärungen begegnet. Die Leute sprechen häufig über ein und dasselbe, aber in so verschiedenen Ausdrücken, daß keine Möglichkeit besteht, diese Begriffe mit Worten in Einklang zu bringen.

Ermüdet Euch dann nicht mit Beweisführungen, sondern schweigt in herzlicher Besorgtheit. Laßt die feurige Energie wirken, sie wird wissen wie sie wenigstens einen engen Eingang finden kann. Erinnert Euch also in allen Umständen daran, daß Ihr einen Vorrat der alles durchdringenden Energie besitzt.

44. Denkt auch daran, daß die feurige Energie unaufhörlich zunimmt und arbeitet, wenn das Herz

entflammt ist. Auf diese Weise ist es leichter, die bereits erwähnte Teilbarkeit des Geistes zu verstehen. Die Flamme ist teilbar, ohne Schaden zu erleiden, und braucht weder Raum noch Zeit. Wenn Ihr

daher gleichzeitig in verschiedenen Ländern gesehen werdet, braucht Ihr nicht überrascht zu sein, denn dies ist nur eine der Eigenschaften der feurigen Spannung.

Natürlich ruft diese feurige Spannung einen Druck auf das Sonnengeflecht hervor. Man muß deutlich erkennen, wie die Vereinigung des Feuers des Herzens mit dem Feuer des Weltraums alle Zentren anspannt.

45. Arbeitet wie Bildhauer. Ihre Hände wissen, wie sie den Stein angreifen sollten, um die Form nicht

zu entstellen. Aber ebenso weiß jemand der ißt, wieviel Nahrung er nötig hat. Natürlich wird es nicht richtig sein, den Magen zu überladen. Im Gegenteil, der Bedarf wird nicht nach irdischen Maßen bestimmt. Das Feuer des Herzens gibt dem Bewußtsein das Zeichen. Somit liegt ein Grund vor, erfreut zu sein, daß Cy die wahren Maße im feurigen Wesen gefunden werden.

Für die sichere Aufbewahrung von Schätzen habe Ich einen Brunnen im Sinn; denn seit unvordenklichen Zeiten wurde ein Schatz in den Tiefen verborgen. Wir sehen auch, daß Errungenschaften in den Tiefen des Herzens aufbewahrt werden und wahrhaftig von Feuer umgeben sind.

46. Man kann den Tastsinn des Bildhauers nicht mit Worten beschreiben. Er selbst wird nicht genau

sagen können, warum er einen Schlag gerade von einer gewissen Tiefe gemacht hat. Auf ähnliche Weise solltet Ihr direktes Wissen mit Wirklichkeit in Beziehung bringen. Die Lehre macht es möglich, das als Wirklichkeit zu erachten, was gestern noch nicht wahrgenommen wurde.

47. Die Annäherung der Subtilen Welt an die irdische ist eine der großen feurigen Aufgaben.

Unbemerkbar wird viel zu diesem Zweck getan. Doch abgesehen davon ist es nötig, ein Bewußtsein dieser Tatsache im Denken der Menschen zu stärken. Man sollte die Wirklichkeit dieser Annäherung bestätigen und sie aus der Kategorie eines Märchens beseitigen.

Es genügt nicht, daß irgendwo bereits Resultate erlangt worden sind, denn die geringste Verbesserung verlangt eine bewußte Annahme. Wenn dies selbst bei täglichen Entdeckungen offensichtlich ist, wieviel stärker. ist es fühlbar, wenn es den Menschen selbst betrifft! Es fällt dem Menschen schwer, selbst im Kleinsten Zugeständnisse zu machen! Selten sind die Helden, die ihr Blut für das Wohl ihres Mitmenschen vergießen, doch dieser innere Impuls erfüllt den Organismus mit neuen Kräften. Man sollte

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die Umwandlung des physischen Körpers ebenfalls als eine Art von Heldentum verstehen. Es muß als Ermutigung dienen, zu erkennen, daß die Erfahrung einer solchen Annäherung bereits ausgezeichnete und greifbare Resultate hervorgebracht hat. Die Menschen müssen sich an die Tatsache gewöhnen, daß die Vervollkommnung der Umstände der Existenz beschleunigt werden muß, doch darf dies nicht krampfartig, vor sich gehen. Im Gegenteil, die Menschen sollten nicht mit veralteten Sitten zufrieden sein; sie sollten es lernen, sich über das Neue zu freuen. Freude über das Neue bedeutet bereits Flügel zur Zukunft.

48. Seine Handlungen mit den Handlungen der Mitarbeiter zu vereinbaren, ist auch eine feurige

Eigenschaft. Wenn man eine Lampe anzündet, beabsichtigt niemand, das Haus in Brand zu stecken. Im Gegenteil, jeder sucht einen sicheren Platz für die Lampe. Feurigkeit ist nicht Wahnsinn. Es ist schrecklich, häufig unwissende Unterhaltungen über den chaotischen Zustand des Feuers anzuhören. Man muß verstehen, daß dies Element das höchste Gleichmaß, tiefste Umsicht und Vorsicht erfordert. Jeder Agni Yogi ist vor allem weise, was die Verteilung dieser Substanz anbetrifft. Er wird lieber sparsam als verschwenderisch sein. Als getreuer Hüter weiß Er, daß die höchste Substanz durch erhabene Arbeit und durch Leiden gereinigt wird. Er weiß, daß jede Energie des Feuers wie ein seltener Segen ist. Das Feuer des Weltraumes verlangt Offenbarung; und Er begreift den Wert dieser Entdeckung. Nur dann kann Ihm der Ozean des Feuers anvertraut werden.

Darum bitte leb alle Mitarbeiter, äußerst vorsichtig zu sein. Auf diese Weise werden sie den Schatz, der im Herzen wächst, bewahren. Es ist am besten, ihn nicht in den Abgrund der Dunkelheit zu verstreuen, wo jede Fackel für eine verderbliche Feuersbrunst gebraucht werden wird. Die Säule des rechten Gleichmaßes muß selbst im Feuer ein Schutz sein.

49. Niemand sollte sich dem Feuer furchtsam nähern. Niemand sollte sich ihm mit Haß nähern, weil

Feuer Liebe ist! 50. Jedes Bemühen kann auf dreierlei Art und Weise vollbracht werden — durch äußere

Muskelanstrengung, äußerlich durch ein Nervenzentrum oder durch die feurige Energie des Herzens. Wenn das erste Bemühen tierisch ist, so ist das zweite menschlich, und das dritte gehört der Subtilen Welt an. Die dritte Bemühung könnte viel häufiger nutzbar gemacht werden, wenn die Menschen den Begriff des Herzens und des Feuers bewußt anwenden könnten: Aber unglücklicherweise entsteht diese Spannung nur in außergewöhnlichen Fällen. Wenn eine Mutter ihr Kind rettet, so handelt sie natürlich jenseits aller irdischen Umstände. Wenn ein Held sich zur Errettung der Menschheit weiht, vervielfältigt er seine Kraft zehnfach. Aber dieses unbewußte Entflammen ereignet sich selten. Wir wachen über die beständige Zunahme der Kräfte durch die Wahrnehmung der vorherbestimmten Mächte. Es ist nicht so schwer, das Bewußtsein umzuwandeln und zu entfachen, wenn ihm beständige Aufmerksamkeit gewidmet wird. Beständigkeit ist ebenfalls eine Qualität des Feuers. Überall, unter allen Umständen, ist die Essenz des Feuers gleich. Feuer kann nicht aus irgendwelchen Elementen, irgendwelchen Zusammensetzungen gebildet werden; man kann Feuer nur offenbaren. Ebenso ist es möglich, sich der Feurigen Welt zu nähern. Die höchst erstaunlichen Regenerationen geschehen durch feurige Erscheinungen. Die irdische Welt wird nur durch Feuer erneuert. Die Menschen glauben an das Licht des Feuers. Die Leute werden blind wegen der Erde und werden durch Feuer erneuert. Man kann viele Beispiele zitieren, wie Feuer Weltumwälzungen hervorbringt. Ohne die Offenbarungen des Feuers könnt Ihr den Pfad der Regenerierung nicht einmal betreten. Viele werden das bloße Wort Regenerierung verspotten, "doch selbst eine Schlange erneuert ihre Haut. So ist es besser, sich der Feurigen Welt bewußt zu nähern.

51. Es ist nicht schreckenerregend, daß die Ozeane ihre Betten verändern. Sollten die Menschen nicht

in erster Linie beweglich im Denken sein? Die Fähigkeit, sein Wesen in Gedanken umzuändern, wird einen Kanal zur Feurigen Welt bereiten.

52. Man sollte sich an die Tatsache gewöhnen, daß Schläfrigkeit viele mögliche Ursachen hat. Es ist

weise, zu verstehen, daß die Tätigkeit gewisser Zentren besonders transzendental und geneigt ist,

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physische Schläfrigkeit zu verursachen. Aber Wir wissen wie bedeutungsvoll der Zustand des Halbschlafes sein kann. Weist Schläfrigkeit nicht zurück.

53. Ein nachdenklicher Arzt mag betreffs der feurigen Krankheiten fragen: „Werden sie als ganz

spezifische Krankheiten bezeichnet oder sind sie durch die Mehrzahl von Krankheiten verbreitet?" Das letztere kommt der Wahrheit näher. Feuer kann alle Krankheiten verschlimmern, darum sollte dem Zustand des feurigen Strebens große Aufmerksamkeit gewidmet werden. Überdies muß man sich daran erinnern, daß jede feurige Erscheinung nicht einfach durch Wasser oder Kälte gelindert werden kann, sondern vielmehr durch psychische Energie, die dem Feuer überall widersteht. Diese Energie kann als eine Art von Verdichtung des Feuers den feurigen Überschuß absorbieren. Somit sollte die Aufmerksamkeit wieder der psychischen Energie zugewandt werden, wenn Wir über das Herz, über die Feurige Welt und über Unsere Bestätigung der Existenz der Subtilen Welt reden. Wenn Ihr über ein vom inneren Feuer Verzehrtwerden lest, berücksichtigt die Reaktion der psychischen Energie. Sie kann auf dreierlei Art und Weise offenbart werden: Durch Autosuggestion, durch physische Untätigkeit oder durch die höchste Fernwirkung. Ärzte vergessen jedoch oft, daß nicht die Medizin sondern irgendein äußerer Umstand hilft. Wir erinnern Uns an einen bemerkenswerten Fall, wo ein Arzt mächtige psychische Energie besaß, ihre Wirkungen jedoch beharrlich seiner Medizin zuschrieb. Man kann sich leicht vorstellen, in welchem Grade solche Gaben zunehmen würden, wenn der Arzt verstehen würde, worin seine Macht besteht. Nur verwechselt die Energie des Herzens nicht mit äußerlichem Magnetismus und sogenannten Hypnotismus. Diese Erscheinungen sind beide künstlich und daher vorübergehend. Die Energie des Herzens wird nicht gewaltsam angewandt, sondern muß durch Kontakt mit dem Strom übertragen werden. Wenn der Arzt und der Patient vor allen physischen Mitteln gleichzeitig über die Energie des Herzens nachdenken würden, dann würde die Reaktion in vielen Fällen augenblicklich nützlich und heilend sein.

54. Ich bitte nicht zu vergessen, daß die Feurige Welt keinen Aufschub duldet. Dies im Bewußtsein zu

bestätigen, ist bereits ein Schritt der Annäherung. 55. Ist es nicht möglich, in Weltereignissen die. Offenbarung von Feuer wahrzunehmen? Beobachtet

die Beziehungen zwischen Nationen, dem Magnet von Ideen, der Verbreitung von Gedanken und allen Anzeichen der öffentlichen Meinung. Diese Flammenblitze werden nicht durch irgendwelche Verkehrsmittel verursacht, sondern durch etwas anderes, was über unsere Begriffe geht.

56. Freude und Mut sind unentbehrlich, aber ohne Feuer werden diese Eigenschaften nicht

hervorgebracht. Vernunft kann den Menschen seiner ganzen Freude berauben und auf diese Weise die Pforten zur Zukunft verschließen. Doch die Anschauungsweise der Feurigen Welt fällt nicht vom Himmel, sie muß entdeckt werden. Diese Methode der Entdeckung muß in der Kindheit beginnen. Wir sehen, wie Kinder innerlich bereits die schwierigsten Aufgaben des Geistes annehmen. Selbst alle Hindernisse, die ihre älteren Angehörigen ihnen in den Weg legen, dienen nur dazu, ihr direktes Wissen zu kristallisieren. Aber Kristallisierung ist eine feurige Handlung. Die besten Kristallschichten werden durch Feuer gebildet. Somit wird auch das unbesiegbare Herz durch feurige Reaktion gebildet. Dies ist kein Symbol, sondern eine ausschließlich im Laboratorium erkannte Schlußfolgerung. Doch wie weit sind die Menschen von feurigen Erwägungen entfernt!

57. Wir sollten nicht nur über Feuer nachdenken. Die Ereignisse treiben vorwärts wie eine Woge des

Ozeans. Ihr versteht richtig, daß die dunkle Kraft jedes wohlwollende Beginnen umgibt. Wir beobachten, wie jede gewöhnliche Handlung sofort zum Bösen gewendet wird. Somit sollte man alle Mücken von gestern loswerden und alles Gewöhnliche durch das Ungewöhnlichste ersetzen. Selbst ein Preis sollte sozusagen für Ungewöhnlichkeit verliehen werden. Man sollte Ungewöhnlichkeit nicht von der alten Welt erwarten. Über die gewöhnlichen Umstände hinaus sollte man die unerwartetsten Gesichtspunkte berühren. Darum freue Ich Mich, wenn man sich mit neuen Elementen befaßt.

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58. Lungenpest ist in gewissen Formen ein schlagender Beweis einer feurigen Epidemie. Von Zeit zu Zeit hat sie die Erde heimgesucht und das Bewußtsein für die Möglichkeit von Unheil vorbereitet. Auch die Art des eigenartigen Hustens, über den Ihr gehört habt, ist charakteristisch für dieses Leiden.

Im allgemeinen erscheint er sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen und sogar bei Tieren. Aber die Menschen ziehen es vor, diese anfängliche Form eines furchtbaren Elends nicht zu erkennen. Sie werden es oberflächlich den verschiedenartigsten Krankheiten zuschreiben, um nur nicht über etwas Ungewöhnliches nachzudenken. Alle solche Patienten sollten isoliert und die Toten sofort verbrannt werden. Menschen, die ihre psychische Energie verloren haben, können dieser Ansteckung leicht erliegen. Sie kann durch verschiedene hinzukommende Formen verstärkt werden, sowohl innerlicher als auch äußerlicher Art. Das Verdunkeln oder die Entzündung der Haut wird Pocken oder Scharlachfieber andeuten; die Mehrzahl der feurigen Erscheinungen werden auf der Haut reflektiert. Lernt es, diesen ungewöhnlichen Erscheinungen Aufmerksamkeit zu schenken. Moschus und heiße Milch mit Soda werden gute Vorbeugungsmittel sein. Kalte Milch wird von den Geweben nicht assimiliert, während heiße Milch mit Soda in die Zentren eindringt. Wenn die Menschen versucht haben, das Fieber durch kalte Umschläge herunterzubringen, finden sie oft, daß ein Senfpflaster oder heiße Kompressen eine unerwartete Besserung hervorrufen. Wir sind entschieden gegen Schröpfköpfe und Blutegel, weil sie das Herz angreifen und gefährlich sein können.

Wir senden Menschen oft auf äußerst gefährliche Botschaften, doch gleichzeitig sorgen Wir für ihren Gesundheitszustand. Es ist nicht weise, eine nützliche Substanz zu vernichten.

59. Feuer besitzt ein inneres Verständnis für Schönheit; es umhüllt Schöpferkraft und überträgt

unvergängliche Aufzeichnungen in die Schatzkammer des Kelches. Darum schätzen Wir diese unverderblichen Errungenschaften mehr als alle diejenigen, welche zerstörbar sein mögen. Helft darum dem menschlichen Denken, dem Unvergänglichen entgegenzustreben.

60. Wer die Neubildung des Denkens nicht fördert, ist kein Freund der Neuen Welt. Oftmals habt Ihr

bemerkt, daß Verbesserungen und Verfeinerung unmerklich vor sich gehen, wenn sie nach menschlichen Maßstäben berechnet werden. Es ist schwer, jedes bißchen des Wachsens eines Blumenstieles wahrzunehmen; doch die schöne Blume unterscheidet sich so auffallend vom Samenkorn. Ebenso erstaunlich sind mensch- liehe Umwandlungen; gerade diese allerseltensten Bluten erhalten das Gleichgewicht der Welt aufrecht.

61. Man kann nicht umhin zu beobachten, wie unerwartet sich das Pergament der Ereignisse

abwickelt. Das bloße Beobachten formt die ganze Epoche des Feuers. 62. Feuer muß lebendig sein. Untätigkeit ist für Feuer unnatürlich. Energie erzeugt Energien. Es ist

besonders schädlich, den Menschen aus seiner gewohnten Arbeit herauszureißen. Selbst durch die niedrigsten Arbeitsweisen bringt der Mensch feurige Energie in Erscheinung. Beraubt ihn der Arbeit, und er wird unfehlbar der Entkräftung zur Beute fallen; um es anders auszudrücken, er wird das Feuer des Lebens verlieren. Man sollte die Vorstellung der Pensionierung der Menschen nicht verbreiten. Die Menschen altern nicht infolge ihrer fortgeschrittenen Jahre, sondern durch das Auslöschen des Feuers. Man sollte nicht denken, daß das Auslöschen des Feuers der Umgebung keinen Schaden zufügt. Schaden entsteht gerade dann, wenn der Raum, der vom Feuer eingenommen ist, plötzlich dem Verfall zugänglich wird. Dieser Verfall des Lebens widerspricht dem Gesetz der Existenz. Im Gegenteil, die menschliche Gemeinschaft sollte in all ihren Umgebungen Feuer aufrecht erhalten. Das Feuer der Druiden war ein Erinnern an die Aufrechterhaltung des Feuers des Lebens. Es ist unzulässig, Feuer in irgendetwas, selbst im Kleinsten, auszulöschen. Darum greift nicht in das Fest des Geistes ein, selbst wenn seine Sprache Euch unbegreiflich sein sollte. Was Euch heute unverständlich ist, wird morgen klar werden. Aber wenn Feuer einmal ausgelöscht worden ist, kann es nicht wieder dieselbe Anwendung finden.

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63. Das Fest des Geistes ist von all-menschlichem Wert; es ist ein Schatz, der aufgebaut worden ist. Laßt niemand Übergriffe in diesen würdigen Bau machen. Unter den nicht statthaften Eingriffen in Karma wird ein Einmischen in das Fest des Geistes als sehr ernst betrachtet. Andererseits ist das Senden eines Lächelns zum Fest des Geistes die feurigste Blume des Opfers des Herzens.

64. Es ist nötig, sich über die Schwierigkeit, die verschiedenen Ströme zu erkennen, klar zu werden.

Viele würden nicht fähig sein, die verwickelten Variationen der Ströme und Rhythmen zu unterscheiden. Ich lobe Urusvati sehr für die Aufmerksamkeit, die sie den Strömen schenkt — nur so kann man Beobachtungen sammeln. In zwei Jahren wird es möglich sein über einen der kompliziertesten Ströme Auskunft zu geben, dem nicht ohne vorhergehende Ansammlungen Widerstand geleistet werden kann.

65. Der Strom von gestern Abend ist eine der hochgespannten Feurigen Reaktionen. - die sogenannten

Doppelpfeile. Der vergangene schwere Strom des Mahavan hat ebenfalls eine Bedeutung für diese neue Spannung. Er wird als besondere Verteidigung gegen ernstliche Reaktionen gegeben. Auf diese Weise kann man sich feurig bewaffnen, vorausgesetzt, daß der Geist selbst eine solche Rüstung annimmt. Diese Annahme ist notwendig für die Erkenntnis der Feurigen Welt, weil die Pforten nicht geöffnet werden dürfen, wenn Opposition vorhanden ist.

66. Es brennen nicht wenige Feuer in den Feldern und Wäldern - aber die Menschen betrachten sie als

übernatürlich. Dies kann nur durch Mangel an Vorstellungskraft erklärt werden. 61 Außer Unserer Bestätigung beobachten die Menschen sogar selbst das Sinken gewisser

Kontinente. Aber dieser Tatsache wird keine Bedeutung beigelegt. Auch dies ist eine Folge der Unwissenheit.

68. Steht fest, steht fester als ein Felsen. Das wundersame Feuer wird durch Standhaftigkeit des

Geistes verstärkt. 69. Die Qualität der Beobachtung ist eine der hauptsächlichsten feurigen Qualitäten, aber sie ist nicht

leicht zu erlangen. Sie wird ebenso langsam wie das Bewußtsein erworben. Ihr habt richtig bemerkt, daß Bewußtsein durch das Leben selbst verstärkt wird; Beobachtung wird ebenso gestärkt. Es kann kein abstraktes Bewußtsein geben, noch kann es theoretische Beobachtung geben. Aber menschliche Zerstreutheit ist haarsträubend, sie bringt eine anscheinend unwirkliche Welt hervor. In ihrem Egoismus sehen die Menschen nur ihre eigenen Täuschungen. Bei solchen Wanderungen können keine Gespräche über die Neue Welt geführt werden. Daher sollte ganz bestimmt in den Schulen Ausbildung in Beobachtung eingeführt werden, sogar für kleine Kinder. Eine Stunde, die der Beobachtung gewidmet wird, ist eine wahre Lektion über das Leben, und für den Lehrer wird diese Stunde eine Lehre in Findigkeit sein. Fangt die Verfeinerung der Beobachtung mit täglichen Gebrauchsgegenständen an. Es würde falsch sein, den Schüler zu schnell zu höheren Begriffen zu führen. Wenn der Schüler anfangs fähig ist, den gewöhnlichen Inhalt des Raumes zu beobachten, so wird dies bereits eine Leistung sein. Dies ist für ein unaufmerksames Auge nicht so leicht wie es scheint. Später können wir die Fähigkeit Eindrücke zu bilden, durch eine Reihe von Experimenten beschleunigen. Wir können vorschlagen, daß der Schüler durch einen unbekannten Raum läuft und doch mit konzentrierter Beobachtung. Auf diese Weise ist es möglich, Blindheit zu offenbaren und wahre Schärfe der Vision zur Geltung zu bringen. Es ist notwendig, ein Programm von Prüfungen für alle Sinne zu umreißen. So wird feurige Tätigkeit durch eine einfache Übung ausgedrückt. Kinder mögen solche Aufgaben sehr gern. Solche Übungen im Bewußtsein führen uns in die höheren Sphären. Die gewöhnlichste Routine kann das Tor zum Kompliziertesten werden. Stellt Euch den Jubel eines Kindes vor, wenn es schreit: „Ich habe mehr gesehen!" In diesem „mehr" kann ein ganzer Schritt enthalten sein. Derselbe freudige Ausruf wird das erste feurige Sternchen begrüßen, das beobachtet wird. So fängt wahre Beobachtung an.

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70. Flüge in die Subtile Welt mögen schwer sein; selbst ein erfahrenes Bewußtsein mag Hindernissen begegnen. Heute erfuhr Urusvati eine solche Schwierigkeit. „Eine Anstrengung war nötig, um chemische Schichten, die durch astro-chemische Verschmelzungen gebildet worden waren, zu durchdringen. Die Tage um den Vollmond sind für Flüge nicht günstig. Das sogenannte lunare Glas kann hindern, und sehr starke Beharrlichkeit ist erforderlich.

71. Jeder Hammerschlag ruft eine feurige Erscheinung hervor, aber jeder Schwertstreich ergibt

ebenfalls eine feurige Schaustellung. Laßt uns die Arbeit des Hammers billigen und vor dem Erheben des Schwertes warnen. Laßt uns jeden Ausdruck des Feuers unterscheiden. Laßt uns jedes Zeugnis des großen Elementes mit äußerster Verantwortlichkeit annehmen. Das offenbarte Feuer kehrt nicht in seinen primären Zustand zurück; es wird in einem speziellen Zustand unter feurigen Erscheinungen verbleiben. Es wird entweder lebenshervorbringend oder zerstörend sein, je nach der Absicht desjenigen, der es sendet. Aus diesem Grunde lege Ich Betonung auf die Bedeutung des Feuers, dieses unzertrennlichen Reisegefährten. Auf verschiedenartigste Weise sollte man die Menschen mit der Bedeutung der Elemente beeindrucken. Sie haben vergessen, wie ihr Leben mit den verantwortungsvollsten Handlungen erfüllt ist. Worte und Gedanken erzeugen feurige Folgen; doch die Zunge fährt fort zu plaudern, und das Denken fährt fort, den Raum zu verwunden. Denkt über diese feurigen Erzeugnisse nach! Seid nicht stolz auf irgendein totes Wissen, solange Ihr fortfahrt, Verleumdungen gegen das Höchste zu speien. Denkt daran, daß diese Verleumdungen auf ewig bei Euch verbleiben werden. Die Welt ist durch die Flammen der Bosheit zum Beben gebracht worden. Ihre Vorfahren hoffen, daß andere ruiniert werden, aber sie selbst werden durch Aussatz umkommen.

72. Vor Euch liegt eine andere Erscheinung hohen Grades — Kundalini bewegt sich von seiner Basis

zum allerhöchsten Gelenk. Die Kehlkopfdrüsen sind stark entzündet, aber dieser physische Aspekt ist für die feurige Reaktion unerläßlich. In diesem Zustand hat Kundalini die höchste Fernwirkung, Ihr erkennt, wie notwendig diese Reaktion von Urusvati gerade heute ist. Ohne diese feurige Reaktion könnte kein Sieg errungen worden sein. Aber der Kampf ist wahrhaftig schwer und die Wogen der Angriffe nehmen zu. Darum laßt uns sehr vorsichtig sein. Laßt uns aufmerksam, wohlwollend und sehr behutsam sein.

73. Tön und Farbe gehören zu den hauptsächlichsten feurigen Erscheinungen. Somit sind die

Sphärenmusik und der Glanz der Feuer des Raumes die höchsten Offenbarungen des Feuers. Deshalb ist es unmöglich, beständig die Töne der Sphären zu hören oder die funkelnden Feuer zu sehen. Eine solche Frequenz der Emotionen würde den irdischen Körper in zu hohem Grade vom feurigen Körper trennen.

So würde das Gleichgewicht, das für die Ewigkeit so nötig ist, nicht hervorgebracht werden. Es ist wahr, daß wir im Bewußtsein unsere vier Körper trennen sollten, damit ihre Funktionen geteilt werden können.

Die Störung des Gleichgewichts führt zu vorzeitiger Zerstörung des niederen Körpers. 74. Es liegt kein Grund vor, anzunehmen, daß schwarze Magie jetzt besonders in Tibet zunimmt.

Natürlich hat sie dort sehr zugenommen, aber dies ist nur eine Phase ihrer weltweiten Entwicklung. Man kann sich nicht vorstellen, in welchem Umfang dieses schwarze Netzwerk verbreitet ist. Es ist unmöglich, sich die ganze Mannigfaltigkeit ihrer Teilnehmer vorzustellen. Es ist unmöglich, alle unvermuteten Verbindungen, die sich gegenseitig unterstützen, zu offenbaren. Kann man sich mit der Tatsache abfinden, daß Staatsoberhäupter, Prälaten, Freimaurer, Rebellen, Richter, Verbrecher, Ärzte, die Kranken und die Gesunden, alle im gleichen schwarzen Feld tätig sind? Die Schwierigkeit, sie ausfindig zu machen, besteht darin, daß man auf keine definitive Organisation hinweisen kann-, alles ist auf einzelnen Personen begründet, die wohlerwogen in den verschiedenartigsten Tätigkeiten untergebracht worden sind.

75. Die Mitarbeiter der schwarzen Loge selbst erkennen einander genau. Es existieren tatsächlich

deutliche Zeichen. Wenn Ihr also eine unmenschliche Grausamkeit bemerkt, verlaßt Euch darauf, daß dies ein Zeichen der Dunklen ist. Jede Lehre des Lichtes ist in erster Linie eine Entwicklung von Menschenfreundlichkeit. Erinnert Euch bestimmt daran, denn die Welt hat diese Eigenschaft noch nie

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zuvor so nötig gehabt. Menschenfreundlichkeit ist die Pforte zu allen anderen Welten. Menschenfreundlichkeit ist die Grundlage des direkten Wissens. Menschenfreundlichkeit ist der Flügel der Schönheit. Die Essenz der Menschenfreundlichkeit ist die Substanz des Kelches. Darum laßt uns vor allem auf Erden in Menschenfreundlichkeit gekleidet sein und sie als Rüstung gegen die dunklen Kräfte erkennen. Eine feurige Offenbarung wird das Herz durch Menschenfreundlichkeit aufsuchen. Auf diese Weise wird uns wieder einmal klar werden, in welchem Maße das Entfernteste das Nächste ist. Wir erkennen einander auch durch Menschenfreundlichkeit. Laßt uns also in dieser Stunde der Gefahr für das dringendst Notwendige arbeiten.

76. Der innere Lotos kann sowohl geöffnet als auch geschlossen beobachtet werden. Wenn die

schützende purpurrote Aura erforderlich ist, kann man sehen, wie die Blütenblätter des Lotos sich zusammenziehen und mit den Präzipitationen der Blutgefäße bedeckt werden. Während einer solchen Erscheinung ist sich ein erfahrener Yogi darüber klar, daß große Gefahr im Anzug ist. Wie sich in der Natur die Blütenblätter von Blumen, lange bevor die Wolken erscheinen, immer mehr der Sonne zuwenden oder sich beim Zwielicht sofort zusammenfalten, fühlt auch der feurige Lotos das Herannahen kosmischer Stürme. Und durch die Entwicklung des Yoga kann man eine ähnliche Spannung auch im äußeren Lotos beobachten. So wird die kreisförmige Rotation der Kundalini genannt, welche die hauptsächlichen Zentren berührt und sozusagen den äußeren Lotos der Verteidigung bildet. Dieser besonderen Spannung geht gewöhnlich die Erscheinung von Pfeilen voraus, über die bereits gesprochen worden ist. Der äußere Lotos wird auch eine Rüstung genannt. Wir betrachten seine Bildung nicht nur als ein Anzeichen von Gefahr, sondern auch der Erlangung eines Grades von Yoga.

77. Das Gefühl der Abwesenheit, das Ihr beobachtet habt, hat natürlich keine physische, sondern eine

yogische Bedeutung. Es wird durch eine dringende Notwendigkeit hervorgerufen, unverzüglich in entfernten Ländern zu erscheinen. Man sollte sich an solche Rufe gewöhnen, wenn überall soviel Spannung vorhanden ist. Denn nur die Blinden können denken, daß morgen ebenso wie gestern verlaufen wird!

78. Man kann bemerken, daß gewisse Blumen sich vor dem Abend nicht nur schließen, sondern sich

auch zu Boden senken. So verhält es sich auch mit dem inneren Lotos. 79. Es könnte gefragt werden, in welcher Beziehung Unsere Lehre zu der bereits von Uns durch

Blavatsky gegebenen steht. Antwortet, daß jedes Jahrhundert, nach der Erscheinung einer ausführlichen Darstellung, ein endgültiger Höhepunkt gegeben wird, der tatsächlich die Welt nach den Grundsätzen der Humanität bewegt. Somit schließt Unsere Lehre die „Geheimlehre" von Blavatsky ein. In ähnlicher Weise war das Christentum der Höhepunkt der Weltweisheit der klassischen Epoche, und die Gebote des Moses waren der Höhepunkt der Weisheit des alten Ägypten und Babylons. Man muß jedoch die Bedeutung der verzweigten Lehren verstehen. Es ist zu hoffen, daß die Menschen Unsere Bücher nicht nur lesen, sondern sie auch unverzüglich annehmen, denn Ich spreche kurz über das, was im Gedächtnis behalten werden muß. Wenn Ich von der Notwendigkeit spreche Meine Hinweise zu erfüllen, bitte Ich Euch, sie mit peinlichster Genauigkeit zu erfüllen. Ich kann klarer sehen, und Ihr müßt lernen, dem Hinweis zu folgen, der Euer eigenes Wohl im Auge hat. Ein Mensch fiel nur dadurch unter einen Zug, daß er auf die Schienen getreten war, aber er war gewarnt worden und hätte es nicht tun sollen.

80. Die Leute sagen, daß sich vor einem Krieg oder einem Unheil Waldbrände oder andere

Feuersbrünste. ereignen. Ob sie stets vorkommen oder nicht, ist bedeutungslos; was bedeutsam ist, ist daß der

Volksglaube der feurigen Spannung vor Weltumwälzungen Beachtung schenkt. Volksweisheit schreibt dem Feuer einen bemerkenswerten Platz zu. Der Herr besucht Menschen im Feuer. Dasselbe feurige Element wurde als höchstes Urteil gewählt. Die Reinigung des Bösen wird durch Feuer vollbracht. Mißgeschicke sind mit Brennen verbunden. Auf diese Weise kann man diese feurigen Pfade im ganzen Strom des Volksdenkens wahrnehmen. Die Menschen mögen die Altarlampen und die Fackeln, die für die

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Gottesdienste zur Schau getragen werden, gern. Im Verständnis des Volkes hat das Element des Feuers eine ernsthaft feierliche Bedeutung. Somit laßt uns alle nicht aus Aberglauben, sondern aus dem Herzen des Volkes schöpfen.

81. Aufrichtiges Streben nach Selbstvervollkommnung ist kein Egoismus, sondern hat universale

Bedeutung. Das Nachdenken über Verbesserung betrifft nicht nur den Menschen selbst. Ein solcher Gedanke birgt die Flamme in sich, die für das Entzünden vieler Herzen nötig ist. Wie Feuer, wenn es an einen Ort gebracht wird, der mit entflammbarer Substanz angefüllt ist, diese bestimmt entzündet, so durchdringt feuriges Denken den Raum und zieht suchende Herzen unfehlbar an sich.

82. Die Verantwortung des entfachten Herzens ist groß. Es überträgt Rhythmen und Ströme im

Einklang mit der Hierarchie. Darum sollten die ihm Nahestehenden ein so angespanntes Herz nicht überlasten; dies sollte als eine Grundlage der Existenz verstanden werden.

83. Die dunklen Kräfte haben den Planeten in einen solchen Zustand versetzt, daß keine irdische

Lösung seinen traditionellen Wohlstand wiederherstellen kann. Niemand kann das irdische Niveau von gestern als geeignet für morgen halten. Daher muß die Menschheit aufs neue die Bedeutung ihres vorübergehenden Aufenthalts in einem irdischen Zustand verstehen. Nur durch ein grundsätzliches Definieren seiner Existenz in der fleischlichen Form, und durch ein Verständnis für die Subtile und Feurige Welt, kann man seine eigene Existenz stärken. Man sollte nicht denken, daß die Täuschung des Handelns selbst vorübergehend eine sichere Existenz verbürgen kann. Das Leben ist in Handel umgewandelt worden, aber welcher Lehrer des Lebens ist je ein Kaufmann gewesen? Ihr kennt das große Symbol des Austreibens der Geldwechsler aus dem Tempel; aber ist nicht die Erde selbst ein Tempel? Ist Maha Meru nicht der Fuß des Gipfels des Geistes? Auf diese Weise kann man den Bewohnern der Erde die vorherbestimmten Gipfel andeuten.

84.„ Laßt uns nicht vergessen, daß jeder Augenblick mit der Neuen Welt in Beziehung stehen muß.

Beobachtet, daß Wir, wenn die Welten aufgezählt werden, scheinbar die Gedankenwelt auslassen. Dies geschieht nicht aus Zufall. Die Mentalwelt stellt eine lebendige Verbindung zwischen der Subtilen und der Feurigen Welt dar. Sie wird als ein der Feurigen Welt am nächsten stehender Antrieb eingefügt. Gedanke existiert nicht ohne Feuer, und Feuer wird in schöpferisches Denken umgewandelt. Die Erscheinung des Denkens wird bereits verstanden; laßt uns auch das Große Feuer — Aum — wahrnehmen! 85. Man kann die Arbeit des Feuers in den verschiedenartigsten Erscheinungen erkennen. Heutzutage wird oft eine Kristallkugel zum Zweck der Konzentration gebraucht, um subtile Beeindruckungen hervorzurufen, aber dies ist eine spätere Form. Im alten Osten wurde ein Block von Bergkristall gewählt und über ein bedecktes Feuer gelegt. Dann wurde das Gefüge feuriger Schöpferkraft belebt, und es zog die Erscheinungen des räumlichen Feuers an. Auf diese Weise kann man beobachten, in welchem Grade die alte Fähigkeit der feurigen Beobachtung entartet ist.

86. Man kann auch bemerken, daß Sachen um gewisse Menschen herum abgenützt werden, während

andere sie irgendwie zu erhalten scheinen. Zuweilen sagen die Leute irrtümlicherweise: „Alles verbrennt an ihm." In Wahrheit ist es genau das Gegenteil. Beachtet die Erhalter. Sie werden dem Feuer nahe stehen. Gerade das feurige Prinzip erhält die Dauerhaftigkeit von Sachen. Ich habe bereits über die Reaktion der psychischen Energie von Arbeitern auf die Qualität ihres Erzeugnisses gesprochen. Auch hier werden wir nach der Teilhaftigkeit des Feuers ausschauen. Psychische Energie wird feuriges Zeugnis des Zuflusses der Feuer des Raumes ablegen.

87. Man kann die Lehre des Feuers in die Grundlage jeden Tages legen. Solange wir inmitten

trügerischer Verlockungen umherwandeln, werden wir nicht in der einzigen Grundlage des Lebens bestätigt sein und daher dem Aufstieg nicht nahe kommen. Ich habe jene Wankelmütigen im Sinn, die nicht nur ihren eigenen Pfad verlieren, sondern auch die Bewegungen ihrer Angehörigen hindern. Der schwankende Mensch zersplittert nicht nur seine eigenen Schätze, sondern beraubt auch andere ihres

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Schatzes. Es ist schrecklich anzusehen, wie die Erscheinung von Zweifel allen feurigen Grundlagen widerspricht. Hierbei beobachtet, daß der Wankelmütige gewöhnlich nicht sich selbst in Zweifel zieht, sondern nur andere, und auf diese Weise gibt er der Zersetzung Zutritt.

88. Man braucht nicht zu denken, daß nur karmische Umstände Unschlüssigkeit hervorrufen. Oft muß

die Ursache in Besessenheit gesucht werden. Der Wankelmütige selbst glaubt, daß er behutsam vorgehen muß — doch als ob diese Sorge nur ihn selbst beträfe! Die Vergangenheit vieler unschlüssiger Menschen würde für die Schulen lehrreich sein!

89. In Schulen sollte man nicht nur über Helden lesen. Beispiele von ein paar anonymen,

unentschlossenen Menschen würden sich lohnen. Die leuchtende Flamme der Errungenschaft würde durch Vergleich mit dem Schicksal der Auslöschenden noch heller scheinen.

90. Verweigerte Möglichkeiten können nicht nur vom moralischen, sondern auch vom chemischen

Standpunkt aus besprochen werden. Was für Worte sind in Wahrheit hinreichend, die Zerstörung einer bereits gebildeten Reaktion zu beschreiben, wenn kostbare Feurige Energie, die durch große und langwierige Arbeit gesammelt worden ist, durch Unwissenheit verschwendet wird? Doch diese feurigen Teilchen, die für eine definitive Verbindung hervorgerufen worden sind, bleiben auf lange Zeit unharmonisch, und eine doppelte Anstrengung ist erforderlich, sie wieder für schöpferische Tätigkeit zu gebrauchen.

Ich wiederhole, es ist unzulässig, das geistige Fest eines anderen zu verletzen. Es ist ein Verbrechen, in ein bereits geformtes integriertes Bewußtsein einzugreifen. Geht nicht das Zeugnis des Karma aus diesen gleichen vernunftwidrigen Eingriffen hervor? Zwang ist in den feurigen Bereichen besonders unzulässig.

91. Laßt uns mental alle feurigen Annäherungen sammeln, laßt uns die Zeichen von Inspiration und

Erleuchtung prüfen. Wir werden identische Zeichen finden, welche die gemeinsame Grundlage andeuten, die tatsächlich jenseits liegt. Und so muß es sein, das Feuer des Herzens kommt mit dem Feuer des Weltraumes in Berührung. Nur so kann die Empfängnis, oder genauer ausgedrückt, die Befruchtung der Gedanken- Schöpferkraft bewirkt werden. Überdies muß man den höchsten Respekt für die Verwicklung des Apparates offenbarender den Kontakt mit dem Feuer bildet. Die zartesten goldenen Nervennetzwerke sind dem Auge fast unwahrnehmbar. Man muß mit dem dritten Auge in sie hineinschauen, um sich ihrer auf ewig zu erinnern und mit Respekt für sie erfüllt zu sein.

92. Das goldene Netzwerk, das von Urusvati gesehen wurde, bildet die Grundlage des Kelches; man

kann die Zartheit des inneren Apparates beurteilen. Auf diese Weise kann Verfeinerung das Denken der Rücksichtnahme unter menschlichen Geschöpfen zuwenden. Die Menschen sollten einander nicht beleidigen. Im Namen des Feuers sollte keine Kränkung verursacht werden. Nicht alle Anpassungen werden mit einem Hammer durchgeführt; kleine Werkzeuge und sorgfältige Haltungen sind ebenfalls notwendig. Wiederum eine alte Wahrheit, aber bis jetzt kaum angewandt.

93. Im allgemeinen können wenige das Glühen des flammenden Herzens verstehen. Doch jene, die

diese Feuer der Erleuchtung erblickt haben, wissen wie lebensspendend diese Erscheinung ist. Der Feuerträger selbst bemerkt diese Augenblicke des Lichtes, aber für die Anwesenden gestatten oder verhindern viele Umstände das Erblicken des wundersamen Feuers. Zweifellos hat die Natur der Anwesenden einen Einfluß auf den Charakter der Erscheinungen selbst. Man kann sich leicht eine solche Menge von Auslöschern vorstellen, daß selbst der Stern des Lichtes nur ein Schimmer sein wird. Aber zuweilen entzündet ein einfaches, doch außerordentlich schönes Herz eine neue Kraft des Feuerträgers. Außer menschlichen Reaktionen und Zuständen der Subtilen Welt üben Naturerscheinungen einen Einfluß aus. So kann während eines Gewitters die Leuchtkraft in dem Augenblick zunehmen, wo die elektrische Masse auch die inneren Feuer verstärkt. Wasser, das gewisse mineralische Eigenschaften besitzt, kann ebenfalls die Erscheinung des inneren Glanzes erleichtern. Natürlich ist die schlechteste Atmosphäre die

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verdorbene, giftige Luft ungelüfteter Häuser. Gewiß, wenn diese Luft die Brutstätte von Krankheit sein kann, wie viel mehr kann sie die Ausstrahlungen des Herzens unterdrücken! Die Offenbarung der Leuchtkraft ist häufiger als angenommen wird, aber Vorurteil und Spitzfindigkeit werden stets ihre eigenen Schlüsse ziehen. Das Unglück ist, daß die Menschen unbehinderte Urteile nicht entdecken können. Die verkündete Emanzipation, über die die Menschen gern soviel reden, wird in erster Linie Befreiung von sklavischer Abhängigkeit von Meinungen bedeuten.

94. Wenn Ich rufe: „Helft durch Denken", zeige leb ein besonderes Vertrauen. Nicht jeden kann man

bitten, in Gedanken zu helfen. Man muß sich der Qualität des Denkens und der Konzentration der Herzensenergie sicher sein. Solche kostbaren Gedanken sind wie ein starker Rundfunkapparat. Man sollte verstehen, wie man völlige Hingabe aufbieten kann, ohne die Gedanken mit belanglosen Gefühlen zu belasten. Ein Orkan ist nötig, um Sendungen zu überbringen — auch Standhaftigkeit wird dringend notwendig sein. Es ist ein Irrtum, zu glauben, daß Denken nur für die irdische Ebene von Wichtigkeit ist; vielleicht ist es für die Subtile Welt sogar noch wichtiger, um eine mächtige Zusammenarbeit hervorzubringen. Während der Weltspannung kann Gleichgewicht oft gerade durch Gedanken hervorgerufen werden.

95. Die Reaktionen von den Strömen, die Ihr bemerkt habt, haben eine zweifache Bedeutung — sie

halten die kosmischen Erschütterungen im Gleichgewicht und vervielfältigen die Kraft der Sendungen. Dies ist sogenannte psycho-physische Therapie. Während der Verdichtung der Dunkelheit sind solche

mächtigen Ströme nützlich. 96. Errungenschaft sollte das Gesprächsthema an jedem bedeutungsvollen Tag sein. Man sollte

Errungenschaft als etwas betrachten, was hervorgerufen wird und nicht müde werden, darüber zu reden und nachzudenken. Mißgeschick wird durch Geringschätzung von Errungenschaft erzeugt. Es ist als ob ein großes Tempelbildnis durch eine enge Tür getragen werden würde und die kostbaren Verzierungen durch das Anstoßen zerbrechen würden. Es ist gefährlich, seine Beschwerden an einem bedeutungsvollen Tag zu bringen. Wie kann man nahe legen, daß solch undurchdachtes Verhalten wie ein Hammerschlag ist, der auf die Saiten eines gestimmten Instruments fällt? Der Mensch, der die zerstörendsten Worte hervorsprudelt, fügt wie ein Kind hinzu: „Nun, der Himmel ist nicht eingestürzt!" Er kann den Riß der inneren Fäden nicht wahrnehmen, die nichts irgendwie wieder zusammenfügen kann; auf eine solche Art wird oft nicht wiedergutzumachender Schaden verursacht. Aber jedes Herz, das Erkenntnis des Feuers erlangt hat, bestätigt den Begriff der Errungenschaft, denn ohne sie ist das Leben beschränkt und unerträglich. Somit laßt uns die Errungenschaft aller drei Welten gewinnen.

97. Shambhala wird in Beziehung zu den Begriffen eines Jahrhunderts unter den verschiedensten

Aspekten offenbart. Es ist richtig, alle Perioden der Legenden Asiens zu studieren. So kann man bis auf die ältesten Lehren zurückgehen, die mit Sibirien, als dem am wenigsten bekannten und altertümlichsten Teil des Kontinents, verbunden sind.

Die Beziehung der Hieroglyphen, die in Indien gefunden wurden, zu den Inschriften auf der Osterinsel ist unbestreitbar. Auf diese Weise wird eine neue Beziehung von Menschen offenbart, die den ältesten Quellen völlig entspricht. So seht Ihr nochmals, wie die Chroniken die wahren geschichtlichen Daten bewahrt haben, doch es wird den Menschen schwer, sie anzunehmen. Ihr habt richtig bemerkt, daß die Tatsachen über die Kalachakra mit Stillschweigen übergangen werden; dies ist nicht nur auf Unwissenheit, sondern auch auf einen Abscheu zurückzuführen, die Grundwahrheiten zu berühren. Mit gleichem Schaudern übergeht die Menschheit alle Wissensquellen — dies gilt für alle Welten — und die Menschen werden ebenso sehr vor der Welt des Feuers schaudern.

98. Versucht, die Menschen nach den Elementen einzuteilen. Nicht nur nach den Blutgruppen,

sondern auch dem Charakter der Nervensubstanz entsprechend wird es möglich sein, eine direkte Reaktion in Übereinstimmung mit den Elementen zu beobachten.

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99. Während jeder Krankheit kann man Gedankenkraft als Heil- und Linderungsmittel anwenden, doch ein solches Denken sollte die Krankheit mit ganzer Kraft, ohne Unschlüssigkeit oder Verzögerung aus dem Organismus vertreiben. Wenn eine solche Kraft jedoch fehlt, ist es im allgemeinen besser, überhaupt nicht an die Krankheit zu denken, sondern es dem niederen Manas zu überlassen, den inneren Kampf durchzuführen. Es ist äußerst schädlich, in Gedanken unschlüssig zu sein und sich einen Sieg der Krankheit vorzustellen. In solchen Fällen ist es besser, die Aufmerksamkeit des Patienten von seinem Zustand abzulenken. Wenn die Menschen vom tödlichen Ausgang einer Krankheit reden, bringen sie ihn selbst näher. Die am wenigsten ernste Krankheit kann einen gefährlichen Verlauf annehmen, wenn sie durch Gedanken gestärkt wird. Beobachtungen sollten in Krankenhäusern in bezug auf die Einwirkung von Gedanken auf den Krankheitsprozeß angestellt werden. Selbst das Heilen von Wunden hängt von psychischer Energie ab. So gelangen wir wieder zu genau demselben Feuer, das durch Denken erzeugt wird. Alle Behandlungen mit Strahlen, durch thermische Aktion und Anwendungen von Licht, enthalten dieselben feurigen Einflüsse, die im Vergleich mit der Gedankenkraft schwach sind. Daher ist der wesentlichste Ratschlag, feuriges Denken zu entwickeln.

100. Erwägung der Bedeutung von Synthese in irdischer Existenz ist richtig. Die ganze Kraft des

Bewußtseins sollte während der Erreichung der höheren Sphären der Subtilen Welt bewahrt werden. Doch nur eine Synthese des Bewußtseins erlaubt diese Möglichkeit. Man sollte sich auch an die schnellste Orientierung gewöhnen, und was könnte hierzu besser beitragen als Synthese? Die Menschen reden von Wachsamkeit, aber unter dieser Eigenschaft denken sie nur an Wachsamkeit in einer Richtung. Aber selbst vertrauenswürdige Schildwachen sind umgekommen, weil sie nur in einer Richtung gestrebt haben. Können wir alle Reichtümer der Natur bewerten, wenn unser Auge nicht an Beweglichkeit gewöhnt ist?

101. Keine Rechtfertigung ist möglich, wo Haß vorhanden ist. Ich fordere zu Großmut auf, nicht zu

Schwachheit. Man mag alles um des Dienstes willen aufgeben, aber man muß guten Willen im Feuer prüfen.Dies muß mit den Saiten des Herzens verstanden werden. Aber wenn Ihr einem Tiger begegnet, denkt nicht daran, ihm zu helfen, Greuel haben ihre Grenzen.

102. In seiner Zeitlosigkeit und Raumlosigkeit gehört der Gedanke zur Subtilen Welt, aber in dieser

Konstruktion müssen auch noch tiefere Möglichkeiten erkannt werden. Ein feuriger Gedanke dringt tiefer ein als ein Gedanke der Subtilen Welt, deshalb offenbart feuriges Denken die höhere schöpferische Tätigkeit zutreffender. Mit Aufmerksamkeit kann jeder diese beiden Gedankenschichten unterscheiden. Während der gewöhnlichen Tendenz des Denkens sind wir uns oft einer Strömung bewußt, sozusagen eines zweiten Gedankens, der den ersten klärt und verstärkt. Dies ist keine Teilung des Denkens, im Gegenteil, es ist ein Zeichen, daß tiefere Zentren eine aktive Beteiligung begonnen haben. Dieser flammende Prozeß wird in der Hindu-Metaphysik durch besondere Fachausdrücke angedeutet, aber wir werden uns nicht eingehend darüber äußern, denn es würde zu Streitigkeiten und westlichen Auseinandersetzungen führen. Solche Diskussionen sind zwecklos; alles was nottut, ist ein einfaches Erinnern an die Tatsache, daß Gedanke mit der Feurigen Welt verbunden ist. Selbst Kinder rufen aus: „Es kam wie ein Blitz!" oder „Es ging mir ein Licht auf!" So werden die Augenblicke richtiger und sofortiger Entscheidungen bezeichnet. Man mag sich daran erinnern, wie Frau Kovalewsky mathematische Probleme löste. Ein solcher feuriger Zustand, der mit der Feurigen Welt verbunden ist, ist charakteristisch. Ihr wißt, daß über den subtilen Gedanken tiefgründige Gedanken existieren, die zuweilen schwer von Gedanken der Subtilen Welt zu trennen sind. Dies ist im gegenwärtigen Zustand des Planeten nicht möglich. Die bloße Erfahrung dieser doppelten Tendenz des Denkens sollte uns dazu zwingen, die Teilung der Welten klar zu erkennen.

103. Natürlich befassen Wir uns zuweilen mit fernliegenden Erinnerungen, aber es mag auch Fälle

feuriger Erleuchtung geben. Dies geschah in dem Falle, an den Ihr Euch erinnert. Die Feurige Welt bringt uns Blitze der Erleuchtung, ähnlich den Blitzstrahlen in der gewöhnlichen Erscheinung eines Gewitters.

Ebenso wie Stürme die Erde stets mit einem gereinigten Vorrat von Prana versorgen, sendet die Feurige Welt beständig beeinflussende Wellen aus. Es ist schade, daß nur wenige Empfänger vorhanden

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sind, aber wenn man anfangen würde, das Bewußtsein für Verbindung mit der Feurigen Welt zu üben, könnte ein solcher Empfänger auf natürliche Weise bestätigt werden. Aber das einfachste ist für alle Welten, sich fest an die Hierarchie zu halten.

104. Grausamkeit des Herzens bedeutet Tod des Herzens. Tote Herzen erfüllen die Welt mit Zerfall. 105. Wenn man zwischen den Gedankenschichten unterscheiden kann, dann kann man auch

verschiedene Arten von Tätigkeiten wahrnehmen. Zuerst scheint alle Tätigkeit auf der physischen Ebene stattzufinden:" Später trennt sich in sogenannten Träumen das direkte Wissen, als ob es eine unabhängige Tätigwäre, die nicht nur auf der irdischen Ebene stattfindet. Auf diese Weise kommt die erste Vergegenwärtigung eines Eintritts in andere Welten in unsere Existenz. Dann mögen in einem Zustand völligen Wachseins augenblickliche Abwesenheiten beobachtet werden, die keine Verbindung mit irgendeinem Leiden haben. Auf diese Weise kann das Band zwischen den Welten, und unsere Teilnahme in ihnen noch tiefer verfolgt werden. Es wird dem Bewußtsein nicht leicht, den Begriff der unsichtbaren Welten anzunehmen; auf Grund unserer dichten Hülle können wir alle Möglichkeiten außerhalb unseres Sehvermögens nur mit Mühe erkennen. Man sollte sich daran gewöhnen, an ganze Welten zu denken, die tatsächlich existieren. Die Subtile Welt ist nicht nur unser Daseinszustand; es ist tatsächlich eine vollständige Welt mit ihren eigenen Möglichkeiten und Hindernissen. Das Leben in der Subtilen Welt ist nicht weit von dem auf unserer Erde entfernt, aber es ist auf einer anderen Ebene. Nicht alle Früchte der Arbeit verschwinden, im Gegenteil, sie vervielfältigen sich. Wenn es hier jedoch schwer ist, ein klares Bewußtsein zu bewahren, so ist es dort noch schwerer, weil wir zahlreichen Erscheinungen von Evolutionsordnungen begegnen, die uns neu sind. Darum sollte man besonders die Verpflichtung hinsichtlich der Klarheit des Bewußtseins bewahren. Dies wird als wahre Synthese ausgedrückt. Und wenn Bewußtsein für die Subtile Welt so sehr benötigt wird, wie dringend wird es für die Feurige Welt gebraucht!

106. Der Meister-Schmelzer erklärte dem neuen Arbeiter, wie er sich dem feurigen Hochofen nähern

sollte, aber der Arbeiter hatte nur Interesse daran, etwas über die chemische Zusammensetzung der Flamme zu erfahren. Der Meister sagte zu ihm: „Du wirst lebendig verbrannt werden, ehe Du die Flamme erreichst. Die chemische Formel zu wissen, wird Dich nicht retten. Laß mich Dir die passende Kleidung geben, Dein Schuhzeug wechseln, Deine Augen beschirmen und das richtige Atmen zeigen. Zuerst gib acht auf alle schnellen Übergänge und Schwankungen von Hitze und Kälte. Ich kann die feurigste Arbeit fesselnd für Dich machen. Du wirst das Auflodern und die Glut der Feuer lieben. In der Spannung der Flamme wirst Du keinen Schrecken, sondern das Zittern der Ekstase finden, und eine richtige Vorstellung von Feuer wird Dein Wesen stärken."

So kann man jedem raten, der anfängt, über die Feurige Welt nachzudenken. Im Anfang laßt uns vollständige. Hingabe bringen und jenen Schritt der Liebe pflegen, der als ein unauslöschbares Licht wirkt. Da die irdische Welt auf mit der Hand ausgeübter schöpferischer Tätigkeit begründet ist, ist es anziehender, an die gedankliche schöpferische Tätigkeit heranzutreten.

107. Ein chinesischer Philosoph, der die furchtbaren Aspekte der niederen Schicht der Subtilen Welt

kannte, entschied sich, ihre Einwirkung abzuschwächen. Zu diesem Zweck füllte er sein Schlafzimmer mit den schrecklichsten Bildnissen. In Gegenwart dieser abstoßenden Masken hoffte er, daß nichts Schlimmeres erwartet werden könnte. Solche Methoden sind abscheulich, obgleich die Menschen sie in der einen oder anderen Form lieben. Im Gegenteil, Wir lehren, das Auge empfindlich für das Widerliche zu machen. Überdies ist es unmöglich, sich die ganze Serie von Abscheulichkeiten der durch Menschen erschaffenen Laster vorzustellen. Selbst hier in der irdischen Welt sind wir oft entsetzt über unmensch- liehe Gesichter, aber stellt Euch die Erscheinungen vor, in die sie umgewandelt werden, wenn ihre wesentliche Natur entlarvt wird! Und auch hier erleben Wir oft die Angriffe dieser dunklen Wesen. Sie versuchen alles, was gefährlich für sie ist, zu vernichten. Während des Schlafes versuchen sie den Menschen zu schwächen, um ihm während der Störung des Gleichgewichts leichter eine Verletzung zuzufügen. Man sollte diese dunklen Erzeugnisse nicht als abergläubische Einbildungen betrachten. Jeder

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Wissenschaftler muß die Tiefe der Perspektive der Existenz erkennen. Der Wissenschaftler hat die Unberechenbarkeit der unendlich kleinen Organismen begriffen; er hat die Knochen von riesigen Tieren gesehen, und er kann noch mehr sehen, wenn er in die Unermeßlichkeit der Höhlen der Himalajas blickt. Somit mißt der Wissenschaftler bis in die Unbegrenztheit und berechnet unendliche Größen durch einfache mathematische Lösungen. Dies bedeutet, daß gerade der Wissenschaftler die Unbegrenztheit feuriger Formationen zugeben muß. Man muß also seine Vorstellungskraft vom bloßen arithmetischen Nullpunkt aus in die Unbegrenztheit aussenden und sich daran erinnern, daß es kein Vakuum gibt.

108. Bittet Urusvati, Euch über die Vielfältigkeit der von ihr gesehenen Feuer zu erzählen. Laßt alle

diese Strahlen, Sterne, feurigen Lotosblüten, Blumen und alle anderen Erscheinungen der Feurigen Welt leben und bestätigt werden. Es ist unmöglich, in irdischen Worten alle Eigenschaften dieser feurigen Visionen zu beschreiben. Jenseits gewisser Grenzen wird. das Feurige Reich wie eine Vision enthüllt.

Es kann nicht durch Zeit definiert werden, noch kann die Ursache seines Sichtbarwerdens festgelegt werden, denn das Feurige Element ist gänzlich jenseits irdischer Dimensionen. Aber wenn wir es sowohl in seinen gröberen als auch in seinen feinsten Erscheinungen sehen können, bedeutet es, daß selbst unser fleischliches Wesen die höhere Sphäre vorausahnen kann. Feurige Verbindung ist unvergeßlich, wenn sie einmal erlebt worden ist. Somit laßt uns Mut für den Emporstieg sammeln.

109. Die drei Dimensionen sind Teufelsketten — wie jemand gesagt hat. Wahrlich, derjenige welcher

das menschliche Bewußtsein mit drei Dimensionen gekettet hat, war ein wirklicher Kerkermeister. Wie könnte es möglich gewesen sein, die andere schöne, höhere Dimension zu verbergen! In ihren ersten Fragen streben Kinder oft über die Grenzen traditioneller Begrenzungen hinaus. Nie hat die alte Weisheit auf drei Dimensionen bestanden! Nur mit der allmählich zunehmenden Grobheit der Menschheit hat diese Begrenzung Besitz vom Denkvermögen ergriffen. Es ist bemerkenswert, daß die Menschen anfangen, sich mit Begrenzungen zu beschäftigen, wenn die Lampen des Herzens erlöschen. Man kann zahlreiche geschichtliche Beispiele dieser Selbsterniedrigung zitieren. Aber das menschliche Bewußtsein zieht es vor, die Grundlagen der Selbstvervollkommnung zu ignorieren. Somit versucht es, die kostbarsten Möglichkeiten zu verbergen.

110. Erkenntnis feuriger Reaktionen wird den Sinnen gemäß eingestellt. Der erste Eindruck ist der des

Sehvermögens mit seiner ganzen feurigen Mannigfaltigkeit. Dann wird das Gehör hinzugefügt mit der Sphärenmusik, mit Glocken und den Akkorden der Natur.

Darauf folgt die Verfeinerung des Gefühls mit den Wahrnehmungen von Rhythmus, von Hitze und Kälte. Das Schwierigste von allem sind die Empfindungen von Geruch und Geschmack. Doch Urusvati weiß, was es bedeutet, einen Menschen in weiter Ferne zu wittern. Nun kennt Urusvati auch noch etwas anderes, was sehr schwer ist: den Geschmack eines Metalles in der Subtilen Welt zu empfinden, was bereits eine außerordentliche Feinheit ist. Doch sollte man nicht nur die Fähigkeit besitzen, solche Sinneswahrnehmungen zu unterscheiden, man sollte sich auch zu beobachten verstehen. Ein solches Unterscheidungsvermögen ist sehr selten, aber wenn man über die dreidimensionale Grenze hinausgeht, wird es erreichbar.

111. Wenn man sich der Feurigen Welt nähert, muß man die Eigenschaft der Standhaftigkeit

entschlossen assimilieren. Diese Eigenschaft ist nicht leicht im Zusammenhang mit Beweglichkeit zu erlangen. Keine der Eigenschaften bedeutet, daß man nur ein und dieselbe Kruste kauen oder in derselben Mausefalle herumrennen sollte. Es ist nicht leicht, diese Eigenschaft im Geist zu bestätigen, solange die dreidimensionalen Grenzen nicht beiseite geschoben worden sind.

112. Es ist richtig beobachtet worden, daß drei Jahre nötig sind, um den Organismus nach einer

Fleischdiät an eine Gemüsediät zu gewöhnen. Aber wenn eine solche Periode aus rein physischen Gründen nötig ist, ist keine geringere Zeit für die. Umwandlung des Bewußtseins erforderlich, wenn nicht karmische Umstände besondere Möglichkeiten herbeiführen. Das Bewußtsein umzuwandeln, bedeutet in eine besondere Welt einzutreten; es bedeutet, eine spezielle Wertbestimmung von allem, was sich ereignet

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zu erlangen; es bedeutet, vorwärts zu gehen ohne zurückzuschauen; es bedeutet, alle Beschwerden hinter sich zu lassen und guten Willen zu erlangen. Erscheint es nicht seltsam, daß man neben eine Periode für Diät den ethischen Begriff des Wohlwollens stellen muß? Aber glücklicherweise wird uns jeder Arzt hierin unterstützen, weil Wohlwollen das beste Mittel für die Verdauung ist. Die Menschen mögen es gern, die geistigen Grundlagen durch diätetische Beratung unterstützt zu sehen.

113. Ein Prinzip gestattet uns, einen Begriff von aufeinanderfolgenden Schritten zu bilden, die

demselben ordnungsmäßigen Prozeß angehören. Jeder kann schwimmen lernen, sobald er das Element in seinem Bewußtsein besiegt. Wenn er diesem Prinzip folgt, kann ein Mensch auf dem Wasser liegen, und durch eine gewisse Übung kann er auf dem Wasser sitzen. Ein Yogi kann weiter fortschreiten und auf dem Wasser stehen. Natürlich sind ein solches Stehen und auch Levitation bereits feurige Handlungen. Levitation ist Euch bekannt; und Ihr werdet Euch daran erinnern, was für eine feurige Spannung vorher nötig wird. Aber Levitation ist nicht so schwer, denn das Element des Feuers ist der Luft verwandt. Beim geringsten Zweifel wird der Mensch trotz aller physischen Fertigkeiten sofort ertrinken oder fallen. Der Reflex des Zweifels ist äußerst eindrucksvoll.

114. Man braucht sich nicht über die herumschwirrenden dunklen Wesen zu wundern. Wenn Ihr einen

Löwen in Eurem Blumengarten finden würdet, so würde zweifellos ein Aufruhr im Hause sein. Für die Dunklen seid Ihr gerade jener Löwe in ihrem Hinterhof. Nicht wenige Anstrengungen machten sie, um ihre Disteln zu kultivieren, und dann erschien plötzlich ein nicht eingeladener Löwe! Wahrhaftig, manchmal muß man all diese Mühen menschlichen Hasses bemitleiden. Aber trotz alledem ist die Abwesenheit von Zweifel stärker als all die dunklen Fallen.

115. Vor menschlichen Augen finden viele geistige Handlungen statt, die physiologische Folgen

haben, doch die Menschen sind unwillig, sie zu bemerken. Dasselbe kann man auch beobachten, wenn man die Subtile Welt besucht, wo diese Erscheinungen viel deutlicher sind. Die Zersetzung des Astralkörpers hängt von feurigem Kontakt ab. Wenn ein feuriges Wesen sich gewissen Schichten der Subtilen Welt nähert, kann eine auffallende Erscheinung wahrgenommen werden. Die feurige Substanz ist sozusagen ein Prüfstein. Bei ihrer Berührung wird die feurige Fähigkeit gewisser subtiler Körper verstärkt, während andere sofort verfallen. Dieser Prozeß findet mit großer Geschwindigkeit statt, wie durch Feuer. So kann man eine Reihe von bemerkenswerten Aufstiegen und verdientem Fortgang vergleichen. Feurige Eigenschaften können nicht nur in der feurigen Sphäre, sondern sogar in feurigen irdischen Inkarnationen in Erscheinung treten. Man sollte sich allmählich an den Gedanken gewöhnen, daß die Offenbarungen der höchsten feurigen Eigenschaften selbst hier auf Erden stattfinden können. Man sollte dies nicht nur zugeben, weil es unabänderlich ist, sondern auch wegen der Mannigfaltigkeit der Naturerscheinungen. Einige mögen nicht zugeben, daß der projizierte subtile Körper eine so rein physische Handlung wie Schreiben verrichten kann, aber Ihr wißt, daß es möglich ist, und Ich brauche Euch nicht davon zu überzeugen. Natürlich ist feurige Energie für eine solche Tätigkeit erforderlich.

116. Das Lenken von feuriger Energie, die wir der Abkürzung halber Agni nennen werden, erfordert

Anstrengung. Diese Anstrengung ist tatsächlich nicht körperlich und nicht einmal subtiler Art. Im Osten verstehen die Menschen diese blitzschnelle Eigenschaft. In der westlichen Sprache existiert keine Bezeichnung für diesen äußerst subtilen Begriff. Aus diesem Grunde ist es so schwer, über die Feurige Welt zu reden. Auch in den östlichen Zungen wird dieser Begriff zuweilen ungebräuchlich, weil er für das heutige Bewußtsein unpassend ist. Aus diesem Grunde sind viele der Zeichen des Tao zu einer äußerlichen Darstellung reduziert worden.

117. Wieviele erhabene Gespräche finden statt! Was für eine Menge von Zeichen höheren Wissens

werden in das Leben der Menschen gesandt und als wertlose Hülsen verspottet. Und doch, wer denkt mutig über den folgenden Tag nach? Im Gegenteil, morgen bleibt gewöhnlich eine Brutstätte von Schrecken, in die das Bewußtsein versinkt. Aufmerksamkeit muß auf die Wunder jeden Tages gelenkt

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werden. Laßt uns den ganzen Pfad des Vertrauens und der Selbstvervollkommnung von der Wiege an verfolgen.

118. Der Pfad des guten Willens sollte tatsächlich erweitert werden. Er ist als Essenz unseres Seins

bestätigt worden. Laßt uns diesen Talisman nicht einmal eine Stunde lang vergessen. Er ist der wundersame Stein von dem Ihr wißt. Laßt uns die Qualität des Steines nicht vergessen und ihn durch unser Banner bestätigen.

119. Alles was lebenskräftige Fähigkeit besitzt, sollte willkommen geheißen werden. Jeder Funke

sollte willkommen sein; aus ihm entwickelt sich Feuer. Darum seid wohlwollend! 120. Der Gebrauch von Alkohol und Opium ist ein widerwärtiger Versuch, sich der Feurigen Welt zu

nähern. Wenn Samadhi eine natürliche Erscheinung des Höheren Feuers ist, dann ist die Flamme des Alkohols ein Zerstörer des Feuers. Freilich, Betäubungsmittel erwecken Illusionen eines feurigen Herannahens, aber tatsächlich werden sie auf lange Zeit Hindernisse für das Meistern der wahren Energie des Agni bleiben. Nichts bringt später in der Subtilen Welt so viel Elend wie diese unnatürlichen Versuche, Feuer ohne eine passende Reinigung hervorzurufen. Man kann sich vorstellen, daß ein Trunksüchtiger in der Subtilen Welt nicht nur durch das Verlangen nach Alkohol gepeinigt wird, sondern noch mehr durch unnatürlich offenbartes Feuer leidet, das anstatt ihn zu stärken, die Gewebe vorzeitig verzehrt. Die Verbrennung des Subtilen Körpers wird ganz anders während des Überganges in die Feurige Welt vollbracht; er bricht in Flammen aus wie eine verbrauchte Hülle, begleitet von einem Gefühl der Befreiung. Aber, wie alles in der Natur, darf dies nur dem grundlegenden Gesetz entsprechend vollbracht werden und duldet keine Übertretung.

121. Gewalttätigkeit ist die Plage der Menschheit. Sie stammt von Unwissenheit, denn selbst ein

Mensch, der nur wenig denkt, wird von Schrecken im Herzen ergriffen, wenn er dem Unnatürlichen gegenübersteht. Von jedem in Erscheinung tretenden Schrecken wollen wir uns der Großmut zuwenden. Obwohl Wir nicht müde werden, beständig über Großmut zu wiederholen, so ist dies doch für viele die letzte Gelegenheit, sie zu verwirklichen. Beachtet das Wort L e t z t e.

122. Selbst in physischer Krankheit sucht eine psychische Ursache. Völker haben viele Sprichwörter

über diese Einflüsse verfaßt; sie sagen: „Wegen des Herzens ist das Auge getrübt worden," oder „Er hat seine Zähne durch Überanstrengung verloren," oder „Seine Brust ist durch Denken gesprungen," - auf solche Weise erinnern sich die Menschen an die hauptsächliche Ursache von Krankheit. Und ein nachdenklicher Arzt erkennt die Schwierigkeit, einen geistigen Zustand zu behandeln. Es kann bestätigt werden, daß jede Krankheit schneller vorübergeht, wenn sie nicht durch eine psychische Ursache unterstützt wird. Dieselben Leute haben dem Feuer verschiedene heilende Eigenschaften zugeschrieben. Selbst Einschnitte sind mit Hilfe von rotglühendem Eisen gemacht worden. So wurde selbst im primitiven Bewußtsein feurige Neutralisierung bestätigt.

123. Der Zustand der Erleuchtung wird „feurige Hilfe" genannt. Man sollte sich diesem

Bewußtseinszustand mit einer Verfeinerung aller Sinne nähern. Es mag zwar bemerkt werden, daß Ich manchmal über Dinge spreche, die fast gleich sind, aber dies „fast" enthält eine vollständige Windung der Spirale. Wenn Ihr alle diese „fast" vergleicht, könnt Ihr die Schichtungen des Bewußtseins unterscheiden. Es ist nicht sehr leicht, den Rhythmus dieser Schichten zu assimilieren, die sich individuell unterscheiden. Doch durch viele Beobachtungen ist es möglich, zu verstehen, was für eine hochentwickelte Substanz unser Bewußtsein ist. Genau, Ich betone Verfeinerung der Schichtungen des Bewußtseins. Die Leute bilden sich oft ein, daß Feuer etwas Ungestümes, Unzügelbares, fast Schreckenerregendes ist, auf diese Weise pflanzen sie selbst feurige Dickichte. „Wie Ihr ruft, so wird der Ruf beantwortet werden."

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124. Es ist nicht leicht, Augen zu heilen, die vom Staub der Zwietracht verdunkelt worden sind. Eine Augenwaschung mit wahrer Großmut ist das erste Hilfsmittel. Beachtet ebenfalls, daß dies auf viele andere Leiden zutrifft.

125. Die Weltlage ist schwierig; überall besteht eine Art von Erhärtung. Die Leute gedenken sich in

einem Morast zu verschanzen, aber ganze Berge spalten sich als Mahnung an das Kommende. 126. Anstelle der Riesendinosaurier springen Känguruhs herum; anstelle der Flugeidechsen fliegen

Fledermäuse; anstelle des Drachens Eidechsen. Was bedeutet dies? Kann es Entartung sein? Tatsächlich handelt es sich nur um Anpassung. In ähnlicher Weise würde die Keule des Herkules heutzutage nur eine Museumsseltenheit sein. So sollte Evolution auch im Leben nicht als das Wachsen der- Faust, sondern als Verdichtung des Geistes verstanden werden; vom Keulenschwingen wollen wir uns zu einem neuen Verständnis des täglichen Lebens wenden. Das Element des Feuers ist majestätisch, doch selbst dies muß in den täglichen Arbeiten gelernt werden. Es ist nicht richtig, Helden nur in eine Toga zu kleiden und sie anderer Kleidungsstücke zu berauben. Evolution sollte vom Leben, inmitten des Lebens und für das Leben angenommen werden. Die Schönheit der Evolution ist keine Abstraktion, denn jede Abstraktion ist eine falsche Auffassung. Man tut gut daran, sich an diesen Begriff der Evolution als an eine lebenswichtige Fähigkeit zu erinnern; auf diese Weise werden wir uns den höchst komplexen Formeln nähern, in denen das Symbol Aum keine Inschrift, sondern der Ausdruck des höchsten Bestandteils sein wird. Wir sollten unser Bewußtsein in dieser Richtung üben.

127. Man sollte es nicht für möglich halten, für Krankheiten, die tausend Ursachen haben mögen, ein

Universalmittel zu haben. Besondere therapeutische Abteilungen können eingerichtet werden, die teilweise einer beträchtlichen Anzahl von Krankheitsursachen entsprechen. Auf diese Weise muß verstanden werden, daß ein Universalheilmittel unmöglich ist. weil der Ursprung von Krankheiten gänzlich verschiedenartig ist. Ebenso ist es in den Yogamethoden unmöglich, für alle dieselben Mittel anzuwenden. Und doch werden ganz häufig in Vorträgen und Gesprächen allgemeine Methoden erwähnt, und die Anwesenden werden fälschlich zu denken veranlaßt, daß die Verordnung für alle miteinander gilt. Nur eine sehr aufmerksame Prüfung des Geisteszustandes des betreffenden Einzelnen wird die richtige Führung zu den für ihn gültigen Hinweisen geben. Es scheint sehr primitiv, die Verschiedenartigkeit der Organismen in Betracht zu ziehen, insbesondere die des Geisteszustandes, doch die Menschheit liebt Universalheilmittel so sehr. Es gibt jedoch ein Universalmittel — das empörgehobene Bewußtsein!

128. Viele Tiere leben bis zu dreihundert Jahren. Doch selbst wenn eine Möglichkeit entdeckt werden

sollte, ihr Leben selbst um fünf Jahre zu verlängern, würde es doch für die Evolution keinen Nützen haben. Das Leben des Geistes ist die Grundlage der Evolution.

129. Wenn wir anfangen über Feuersprudel zu sprechen, werden viele die Bedeutung absolut nicht

begreifen, und andere werden denken, wir beziehen uns auf grobe elektrische Erscheinungen. Doch man sollte tief über diese subtile feurige Aktion nachdenken. Ihr habt gerade gesehen, wie eine bloße Schramme ein feuriges Brennen verursacht hat. Eine solche Erscheinung stammt nicht von einer physischen Ansteckung. Ein Feuersprudel hat das zerrissene Gewebe berührt. Ähnliche Erscheinungen können beobachtet werden, die äußerlichen feurigen Spannungen entsprechen. Das zerrissene Gewebe mit all seinen Nervenausgängen dient sozusagen als Magnet für die feurigen Wellen. Tatsächlich können jene Menschen, die eine starke Herzenergie besitzen, die Wellen des gespannten Feuers stärker anziehen. Darum empfehle Ich in solchen Fällen Wasserkompressen, aber keine alkoholischen Präparate. Während der Spannung des Feuers muß Alkohol vermieden werden, denn er konzentriert die feurigen Wellen. Viele Trunkenbolde könnten ein lehrreiches Zeugnis über feurige Wellen ablegen, die so viel Leiden verursachen. Natürlich spreche Ich nicht über Nervenbrände, die nur wenige beobachtet haben. Trotzdem dürfen Feuersprudel in einer so gespannten Zeit nicht vergessen werden.

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130. Dieselben Sprudel und Spiralen werden durch das verwirrte Streben von Menschen in der Umgebung hervorgebracht, obwohl nicht in böser Absicht. Ihr kennt auch die Wirkungen des Strebens von fleischlichen und subtilen Körpern. Sie erkennen nicht, daß sie in ihrer Spannung fast Vampire werden. Außerdem sollte man die Sendungen des Intellekts von denen des Herzens unterscheiden. Es mag sich erweisen, daß es fast keinen Einfluß hat, einen Namen sehr viele Male zu erwähnen, doch eine Herzenssendung kann durch die Seelenqual des Strebens wie eine erstickende Spirale wirken. Man kann mit Recht sagen: „Erwürgt nicht, nicht einmal für Euer eigenes Wohl."

131. Während der Sendungen guter Gedanken muß man die Qualität der Blitzgeschwindigkeit dieser

Pfeile erlangen. Um dies zu erreichen, sollte man das Bewußtsein nicht auf lang ausgedehnte Perioden belasten, denn es ist zweckmäßig, diesen Pfeil abzuschießen. Der feurige Dynamo arbeitet wie ein Licht durch den ganzen Weltraum. Man muß sich an diese Arbeit gewöhnen, wenn der Kontakt mit der Hierarchie beständig ist.

Einen dunklen Stern zu sehen, deutet eine sehr große Gefahr an. Auf diese Weise können solche Zeichen in allem gegeben werden. Ein kleines Bewußtsein erkennt nicht alle Störungen, aber ein entwickeltes Bewußtsein versteht die Bedeutung der Erregung der Wasser durch die Schwerter der Engel.

132. Westliche Ärzte reden ohne Ursache über die Schwierigkeit, mit Uns zu arbeiten. Wir sind nie

gegen Versuchsmethoden gewesen. Im Gegenteil, Wir heißen jede unvoreingenommene Handlung willkommen. Wir billigen es, wenn ein Mitglied der Britischen Medizinischen Gesellschaft über genaue Forschungsmethoden spricht. Wir sind bereit, dem russischen Gelehrten in seiner Arbeit über Immunisierung und Unsterblichkeit zu helfen. Wir sind voller Freude, wenn der japanische Chirurg Gebrauch von astrologischen Daten macht. Wir geben dem lettischen Arzt Unterstützung, die okularen Symptome der Besessenheit zu entdecken. Wir sind bereit, jedem zu helfen und Uns mit jedem zu freuen. Wahrhaftig, Wir bestehen unaufhörlich auf Beobachtungen, und Wir weisen in jeder Hinsicht auf Aufmerksamkeit hin. Wir sprechen über Wirklichkeit; Wir bestätigen die Absurdität der Abstraktheit. Daher wünschen Wir, daß Ärzte und Gelehrte des Westens Unsere Mitarbeit verdientermaßen auf ihren Wert hin in Betracht ziehen würden. Es muß verstanden werden, daß die Zeit gekommen ist, die Tatsachen durch das Beiseitelegen der wertlosen äußeren Formen zu klären. Es ist an der Zeit zuzugeben, daß in den Hinterhöfen der Isolierung noch viel Aberglaube wächst. So wird zum Aberglauben die Verurteilung von allem gehören, was nicht „das Meine" ist. Die Befreiung des Denkens wird in der Tat die Zierde wahren Wissens sein.

133. Ist es nicht nötig, jedesmal wenn Ihr Euch versammelt, um über Feuer zu sprechen, an die

Befreiung des Denkens zu erinnern? Werdet Ihr nicht auf Gerechtigkeit bestehen, wenn Ihr Euch auf Erkenntnis bezieht? Ruft Ihr nicht ein Lächeln des Mitleids hervor, wenn Ihr die unsichtbare Feurige Welt erwähnt?

134. Im fleischlichen Zustand ist die Feurige Welt mit seltenen Ausnahmen unsichtbar, aber in der

Subtilen Welt kann ein feuriger Nebel gespürt werden. Es ist wahr, wenn niedere Wesen sich ihm nähern, fühlen sie ein besonderes Leiden, wie vor etwas Unerreichbaren. Für diese niederen Wesen sind die Söhne des Feurigen Nebels scheinbar mit feurigen Strahlen bewaffnet, die nichts sind als die Ausstrahlungen ihrer Glieder. Es ist notwendig, daß der konventionelle Begriff des Nebels in den eines harmonischen feurigen Universums umgeändert wird, aber hierfür muß das Bewußtsein umgewandelt werden. Wieviele Nervenschocks müssen erlebt werden, damit die geistige Vergegenwärtigung der Existenz das Bewußtsein in gänzlicher Furchtlosigkeit emporhebt? Man muß sich von der Furcht vor dem Nebel befreien, und durch ehrliches Denken und eine entwickelte Vorstellungsfähigkeit sollte man über die Ungeheuer des Aberglaubens hinaus vorwärtsdringen.

135. Schöpferisches Denken und Suggestion sind gänzlich verschiedenartig, obwohl beide mit

feurigen Erscheinungen in Beziehung stehen. Suggestion ist ein Zwingen des Feuers, während schöpferisches Denken eine Offenbarung des grundlegenden Gesetzes ist. Als Wir mit einem gewissen

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Sahib über das Durchdringen seiner Wohnung mit Unserer Aura sprachen, hatten Wir natürlich schöpferisches Denken im Sinn und nicht Suggestion, die Wir bereitwillig den geringfügigen Hypnotiseuren überlassen. Schöpferisches Denken ist viel mächtiger als irgendwelche Suggestionen. Zunächst ist Suggestion vorübergehend; sie wirkt auf die Aura ein und ruft Karma hervor, während schöpferisches Denken die Aura durchtränkt und nicht in unabhängige Handlung eingreift. Tatsächlich konzentriert Raum, der mit schöpferischem Denken durchtränkt ist, die feurige Kraft. Die Unverletzbarkeit des Karmas verbleibt eine der subtilsten aller Bedingungen. Zu geben, Beistand zu leisten, und sogar zu lenken, ohne auf die Persönlichkeit überzugreifen — dies ist eine schwere Aufgabe. Jeder muß dieser Lösung gegenüberstehen. Schöpferisches Denken, das vom Ich befreit ist, liefert den Ausweg aus diesen Labyrinthen. Freundlichkeit, Herzlichkeit und Kooperation helfen gleichfalls, aber der Nebel der Unsicherheit ist ein besonders ärmlicher Führer.

136. Jegliche unzüchtige Rede und Streit sind bereits eine Huldigung der Dunkelheit. Der tödlichste

Dolch ist nicht am Gürtel, sondern auf der Zungenspitze Eines Tages wird man verstehen müssen, daß das Gesprochene und auch das Gedachte unauslöschlich sind. Jeder, der Gutes beabsichtigt, kann sich hierüber freuen - und umgekehrt.

137. Wenn Ihr an den lettischen Arzt schreibt, fügt hinzu: Während Beobachtungen der Augen der

Besessenen darf er nicht die Tatsache aus den Augen verlieren, daß ein beobachtetes Symptom sich verändern kann. Bei der Annäherung von feuriger Energie mögen die Symptome sozusagen verschwinden. Das den Besessenen verfolgende Wesen mag anfangen zu toben oder es mag sich zurückziehen und das Symptom mitnehmen. Darum sollte die Beobachtung ausgeführt werden, ohne zuvor die feurige Energie zu senden, sonst wird diese Handlung zur Vertreibung des Verfolgers führen. Eine solche Handlung ist an sich ausgezeichnet, geht jedoch über die Möglichkeiten des Augenarztes hinaus. Dieselbe Reaktion wird zuweilen bei Hautkrankheiten bemerkt, die unter dem Einfluß von feuriger Energie ihre Erscheinung ändern und sogar verschwinden. Laßt uns nicht vergessen, daß Besessenheit zuweilen in der Haut oder durch krampfartige Gesichtszuckungen in Erscheinung tritt.

Trotzdem verdient der lettische Arzt Lob, denn es ist nicht leicht, die Kristalle von braunem Gas wahrzunehmen.

138. Zum letzten Male laßt uns der Freundlichkeit als Grundlage des Lebens zuwenden.

Freundlichkeit ist nicht die Schminke und der Puder der Arglist. Freundlichkeit ist kein Schleier. Freundlichkeit ist keine Maske des Verrats. Freundlichkeit ist keine leutselige Grimasse. Freundlichkeit muß als ein Gefühl, verstanden werden, das vom Herzen kommt, frei von Heuchelei. Es bestehen viele Irrtümer hinsichtlich des Begriffes der Freundlichkeit, denn die Menschen haben sich daran gewöhnt, sogar sich selbst zu täuschen. Aber da die Qualität der Freundlichkeit für die Feurige Welt unentbehrlich ist, muß sie echte Ehrlichkeit besitzen. Zunächst duldet Feuer keine Schwankungen. Daher muß man die Qualität der Freundlichkeit in ihrer Gesamtheit verstehen. Freundlichkeit sollte nicht als eine Art von Errungenschaft verstanden werden. Man sollte die Qualität der Freundlichkeit nicht loben, denn sie ist untrennbar von einem erweiterten Bewußtsein. Wie ist es möglich, sich die Umwandlung des Feurigen Nebels in eine ganze schöne Welt vorzustellen, ohne die Kraft zu haben, seine eigenen Gedanken von kleinen Splittern zu reinigen? Wir sollten uns darüber klar werden, wie kleinlich diese Splitter sind! Und es ist nicht schwer, sich von ihnen zu befreien; man braucht sie nur im Bewußtsein zu enthüllen. Wir sollten nicht befürchten, daß die Menschen im allgemeinen nicht zu Freundlichkeit zurückkehren können, es ist in jedem von uns genug davon vorhanden, deshalb laßt uns aus dieser feurigen Eigenschaft keinen schwachen Willen, Unterwürfigkeit und erbärmliche Heuchelei machen.

139. Wieder sind die niederen Schichten der Subtilen Welt offenbart worden, um die Menschen

nochmals davon zu überzeugen, wie nahe sie ähnlichen Schichten der physischen Welt sind. Es ist bedauerlich, daß die Menschen so unvorbereitet für die Subtile Welt in sie eintreten; sie bringen ihre niederen Gewohnheiten mit sich und sie verschwenden die Gedankenkräfte an unvollkommene Formen. In der Subtilen Welt wird die Schöpferkraft des Denkens in allen Bereichen entwickelt. Es ist schwer, sich

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nur vorzustellen, für was für Täuschungen die kostbare Kraft vorausgabt wird! Man sollte den Menschen raten, sich wenigstens ein wenig an das Denken über das Schöne zu gewöhnen, um häßliche Erscheinungen zu vermeiden. Es gibt nicht wenige schöne Schöpfungen und bemerkenswerte Naturerscheinungen, aber es ist nötig", sie zu beobachten. Ein dunkler Geisteszustand ist der Ursprung allen Unglücks. Selbst die niederen Schichten der Subtilen Welt unterscheiden sich in der charakteristischen Eigentümlichkeit der Illusionen. Wo Aspiration ist, gibt es keine verwirrten Träume, und alle Einzelheiten werden klar eingeprägt. Aber was für eine Gefahr besteht, wenn das Streben niedrig und nichtssagend ist!

140. Die Wissenschaft hat bereits die Existenz von besonderen Organismen festgestellt, die entfernte

Rundfunkstationen ohne Empfangsapparate hören können. Diese Erscheinung einer feurigen Ordnung offenbart tatsächlich Pfade zur Verwirklichung der Möglichkeit, Gedanken aus der Entfernung zu empfangen. Wenn das Gesetz der Tonwellen verstanden wird, ist es möglich, dasselbe Prinzip zu erforschen. Es ist günstig, daß selbst die furchtsame zeitgenössische Wissenschaft die Augenscheinlichkeit von solchen natürlichen Möglichkeiten zugibt. Es ist jedoch bedauerlich, daß die Wissenschaft sich nicht die Mühe macht, solche Menschen zu erforschen. Man hört, daß „der Organismus mit Ausnahme dieser phänomenalen Fähigkeit vollkommen normal ist." Dies ist eine äußerst unwissende Beobachtung. Es bedeutet, daß der Arzt einen solchen phänomenalen Menschen ebenso nachlässig untersucht hat, wie er es mit einem Rekruten vor einem Marsch tun würde. Wir wünschen den Arzt nicht zu beleidigen, weil oft kein Ort für ihn vorhanden ist, wo er die richtige Beobachtung durchführen könnte. In der Tat, die Lebensbedingungen machen alle Arbeit, subtiler Art schwierig. Versucht an die Tür von Versuchsinstituten zu klopfen, und Ihr werdet einem absolut feindlichen Strom von Erfordernissen begegnen, die über die Fähigkeit eines Suchenden hinausgehen. Es ist nötig, diesen Zustand zu ändern, denn wo wird es sonst möglich sein, verschiedene Zeugnisse einer feurigen Grundlage zu erforschen, und Ihr werdet sehen, wie feindselig Eure Zuhörer sein werden; sie werden Euch an die Inquisition erinnern. Als ob es nicht ihre Aufgabe wäre, das, was höchst nützlich ist, zu unterstützen, sondern Möglichkeiten zu vernichten! So ist es gewesen, so ist es, und die Menschen wünschen, daß es immer so sein sollte.. Sonst würde es kein Armageddon geben. Man sollte aus vollem Herzen verstehen, wieviele subtile Zustände es gibt, die wichtige Veränderungen im ganzen Leben entscheiden können. Doch wie nötig ist es, um Erlaubnis zu bitten, hartnäckig fortzufahren, sich verhöhnen zu lassen, um das zu offenbaren, was, wie man annehmen dürfte, allen zugänglich ist. Golgatha wird durch Mangel an Verständnis und durch Unwissenheit errichtet.

141. Selbst ein Wilder kann in einem Flugzeug fliegen, aber wir sollten nicht denken, daß es früher

besser war. Ich habe Euch die authentischen Aufzeichnungen über den dreißigjährigen Krieg gezeigt, damit Ihr verstehen könnt, wie selbst in verhältnismäßig fortgeschrittenen Ländern Grobheit und Unwissenheit geherrscht haben. Aufzeichnungen über das verfeinerte Rom, über Ägypten und Babylon könnten zitiert werden, über die das Herz schaudern würde. Daher sollten alle, die einen Blick für die Zukunft haben, fortfahren um Zulassung zu bitten.

Man muß sich daran gewöhnen, die Hierarchie nicht zu überlasten und einander nicht zu verletzen. Ich habe Euch, ersucht, Verständnis für dieses Gesetz zu zeigen, aber oft sind die Ohren so taub!

142. Ein Dämon entschied sich, einen heiligen Einsiedler in eine hilflose Situation zu versetzen. Zu

diesem Zweck stahl der Dämon einige der allerheiligsten Gegenstände und bot sie dem Einsiedler mit den Worten an: „Willst Du diese von mir annehmen?" Der Dämon hoffte, daß der Einsiedler die Gaben nicht annehmen und auf diese Weise die heiligen Gegenstände verraten würde; wenn er sie jedoch annehmen würde, so würde er sich auf Kooperation mit dem Dämon einlassen. Als dieser schreckliche Besucher seinen Vorschlag ausgesprochen hatte, tat der Einsiedler weder das eine noch das andere. Er erhob sich entrüstet und befahl dem Dämon mit der ganzen Kraft seines Geistes, die Gegenstände auf dem Boden zu lassen, indem er sagte: „Dunkler Geist, Du wirst diese Gegenstände nicht behalten. Du wirst vergehen, vernichtet werden, denn mein Befehl ist von Oben offenbart worden!" Auf solche Weise muß man die Dunklen gänzlich vernichten, und wenn das Vertrauen durch die Hierarchie bestärkt wird, kann keine

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dunkle Kraft die Flamme des Geistes zurückhalten. Laßt uns diese Legenden nicht als unnötig ansehen. Es gibt viele Formen von Dämonen, und jeder angestrengte Arbeiter des Lichtes wird Angriffen unterworfen.

143. Kopfschmerzen können viele Ursachen haben, aber sie mögen auch dadurch entstehen, daß

irgendwo mentale Sendungen nicht angenommen worden sind; dies kann auch als Nadelstiche im Herzen reflektiert werden. Daher bin Ich eifrig bestrebt, daß dieses Übel nicht stattfinden sollte. Bei einigen Menschen entsteht unmerklich eine Routine der Verneinung, und es wird für sie sozusagen zur Gewohnheit, sich beleidigt zu fühlen. Auf Grund dieses Irrtums werden die Menschen unzugänglich für die Offenbarungen mentaler Sendungen. In diesem Zustand prallt der gütigste Gedanke vor dem Hindernis der Beleidigung zurück. Überdies mag der Gedanke zurückkehren und dem Sender nur Schwierigkeiten bereiten. Man sollte jeden dringend auffordern, keinen Schaden zu verursachen. Außerdem ist eine Rühr-mich-nicht-an Haltung äußerst kleinlich und wird von einem unentwickelten Bewußtsein gehegt. Es ist also im täglichen Leben gewohnheitsmäßig Empfindlichkeit vorhanden. Sie muß erkannt und als ein äußerst schädliches Insekt vertrieben werden. Kleinliche irdische Gefühle werden in eine feurige Gehenna umgewandelt.

144. Vieles geht überall vor sich und besonders dort, wo sich ein Magnet befindet. Der Lehrer warnt

im voraus, daß heutzutage die ungewöhnlichsten Konflikte erwartet werden können, so überfüllt sind die niederen Schichten der Subtilen Welt geworden. Die Menschen haben sich entschieden, die Subtile Welt mit großen Mengen zu füllen, die vor ihrer normalen Zeit ankommen. Niemand hat daran gedacht, was für Folgen dies für die Leute selbst haben wird. Es ist unmöglich, Millionen von Menschen ungestraft zu vernichten, ohne ein äußerst ernstes Karma herbeizuführen. Selbst wenn es kein persönliches Karma ist, um so schlimmer, weil es das Karma von Nationen und dem ganzen Planeten verschlimmert. Was über Friedensstifter gesagt worden ist, ist um so richtiger, da durch sie eine richtige Haltung im Blick auf die Zukunft entsteht. Die niederen Schichten der Subtilen Welt dürfen nicht mit dem Schrecken unvollendeten Karmas angefüllt werden. Man sollte nicht denken, daß dies keine Reaktion auf den Zustand des Planeten haben wird. Aber die hauptsächliche Ursache ist, daß niemand überhaupt über die Subtile Welt nachdenkt. Die Isolierung ist ganz furchtbar; genau, die dunkle Macht frohlockt über jede Entfremdung.

145. Laßt uns jede Bewegung beobachten. Unser Organismus offenbart viele Tatsachen, welche die

Subtile und physische Welt betreffen. Man kann bemerken, wie das Bewußtsein sich während eines Fluges in die Subtile Welt ändert. Es ist, als ob es gesiebt würde, und selbst unsere Lieblingsformeln bleiben beim irdischen Bewußtsein. Diese Beobachtung ist sehr schwer zu begreifen. Um so mehr freue Ich Mich, wenn man dies nicht nur bemerkt, sondern sich auch an die Empfindung des Entschlüpfens von selbst einer bekannten Formel erinnert. Das bedeutet nicht, daß ein bereits entwickeltes Bewußtsein in der Subtilen Welt verloren geht; es wird sogar schärfer gemacht, aber es geht sozusagen durch ein feines Sieb, das die verbleibende Substanz umwandelt. Aber für diese Beobachtung ist eine gut entwickelte Scharfsinnigkeit erforderlich. Ihr tut gut daran, Euch an Augenblicke der Abwesenheit zu erinnern. Mit der Zeit werdet Ihr wissen, wo Eure Gegenwart benötigt wurde. Nicht nur in der Subtilen Welt," sondern auch hier auf der Erde gehen Austausch und Beistand des Bewußtseins vor sich. Ihr könnt dessen gewiß sein, daß es, wenn Abwesenheit immer wieder wiederholt worden ist, bedeutet, daß Ihr etwas über große Ereignisse, über Konflikte, erfahren werdet, wo Bewußtseinszustände verwirrt sind und Hilfe erfordern. Es ist tatsächlich nötig, zu wissen, wie man diese Augenblicke der Zusammenarbeit beobachten, sollte. Um ihre Nächsten zu retten, geben die Menschen zuweilen ihr Blut für eine Transfusion; werden sie dann nicht ein feuriges Bewußtsein leihen, wenn ihre Nächsten bekümmert sind?

146. Man sollte auch lernen, Arbeit nicht unergiebig aufzuwenden. Mentale Verwirrung zwingt den

Menschen, Erwägungen von Bedeutung zu vernachlässigen. Erkennt, wie es den beiden Briefen, die Ihr empfangen habt, am Wesentlichen fehlt; Ich tadele die Schreiber nicht so sehr wie diejenigen, die sie verwirrt haben. Eine solche Vernachlässigung der Hauptsache ist bereits ein nicht wiedergutzumachender Schaden. Der Mensch, der das Bewußtsein seines Mitmenschen verwirrt, ist ein Verderber. Er bringt sich selbst keine Freude; im Gegenteil, sein Leben wird verdunkelt werden, denn sein Bewußtsein ist von der

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hauptsächlichsten Frage abgeschweift. Das entscheidende Ziel zu erkennen und auf dem Pfad zu bleiben, bedeutet dem Sieg entgegenzugehen. Aber damit anzufangen, in einen Abgrund der Ungewißheit zu tauchen, bedeutet dies nicht, ein Stein am Hals eines Mitmenschen zu sein?

147. Ein richtiges Verständnis für das Verhältnis zwischen der Hauptsache und dem Staub auf der

Schwelle zu zeigen, ist jene Prüfung, die jeder klar vor Augen haben muß. Niemand hat das Recht, ein Herz zu durchbohren oder Kopfschmerzen zu ver- Ursachen, während unersetzbare Schätze vorübergehen! Die Menschen betrachten das nicht für unersetzbar, was sie nicht bemerken.

148. Es ist möglich, ein geschlossenes, unbekanntes Buch zu lesen. Ihr habt dies gesehen. Es ist möglich, nach Willen zu wissen, wieviel Uhr es ist, wenn man mental ein Bild von der Uhr hervorruft. Ebenso ist es möglich, das Feuer des Raumes zu zwingen, alle Hindernisse zu beseitigen. Die Menschen nennen diese Erscheinung Hellsehen, aber es ist besser, sie feurige Transvision zu nennen. Doch mag bemerkt werden, daß diese feurige Möglichkeit nicht immer gleich ist. Es kann auch gezeigt werden, daß große Schocks; ebenso wie vollständige Ruhe, diese Fähigkeit vergrößern. Doch existiert ein gewisser Zwischenzustand des Geistes, der unser Bewußtsein wie eine Wolke umhüllt — dies ist die Verwirrung des Geistes. Es ist dasselbe Schwanken, das die Wolke des Zweifels erzeugt. Die Klarheit des Empfangs verblaßt nicht nur wegen der eigenen Verwirrung des Empfängers, sondern auch infolge der Verwirrung des Menschen in seiner Umgebung, die durch Karma mit ihm verbunden sind.

149. Wenn das Photographieren von Auren eingeführt werden wird, wird es möglich sein, ein

bedeutsames Phänomen zu sehen. Die Aura in vollständiger Ruhe wird der Aura in großem Schock an Intensität gleich sein. Aber andererseits erinnern die Wellen der dazwischen liegenden Reaktionen an das Ausschütteln eines staubigen Sackes. Aus diesem Grunde schütze Ich Euch so sehr vor kleinlicher Unentschlossenheit und vor Streitigkeiten. Man kann sich die grauen Flecke der Uneinigkeit vorstellen, die das Licht der Möglichkeiten wie ein Baldachin verbergen.

150. Man muß die Arbeit des Feuers nicht als etwas Psychisches betrachten. Betrachtet Feuer als etwas Physisches. Es wird dem Durchschnittsbewußtsein leichter fallen, auf diese Weise zu denken.

151. Schlaf kann die entgegengesetztesten Ursachen haben, ebenso wie entgegengesetzte Auren gleich

sein können. Es mag ein verschwommener Ruhezustand sein oder es mag sich um eine angespannte Arbeit des subtilen Körpers handeln. Wenn außer dem nächtlichen Schlaf auch Abwesenheit während des Tages erforderlich ist, so bedeutet dies, daß die Arbeit groß ist. Häufig hat diese unwahrnehmbare Arbeit Weltbedeutung. Regierungen würden sehr gern solche Mitarbeiter haben, aber infolge menschlicher Begrenzungen wissen sie nicht einmal, wo sie zu finden sind. Wenn sich jedoch eine solche Möglichkeit ergibt, sind sie von tierischem Schrecken erfüllt und rufen: „Äußerst gefährliche Menschen!" So wird jeder Begriff, der über die Grenzen der gröbsten materialistischen Konventionen hinausgeht, von einer Art von tierischer Furcht begleitet werden. Man muß sich durch die Tatsache trösten, daß es stets so war.

152. Wer unfähig ist, den Bedingungen der Lehre des Wissens zu entsprechen, wohnt in Furcht. Man

muß die Aura der Furcht sehen, um zu begreifen, wie absurd dieses Gefühl ist. Eine solche Aura ist nicht nur erregt, sondern gerinnt, als ob sie gefroren wäre, und da sie schwingungslos ist, hängt sie wie das Joch eines Verbrechers. Man sollte dem Photographieren von Ausstrahlungen Aufmerksamkeit schenken.

Selbst phosphoreszierende Fische sind leicht zu photographieren. 153. Wir werden später auf die Frage der Geburt zurückkommen, die so eng mit der Feurigen Welt

verbunden ist. Aber jetzt werde Ich die Frage über Licht in der Subtilen Welt beantworten. In der Tat, die transzendentale Natur des Zustandes übermittelt dem ganzen Weltinhalt einen entsprechenden Aspekt. Als Ihr Dokyood besuchtet, habt Ihr genügend Licht gesehen. Aber gewisse Regionen der Subtilen Welt sind auffallend wegen ihres Zwielichtes. Das Licht ist in uns, und wir eröffnen den Weg zu ihm. Ebenso haben die Bewohner der Subtilen Welt, die Licht wünschen, keinen Mangel daran. Die Bewohner, denen das Bedürfnis nach Licht fremd ist, wohnen im Zwielicht. Dies bezieht sich auf unbegrenztes schöpferisches Denken. Jene Sonne, die wir auf Erden unter einem Aspekt wahrnehmen, kann" unter der Macht des

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schöpferischen Denkens in viele Zustände umgewandelt werden. Wer Licht wünscht, gibt ihm Zutritt, aber wer in ein Zwielicht des Denkens versinkt, empfängt das, auf das er sich selbst begrenzt hat. Aus diesem Grunde wiederholen Wir so oft über Klarheit des Bewußtseins, über Grenzenlosigkeit des Denkens und über Einbeziehung. Eine solche Anpassung des Organismus an die Zukunft ruft die wünschenswertesten Resultate hervor. Wieviele Bewohner der Subtilen Welt sehen sich in dem Feurigen Nebel um und bedauern verschwommen etwas, was , verloren worden ist!

154. Wenn Ich sage, daß die Feinde des guten Willens eine Niederlage erleiden, habe Ich eine Realität

im Sinn. Man kann sehen wie die Menschen, welche die Verbindung mit der Hierarchie verloren haben, ihren Platz verlieren und in Vergessenheit geraten. Ihr habt gerade gesehen, wie es möglich ist, nicht durch das Schwert des Engels, sondern durch öffentliche Entscheidung herabzugleiten. Dies geschieht, wenn das, was bereits nahe ist, was schon gegeben worden ist, nicht angenommen wird. Man darf nicht warten, bis dem Boten die Hand vom Klopfen schmerzt, man muß zur rechten Zeit Herzensverständnis aufbieten. Man kann die verbindenden Fäden zur Hierarchie nicht ungestraft zerreißen. Die Wolken kommen unsertwegen! Beobachtet also diese feurigen Zeichen im Leben.

155. Während großer feuriger Spannung sollten Verletzungen der Haut vermieden werden. Eine

feurige Verbindung unnatürlicher Art ruft ein besonderes Brennen hervor. Dies Phänomen kann für Ärzte von Interesse sein. Und selbst Schrammen sollten von einem geistigen Gesichtspunkt aus betrachtet werden. Psychische Energie ist an der Arbeit, aber man muß die besondere feurige Spannung in Betracht ziehen. Jeder Ausbruch eines Vulkans findet gleichfalls infolge besonderen Druckes statt. Die Erscheinung feuriger Spannungen ereignet sich auf vielen Lebensgebieten. Wieder einmal sind im Stillen Ozean neue Inseln wie feurige Geschwüre emporgestiegen.

156. Wir beobachten mit Bedauern, in welchem Maße eine grausame Handlung viele bereits

vorbereitete Erscheinungen vernichtet. Man kann über eine solche Verschwendung nur erstaunt sein. 157. Wonach sollten wir streben, nach dem Endlichen oder dem Unendlichen? Der irdische

Aufenthalt ist von kurzer Dauer, die Subtilen und Mentalen Welten sind von festgelegter Dauer, aber die Feurige Welt geht über alle Zeitpunkte hinaus; dies bedeutet, daß man ihr entgegenstreben sollte. In den Welten begrenzten Aufenthaltes wird die feurige Rüstung erlangt. Die irdische Welt ist wie eine Sackgasse — entweder Aufstieg oder Zerstörung. Selbst die Subtile Welt wird einen strebenden Geist nicht befriedigen; alle anderen Leben sind nur Vorbereitungen für die allumfassende Feurige Welt. Ein schwacher Geist fürchtet sich vor der Entfernung der Feurigen Welt, aber die Geister, denen Aufstieg innewohnt, können sich nur freuen. Die physischen Formen sind schön, aber die Musik der Sphären ist unvergleichlich. Jedoch über diese Subtile Erleuchtung hinaus wird die Feurige Großartigkeit zur Schau getragen. Ozon erscheint hier auf Erden wie ein Bote von Oben und doch ist es die gröbste Erscheinung der Atmosphäre. Das irdische Blau ist erhaben, aber verglichen mit der feurigen Strahlung ist es wie Wolle. Diejenigen, welche in die Feurige Welt eingetreten sind, können die Luft der Erde nicht atmen. Nirvana ist tatsächlich Feuriger Aufstieg. In jeder Lehre finden wir das Symbol dieses feurigen Aufstiegs. St. Sergius empfing das Feurige Sakrament. Auf diese Weise ist das Zeichen der höheren Möglichkeit graphisch gegeben worden. Die Zeit kommt und ist schon nahe, wo die Menschen nicht wissen werden, wie sie die feurigen Möglichkeiten annehmen sollen. In ihrer Verwirrung werden sie vergessen, daß feurige Verbindung verordnet worden ist. Sie werden sich im Widerstand auszeichnen, anstatt mit der Macht des Feuers erfüllt zu sein. Deshalb wiederhole Ich und erinnere Euch an die Notwendigkeit der feurigen Vereinigung. Viele gefährliche chemikalische Verbindungen werden Bestürzung hervorrufen. Gerade die Hindernisse in der Subtilen Welt können andeuten, wie krank der Planet ist. Da diese Gefahr klar geworden ist, ist es Unsere Pflicht davor zu warnen.

158. Psychische Energie, nämlich feurige Energie, oder Agni, wird in jedem lebenden Wesen

offenbart, Jeder kann in sich dichte, subtile und feurige Elemente unterscheiden. Wo wir eine Erscheinung von psychischer Energie spüren, ist bereits der feurige Bereich. Aus diesen Bruchstücken kann ein ganzer

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feuriger Begriff der Welt gebildet werden. Jeder kann durch aufmerksame Beobachtung der Reflexe seines Wesens eine große Anzahl von charakteristischen Eigenschaften des feurigen Bereiches bemerken. Dies sollte beobachtet werden, weil wir auf diese Art und Weise aufhören, an die Feurige Welt als an etwas Abstraktes zu denken. Eine solche Auffassung der Feurigen Welt ist besonders schädlich, noch helfen alle abstrakten Ausdeutungen der Evolution.

159. Wir können unter unseren Eigenschaften die Züge der Subtilen Welt unterscheiden; sie werden

nicht immer mit psychischer Energie in Beziehung stehen. Aber viele Erinnerungen, viele Abneigungen und Neigungen mögen Produkte der Subtilen Welt sein. Ebenso mögen sich Erinnerungen an gewisse Menschen und Orte, die man gesehen hat, als nicht aus der physischen Welt stammend erweisen.

160. Ebenso ist es möglich, die Subtile Welt in isolierten Tatsachen als einen ganzen Weltbegriff zu

erkennen, aber hierfür ist Aufmerksamkeit erforderlich oder vielmehr jene Verfeinerung, die Kultur genannt wird.

161. Ihr habt recht, wenn Ihr beobachtet, daß gerade ein Mängel an innerem Wohlbefinden besonders

verderblich ist. Man mag alle Prozesse gewinnen, man mag neuen Freunden begegnen, aber innere Auflösung kann den allerbesten Freund forttreiben. Wenn Pfefferstaub in der Luft ist, fangen alle an zu niesen. Ebenso kann Imperil*

Imperil ist die Benennung, welche die Großen Lehrer dem Gift der Reizbarkeit geben. (Briefe von Helena Roerich, Band II, englisch, Seite 41)

verbreitet werden. Ihr habt mehr als einmal gesehen, wie sich neue Umstände ergeben haben, aber man muß ihnen gerecht werden. Somit ist es ein für allemal nötig, die Tatsachen über die Ansteckung von Imperil zu verstehen! Es ist unzulässig, leichthin auf die Tatsache der Verwesung hinzuweisen! Dieser Prozeß wird wie Aussatz übertragen. Die Kraft kann entweder zunehmen oder verfallen, es kann keinen dritten Zustand geben. Man sollte kein Stärken durch Gewalt anraten. Es ist unmöglich, jemand durch Zwang von Aussatz zu erretten. Es ist unmöglich, jemand mit Gewalt von Imperil fernzuhalten. Freundlichkeit ist keine Gewalt. Ein Wachsen des Herzens erfolgt nicht durch eine Rute, und ein schöner Garten kann nur durch schöne Handlungen gestaltet werden. Ein Angriff auf die Hierarchie kann nicht wieder gutgemacht werden.

162. Ein Saddhu wies auf eine Mangopflaume hin und sagte: „Hier sind drei Welten: erst die Schale,

die keinen Wert hat; dann das Fruchtfleisch, das vergänglich jedoch nahrhaft ist; und schließlich der Same, der bis in alle Ewigkeit aufbewahrt werden kann." Dünn ist die Schale, gehaltvoller ist das Fruchtfleisch, und mächtig ist der Same. Auch das Ei stellt dieselbe Analogie dar: Die Schale, die eine vergängliche Erscheinung ist, das Weiße, das nahrhaft ist, jedoch nicht auf lange; und dann das feurige Eigelb. Der Mensch stellt die Synthese aller Naturreiche dar, und doch ist das Symbol der drei Welten überall offenbar. Somit ist die Sitte, an einem Gedenktag farbige Eier auszutauschen, ein ganz altes Symbol. Die Menschen hatten den Wunsch, einander an den Pfad der drei Welten, an den Pfad des Aufstiegs und der Auferstehung zu erinnern. Laßt uns also nicht vergessen, daß der Pfad selbst durch einfache Gegenstände gekennzeichnet worden ist.

163. Vollkommen verständlich ist der Wunsch zu wissen, warum wir, wenn wir die Subtile Welt

besuchen, nicht überrascht über die Vielfarbigkeit der Aura sind. Erstens überträgt das Bewußtsein viele Eindrücke, aber die Hauptsache ist, daß dort eine synthetische Harmonie existiert. Es ist tatsächlich möglich, den Grad der Erleuchtung zu unterscheiden, und die Strahlung selbst kann ebenso wie in der fleischlichen Welt mental hervorgerufen werden. Es würde unerträglich sein, wenn vielfarbige Regenbogen die ganze Subtile Welt erzittern ließen. Selbst auf Erden kann der Regenbogen zuweilen störend wirken. Aber die Subtile Welt glüht tatsächlich in vollkommener Harmonie. Wir sprechen nicht über die niederen Schichten, wo es unmöglich ist, Harmonie zu finden.

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164. So sollte man auch nicht denken, daß die Wesen der Feurigen Welt beständig von Flammenzungen umgeben sind. Feuer kann kristallisiert werden, aber sein gewöhnlicher Zustand könnte als Licht beschrieben werden. Diese Mitteilungen sind einfach, aber es ist besser sie zu erwähnen, um die gewöhnlichen Mißverständnisse zu vermeiden.

165. Die feurige Aura kann als ein tatsächliches Kennzeichen der Feurigen Welt betrachtet werden. Wir müssen uns an die Tatsache gewöhnen, daß wir inmitten des Lebens Zeichen dieser Spannungen

begegnen. Natürliche Beispiele sind der elektrische Aal und andere Tiere, die Elektrizität entladen. Aber es gibt tatsächlich einige Menschen, die selbst abgesehen davon, daß sie Elektrizität enthalten, solche Ladungen dieser Energie besitzen, daß sie bei einem Kontakt Schocks und Funken auslösen. Dies bedeutet nichts besonderes, aber es ist lehrreich zu beobachten, wie die grundlegende Materie präzipitiert wird.

166. Ihr solltet Euch daran erinnern, wie richtig jeder von Urusvatis Hinweisen ist, und auch daß jede ihrer Empfindungen eine Grundlage hat. Nicht nur feurige Ausbrüche und Erdbeben, sondern sogar entfernte Orkane werden in den Empfindungen registriert, und diese Wahrnehmungen sind untrüglich, denn das feurige Bewußtsein berührt alles empfindungsfähig; es kommen auch keine Irrtümer in der Beurteilung von Menschen vor, denn jeder offenbart dem feurigen Bewußtsein seine wesentliche Natur.

167. Wo ist also das Scherflein, das den Nebel der Ereignisse wenden kann? Wo ist das Scherflein,

das dasjenige, was bereits zusammengestellt worden ist, zersetzen kann? Es ist nicht nötig, einen Berg zum Guten zu suchen, es mag als ein Sandkorn erscheinen. Man sollte nicht nur vor einer schwarzen Wolke Schutz suchen. Unglück schleicht sich leichter ein als der kleinste Wurm. In allen Umständen ist es nötig, auch kleine Maßnahmen zu ergreifen. Das Atom ist klein, doch es enthält manches Schicksal. Wenn wir uns daher dem Feuer nähern, ist die Grenzlinie zwischen Verbrennungen und der angenehmen Wärme, die der Frierende mit Behagen genießt, klein. Durch alle Vergleiche strebe Ich darnach, Euch die Subtilität des feurigen Elementes verständlich zu machen.

168. Feuer hat Erde und Wasser als Antipoden. Unglücklicherweise sind diese beiden Elemente zu

greifbar, und dadurch verhüten sie feurige Wahrnehmung. Aus diesem Grunde wird es den Menschen so schwer zu begreifen, daß Feuer keinen beständigen Zustand hat; es ist ewiglich in Evolution oder Involution, und beide Bewegungen unterliegen dem Gesetz des Fortschritts.

169. Wieder einmal stehen wir einer Reihe von drohenden Ereignissen gegenüber. Wieder erinnere

Ich Euch an das Löwenherz. Ich spreche nicht über Versagen, weil ernste Ereignisse mit vielen Folgen geladen sind. Seid nicht erstaunt über die Spannung und über besondere Wechselwellen. Man muß die Erscheinung der Störung des Rhythmus kennen. Wo auch immer alles gut ist, laßt uns nicht wiederholen müssen, daß Ihr Euch treu zu Mir als Eurer einzigen Hilfe haltet. Führt Meine Verordnung auf allergenaueste Weise aus; Genauigkeit ist erforderlich, denn kleine Spalten sind sehr gefährlich. Man muß mit dem Löwenherz aushalten. Laßt uns nicht denken, daß die Feinde schwach sind, denn sie sind stark; doch spreche Ich nicht, um Euch zu beunruhigen, sondern nur um das Löwenherz zu bestätigen.

170. Einmal nahm ein gewisser Herrscher nach einem Staatsrat eine irdene Vase und zerschmetterte

sie vor den Augen aller Anwesenden. Als er nach der Bedeutung seiner Handlung befragt wurde, sagte er: „Ich erinnere Euch an das nicht Wiedergutzumachende." Selbst wenn wir den einfachsten Gegenstand zerbrechen, verstehen wir, daß es nicht wieder gutgemacht werden kann, doch was für einen nicht wiedergutzumachenden Schaden richten Gedankentätigkeiten an! Wir haben uns daran gewöhnt, uns mit undurchdachten Begriffen zu umgeben, und sie haben alle höheren Begriffe hinausgedrängt. Wenn Herrscher häufiger an die nicht wiedergutzumachenden gedanklichen Entscheidungen erinnern würden, dann würden sie sehr viel Unglück verhüten. Ein Herrscher, der das geistige Prinzip der Selbstvervollkommnung nicht kennt, kann die Unmenge von bewußten Menschen, die ihm anvertraut sind, nicht führen. Ein Herrscher ist ein lebendes Beispiel. Ein Herrscher ist derjenige, welcher die Pfade durch alle Welten bahnt. Er legt die Grundlage für Wohlstand, doch es wird sich nicht nur um Wohlstand auf der materiellen Ebene allein handeln. Somit wird derjenige kein wahrer Herrscher sein, für den Feuer

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nur am Ende eines Streichholzes existiert. Sein Wirkungsbereich wird dem Horizont seiner Begriffe entsprechen.

171. Die Notwendigkeit für feuriges Wissen wird, ebenso wie die schöpferische Vorstellungskraft, im

Bereich der angesammelten Lebenserfahrungen liegen. Erinnerungen an die Feurige Welt sind tatsächlich unvergleichlich seltener als subtile Beeindruckungen. Oft fehlen den Menschen die Worte, um feurige Beeindruckungen ausdrücken zu können. Gewöhnlich denken die Menschen nicht mit ihrem Denkaspekt, sondern begrenzen ihr Denken durch die konventionellen Worte anderer und führen auf diese Weise tote Worte in den ungeheuren Bereich des Denkens ein.

172. Der Orkan, Wirbelwinde und ähnliche Zerstörungen erinnern an nicht reparierbare zerbrochene

Vasen. Darum muß man sein Denken mit der Hierarchie vereinen. Nur dadurch wird die Erde nicht unter den Füßen versinken. Ich behaupte, daß eine irdische Grundlage allmählich ihre begrenzte Bedeutung verliert. Die Menschen werden begreifen, in welchem Umfang die Weltzustände sie zu den nächsten Schritten zwingen.

173. Das Herz, der Kelch, das Sonnengeflecht sind in der Tat kosmische Barometer. Es muß

verstanden werden, was für eine Spannung in der Welt vorhanden ist, darum spreche Ich über die Bewahrung der Großmut als Grundlage für gute Gesundheit. Es muß begriffen werden, wie dringend das Herz Großmut nötig hat. Es sind viele kleine schwarze Sterne vorhanden; als ob es Zeichen des Anfangs der Dunkelheit wären!

174. Jener Übergangszustand, der uns mit der Hierarchie verbindet, wird der „Funke der Weisheit"

genannt. Dies ist keine Leere, noch Apathie, noch Zwang, sondern ein vollkommen bewußtes öffnen des Herzens.

175. Was besonders wichtig ist, wird gewöhnlich beim Denken gänzlich vernachlässigt. Die

wirklichsten Umstände werden schwer erkennbar. Die Menschen sind nicht gewillt zu bemerken, wie die Fähigkeit, Empfindungen jenseits des Physischen zu beobachten, sie verläßt. Doch kann man selbst in einem gewöhnlichen Husten, Gähnen oder Niesen einen Augenblick eines besonderen Zustandes bemerken, der nicht physisch ist. Wir werden nicht einmal andere kompliziertere Spannungen aufzählen; wer jedoch gefühlt hat, daß die oben erwähnten Zustände jenseits des physischen Zustandes liegen, kann schon beginnen, Erscheinungen anderer Ebenen aufzunehmen.

176. Vor Euch ist die Spannung des synthetischen Kehlzentrums; man muß verstehen, wieviele

verschiedenartige Spannungen vereinigt werden müssen, um das Zentrum der Synthese anzugreifen. Man muß diese Spannung sehr aufmerksam handhaben, denn sie wirkt auf das Herz zurück. Während eines solchen Zustandes sollte man die Stimmbänder wenigstens äußerlich schonen und sie nicht durch Sprechen überanstrengen.

177. Pflegt ein Arhat der Ruhe? Ihr wißt bereits, daß ein Arbeitswechsel Ruhe ist, aber die wahre

Erholung eines Arhats ist sein Denken über das Schöne. Inmitten verschiedener Arbeiten ist das Denken über das Schöne die Brücke und die Macht und der Strom des Wohlwollens. Laßt uns einen Gedanken an das Böse und einen Gedanken an das Gute abwägen, und wir werden uns selbst gegenüber beweisen, daß der schöne Gedanke mächtiger ist. Laßt uns verschiedene Gedanken organisch analysieren und wir werden sehen, daß ein schöner Gedanke eine Schatzkammer der Gesundheit ist. Wenn ein Arhat schöne Gedanken hegt, erblickt Er die Leiter des Emporstiegs. In diesem aktiven Denken liegt die Erholung des Arhats. Worin können wir sonst eine andere Quelle des Wohlwollens finden? Hieran können wir uns erinnern, wenn wir besonders bedrückt sind. Wenn die Rolladen der Selbstsucht überall herabgelassen werden, wenn Feuer in der Dunkelheit ausgelöscht werden, ist es dann nicht an der Zeit, über das Schöne nachzudenken? Wir erwarten ein Wunder, wir streben darnach, das Schloß aufzubrechen, aber die Leiter des Arhats ist nur im Schönen. Laßt uns diesen Pfad nicht besudeln, laßt uns ihn nicht geringschätzen. Nur

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dadurch werden wir das anziehen, was so wunderbar erscheint. Und das Wunder, ist es nicht das unauflösbare Band mit der Hierarchie? In diesem Band liegt die ganze Physik, die ganze Mechanik und die ganze Chemie und das Universalheilmittel für alles. Mit ein wenig Streben erscheint es möglich, alle Hindernisse zu beseitigen, aber die Erfüllung dieser Bedingung wird den Menschen so unermeßlich schwer! Warum haben sie die Flügel der Schönheit beschnitten?

178. Nur durch bewußtes Streben kann menschliche Evolution gefördert werden. Wenn Ihr über

besondere Maßnahmen für Evolution nachdenkt, ist es nötig, alle Zusammenarbeit hervorzurufen. Ein Lehrer sagt zu einem Schüler: „Du wirst das Problem nicht lösen, solange Du nicht den Wunsch hast, es zu lösen." Ebenso muß man auch im Leben aus eigenem Antrieb wünschen, sich mit der Evolution vorwärtszubewegen. Jeder sollte dies auf seine eigene Art und Weise verstehen, aber positive Handlung enthält wenigstens eine kleine Möglichkeit. Beweglichkeit des Denkens gehört bereits zum feurigen Bereich.

179. Träume sind von vielen Gesichtspunkten aus untersucht worden, aber das Bedeutungsvollste

wird gewöhnlich übersehen. Pochen in der Nacht, schlechte Verdauung, Gereiztheit und eine große Anzahl von oberflächlichen Einflüssen werden nicht übersehen, aber alle Widerspiegelungen der Subtilen Welt, alle Einflüsse von Gedanken aus der Ferne, und schließlich alle hierarchischen Warnungen und feurigen Empfindungen werden unbeachtet gelassen. Man muß eine äußerst verkümmerte Vorstellungskraft und ein schwaches Wahrnehmungsvermögen besitzen, um diese grundlegenden Ursachen von Träumen zu vernachlässigen. Der Materialist hat seine Aufmerksamkeit nicht nur den oberflächlichen Traumdeutungsbüchern zugewandt, sondern dieser Beobachter hatte auch einen beschränkten Charakter. Materialismus kann als Streben nach Wirklichkeit angenommen werden, aber nicht für Geringschätzung und Begrenzung. Träumen hat eine ungeheure Bedeutung während des irdischen Lebens. Fast das halbe Leben wird im Kontakt mit der Subtilen und selbst der Feurigen Welt zugebracht. Man muß für einen Zustand, in dem man ebensoviel Zeit verbringt wie im Wachen, Respekt haben. Man kann übermäßiges Essen nicht als von hauptsächlicher Bedeutung betrachten. Man muß sich gewissenhaft und ohne Geringschätzung an alle vier oben erwähnten Grundsätze erinnern. Auf diese Weise wird es möglich sein, vieles zu erkennen, was sowohl lehrreich als auch schön ist.

180. Hierarchische Träume können an vieles erinnern, was bereits im Raum gebildet worden ist. Wenn es daher erforderlich ist, an die dringende Notwendigkeit zu erinnern, alle Ergebnisse zu

sammeln, kann das Symbol eines suchenden Menschen sichtbar werden. Laßt uns nicht vergessen, daß die Andeutung stets sehr behutsam ist, um das Karma nicht zu verletzen.

181. Es ist oft nötig an Ereignisse zu erinnern, die bereits geformt worden sind. Dies ist keine

Ermutigung, sondern Feststellung einer Tatsache. Die Menschen werden viel häufiger gelenkt als sie denken.

Aber noch viel häufiger denken sie überhaupt nicht, sondern werden von einem Strom von Vorurteilen fortgerissen. Wir können jedoch nur eine Vision oder einen Traum senden, wo etwas das Allgemeinwohl betrifft. Gegenwärtig bedarf die Welt besonders vieler solcher Hinweise, sonst mag die Verwirrung der Denkaspekte den hauptsächlichen Pfad verschließen.

182. Verwirrung der Denkaspekte gestattet es der Menschheit nicht, über die Feurige Welt

nachzudenken. Entstellter Materialismus hat tatsächlich vom Denken an Materie als Lichtquelle abgewandt. Der

Geist ist zurückgewiesen und Materie vergessen worden — das Warenhaus ist geblieben! Die Menschen denken, daß das Gesagte eine Übertreibung ist, aber hier ist ein einfaches Beispiel — sendet einen Boten mit einer Bitte um etwas Gutes und einen anderen mit einer Bitte um etwas Böses aus und vergleicht die Resultate. Wenn Ihr die Antworten zählt, werdet Ihr begreifen, warum es nötig ist, sich zu beeilen.

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183. Seelenlose Wesen sind allen bekannt. Dies ist keine Phrase, sondern eine chemische Realität. Es könnte gefragt werden: „Inkarnieren sich die Menschen in diesem beklagenswerten Zustand?" Die Frage deutet Unwissenheit der fundamentalen Grundlagen an. Niemand kann ohne einen Vorrat von feuriger Energie inkarniert werden. Ohne die Fackel des Agni tritt niemand in die physische Welt ein. Die Vergeudung von Agni findet hier inmitten aller Naturwunder statt. Um Agni zu zerstreuen, ist es durchaus nicht nötig, irgendwelche gewaltsame Verbrechen zu begehen. Aus verschiedenen Lehren wissen wir sogar genug über die Reformierung von Räubern. Gewöhnlich erfolgt die Vergeudung von Agni im täglichen Leben, wenn der Geist schlummert. Die Ansammlung von Agni wird durch unbedeutende Tätigkeiten aufgehalten. Man muß verstehen, daß die Wohltätigkeit des Agni auf natürliche Weise zunimmt, aber wenn Dunkelheit den Prozeß der Vervollkommnung unterdrückt, dann entfernt sich das Feuer auf unwahrnehmbare Weise — obwohl es chemisch bewiesen werden kann — von dem wertlosen Gefäß. Schön ist das Gesetz der ewigen Bewegung, von entweder Evolution oder Involution. Schön ist das Gesetz, das es jedem inkarnierten Wesen gestattet, in sich das ewige Agni als ein Licht in der Dunkelheit zu haben. Schön ist das Gesetz, das trotz des Karmas jedem Wanderer Licht zusendet. Schön ist das Gesetz, das das Wachsen des feurigen Gartens in uns schon vom Alter von sieben Jahren an nicht hindert. Obwohl diese ersten Blüten klein sein mögen, obwohl sie in sehr kleinen Gedanken blühen mögen, werden sie doch ein wahrer Anfang der zukünftigen Gedankentendenz sein. Was für eine Unmenge von schönen Gedanken werden im Herzen eines Siebenjährigen geboren, wenn die schwachen Bilder der Subtilen Welt noch nicht aus Gehirn und Herz verschwunden sind! Verflüchtigung mag auch dann anfangen, wenn der Boden der Pflanze sich als verdorben erweist. Im Falle einer solchen Erschöpfung ist es möglich, viel zu helfen oder wie vor langem gesagt wurde: „Feuer zu leihen". Dieses Leihen findet auch in den kleinsten Handlungen statt. Somit habe Ich Euch bereits dreimal an Krümel erinnert. Aus diesen Funken wachsen gewaltige Feuer.

184. Stellt Euch seelenlose Menschen nicht als Ungeheuer vor. Auf verschiedenen Gebieten erlangen

sie sogar hervorragende mechanische Stellungen, aber Feuer hat sie verlassen, und ihre Werke sind verdunkelt worden.

185. Natürlich steht es jedem frei, sein eigenes Schicksal und sogar seine endgültige Auflösung zu

bestimmen. Aber seelenlose Wesen sind äußerst ansteckend und schädlich. Während eines solchen er- schöpften Zustandes kommt häufig Besessenheit vor. Haltet es nicht für eine Übertreibung, daß fast die Hälfte der Bevölkerung des Planeten dieser Gefahr ausgesetzt ist. Freilich ist der Grad verschieden, doch wenn sich Zersetzung erst einmal einstellt, schreitet sie schnell vorwärts. Man kann dasselbe unter vergangenen Kulturen bemerken. Die Feuer des Geistes erlöschten wie rauchige Feuer und aller Rauch ist giftig, ausgenommen dann, wenn eine nützliche Substanz hinzugefügt wird.

186. Der Kontakt mit der Feurigen Welt verleiht nicht nur Vorteile für zukünftige Leben, sondern

auch für das gegenwärtige. Nicht vergebens heißt es, daß ein feuriger Wunsch erfüllt werden wird. Laßt uns dies nicht als eine verborgene, in der Illusion bestehende Mutmaßung ansehen, wir sollten es als Realität annehmen. Feuriges Denken kristallisiert entsprechende Sphären so sehr, daß Denken an sich bereits Bestätigung sein wird. Fürwahr, laßt uns nicht irdischen Zeitpunkten entsprechend kalkulieren, denn die räumlichen Feuer sind nicht an Zeit gebunden. Laßt uns das Leben nicht einteilen, denn das Leben ist ewig. Aber der feurige Wunsch wird erfüllt werden. Somit waren viele im voraus angedeuteten Vorstellungen bereits in unveränderlichen Speichern gestaltet worden. Laßt uns diese feurigen Wünsche in vollem Bewußtsein betrachten, und laßt uns nicht oberflächlich sein, wenn wir uns mit der Essenz der Existenz befassen.

187. Viele Male habe Ich über den Schaden gesprochen, den Uneinigkeiten anrichten. Wenn das

Leben ewig ist, wenn wir einander nicht durch konventionelle Laute, sondern durch etwas verstehen, was jenseits der Sprache liegt, dann sind wir dazu verpflichtet, diese Kraft zur Erreichung der Einigkeit nutzbar zu machen. Wer Uneinigkeit hervorruft, geht fehl. Wer Trennung gestattet, handelt falsch. Es ist richtig, daß die Besten allumfassend sind. In der heutigen Zeit ist es nicht angebracht, uns nach Art der

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Höhlenbewohner als auserwählte Arbeiter zu rühmen. Alle sind Arbeiter im Einklang mit der ganzen Hierarchie, doch laßt niemand die Erfüllung der feurigen Wünsche verhindern.

188. Selbst für eine einfache Untersuchung durch Strahlen verschreibt der Arzt eine besondere Diät.

Doch wieviel subtiler ist Kontakt mit dem Feurigen Bereich. Man muß sich nicht nur durch Diät vorbereiten, sondern auch durch andere äußerliche und innerliche Mittel. Die Erfordernisse hinsichtlich der Ernährung sind nicht kompliziert. Die Hauptsache ist, Blut zu vermeiden, da es ein Element ist, das Ausstrahlungen einführt, die für den verfeinerten Organismus ungeeignet sind. Aber selbst im Falle äußerster Notwendigkeit kann man Blut durch den Gebrauch von getrocknetem oder geräuchertem Fleisch vermeiden. Auf ähnliche Weise sollte man beim Planen von Getreide- oder Gemüsediät durch den Zustand des Organismus geleitet werden. Doch selbst ohne Yoga kann jeder verstehen, daß jedes Übermaß schädlich ist. Und jeder weiß über die Vitamine in Rohprodukten Bescheid. Doch all diese Bedingungen sind, ebenso wie übermäßiges Pranayama, wie nichts im Vergleich mit dem Fassungsvermögen des Herzens. Ihr selbst wißt, wie die Feuer aufleuchten, und wie die schönsten Gedanken den Menschen lenken. Ihr mögt mehr als einmal über die Räuber-Sadhus gehört haben, und sie sind wahrscheinlich ganz eifrig bedacht, ihr Pranayama zu zählen. Ihr habt auch von gewissen Rischis gehört, die selbst unter den unerträglichsten Umständen nicht davor zurückschreckten, den Menschen zu helfen. Es ist besonders gut, an jedem Gedenktag die Erwerbung von Feuer seitens des Herzens ins Gedächtnis zurückzurufen. Alle anderen Umstände werden dem innerlichen Wert des Herzens entsprechend angewandt. Das Herz wird sich nicht mit fremdem oder tierischem Blut füllen, denn die Qualität des Herzens wird es nicht annehmen. Das feurige Herz wird nicht mit Mühe boshafte Reden unterdrücken, denn diese sind gegen seine Natur. Darum laßt uns das natürliche Entzünden der Feuer willkommen heißen und stets unterstützen.

189. Einschätzungen werden vom Herzen erkannt. Worte sind für den Ausdruck von Einschätzungen

unpassend. Trotzdem kennt jedes entwickelte Herz die richtigen Maßnahmen, die jeweils getroffen werden sollten.

190. Das Neue Zeitalter kann nur durch Kultur erbaut werden. Darum wird Kultur als die einzige

Verteidigung gegen Verfall verkündet werden. Heutzutage sollte man nur in dieser Richtung streben. Unser Befehl ist, keine Gelegenheit zu verpassen, die Menschen an Kultur zu erinnern. Obwohl Wir

als Fanatiker in bezug auf diesen Gegenstand angesehen werden mögen, werden die Menschen doch zuhören und sich daran gewöhnen. Auf diese Weise führen Wir Gehirnstrukturen ein.

191. Wir haben über feierlichen Ernst, über Freundlichkeit, Großmütigkeit gesprochen — laßt uns das

Quadrat mit Dankbarkeit vervollständigen. Vom Unbedeutendsten an, die ganze Linie der Hierarchie hindurch, scheinen die Funken der Dankbarkeit. Kostbar sind diese Feuer!

192. Selbst wenn jemand durch Zufall Gutes tut, lobt ihn. Lobt jeden Krümel des Guten. Dem der in

Dunkelheit ausruft, ist es gleich, wer das Licht bringt. Das Gesichtsfeld zu erweitern, bedeutet das Hereinbringen von Licht. Diese Tätigkeit ist wohltuend, sowohl für den Gebenden als auch für denjenigen, der das Licht empfängt. Lichtübertragung bedeutet Erweiterung des Überträgers. Eine Flamme war vorhanden, nun sind es zwei geworden. Es bedeutet, daß Gutes vollbracht worden ist.

193. In menschlichen Händen ist Wohlwollen wie die Lampe am Abend. Dunkelheit fällt, aber die

Lampe steht bereit, und eine erfahrene Hand ist vorhanden, um sie anzuzünden. Aber wieder sage Ich — lobt jede gute Tat, sie ist eine Offenbarung von Großmut. Laßt jeden Funken des Guten zu einer Flamme angeblasen werden. Obwohl das Gute in hohem Grade zufällig geschehen mag, es ist doch gut. Es würde zu weit gehen, stets eine bewußte gute Handlung zu fordern; laßt die Dunkelheit selbst durch trübe Lichter vertrieben werden. Selbst mit einem Lichtfunken wird vollständige Dunkelheit nicht mehr absolut sein. Hinter dem Gedanken, dem Wort oder der Tat ist bereits Licht Somit ist derjenige, welcher einen Lichtfunken zu finden weiß, bereits ein erleuchteter Mitarbeiter.

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194. Wenn man die Feurige Welt erkannt hat, muß man das Kleine auf ewig vergessen, da es nicht

existiert. Wie ein Arzt nichts als unbedeutend betrachtet, während er ein Heilmittel mischt, so hat auch ein Gran Schießpulver in einem Pulvermagazin keine geringe Wirkung. Wir machen uns durch Beispiele von dem, was existiert, empfindungsfähig. Was für einen Nutzen hat Erziehung, wenn das Gehirn listig und die Zunge falsch bleibt? Die Menschen können der Verfeinerung des Herzens entsprechend eingeteilt werden, aber nicht nach der Falschheit des Bewußtseins. Glaubt nicht, daß Falschheit des Bewußtseins keine Bedeutung für die Feurige Welt hat. So kommen wir wieder von moralischen Grundsätzen zur Chemie.

195. Jeder Arzt wird Euch sagen, daß eine Mischung der nützlichsten Bestandteile oft eine sogar

zerstörende Mischung hervorbringt. Auf allen Gebieten ist eine Mischung sehr gefährlich. Bedrohliche Verwicklungen entstehen oft durch Mischung. Wie vorsichtig muß man den Pfad des Bewußtseins verfolgen, damit man seine Füße nicht auf anderen Pfaden ertappt! Das Ziel des Lebens ist es, sich mit allen Errungenschaften des Bewußtseins der Feurigen Welt zu finden.

196. Man sollte nicht denken, daß ein Arhat in Seinem Bewußtsein selbst einen Augenblick lang den

lenkenden Willen aus den Augen verlieren könnte. Er erweist sich als ein einfacher Sterblicher, wenn Er nicht stets mit feierlichem Ernst den Kelch der Errungenschaft trägt. Die Macht Seines Herzens wird untätig, sobald Er aufhört, den hierarchischen Faden in seiner Hand zu fühlen. In dieser Wahrnehmung beständiger Wachsamkeit liegt die Einzigartigkeit des Arhats. Wenn Ich von Wachsamkeit rede, lehre Ich Euch die Grundlagen des Erkenntnisvermögens. Aber dieser feierliche Ernst ist nicht leicht in der Verwirrung der Atmosphäre. Es ist nicht leicht, wachsam zu streben, wenn der Staub der Verwesung herumwirbelt. Man kann nicht dieselben Forderungen erzwingen, wenn die Erde erschüttert wird. Wahrhaftig, nur ein Arhat kann die Menschheit in der Verwirrung erretten.

197. Die neue Rasse mag in verschiedenen Teilen der Erde geboren werden. Seid nicht erstaunt, wenn

an den unerwartetsten Orten isoliert Offenbarungen erscheinen; denn Magneten sind ebenfalls in seitens der Menschheit unerwartetster Weise gelegt worden. Doch beim Legen von Magneten werden zahlreiche Umstände in Betracht gezogen. Auf diese Weise wird das Netzwerk der Rasse, die erzeugt wird, bis in die entfernten Gebiete verbreitet. Doch ein Weltteil entscheidet das Schicksal des Jahrhunderts; Ich werde diesen Weltteil nicht nennen, doch die Geschichte aller Bewegungen hat ihn hinreichend gekennzeichnet.

198. Die Menschen bemerken häufig Bruchteile der Sphärenmusik, ebenso wie sie

Schwingungsdifferenzen des Lichtes erkennen, und nur eine falsche Haltung allem gegenüber hindert sie daran, sich hierauf zu konzentrieren. Auf diese Weise beginnt der Zauberkreis der Unaufrichtigkeit. Die Offenbarung der Wirklichkeit fällt in die Kategorie des Unzulässigen. Es ist betrüblich zu sehen, wie die Menschen sich über ihre besten Offenbarungen schämen. Hierdurch verletzen sie nicht nur ihre eigene Bedeutung, sondern werden auch Schöpfer des Häßlichen in der Subtilen Welt. Jene Menschen, welche die Wirklichkeit zurückgewiesen haben, tragen das bleibende Brandmal einer Lüge.

199. Man muß sein Haupt in einer aus Illusion bestehenden Herkömmlichkeit vergraben, um sich

sogar vor sich selbst zu fürchten, das zu bekennen, was man sieht und hört. Es bedarf keiner Spitzfindigkeit, um ehrlich und ohne Egoismus das abzuschätzen, was sich ereignet.

200. Man sollte nicht vergessen, wieviele Steine auf den Pfad des Aufstiegs geworfen werden. Nur ein

erfahrenes Bewußtsein wird die Existenz eines Seitenweges nicht aus den Augen verlieren. Ununterdrückbares Streben muß auch vollständige Findigkeit umfassen. Zuweilen geben Irrsinnige in ihrem Streben ein Beispiel für Findigkeit. Es hat den Anschein, als ob der Intellekt einen Reisenden nicht verzögern sollte!

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201. Nicht nur durch Gesang und den Rhythmus der Musik, sondern auch durch jede Maschine wird eine Schwingung hervorgerufen, die feurige Energien berührt. So ist auch jede Spannung oder vielmehr jeder Schock, ein Leiter von genau denselben Erscheinungen von Agni. Daher muß man sich daran gewöhnen, den Funken in jeder Spannung zu unterscheiden und zu erkennen. Man braucht die angekränkelten Menschen, die Spannung vermeiden, nicht nachzuahmen. Man sollte jede feurige Schwingung als ein reinigendes Prinzip willkommen heißen. Was gewöhnliche Menschen als ein ruhiges Leben ansehen, ist nichts als Auslöschung des Feuers. Sie haben sogar ganze Systeme erfunden, um das Feuer von frühester Kindheit an auszulöschen.

202. Streben zum felsigen Pfad wird nicht von außen her erlangt, es wächst von innen her, einzig und

allein durch angesammelte Erfahrung. Man muß die gänzliche Unabänderlichkeit und Ewigkeit des Lebens zu kennen, um furchtlos vorwärts zu schreiten. Man muß die Unzerstörbarkeit unserer wesentlichen Natur verstehen, um diesen Wert auf die Waagschale zu legen. Man kann nur einen unveränderlichen Wert annehmen; auf diese Weise werden wir lernen, diesen Wert sicherzustellen und ihn zu bestätigen. Man braucht nicht zu denken, daß viele den Wert des Geistes verderben können — so sei es. Denn Wir tragen die Arche der Monade und wissen, daß die Welt durch das Emporheben derselben gefördert werden wird.

203. Das Neue kann für den Arhaten nicht neu sein. Mit so vielem sind seine Augen beeindruckt

worden. Es ist lehrreich zu beobachten, wie dasselbe Wissen und dieselben Entdeckungen in verschiedenen Epochen nicht nur anders benannt, sondern auch auf genau die entgegengesetzte Weise ins Leben gerufen wurden. Auf diese Weise können viele in Worten bestehende Widersprüche erklärt werden.

204. Vertieftes Atmen ist ein Zeichen besonderer Spannung. Darum darf ein Schock nicht nur als

Resultat von Unglück und Leiden betrachtet werden. Mehrere Male habt Ihr über Augenblicke der Ekstase vor einem epileptischen Anfall oder vor gewissen Krankheiten gehört Aber dies ist nur die Übertragung des Bewußtseins in eine feurige Erscheinung. Daher würden einige Mönche und Sadhus dieses feurige Gefühl zuweilen für keinen Schatz austauschen.

205. Die Kenntnis von Vitaminen ist ein Zeichen des kommenden Zeitalters. Aber zur physischen

Substanz der Vitamine sollte man bewußte psychische Energie hinzufügen, und dann werden zahlreiche Fragen über physisches und geistiges Heilen beantwortet werden. So kann man anfangen, das Einnehmen von Vitaminen mit einem entsprechenden Gedanken zu begleiten. Man kann den Einfluß des Denkens auf selbst die einfachsten physischen Tätigkeiten bemerken. Zum Beispiel kann man einen Ball mit unveränderlicher physischer Anstrengung werfen, aber wenn man dies mit verschiedenartigen Gedanken begleitet, wird sich die Kraft, die dem Ball verliehen wird, naturgemäß ändern. So kann man beobachten, wie sehr wir selbst unsere gewöhnlichen Tätigkeiten entweder hindern oder fördern. Man muß ähnliche Experimente in den Schulen einführen, um die Gedankenkraft, die auf einfache physische Apparate ausgeübt wird, zu demonstrieren. Die Vitamine selbst gehören zum Bereich der psychischen Energie. Um es anders auszudrücken, sie gehören zur feurigen Sphäre, was bedeutet, daß ihre Verschmelzung mit feurigem Denken eine äußerst mächtige Verbindung hervorruft.

206. Unter den nützlichen Entdeckungen muß man diejenigen unterscheiden, die zum feuriger Bereich

gehören. Ihre Wechselbeziehung kann zu äußerst nützlichen Resultaten führen. Sie werden den Menschen zu neuen Verfeinerungen lenken und andeuten, von wievielen nützlichen Substanzen durch Unwissenheit nicht mehr Gebrauch gemacht wird.

207. Die Wurzel des Gefühls ist seine Grenzenlosigkeit. Daher kann man verstehen, warum Ich über

die Annäherung zum Gefühl und das beständige Vertiefen desselben spreche. Bedenkt, daß die feurige Annäherung keine Grenze kennt — sie ist jenseits unserer Dimensionen! Ein solcher Zustand muß gänzlich wissenschaftlich verstanden werden. Erst kürzlich wurde behauptet, daß das Atom unteilbar sei,

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doch wie bewiesen wurde, ist diese Begrenzung nur relativ. Auf diese Weise kann man sich mit Gedanken über Unendlichkeit vereinigen. Doch wie wir übereingekommen sind, ist Substanz Gefühl und umgekehrt.

Laßt uns also beginnen, Gefühl als Unbegrenztheit zu verstehen. Um es anders auszudrücken, Gefühl wird uns zu den Feurigen Pforten bringen.

208. Ihr seid erstaunt, daß vor dem Erdbeben Maßnahmen zur Elimination von Herzkrämpfen

getroffen worden sind. Lenkt nicht in erster Linie Gefühl solche Telegraphie? Genau, die lebenskräftige Substanz des direkten Wissens erfordert keinen konventionellen Apparat. Aber natürlich ist es nötig, diese Substanz entsprechend zu nähren. Urusvatis Gedanken waren tatsächlich die beste Nahrung für diesen Strom.

209 Wer kann sich ohne direktes Wissen die Wirklichkeit der Feurigen Welt vorstellen? Aber diese

Eigenschaft muß mit ganzer Hingabe gepflegt werden; und diese Hingabe muß genau im Herzen sein, nicht auf Papier. Annahme der Feurigen Welt beweist auch Mut, denn jeder unwissende Gedanke lehnt sich in erster Linie gegen die Feuer des Herzens auf.

210. Wir trösten uns mit der Tatsache, daß wenigstens einige den Zweck des Lebens verstehen und die

feurigen Welten anerkennen. Rechnet nirgends mit Mengen, aber andererseits habt ganze Nationen im Sinn. Die Offenbarung der Knoten der Existenz geschieht auf ungewöhnliche Weisen.

211. Ich billige Euer Sammeln von Beweismaterial hinsichtlich psychischer Energie und den

entsprechenden Drüsen. Hierfür ist es nötig, die Zeitfolge der Mitteilungen zu beobachten. In dieser Folge kann ein beabsichtigter Rhythmus wahrgenommen werden. Nicht zufällig werden verschiedenen Menschen in mehreren Ländern Hinweise gegeben. Die Abwechselung der Wellen von Ost und West ist auch nicht zufällig. Der vergessene Bereich wird allmählich von neuem besiegt. Wieder einmal nähern wir uns den Grundlagen der Existenz. Genau auf diese Weise werden wir das Leben wieder als einen Prozeß der Selbstvervollkommnung verstehen und dadurch sowohl die ethischen als auch die ökonomischen Forderungen lösen. Darum ist es so wichtig, mit großer Vorsicht alle Tatsachen über psychische Energie aus verschiedenen Quellen zu sammeln, ohne durch ihre anscheinenden Widersprüche in Verlegenheit zu geraten. Nichts anderes hat soviel Streitigkeiten aufgerührt wie psychische Energie. Diese Blumen der Existenz können nur von einer geübten Hand gesammelt werden, sonst könnte die Hand inmitten der Zeichen aller Zeitalter und Menschen unsicher sein. Es hat nie eine Nation gegeben, die nicht über Agni geträumt und die besten Übereinstimmungen dafür gesammelt hat. Ein einseitiges Bewußtsein strauchelt unfehlbar über Dogma und fürchtet sich vor Sophisterei. Doch Sophia ist keine Sophisterei und Experimentieren ist kein Vorurteil — auf diese Weise kann man eine brauchbare Sammlung machen.

212. Ich billige die Kalachakra, die jetzt zusammengestellt wird. Diese feurige Lehre ist mit Staub

bedeckt, sollte jedoch verkündet werden. Nicht Vernunft, sondern Weisheit gab diese Lehre. Sie sollte nicht in den Händen von unwissenden Exponenten belassen werden. Viele Wissensbereiche werden in der Kalachakra vereint; nur der unvoreingenommene Denker kann seinen Weg inmitten dieser Schichtungen aller Welten finden.

213. Schwellung und Empfindlichkeit der Drüsen zeigt sich besonders während der Schuljahre. Ärzte

bemühen sich auf jede Weise, diese Erscheinung nach innen zu treiben oder sie entfernen die Drusen. Aber fast niemand hat daran gedacht, daß die besondere Empfindlichkeit der Drüsen eine Folge

feuriger Erscheinungen ist, die durch neue Spannung des Gehirns und des Herzens erweckt worden sind. Die Spannung der Drüsen wird weder durch eine Erkältung noch durch die muffige Atmosphäre der Wohnung, sondern durch eine neue Tätigkeit der feurigen Zentren verursacht. Eine ähnliche Spannung wirkt auch auf die Oberfläche der Haut ein. Natürlich mildert Behandlung durch reine Luft die Spannung, denn die feurige Natur des Prana stellt den unausgeglichenen Zustand der Drüsen richtig und stellt eine feurige Harmonie her. Aber jedes gewaltsame Entfernen eines feurigen Apparates hat zweifellos eine mächtige Wirkung in der Zukunft, da es die Empfindungsfähigkeit schwächt.

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214. Im Altertum wurde es für zweckmäßig gehalten, die Wurzeln von Irispflanzen auf die Drüsen zu

legen, aber dies ist eine primitive Heilmethode, weil die feurige Eigenschaft dieser Pflanzen viel vorteilhafter angewandt werden kann. Sie können ein Extrakt liefern, das für das Verstärken der feurigen Tätigkeit nützlich ist. Die Alten beabsichtigten anscheinend die Kur „Gleiches durch Gleiches" anzuwenden. Wermut ist gut und ebenfalls Rosenöl, das als Beruhigungsmittel wirkt, obgleich nicht so schnell. Die feurige Eigenschaft von Pflanzen hat tatsächlich viele Anwendungsmöglichkeiten und kann für die Zusammenstellung von Stärkungsmitteln benutzt werden.

215. Das Mißgeschick der Menschen liegt genau darin, daß sie gern nach dem Zweiten greifen und

das Erste vernachlässigen. Aber die Annäherung der höheren Energien zwingt sie dazu, das zu verstehen, was grundlegend ist.

216. Es ist notwendig, an die Tätigkeit des Denkaspektes zu erinnern, der das Entfernte erfassen

möchte und das Naheliegende übersieht. Während der Verwirrung des Denkens ist diese unverzeihliche Vernachlässigung des Naheliegenden besonders erkennbar.

217. Während der feurigen Spannung ist es besonders nützlich, sich zu versammeln und dem Feuer

eine neue Richtung zu geben. Aber die Menschen dürfen sich nur dann versammeln, wenn keine Gereiztheit vorhanden ist. Ebenso sind auch die Augenblicke des Schweigens wie ein Balsam der Ruhe, durch den das Herz eines Nahestehenden aufrecht erhalten werden kann.

218. Das rote Licht deutet tatsächlich keine Ruhe an. Man muß wahrnehmen, wie gespannt der Raum

ist. Wenn die Staatsoberhäupter nur begreifen würden, daß kosmische Zustände eine gewisse Bedeutung haben! Aber unglücklicherweise werden selbst die wenigen astrologischen Bemühungen von absurden Erklärungen umgeben. Man sollte, wie in allem, zum Einfachsten und Genauesten zurückkehren. Alle Lehren sind von eigenmächtigen Kommentaren durchdrungen. Die Vergangenheit muß so verstanden werden, wie ein ehrlicher Geschichtsforscher sie ausfegt.

219. Welcher der konventionellen Typen der Menschheit drückt das feurige Herz aus? Der übliche

Gedankengang mag vermuten, daß es der Sanguiniker ist oder mindestens der Choleriker, aber diese Schlußfolgerung drückt Unwissenheit aus. Das feurige Herz ist eine synthetisierte Essenz und kann nicht in eine konventionelle Kategorie eingefügt werden. Man kann nur erklären, daß der hypochondrische Typ die feurige Essenz nicht reflektiert. Somit muß man sich das feurige Herz als ein alles enthaltendes Gefäß vorstellen. Die Feuer eines solchen Herzens werden auch nicht einheitlich sein. Wer kann Buddhi durch blaue Farbe begrenzen? Man könnte fragen, welche Schattierung diese vibrierende blaue Farbe zeigt. In jeder Skala wird ein blauer Ton sein, der von der äußeren und inneren chemischen Verbindung abhängig ist. Laßt uns auch nicht Farbenblindheit vergessen, die weit verbreitet ist. So wird das feurige Herz innerhalb eines einzigen Gesetzes alle Reichtümer finden, die der Großartigkeit des Kosmos ziemen.

220. Laßt uns lernen zu unterscheiden — auf diese Weise werden wir großmütig werden. Kein

begrenzter Mensch kann geistig reich werden, aber man sollte Erbarmen für die Farbenblindheit eines Nachbarn haben. Denn bis zu den höchsten Stufen hinauf ist jeder solchen Verschiedenartigkeiten unterworfen. Laßt uns nicht verlangen, daß alle Menschen gleich denken. Es ist gut, wenn sie zwischen Licht und Dunkelheit unterscheiden können. Aber feine Schwingungen werden nicht leicht wahrgenommen.

221. Besonders während des Essens sollte das innere Feuer nicht angespannt werden. Nicht grundlos

ziehen es einige Menschen vor, schweigend zu essen. In der Tat, durch das ganze tägliche Leben hindurch ist notwendige Auskunft verbreitet. Die Menschen machen selten von gesunden Wahrheiten Gebrauch. So mögen die Menschen beispielsweise nicht nur gern große Mengen von Dingen kaufen, sondern sie auch sofort in Gebrauch nehmen, wobei sie vergessen, daß jeder Gegenstand viele komplizierte Schichtungen

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in sich birgt. Die alte Sitte, jeden Gegenstand durch Räuchern zu desinfizieren, hat einen auf der Hand liegenden Grund. Diese Sitte war jedoch nicht so sehr eine Vorsichtsmaßnahme gegen physische Schichtungen als gegen die subtilen, mit all ihren psychischen Auswirkungen.

222. Solange die Menschheit fortfährt, in einem körperlichen Bewußtsein zu verweilen, können die

Methoden der konventionellen experimentellen Medizin kaum geändert werden. Nur wenn das Bewußtsein zur psychischen Energie gelenkt wird, kann der Empfindungslosigkeit der Vivisektion ein Ende gemacht werden. Das Arbeiten mit lebenden Pflanzen einerseits, und die Anwendung von psychischer Energie andererseits, werden die Gedankentendenz in eine neue Richtung führen; aber jedenfalls hat jeder Protest gegen Vivisektion bereits Unsere Zustimmung. Solche Proteste deuten eine Kenntnis der Erscheinungen der Subtilen Welt an und ein Verständnis dafür, daß Vivisektionen neue Ansteckungsquellen werden können. In Zukunft werden Krankheiten infolge einer hinreichenden Prophylaxe, in Verbindung mit der Anwendung von psychischer Energie, nicht mehr existieren. Aber bis dahin ist es nötig, der Grausamkeit der Vivisektion so weit wie möglich ein Ende zu machen und die Tatsachen über psychische Energie zu wiederholen. Durch ein solches beständiges Erinnern wird die Energie selbst mehr in Erscheinung treten. Denn feuriges Denken ist auch ein Entzünden der Fackeln.

223. Neues Denken bedeutet nicht das Niederreißen von allem, was alt ist. Es wird tatsächlich der

beste Freund von allem sein, was bereits entdeckt worden ist. Solches Denken verwirft keine Formel, die nur aus dem Grunde nicht verstanden wird, weil sie im Augenblick nicht klar ist. Unser Freund wird eine unverständliche Formel sorgfältig beiseitelegen. Oft handelt es sich bei etwas Unverständlichem nicht um eine verborgene Errungenschaft, es hängt von einer Menge von vergänglichen Spracheigentümlichkeiten ab. Nicht jede Sprache ist erhalten geblieben; selbst im Laufe eines Jahrhunderts ändert sich die Bedeutung von Ausdrücken, was zu einer zunehmenden Kompliziertheit der Denkweise führt. Laßt uns fließendes Wasser nicht bedauern, aber laßt uns nicht vergessen, daß wir alte Errungenschaften mit neuen Augen betrachten. Selbst viele isolierte alte Ausdrücke mögen seltsam erscheinen, weil sie in fremde Dialekte eingefügt worden sind. und ihre Aussprache oft entstellt worden ist. Im Altertum sangen die Menschen diese bedeutsamen Worte, um sie zu behalten, aber die Rhythmen sind als etwas Unnötiges aufgegeben worden. Doch dadurch, daß die Menschen den Rhythmus verloren haben, haben sie die Bedeutung der Schwingungen vergessen. Neues Denken vergißt die grundlegenden Gedanken nicht.

224. Güte ist eine der feurigen Eigenschaften. Aber was haben die Menschen aus dieser Eigenschaft

gemacht? Nicht Schlappheit sondern volle Gerechtigkeit ist in Güte einbegriffen. Das feurige Herz versteht die Unzulässigkeit von Bosheit genau. Es weiß über die schöpferische Kraft Bescheid, die Bosheit als wertlose Zweckdienlichkeit ausschließt. Güte empfindet auch Zielbereitschaft, nämlich das höhere Maß der Gerechtigkeit. Über den Gerechtigkeitssinn haben Wir viel gesprochen, aber er ist so grundlegend, daß man ihn in jeder Erklärung bestätigen sollte. Was wird sonst das persönliche Gefühl ausgleichen, wenn man von hinter einer Maske von Blut verborgen ins Licht blicken muß? Nicht ohne Ursache sagen die Menschen von einem ungerechten Richter, daß er Blut in seinem Auge hat. Auf diese Weise müssen wir inmitten der Gespräche über feurige Reaktionen beständig die feurigen Ströme unserer Nervenzentren regulieren. Jede Erwähnung von Feuer ruft bereits eine gewisse Spannung desselben hervor. Darum muß jeder der feurig denken möchte, auch über feurige Verantwortung Bescheid wissen. Eine solche Verantwortung ist äußerst schwerwiegend, denn sie umfaßt die entgegengesetztesten Anfänge. Doch zwischen den unterirdischen Feuern und dem höheren Licht ist ein weiter Bereich!

225. Inmitten -des Kampfes ist es möglich, einen Augenblick der Erholung und gegenseitigen

Beziehungen zu haben. Ihr habt etwas wie stachelige Ströme gespürt. Die Ströme selbst sind nicht stachelig, aber es scheint so infolge des Widerstandes, mit dem die irdischen Schichten erfüllt sind. Diese Pfeile der Dämonen verbergen die Sonne. Wir müssen alle Energien verstärken, und daher sind gegenseitige Beziehungen besonders nötig.

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226. Während der Gedankenübertragung entsteht die Schwierigkeit nicht so sehr vom Sender, sondern sie liegt im Empfang. Das Senden findet durch die Spannung von Herz und Willen statt, daher hängt es ganz vom Sender selbst ab. Aber der Empfänger ist gewöhnlich in anderen Umständen. Er mag nicht nur mental überlastet sein, sondern sein Denken und sein Bewußtsein mögen abwesend sein. Weiterhin können die höchst unerwartetsten Ströme den Raum durchschneiden und dadurch einen Teil der Sendungen entstellen. Um dieses Hindernis wenigstens teilweise zu vermeiden, lehren Wir Wachsamkeit und Bereitschaft. Wenn sich das Bewußtsein an diese Zustände gewöhnt, bleibt der Empfänger gespannt und offen. Diese Methode beständiger Wachsamkeit ist nicht nur die Unsrige, sie wurde bereits im weit entfernten Altertum angewandt. Jede Einweihung in die Mysterien enthielt die Frage: „Ist Dein Ohr offen?" Ein solches Offensein bedeutete in erster Linie die Fähigkeit, angespannte Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten. Der Umstand einander schneidender Ströme wurde durch Streben zum Hierarchen, mit dem ein Kontakt hergestellt worden war, vermieden. Zwar können schädliche Versuche gemacht werden, die bewußt beabsichtigen, die Ströme abzubrechen oder zu verfolgen. Außer den bereits erwähnten atmosphärischen Leitungen ist es möglich, Lauschen durch gegenseitiges Streben zu vermeiden — dies ist als ob die Leitung galvanisiert wird. So ist es möglich, nach und nach viele nützliche Dinge zu erreichen. Überdies, laßt uns nicht vergessen, daß diese Errungenschaften unauslöschbar sind.

227. Die Menschen dürfen nichts Verdorbenes in ihrem Haus aufbewahren. Die Gegenwart von

Gärungen oder von abgestandenem Wasser zieht unerwünschte Wesen an. Wenn das Photographieren von Wesen aus. der Subtilen Welt mehr fortgeschritten sein wird, wird es möglich sein, auf einem Film den Unterschied zwischen der Umgebung von einem Stück Käse oder Fleisch und derjenigen einer frischen Rose zu registrieren. Um logischen Argumenten vorzubeugen, man kann tatsächlich sehen, daß die" Formen, die von Fleisch angezogen werden, abstoßend sind. Diese Liebhaber der Zersetzung begleiten ein Mahl, dem sie zugeneigt sind, sogar bis zum Mund. Man kann auch vor dem Photographieren von Auren durch das Aufnehmen von Bildern von Gegenständen mit ihrer Umgebung Erfahrung sammeln. Wie stets erfordert das Experiment Geduld und Ausdauer. Es sollte mit bedeutungsvollen Gegenständen beginnen. Von den reinen Aromen muß man die Rose vorziehen; sie enthält ein sehr andauerndes öl. Aber man sollte nicht vergessen, daß Blumen gepflückt werden sollten, bevor Verwesung eingesetzt hat. Ich weise auf Rosen hin, weil sie die größte Menge von feuriger Energie enthalten. Somit sind Liebhaber von Rosen der feurigen Energie nahe. Die Wesen, die sich von verwesenden Dingen ernähren, vermeiden Aromen der feurigen Energie. Man muß diese Andeutung in ihrer ganzen Einfachheit und ebenso wie eine Auskunft von einer Apotheke annehmen.

228. Während der Erforschung von Gewichtsverlust wird das Auflegen der Hände gebraucht, ebenso

wie während einer Gewichtszunahme. Dies bedeutet, daß die Hände eine gewisse feurige Energie übertragen.

Aber dies wird nur ein gewisser feuriger Schritt sein; der nächste wird die Übertragung derselben Energie vermittels des festen Blickes sein, bei dem die Frage der Entfernung nebensächlich sein wird. Auf diese Weise ist es möglich, das Gewicht eines Gegenstandes von weitem zu vergrößern oder zu verringern. Wahrhaftig, würde es nicht eine angenehme Beschäftigung für einen Kaufmann sein! Darum ist es gut, daß die Offenbarung solcher Energien im heutigen Zustand der Menschheit nicht allgemein verbreitet ist. Es ist möglich, auf viele Experimente hinzuweisen, die das tägliche irdische Leben erleichtern können; aber tatsächlich würden die Menschen Gebrauch davon machen, um die Zahl der Tötungen zu vergrößern. Inzwischen klopfen die feurigen Energien an ihre Gefängnistüren. Der Tag kommt, wo sie entweder auf intelligente Weise angewandt oder als feurige Krankheiten oder kosmische Katastrophen hervorstürmen werden. Drei Möglichkeiten liegen vor der Menschheit. Es bleibt ihr überlassen, ihrem Bewußtsein entsprechend, eine von ihnen zu wählen. Freie Wahl wird stets gegeben. Niemand kann leugnen, daß vor der Katastrophe eines Weltkrieges sehr viele Warnungen gegeben wurden. Selbst nicht sehr weitsichtige Menschen beobachteten sie, aber Wahnsinn machte die Menschen blind. Diese Offenbarung war vor den Augen der lebenden Generation, doch ihre Vorsicht hat nicht zugenommen. Zehn Millionen Opfer übervölkerten die Schichten der Subtilen Welt. Die Menschen beteten um Tötung, aber sie dachten nicht über die Sühne für die Verletzung des Gesetzes der Existenz

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nach! Statt intelligentes Verständnis zu zeigen, sind die Menschen zu neuen Tötungen bereit; sie erwägen nicht, daß feurige Energien den Planeten als eine natürliche Wirkung des Naturgesetzes überfluten werden. Somit ist es nötig, im „Feurigen Buch" für die wenigen zu schreiben, die bereit sind, über die Zukunft nachzudenken!

229. Wenn gefragt wird: „Sind die Welten bewohnbar?" antwortet bejahend. Vom irdischen

Standpunkt ist zwar nicht überall ein Wohnort, aber im Sinne der Existenz sind die Welten bewohnbar. Tatsächlich sind alle diese verschiedenen Evolutionen nicht immer gegenseitig zugänglich. Doch es wird kein großer Fehler sein, zu sagen, daß der ganze offenbarte Weltraum bewohnbar ist. Das Mikroskop deutet Leben auf dem ganzen Planeten an, dasselbe Gesetz ist auch für den Weltraum gültig. Laßt uns wieder zum Schaden zurückkehren, der durch Tötung angerichtet wird. Jede Explosion verletzt das Gleichgewicht von vielen Wesen, die für uns unsichtbar sind. Nicht Millionen, sondern nicht abzuschätzende Billionen werden durch Krieg verletzt. Man darf die ganze atmosphärische Durchwirbelung durch Gas und Explosionen nicht vergessen. Dies ist kein Okkultismus, sondern wissenschaftlich begründeter gesunder Menschenverstand. Laßt also die Menschheit den Gegenstoß nicht vergessen.

230. Das Erwägen des Gegenstoßes oder des Karmas sollte den Menschen nicht schwächen; im

Gegenteil, es sollte ihn zu schönen Handlungen antreiben. 231. Tatsächlich ist Feuer eine vereinigende Kraft. Wenn das Feuer verschwindet, setzt sofort

Verwesung ein. Es ist wahr, daß Verwesung durch Gärung neues Feuer ansammelt, aber dies ist bereits eine besondere Verbindung von Elementarteilchen. Man sollte auf ähnliche Weise über jede Tätigkeit nachdenken. Es wird kein Fehler sein, zu sagen, daß die Ausweisung des Feuers vom Denken Zersetzung herbeiführt. Wenn Ich über Vereinigung rede, setze Ich ebenfalls ein feuriges Zusammenschweißen voraus. Wie der Gießer die richtige Menge von Metall für eine Gruppe von Figuren kennt, so wirkt Feuer auf die Vereinigung von Menschen. Diese Vereinigung kann als die Schöpfung einer riesenhaften Figur mit der ganzen Kraft eines Riesen dargestellt werden. Und wir müssen nach der Bildung dieser Verbände des Geistes streben. Laßt uns sie nicht als künstliche Golems betrachten. Das Ungeheuer, Golem, blieb ohne das Feuer des Geistes, und dadurch vernichtete es sich selbst. Der Geist ist ein feuertragender Magnet, und es ist möglich, ihm einen Teil der höheren Energien hinzuzufügen.

232. Sie werden kommen — die Feuerlöscher; sie werden kommen — die Verderber; sie werden

kommen — die Kräfte der Dunkelheit. Es ist unmöglich, eine einmal begonnene Zersetzung zu vermeiden. Aber wer weise ist, schaut nicht zurück, denn er weiß, daß Feuer unerschöpflich ist, wenn es hervorgerufen worden ist. Nicht grundlos beauftrage Ich Euch, die Tatsache dieser Verordnungen beständig zu wiederholen. Die bloße Wiederholung stärkt schon die Grundlage.

233. Es ist nicht passend, die Zeit zu vergeuden, wenn sich Wolken sammeln. Ich erinnere Euch

daran, daß die hauptsächliche Grundlage der Eine Anker ist. Es ist nicht passend, zurückzublicken, wenn der Weg über einen Abgrund führt. Man muß sich einfach um der Rettung willen vereinigen.

234. Wenn wir alle Himmelskörper aufzählen, wenn wir die ganze offenbarte Tiefe messen, werden

wir dadurch doch nicht die gegenwärtige Stunde bessern. Mit mutigem Herzen muß man die schmerzliche Dunkelheit erkennen, die sich nähert, wenn die Feuer ausgelöscht worden sind. Nach der Ansicht vieler Menschen ist Einigkeit ein unnötiger Anachronismus. Sie nehmen an, daß die Individualität durch Uneinigkeit gesichert wird; derart ist die Logik der Dunkelheit. Doch zuweilen finden die Menschen inmitten von gefährlichen Epidemien dadurch Rettung, daß sie sich an einfache Hilfsmittel erinnern. Ebenso einfach sind die Mittel der Vereinigung. Sie vernichten die Dunkelheit unfehlbar. Somit laßt den Speer nicht über dem Drachen schlummern.

235. Feurige Bestätigung findet nicht in angenehmer Schläfrigkeit, sondern in Sturm und Blitz statt.

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Wer sich daran gewöhnt, inmitten des Gewitters Ruhe zu empfinden, meditiert mit Leichtigkeit über die Feurige Welt. Es ist nötig, über die Welt des Lichtes nachzudenken. Gedanken sollten zu ihren Höhen emporgesandt werden. Auf diese Weise ist es möglich, gedanklich nicht nur am irdischen Kampf, sondern auch am Kampf der Subtilen Welt teilzunehmen. In der Tat, irdische Zerstörungen sind wie nichts im Vergleich mit der Zerstörung der Subtilen Welt. Sehr viele der besten Absichten werden gemeinsam mit abscheulichen Ansammlungen vernichtet. Gleichzeitig werden die Bewohner in Mitleidenschaft gezogen, besonders jene, die sich als tätig erweisen. Es gibt viele von ihnen, sowohl in den niederen als auch in den höheren Schichten. Das hindurchbrechende Feuer wird von allen empfunden, die sich nicht an den feurigen Zustand gewöhnt haben. Wenn Ich daher über das Denken an die Subtile Welt spreche, so empfehle Ich etwas Nützliches, und wenn Ich über das Denken an die Feurige Welt rede, so empfehle Ich etwas Unerläßliches. Die Bestätigung des feurigen Denkens ist bereits eine Errungenschaft der Unüberwindlichkeit. Wie die Panzerringe eines Waffenrockes allmählich zusammengefügt werden, so wächst auch das feurige Gefieder unsichtbar.

236. Man kann sich einen Augenblick ohne die Elemente von Erde und Wasser und sogar von Luft

vorstellen, aber es ist unmöglich, sich selbst einen Augenblick ohne Feuer vorzustellen. Seltsam ist der Bau, wenn das, was am grundlegendsten ist, unsichtbar bleibt — doch bereit ist, überall auf die einfachste Art und Weise offenbart zu werden. Gelehrte wünschen das Element des Feuers nicht voll und ganz anzunehmen, doch jede Teilung desselben belastet nur die Zukunft.

237. Denkt Ihr nicht, daß ein beträchtlicher Teil Eurer feurigen Energie anderswohin gelenkt worden

ist, wenn Euch sozusagen die Worte entfallen? Man sollte nicht darüber erstaunt sein, daß feurige Energie beträchtlich verausgabt werden muß, wenn die Menschen in weit von einander entfernten Ländern sind. Die feurige Substanz des Moschus kann nur mit Mühe diese Verausgabung ersetzen. Das Denken über entfernte Tätigkeiten verstärkt die Sendung von Energie. Man kann verwirrt denken, als ob man in einem schläfrigen Zustand wäre, und durch diesen schwachen Druck wird kaum Energie erzeugt; aber die Gedankenkraft ist wie der Hebel einer Pumpe, und die Tätigkeit des Kolbens der Pumpe wird eine entfernte Errungenschaft hervorrufen.

238. Man muß verstehen, was für eine große Errungenschaft es ist, inmitten eines Angriffs

Gleichgewicht zu bewahren; Ich lobe dies. 239. Durch seine feurige Energie kann der Mensch unterirdische Erze und Gewässer entdecken. Diese

okkulte Eigenschaft ist bereits eine angenommene Tatsache geworden. Da eine solche Anwendung von feuriger Energie möglich ist, bedeutet es, daß es auch viele andere Erscheinungen von Agni geben kann. Verbindungen von feuriger Energie mit Ton, Farbe oder anderen feurigen Zweigen des Einen großen Fohat, verbürgen die Neubildung der ganzen Weltanschauung. Laßt die Menschen sich einfach den Strömen des feurigen Uruvelas nähern. Jeder besitzt die feurige Energie bis zu einem gewissen Grade. Es gibt zahlreiche Anwendungen von Fohat; nicht nur Menschen des feurigen Elements, sondern sogar diejenigen, welche den anderen Elementen angehören, können aus dem Kelch von Fohat schöpfen. Wenn die Experimente der Gedankeneinwirkung auf Pflanzen bemerkenswerte Resultate gezeigt haben, können auch Beobachtungen über die Wirkung von Gedanken auf eine Flamme angestellt werden. Unter einem Strom feurigen Denkens kann eine Flamme beginnen, sich zu nähern oder sich zurückzuziehen. Die Ägyptischen Mysterien wiesen auf die besondere Kraft eines Gedankens, der durch eine Flamme gesandt worden ist, hin. In diesem Rat war die Erkenntnis: der Feurigkeit des Denkens enthalten. Auf diese Weise kann man die Aufmerksamkeit der Menschen auf die Fohatischen Sphären lenken.

240. Der eine empfängt das Abendmahl aus einem feurigen Kelch; ein anderer schluckt einen Becher

entflammenden Weines. Der erste befindet sich „in geistiger Verzückung, der zweite schaudert in der Flamme und wird vernichtet. Der erste kann endlos Das Abendmahl empfangen; der zweite erreicht bald die Grenze der Vergifturig. Liegt die Lösung nicht im Geist? Die Qualität des Denkens gebraucht das

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Feuer für das Gute. Trunksucht ist beklagenswert als falsche Anwendung des Heiligen Feuers. Am allerwenigsten Kann Feuer mit Egoismus verkuppelt werden.

241. Ist es für jemand, der auf Erden inkarniert ist, möglich, in der Subtilen Welt mental schöpferisch

tätig zu sein? Es ist möglich, besonders wenn Agni wirkt. Es ist möglich, Pflanzen zu kultivieren und sie zu veredeln. Es ist möglich, konstruktive Formen zu erschaffen; man. kann an sehr vielen Verbesserungen teilnehmen, vorausgesetzt daß sie nicht häßlich sind. Urusvati hat einen Baum gesehen, den sie gepflanzt hat. Somit ist es möglich, aus schwachen, zerbrechlichen Formen etwas Starkes und Dauerhaftes zu erschaffen. Auf diese Weise bereiten wir während unserer irdischen Existenz die zukünftigen schönen Gärten vor. Denken erschafft in seiner ganzen schöpferischen Wirkung auch unser eigenes zukünftiges Glück. Auf diese Weise überschreiten wir vermittels des Denkens die Grenzen der Erde.

242. Licht aus Dunkelheit — diese Wahrheit scheint für viele noch immer ein Paradox. Die großen

Massen haben Licht nicht gesehen und verstehen nicht, daß das Höhere Licht, sowohl den irdischen als auch den subtilen Augen, unerreichbar ist; selbst seine Funken ermüden die Augen. H. war von Wogen dieser Funken umhüllt und Urusvatis Augen waren besonders ermüdet. Diese Umhüllung war für Ihn notwendig, es war ein Beispiel einer mentalen Sendung in eine große Entfernung. Auf diese Weise senden Wir Hinweise, aber infolge von verschiedenartigen Spannungen wird vieles entstellt. Es kann bestätigt werden, daß Gereiztheit zehnfache Energie erforderlich macht, und solche Funkenstrahlungen können einem den Kopf abtrennen. Wenn Ich Euch daher rate, Euch der Gereiztheit zu enthalten, so bedeutet es, daß Wir uns bemühen, die besten Resultate zu erzielen. Feurige Energie übertrifft alle Begriffe.

Die Menschen widerstehen dieser Kraft und verursachen dadurch viel Unheil. Die Erscheinung der Umhüllung mit feurigen Funken hängt von vielen verschiedenen Ursachen ab. Feurige Rüstung schützt den Menschen vor feindlichen Pfeilen.

243. Man darf sich dem Feuer nicht mit habsüchtigen Zielen nähern. Ein einfaches Gebet über

Vervollkommnung öffnet die besten Pforten. Ebenso hilft eine einfache, aufrichtige Haltung die tatsächlichen Rhythmen des Kosmos zu erkennen. Es ist leicht, kosmischen Rhythmus durch Habgier zu ersetzen, aber die Verbindung mit der Hierarchie führt zur Erkenntnis der Wahrheit. Erfahrung im Schönen hält den Menschen innerhalb der Grenzen der Echtheit. Wenn die irdische Welt so reich ist, wenn die Subtile Welt noch reicher ist, wenn die Feurige Welt so majestätisch ist, dann ist Erfahrung im Schönen erforderlich. Nur Schärfe der Beobachtung hilft Schönheit bestätigen. Es ist ein Irrtum zu glauben, daß vorübergehende Methoden der Kunst eine einzige Grundlage zur Bildung eines Urteils legen können. Tatsächlich verschafft nur die Beobachtungsfähigkeit, die das dritte Auge stärkt, eine feste Grundlage für schöpferische Tätigkeit, die auch in der Subtilen Welt geeignet ist.

244. Schöpferische Tätigkeit in der Subtilen Welt unterscheidet sich beträchtlich von irdischen

Umständen. Man muß sich an sogenannte mentale schöpferische Tätigkeit gewöhnen. Es ist wahr, daß Denken in seinen Windungen sehr unklare, flackernde Umrisse hervorrufen kann. Dauerhafte Formen hängen nicht nur von der Willenskraft ab, sondern auch von früheren Beobachtungen. Wie Mineralien durch einen feurigen Prozeß wohlgeformte Kristalle hervorrufen, so ist auch für schöpferische Tätigkeit Feurigkeit nötig. Wie alles andere wird sie allmählich angesammelt und gehört zu den tief verwurzelten Anhäufungen, darum kommt sie niemals zu spät.

245. Ihr schätzt in Mitarbeitern ein weises Urteil; dasselbe gilt für die ganze Kette der Hierarchie.

Wissen allein wird nicht die feurige Wachsamkeit des Denkens verleihen, die durch viele Erfahrungen angesammelt worden ist. Was in allen Lebenslagen möglich oder unmöglich ist, kann nicht aufgeschrieben werden. Wissen allein ist eine tödliche Gefahr, aber seine Anwendung ist eine feurige Kunst. Darum schätzen Wir ein gesundes Urteil so hoch ein, jenes direkte Wissen, das flüstert, wann man den Schlüssel nicht im Schloß drehen sollte. Wer ein solches direktes Wissen angesammelt hat, wird kein Verräter sein, weder bewußt noch indirekt. Den Schlüssel nicht der Bewußtseinsstufe entsprechend fortzugeben, bedeutet als Verräter zu fungieren. Tücke oder Fälschung nicht zu bemerken, bedeutet an

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einem Mangel an Urteilskraft leiden. Einsicht, die erst morgen kommt, ist nicht viel wert. Eine solche Erkenntnis wird den Menschen nicht davon abhalten, über den Abgrund zu fallen — aber wie empfindungsfähig muß die Ansammlung des weisen Urteils sein! In jeder Schule muß die Entwicklung schnellen Denkens gelehrt werden; wie kann man ohne diese Fähigkeit durch die Flamme schreiten?

246. Ihr habt über die Tatsache gelesen, daß siebzehn Jahre lang täglich Erdbeben stattgefunden

haben; diese wissenschaftliche Auskunft ist nicht ganz richtig. Seit achtzehn Jahren hat die Erde unaufhörlich gebebt. Man muß alle Einzelheiten der Daten der sich nähernden feurigen Katastrophe bestätigen. Angesichts der Zunahme der Erdbebenwellen sollte man tatsächlich wachsam sein und sich fragen, ob alles in Ordnung ist. Aber die Nadel des Erdbebenanzeigers hilft dem Weltzustand nicht. Selbst wenn eines Tages alle seismographischen Nadeln zerbrechen würden, so würde dies keine Hilfe sein, und außerdem, welche Zeitung würde irgendetwas über diesen Bruch berichten! In einem Wort, Ereignisse, die von Menschen hervorgerufen werden, haben eine größere Bedeutung als sie denken. Somit zählt achtzehn Jahre zurück und Ihr werdet ein bedeutungsvolles und höchst abscheuliches Ereignis erkennen.

247. Die Erderschütterungen werden stärker; fragt diejenigen, welche einen Doppelpuls haben, wie

sehr er zugenommen hat. Zweifellos ist alles, was mit feuriger Energie in Beziehung steht, gesteigert und verstärkt worden. Die Menschen stärken diese Regionen durch die Art ihres Lebens und Denkens. Nichts reizt das feurige Element so sehr wie ungeordnetes Denken. Früher wurden die Menschen wenigstens zuweilen gelehrt zu denken. Nicht selten erweckte das Betrachten und Lernen der Gesetze des Lebens den Gedankenstrom. Aber das Erwachen von Begierden und von Egoismus kann zu ungeordnetem Denken führen. Inmitten dieser bloßen Bruchstücke wird chaotische Wut erzeugt. Warum sollte man Zerstörung herbeirufen?

248. Während der Experimente mit Gedankenübertragung ist es möglich zu beobachten, in welchem Maße von außen kommende. Gedanken über das Gehirn dahinfliegen. Eine der Eigenschaften der feurigen Energie ist eine der Natur des Feuers entsprechende Inbrunst. Aus diesem Grunde ist es schwer, eine Mitteilung von außen im Gedächtnis zu behalten. Man sollte sich nicht wegen dieser feurigen Gewohnheit tadeln, sollte jedoch die Eigenschaften des Feuers beobachten. In der Tat, Wachsamkeit des Denkens ist behilflich, doch man kann die feurigen Verbindungen unter irdischen Bedingungen nicht im Gedächtnis bewahren. Es ist nicht nur schwer, von außen kommende Gedanken zu behalten, sondern es ist auch schwer, mehrere gleichzeitige Sendungen zu trennen. Und in einem solchen Fall leistet auch der Faden der Hierarchie Hilfe, denn ein einziges starkes Streben bringt sozusagen den ganzen Akkord in Einklang.

249. Über einen der Rischis heißt es, daß er bei der bloßen Erwähnung des Bösen Schmerzen

empfand. Man sollte einen solchen Rischi nicht als einen Müßiggänger betrachten, sondern vielmehr über seine Dissoziation vom Bösen erstaunt sein. Tatsächlich fühlt jeder, der Feuer wahrnimmt, das Böse mit besonderer Schärfe als direkten Gegenpol seines Wesens. Man muß, Ich sage, man muß diesen Widerstand gegen das Böse, den Gegner des Fortschritts, in sich entwickeln. Man muß, Ich sage, man muß. diese Grenzlinie, die den Vormarsch für das Gute der Evolution hindert, erkennen. Man mag über die Verflechtung solcher Grenzlinien hören, aber die Offenbarung des Feuers wird kundtun, wo Evolution und wo die Hinfälligkeit der Zerstörung ist. Die Feurige Welt ist ein wahres Symbol ununterbrochener Evolution.

250. Wenn wir uns einen Augenblick lang vorstellen, daß der Raum aus Papierschichten besteht und

wir ihn der Wirkung des Rundfunks und Fernsehens aussetzen, werden wir auf jeder Schicht einen perforierten Umriß finden; ganze Bildnisse werden auf den räumlichen Schichten eingeprägt werden.

Genau in derselben Weise bleiben Beeindruckungen auf den Schichten der Akasha. Manchmal sind wir bereit uns darüber zu beklagen, daß wir eine lange Zeitlang nicht das sehen, was wir zu sehen wünschen, aber wir ziehen nicht in Betracht, daß ein Bild aus verschiedenen Gründen nicht im Raum beeindruckt zu werden braucht. Bilder, die nicht von Menschenhand gemacht sind, werden wie Papierschnitzel in einem Wirbelwind davongetragen; aus diesem Grunde muß man sich an den Gedanken gewöhnen, daß alles unausrottbar ist. Nur so ist es möglich, wirklich vorsichtig und besorgt hinsichtlich

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seiner Umgebung zu sein. Man darf nicht denken, daß es möglich ist, dem Gesetz zu entgehen, das selbst in einfachen physischen Vorrichtungen ausgedrückt wird. Man kann sich leicht vorstellen, wie ein Bildnis, das räumlich übertragen wird, an jedem beliebigen Punkt seiner Übertragung abgefangen werden kann. Ihr wißt genug über physische Teraphim, dies bedeutet also, daß es auch subtile Teraphim geben kann.

Darum muß man alles Wertvolle nicht nur im Hause, sondern auch im Raum hüten. Schützende Luftkanäle können erschaffen werden, aber sie verzehren sehr viel Energie. Laßt uns darum lernen, den kostbaren Begriff wirklich zu beschirmen.

251. Jeder physische Apparat hat eine vollkommene Analogie in der Subtilen Welt. Überdies ist es

leicht zu verstehen, wie einfach es ist, die Kraft eines Apparates durch das Hervorrufen von Agni zu verstärken. Auf diese Weise ist es möglich, eine große Anzahl von Experimenten, die nicht erfolgreich ausgefallen sind, von neuem auszuführen. Die Experimente von Keely, und selbst der Apparat von Edison blieben unvollkommen für die Subtile Welt, weil die Energie von Agni nicht angewandt wurde; in einem Fall wegen eines Mißtrauens in der Umgebung, im anderen Falle wegen persönlichen Unglaubens. Es heißt, daß selbst eine Kerze nicht ohne Glauben angezündet wird.

252. Es wird den Menschen schwer, sich darüber klar zu werden, daß es bei jedem Flug möglich ist,

daß man nicht zurückkehrt — so unzulänglich stellen sie sich die Wirklichkeit vor. Es ist nötig, die Vergangenheit in den Aufzeichnungen der Alchimie und in Chroniken zu studieren. Wenn ein Verständnis von Agni erlangt worden war, wurde dies in der Wissenschaft und auch in Staatsproblemen widergespiegelt. Man darf nicht denken, daß Agni nur ein Fabrikinspektor ist, es ist die Triebkraft für alle Gedanken der Menschheit. Es muß nicht nur behütet, sondern tatsächlich hochgeachtet werden.

253. Man sollte nicht denken, daß die unglückliche Lage der Menschheit verbessert werden kann,

wenn die Menschen den drohenden Vulkan vergessen und ihre Zuflucht nicht zu psychischer Energie nehmen.

Die Verlagerung des Golfstroms ist nur eins der vielen drohenden Zeichen; viele andere sind mehr in der Nähe zu finden.

254. Der Bewußtseinsstufe Eures Zuhörers entsprechend zu reden, bedeutet daß man bereits auf einer

erhabenen Stufe steht. Verschiedene Dogmen sind besonders schädlich, weil sie eine starre Formel vorlegen, ohne die Bewußtseinsstufe zu berücksichtigen. Wie viele Verneinungen, wie viel Ärger und Verwirrung entsteht lediglich infolge der Verschiedenheit des Bewußtseinsgrades. Und nicht nur der Grad, sondern auch die Stimmung des Bewußtseins ist so oft der entscheidende Faktor. Genug ist über die Schädlichkeit der Reizbarkeit gesagt worden, die das Bewußtsein umwölkt; aber außer an diesen hauptsächlichen Feind muß man sich an alle kleinen Verwirrungen des Denkens erinnern." Man muß sich daran gewöhnen, den grundlegenden Gedanken der Existenz unverdunkelt zu erhalten. Somit beginnt wahre Evolution, wenn Schullehrer es lernen, mit den Schülern ihrem Bewußtsein entsprechend zu verfahren. Es ist unmöglich, die Menschheit einfach nach Alter oder Klasse einzuteilen. Wir sehen beständig, wie gewisse Kinder die Sprache der Erwachsenen brauchen, und ältere Leute, manchmal in Regierungsämtern, nur kindliche Ausdrücke verstehen können. Nicht für diese letzteren Kinder ist das Himmelreich! Das neue Bewußtsein kommt nicht durch mechanische Formeln. Somit muß man lernen, dem Bewußtsein des Zuhörers entsprechend zu reden. Dies ist nicht leicht, aber es stellt eine ausgezeichnete Übung in gesundem Urteil dar. Außerdem bezieht sich dies auch auf feurige Beschäftigungen.

255. Die feurige Spannung des Weltraumes verursacht unvermeidlicherweise eine besondere

Ermüdung der Augen. Es ist nötig, die Arbeit der Augen zu unterbrechen, indem man sie auf kurze Zeit schließt. Man kann auch Gebrauch von warmen Umschlägen machen, aber die Augen eine kurze Zeitlang zu schließen, ist sehr hilfreich. Sehr viele neue Umstände entstehen während der Epoche des Feuers. Man muß diese neuen Faktoren in allen Lebensumständen in Betracht ziehen. Der hauptsächliche Irrtum ist, die äußeren Umstände der Natur als etwas Unbewegliches zu betrachten. Der Mond mag zwar seit sehr vielen

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Generationen statisch geblieben zu sein scheinen, aber trotzdem war es einst möglich, eine beträchtliche Veränderung desselben zu beobachten. Eine Lampe auf einem Tisch fällt nur einmal um, aber die Möglichkeit besteht stets. Somit darf man eine zweckmäßige Prophylaxis im Zusammenhang mit der Spannung der feurigen Elemente nicht vergessen.

256. Die Leute sind stets vorsichtig, eine Lampe nicht umzustoßen. In dieser Vorsicht liegt ein

gewisser Respekt vor dem Feuer. Furcht vor Feuer ist nur eine unreife Bestätigung des Respektes. Es kann nicht bezweifelt werden, daß es den Menschen nicht an einem besonderen .Gefühl des Respektes für das Element des Feuers fehlt. Die Offenbarung dieses wunderbaren Elements hat stets ein besonders emporhebendes Gefühl verursacht.

257. Mißtrauen ist an sich schon eine Herausforderung. Eine Herausforderung mag bewußt sein, aber

im Falle des Verdachtes sind die Herausforderungen besonders verwirrt. Abgesehen von allen vitalen Komplikationen führt Mißtrauen zu einer Empfänglichkeit für Ansteckung. Wie viele Epidemien sind einzig und allein durch Verdacht verbreitet worden! Karmische Krankheitskeime werden durch Mißtrauen herausgefordert. Die Grenze zwischen Furcht und Mißtrauen ist fast nicht zu unterscheiden. Ein Wächter muß wachsam, sollte jedoch nicht mißtrauisch sein. Gleichgewicht wird nicht durch Mißtrauen hergestellt. Mut forscht nach der Ursache, aber verdächtigt nicht. Daher ist Mißtrauen in erster Linie Unwissenheit.

258. Viel Aufmerksamkeit wird heute der Astrologie zugewandt. Selbst die Wissenschaft bemerkt

endlich die kosmischen Gesetze. Aber man mag bemerken, daß selbst mit genauen Berechnungen oft Ungenauigkeiten vorkommen. Man sollte wissen, woher diese Schwankungen kommen. Wir dürfen nicht vergessen, daß der Planet gerade heute von schweren Schichten umhüllt ist; chemische Strahlen können durch eine solche gesättigte Atmosphäre gebrochen werden. Die Relativität von Deduktionen ist das Resultat dieser beispiellosen Situation. Dasselbe kann auf anderen Gebieten bemerkt werden. Die Behauptung, daß alte Berechnungen Irrtümer aufweisen, beruht auf einer Abgeneigtheit, der Realität Aufmerksamkeit zu widmen. Die Menschen wollen, daß alles ihrem eigenen Verständnis entspricht. Ihr habt einmal gesehen, wie eine Menge ihren Weg in ein Theater erzwang, während die Bühne bereits in Flammen stand. So ist es mit allem. Es ist wahr, daß der abgetrennte Kopf eines Hundes bellen kann, aber der menschliche Geist wird stumm. Derart sind Unvernunft und Mangel an Gleichgewicht! Die Zeit ist gefährlich; es ist gestattet, Seelenqual zu empfinden.

259. Fürwahr, die Wiederannäherung der Welten ist notwendig. Es ist nötig, das Bewußtsein selbst in

geringem Maße für diese Notwendigkeit vorzubereiten. Die Menschen müssen dafür vorbereitet werden, im Leben ohne erzwungene Magie verdichteten Körpern zu begegnen; aber hierfür ist es notwendig, daß das feurige Herz aufhört, eine Abstraktion zu sein.

260. Ich habe soeben einen Schüler von Bechterew beobachtet, der mit Gedankenübertragung in die

Ferne experimentierte, aber er konnte nicht einmal die einfachste Bedingung meistern. Er konnte Spannung nicht von der Gereiztheit trennen, die seinen Apparat hemmte. Während er glaubte, daß er sich bemühte, war er in Wahrheit nur gereizt und setzte voraus, daß das Experiment erfolglos sein würde. Während sein Denken theoretisch richtig war, konnte er seine Gefühle nicht trennen. Überdies wirkt Pseudomaterialismus, der voraussetzt, daß alles unter allen Umständen für jeden ist, störend. Gewiß, dies mag nach der Evolution von zwei weiteren Rassen möglich sein, aber heute kann man es mit der Last eines Elefanten auf dem Rücken einer Küchenschabe vergleichen. Das Verständnis für psychische Energie ist verwirrt. Obwohl sie ein stofflicher Hammer genannt wird, sollte sie doch wenigstens wahrgenommen werden. Der Name tut nichts zur Sache. Man kann eine Menge von Namen zitieren, aber Unreifheit wird ihretwegen nicht abnehmen. Die zunehmende Vergröberung der psychischen Energie ist die schrecklichste Seuche.

261. Im Altertum gebar Haß eine kleine Kreuzotter, aber keine Riesenschlange. Meßt das Böse nicht

an seiner Länge. Tatsächlich entspricht eine kleine Schlange dem Bösen genauer, da sie eine

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verhältnismäßig größere Zerstörung anrichtet. Wir sollten uns nicht auf äußere Maße verlassen; das Böse bemüht sich, durch unbedeutende Wesen zu schwächen. Zersetzung fängt ebenfalls mit dem Kleinsten an. Man kann beobachten, wie die wesentliche Natur einer ganzen Nation innerhalb einer Generation verändert wird. Ganze Zeitalter sind dort nicht erforderlich, wo die Schlange des Verrats ihr Nest gebaut hat. Es ist erstaunlich, wie die Würde einer Nation direkt vor unseren Augen in Trümmer zerfällt; aber menschlicher Verstand begreift ein so auffallendes Ereignis gewöhnlich nicht. Ein einziges zurückgewiesenes Wort mag den Grund dazu gelegt haben, trotz alledem endete es in Verrat. Wenn wir die Ereignisse am Ende des achtzehnten und in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts ins Gedächtnis zurückrufen, fällt uns die Ähnlichkeit mit einem kürzlichen Ereignis auf. Auf solche Weise ändert sich der Charakter ganzer Länder.

262. Kürzlich mag man bemerkt haben, daß Leute oft ohne Empfänger Radiowellen empfangen.

Obgleich dies für wissenschaftliche Beobachtungen nützlieh sein mag, mißfällt Uns andererseits diese Mischung von Strömen. Die Menschheit sollte sich an das Übertragen und Empfangen von Gedanken gewöhnen. Aber es ist nicht nützlich, wenn die feurige Substanz mit störenden gröberen Strömen gemischt wird. Eine solche Erscheinung deutet zwar darauf hin, bis zu welchem Grade das feurige Element bereits in der Menschheit verstärkt worden ist, aber sie wird keinen Vorteil daraus ziehen, wenn es unerkannt in unerwünschte Regionen hereinbricht. In der Tat, diese Ausbrüche mögen solche Dimensionen erreichen, daß sie zerstörend werden können. Ich bestätige, daß feurige Epidemien gerade von solchen Störungen beginnen können. Wenn Ich von Gleichgewicht und Zielbereitschaft spreche, wünsche Ich an die Harmonie allen Lebens zu erinnern.

263. jeden Tag nimmt die Spannung in der Natur und in den Menschen zu. Daher kann man sich

vorstellen, was in den Tälern vor sich geht, wenn selbst auf den Bergen besondere Maßnahmen getroffen werden müssen. Wahrlich, es ist eine beunruhigende Zeit; aber Ihr kennt das Universalheilmittel.

264. „Ich, ich, ich!" ruft das Kind aus, unwillig, seine Angehörigen zu seiner Beschäftigung

zuzulassen. Erinnern sich nicht Herz und Sinn bis zum Alter von sieben Jahren zuweilen an die Verpflichtung zu selbständiger Leistung auf Erden? Später verblassen die weisen Erinnerungen und schlagen oft ins Gegenteil um. „Laßt sie, hoch und niedrig, für mich arbeiten!" So spricht der Mensch, der Selbstvervollkommnung vergessen hat. Aber das Kind erinnert sich daran und verteidigt seine Unabhängigkeit. Wenn ein anderes Kind flüstert: „Wie kann ich es fertig bringen, es zu erreichen?" ist es für neue Erfahrungen und Eroberungen des Geistes bereit. Aber es ist nicht genug, daß solche Worte von Kindern geäußert werden — sie müssen bemerkt und anerkannt werden. Feurige Aufmerksamkeit sollte diese Rufe und Gelöbnisse der Subtilen Welt aufzeichnen. Ein kleines Kind erklärt: „Endlich bin ich geboren." In dieser Bestätigung des Strebens nach Verkörperung wird die Subtile Welt bewiesen. Man kann viele Beispiele zitieren, wo nicht nur kleine Kinder, sondern sogar neugeborene Säuglinge unerwarteterweise Worte von ungeheurer Bedeutung äußerten und später in ihren normalen Zustand zurückfielen. Man muß ein feurig offenbartes Gedächtnis und feuriges Interesse für seine Umgebung in sich entwickeln. Auf diese Weise sammelt man äußerst wertvolle Auskunft.

265. Wo auch immer Wahrheit offenbart ist, wird sie als solche verbleiben. Man sollte alles aus sich

hinauswerfen, was die Annahme der Offenbarung in ihrer vollständigen Wirklichkeit hindert. Man muß sich zu einer solchen Ehrlichkeit zwingen.

266. Man sollte nicht darüber lachen, daß Feuer das Höhere Element ist. Leichtfertiges Gelächter und

Scherze entsittlichen nur das Bewußtsein. Schließlich verliert man die Grenze, wo ernsthafte Feierlichkeit und Streben beginnen, aus den Augen.

267. Wenn wir verschiedene Zeugnisse von geistigem Scharfblick in Kindern ins Gedächtnis

zurückrufen, können wir kaum auf einer mechanistischen Zellentheorie bestehen. Erst später verlieren die Menschen sowohl die Wahrnehmung der Vergangenheit als auch diejenige ihrer Bestimmung. Wie oft

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sind Erwachsene von Kindern errettet worden! Wie oft haben Kinder es nicht gewagt, ihre Gefühle auszudrücken! Eine falsche Schüchternheit wird durch die umgebende Häßlichkeit hervorgerufen. Ein verfeinerter und erhabener Geist wird durch die zernagenden Wunden der Vorurteile betäubt. Wie oft verbieten Erwachsene jegliche Improvisation, wobei sie vergessen, daß diese der Gesang des Geistes ist! Selbst wenn die Technik unvollkommen sein sollte, wieviele schöne Samen können durch solche Äußerungen des Herzens eingeimpft werden! 268. Verschiedene Elementarwesen erwarten das Klopfen der Herbeirufung. Wahrhaftig, selbst in so niedrigen Formeln bleibt die Wahrheit bestehen, daß Elementarwesen bereitwilliger auf herbeirufendes Klopfen reagieren. Doch das Gesetz ist überall das- selbe. Ihr wißt, wie sehr Wir aller Magie entgegentreten. Aber selbst in einem Anrufen der Hierarchie des Lichtes verbleibt die Bedeutung des Rufes des Gebetes. Man sollte daran denken, daß selbst irdische Kräfte nicht reagieren, wenn sie nicht angeredet werden. Gerade ein solcher ganz materieller Strom wird während eines bewußten Anrufs der Hierarchie gebildet. Man sollte nicht annehmen, daß Feuer während eines solchen Anrufs nicht notwendig ist, da das lebendige Feuer das beste Reinigungsmittel ist. Aber wenn das Feuer des Herzens entflammt ist, ist kein Ersatzmittel nötig.

269. Freie Wahl wird in allem vorausgesetzt. Kein Zwang in irgendwelcher Form sollte den Pfad

hindern, aber es ist gestattet, jedem auf einer langen Reise eine Fackel zu geben. Nur Erleuchtung kann dem Menschen helfen, die Freiheit der Wahl zu begreifen, darum ist Erleuchtung die Bestätigung des Seins.

Von den frühesten Jahren an sollte jede Schule Unterweisung ermöglichen, Wirklichkeit mit der Essenz des Vorherbestimmten zu verbinden. Nur so können wir unsere Existenz mit Selbstvervollkommnung vereinen. Freie Wahl, Erleuchtung, Selbstvervollkommnung sind die Pfade des Feuers. Nur feurige Wesen können diese Stützpfeiler des Emporstiegs wahrnehmen. Aber jeder muß durch diese Pforten geführt werden, sonst ergeben sich zerstörende Wirkungen, die gemeinsam mit dem Chaos der Elemente den Planeten erzittern lassen. Auf diese Weise werden ungezähmte menschliche Verwirrungen zu der Erregung der Elemente hinzugefügt. Ich halte es für notwendig, Meine Worte über die Verwirrung, die alle Anfänge der Evolution unterdrückt, zu wiederholen.

270. In der Regel wünscht der Mensch, der errettet worden ist, seinen Erretter nicht zu erkennen. Wer

Feuer empfangen hat, strebt danach fortzueilen, ohne zu bedenken, daß Dunkelheit ihn verschlingen mag. 271. Ein Feuer wird nicht unter Wasser entzündet. Errungenschaft wird nicht in der Behaglichkeit

eines Treibhauses hervorgebracht. Inmitten menschlicher Lasten sollten wir uns fragen: „Ist dies nicht bereits eine Errungenschaft?" Inmitten der Bedrängnis sollten wir uns fragen: „Treibt dies uns nicht den Pforten der Errungenschaft entgegen?" Inmitten von Explosionen sollten wir uns fragen: „Besitzen wir nicht Kraft genug, allein ohne Hilfe emporzusteigen?" Auf diese Weise sollten wir jede Erscheinung daraufhin prüfen, ob sie zu Errungenschaft führt. Laßt uns also alles bemerken, was uns zu Errungenschaft drängt.

Wer kann genau voraussehen, was für ein Gegenstoß neue Umstände in Bewegung setzen wird? Aber ohne einen Anstoß wird die Materie nicht in Bewegung gesetzt werden. Diese Stöße, die der Materie versetzt werden, heißen „Herdsteine der Errungenschaft." Nur diejenigen, welche die schöpferische Substanz verstehen, werden begreifen, daß das Gesagte nicht bloß eine Ermutigung ist, sondern einfach die wohlbegründete Geltendmachung eines Gesetzes. Man kann das Gesetz zu einem Mißgeschick wenden, aber es ist richtig, die Zweckmäßigkeit, die von den Grundlagen des Seins hervorgeht, zu erfassen.

272. Jede Empfänglichkeit ist bereits eine Annahme von Feuer. Energiespannung ist die Umwandlung

eines homogenen Elements in aktive Schwingungen. Wahre Empfänglichkeit ist stets positiv, weil die feurige Energie dann direkt wirkt. Jede ungesetzliche Abweichung und Zerstörung erweckt das sogenannte schwarze Feuer. Es hat eine eigenartige Analogie mit venösem Blut. Aderlaß hatte seinen Grund. Das schwarze Feuer konnte dadurch abgelassen werden. Glücklicherweise macht das leuchtende Feuer keine so groben Maßnahmen erforderlich. Je natürlicher das Feuer angefacht wird, um so

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wohltuender ist es. Daher die Folgerung, daß das Feuer der Liebe das Vollkommenste ist. Ihr wünscht den Hierarchen zu schützen und Ihr tut es nicht aus Furcht, noch um Lohn, sondern aus Liebe. Das Ersetzen von Liebe durch Furcht oder Habsucht hat schwarzes Feuer zur Folge. Das Resultat ist dasselbe im Falle von irgendwelchen anderen unwürdigen Substitutionen. Jedes Feuer ist magnetisch; darum sollte man den Magnetismus des schwarzen Feuers so sorgfältig vermeiden. Es wandelt die Elementarteilchen dichter Ausstrahlungen nicht um, sondern wirkt gerade umgekehrt und belastet dadurch den Weltraum. Dies kann im Falle von Blutsverwandtschaft besonders schädlich sein, weil die dichten, nicht verbrauchten Teilchen so leicht angezogen werden und bereits geschwächte Organe überanstrengen können. Somit ist es nicht zweckmäßig, das schwarze Feuer zu entfachen.

273. Das Studium der Wechselbeziehungen unter den Menschen ist wahre Sozialwissenschaft. Die

Beziehungen zwischen Mensch und Mensch, die in der Soziologie studiert werden, offenbaren nicht alle Wechselbeziehungen. Soziologen studieren die Erscheinungen geistiger Reaktionen nicht. Sie überlassen dies der Psychologie. Aber diese Wissenschaft studiert, abgesehen davon, daß sie oberflächlich ist, gewöhnlich einzelne Individuen, während es notwendig ist, die Ausdrücke der Geselligkeit zu studieren, denn der geistige Einfluß ist gewöhnlich mächtig und sein Kontakt mit kosmischen Prozessen führt zur Lösung vieler Probleme. Man sollte Menschenmengen aufmerksam vergleichen und es auch lernen, ihre Handlungen mit dem Resonator der Natur zu vergleichen. Man sollte diese mächtigen Faktoren nicht übersehen. Es genügt nicht, die Wirkung einer Kanonensalve zu kennen; dies ist zu elementar. Es ist viel wichtiger, die Wirkungen der Blicke und Rufe einer Menschenmenge zu kennen. Man sollte begreifen, daß diese Wellen vermittels aller feurigen Ströme weit entfernte Küsten erreichen. Auf diese Weise kann man die Ursachen von vielen unerwarteten Ereignissen entdecken, aber dies erfordert Beobachtung.

274. Wer würde glauben, daß der Kelch eines Yogi heilsame Ströme für sehr vieles, fern und nah,

aussenden kann? Diese Ausstrahlungen sind sehr schmerzhaft, wie Nadeln, die von innen her stechen. Der Kelch kann es nicht unterlassen, seine Ansammlungen für das Wohl der Nächsten zu senden. Es ist nicht weise, diese Übertragungen des Wohlwollens als schmerzlos zu betrachten. Wenn sowohl die dichten als auch die subtilen Prinzipien wirken, muß Spannung entstehen. Aber der Geist ist bereit, diese Spannungen zu überwinden. Man muß verstehen, daß solche Übertragungen die Feurige Welt stärken. Zusammenarbeit mit solchen Graden von Feuer ist nicht leicht.

275. Man sollte Volksprophezeiungen, in denen kosmische Erscheinungen vorhergesagt werden,

Aufmerksamkeit widmen. Sehr oft kann man in ihnen genaue Berechnungen finden. Es können jedoch auch viele andere Umstände vorliegen.

276. Wenn ein eilender Reisender sich nach der richtigen Uhrzeit erkundigen sollte, könnte es kaum

ein Herz geben, das so grausam ist, ihn absichtlich zu belügen. Schon im Streben ist eine feurige Überzeugung enthalten. Wahrhaftig, Streben ist tatsächlich die Kraft, die den Menschen vor den Angriffen des Hasses errettet. Wenn Wir daher den großen Begriff, Agni, verkünden, wird Streben in seiner ganzen Inbrunst verstanden. Im Auffassungsvermögen der Menschheit wächst die Feurige Welt gemeinsam mit der Errungenschaft des Denkens. Aber versucht es nicht, ein Herz, das Feuer nicht kennt, von der Feurigen Welt zu überzeugen. Ein solcher Zwang wird nur zum schwarzen Feuer fuhren. Wenn wir die Zahl der Diener der Dunkelheit, die durch verschiedene Zwangsmaßnahmen hervorgerufen worden ist, zählen könnten, würden wir über den enormen Gesamtbetrag entsetzt sein. Man muß die äußerste Empfindungsfähigkeit besitzen, um zu verstehen, wann der Schlüssel zum zweiten und dritten Mal im Schloß gedreht werden kann. Weder Dogma noch Chemie können sagen, wann das heilige Wort gestattet ausgesprochen werden kann. Aber das Feuer des Herzens weiß, wann Karma und das Bewußtsein eines Bruders nicht überlastet werden wird; denn die Offenbarung von Agni darf nicht belasten.

277. Jeder stimmt damit überein, daß Bücher nicht zuviel einleitendes Material enthalten sollten. Doch

selbst Durchschnittsbaumeister geben zu, daß der Bauplatz erst gereinigt werden muß, und daß die nötigen Materialien herbeigeschafft werden müssen. Ihr selbst wißt, was es bedeutet, den Platz richtig zu reinigen,

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man muß wahre Dschungeln von Neid, Zweifel und aller Art Schutt ausmerzen. Man muß seine ganze Duldsamkeit und Großmut aufwenden, um nicht unter der Last von Unkräutern niedergebeugt zu werden. Natürlich werden sich alle Kräfte der Dunkelheit mit besonderer Heftigkeit gegen Feuer empören. Daher wird jedes Buch über die aufeinanderfolgenden Stufen des Lebens nicht kurz sein. Laßt den letzten Teil eines solchen Buches getrennt erscheinen, sonst wird jeder das Ende vor dem Anfang zu lesen wünschen. Diese Gewohnheit gefällt den Dienern der Dunkelheit besonders. Auf diese Weise rufen sie einen Triebsand für die Schwächlinge hervor.

278. Der Arzt sollte nicht überrascht sein, wenn er beobachtet, daß Symptome der Besessenheit das

Ausmaß einer Epidemie annehmen. Sie sind viel zahlreicher als das menschliche Denken sich vorstellt. Überdies sind die Varietäten äußerst verschiedenartig — von einer fast unwahrnehmbaren Exzentrität bis zur Gewalttätigkeit. Ich erkenne es hoch an, daß der Arzt einen Zusammenhang mit Geschlechtskrankheiten bemerkt hat. In der Tat, dies ist einer der Wege der Besessenheit. Man kann sagen, daß der Mehrzahl von denjenigen, die an einer Geschlechtskrankheit leiden, Besessenheit nicht fremd ist. In einer Beziehung hat sich der Arzt jedoch als zu optimistisch erwiesen — obwohl eine Geschlechtskrankheit den Eintritt der Besessenheit erleichtert, besteht ihre Heilung nicht in einer Vertreibung des verfolgenden Geistes. Ebenso kann auch Gereiztheit in außergewöhnlichen Formen einen verfolgenden Geist anlocken, aber man darf nicht erwarten, daß das erste Lächeln ihn vertreiben wird. Eine vollständige Wissenschaft ist in einer solchen Beobachtung enthalten. Der Arzt hat recht, wenn er wünscht, nicht nur Irrenhäuser, sondern auch Gefängnisse zu besuchen. Es würde nicht unangebracht sein, auch die Börse oder das Deck eines Schiffes zur Zeit von Gefahr zu besuchen. Man kann chronische, verzögerte oder vorübergehende Symptome beobachten. Ebenfalls kann der Schweiß beobachtet werden. Viele charakteristische Eigenschaften werden dem Beobachter allmählich augenfällig werden. Unter ihnen werden Einzelheiten der Subtilen Welt ausfindig gemacht werden. Eines bleibt jedoch unwiderleglich — die Ausstoßung des verfolgenden Geistes hängt nicht von physischen Methoden ab, nur Agni, nur die reine Energie, kann diesem menschlichen Unheil entgegentreten. Ich wiederhole das Wort Unheil, denn es ist dem Ausmaß der Epidemie angemessen. Sehr viele Ärzte werden Agni als Aberglauben, und den Glauben an Besessenheit als Unwissenheit betrachten. Die Menschen begaben andere so oft mit ihren eigenen Eigenschaften. Jedoch trotz alledem werden verfolgende Geister jeden Grades durch diese Forschungen beunruhigt werden.

279. Mehr als einmal haben Wir auf die Erwünschtheit von Flügen in die Subtile Welt hingewiesen.

Aber es mögen Umstände von solcher Spannung entstehen, die Uns dazu veranlassen, Vorsicht anzudeuten. Mit der besten Absicht mögen Flüge für jemand unerträglich werden. Wenn das subtile Wesen zum physischen Körper zurückkehrt, ist es ziemlich ermüdet, und jeder boshafte Angriff kann Schaden verursachen.

280. Der Arzt muß auch gewarnt werden, vorsichtig mit dem Besessenen umzugehen. Wenn man sich

dem Besessenen nähert, sollte man daran denken, nicht einmal die Vermutung der Besessenheit zu entschieden im Sinn zu haben. Man darf nicht vergessen, daß ein verfolgender Geist hochgradig empfänglich für Gedanken ist, sobald er Verdacht hegt, daß seine Gegenwart entdeckt worden ist. Er kann seine Bosheit auf viele Weise ausdrücken. Durch das Vernichten einer Besessenheit kann man viele zum Feind machen, darum sollte man seine Beobachtun- gen vornehmen, ohne die Tatsache persönlich zu offenbaren.

281. Unter feurigen Erscheinungen ist Ausstrahlung von den Fingerspitzen während der Arbeit sehr

lehrreich. Um die schreibende Hand herum sind Lichtwellen sichtbar. Dazu verändern sie sich auch noch dem Inhalt des Schriftstückes entsprechend. Man kann also eine äußerst wichtige Erscheinung beobachten — die sichtbare Teilnahme von Feuer, sowie die Variationen der Agni-Energie im Einklang mit der inneren Qualität der Arbeit. Natürlich habt Ihr nicht nur Farbwellen beobachtet, sondern auch leuchtende Formbildungen, die sich während des Lesens eines Buches ergeben. Diese Boten des Lichtes können sowohl von außen als auch von innen kommen, doch beide dienen als Beweis der Tätigkeit der feurigen

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Energie. Viele können diese Sterne sehen, wissen jedoch nicht, wie sie ihre Aufmerksamkeit darauf konzentrieren können. Dies bringt uns wieder zu demselben Punkt — spasmodischer Impuls hat keine größere Bedeutung als Schlaf, soweit es seine schließliche Wirkung auf die Arbeit betrifft. Nur konzentrierte Aufmerksamkeit und Ausdauer ohne Entmutigung werden zur Entdeckung der offenbarten Gesetze führen. Niemand sollte denken, daß die Möglichkeit nicht gegeben worden ist — sie ist vielmehr nicht angenommen worden.

282. Zweifellos besteht eine Verbindung zwischen der arbeitenden Hand und dem Kelch, die sich

durch Strahlung offenbart. Und wenn eine solche Verbindung wahrgenommen wird, kann man sich zu seiner Beobachtungsfähigkeit gratulieren lassen. Ebenfalls halte Ich Beobachtungen des Kampfes zwischen Licht und Dunkelheit für wertvoll; die Sterne des Lichtes und der Dunkelheit sind deutlich sichtbar und weisen auf einen kosmischen Kampf hin. Man kann voraussehen, wie im Laufe der Zeit eine astro-chemische Grundlage für viele Erscheinungen gefunden werden wird. Und jede Aufzeichnung derselben wird von großem Wert für die Zukunft sein.

283. Sagt dem Arzt auch, daß nicht alle Besessenheiten unbedingt dunkle zu sein brauchen. Es können

Einflüsse aus den mittleren Sphären vorkommen, die nach der Überzeugung des verfolgenden Geistes auf Gutes gerichtet sind, obgleich keine besonders guten Resultate erzielt werden. Die verfolgenden Geister sind so niedrigen Grades, und die Körper, die ihnen zugänglich sind, zeigen keine hohe Entwicklung, daher ergeben sich Dualismen des Denkens, Unausgeglichenheit und ein Mangel an Selbstbeherrschung. Es gibt viele solche Menschen, die schwachwillig genannt werden; tatsächlich schwächen die beiden Willen einander. Man kann solche Menschen nur dadurch heilen, daß man ihnen solche Arbeit zu tun gibt, die sie bevorzugen, doch in sehr intensivem Maße. Der verfolgende Geist wird verdrießlich, da ihm während einer so intensiven Arbeit keine Möglichkeit verbleibt, sich selbst auszudrücken, denn jeder verfolgende Geist sucht sein eigenes Ich zum Ausdruck zu bringen. Der Arzt kann also verschiedene Arten von Besessenheit beobachten, aber im Prinzip sind solche Epidemien ganz unzulässig im menschlichen Vormarsch zur Vollkommenheit. Weiterhin hilft der Begriff des Gurus außerordentlich, vor Besessenheit zu schützen. Im Falle eines Schwächerwerdens des Willens bietet der Lehrer seine überschüssige Kraft an, um das Eindringen des fremden, dunklen Einflusses zu verhindern. Natürlich kann der Lehrer mit einem hohen Bewußtsein durch Sein Feingefühl entscheiden, wann Seine Hilfe benötigt wird. Wahrlich, eine solche Lenkung hat nichts mit Zwang zu tun.

284. Feuriges Streben kann alle Diagnosen erleichtern, denn nichts anderes kann subtile Grenzlinien

bestimmen, denen es sogar an aus Worten bestehenden Definitionen fehlt. Nicht grundlos ist gesagt worden: „Laßt uns zur feurigen Stufe emporsteigen; dort bedarf es keiner Worte mehr." 285. Es ist tatsächlich lehrreich, die feurigen Erschütterungen des Planeten zu beobachten, besonders wenn Ihr über ihre ungewöhnlichen Einflüsse Bescheid wißt. Man kann die Bewegungen des Feuers ebenso erkennen, wie man die Gedanken von Menschen verfolgen kann.

286. Der Agni Yogi ist nicht nur ein magnetischer Brennpunkt, sondern er verbessert auch den

Gesundheitszustand seiner Lokalität. Somit nehmen der Raja Yogi und der Agni Yogi die Ströme des Weltraumes auf sich. Es ist keine Übertreibung zu behaupten, daß Yoga die Gesundheit des Planeten wiederherstellt. Man muß sich beeilen, die Bedeutung geistiger Vervollkommnung zu erkennen. Nur durch eine solche Wahrnehmung kann man den Druck der Aufgabe des Yogis erleichtern, bei der jeder ihn belasten kann, jedoch nur wenige helfen können. Man sollte wenigstens die Stufe einfachen Respektes für das Ungewöhnliche erreichen. Niemand trachtet darnach zu erwägen, wie leicht er durch seinen negativen böswilligen Angriff Leiden verursachen kann. Jeder unwissende Mensch ist einem Diener der Dunkelheit vergleichbar.

287. Es ist wahr, Armageddon verfehlt nicht sich auszudrücken, doch sogar die dunkle Kraft selbst

bringt zuweilen einen Vorrat neuer, schlauer Erfindungen hervor. Wir sollten uns nicht wegen der vielen, vielen Angriffe beklagen. Es kann nicht anders sein. Die Fähigkeit, sich an Gefahr zu gewöhnen, ist eine

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mächtige Waffe gegen Feinde. Wahrlich, die Menschen sind jeden Augenblick in Gefahr. Es ist eine große Täuschung zu glauben, daß alles in Sicherheit geborgen ist. Maya erscheint den Menschen unter der Verkleidung der Gelassenheit, aber gerade der Yogi fühlt, daß das Kreuz der Existenz unveränderlich steht. Nur die Annahme des Kreuzes und die Besteigung des Berges, wo sogar fünfbeinige Kälber sind, nur eine solche Tapferkeit wird den Menschen über den Abgrund befördern. Laßt uns nicht vergessen, daß Ich Vorsicht angeordnet habe, weil sie eine Eigenschaft der Tapferkeit ist.

288. Der Lehrer freut sich, wenn kollektive Arbeit möglich ist. Verwerfung von kollektiver Arbeit ist

Unwissenheit. Nur eine erhabene Individualität findet den Maßstab für kollektive Begriffe in ihrem Innern. Solange die Persönlichkeit sich vor kollektiver Arbeit fürchtet, ist sie noch nicht individualisiert; sie verbleibt noch in der erstickenden Atmosphäre der Selbstsucht. Nur wahre Erkenntnis der Unzerstörbarkeit der Freiheit erlaubt Teilnahme an kollektiver Arbeit. Nur durch einen solchen gegenseitigen Respekt können wir die Verwirklichung harmonischer Arbeit erlangen —in anderen Worten, aktives Gutes erreichen.

In diesem Guten wird das Feuer des Herzens entzündet, daher ist jede Offenbarung harmonischer Arbeit so freudig. Solche Arbeit vermehrt die physische Energie ganz ungewöhnlich. Laßt die Arbeit wenigstens in kurzer gemeinsamer Arbeit durchgeführt werden; selbst wenn dies zunächst nur für kurze Perioden geschieht, muß sie in vollständiger Eintracht und eifrig auf Erfolg bedacht vor sich gehen. Im Anfang ist Ermüdung infolge von Uneinigkeit unvermeidlich, aber später wird die koordinierende kollektive Kraft die Energie zehnfach vervielfältigen. Auf diese Weise kann man selbst in kleinen Kernzentren das Urbild des Weltfortschrittes vorwärtsrücken.

289. Sonnenvögel steigen nicht zur Erde herab. In dieser Sage ist die Trennung der feurigen Welt von

irdischen Umständen angedeutet. Man kann erkennen, daß die Menschen dem feurigen Element gegenüber von alters her besondere Ehrfurcht erwiesen haben. In der Tat, mit welcher Besorgtheit muß man jede feurige Erscheinung betrachten! Inmitten des allergewöhnlichsten Lebens kann man die Funken des höheren Feuers entdecken. Dies bedeutet, daß um jeden solchen Funken herum eine gereinigte Atmosphäre erwächst; darum ist es besonders abscheulich, diese schimmernden Lichter auszulöschen. Sie flammen unerwarteterweise auf, aber das Auslöschen solcher Lichter ruft Folgen von besonderer Unbeständigkeit hervor. Es ist mit Recht gesagt worden; daß es besser ist, nicht geboren zu sein, als die Abscheulichkeiten zu vervielfältigen.

290. Arbeit dient als bestes Reinigungsmittel von allen Abscheulichkeiten. Arbeit erzeugt den mäch-

tigen Faktor des Schweißes, der sogar als Fortpflanzungsmittel der Menschen zitiert worden ist. Schweiß ist sehr wenig analysiert worden; er ist selten im Vergleich mit der Persönlichkeit des Menschen und wenig in bezug auf die verschiedenen Elemente studiert worden. Selbst ein unerfahrener Beobachter wird die vielen verschiedenen Arten von Schweiß bemerken. Es ist tatsächlich leicht, zu bemerken, daß eine feurige Natur nicht zu vielem Schwitzen neigt und in jedem Fall alkalisiert sie den Schweiß. Andererseits sind Erd- und Wassernaturen sehr stark mit Schweiß durchtränkt. Auf diese Weise kann man beobachten, mit welcher Weisheit eine der frühesten Evolutionen angedeutet wurde.

291. Man sollte durch die verschiedenen Stadien menschlicher Evolution nicht beirrt werden. Vieles

mag von unserem Gesichtspunkt aus seltsam erscheinen, aber wir sollten berücksichtigen, daß alle Umstände sich entsprechend geändert haben. Dann werden wir zu einem Aspekt gelangen, der obgleich fremdartig, doch nicht zu seltsam ist. Es ist trügerisch, sich einzubilden, daß alle Leben in den Welten unserem heutigen Verständnis entsprechen. So leicht vergessen wir gestern, und so dürftig stellen wir uns morgen vor, daß viele unserer Urteile wie Herbstlaub sind. Es ziemt sich, seine eigene Bedeutungslosigkeit angesichts jeden kosmischen Gesetzes zu fühlen. Feurige Flügel werden jedoch für die Annäherung zur Feurigen Welt verliehen.

292. Die Schwierigkeit liegt überall und stets darin, daß eine dunkle Hand versucht, kleine, zottige

Bälle auf den Weg zu werfen, sobald die Umstände sich ein wenig bessern. Man kann deutlich sehen, wie

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kleine, schädliche Sprünge erscheinen. Aber in einem Hochofen, wo der Druck stark ist, gestattet selbst ein kleiner Sprung das Entweichen von zerstörendem Gas. Inmitten des Lebens kann man Zeuge von Experimenten in höherer Chemie sein. Daher ist es wichtig, einfach zu beobachten.

293. Heilen durch Suggestion ist feuriges Streben genannt worden. Wahrhaftig wird diese

Heilmethode jetzt umfassender entwickelt. Darum sollte man einen möglichen Schaden durch unwissende Anwendung der feurigen Energie verhüten. Suggestion kann Schmerzen aufhalten, aber wenn jene, die Suggestion anwenden, den Ursprung der Krankheit nicht kennen, können diese Suggestionen mit schädlichen Betäubungsmitteln verglichen werden. Es ist eine andere Sache, wenn Suggestion seitens eines erfahrenen Arztes angewandt wird; er lindert nicht nur den Reflex des Schmerzes, sondern macht auch den Verlauf der Krankheit ausfindig und kann den entsprechenden Organen nahe legen, ihre normale Funktion wieder aufzunehmen. Ein weiser Arzt wird auch die Astrologie nicht vernachlässigen. Man mag nach Belieben darüber lachen, aber ein wissenschaftlich berechnetes Horoskop wird behilflich sein, die Krankheit zu bestimmen und mitwirkende Umstände festzustellen. Man sollte der Astrochemie volle Aufmerksamkeit widmen und die Macht der Suggestion begreifen. Wenn Suggestion feurige Energie nutzbar macht, was für ein tiefer und mächtiger Einfluß wird durch Feuer ausgeübt! Man muß die Sitte des beschränkten Befehls und Verbots, die heute seitens der Hypnotiseure angewandt wird, abschaffen. Nur eine Kenntnis des Organismus und aller Umstände gestattet es dem Arzt, allen angegriffenen Teilen seinen Befehl zu erteilen. Die geschwächten Organe können beträchtlich wiederhergestellt werden, wenn sie gelenkt und mit dem Feuer des Herzens in Einklang gebracht werden. Jeder Arzt muß die Fähigkeit der Suggestion in sich entwickeln.

294. Es ist ganz sinnlos, wenn ein Arzt einem unwissenden Hypnotiseur Zugang zu seinem Patienten

gestattet. Eine ungeübte Kraft kann den verwickelten Verlauf der Krankheit nicht verfolgen. Es handelt sich nicht einfach darum, den Patienten einzuschläfern; alle Umstände sollten in Wechselbeziehung gebracht und die verwickelten Kanäle der Krankheit ausfindig gemacht werden. Jedes Wort, jede Intonation der Suggestion hat eine feurige Bedeutung. Darum kann nur ein erleuchteter Denkapparat die Gesetze und Methoden der Suggestion umfassen. Nur ein solcher Denkapparat wird sich über die vollständige Verantwortung der Beeinflussung der feurigen Energie klar sein.

295. Ihr wißt, daß man während Suggestion weder die Arme schwenken noch den Patienten anstarren

sollte. Im allgemeinen ist es nicht einmal nötig, in die Augen des Patienten zu blicken, man sollte vielmehr den Willen von Herz zu Herz projizieren. Erst hinterher sollte man dazu übergehen, seinen Willen vom Zentrum aus in der nötigen Richtung anzuwenden. Es ist absolut zwecklos, daß der Patient unter Suggestion weiß, was vor sich geht. Tatsächlich rufen die Vorbereitungen für Suggestion oft einen unerwünschten Widerstand hervor. Außerdem wird das Manas des Patienten dem Eingriff widerstehen, obgleich der Patient glauben mag, daß er bereit ist, sich der Behandlung zu unterziehen. Je länger beide Bewußtseinskörper gegeneinander ausgeglichen werden, um so überzeugender wird die Suggestion sein. Das Experiment sollte jedoch nicht im voraus angekündigt werden; jede Behandlung sollte unerwarteterweise stattfinden. Aber die physischen Umstände müssen günstig sein. Die Temperatur sollte durchschnittlich, mäßig, ohne die durch Hitze oder Kälte hervorgerufene Reizung sein. Die Luft muß rein sein, und es ist ratsam, ein leichtes Aroma von Rosen oder Eukalyptus zu haben. Man sollte unmerklich dafür sorgen, daß der Patient sich bequem in einem Lehnsessel zurücklehnt. Ein Bett ist weniger geeignet. Alles Plötzliche und Laute sollte vermieden werden, um die Möglichkeit eines Schocks zu vermeiden. Man darf nicht vergessen, daß der subtile Körper während Suggestion in einem Zustand großer Spannung ist und versucht, den Körper zu verlassen. Darum sollte man ihm mit der möglichsten Vorsicht verbieten, den Körper zu verlassen. Natürlich sollten alle Befehle mental und nicht mündlich ausgedrückt werden. Westliche Hypnotiseure spotten über die Idee eines mentalen Befehls; sie glauben, daß Worte und Finger den Willen beherrschen können. Aber wir wollen sie ihrem westlichen Irrtum überlassen. In gewissen primitiven Stämmen schlug man den Patienten mit einer Keule auf die Stirn. Auch ein solcher Akt unterwarf den Willen. Aber dort, wo die Lehre des Herzens und des Feuers ist, müssen andere Methoden angewandt werden.

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296. Natürlich gibt es Leute, die sagen werden, daß ein Schlag mit einer Keule statthaft ist, weil es

eine direkte Methode ist, während die feurige Handlung etwas Verborgenes und darum unzulässig ist. Bei einer solchen Beweisführung ist jeder, der über das Gute nachdenkt, bereits gefährlich, während der Mörder nur eine Widerspiegelung der sozialen Ordnung ist. Nicht wenige Menschen denken auf diese Weise, und dadurch hindern sie alles, was subtil ist. Aber die Keule ist nicht mehr zweckmäßig; die subtilen Lösungen und Respekt für das menschliche Herz sind erforderlich.

297. Zigeuner begleiten Heilmittel gewöhnlich mit einer Zauberformel im Glauben, daß das Heilmittel

nur auf diese Weise wirksam sein wird. Und auf diese Weise werden Unsere himalajaischen Traditionen durch viele Generationen von Auswanderern aufrecht erhalten. Wahrhaftig, wenn wir die Wirkung von Medizin, die bereitwillig oder widerstrebend eingenommen wird, vergleichen, wird der Unterschied verblüffend sein. Selbst die stärkste Medizin kann fast entgegengesetzte Wirkungen hervorrufen, wenn sie von einer entsprechenden Suggestion begleitet wird. Man kann ein bedeutsames Buch über die Relativität physischer Reaktionen schreiben. Man kann Tatsachen aus verschiedenen Gebieten sammeln, um zu beweisen, daß unter den entscheidenden Faktoren die physischen am wenigsten bedeutungsvoll sind. Auf diese Weise sollte man Schritt für Schritt die Bewegung von Agni verfolgen. Man braucht nicht sofort auf komplizierte Formeln einzugehen, sondern kann von den auffallenden Beweisgründen jeden Tages ausgehen. Wenn Naturheilkundige verstehen, worin das vorherrschende Prinzip des Erfolges besteht, sollte ein ausgebildeter Arzt die entscheidenden Faktoren noch besser erkennen. Auf diesem Pfad werden die Vergangenheit und die Zukunft einander begegnen.

298. Agni ist ewig! Die feurige Energie ist unvergänglich! Volkssagen sprechen oft von ewigen

Freuden und Leiden. Die Unzerstörbarkeit von Freud und Leid, die in den Raum gesandt werden, ist sehr wissenschaftlich beobachtet worden. Viele tragen die Leiden von anderen, und viele greifen nach Freuden, die ihnen nicht zukommen. So muß man sich stets an ewiges Säen erinnern. Wenn ein Gedanke mächtig ist, kann er von den Strömen des Raumes aufgenommen werden; aber die Substanz von Freud und Leid ist fast ebenso unzerstörbar wie die feurige Saat. Es ist zweckmäßig, den Raum mit Freude zu durchtränken und sehr gefährlich, den Himmel mit Leiden zu bestreuen. Aber wo kann man den Vorrat von Freude finden? Gewiß nicht in der Geschäftsstraße, sondern nahe dem Lichtstrahl, in der Freude der Hierarchie. Die Zunahme des Leides ist eine der Ursachen von feurigen Epidemien, aber wenn die Psychologie die Menschen über die schwächenden Folgen des Leides belehren wird, wird die Suche nach Freude beginnen. Allmählich wird der Felsen der Freude bestätigt werden und eine erhabene Ernsthaftigkeit beginnen, die als gesundheitsförderndster Faktor erkannt werden wird. Nicht grundlos haben Wir auf die wohltuende Gegenwart gesunder Menschen hingewiesen. Freude ist die Gesundheit des Geistes.

299. Man muß die Fähigkeit entwickeln, eine andersartige Stimmung zu verstehen. Dies ist kein

Gedankenlesen, sondern ein direktes Erkennen der Natur des Nachbarn. Es ist leichter, das zu beobachten, was in der Ferne ist, wenn wir das kennen, was nahe bei uns ist. Viele stehen auf der Schwelle solchen direkten Wissens, aber sind durch einen Anfall von Selbstsucht daran gehindert, ihre Umgebung zu verstehen.

300. Flüchtige Pilger — so werden jene genannt, die um die großen Pfade wissen. Nur durch die

Vergegenwärtigung der Kürze des irdischen Pfades ist es möglich, die Großartigkeit der Unendlichkeit zu erfassen und den Prozeß der Vervollkommnung des Geistes zu erlernen. Sicherheit hat absolut keine Existenz und die Illusion der Sicherheit ist ein äußerst verderbliches Hirngespinst. Doch sollte man lernen, jeden Krümel der physischen Welt zu achten, ohne sich auf ihn zu verlassen. Jede Bewegung des Feuers sollte uns an die Macht erinnern, die das Gleichgewicht aufrecht erhält. Wenn der Planet durch das innere Feuer im Gleichgewicht gehalten wird, wird auch jedes Wesen im Feuer des Herzens Halt finden.

301. Man braucht nicht über Lichtblitze vor den geschlossenen Augen überrascht sein. Die Propheten

sagten: „O Herr, ich erblicke keine Dunkelheit!" Dies ist kein Symbol der Hingabe, sondern ein

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wissenschaftliches Zeugnis des Entzündens der Zentren. Man findet beständig Bezugnahme auf diese Lichter. Man sollte sie nicht nur im Altertum suchen, sondern sich auch bei den Blinden und bei Kindern danach erkundigen. Ein Dichter könnte ein Lied darüber verfassen, wie sich der Himmel den geschlossenen Augen offenbart.

302. Es ist zweckmäßig, nicht nur zu verschiedenen Zeiten photographische Aufnahmen zu machen,

sondern auch während verschiedenartigen kosmischen Spannungen. Wann kann man die Flecke absoluter Dunkelheit erspähen, wenn nicht während des Augenblicks der Spannung? Wann kann man die verwickeltsten Beeindruckungen erlangen, wenn nicht während der Unausgeglichenheit der Elemente? Unsere eigene Schwankung wird auf dem Film reflektiert, aber man kann auch Beeindruckungen von verschiedenen subtilen Erscheinungen erlangen. Dies kann mit den einfachsten Zuständen beginnen, weil es nötig ist, in verschiedenen Umständen zu arbeiten.

303. Träume über die Zukunft sind weit verbreitet. Prophezeiungen werden zu Tausenden verstreut,

und Menschen in verschiedenen Ländern gewöhnen sich an bestimmte Zeitpunkte. Auf diese Weise wird der Verlauf der Evolution bestätigt. So wird auch an die erschreckenden Zeitpunkte erinnert. Man könnte sagen, daß die Menschheit nie zuvor so sehr ihr eigenes Schicksal erkiest hat. Es ist unmöglich, freien Willen gewaltsamer als es jetzt geschieht, zu beeinflussen. Ihr selbst erkennt, wie auf die ungewöhnlichste Art und Weise an die Zeitpunkte erinnert wird, aber diejenigen, welche nicht zu sehen wünschen, sind blind. Ihr selbst seht auch, wie schwer es ist, eine ernsthafte Einigkeit, selbst als ersprießliches Heilmittel, herzustellen. Doch Ihr erkennt ebenfalls, wie sehr viele Zerstörungen besänftigt werden können. Wo ein harter Schlag sein würde, ereignet sich nur ein leichter Schock. Aber verlaßt Euch nicht auf den Glauben an eine gesicherte Existenz. Alles ist unsicher, nur die Leiter der Hierarchie steht fest.

304. Die Menschen mögen gern Evolution und Involution besprechen, aber vermeiden es, diese

Begriffe auf sich selbst anzuwenden. Da sie ihre eigene Evolution nicht verfolgen, ziehen die Menschen ähnliche bedeutungslose Trabanten aus der Subtilen Welt an! Die Subtile Welt strebt wirklich nach der irdischen, aber in völliger Übereinstimmung. Infolgedessen würden die Menschen, wenn sie nach Evolution streben würden, in der Evolution befindliche Wesen anziehen. Somit würde die Verbesserung der Weltzustände in den Händen der Menschheit selbst liegen. Auf diese Weise ruft jedes Streben nach dem Guten nicht nur eine Reaktion in der Subtilen, sondern auch in der Feurigen Welt hervor. Wenn aus irgendeinem Grunde ein solches Streben nicht ausgedrückt wird, bleibt es trotzdem in vollem Maße im Raum. Die Möglichkeit des Guten ist wie eine Lichtsäule. Ein Tischler, ein Schuhmacher oder ein Arzt können alle in gleichem Maße an das Gute denken. Beständigkeit und Standhaftigkeit im Guten ist bereits eine Eroberung.

Einige mögen die Zeit, die sie in dem Ashram verbringen, als Gefangenschaft empfinden, aber mit der Entwicklung des Geistes wird er der heilsamste aller Aufenthaltsorte sein. Ihr wißt, wie die Zeit dahinfliegt, und in diesem Fliegen gewöhnt man sich an die Unendlichkeit.

305.Natürlich kann ein Energieausfluss sogar Schwindel verursachen, besonders wenn Übertragungen

in weite Entfernung projiziert werden; dann setzt eine Art von Trägheit ein. Die Schwerkraft wird so stark empfunden, daß es besser ist, sich nicht in einer aufrechten Haltung zu befinden.

306. Man kann im täglichen Leben vieles beobachten, was den Gewohnheiten der Subtilen und

Feurigen Welt entspricht. Die Menschheit kann in zwei Typen eingeteilt werden: Der eine hinterläßt nie Schmutz, und wenn er sich zur Abreise vorbereitet, bringt er alles in Ordnung und reinigt alles, damit nicht ein anderer mit dem Kehricht belastet wird; der andere zieht keine Folgen in Betracht und hinterläßt Haufen von Schmutz. Ihr könnt dessen gewiß sein, daß der erste feuriger Natur und ein Reiniger ist, wie das Feuer selbst. Man sollte auch die Art und Weise beobachten, auf die ein Mensch an kleinen Raststätten vorübergeht. Wer sich seines Auftrages bewußt ist, eilt weiter, obgleich er gegen alles, dem er begegnet, wohlgesinnt ist. Dem andern gelingt es, bei jedem Halt einige Verwirrung zu hinterlassen, indem er die Umgebung stört. Der erste ist erfahren, da er durch viele Verkörperungen hindurchgegangen

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ist und versteht, daß ein Nachtquartier nicht seines Vaters Haus ist. Der zweite kann wahre Werte nicht erkennen und ist bereit, bei jeder Zufallsbude auf seinem Wege Halt zu machen. Auf solche Weise offenbaren die Menschen beständig ihre Natur. Nur ein erfahrener Reisender weiß, daß ein Nachtquartier kein Ziel ist und versteht, wie sorgfältig man die Dinge behandeln muß, die für die folgenden Reisenden nützlich sein können. Er wird nicht alles Brennholz aufbrauchen, sondern an andere denken. Er wird den Brunnen nicht verunreinigen, weil er für andere nützlich ist. Auf diese Weise kann man beobachten, wo Licht und wo Dunkelheit ist.

307. Kann man sich vorstellen, daß die Menschen nur an das denken, was nützlich ist? Natürlich;

schädliche und undisziplinierte Gedanken sind in erster Linie zwecklos. Man kann sich an nützliche Gedanken gewöhnen, und eine solche Übung wird die beste Vorbereitung für die Feurige Welt sein. Die Gewohnheit, an das Gute zu denken, wird nicht schnell erlangt; immerhin, sie führt zu feuriger Realisierung. Somit nähern wir uns der Feurigen Welt nicht in der Offenbarung einer besonderen Welt, sondern durch die Qualität der täglichen Arbeit.

308. Selbstvervollkommnung ist Licht. Selbstbefriedigung ist Dunkelheit. Man kann sein Leben so

aufbauen, daß jeder Tag sozusagen das Ende sein wird. Man kann jedoch sein Leben so erleuchten, daß jede Stunde ein Anfang sein wird. Auf diese Weise kann man seine irdische Existenz vor seinen eigenen Augen neu aufbauen. Nur auf diese Weise werden die Fragen der Zukunft und das Verständnis für feurige Vollkommenheit wahrnehmbar. Kühnheit sollte aufgebracht werden, sein Leben in Übereinstimmung mit neuen Ansammlungen neu aufzubauen. Im Bett seines Großvaters zu sterben, muß einem mittelalterlichen Status zugewiesen werden. Wir raten sogar, daß diese Betten in ein Museum gebracht werden; dies wird auch hygienischer sein. Wir sollten jedoch morgen nicht durch die Maßnahmen von gestern begrenzen; wenn wir dies tun, wie können wir dann einem Verständnis der Feurigen Welt nahekommen, die für unsere Großväter wie Höllenfeuer war. Und heute können wir, wenn wir dem Licht und der Großartigkeit des Feuers gebührende Ehrerbietung erweisen, geistig ein sehr reiches Morgen haben.

309. Seit zwei Wochen habt Ihr die unterirdischen Erdstöße gefühlt. Stellt Euch vor, wie die Erde

einen Zustand der Beweglichkeit entwickelt. Keine menschliche Erfindungskraft kann die Elemente zurückhalten, aber wenn Ihr eine klare Vorstellung von der Subtilen und Feurigen Welt habt, kann keine irdische Erschütterung das unabwendbare strahlende Morgen verhüllen.

310. Vom Osten, der Weiße Adler — so offenbaren Wir ein neues Bewußtsein. Nichts ist ohne den

Osten möglich. Die Geschichte der Menschheit wurde entweder vom Osten oder für den Osten geschaffen. Es ist unmöglich, sich die Unermeßlichkeit des Aufbaus der Kultur vorzustellen, deren Tempel so grenzenlos ist.

311. Ratet dem jungen Gelehrten, alles was Feuer betrifft, aus den ältesten Lehren zu sammeln. Laßt

die Puranas von Indien, die Fragmente der Lehren von Ägypten, Chaldäa, China, Persien und unbedingt alle Lehren der klassischen Philosophie nicht übersehen werden. Natürlich werden die Bibel, die Kabbala und die Lehren des Christus alle reichliches Material ergeben. Gleichfalls werden die Behauptungen der jüngsten Zeiten zu den wertvollen Definitionen von Agni beitragen. Eine solche Zusammenstellung ist niemals gemacht worden. Kann man jedoch der Zukunft entgegen vorwärtsschreiten, ohne die Zeichen von Millionen von Jahren zu sammeln?

312. Beweismaterial der jüngsten Forschungen sollte hochgeschätzt werden. Wenn die Menschen

anfangen, sich in die höchsten Schichten emporzuschwingen und irt die unterirdischen Höhlen einzudringen, können synthetische Schlußfolgerungen erwartet werden. Vernachlässigt nicht die Beobachtungen über die Wirkung der niederen Schichten auf die Atmosphäre. Man sollte tatsächlich buchstäblich die ganze Relativität in Betracht ziehen, was die Deduktionen nur bereichern kann. Es ist nötig, daß wir inmitten dieser ganzen Relativität selbst für halbverbrannte Schlacken Verwertung finden. Überall wo Feuer tätig gewesen ist, kann alles wertvolle Beobachtungen ermöglichen.

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313. Niemand kann sich mit Recht ein Urteil über Weltentstehung bilden, ohne das feurige Element

studiert zu haben. Es würde mit einem Architekten vergleichbar sein, der anfängt, einen Steinbau zu errichten, ohne die Natur des Steines und den Widerstand der Baumaterialien studiert zu haben. Aber der heutige Geisteszustand ist so weit von einer heilsamen Synthese entfernt!

314. Die unterirdische Spannung ist nicht vorüber. Es gelingt Uns, die Erdstöße in schwache

Erschütterungen aufzuteilen. Man sollte sich im allgemeinen an diese Taktik des Zersplitterns des Bösen erinnern. Oft ist es unmöglich, die angesammelte Spannung der Bosheit zu vermeiden. Dann bleibt einem nichts anderes übrig, als diese Spannung der Dunkelheit zu zersplittern.

315. Die chinesische Heilmethode durch eine Punktur der entsprechenden Zentren, über die Ihr

kürzlich gehört habt, ist kein Heilen, sondern nur eine vorübergehende Erleichterung. Die alten Ägypter riefen dieselbe Reaktion durch das Drücken auf die entsprechenden Zentren hervor. Und selbst heutzutage gehören Schröpfköpfe und heiße Breiumschläge in dieselbe Kategorie. Man sollte also das ganze Leben hindurch Reizung vermittels entsprechender Komplemente eliminieren. Die Lehre des alten Chinas enthielt auch den Heilungsprozeß durch Erhöhung der Vitalität. Genau, China hat Wert auf Ginseng und den ausgedehnten Gebrauch von Moschus gelegt. Darum braucht man sich nicht zu wundern, wenn die neueste medizinische Forschung Aspekte der höheren Vitalität entdeckt. Ebenfalls kann man die Feurigkeit der Erscheinungen der Vitalität bemerken. Mögen die besten unter den Ärzten es lernen, die feurige Quelle der Lebensverleiher des Pflanzen- und Tierreiches zu erkennen. Solche Experimente sollten nicht aufgeschoben werden; wenn feurige Epidemien drohen, laßt uns nicht vergessen, daß Gleiches Gleiches heilt.

316. Warum sollte man erstaunt darüber sein, daß die Entwicklung der Vision gemäßigte Beleuchtung

erfordert? Es ist ganz klar, daß scharfes Licht die Zunahme des inneren Lichtes nicht zuläßt. Doch nur das Streben nach Selbstvervollkommnung gibt eine feste Grundlage. Darum wurden die Einweihungen in die Mysterien in alten Zeiten von längerem Verweilen in Dunkelheit begleitet, bis das Auge die Hindernisse der Dunkelheit durch seine innere Sicht überwandt.

317. Nicht nur menschliche Arbeitslosigkeit erreicht gefährliche Proportionen, sondern auch der

Untätigkeit der Natur muß schließlich Beachtung geschenkt werden. Man braucht nur zu beobachten, wie schnell blühende Vegetation durch tote Sandflächen ersetzt wird. Der schleichende Tod der Erdkruste sollte Selbstmord, nicht Mißwirtschaft genannt werden. Sandflächen, Gletscher, Erdrutsche verkünden keine strahlende Zukunft. Es ist unmöglich, die Heilung der Natur zu beschleunigen, selbst wenn die Menschen sich einer gesunden Gedankenrichtung zuwenden. Es wird Jahrzehnte erfordern, die Gesundheit der zerstörten Erdkruste wiederherzustellen. Doch für solche besonders heilsame Maßnahmen ist menschliche Mitwirkung erforderlich. Erblicken wir jedoch Zeichen einer solchen gegenseitigen Arbeit? Beherrschen nicht Zerstörung und Zwietracht das menschliche Denken vorwiegend? Wird nicht jedes Bestreben nach Einigkeit dem Spott preisgegeben? Die Menschen wünschen nicht an die Wirklichkeit der Zukunft zu denken. Wir sprechen von dem großen Agni, doch kaum tausend denkende Menschen wagen es, über seine Unaufschiebbarkeit nachzudenken.

318. Man sollte drohenden Ereignissen Aufmerksamkeit schenken. Man sollte sich darüber klar sein,

daß die Menschheit in eine Periode beständigen Krieges eintritt. Solche Kriege sind verschiedenartig, aber ihre einzige Grundlage ist ein und dieselbe — Feindseligkeit überall und in allem. Niemand denkt darüber nach, was für eine verheerende Feuersbrunst hervorgerufen wird, wenn unzählige Menschen einen zerstörenden Kreis um den ganzen Planeten herum zusammenschweißen. Dies ist gerade die Schlange, die verheerender ist als Lawinen und Gletscher. Glaubt nicht, daß dies ein Schreckgespenst ist. Nein, jeder Tag bringt Zeugnisse der Zerstörung. Das ewige Gerippe schlummert nicht, aber Leichtfertigkeit versucht, jedermanns Augen von der Feuersbrunst abzulenken.

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319. Schießkriege, Handelskriege, Arbeitslosigkeitskriege, Wissenskriege, Religionskriege — vielgestaltig sind die Kriege, und irdische Grenzen haben bereits ihre Bedeutung verloren! Das planetarische Leben wird durch unzählige Grenzen getrennt.

320. Millefolium oder „Tausendblätter" hieß ein alter Absud von wilden Feldkräutern. Seine

Bedeutung lag in dem Glauben, daß die Feldflora an sich schon ein Sammeluniversalheilmittel ist. Natürlich ist eine solche Verbindung von Pflanzenkräften sehr beachtenswert; denn wer kann übereinstimmende Nachbarn besser passend zusammenstellen als die Natur! Das richtige Verhältnis und die Methoden der Anpassung liegen in den Händen der Menschen. Fürwahr, jede Symphonie der Vegetation setzt uns in Erstaunen durch ihre Konsonanz. Schöpferkraft ist reichhaltig, sowohl äußerlich als auch innerlich, doch in der Regel entweihen die Menschen diesen kostbaren Schleier der Mutter der Welt. Um des Plünderns willen bevorzugen sie das knöcherne Grinsen des Totenkopfes auf dem Sand. Politische Ökonomie sollte auf einem Verständnis für Naturwerte und ihren weisen Gebrauch beruhen, sonst wird der Staat auf Sand gegründet sein. So kann man in allem die goldene Mittelstraße, den lauteren Pfad der Gerechtigkeit, studieren. Die Menschen selbst sind entsetzt, wenn eine Zerrüttung der Grundgesetze stattfindet. Albinos beunruhigen sie; doch dies ist nur eine Verletzung des feurigen Prinzips. Man kann ähnliche Störungen in allen Naturreichen erleben. Sie sind nicht nur ein Greuel, sie sind ansteckend und gegenseitig schädlich. Man muß beständig zu medizinischen Ratschlägen zurückkehren, aber ist das feurige Element nicht eine mächtige Heilkraft? Feuer ist die Bestätigung des Lebens.

321. Man muß die Menschen dazu überreden, ihre eigenen Schätze zu bewahren. Der geizigste

Mensch auf Erden ist oft ein planetarischer Verschwender. Die Neue Welt wird, falls und wenn sie erscheint, Liebe für die Naturschätze offenbaren, und sie werden die beste Emulsion einer lebenskräftigen Essenz liefern. Große Mengen werden sich aus den Städten heraus in der Natur ausbreiten müssen, aber bestimmt nicht auf Sanddünen! In jedem Teil der Welt sind Sandmeere gebildet worden. Auf ähnliche Weise ist das Bewußtsein der Menschheit in Körner der Bosheit zerkrümelt worden. Jede Wüste war einst ein blühender Anger. Nicht die Natur, sondern die Menschheit selbst hat die Blumen vernichtet. Der Gedanke an Feuer sollte die Menschen dazu zwingen, über Sparsamkeit nachzudenken.

322. Viele wünschen Einzelheiten über die Subtile Welt zu erfahren, aber viele werden äußerst

verwirrt sein. Die ganze Wahrnehmbarkeit der Subtilen Welt ist relativ, da sie von der Entwicklung des Bewußtseins abhängig ist. Man kann von Licht entzückt sein oder sich im Nebel befinden. Man kann durch Willenskraft schöne Bauten errichten oder man mag auf Schutthaufen bleiben. Man kann die Sprache des Geistes augenblicklich assimilieren oder man mag taubstumm bleiben. Jedem seinen Taten entsprechend. Jeder nimmt seinem Bewußtsein gemäß wahr. Die Subtile Welt ist ein Zustand wahrer Gerechtigkeit. Man kann beobachten, wie ein Bewußtsein vorwärtsschreitet, obwohl es einfach ist, wenn es von Liebe erleuchtet ist. Die basargefärbten Gemütsbewegungen der Erdbewohner haben wenig Ähnlichkeit mit Liebe. Liebe bleibt oft unverwirklicht. Aber in der Subtilen Welt ist Liebe der Schlüssel zu allen Schlössern. Für viele Menschen ist schöpferische Vorstellungskraft eine unerreichbare Abstraktion, aber in der Subtilen Welt ist jedes Körnchen von Ansammlungen der Vorstellungskraft ein Pfad zu Möglichkeiten. Für Erdbewohner bilden Beleidigung, Bitterkeit und Rache die Grundlagen der Galle und Leber, aber in der Subtilen Welt fallen diese Greuel selbst für ein Durchschnittsbewußtsem als wertlose Schalen beiseite. Deshalb erinnern Wir immer wieder nachdrücklich an das feurige Bewußtsein, damit man unmittelbar in die höheren Sphären gelenkt werden kann. Man sollte tatsächlich auf jede erhabene Weise nach dem feurigen Bewußtsein streben.

323. Euer Urteil, hinsichtlich der Notwendigkeit eines Fortzugs aus den verwesenden Städten und

einer proportionellen Verteilung der Bevölkerung des Planeten, ist richtig. Wenn die Menschheit im Grunde ein Feuertrager ist, wäre es möglich, nicht zu verstehen, wie sehr notwendig eine weise Verbreitung dieses Elements ist? Man muß begreifen, daß die Krankheit des Planeten größtenteils vom menschlichen Gleichgewicht abhängt. Man sollte nicht unermeßliche Weiten verlassen, und sich in gegenseitig vernichtenden Volksanhäufungen auf infiziertem und blutdurchtränktem Boden ansammeln.

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Nicht aus Zufall gründeten die alten Häuptlinge ihre Lager auf jungfräulichem Boden. Heute begünstigt selbst die Wissenschaft das normale Bevölkern freier Gebiete. Keine werden vergessen oder ausgeschlossen werden, und die Naturkräfte selbst werden, wenn sie zur Mitarbeit aufgefordert werden, den erkrankten Zustand der Erde heilen. Erst dann kann man hoffen, daß Arbeit hochgeachtet werden wird, und daß, statt gedungener Arbeiter, Mitarbeiter geboren werden. Auch das Denken der Menschen wird eine Umgestaltung erfahren, wenn der Brennpunkt des Denkens auf eine gleichmäßige Arbeitsverteilung über die ganze Erdoberfläche gelenkt wird. Man sollte dies als Sicherstellung der einzigen Lösung betrachten. Sonst werden die Menschen nur das Joch abschütteln, weil sie die Wahrheit, die in ihrem Herzen wohnt, nicht finden. Feurig ist diese Wahrheit!

324. Gewiß mag die Frage aufkommen, warum sich die Gefahr der Überbevöikeriing im Altertum

nicht erhob. Erstens war die Bevölkerung verhältnismäßig klein; außerdem laßt uns nicht das Schicksal von Atlantis, Babylon und anderen einst überbevölkerten Gegenden vergessen, die in Trümmern liegen. Die Menschheit erinnert sich nur an einige dieser Grabstätten, aber die kosmischen Gesetze sind mehr als einmal wirksam gewesen. Daher sollte man nicht erstaunt sein, daß die kosmische Spannung Seite an Seite mit der Infektion der niederen Schichten zunimmt.

325. Wenn wir von der Feurigen Welt sprechen, sollten wir irdische Lösungen nicht vermeiden. Der

feurige Zustand übertrifft den irdischen in so hohem Maße, daß das beste irdische Gleichgewicht erforderlich ist, um Verbindung mit Feuer zu gestatten. Viele irdische Zustände müssen in Einklang gebracht werden, damit das Denken den feurigen Körper begreifen kann. Priester sollten gelehrter werden und Gelehrte geistiger. Durch diese Versuche kann, selbst wenn sie bescheiden sind, ein bedeutungsvoller Stützpfeiler für die notwendige Brücke errichtet werden. Dieser Begriff einer Brücke ist seit dem grauen Alter- turn bestimmt worden, aber heute ist er dringend notwendig geworden.

326. Gewisse Aufwiegler hoffen, daß sie dadurch, daß sie beständig alles umstürzen, ihr eigenes

Besitztum sicherstellen können. Diese Gedanken deuten in hohem Grade auf Plündern und Zerstückelung hin. Es ist ganz unzulässig, daran zu denken, das feurige Element zum Zwecke des Plünderns und der Zerstörung anzuziehen. Ich wiederhole, dies sind die Wege der Unwissenheit, die aufgegeben werden müssen. Wer einen Baum gefällt hat, sollte sofort einen anderen an seiner Stelle pflanzen. Der Gärtner sollte mit einer Hand ernten und mit der anderen säen. Die einfachen Regeln gegen Plündern müssen zu den ersten gehören, die in der Schule gelehrt werden. Der Lehrer muß den Geist für die feurigen Angleichungen vorbereiten. Nur- durch diese beständige Bestätigung der Methoden der Zukunft kann man die Kämpfer des Geistes vorbereiten.

327. Jemand wünschte, etwas über die höheren Welten zu wissen, aber er lebte wie ein Schwein. Das

Untergraben der Wurzeln ist nicht mit Emporstreben vereinbar. Für Schweine — der Schweinestall. 328. Die Lehre muß den Menschen in erster Linie dazu inspirieren, emporzustreben. Somit ist es

leichter, von Feuer zu sprechen, das als das Allerhöchste verstanden werden sollte. Es ist lehrreich, die kleinsten Kinder zu fragen, wie sie sich Feuer vorstellen. Die überraschendsten Antworten können erhalten werden, sie werden jedoch bedeutungsvoll sein. Nur Erwachsene weisen dem Feuer eine sklavische Stellung zu.

329. Kurz ausgedrückte Formeln sind das Gebot des Feuers. Man sollte sich an die heilige Kürze

gewöhnen. Man sollte es nicht als leicht erreichbar betrachten. Durch sie werden Zielbereitschaft, Besorgtheit, Ehrerbietung und eine scharfsinnige Kraft ausgedrückt. Keine weitschweifige Formel wird gesandt, sondern ihr innerstes Wesen. Man kann Kraft in einem einzigen Wort konzentrieren, und dadurch wird die Wirkung vervielfältigt. Nicht ein reißender Strom, sondern Blitz ist das Symbol des Befehls. Viel innere Arbeit ist erforderlich, um das Kürzeste und Überzeugendste hervorzurufen. Daher bestanden alte Beschwörungen aus kurzen Anrufen. Man kann einen solchen Pfeil mit einer Handbewegung begleiten,

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aber eine solche Gebärde ist nicht erforderlich, obgleich es eine mächtige Triebkraft für sich selbst sein mag.

330. Musik ist für alle feurigen Aussaaten erforderlich. Man sollte gute Musik wählen, sie vereinigt

unsere Emotionen. Aber man sollte die Musik nicht einfach geistesabwesend an seinen Ohren vorüber- fließen lassen. Die Menschen haben oft ein großes Phänomen vor sich, und doch hören sie weder das Lauteste, noch nehmen sie das Leuchtendste wahr. Die Menschen isolieren sich oft gänzlich von ihrer Umgebung, aber es wird ihnen nicht klar, daß gerade dieser Zustand sehr wertvoll ist, wenn er weise herbeigeführt wird.

331. Es ist Pflicht des Lehrers, die Qualität des Denkens des Schülers zu verfolgen. Nicht

Verdrehungen des Denkens, sondern die Tendenz des Denkens gibt Zeugnis über den Fortschritt ab. Dieses Verstehen des Denkens eines anderen ist nicht übernatürlich, sondern wird aus vielen Bewegungen und Blicken gewonnen. Mit nur ein wenig Aufmerksamkeit wird der Lehrer die Feuer der Augen wahrnehmen. Dieses Sprühen ist ganz bedeutungsvoll und gibt einem weisen Arzt den ganzen Bericht über den inneren Zustand.

332. Man sollte nicht nur erwartungsvoll der Ankunft des verdichteten subtilen Körpers

entgegensehen, sondern auch mit ganzer Kraft danach streben, sich der Subtilen Welt bewußt zu werden. Die Subtile Welt soll nicht nur erkannt werden, sondern wir sollten auch mit Wagemut erfüllt sein, damit wir eine intuitive Erkenntnis der feurigen Kräfte gewinnen mögen. Wir sollten uns an den Gedanken gewöhnen, daß wir dazu ausersehen sind, früher oder später das feurige Gestade zu erreichen. Somit laßt uns lernen, das größte Netz auszuwerfen, um den besten Fang zu erlangen. Nicht nur in Träumen, sondern tatsächlich auch inmitten der täglichen Arbeit müssen wir unsere Gedanken auf die feurigen Erscheinungen richten. Sonst werden wir, wenn wir uns in der Subtilen Welt befinden, noch immer die Schwierigkeit haben, die feurige Strahlung zu erkennen. Nicht nur das Auge, sondern auch das Bewußtsein selbst muß an Licht gewöhnt werden. Die Menschen leiden am meisten an einer Unfähigkeit, sich vorwärts zu lenken. Ein begrenztes Bewußtsein schaut nur zurück und beginnt infolgedessen oft zurückzugehen. „Das Reich Gottes, das Feurige Reich, wird im Sturm genommen" — diese Wahrheit wurde vor langem ausgesprochen, aber wir haben sie vergessen und haben jedes kühne Streben zurückgewiesen. Viele kostbare Hinweise sind in den Schatten gestellt worden. Die Menschen haben den Begriff der Demut entstellt, der in Beziehung zur Hierarchie so dringend erforderlich ist. Um ihrer eigenen Annehmlichkeit willen haben die Menschen eine Geringfügigkeit daraus gemacht. Trägheit ist nicht verordnet worden, denn man muß in aller Kühnheit und Arbeit dem Feuer, dem Schönen, entgegenstreben. Kein irdisches Ziel ist von so großem Wert, daß man der Feurigen Welt seinetwegen entsagen sollte.

333. Alle irdischen Sinne steigen, wenn sie umgewandelt worden sind, zur Feurigen Welt empor. Nicht nur Sehen und Hören existieren geistig, sondern selbst Geschmack hat seine neue Anwendung.

Ohne Geschmack ist es unmöglich, viele chemische Verbindungen zu verstehen. Und im Prozeß der Schöpfung sind alle Sinne als Mittel der Wechselbeziehung erforderlich. Darum ist es nötig, die Sinne zu verfeinern, während man auf der Erde verweilt. Aus gebührendem Grunde bereitete ein gewisser Einsiedler seine tägliche Nahrung aus Kräutern und Blättern, um seinen Geschmackssinn zu verfeinern. Und als sich ein Vorübergehender nach seinem Grunde dafür erkundigte, antwortete er: „Um Dich mehr zu lieben." Somit ist jede Subtilität in der Realisierung der Grundwahrheiten von Nutzen.

334. Als ob wir dort gewesen wären, laßt uns über die Subtile Welt und die Feurige Welt reden. Laßt gerade diese Unterhaltungen besonderem Spott ausgesetzt werden; trotzdem werden Menschen

erscheinen, deren Bewußtsein in derselben Richtung strebt. Auf diese Weise werden wir diejenigen entdecken, deren Herz bebend von der Feurigen Welt der Schönheit flüstert.

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335. Kann Kenntnis der Zukunft als Zauberei betrachtet werden? Kann Erkenntnis des Unvermeidlichen Magie sein? Jede Religion findet Worte, die als Verbindung mit dem Höchsten dienen, um den unbeschreiblichen Übergang in die Subtile Welt auszudrücken. Das irdische Bewußtsein bewahrt Besitz all seiner Sinne, die in der Subtilen Welt zu finden sind, obwohl in umgewandelter Form. Der genaue Augenblick des Überganges in die Subtile Welt wird von einem Schwindelgefühl begleitet, wie bei einem Ohnmachtsanfall oder am Anfang eines epileptischen Anfalls. Die darauf folgenden Empfindungen hängen gänzlich von der Bereitschaft des Bewußtseins ab oder vielmehr von dem feurigen Ich. Wenn das Bewußtsein verdunkelt oder unklar gewesen ist, können die Sinne nicht in den neuen Zustand hinübergetragen werden. In diesem Falle besteht eine Art von Vergessenheit oder schläfrigen Herumirrens. Dieser Zustand ist nicht angenehm. Ich beziehe Mich natürlich nicht auf den dunklen Zustand von Verbrechern und den moralisch Verderbten — die Form ihrer Qual ist unbeschreiblich! Aber es ist besser, von den leuchtenden Möglichkeiten zu reden. So wird Agni, wenn es während des Lebens durch Wissen oder heroische Gefühle erweckt worden ist, die große Umwandlung sofort vollbringen. Wie eine wirkliche Fackel wird es den Weg andeuten; wie strahlendes Helium wird es den Menschen zu der vorherbestimmten Sphäre emportragen. Obwohl Agni im irdischen Leben so wenig wahrnehmbar ist, wird es in der Subtilen Welt zum führenden Prinzip. Und es erleuchtet nicht nur den Weg in die Subtile Welt, sondern wirkt auch als Führer zu den Feurigen Wesen. Ohne Agni ist es unmöglich, mit dem Licht der Feurigen Welt in Verbindung zu treten. Wenn das offenbarte Feuer fehlt, werden die herumirrenden Geister mit Blindheit geschlagen. Wir erblicken durch Feuer, und wir steigen durch die Flamme empor. Es gibt keine anderen vorwärtstreibenden Kräfte, und darum seien die Feuerbewußten gesegnet!

336. Wenn jede Zelle ein ganzes Universum enthält, dann ist das Vorbild des Schöpfers in jedem

Menschenwesen in der ganzen Unbegrenztheit zu finden. Wie nötig es ist zu lernen, dem Heiligen Geist Ehrerbietung zu erweisen. Man kann Ihm die erhabensten Namen geben. Man kann sogar sein Herz namenlos mit Ihm durchfluten, wenn alle Namen sich wie von einem überfließenden Kelch ergießen.

Doch Verleumdung ist unzulässig, denn sie zerreißt den Lichtfaden. Die Bestätigung der Guruschaft ist als natürlicher Schritt zur Realisierung von Agni erforderlich.

337. Warum erscheinen die Feurigen Wesen den Erdbewohnern so selten? Auch hierfür gibt es eine

wissenschaftliche Erklärung. Der Erhabene sagte: „Rühr Mich nicht an." Auf so einfache Weise wurde das innerste Wesen der Beziehung zwischen der Feurigen Welt und der irdischen ausgesprochen. Für die irdischen Sinne ist die Feurige Welt wie ein mächtiger Dynamo. Der irdische Körper wird durch Kontakt mit einem feurigen Wesen verzehrt; selbst seine Nähe ist genug, um das Schlagen des Herzens des Verkörperten zum Stillstand zu bringen. Eine brennende Fackel sollte nicht in eine entflammbare Wohnung gebracht werden. Selbst der weltlichste Arzt weiß, wieviel elektrischer Kraft ein menschliches Herz widerstehen kann, und die Intensität der gewöhnlichen "Elektrizität ist nicht mit derjenigen der feurigen Kräfte vergleichbar. Die Offenbarung von Fohat selbst mag nicht immer sichtbar sein. Wie selten können also die Leuchtenden Gäste erscheinen! Da die Menschen undiszipliniert sind, werden sie entweder von Schrecken ergriffen, oder sie versuchen zu berühren und werden auf diese Weise verzehrt. Laßt uns nicht vergessen, daß Furcht das Herz gänzlich verbrennen kann. Selbst bei Weißer Magie umgibt sich der Invokierende während positiver Invokationen ringsum mit einem Kreis, um sich vor den feurigen Strömen zu schützen. Natürlich kann das Herz, das Feuer erkennt, es allmählich assimilieren.

338. Es ist schwer, sich von der Erde aus der Feurigen Welt zuzuwenden. Aber es ist ebenso schwer,

sich den irdischen Sphären von der Subtilen Welt aus zu nähern. Ein solches Hinabtauchen kann mit der Arbeit der Taucher verglichen werden. Wie der Taucher einen schweren Taucheranzug tragen muß, uni dem Druck des Ozeans widerstehen zu können, muß sich auch derjenige, welcher sich der Erde nähert, mit einem dichten Körper bekleiden. Der Zustand des neugeborenen Säuglings ist weise entworfen, weil er auf diese Weise allmählich die Lasten der Erde auf sich nehmen kann. Mehr als eine Periode von sieben Jahren ist erforderlich, um irdische Existenz zu meistern. Darum sollte man die Kinder sorgsam behüten.

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339. Die Dunklen schlummern nicht. Sie halten eine viel größere Einigkeit mit ihrer Hierarchie aufrecht als die sogenannten Kämpfer des Lichtes. Die Dunklen wissen, daß ihre einzige Rettung in Dunkelheit liegt, aber die Leuchtkäfer flattern sehr viel umher, disputieren viel und lieben ihre Hierarchie nur wenig.

340. Folgt Mir. Strebt Mir entgegen. Nur so könnt Ihr die Zukunft verstehen. Was könnte den Kräften

des Lichtes vorgezogen werden? Unser Glaube kann als unveränderliche Kraft erneuert werden. Glaube, der nicht unser ganzes Leben lenkt, ist wertlos! Ich deute die Länder an, die ihren Pfad verloren haben; die Maschine läuft noch, aber ohne eine Neubelebung des Bewußtseins ist nichts vorhanden, was zur Existenz erforderlich ist. Neues Bewußtsein kann nur vom Geist kommen. Die neue Kraft kann nur durch Kenntnis der Höheren Welten gestärkt werden. Die Ansammlung solchen Wissens wird das Leben stärken. Man mag das Wesentlichste zurückweisen, wenn man die Zukunft nicht bedenkt! Man muß alle Übergänge als Verbesserungen annehmen. Ein einziger Gedankenflug kann uns über den Abgrund befördern. Selbst dasjenige, was am unvermeidlichsten erscheint, hängt von der Qualität des Denkens ab. Die Bestätigung des Denkens kann selbst die Rückkehr zur Erde ändern. Die Subtile Welt wird gewöhnlich als ein passiver Zustand betrachtet, aber er braucht nicht nur passiv zu sein, er kann auch aktiv sein. Wenn gesagt worden ist: „Wie im Himmel so auch auf Erden", so bedeutet es, daß auch dort Voraussetzungen für höhere Errungenschaften existieren. Wir sollten nicht nur nach. Durchschnittsmaßen beurteilen. Wenn die Durchschnittsperiode zwischen Verkörperungen annähernd siebenhundert Jahre ist, können auch Zeitspannen von sieben oder sogar drei Jahren vorkommen. Selbst karmische Umstände müssen sich dem Hammer des Willens beugen. Der Gedanke selbst ist der beste feurige Hüter. Der Gedanke ist unverzehrbar! Selbst auf Erden verliert ein Mensch, der von Glauben und Gedanken überflutet ist, an Gewicht. Denken führt auch zu den Höheren Welten. Wenn ein Mensch aus dem Gleichgewicht gebracht worden ist, bittet er um einen Augenblick Frist. Diese Frist ermöglicht eine Sammlung des Willens. Ohne Willen gibt es keinen Glauben. Auf diese Weise bewaffnen Wir die Menschen mit Lichtwaffen.

341. Von der Subtilen Welt aus sind irdische Umrisse gewöhnlich nur verschwommen wahrnehmbar. Die Ursache liegt nicht nur an der Dichte der irdischen Atmosphäre, sondern auch an der Abneigung

zu beobachten. Wer zu sehen wünscht, kann sehen. Selbst im irdischen Zwielicht muß man die Augen anstrengen, in anderen Worten, man muß sein Sehvermögen mit Gedanken erfüllen.

342. Während seiner Reisen pflegte Apollonius von Tyana zuweilen zu seinen Jüngern zu sagen:

„Laßt uns hier säumen. Dieser Ort sagt mir zu." Aus diesen Worten entnahmen seine Schüler, daß dort ein Magnet verborgen war, oder daß der Lehrer beabsichtigte, dort einen Magneten zu vergraben. Diese Wahrnehmung von Magneten wird vermittels eines besonderen Stromes vollbracht, der mit der Macht von Agni verbunden ist. Im Laufe der Zeit mag die Wissenschaft diese magnetischen Wellen erforschen, denn sie werden Jahrhunderte lang nicht erschöpft. Magneten sind wie Kilometersteine an Orten von besonderer Bedeutung gelegt worden. Wenn ein Pflüger ein wenig von seiner heimatlichen Erde bei sich trägt, erinnert er sich sozusagen an die alte Sitte, eine Handvoll Erde als unwiderlegbares Zeichen zu bringen. Und nun wißt auch Ihr, wie etwas Erinnerungserde gebracht wurde. Ihr Schicksal ist nicht einfach; ein böser Mensch wollte sie zerstreuen, aber eine gütige Hand verbarg den Schatz vorsätzlich, und er blieb vergessen. Immerhin existiert der Gedanke, der diesem Opfer anhängt, und er ist wirkungsvoller als man es für möglich halten möchte — so lebt der Gedanke fort. Ein Gegenstand, der durch Denken magnetisiert worden ist, besitzt wahrhaftig Macht. Man sollte also ohne Aberglauben, vielmehr ganz wissenschaftlich, die Gedankenschichtungen studieren — sie sind das Werk des Feuers.

343.Gesellschaften für psychische Forschung könnten von Bedeutung sein, jedoch sie begrenzen sich

auf die niederen Schichten. Sie sind mit Geisterbeschwörung zufrieden, obwohl sie die geistigen Aspekte des Lebens erneuern könnten. Wir verurteilen diese Gesellschaften nicht, denn sie mußten mit dem niedrigen und unbedeutenden beginnen, jedoch nach einem halben Jahrhundert sollten Zeichen eines gewissen Strebens nach den höheren Welten vorhanden sein. Dies ist jedoch kaum offenbar.

344. Zuweilen ist es zweckmäßig, ruhig zu sitzen und seinen Geist der Unbegrenztheit zuzuwenden.

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Es ist wie ein Schauer aus den weitentfernten Welten. Wir selbst müssen die Ströme anziehen, sonst könnten sie vorübergleiten, ohne eine Spur zu hinterlassen. Denken zieht wie ein Magnet positive Ströme an und stößt negative wie ein Schild zurück.

345. Der Guru mag seinen Jünger fragen: „Was tust Du? Wonach verlangst Du? Was quält Dich? Was

bereitet Dir Freude?" Diese Fragen werden nicht darauf hindeuten, daß der Guru die Geistesverfassung seines Jüngers nicht kennt. Im Gegenteil, mit vollständiger Kenntnis wünscht der Guru zu sehen, was der Schüler selbst als das wichtigste betrachtet. Aus Mangel an Erfahrung mag der Schüler den unbedeutendsten aller Umstände andeuten. Daher erkundigt sich der Guru nicht nur aus Höflichkeit, sondern als eine Prüfung des Bewußtseins seines Jüngers. Aus diesem Grunde sollte man seine Antworten auf die Fragen des Lehrers sorgfältig erwägen. Nicht an den sogenannten freundlichen Redensarten, sondern an einer beständigen Bewußtseinserweiterung hat der Lehrer Interesse.

346. Der Schüler muß sich auch an die Teilbarkeit des Geistes erinnern. Man muß im Bewußtsein

streben, um die Gegenwart des Lehrers im Geiste wahrzunehmen. Diejenigen, welche sich die Nähe des Lehrers im Geiste vorstellen, haben nicht ganz unrecht. Dies ist besser, als den Lehrer leichtsinnigerweise gänzlich zu vergessen. Jene, die die Worte der Lehre auswendig lernen, sind nicht so sehr im Irrtum befangen. In der Schule werden Abschnitte auswendig gelernt, um das Gedächtnis zu stärken. Ebenso wird auch die Lehre, wenn sie im Herzen brennt, durch kurze, unumstößliche Formeln bestätigt. Einigen fällt es leichter, genaue Ausdrücke aufzunehmen. Hindert keinen einzigen daran, den Pfad seines eigenen Karmas zu verfolgen. Es ist besser nicht zu zwingen, wenn die eigenen individuellen Feuer offenbar sind.

347. Der eine wünscht den leichtesten Weg, ein anderer zieht den schwersten vor. Der eine kann nicht

sprechen, ist jedoch standhaft auf der Hut; ein anderer ist redegewandt und geflügelt. Einige können die wichtigsten Erscheinungen empfinden, andere erwählen es jedoch, über Versagen zu brüten. Man könnte diese Unterschiede endlos aufzählen, doch nur die Anwesenheit des Feuers des Herzens wird die charakteristischen Eigenschaften der Persönlichkeit rechtfertigen. Darum werden Wir nicht müde werden, die Tatsache der Vielgestaltigkeit zu wiederholen. Der Gärtner weiß, wie seine Pflanzen kombiniert werden sollten, aus diesem Grunde ist er der Meister des Gartens.

348. Es ist augenscheinlich, daß die Menschen nach einem Wechsel der bestehenden Zustände

verlangen. Ein Herrscher ordnete an, einen zufriedenen Menschen zu finden. Schließlich wurde nach langem

Suchen einer entdeckt — er war taubstumm und blind. 349. Herrschaft der Technik und der Maschine sollte als Kunstgriff der Dunklen betrachtet werden.

Die Dunklen haben die Menschen oft zu mechanischen Lösungen verlockt und hofften, auf diese Weise die Aufmerksamkeit der Menschheit in Anspruch zu nehmen, nur um sie von geistigem Wachstum abzulenken. Doch die Lebensprobleme können nur durch Bewußtseinserweiterung gelöst werden. Es ist deutlich erkennbar, wie mechanische Hypothesen die Hoffnungen der Menschheit mit Leichtigkeit umgarnen. Ebenso verhielt es sich mit der Maya der Völker des Altertums, die durch den geringsten Schock unterbrochen werden konnte.

350. Hygiene des Denkens muß sowohl auf der geistigen als auch auf der irdischen Ebene angewandt

werden. Man muß Versuche über den Denkprozeß, der durch feurige Medizin gestärkt wird, anstellen. Man sollte der Wirkung von Phosphor oder der Verdunstung von Eukalyptus auf das Denken Aufmerksamkeit widmen. Man sollte den Umfang, in dem Denken durch Moschus verbessert wird, nachweisen. Man sollte alle Ergebnisse hinsichtlich verschiedenartiger harziger öle sammeln. Schließlich muß man an alle Verbindungen denken, die der Tätigkeit des Feuers am nächsten stehen. Diese Experimente sollten mit Menschen ausgeführt werden, denen ein starkes feuriges Denken eigen ist. Solche Experimente werden uns nicht nur an Vitamine erinnern, sondern auch an Agni. Die Bemühungen von Ärzten, sich nicht nur auf innere Heilmittel, sondern auch auf Reaktionen auf den Geruchssinn zu

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konzentrieren, werden die erforderlichen Resultate erzielen. Die Menschen sind ernstlich krank. Die dunklen Kräfte bemühen sich, mit aller Art Betäubungsmitteln zu verführen, aber die engen Grenzlinien des Lebens werden nicht durch das Betäuben des Intellekts erweitert. Gerade heute ist geistige Wachsamkeit erforderlich. Man muß es lernen, diese Wachsamkeit als einen Zustand zu lieben, der sich für den Menschen geziemt.

351. Viele kleine Kreise sind über den ganzen Planeten verstreut. Die schwarzen Logen wissen, was

getan werden sollte. Aber die Diener des Lichtes schädigen einander oft durch ihre Uneinigkeit. Fremde kommen den schwarzen Logen nicht nahe, aber die Diener des Lichtes sind infolge ihrer Gutherzigkeit, oder vielmehr Unwissenheit oft bereit, den gefährlichsten Verräter zu umarmen. Man muß Gleichgültigkeit, welche die besten Kräfte lahm legt, vertreiben. Wahrhaftig, man kann nicht so sehr durch Feinde als durch die Gleichgültigkeit von Freunden erschöpft werden. Wie ist es möglich, Feurigkeit zu verstehen, wenn man träge und gleichgültig ist? Die Eigenschaften des Feuers sind die Antithesen von Gleichgültigkeit. Man muß sich vor der Bedrückung solcher schwerfälligen Menschen hüten, obgleich man sie zuweilen beschämen oder wenigstens Entrüstung in ihnen erwecken kann. Ein totenähnliches Zurückziehen des Geistes ist ein Scheiden vom Leben.

352. Laßt uns nicht durch den Anblick von Gleichgültigkeit bekümmert sein; sie beweist nur die

Überzeugung, daß es unzulässig ist, in einem solchen schmachvollen, erbärmlichen Zustand zu verbleiben. Selbst in einer Stunde der Erschöpfung unterbrechen Wir doch nicht die Arbeit der Vereinigung. Zuweilen kann man nicht einmal Menschen zusammenbringen, die einander ganz nahe stehen. Es spielt keine Rolle; laßt sie vorübergehend in getrennten Heimen verweilen, aber laßt sie wenigstens davon abstehen, die Feuer zu löschen. Somit muß man auf der Hut sein, daß keine Feuer ausgelöscht werden.

353. Ein gewisser Guru verblieb außer Sicht in seiner Höhle. Und als seine Jünger ihn baten, sich zu

zeigen, erwiderte er: .,Ihr Toren - habe ich mich nicht um Euretwillen verborgen? Denn ich wünsche durch mein Erscheinen keine Zwietracht unter Euch zu verursachen. Wenn Ihr mich jedoch als jemand annehmt, der nicht existiert, werden Eure eigenen Feuer vielleicht um so intensiver brennen!" Selbst durch solche Mittel zeigt der Guru Besorgnis über das Entzünden der Feuer, sodaß das Herz entflammt sein möge.

354. Sehr oft hat sich die Frage erhoben, welcher Gedanke wirkungsvoller ist, der geäußerte oder der

unausgesprochene. Wahrhaftig, es möchte den Anschein haben, daß die Anwendung aus Worten bestehenden Formeln Kraft hinzufügen könnte. Men-„ sehen, die von Äußerlichkeiten angezogen werden, bilden sich ein, daß ein System von Worten die Wirksamkeit des Gedankens vergrößern würde. Dies ist jedoch nur eine Herkömmlichkeit, und Worte werden dem inneren Wesen des Gedanken nicht helfen. Der wortlose Gedanke ist viel mächtiger, da er einen reineren Grad des Feuers offenbart. Man kann beobachten, daß ein unausgesprochener Gedanke gänzlich frei vom Umstand der Beschränkung bleibt, der durch Sprache herbeigeführt wird. Er kommt der feurigen Zunge nahe, und sie vervielfältigt seine eigene Macht. Wir senden feurige Gedanken; sie werden feurig verstanden. Dieses Verständnis könnte direktes Wissen genannt werden, sein Ursprung kann jedoch als die Sprache des Feuers bezeichnet werden. Wir empfangen sozusagen ein Funktelegramm aus der Subtilen Welt, jedoch aus ihren höheren, feurigen Sphären. Die Feurige Welt ist vorwiegend in uns, wenn wir nur ihren Wohnsitz entdecken würden! Wenn man daher Zweifel hegt, ob Verbindung mit der Feurigen Welt möglich ist, sollte man sich an ihre Allgegenwart erinnern. Ein Strom muß jedoch durch das Herz und nicht durch das Gehirn hergestellt werden. Man kann ununterbrochen Kontakt mit der Subtilen Welt finden, doch die Feurige Welt macht einen besonders guten mentalen Apparat erforderlich. Aus Worten bestehende leere, wertlose Formen werden uns der Feurigen Welt eher entfremden, als uns ihr näher bringen.

355. Rhythmus oder Melodie? Genau genommen ist es der Rhythmus, der Schwingungen hervorruft.

Wie Ihr wißt, besteht die Sphärenmusik vorwiegend aus Rhythmus. Das Feuer ist im Rhythmus, steht

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jedoch nicht im Zusammenhang mit der Melodie. Natürlich können erfreuliche Übereinstimmungen vorkommen, wo Melodie Rhythmus wird. Man sollte die Beziehung zwischen Rhythmus und Feuer gründlich erfassen. 356. Zweifel ist der Haupteingang für die Dunklen. Wenn Zweifel sich zu rühren beginnt, brennt das Feuer kärglich; und die Haustür öffnet sich den schwarzen Flüsterern weit. Man muß Harmonie vergrößern und sogar daran Freude finden, wenn das Huhn ein Ei legt. Auf diese Weise übertreffen wir den Feind im Großen wie im Kleinen.

357. Es gibt viele, die gern gewisse Fragen stellen möchten, jedoch zu verlegen sind. Zum Beispiel

möchten sie außerordentlich gern wissen, ob ihre Gesundheit leiden wird, wenn sie sich der Feurigen Welt nähern. Als Antwort darauf könnte man sich an einen Philanthropen erinnern, der sein Almosengeben aus Furcht vor Ansteckung durch Kontakt mit den Armen aufgab. Natürlich war er kein wahrer Philanthrop. Gleichfalls ist derjenige, welcher sich vor der Feurigen Welt fürchtet, kein Feuerträger. Folglich laßt uns die Feurige Welt als etwas Ursprüngliches, Unabdingbares betrachten, das sich durch Mut und Herzensfreude offenbart.

358. Pythagoras verbot allen Spott unter seinen Jüngern, weil er vor allem feierlichen Ernst stört. Wer die Sonne mit einer Hymne begrüßt, bemerkt die kleinen Flecken nicht. In diesem Befehl ist die

Bestätigung des Schönen enthalten. Laßt die Dunklen das Schicksal der Verhöhnung für sich selbst sichern. Wer Spaßmacher nötig hat, wird unter den Weisen kein Andenken hinterlassen. Seine Betonung des feierlichen Ernstes der Hymnen offenbart Pythagoras als Feuerträger. Wir sollten uns ein Beispiel an solchen Feuerträgern nehmen, die den ihnen zugewiesenen irdischen Pfad in Schönheit durchwandert haben.

359. Sie werden sagen: „Zanken ist verboten; Verhöhnen ist verboten; Verraten ist verboten;

Verleumden ist verboten; einen anderen zu schlagen ist verboten; anmaßend zu sein ist verboten; seiner eigenen Selbstsucht zu dienen ist verboten; Bevorzugen ist verboten — was für ein Leben ist das?" Laßt uns noch hinzufügen — Schmutz zu hinterlassen ist auch verboten; denn jeder, der Schmutz hinterläßt, wird ihn selbst hinaustragen müssen.

360. Und noch eine andere Frage bekümmert im geheimen gewisse Menschen. Sie möchten wissen,

ob die Lehre das Lesen der Heiligen Bücher hindert. Es liegt kein Grund zu Besorgnis vor. Wir raten ausdrücklich, diese Bücher des Bundes bedachtsam zu lesen. Wir lenken die Aufmerksamkeit der Menschen beständig auf die Notwendigkeit hin, sich mit dem ersten Buch Moses bekannt zu machen. Wird die Feurige Welt nicht darin erwähnt?

Überdies, wie schön und kurz gefaßt — „Wir werden nicht sterben, sondern umgewandelt werden" — und „Wie im Himmel so auch auf Erden." Solche Versprechungen konnten nur von einem Eingeweihten ausgesprochen werden. Diese Heiligen Bücher können einen Reichtum von Auskunft über die Offenbarungen des Feuers verschaffen. Daher sollte man zum eifrigen Lesen dieser Verträge drängen. Auch die Chroniken des Lebens der Heiligen können zu einem Verständnis der Feurigen Welt führen. Die Bestätitung dieser Offenbarungen nach vielen Jahrhunderten muß die forschenden Wissenschaftler begeistern. Ich wiederhole, es ist betrüblich, die Trennung der Wissenschaft von den höchsten Grundlagen der Existenz zu beobachten. Wenigstens im Zusammenhang mit der Weltgeschichte müssen die Wissenschaftler pflichtgemäß den Inschriften der Vergangenheit Aufmerksamkeit und Respekt zeigen. Doch nicht nur Wissenschaftler, sondern sogar Künstler, die mit Vorstellungskraft genährt worden sind, vermeiden es, sich auf die Schätze der Heiligen Schriften zu konzentrieren. Als ob ein solches Wissen tieferstehender als anderes Wissen wäre! Doch eines ist erstaunlich — daß diejenigen, welche Uns hinsichtlich der Heiligen Bücher befragen, trotz Unseres Rates keine Zeit finden, sie zu lesen. Wer im Herzen in Flammen ist, wird nicht wegen einer ungelösten Frage zögern.

361. Diejenigen, welche ihre Diät lange im voraus planen, handeln nicht weise. Da Nahrung

Brennstoff ist, sollte sie in erster Linie den Bedürfnissen entsprechend bestimmt werden. Diese Bedürfnisse tun sich jedoch den kosmischen Strömen entsprechend kund. Das Erscheinen gewisser

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kosmischer Ströme mag die Notwendigkeit, den Magen zu füllen, fast ausschließen oder das Gegenteil erfordern. Während einer Spannung der Ströme ist Nahrung besonders schädlich. Sie kann Krankheiten der Leber und der Nieren und Krämpfe der Gedärme verursachen.

362. Ihr habt über die Epidemie des Hörens von Stimmen gelesen. Der Organismus wirkt wie ein

Rundfunkempfänger. Eine so scharfe Empfindungsfähigkeit hätte nützlich sein können, aber die Schwierigkeit dabei ist, daß, während sich gewisse genaue kosmische Zeitpunkte nähern, das menschliche Bewußtsein weit zurückgeblieben ist. Infolgedessen hat es, statt eines heilsamen Resultates, ein schädliches zur Folge, das zu Besessenheit beiträgt. Viele solche abnormen Eigentümlichkeiten ereignen sich auch auf anderen Gebieten, wenn das Bewußtsein, das durch Motorisierung erdrosselt worden ist, in Wahnsinn erstickt.

363. Während einer schweren Periode ist eine feierlich ernste Haltung erforderlich. Man sollte nicht

glauben, daß die Periode einen Menschen nicht in Mitleidenschaft gezogen hat, wenn er am Leben geblieben ist. Man sollte weitblickend sein.

364. Man sollte erkennen, welche Eigenschaften durch Wahrnehmung der Feurigen Welt ausgeprägter

werden. Unter diesen ist Gerechtigkeit besonders offenbar. Es ist unmöglich, diese Eigenschaft, die wenn direktes Wissen erwiesen ist, als die größte angesehen wird, in Worten zu übermitteln. Über irdische Gesetze hinaus wissen die Gerechten, wo die Wahrheit ist. Das Gesetz führt zu vielen Ungerechtigkeiten, doch wer sich der Feurigen Welt bewußt ist, weiß wo die Wahrheit liegt; trotz des naheliegenden Schlusses nimmt er die Wirklichkeit wahr. Somit wandelt das feurige Bewußtsein das Leben um. Auch feuriges Märtyrertum verleiht das höhere Wissen. Gleichfalls können wir andere Eigenschaften des Geistes erkennen, die sich unter dem feurigen Schauer entwickeln. Mäßigkeit ohne Feuer wird Mittelmäßigkeit, doch der Goldene Pfad, der durch Feuer verstärkt wird, ist das beste Beispiel der Mäßigkeit. Auf ähnliche Weise wird Mut ohne Feuer Unbesonnenheit, doch Mut, der von den Feuern des Herzens erleuchtet ist, wird eine unbezwingbare Mauer. Wahrhaftig, Geduld, Erbarmen und Freundschaft werden im feurigen Licht andersartige Farben annehmen. Doch nur der Tat gemäß und durch Prüfungen kann der Lehrer den Grad der Feurigkeit ermitteln. Worte sind für solche Beteuerungen am wenigsten geeignet. Wieviele Worte reinigen die Schwellen von Gefängnissen, doch nur wenige Kerkermeister können sich der Gerechtigkeit rühmen. Wieviele Worte gibt es auch über Geduld! Doch das erste Versagen bringt die unduldsamsten Kannibalen hervor. Natürlich braucht man nicht zu erklären, wie ein in Worten bestehender Mut sich in große Feigheit umwandelt. Doch wer sich dem Feuer zu nähern wünscht, muß all seine Motive beobachten.

365. Berge von wissenschaftlichen Schlußfolgerungen türmen sich auf, doch ist es schwer, Menschen

zu finden, die nicht durch sie gefesselt werden. Die griechischen Philosophen kannten diese gefesselten Seelen. Sie verstanden, wie beschränkt der Mensch handeln kann, wenn er auf einem kleinen Stückchen Erde gelassen wird. Er ist wie ein Storch auf einem Bein! Solche Konflikte würden schwer für einen Storch sein, der sein Nest in einem gewissen Baum kennt und auf einem Bein steht. Doch Kenntnis des Feuers macht zwei Beine erforderlich, mit anderen Worten, zwei Naturen.

366. Ich habe eine lange Liste von Menschen, die sich selbst schädigen. Wie kann man ihre

Aufmerksamkeit auf alle zurückgewiesenen Gelegenheiten lenken? Die geringste Zurückweisung kann ungeheure Folgen verursachen. Die Zeit wird kommen, wo die Liste enthüllt werden wird, und die Verwunderung wird groß sein.

367. Man sollte sich an schädliche Gegenstände erinnern. Die Menschen sind zuweilen bereit, eine

gewisse Bedeutung in einem Teraphim anzuerkennen, der zum Zwecke der Beeinflussung von Menschen gestaltet worden ist. Doch schließlich überbringen viele Gegenstände die Ansammlungen von Einflüssen. Nicht selten sind die Gegenstände, die in einer Stunde des Hasses, der Ermüdung, des Schreckens oder der Verzweiflung angefertigt worden sind; sie werden diese Sendungen in die Welt mitnehmen. Und wenn sie

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in die Hände von einem Eigentümer fallen, der unter denselben astro-chemischen Umständen ist, werden sie der Botschaft entsprechend wirken, mit der sie durchtränkt worden sind. Soziologen bemühen sich, Arbeitsverhältnisse zu bessern. Dies ist richtig, doch abgesehen davon, sollte auch das geistige Niveau , der Arbeiter emporgehoben werden. Es spielt keine Rolle, ob sie große Dinge erzeugen oder kleine, der giftige Speichel kann sie in gleichem Maße durchtränken. Für natürlichen Magnetismus bedarf es keiner besonderen schwarzen Magie. Schwarzes Feuer erfüllt jedes böse Herz, darum laßt uns sehr achtsam im Hinblick auf Gegenstände sein. Man mag sich daran erinnern, daß Apollonius von Tyana niemals Gegenstände berührte, die ihm nicht bekannt waren. Erst sah er sie sorgfältig an, besonders wenn sie aus alter Zeit stammten. Als einer seiner Jünger sich einen Ring auf den Finger stecken wollte, warnte der Lehrer ihn davor, Gift anzurühren. Ein tödliches Gift wurde im Ring verborgen entdeckt. Und Apollonius fügte hinzu: „Ein solches Gift ist weniger tödlich als das Gift des Herzens." Man sollte die Aussprüche der Weisen nicht als vage Symbole betrachten. Oft haben sie eine wörtliche Bedeutung, die man im Gedächtnis behalten und anwenden muß. Wir gehen glicht in einen Laden, um Kleidung zu kaufen, die mit Pocken infiziert ist; doch diese Infektion wird nur der tausendste Teil des vorhan- denen Ansteckungsstoffes sein. Wie oft habe Ich erklärt, daß die Gedankenansammlungen tödlicher als Gift sind! Ebenso wie Feuer eine Patina auf einem Gefäß ablagert, ist auch das Feuer des Denkens nicht entfernbar, wenn es die Oberfläche eines Gegenstandes durchtränkt. Unter Reinigungsmittel ist Eukalyptus zweckmäßig, denn es enthält viel Feuer. Auch alles brennende Feuer ist nützlich. Viel Ansteckung ist um Freudenfeuer herum zerstört worden.

368. Warum nehmen viele, selbst in der Subtilen Welt, so wenig von der Feurigen Welt wahr? Ihre

Augen sind unzureichend eingestellt. Während der Zeiten irdischer Verkörperung beachteten sie die Feurige Welt nicht, sie verspotteten sie. Sie stellten alle höheren Feuer in Abrede; sie weigerten sich, sie anzuerkennen und schämten sich jeden Gedankens über die Grundlagen der Existenz. Mit einer solchen Ableugnung gingen sie in die Subtile Welt hinüber. Könnten ihre Augen einen Glanz wahrnehmen, der für ihr Bewußtsein nicht existiert? Jeder empfängt seinen Verdiensten gemäß. Und diese Verdienste sind nicht schwer zu erlangen, wenn sie nur nicht durch Verneinung gehindert würden. Die Subtile Welt gewährt ihre Gaben dem Bewußtsein entsprechend. Wenn jedoch die Schnauze zu Boden gesenkt ist, wird die nächste Errungenschaft nicht ein Wildschwein sein?

369. Ihr habt die Heilung des Falles von Tuberkulose, der Euch bekannt ist, ganz richtig erklärt. Tatsächlich ereignen sich viele Krankheitsfälle, besonders unter Frauen, durch das Entzünden der Zentren. Doch dieser Brand kann durch das zweckmäßige Lenken des Bewußtseins gelöscht werden. Es ist möglich, daß das feurige Bewußtsein seit langer Zeit angeklopft hat, doch die Funken von Fohat drangen in den Bereich des Kelches ein, ohne nutzbar gemacht zu werden. Auf diese Weise beginnt der Brand, und Tuberkulose ist das gewöhnlichste Ergebnis von nicht assimiliertem Feuer. Im Bewußtsein zu assimilieren, bedeutet auch physisch zu assimilieren. Diese Beziehung zwischen Bewußtsein und Körper ist besonders bemerkbar in dem Beispiel mit Feuer, das eine ganz augenscheinliche physische Verschlechterung verursacht, wenn das Feuer nicht wahrgenommen wird. Darum ist es während Krankheiten, besonders katarrhalischen, zweckmäßig, ein feuriges Pranayama zu verrichten. Dieses Pranayama ist sehr einfach — das gewöhnliche Einatmen durch die Nase und Ausatmen durch den Mund, während man das Prana zum Sitz der Krankheit lenkt. Doch zum Zweck einer Verstärkung der Tätigkeit sollte man im Gedächtnis behalten, daß das Feuer des Weltraumes eingeatmet, und das verbrauchte Ur ausgeatmet wird. Feuer ist also wieder das Heilmittel, und der Arzt kann den Zustand des Patienten dadurch erleichtern, daß er ihm versichert, wie leicht es ist, die grundlegende Energie anzuziehen. Glücklicherweise stärkt Krankheit die Stellungnahme eines Menschen zum Glauben, und ein ernstlich kranker Patient wird die Wirklichkeit des Feuers bereitwilliger annehmen.

370. Der Krankheitszustand verstärkt die Arbeit des Geistes. Der Arzt kann erfolgreich vieles

empfehlen, was einen heilsamen Verlauf des Leidens ermöglichen und das Bewußtsein des Geistes stärken wird. Es ist sehr wichtig, eine gewisse Geistesverfassung zu stärken. Zu diesem Zweck wurden währen religiöser Feiern und Beschwörungen gewisse Toneffekte gebraucht, um den Augenblick des Herabstiegs der Kraft hervorzuheben.

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371. Die verstärkte Assimilation der Feuer verlangt eine gewisse Gelassenheit. Es ist unmöglich, die

höhere Energie aufzunehmen, während man oben auf einem Vulkan verweilt. Darum ist es erforderlich, in den Worten Salomons zu bestätigen: „Und auch dies wird vorübergehen!"

372. Die Starrkrampfepidemie gehört zu den feurigen Krankheiten. Es kann behauptet werden, daß

eine solche Epidemie so weitverbreitet wie Krebs sein kann. Der Zustand kann durch Gebirgsluft er- leichtert werden, doch das hauptsächliche Erfordernis wird die Assimilation der feurigen Energie sein. Jeder Schock kann entweder Krebs oder Starrkrampf verursachen. Dies weist darauf hin, daß der Organismus sich im Grunde nicht im Gleichgewicht befindet, sodaß selbst der geringste Schock durch das öffnen aller Eingänge Krankheit herbeiführen kann. Derjenige, welcher vom Schatz des Bewußtseins sprach, war ein großer Arzt. Man sollte dringend feurige Vorbeugungsmittel einführen. Heute habt Ihr von Krebs gehört, morgen mag es Starrkrampf sein, übermorgen Kehlkopfkrämpfe, dann Beulenpest, danach eine neue Gehirnkrankheit; auf diese Weise wird ein wahrhaftiges Schreckensgeschrei erschallen, während die Menschen die Ursachen erwägen werden. Natürlich werden sie es lieber dem Benzin zuschreiben, als einer Wirkung des Feuers, die sie weder verstehen noch annehmen.

373. Das feurige Verständnis der Besessenheit wird „Urumiya" genannt. Nicht nur der Mensch besitzt

dieses direkte Wissen; gewisse Tiere, die dem Menschen nahestehen, fühlen diesen schrecklichen Zustand. Besonders Pferde und Hunde fühlen die Nähe besessener Menschen und grollen darüber. Im alten China gab es eine besondere Hunderasse, die hochgeschätzt wurde, die sehr empfindungsfähig und nützlich war, um die Besessenen zu entlarven. In alten Zeiten herrschte auch die Sitte, die Hunde und Pferde vor Gästen vorzuführen und gleichzeitig die Reaktion der Tiere zu beobachten. Viele Gesandte wurden dieser Prüfung unterworfen. Man sollte beobachten, daß auch Katzen Besessenheit spüren, jedoch gewöhnlich mit ganz umgekehrter Wirkung. Besessenheit ruft Glücklichkeit in ihnen hervor. Wenn zum Beispiel eine Katze einen besessenen Menschen oder seine zwingende Gegenwart fühlt, verbirgt sie sich nicht, sondern wandert glücklich miauend herum, während ein Hund sich sträubt und entweder versucht, sich zu verstecken oder einen solchen Menschen anzugreifen. Man sollte Urumiya in sich selbst entwickeln, nicht nur um sich zu schützen, sondern auch um den Geist der Besessenheit auszutreiben. Sehr oft beginnt eine einzige Unterhaltung über die Bedeutung von Agni, Einfluß auf den Geist der Besessenheit auszuüben. Da er sich vor Feuer fürchtet, ärgert ihn die bloße Erwähnung der feurigen Energie und zwingt ihn dazu, sich zurückzuziehen.

374. Urumiya steht auch in Beziehung zur Wissenschaft des Feuers. Die Meisterschaft des Lenkens

des Feuers liegt nicht im Feld der Mechanik, sondern in der Wahrnehmung der höheren Energie, die durch Erfahrung in der Subtilen Welt erlangt wird. Ein neuer Pfeil wird nicht auf Grund mündlichen Befehls fliegen; Feuer ist nötig, für das der Raum nicht existiert. Zwar können selbst mächtige Pfeile durch schwarzes Feuer zurückgewiesen werden, wenn ein Zusammentreffen von Aktionen vorliegt. Dann ist es besser, zu warten oder sich zu verteidigen.

375. Die Saat und die Teilbarkeit des Geistes ermöglichen die Erklärung hinsichtlich der Monade. Die

Saat des Geistes ist für das Leben unentbehrlich. Die Teilbarkeit des Geistes macht sowohl die Bereicherung als auch die Zersplitterung der Monade möglich. Man kann seinen Geist bewußt für das Wohl der Welt teilen und seine einzelnen Teile zur Tat aussenden. Dies hat nur Bereicherung zur Folge. Doch Unwissenheit mag den Schatz zerstreuen und bei einem schlummernden Samen bleiben. Dies hat Seelenlosigkeit zum Resultat. Tatsächlich können die Teile des Geistes, die in Unwissenheit zerstreut worden sind, Werkzeuge der Besessenheit werden und dann, wehe dem schlafenden Herzen! Laßt uns, um es zu vermeiden, nochmals zur Teilbarkeit des Geistes zurückkehren, also daran denken, daß die Saat des Geistes entweder schlafen oder leuchtend in ihrer Wachsamkeit sein kann. Nur durch dies Licht wird der Magnet des Herzens erschaffen, der die freigesetzten Teile des Geistes zu seinem Busen anzieht.

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Es besteht ein gewaltiger Unterschied zwischen freisetzen oder verlieren. Man kann sich also daran erinnern, daß der schlummernde Samen des Geistes, obwohl er das Leben aufrecht erhält, alle Eigenschaften der Seelenlosigkeit zuläßt.

376. Laßt uns auch der verwirrten Auffassung einer Gruppenseele ein Ende machen. Der Geist der

Übereinstimmung wird in Tieren, bevor Individualisation verwirklicht worden ist, mit besonderer Kraft ausgedrückt. Doch es ist nicht richtig, die übereinstimmende Seele eine Gruppenseele zu nennen. Übersetzungen und Kommentare haben diese Verwirrung hervorgerufen. Piatos Auffassung von Zwillingsseelen kam nicht nur der Wahrheit näher, sondern wurde auch wunderbar ausgedrückt. Darum laßt uns den irrtümlichen Begriff Gruppenseele nicht gebrauchen. Wir wollen ihn durch den Ausdruck geistige Übereinstimmung ersetzen. Auch unter Menschen ist eine solche Übereinstimmung eine wertvolle Errungenschaft, sie baut Individualität auf. Wir sollten das nicht komplizieren, was leicht verstanden werden kann. Vor einer langen Reise sollte man sich nur mit dem Allerwichtigsten versorgen. Es würde bedauerlich sein, sich mit kunstvollen Spitzen zu beladen und den Schlüssel zu den Toren unseres Vaterhauses zu vergessen. Unser Vater bedarf keiner Spitzen und keines Firlefanzes. Erinnert Euch an die einfachsten Pfade des Lichtes von Agni. Natürlich lest Bücher, denn man sollte die Pfade früherer Gedanken kennen, aber für die Zukunft versorgt Euch mit der Lampe des Agni.

377. Es sind viele Spannungen vorhanden, und man kann es lernen, sich über Errungenschaft zu

freuen. In einem niedergedrückten Zustand ist eine Errungenschaft unmöglich. Depression ist Tod, wie ein Geldbeutel voller Löcher! Durch Depression wird das Kostbarste verschüttet, und darum ist es richtig, Depression Tod zu nennen. Wenn ein Mensch sich vom Schlaf zur Arbeit erhebt, öffnet er die Tür zur Errungenschaft. Wir müssen die Feuer besonders strahlend aufleuchten lassen, wenn wir dem Sieg entgegenwandern. Erinnert Euch hieran besonders während der Tage der Bedrängnis. Sie ist nur der gespannte Bogen für den Pfeil.

378. Das reine Herz spürt wo eine Spannung besteht, und es wird ihm gelingen, die Bedrängnis und

die Feinde zu überwinden. 379. Man sollte selbst mit sehr jungen Kindern über die Feurige Welt reden. Doch erst sollte man

ihnen sagen, daß keine Leere existiert, und daß es keine Einsamkeit gibt. Auf diese Weise kann man an das Thema des Beschützers und Führers herantreten. Kinder werden sich an den Gedanken gewöhnen, daß nichts geheim ist. Eine solche Grundlage wird ihnen wahren Schutz vor Furcht gewähren. Es ist besonders schädlich, wenn Eltern in ihrer Unwissenheit das Kind davon zu überzeugen suchen, daß Furcht grundlos ist, weil nichts vorhanden ist. Ein solcher Keim des Verneinens kann das ganze Leben des Kindes verdüstern und sein Bewußtsein zerstören. Das Kind weiß genau, daß überall etwas existiert. Es sieht viele Bilder, sogar feurige. Es wird von unbekannten Kindern besucht, die mit ihm spielen wollen, und auch von Erwachsenen. Unwissende Ärzte werden versuchen, diese Wahrnehmungsfähigkeit mit Schlafmitteln zu betäuben — als ob man Flügel mit Blei befestigt. Doch Gifte werden nicht helfen! Nur eine vernünftige Erklärung der Wirklichkeit wird den Kindern Gesundheit verleihen. Man sollte ebenso aufmerksam jedem Bruchteil der Wahrheit zuhören. Der Lama sagt: „Man sollte jeden Tag beten, sonst ist es besser überhaupt nicht zu beten'" Und im Grunde erkennt Ihr die Wahrheit dieses Ausspruches. Man sollte tatsächlich die höheren Schwingungen bewahren, ohne den verbindenden Rhythmus zu verlieren. Ihr seid Euch des Wertes beständiger, rhythmischer Arbeit bewußt. Ihr wißt in welchem Umfang eine so große Bemühung die Pforten öffnet.

380. Da Hatha Yoga gewisse körperliche Übungen verlangt, mag die Frage aufgeworfen werden, ob

solche Übungen auch für andere Yogas erforderlich sind. Weder die Arhats noch Große Geistige Arbeiter haben sie betrieben. Wahrhaftig, sie erdulden die Prüfungen des Geistes, die den Körper nicht nur bezähmen, sondern auch alle Übungen des Fleisches ersetzen. Nur die Anerkennung des Geistes kann alles andere ersetzen.

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381. Unter den geringeren Betäubungsmitteln hütet Euch besonders vor Brom. Es ist ein Feuerlöscher, wird jedoch oft in verschiedenen Mischungen verwandt. Baldrian andererseits entfacht die Feuer. Behandlung mit Betäubungsmitteln ist wie das Heilen durch Schlangengift. Die Atlantier gebrauchten Schlangengift, aber man kann sich natürlich vorstellen, wie oft eine solche Behandlung tödlich verlief. Für das .Gesundheitswesen muß man dafür sorgen, daß Nahrungsmittel nicht verunreinigt sind. Überreifer Käse und andere Nahrungsmittel, die mit dem Gift der Verwesung erfüllt sind, dürfen nicht gebraucht werden. Feuer bedarf reinen Brennstoffs.

382. Ich verberge die Tatsache nicht, daß der Druck stark ist. Man mag sich darüber in Schweigen

hüllen, doch ist es für den bereits gestählten Geist besser, sich dessen bewußt zu sein und Gedanken für das Gute auszusenden. Wertlos ist die Sophisterei, die sich mit der Äußerung begnügt: „Meine kleinen Gedanken sind wertlos." Jeder Gedanke ist nötig, wenn es ein Gedanke ist.

383. Es ist schwer, sich innerlich von den drei grundlegenden Prinzipien zu trennen. Natürlich können

die feurigen Bruchteile ausgeschaltet werden. Sollte dies geschehen? Nur das Versinken in die Dunkelheit des Chaos schiebt das ganze Bild des Feuers beiseite. Das Nachdenken über die drei Prinzipien kann unseren Begriff der drei Körper bereichern, doch ist es eine Sache, anzufangen zu denken, und eine ganz andere, sein Denken fortgesetzt zu entwickeln. Der kosmische Aspekt des Seins würde ein einfacher Gedanke zu sein scheinen, doch welch aufmerksames und logisch aufeinanderfolgendes Bemühen muß angewandt werden, um ihm Schönheit zu verleihen. Im Zusammenhang mit Führung könnt Ihr in jedem Fall ein und dieselbe Voraussetzung bemerken. Es genügt nicht, den Schüler zu lenken, man muß ihn zu einer Errungenschaft führen. Kann man selbst innerhalb eines Haushalts gewiß sein, daß ein Auftrag vollständig ausgeführt wird? Wie oft geht ein Mann aus, um etwas einzukaufen und kommt mit unerwartet leeren Taschen zurück! Ihr habt bereits viele gesehen, die, nachdem sie sich einsichtsvoll auf den Weg machten, vom Pfad abwichen und ihre ganze Errungenschaft in Brand steckten. Der Schaden solcher Verbrennungen ist groß, nicht nur für sich selbst, sondern auch für diejenigen, mit denen man durch Karma verbunden ist. Man kann sich vorstellen, wie schrecklich es ist, einem bereits aufgenommenen Körnchen Wahrheit abzusagen! Ein so zerstörendes Losreißen ist gewöhnlich das Ergebnis verworrenen Denkens. Solche Mitarbeiter sind selbst für Besorgungen unbrauchbar — sie gehen aus um einen Turban zu kaufen, und überraschenderweise kaufen sie einen einzigen Pantoffel. Daher kann nur richtiges und beharrliches Denken die Dunkelheit des Chaos überwältigen.

384. Jedes Wanken sollte uns beschämen! Wie gefährlich ist es, zu straucheln, wenn man Feuer trägt! 385. Wenn ein Flieger eine Rekordhöhe erreicht hat, ist er doch noch mit Unzufriedenheit erfüllt.

Dann, faßt er den Entschluß, noch größere Höhen zu erreichen zu suchen. Unzufriedenheit ist das Tor zur Unendlichkeit. Unzufriedenheit sollte in vollem Maße geschätzt werden. Vergnügen ist der Nachbar der Zufriedenheit, während Freude der Flügel zur Unendlichkeit ist. Die feurige Lehre muß jedes Entfachen der Feuer bewahren und gegen alle Auslöscher beschirmen. Befriedigung ist das Zeichen der Mittelmäßigkeit und Unwissenheit. Nicht Zufriedenheit, sondern Freude an ewiger Arbeit ist das Geschick des Großen und Emporsteigenden. Heutzutage mögen Narren lachen, wenn Wir von ewigem Aufstieg reden. Selbst das Grab wird den Narren nicht vor der Ewigkeit bewahren. Nur einem kindlichen Gehirn mag es nicht zu begreifen gelingen, daß das irdische Gewand keine Vollendung ist. Die Feuer berufen zum Unerkannten und selbst die Blinden sehen diese Lichter. Versäumt es nicht, die Blinden hinsichtlich der Feuer zu befragen. Einige von ihnen sehen feurige Zeichen und verstehen ihren Zusammenhang mit dem Herzen. Somit führen die Ausrufe der Unzufriedenheit zur Feurigen Welt.

386. Unter den Vorbeugungsmitteln gegen Krebs und andere feurige Leiden kann man Baldrian

empfehlen. Ich spreche oft von diesem Stärkungs- und vorbeugenden Heilmittel. Doch jegliche Vorbeugung muß systematisch erfolgen — jeden Abend ohne Ausnahme, wie der tägliche Lauf der Sonne.

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387. System, Rhythmus haben eine entscheidende Bedeutung. In Biographien kann man bemerken, wie Rhythmus das Denken und das Feuer gestärkt hat. Tatsächlich wird heute viel von Rhythmus gesprochen, doch wird er nicht im Leben angewandt. Das Denken ist sehr chaotisch und das Leben ungeordnet. Die Völker des Altertums führten in ihren Pranayamaübungen einen gewissen Rhythmus ein, aber heutzutage ist alles gestattet, und der Mensch ist ein Sklave von allem. Der Yoga des Feuers sollte nochmals an die Bedeutung des Menschen erinnern.

388. Es ist sehr übel, erfüllt mit dem schwarzen Feuer der Bosheit in die Subtile Welt hinüberzugehen;

dies hat Blindheit zur Folge. Außer Blindheit beraubt solche Bosheit den Menschen aller Verbindungsmöglichkeiten, mit anderen Worten, der Sprache des Geistes. Wenn Wir über die Unzulässigkeit der Bosheit reden, bieten Wir den besten Rat an; denn Bosheit ist keine menschliche Eigenschaft, es ist die niedrigste Form der Unwissenheit. Durch Bosheit degradiert der Mensch sich zu einem tierischen Zustand mit all seinen Folgen. Wenn daher ein Mensch, der mit Bosheit erfüllt ist, in die Subtile Welt hinübergeht, wird es für ihn besonders schwer sein, sich emporzuheben. Wenn alle Arten der Leidenschaft den Aufstieg hindern, brennt Bosheit wie ein glühend heißes Eisen alle Ansammlungen fort. Die Wesen der mittleren Sphären der Subtilen Welt werden keine Möglichkeit finden, eine Reinigung zu vollziehen, bis der durch eigene Schuld Erblindete ein Bruchstück zerbrochenen geistigen Bewußtseins finden kann. Der Rat hinsichtlich des guten Willens muß für verschiedene Menschen oft wiederholt werden. Laßt auch die Kinder ihn hören.

389. Guter Wille ist kein schwacher Wille. Ganz häufig haben Menschen, nachdem sie sich selbst

eines Charakterzuges beraubt haben, dadurch auch viele andere benötigte Eigenschaften verloren. Man sollte schändliche, überlebte Überreste nicht mit wertvollen Errungenschaften verwechseln. So ist Bos- heit unwürdig, doch die Entrüstung des Geistes ist jener Aufstand der Elemente, der in den höchsten Bünden zu finden ist. Der geistige Kampf hat nichts gemeinsam mit Bosheit. Licht dringt also durch Dunkelheit hindurch, doch nicht durch Bosheit.

390. Blindheit in der Subtilen Welt ist furchtbar. Stellt Euch vor, daß Ihr ein halbverdunkeltes Haus

betretet, in dessen Ecken nicht erkennbare Bildnisse verborgen sind, alle untermischt und von undeutlichen Flecken umgeben. Selbst wo keine besonderen Ungeheuer existieren, wird derjenige, welcher blind und boshaft ist, schreckliche Formen erblicken. Tatsächlich wird er statt Feuriger Wesen nebelhaft zwei oder drei Funken erkennen, deren Bedeutung er nicht begreift. Man sollte sich also vom irdischen Begriff hinweg zu den weit entfernten Welten emporheben.

391. Die Menschen schädigen sich oft selbst dadurch, daß sie sich sogar weigern, an die Subtile Welt

zu denken, oder daß sie glauben, sie sei etwas Unfaßbares. Man muß sich die Subtile Welt als den vollkommensten Zustand unserer würdigsten Gefühle vorstellen. Nur so kann man sich für ein besseres Dasein in der Subtilen Welt vorbereiten.

392. Wir wollen uns nochmals den Folgen der Bosheit zuwenden. Wenn ein halbblinder Maulwurf

tastend seinen Weg unter der Erde der Subtilen Welt sucht, mag er auf Entladungen von Fohat stoßen. Diese starken Entladungen, die wie Blitze sind, sind sehr schmerzhaft. Ihr habt die elektrische Rüstung des geistigen Kampfes gesehen. Das Streben der psychischen Energie schüttelt das ganze Wesen. Man kann einen solchen lebenden Apparat nicht berühren und sich ihm nicht einmal nähern. In Übereinstimmung mit einer solchen Spannung ist die ganze umgebende Sphäre geladen. Vernichtung und sehr großer Schmerz werden jeden Dunklen, der sich nähert, zurückstoßen. Aus diesem Grunde sollte nochmals wiederholt werden, daß Bosheit den Menschen in Dunkelheit stürzt, und daß Dunkelheit voller gefährlicher Überraschungen ist.

393. Zuweilen gewährt der Lehrer in der Stunde der Gefahr seinen Schutz, indem Er sich selbst der

Gefahr aussetzt. Er bedeckt sozusagen die aufgetürmte Dunkelheit mit Seinen Händen. Zu solchen Zeiten muß man besondere Vorsicht üben. Eine mächtige Spannung ist nahe. Während dieser Zeit ist es am

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besten, dem Lehrer gegenüber besondere Dankbarkeit zu empfinden. Vor allem bewahrt dies Gefühl, verbunden mit feierlichem Ernst, Harmonie und die richtige Schwingung mit dem Lehrer. Der Schild des Lichtes steht dem Schüler nicht immer zur Verfügung. Die Unwissenden setzen voraus, daß die Welt ihnen eine Lebensexistenz schuldet, doch die mit Vernunft Begabten wissen, wie schwer es ist, aus Chaos zu bauen und bringen darum ihren besten Stein für den Bau.

394. Nur die Törichten verfallen in Verzweiflung. Jede Stunde bringt ihre Lehre, und darum muß man

für jede Erfahrung dankbar sein. Die Nacht gestattet Beobachtungen der weitentfernten Welten und sehr großer Entfernungen. Gleichfalls ist jede Stunde des Tages voller Beobachtungsmöglichkeiten. Man muß für solche Ansammlungen dankbar sein. Die Wissenschaft sucht eine Lösung in den Drüsen, wagt es jedoch nicht, die feurige Energie zu erwägen.

395. Man sollte kosmische Erscheinungen im Zusammenhang mit dem Leben auf Erden beobachten.

Viele Analogien werden augenscheinlich sein. Ich lobe diejenigen, welche das beobachten, was andere übersehen. Die heutige Zeit ist ernst. Man kann in verschiedenen Puranas über besondere Daten lesen. Wenn einige Wissenschaftler Verfinsterungen und Erdbeben berechnen können, so können andere Wissenschaftler andere Daten berechnen — den Übergang von der Kali Yuga zur Satya Yuga ist mit beträchtlicher Genauigkeit beschrieben, und der Ernst der Zeit ist angedeutet worden.

396. Wenn leb auf die Nützlichkeit der Dankbarkeit hinweise, so meine Ich nicht; daß jemand ihrer

bedarf, sondern daß sie die chemische Zusammensetzung der seligen Wonne enthält. Man sollte die chemische Zusammensetzung verschiedener Gemütsbewegungen analysieren; solche Beobachtungen werden dazu beitragen, psychische Energie zu finden. Nicht so sehr Vitamine, sondern die feurige Energie sollte die geistige Vorstellungskraft beschäftigen. Die Offenbarung des innersten Wesens der menschlichen Existenz kann nicht als etwas Okkultes betrachtet werden! Man sollte viele Denker zu diesen Erforschungen heranziehen. Sie werden beiläufig auch andere nützliche Eigentümlichkeiten der Gefühle beobachten. Man sollte also zunächst die Richtung der Evolution festlegen. Es kann nicht zwei Richtungen des Fortschritts geben. Es kann nur eine wahre Richtung geben, und alle anderen Bemühungen werden vom rechten Wege abweichen. Hieran sollte man sich erinnern, weil viele Individualität mit dem allgemeinen Antrieb der Epoche verwechseln. Wenn eine gegebene Epoche im Bewußtsein die Macht der psychischen Energie stärken soll, kann keine Maschine den dringend notwendigen Fortschritt verschleiern.

397. Die Fähigkeit, die wahre Richtung zu erkennen, ist eine große und feurige Qualität. Man kann

verstehen, daß eine solche Qualität nicht leicht gestärkt wird. Sie erfordert nicht nur Diskussion, sondern das aufmerksame Studium des Lebens. Niemand glaubt, daß man mit einem Satz vom Tier- bewußtsein zum direkten Wissen springen kann. Tierinstinkt ist der Keim des direkten Wissens, aber groß ist der Abgrund zwischen einem Hund, der seinen Herrn spürt, und einem Menschen, der sich der Feurigen Welt bewußt ist! Die Feurige Welt zu fühlen, während man im irdischen Körper ist, ist bereits Erleuchtung.

398. Weiterhin sollte man es im weitesten Sinne verstehen, wenn Ich von Vorsicht spreche. Das

Allergefährlichste ist, nur in einer Richtung zu streben. Man mag sein Bein retten, aber seinen Hals brechen. Darum sind vorgefaßte Urteile für das Streben äußerst schädlich. Die Menschen folgen bereitwillig einem vorgefaßten Plan und schließen sich dadurch von einem besseren Schicksal aus.

399. Evolution ist unabhängig und freiwillig, dies ist ein grundlegendes Gesetz. Nicht nur die

grundlegenden Elemente des Karmas, sondern auch die Feurige Welt bilden eine Offenbarung bewußter Evolution. Es ist unmöglich, die Menschen zu zwingen, sich geistig zu entwickeln. Ein schlafendes Herz kann nicht zum Guten gezwungen werden. Man kann auf etwas hinweisen, man kann Kilometersteine legen, aber das Bewußtsein zu brechen, würde bedeuten, die Wurzel des zukünftigen Baumes zu töten.

Millionen von Jahren mögen lang erscheinen, doch weder Jahre noch Jahrhunderte existieren. Die Men- sehen haben die Existenz in Sekunden aufgeteilt und haben sich selbst in Nullpunkten ertränkt.

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Deshalb ist die Psychologie der Subtilen Welt so wichtig, weil dort keine Stunden nötig und nur Resultate von Bedeutung sind. Die Menschen sind häufig entrüstet über die Verordnungen der Lehre und rufen aus: „Warum gibt das Buch keine endgültigen Formeln?" Doch eine solche Forderung beweist eine Unkenntnis der Grundlagen. Die Lehre gibt die genaue Richtung und entzündet die Feuer den ganzen Pfad der Arbeit entlang. Man kann vermittels dieser Leuchtfeuer vorwärtsgehen. Man mag Lösungen finden, die bereits kosmisch reif sind. Man mag genaue Hinweise hören, doch der Geist muß sie aus freien Stücken zu einem Mosaik verbinden. Den Pfad zu bestätigen, ist die Verordnung des Großen Architekten. Wie in Legenden müssen wir unsere Ohren auf den Boden legen, damit kein einziger Schritt und kein einziges geflüstertes Wort entgeht. Obwohl die Menschen viel lesen, wenden sie doch nur wenig an. Doch die Daten sind so nahe!

400. Die Menschen denken nicht über Daten nach, sie verlassen sich auf den Mechanismus einer Uhr. Natürlich ist der Kosmos voller Mechanik, doch unter den hauptsächlichen Triebkräften nimmt Agni den ersten Platz ein.

401. Derjenige, welcher gesagt hat, daß Lichtfunken nichts sind als gelenkte Gedanken, war nicht weit

von der Wahrheit entfernt. Wahrhaftig, räumliche Gedanken sind wie elektrische Entladungen und können beträchtliche Lichtwirkungen hervorrufen. Farbige Funken hängen ebenfalls von der Qualität der Energie ab, die diese Entladungen hervorruft. Wir können Gedanken übertragen, die nicht nur erleuchtete Zeichen, sondern auch körperliche Empfindungen hervorrufen können. Die Umwandlung von Gedanken in Empfindungen beweist nur, daß der Gedanke Energie ist. So sollte man sich von frühester Kindheit an Gedankenenergie gewöhnen. Aber hierfür muß die Schule über die Substanz des Geistes lehren. Man kann beobachten, in welchem großen Maß die Menschheit in den letzten paar Jahren vom geistigen Prinzip abgewichen ist. Viele Bücher, die die Menschen gerade zum geistigen Leben gelenkt haben sollten, erregten im Gegenteil nicht einmal die Aufmerksamkeit der Menschen. Aber so kann es nicht weitergehen. Auf jede Weise muß man die Menschen an die Essenz des Geistes erinnern. Die Existenz zahlreicher Sekten ist keine Hilfe und führt die Menschen zu ziellosem Umherirren. Das Wesen der Kali Yuga ist durch eine Teilung des ganzen Organismus in seine Bestandteile gekennzeichnet. Doch die Gesegnete Mutter erhebt sich zur Morgendämmerung, um diese zerstreuten Teile des Einen Seins zu sammeln. Die Mutter der Welt fesselt die Aufmerksamkeit der Nationen und erwartet den Morgenstern.

402. Das Unerwartete lähmt alle menschlichen Sinne. Gehör, Gesicht, Geruch und auch Gefühl gehen

verloren. Doch dies ist nicht das Resultat von Furcht, nur ein Abwenden von einem vorgefaßten Pfad. Tatsächlich drückt Feuer das Unerwartete im stärkeren Maße aus als alle anderen Elemente. Die Menschen begrenzen ihr Bewußtsein auf nur ein paar Formeln von Agni. Daher sind alle anderen Ausdrucksformen des Elements einfach nicht im Bewußtsein enthalten. Dies bedeutet, daß noch viel assimiliert werden muß, und das Unerwartete kann auf diese Weise in das Erwartete umgewandelt werden. Auf ähnliche Weise sollte man auch mit bisher unbekannten Lebenserscheinungen verfahren. Man sollte" sich geistig ausrüsten, damit man in der Subtilen Welt durch nichts überrascht werden kann. Viele hoffen, Verwandte und einen Führer zu finden, sogar Filme, denen Geist fehlt, haben mehr als einmal Eindrücke solcher Begegnungen enthüllt. Doch in allen Welten ist es am besten, sich auf sein eigenes Bewußtsein und seine eigene Kraft zu verlassen. Darum sollte man jede Möglichkeit ausschließen, das enge Bewußtsein zu erschüttern. Man muß sich davon befreien, durch das Unerwartete erschüttert zu werden. Es gibt zahlreiche, unerwartete Begriffe, Formen und Verbindungen, vor denen das Bewußtsein schaudert, doch je mehr wir aufnehmen und uns vorstellen, desto weniger sind wir gebunden. Entwickelt also Eure Vorstellungsfähigkeit in weltweitem Rahmen. Die Menschen weigern sich, zu glauben, daß das Unerwartete, mit anderen Worten Unwissenheit, eine Nervenlähmung hervorruft. Wie kurz sie auch sein mag, eine solche Reaktion hält das Feuer auf. Wo es nur möglich ist, sollte man sich an den Begriff des Unerwarteten gewöhnen. An diesen Ratschlag sollte man sich besonders erinnern.

403. Ein Mensch, der behauptet, daß Religion sein Verständnis hindert, verleumdet Religion und

lästert dadurch den Geist. Zufriedenheit ist keine Zierde.

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404. Vielleicht ist das siebente Vitamin Feuer. Es ist oft klar und deutlich gesagt worden, daß reine Luft viel wichtigere Nahrung liefert als Großstadtluft. Doch unter Reinheit sollte man eine besonders feurige Sättigung verstehen. Die Menschen in den Bergen können länger ohne Nahrung und ohne Schlaf leben. Die Nahrung des Geistes oder des Agni kann sie befriedigen, ohne daß sie schweres Essen nötig haben. Studien sollten über die Ernährung durch Prana auf den Höhen unternommen werden.

405. Die Idee, wenigstens jeden Tag eine halbe Stunde zum Denken zu haben, ist gut. Ich meine keine

besondere Konzentration. Es ist nützlich, über den besten Aspekt von allem nachzudenken, das stattfindet. Selbst kleine Zeichen, die das Beste reflektieren, gewähren einen Lichtblick. Sie regen auch den Fluß der Dankbarkeit und der Großmut an. Solche Feuer entsprechen einer Dosis von Moschus. Das Nachdenken über das Beste ruft eine strebende Nervenspannung hervor. Den Nerven sollte auch Arbeit gegeben werden, und nur das Gute wird die Nerven stärken.

406. Magnetisierung von Wasser ist jetzt fast aufgegeben worden, doch noch kürzlich wurde sie,

sowohl für Zwecke des Lichtes als auch der Dunkelheit, gebraucht. Die Bedeutung einer solchen Magnetisierung ist offenbar und deutet wieder einmal die Feurigkeit eines solchen Prozesses an. Als Vorsichtsmaßnahme wurde ein Becher, der einen unbekannten Trank enthielt, mit der Hand bedeckt, im Glauben, daß die Haut Symptome giftiger Zutaten widerspiegeln würde. Zum Zwecke der Magnetisierung wurden auch Eisen und Lithmuswasser benutzt, doch alle Schwefelzusätze wurden vermieden. In den ältesten Schriften sind Bezugnahmen auf Gedankenübertragungen durch Wasser und Salböl. Milch wurde zur Magnetisierung nicht gebraucht wegen ihrer organischen Bestandteile. Dies war ein Irrtum, denn die Milch von gesunden Kühen eignet sich gut für diesen Zweck. Doch in alten Zeiten fürchtete man sich vor Tollwut, und es wurde vorgezogen, die Magnetisierung von Milch zu vermeiden.

407. Der Arhat besitzt die Fähigkeit es zu verhüten, daß Seine Gefühle abgestumpft werden. Er

erlangt diese seltene Fähigkeit nur durch feurige Spannung. Man könnte dies als eine Askese von außergewöhnlicher Härte bezeichnen. Es zieht das Herz der Menschen an. Derjenige, über Den Ihr kürzlich gelesen habt, kannte diese intensive Schärfe des Gefühls. Jeder, der sich Ihm näherte, fühlte Seine unfehlbare Frische des Herzens. Diese beständige Schärfe wird nicht durch eine besondere Methode erlangt, sondern durch ein einfaches öffnen des Herzens. Niemals bemitleidete Er Sich Selbst, und dieser Zug war nicht intellektuell, sondern war Ihm zur zweiten Natur geworden. Doch wieviele Priester haben das, was sie angesammelt hatten, durch den abstumpfenden Einfluß des täglichen Einerleis verloren! Die tägliche Routine ist der große Prüfstein. Sie öffnet die Pforten der Ewigkeit und bestätigt Feuer.

408. Der Große Architekt baut ewig. Es ist sinnlos, anzunehmen, daß gewisse Teile des Weltalls

vollendet sind und statisch bleiben. Sehr viel wird aus dem Begriff Evolution gemacht, aber die Menschen haben absolut keinen Begriff von diesem Prozeß in seiner Tatsächlichkeit. Es ist viel über den sozialen Aufbau argumentiert worden, doch es ist stets vorausgesetzt worden, daß die menschliche Gesellschaft in etwas Unbeweglichem und Begrenztem existiert. Die Geschichten von der Flut und der Eiszeit werden fast als rein symbolisch betrachtet. Und es gilt nicht als korrekt, Atlantis selbst zu erwähnen, trotz der Berichte der griechischen Schriftsteller. Man kann erkennen, wie das menschliche Bewußtsein alles vermeidet, was seine alt eingesessene Behaglichkeit bedroht. Der Begriff der Evolution wird ebenfalls zu einer Abstraktion gemacht, wodurch er das Bewußtsein des versteinerten Herzens nicht im geringsten beunruhigt. Doch ruft das Himmelsgewölbe keine Gedanken über ewige Bewegung hervor? Nur durch solche evolutionären Begriffe kann man die Schönheit der irdischen Pilgerfahrt als einen vorübergehenden Aufenthalt zum Zwecke des Emporstieges aufnehmen.

Gerade die Kürze des Pfades sollte den Menschen nicht beunruhigen, im Gegenteil, sie sollte ihn ebenso erfreuen wie die Rotation der Sonne. Es ist dringend notwendig, zu erklären, in welchem Umfang Evolution unaufhörlich in den Händen des Großen Architekten des Weltalls ist. Man sollte fühlen, daß der Planet im Weltraum ist, ebenso wie die Seeleute wissen, daß der ungeheure Ozean unterhalb ihres Schiffes ist. Zuerst fürchten sich die Seeleute vor diesem Schweben über einem Abgrund, doch Wirklichkeit und Erfahrung gewöhnen sie an diese Wahrheit. Jeder Bewohner des Planeten ist auf einem ähnlichen Schiff

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— unter ihm ist der Abgrund. Die Seeleute können sich nicht gänzlich auf ihr Schiff und wissenschaftliche Berechnungen verlassen, wenn dies möglich wäre, würde es keinen Schiffbruch geben. Die Astronomie kennt ein paar Himmelskörper, doch der Ausgangspunkt der Kometen ist ihnen unbekannt, und sie sehen die gigantischen Sternschnuppen nicht voraus. Nur nach ihrem augensichtlichen Erscheinen werden die Menschen davon in Kenntnis gesetzt. Die Zerstörung ganzer Welten wird zuweilen bemerkt, doch viel häufiger geschieht dies, ohne irgendwelche Aufmerksamkeit zu erregen. Die Astronomie ist ein Nachtwächter! Doch wie steht es mit den Ereignissen, die bei Tageslicht stattfinden? Wir beobachten also nur annähernd die Hälfte von dem, was offenbar ist. Wieviel Unerwartetes bleibt dem schlafenden Herzen verborgen!

409. Schreibt alle ungewöhnlichen Ereignisse auf. Nur durch solche Aufzeichnungen kann man viele

bemerkenswerte Erscheinungen bewahren; sonst verschwinden sie in der Dämmerung der Gleichgültigkeit. Wie wäre es, wenn Eure kostbarsten Biographien nicht niedergeschrieben worden wären? Ihr würdet heute nichts davon wissen, und viele Inspirationen würden nicht in Eurem Herzen entfacht worden sein. Deshalb schämt Euch nicht, das, was Euch von besonderer Wichtigkeit erscheint, aufzuschreiben, wie kurz gefaßt es auch sein mag. Erwägt nicht, ob es etwas Kleines oder Großes ist, sondern urteilt der Ungewöhnlichkeit entsprechend. In der Tat, Ungewöhnlichkeit wird viele Beobachtungen der Feurigen Welt ergeben. Jeder Funke derselben ist an sich schon bedeutsam.

410. Wer kann sich rühmen, daß er das volle Maß des Strebens erreicht hat? Wahrhaftig, kein solch

Irrsinniger existiert. Jedes Herz versteht, wo der heilsame Pfad feuriger Beschleunigung liegt. Man muß sich oft auf menschliche Weise an das gesegnete Streben erinnern. Wie schön ist es, beständig in Flammen zu sein! Es gibt keinen Kerker, den das Feuer des Herzens nicht erleuchten könnte. Seid also mit Schönheit entflammt.

411. Die Sprache des Geistes ist für die Subtile Welt erforderlich. Ihr innerstes Wesen liegt in der

subtilen Natur, doch ist es möglich, sich selbst dann an sie zu gewöhnen, während man im irdischen Zustand ist. Eine solche Orientierung ist eine nützliche feurige Prüfung. Die Schule muß die Findigkeit der Schüler durch eine Prüfung der Schüler entdecken, bei der Ein Wort gegeben wird, und später kommt die Auf- gäbe, durch einen Blick zu verstehen. Das letztere Experiment wird der Subtilen Welt am nächsten kommen. Außerdem kann man dadurch ein Gefühl der Relativität entwickeln, daß man den Menschen, mit dem man spricht, seinem Wesen entsprechend anredet. Auf diese Weise gebraucht jeder bei einer irdischen Unterhaltung die beste Sprache für seinen Gefährten, wobei er seinen Bewußtseinszustand in Betracht zieht. Jeder Lehrer weiß, wie vielgestaltig seine Sprache sein muß, um sich mit seinen Schülern zu befreunden. Doch außer in der Schule lernt man in jedem Heim die Gedanken der Hausfrau erkennen. Somit werden inmitten des täglichen Lebens charakteristische Eigenschaften subtiler Art offenbart. Man braucht sie nur zu beachten und in sie einzudringen, und diese Beobachtungen zu erweitern. Doch hierfür sollte man mit Ehrfurcht für die Zukunft erfüllt sein und den hauptsächlichen Faktor der Subtilen Welt lieben lernen — Agni. Ich bestehe auf dem Ausdruck „feurig lieben", nur so kann man dieses Element, das für die Erde so schwer ist, assimilieren. Unsere Gespräche sollten in erster Linie zu einem Verständnis der Subtilen Welt führen und als ihre Apotheose die Menschen furchtlos zum strahlenden Glanz der Feurigen Welt bringen. Wir sind voller Freude, wenn die Dimensionen der Subtilen Welt inmitten des irdischen Aufenthaltes zur Wirklichkeit werden. Hier- durch bringen wir die Erde zu einer engeren Zusammenarbeit mit den weit entfernten Welten, mit anderen Worten, wir nehmen am Evolutionsprozess teil.

412. Heutzutage sind Verneinungen an der Tagesordnung; doch niemand wird furchtlos in die Subtile

Welt hinübergehen, wenn er sich nicht durch das Baden in der Sphäre des direkten Wissens reinigt. Vor kurzem würde eine solche Denkweise poetisch genannt worden sein, und niemand würde ihr

Aufmerksamkeit geschenkt haben. Doch heute wird bereits verstanden, daß die Formel der Synthese sehr hilfreich sein wird. Zur Zeit einer eiligen Abreise besteht der Abschiedsgruß für Reisende aus Einem äußerst dringenden Wort; darum senden Wir das Wort — Agni.

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413. Gedanken sind wie Pilze im Wald; sie müssen gesammelt werden. Wenn man ausgeht, um Pilze

zu suchen, sucht man nicht nach Nüssen. Ebenso muß man jede Stunde wissen, was am dringendsten ist. Laßt uns verschiedene Erscheinungen assimilieren, doch laßt uns an das Unverzügliche denken und

den Kurzpfad dazu finden. Dieser wird von der Härte eines Diamanten sein. 414. Ich bestätige, daß man augenblicklich seine ganze Kraft und seinen ganzen Mut

zusammennehmen muß. Die ganze Welt über greifen die Kräfte der Dunkelheit an. Ist es möglich, daß man die guten Kräfte untereinander kämpfend antreffen wird? Die Erscheinung des Herzwehs entsteht tatsächlich durch zugesandte Gedanken. Der Arzt mag es Krämpfe der Aorta nennen, ohne gewisse richtige äußerliche- Ursachen in Betracht zu ziehen. Kann man nur die Wirkungen sehen, ohne ihre Ursachen herauszufinden?

415. Es ist wahrhaftig schwer zu verstehen, warum Menschen, die demselben Ziel dienen, einander

gering schätzen. Direktes Wissen sollte entwickelt werden, wenn auch nur in geringem Grade. Doch gegenseitige Verachtung ist eine der schändlichsten Sünden. Ich kenne keine bessere Definition als Sünde, so zerstörend ist das Werk gegenseitiger Vernichtung. Dies kann als ein gewisser Aspekt von Besessenheit erklärt werden, doch Schande über jene, die sich, nachdem sie an das Wissen der grundlegenden Prinzipien herangetreten sind, zu einem so verächtlichen Zustand erniedrigen. Die Herabsetzenden und Zerstörenden sollten über ihr eigenes Bewußtsein nachdenken. Sie sind weit von den Feuern des Herzens entfernt.

416. „Schweigt, oh Saiten, daß mir eine neue Melodie eingegeben werden möge", sagt ein Gesang der

griechischen Mysterien. Eine solche Wiedergeburt geistiger Harmonie ist keine „Leere", wie es zuweilen genannt wird. Das Herz öffnen, bedeutet nicht, es zu vernichten; im Gegenteil, wenn der letzte Widerhall des Akkordes verhallt ist, laßt das Streben des Geistes sofort stärker werden, um eine erhabene Harmonie zu erlangen.

417. Man sollte Gelassenheit oft abschätzen, was die Feuer verstärken kann. Man kann sich einen

astralen Wirbelwind vorstellen, der selbst die zuverlässigste Flamme erzittern lassen kann. Diese Erregung entspringt nicht im Innern der Flamme, sondern kommt von außen. Darum müssen wir sehr vorsichtig sein, denn der Druck ist groß.

418. Die Menschen erleben oft einen unerklärlichen Zustand der Erhebung oder der Depression. Sie

schreiben dies lieber ihrem Magen zu als der Annäherung guter oder dunkler Kräfte. Doch diese Erscheinungen ereignen sich häufig und können intensiv sein. Die Menschen empfinden oft eine Berührung oder Stiche. Solche Erscheinungen schreiben sie Spinngeweben oder Staub zu, doch niemals kommt ihnen der Gedanke, daß die Wesen der Subtilen Welt auf diese Weise mit ihnen in Verbindung treten mögen. In ähnlicher Weise hören die Menschen oft Bewegungen und Rascheln, doch sie denken an Mäuse oder Tausendfüßler, um jegliche Gedanken über Erscheinungen aus einer fernen Welt zu vertreiben. Dieselben Leute pflegen, sich darüber zu beklagen, daß die Subtile Welt sich nicht offenbart. Doch subtile Bewegungen sind nicht wie Hammerschläge! Wie alles andere sollte die Annäherung der Subtilen Welt anerkannt und furchtlos studiert werden. Wir dürfen das nicht verurteilen, dem wir nicht einmal Aufmerksamkeit geschenkt haben. Doch wenn einige Menschen so begünstigt sind, ein Feuriges Wesen zu erblicken, werden sie zunächst an einen Dämon denken. Derart ist die Verderbtheit des heutigen Bewußtseins! Eine so krasse Unwissenheit wird Skeptizismus, kritisches Urteil oder Gelehrsamkeit genannt, wenn es viel richtiger wäre, sie als reine Dummheit zu bezeichnen.

419. Die Vergeistigung des Denkens ist eine wahre feurige Qualität. Sie ist wie das Stählen der

Scheide als Vorbereitung zum Kampf. Es ist Eine Sache, einen flüchtigen Gedanken zu haben, der — wie nützlich er auch sein mag — nur das Bewußtsein streift und schnell im Raum zerstreut wird. Doch es ist von viel tieferer Bedeutung, wenn der Gedanke fest im Herzen verschlossen ist. Man kann diesen Prozeß

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sogar einzig und allein vom physischen Standpunkt aus betrachten. Darum ist es nützlich, sich beim Beginn eines Gedankens den folgenden Befehl zu geben: „Ich will mir diesen Gedanken ans Herz legen." Dieser Rat wird dem denkenden Anfänger viel Disziplin auferlegen. Überdies, alles, was bewußt im Herzen deponiert worden ist, verbleibt im Kelch.

420. Funken und andere Lichterscheinungen erzeugen viel von dem mit der Subtilen Welt

verbindenden Gewebe. Man kann sogar Ströme von Funken bemerken, die aus Mund und Augen hervorgehen, wenn die feurige Spannung stark ist. Die Frage könnte aufgeworfen werden, ob dies elektrische Phänomene sind. Als Antwort muß man darauf sagen, daß es sich vielmehr um Phänomene von Fohat handelt, die mit der Energie der Feurigen Welt in Beziehung stehen. Somit können jene, deren Augen und Ohren nicht mit den Schlacken der Unwissenheit verstopft sind, nicht nur viel von der Subtilen, sondern auch von der Feurigen Welt beobachten. Man darf nicht in Selbstunterschätzung denken, daß die Feurige Welt uns auf Erden unzugänglich ist. Die Bünde berichten, daß gewisse Menschen, die nicht besonders gelehrt waren, sich den Feurigen Gipfeln augenblicklich und direkt näherten. Jede Religion spricht von solchen Behauptungen.

421. Verschiedenartige Gelübde sind von vielen Lehren gebilligt worden. Jedes Gelübde ist vom

Gesichtspunkt der Disziplin ganz nützlich. Es wird den Menschen schwer, zu glauben, wie notwendig solche Übungen in Disziplin für zukünftige Errungenschaften sind. Ein Gelübde macht vielen Pfaden der Ausschweifung ein Ende. Kritiklose und verantwortungslose Ausschweifungen haben äußerst beklagenswerte Folgen in der Subtilen Welt. Es ist wie ein Kind, das mit Feuer spielt. Man sollte die Gefahr der Ausschweifung beständig im Sinn behalten. In der Subtilen Welt ist es schwer und schmerzlich, verspätet anzufangen, sich von Ausschweifungen zu befreien. Es ist besser, sich hier durch verschiedene zweckmäßige Gelübde zu prüfen. Die Menschen finden sich oft in lächerlichen Situationen, wenn sie erst in Zeiten der Gefahr eifrigst Gelübde ablegen. Die Völker des Altertums zeigten in ihren Gelübden im Namen des Höchsten ein besseres Verständnis hierfür und stärkten dadurch ihren erhabenen und feierlich ernsten Geisteszustand. Dies war kein Aberglaube, noch ein Feilschen mit den Höheren Kräften, sondern die Verzückung eines Geistes, der eine neue Freiheit erlangt hatte.

422. Es war richtig, daß Ihr die alte birmanische Sitte ins Gedächtnis zurückrieft, die ernstlich

Erkrankten oder Sterbenden an ihre besten Taten zu erinnern. Selbst vom ärztlichen Standpunkt sind solche Erinnerungen zweifellos heilsam. Was die geistige Seite anbetrifft, so beweist sie natürlich, wieviele weise Sitten noch unter den verschiedensten Völkern existieren. Diese Sitten sind aus einem tiefen Wissen geboren. Sie beweisen die Verbindung mit der heutigen Welt und deuten auf lebenskräftige Weise an, wie aufmerksam man die Sitten der Völker betrachten sollte.

423. Ebenso weise Mahnungen sind in Gesängen zu finden. Die Koreaner singen über drei Reisende,

die den Himmel erblickten. Für den Einen erschien er körnerartig, der Zweite sah ihn, als ob er aus Tropfen bestände, und der Dritte erblickte ihn in Flammen. Doch der Erste hatte Staub in den Augen, der Zweite hatte sich erkältet und der Dritte hatte ein lichtes und warmes Nachtquartier. Auf diese Weise verstanden die Menschen die drei wesentlichen Grundlagen und beschrieben sie auf weise Art. Ein Reisender fürchtete sich nicht vor dem Feurigen Himmel, und Feuer beschirmte ihn inmitten der Dunkelheit.

Irdische Fesseln verdunkeln die Augen, und die Subtile Welt ruft ein Zittern in einem Wanderer hervor, wenn er Feuer nicht erkannt hat.

424. Ein Mensch sollte nicht glauben, daß sich während des Tages nirgendwo etwas ereignet hat, nur

weil ihm selbst nichts zugestoßen ist. Im Gegenteil, wenn die Konstellationen ungünstig sind, mögen Skorpione aus unvermuteten Höhen hervorkommen. Ein Tiger mag brüllen, doch Skorpione können stillschweigend stechen. Wir wollen uns in Gedanken um den Lehrer herum versammeln.

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425. Man sollte Sein ganzes Bewußtsein in die Zukunft lenken. Selten findet man den Mut zuzugeben, wie wenig wünschenswert es ist, sich in die Vergangenheit zurückzuversetzen. Das Vorhandensein wagenden Sehnens nach der Zukunft deutet an, daß der Geist für feurige Erkenntnisse bereit ist. Nur solch ein erleuchtetes Bewußtsein wird auch in der Subtilen Welt seine Tätigkeit des schöpferischen Denkens fortsetzen. Nur eine solche nicht zu unterdrückende schöpferische Gedankentätigkeit, und ein Streben nach Flügen in die Ferne, werden die feurige Annäherung gewähren. Der ganze Schrecken von Legionen der Dunkelheit kann ein intensives Streben nach der Zukunft nicht überwinden. Obwohl die Dunklen sich nähern, wird das Licht doch nicht seine Macht verlieren. Ebenso sind auch nützliche Handlungen notwendig, um unseren Nächsten zu helfen. Man sollte diese wohlwollenden Ratschläge nicht als moralische Vorschriften, die über die Grenze des Lebens hinausgehen, betrachten. Sie erhalten unsere Kraft aufrecht und lenken uns die kürzeren Wege entlang.

426. Die Fähigkeit, einen Kreis um das Gebiet herum zu ziehen, das von den Dunklen und

Kriechenden wimmelt, kann dem Menschen helfen, seine unerschrockene Lebensauffassung zu behaupten. Man kann das Herannahen der Dunklen dadurch verhindern, daß man Meinen Namen als Mantram wiederholt. Auf diese Weise können wir verstehen, warum die Menschheit für geäußerte Worte verantwortlich ist. Wenn die Äußerung eines liebevollen Begriffes einen ruhigen Zustand zur Folge hat, wird die entgegengesetzte das Existierende reizen, bedrücken und herabwürdigen. Die Menschen erfüllen die Welt mit den böswilligsten Worten; werden sich nicht Ströme des Bösen von ihnen ergießen? Man muß den Respekt für die menschliche Würde verloren haben, wenn man nicht zugibt, daß die Folgen einer boshaften Rede schrecklich sind. Es ist unaufhörlich gesagt worden, daß Bosheit nach einem Jahrhundert Frucht trägt. Der Geschichtsforscher kann die Ernte von so schwarzen Samenkörnern bestätigen.

427. Nicht viele streben nach Unserem bewußten Leben, doch glücklicherweise ist die Minderheit

schöpferisch tätig. Daher wird Unsere Wohnstätte nicht durch Massen von Dunklen beunruhigt werden. Sie werden sagen, daß sie keine Belehrung empfangen haben, doch keiner von ihnen hegt ein Verlangen zu lernen, selbst wenn es nur sieben Jähre erfordert. Die Menschen sind nicht willens, sich mit langen Fristen abzufinden, weil sie nicht wissen, wie sie sich Unbegrenztheit vorstellen sollten.

428. Verleumdung ist für die Verleumder selbst besonders nachteilig. An diese Wahrheit sollten sich

die Menschen erinnern, die schlechte Gewohnheiten haben. Ein Gedanke, welcher der Wirklichkeit ent- spricht, bildet einen Körper für ein Elementarwesen. Alles Würdige, Ernsthafte, Lebenskräftige wird von einem schöpferischen Gedanken angezogen, und wird seinen Schöpfer auf nützliche Weise unterstützen. Doch die Erfindungen der Verleumdung werden brütende Elementarwesen anziehen, die sich in Ermangelung einer lebenskräftigen Grundlage auf den Verleumder hinabstürzen werden. Wenn Ich daher die Menschen davor warne, der Niederträchtigkeit der Verleumdung zu unterliegen, äußere Ich wiederum kein moralisches Gebot, sondern weise auf sehr schmerzliche Folgen hin. Es ist äußerst unangenehm, sich in der Subtilen Welt inmitten wütender Elementarwesen zu befinden. Furchtbar ist ein solcher Strudel, der mit Bruchstücken der eigenen boshaften Gedanken angefüllt ist. All diese Geschöpfe greifen nach dem Lästerer und klammern sich an und erlangen ein tatsächliches physisches Gewicht. Gedanken ziehen kleine Elementarwesen wie Energietropfen an. Das Wesen dieser Keime des Geistes ist äußerst verschiedenartig; kaum wahrnehmbare Keime können durch gehegte Gedanken ihrer Substanz gemäß verschiedenartige Erscheinungen annehmen. Sie können die Grundlage von Mineralien und selbst von Pflanzen bilden. Aber man kann sich ganz deutlich vorstellen, wie jene Gedanken, die jeglicher lebenskräftiger Grundlage entbehren, die niederen Schichten der Erde bestreuen. Meteorischer Staub ist dem Auge unsichtbar, doch hat er sehr substantielle Ablagerungen zur Folge. Daher kann man sich vorstellen, wie unermeßlich der Gedankenstaub ist, und da er Energiewirkung ist, wie sehr substantiell! Die Folgen dieser Trümmer des Denkens verursachen die Krankheit des Planeten.

Säer des Bösen und der Verleumdung, könnt Ihr begreifen, was für einen erdrückenden Kerker Ihr für Euch selbst vorbereitet? Böse Gedanken werden ihren Gebieter finden. Ein so dunkler Gebieter kann seinen eigenen Erzeugnissen nicht entfliehen. Trotz alledem wird jemand dies wahrscheinlich lieber für ein erfundenes Schreckbild halten als zuzugeben, daß Gedanke eine ewige Energie ist.

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429. Der Verstand ist durch das Zeichen des Feuers symbolisiert worden. Feuriges Denken ist das

Herabsteigen des Wissens aus der Feurigen Welt. Ein solches Hinabsteigen hat die großen Epochen gekennzeichnet, welche die Tage der Mutter der Welt genannt werden. Selbst in der Geschichte der Erde kann man mehrere solcher Epochen verfolgen. Wird die Zukunft nicht einen solchen Tag des Lichtes bringen, wenn die Menschen die Zwecklosigkeit des Bösen erkennen werden?

430. Das Einatmen von Feuer wird seitens gewisser Yogis ausgeübt und ist eine reinigende Tätigkeit. Man sollte dies nicht buchstäblich verstehen. Man kann keine Flammen einatmen, doch feurige

Ausstrahlungen sind nützlich. Für eine solche Inhalation wählt der Yogi einen ruhigen Ort und hält sein Rückgrat gerade. Vor sich macht der Yogi ein Feuer aus Deodar-Holz, oder wenn Zedernholz nicht zur Verfügung steht, aus Baluzweigen, die er so anordnet, daß der Rauch ihn nicht erreicht. Dann verrichtet der Yogi sein gewöhnliches Pranayama, doch auf solche Weise, daß die Ausstrahlungen des Harzes sein Atmen erreichen. Dies hat zwei Ergebnisse zur Folge — erstens eine Reinigung des Körpers; zweitens das Stärken der Agni-Energie. Nichts fördert das Entzünden von Agni so sehr wie die Eigenart der Deodar-Zeder. Wie Ihr wißt, können Insekten die Stärke des Harzes der Deodar-Zeder nicht ertragen.

Ihr wißt auch, daß unvollkommene Wesen sich nicht einem Feuer dieses Holzes nähern können. Gewöhnlich gedeihen Deodar-Zedern am besten in einem vulkanischen Boden; hierdurch wird eine bedeutungsvolle Verwandtschaft offenbart. Vulkanischer Boden verdient ganz allgemein ein Studium gemeinsam mit seiner Vegetation. Nicht nur das Einatmen von Feuer ist seitens der Yogis ausgeübt worden, sondern auch das Liegen auf Brettern aus der Deodar-Zeder, um das Rückgrat mit dem Kern des Holzes in Berührung zu bringen. Verschiedene Berichte aus dem Altertum deuten an, wie eifrig die Menschen das feurige Element gesucht haben. Experimente sind erforderlich, um den Wert der Deodar-Zeder zu verstehen. Man sollte sich an die Bedeutung des Feuers erinnern, um vulkanischen Boden zu verstehen.

In Südindien ist auch Sandelholz für feurige Einatmung benutzt worden. 431. Es kann beobachtet werden, daß die Offenbarungen der Subtilen und Feurigen Welt unerwartet

sind. Was bedeutet es dann, daß wir durch Erwartung sozusagen oft eine Offenbarung verhindern? Hierdurch wird der Unterschied zwischen physischer und feuriger Energie bewiesen. Physische Energien liegen oft sogenannten Erwartungen zu Grunde. Sie beginnen in erzwungene Ideen zu verfallen, und auf diese Weise hindern sie die subtile Annäherung, anstatt sie zu fördern. Durch ihr erwartungsvolles Bemühen fangen die Menschen unbewußt an, sogar die Form und den Ort der Vision vorzuschreiben, und dies hat schädliche Stromkreuzungen zur Folge.

432. Es könnte auch gefragt werden: ,,Warum treffen Visionen mit kritischen Wendepunkten des

Lebens zusammen? Ist dies die Folge von Führung, die vom Herannahen einer entscheidenden Stunde weiß, oder ist es auf eine erhabene geistige Haltung zurückzuführen, die dem Menschen das zu sehen gestattet, was sonst ungesehen bleiben würde? " Es ist beides. Doch abgesehen von unserem eigenen Bewußtseinszustand, nähern sich auch gewisse Ströme, welche die irdischen Schichten umwandeln. Zweifellos wirken nicht nur astrale chemische Elemente auf uns ein, sondern auch eine gewisse höhere Energie, deren Ursprung unbegrenzt ist. Neti, Neti, der Unbeschreibbare, lenkt uns, und oft werden wir von der Höheren Macht berührt.

433. Wie ist es möglich, die Wahrheit der Lehre zu vergewissern? Eine Unmenge von guten Wörtern

mag etwas Mittelmäßiges bemänteln; doch wir wissen, daß Wahrheit Prüfung nicht fürchtet. Im Gegenteil, wenn sie beobachtet wird, nähert sich Wahrheit und leuchtet auf. Deshalb könnte jedem Forscher der Lehre geraten werden: „Nähere Dich mit ganzer Kraft; beobachte gründlich; forsche durch alle Methoden; erkenne mit ganzem Wagemut; offenbare Unermüdlichkeit, und sei bei jeder Entdeckung von Wahrheit entflammt." Die Lehre kann nicht fehlbar sein; sie kann nicht von den Pfaden der Nützlichkeit und des Guten abweichen. Man sollte nicht nur an Behauptungen glauben. Glaube ist die Realisation von Wahrheit, gestählt im Feuer des Herzens. Die Lehre ist unbegrenzt, sonst würde selbst das Konzept der

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Unbegrenztheit nicht existieren. Man sollte nach Wahrheit streben. Wahrheit verwirft nicht — sie lenkt. In der Lehre können keine entstellten Konzepte sein. Betrachtet den Pfad der Lehre als die Bestätigung dessen, was jenseits jeden Zweifels ist. Man sollte sich der Wahrheit nicht auf einem schlängelnden Pfad nähern. Man muß vorgehen, indem man jedes Wort, jede Behauptung, jeden Bund prüft. Wenn die Lehre wahr ist, wird jeder Schritt leuchtend und erweiternd sein. Herabsetzung, Ableugnung, Fälschung sind schlechte Führer! Mehr als einmal werdet Ihr von einem Redner die eingebildete Bemerkung hören, daß die ihm bekannte Lehre die einzig richtige ist. Dann ist es gut, dem Eingebildeten an die Großartigkeit der Unbegrenztheit zu erinnern, an die Millionen von Jahren des Lebens auf der Erde, an die Billionen von Welten — laßt ihn über die ungeheure Größe der Wahrheit und über die Richtigkeit ihrer angemessenen Erkenntnis meditieren. Man könnte der Methode des Skeptizismus zustimmen, wenn sie nur zu Resultaten führen würde. Gewöhnlich zerstört sie das schöpferische Prinzip. Ein unermüdlicher Geist ist erforderlich, um beständig vorwärtszuschreiten. Nur eine solche Erweiterung und Beschaulichkeit werden allem gegenüber, was nutzlos ist, wahre Duldsamkeit zeigen; dies wird durch Relativismus erlernt. Sagt also dem, der Zweifel hinsichtlich der Lehre hegt: „Prüfe sie, sei entflammt im Herzen und erweitere Deinen Geist!"

434. Die Vergegenwärtigung der. Lehre als ein Halsband aus Licht stellt einen kostbaren aufwärts

gerichteten Faden dar. Laßt die Billionen von Welten den Verwirrten von der Gefahr der Zurückweisung abhalten.

435. Falschheit und Dunkelheit erfüllen das Ende der Kali Yuga. Man muß sich hierüber klar sein, um

seine Kraft nicht zu verlieren. Es ist unmöglich, die dunklen Tage zu vermeiden, und nur eine Kenntnis ihrer Ursache wird dem Menschen Geduld verleihen, sie zu überleben. Die Menschen wünschen den Pfad der Wahrheit nicht zu vereinfachen; und Hindernisse, wie die Technokratie, dienen nur dazu, die dunklen Ketten der niederen Materie zu offenbaren. Auch Verleumdungen offenbaren in ihrer ganzen Bösartigkeit die Dunkelheit der Verneinung im Gegensatz zu der Vergegenwärtigung des Lichtes. Ihr könnt über diese Zeichen in den Puranas lesen, daher kann die Erfüllung aller anderen Vorhersagen vorausgesehen werden. Wir alle müssen uns nun dem feurigen Element anpassen — auch dies wird in den Puranas bestätigt. Ich bin der Meinung, daß es an der Zeit ist, die Menschen zum Verständnis des Seins aufzufordern.

436. Woher kommen die Wogen plötzlicher Freude oder Qual? Sie werden als unbegründet betrachtet,

während allem Gründe unterliegen. Ich rate Euch, solche Wogen aufzuschreiben, da sie sonst vergessen werden könnten. Bei jedem Schritt ruft jeder Mensch ein bedeutsames Experiment hervor, doch leichtsinnigerweise verwirft er die Funken der Erkenntnis. Freude und Qual zeigen sich nicht ohne Ursache] und Berichte dieser Stimmungen werden den Menschen daran erinnern, wenn irdische Mitteilungen sie bestätigen werden. Die feurige Post wird durch irdische Botschaften bestätigt. Natürlich mögen viele Ursachen, nicht nur aus der irdischen, sondern auch aus der Subtilen Welt, uns nicht erreichen, doch man kann trotzdem eine bedeutsame Koordination zwischen Ereignissen und Gefühlen wahrnehmen. Auf diese Weise werden Erfahrungen gesammelt, die ein überzeugendes Ganzes darstellen. Wahrlich, die größten Experimente des Menschen sind in den Laboratorien des Lebens ausgeführt worden!

437. Wir wollen etwas über Besessenheit niederschreiben und es dem Arzt mitteilen. Es mögen in der

Tat Fälle vorkommen, wo der Geist der Besessenheit eine solche Kontrolle über den Körper des Besessenen erlangt, daß er ihn nahezu austreibt. Man kann auch Fällen begegnen, wo der Geist der Besessenheit durch die Lebenskraft des Besessenen so gestärkt wird, daß die Austreibung des Geistes der Besessenheit Tod verursachen wird. Er hat sich der psychischen Energie des Besessenen so bemächtigt, daß der letztere nach der Trennung seine Lebenskraft verliert. Darum muß Austreibung stets äußerst vorsichtig ausgeführt werden. Zuerst überwacht man die Ernährung des Patienten und beobachtet seine psychische Energie. Wenn eine Abnahme der Lebenskraft bemerkt wird, darf das geschwächte Herz nicht überanstrengt werden. Austreibung ist gewöhnlich am leichtesten während eines Wutanfalls. Die erregte

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Energie hilft die mögliche Abnahme der Herztätigkeit zu überwinden, die sonst in gänzlicher Entkräftung enden könnte.

438. Wie bei allem, ist feurige Selbstdesinfektion das beste Vorbeugungsmittel. Gerade Feuer schützt

gegen Besessenheit. Gerade Feuer ist das Universalheilmittel gegen Krebs, Tuberkulose und alle anderen Krankheiten. Bis jedoch die Menschen die Bedeutung von Agni aufnehmen, muß man Zuflucht zu Pflanzen- und Mineralheilmitteln nehmen. Das einfachste, natürlichste und wesentlichste Besitztum jedes Menschen scheint das Vernachlässigste zu sein. Ihr wißt, in welchem Maße diejenigen, welche sich an psychische Energie erinnerten, vielen Krankheiten entgingen. Ihr habt es gesehen und seid überzeugt worden. Während des Herannahens von Feurigen Energien ist es erforderlich, daß die Menschen sich nicht schämen, das feurige Prinzip in sich selbst anzuerkennen. Dies wird die Kulitivierung von Agni bedeuten.

439. Es ist sogar unmöglich, sich die zukünftige Lenkung der Menschheit vorzustellen, wenn sie sich

nicht durch Feuer reinigt! Das Streben nach der Feurigen Welt wird die ersten Glimmer von Agni gewähren. Viele schändliche Handlungen werden bei einem einzigen Gedanken über die Feurige Welt wie leere Hülsen abfallen. Keine Predigten von außen können den Menschen befähigen, jene Besserung der Gesundheit zu erlangen, die durch einen einzigen Funken von innen hervorgerufen wird. Doch es ist schwer, dem Bewußtsein einen höheren Maßstab aufzuzwingen. Wir werden das Bewußtsein unermüdlich zu diesem ersten Schimmer der Erleuchtung drängen; das darauf Folgende wird viel leichter sein.

440. Das Bringen von Feuer ist das sehr alte Symbol der Reinigung des Geistes. Die Saat des Geistes

selbst kann nicht entweiht werden, doch ein Schiff kann mit Muscheln bedeckt werden, die seinen Kurs hindern. Die Feurige Mutter versteht, wann die Notwendigkeit naht, die Saat zu reinigen. Die neue Aussaat kann nur mit reinem Samen durchgeführt werden. Man muß helfen, wenn es für den Sämann an der Zeit ist, ins Feld hinauszugehen.

441. Die endgültigen Daten werden oft von räumlichem Läuten begleitet. Dieses Läuten beweist, daß

der Energieström wie eine Saite ist, die widerhallt, wenn sie mit einem Gegenstrom in Berührung kommt. Jedes derartige Läuten deutet in der Tat Spannung an. Während eines solchen Läutens sollte man in erster Linie alles belanglose Denken zurückweisen, um sich um so harmonischer mit dem lenkenden Strom zu vereinen. Vielleicht rufen irdische Ereignisse eine solche Spannung hervor. Vielleicht nahen auch die Ereignisse der Subtilen Welt, und man muß bereit sein, sie zu empfangen. Doch wenn das Ohr für das Läuten der weit entfernten Ströme offen ist, ist auch das Bewußtsein für die Bewertung von Ereignissen erweitert. Auf diese Weise wirkt Agni und wandelt alles um, was existiert!

442. Eine der am schwersten zu erlangenden Eigenschaften ist, fähig zu sein, es zu unterlassen, das zu

enthüllen, was nicht für Enthüllung bestimmt ist, um es zu vermeiden, Schaden anzurichten. Das Beispiel von Äschylus ist lehrreich. Die Elemente stürzen auf den herab, der sie aus dem Zustand der Übereinstimmung herauszwingt. Es ist unmöglich, einen solchen leichtsinnigen Verräter zu retten. Ihr wißt, daß ähnlicher Verrat sowohl in kleinen als auch in großen Dingen begangen wird und oft nicht aus Bosheit, sondern aus Gedankenlosigkeit. Es kommt nicht darauf an, wie es kam, daß der Käfig eines wilden Tieres offen stand.

443. Die schwierigste und doch unerläßlichste Disziplin ist in Handlungen für das Gute der Welt ent-

halten. Es ist nicht leicht, sich selbst zu beobachten, um egoistische Gedanken und Handlungen zurückzuweisen. Doch wenn die ganze Persönlichkeit der Welt geweiht ist, ist Disziplin nicht nur leicht, sondern sie wird nicht einmal empfunden. Einen Ausgangspunkt für Verzicht zu finden, bedeutet einen geraden Pfad zur Feurigen Welt zu bauen. Die Bestätigung der Persönlichkeit mit ihren ganzen astrochemischen Verwicklungen ist kein Egoismus, der die Bestrebung zum Emporstieg zurückdrängt. Egoismus gehört zur Erde. In der Feurigen Welt existiert er nicht. Seine Überreste in der Subtilen Welt sind wie schwere Ketten. Es ist nicht schwer zu erkennen, wie die Bedeutung des Egoismus mit dem

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irdischen Zustand endet, er ist für den subtilen Aufstieg nicht anwendbar. Erdbewohner, die sich in der Subtilen Welt befinden, sind besonders erstaunt über die Abwesenheit von Egoismus in ihren höheren Sphären. Nichts hilft so sehr mit dem irdischen Leben abzurechnen, wie die Befreiung von Egoismus. Wenn man sich der Feurigen Welt bewußt ist, wird auf einfachste Art und Weise offenbart, wie wertlos die Foltern sind, die durch Egoismus hervorgerufen werden. Das Licht der Feurigen Welt wirkt als ein großes Desinfektionsmittel. Die Kristalle von Fohat sind so stark in diesem Glanz konzentriert, daß jede Hinwendung zu diesem mächtigen Einfluß unsere psychische Energie reinigt. Ich erachte, daß Selbstdisziplin, die auf das Allgemeinwohl gerichtet wird, das unmittelbarste Mittel für große Errungenschaften ist.

444. Laßt die Folterknechte glauben, daß sie Euch heftig foltern. Laßt sie sich sogar an diesem

Gedanken ergötzen. Aber laßt sie zuweilen erwägen, was es bedeutet, ihrem Mitmenschen Schaden zuzufügen. Es ist nicht leicht, sich von solchen Mühlsteinen um den Hals zu befreien.

445. Der Lehrer muß daran denken, daß jeder seine eigene Last trägt. Es ist unmöglich, alle gleich zu

machen. Man kann nicht von allen dieselbe Geschwindigkeit verlangen, und man muß jeden ermutigen, der seine Last zu tragen weiß. Es ist nicht leicht für den Lehrer, und niemand sollte denken, daß ein Arhat ruht. Wenn wir uns den vorherbestimmten Daten nähern, ist es dann möglich, sich eine angenehme Ruhepause im irdischen Sinne vorzustellen?

446. Es ist richtig zu vermuten, daß Besserung in den chemischen Einflüssen der Himmelskörper

bestehende Ursachen nicht entfernen. Viel mag gesät worden sein, doch Blitz zerstört nicht die ganze Ernte. Darum sollte man das Säen nicht aufgeben, noch sollte man sich zu schwer auf seinen Stab lehnen, wenn man schnell geht. Die Fähigkeit, vorwärts zu gehen, ist eine Gewohnheit, die aus früheren Erfahrungen erhalten geblieben ist.

447. Die Chakras, die feurigen Räder, erinnern an die zahllosen Kreise der ursprünglichen Idee und

der Vollendung. Man kann sich vorstellen, wie das Gleichgewicht der Welten auf feurigen Chakras begründet ist. Sie berühren und durchdringen einander und bilden untrennbare Verbindungen. In ähnlicher Weise kann man sich vorstellen, wie die Chakras des Menschen seine feurige Natur bestimmen und das menschliche Wesen der Gesamtheit anderer feuriger Formbildungen einverleiben. Den Menschen stehen bereits Strahlen zur Verfügung, die nicht vom Fleisch registriert werden; so werden auch Strahlen entdeckt werden, die feurige Zentren auf einem Film festhalten können. Dies wird demonstrieren, wie die Chakras eines Menschen den feurigen Formbildungen im Raum entsprechen. Die Gestalt des feurigen Menschen verschmilzt mit dem Rhythmus des Raumes. Auf diese Weise kann physisch demonstriert werden, in wie großem Maße alles Existierende dem Einen Gesetz des Rhythmus unterworfen ist. Natürlich ist es notwendig, die feurigen Chakras in sich selbst zu entwickeln, um in solchen lehrreichen Experimenten Erfolg zu haben. Sie existieren latent in jedem Organismus, doch seelenlose Wesen können nicht einmal einen schwachen Schimmer von er- loschenen Feuern auf einen Schirm projizieren.

448. Man sollte nicht denken, daß Handlungen an sich minderwertiger sind als das Gefühl der Liebe.

Man sollte rhythmische Handlungen scharf von selbstsüchtigen Handlungen trennen, die nicht auf den Rhythmus des Raumes reagieren. Egoismus ist Selbstisolierung oder innere Empörung gegen Zusammenarbeit. Selbst großen Denkern ist es oft nicht zu unterscheiden gelungen, wo der Egoismus des Fleisches und wo die Handlung erhabener Zusammenarbeit vorlag. Wie können die Chakras in der Gegenwart des Egoismus des Fleisches glühen?

449. Ich bestätige die Wertlosigkeit von Verbindungen mit den mittleren Sphären der Subtilen Welt.

Sie irritieren die dortigen Wesen nur durch verschiedene Erinnerungen, und die irdischen Strömungen stören sie. Überdies lernen die Menschen nichts von ihnen. Der Rhythmus des Raumes wird in den höheren Sphären ausgedrückt.

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450. Es ist schwer, sich vorzustellen, daß die Aufzeichnungen über Feurige Welt inmitten eines solchen Kampfes am Platz sein können' Keine menschliche Vorstellung kann sich das Chaos des kosmischen Kampfes vorstellen! Die ununterbrochene Fortsetzung des Kampfes geht über die Kraft der menschlichen Natur hinaus. Die Menschen können nicht einmal bewußt begreifen, wie die Zusammenstöße von so mächtigen Energien außerhalb des täglichen Lebens stattfinden.

451. Die Annäherung der feurigen und subtilen Wesen wird durch ein Zittern des Herzens und eine

Empfindung von Kälte oder Hitze gekennzeichnet. Doch warum fühlen wir die Wesen der Subtilen Welt nur gelegentlich, wenn wir doch beständig von ihnen umgeben sind? Hierin ist das Gesetz und die Qualität des Denkens enthalten. Wenn sich diese Wesen uns nähern - mit anderen Worten an uns denken - fühlen wir sie nicht nur mit unseren feurigen Zentren, sondern sogar physisch. Es ist üblich, davon zu sprechen, daß einem vor Furcht die Haare zu Berge stehen - doch dies ist keine Furcht; es ist eine besondere Energiereaktion ähnlich der Elektrizität. Diesem Gefühl liegt ebenfalls Denken zu Grunde. Nicht Suggestion, sondern die Eigenschaft der Gedanken bewirkt diese Gefühle. Selbst ein physischer Blick veranlaßt den Menschen, den Kopf zu wenden. Wieviel mächtiger muß dann die feurige Energie der höheren Welten wirken! Es bedeutet,. daß wir einer ganzen Serie von nützlichen Experimenten und Beobachtungen hinsichtlich der Frage gegenüberstehen, wie und auf welche Zentren die feurige Energie der Höheren Welt wirkt. Man sollte auch beobachten, daß zuweilen ein Gefühl von Kälte empfunden wird, und ebenfalls sollte man beobachten, ;ob eine ähn- liehe Empfindung in der Nähe einer elektrischen Maschine in Bewegung fühlbar ist. Das Studium von äußerlichen Reaktionen auf Gedanken muß die Aufmerksamkeit der Wissenschaftler beschäftigen.

452. Gedanken rufen nicht nur selbst physische Erscheinungen hervor, sondern auch die Verdichtung

der gesandten Energie bewirkt mächtige Reaktionen. Ihr seid Euch entschieden der Gefühlsempfindungen von Lichterscheinungen bewußt. Das bedrückende Gefühl von den schwarzen Sternen, oder das Gefühl der Ruhe, das blaue Sterne hervorrufen, ist ganz deutlich ausgeprägt. Ihr wißt auch, daß solche Empfindungen nicht» von Euch stammen, sondern vom Raum empfangen werden. Die Gedankenwelt ist das Erbgut der Zukunft. Die Erforschung des Denkens wird auch zu psychischer Energie führen. Man kann die Beobachtungen von verschiedenen Gesichtspunkten aus beginnen. Aus diesem Grunde lenke Ich Eure Aufmerksamkeit auf verschiedene Arten der Betrachtung desselben Gegenstandes des lichttragenden Gedankens.

453. Der indische Yogi sagt zu dem Wissenschaftler, der die Frage der Selbsterhaltung studiert:

Wahrlich, es ist hohe Zeit, das feurige Wesen des Menschen zu studieren. Es sollte vor langer Zeit verstanden worden sein, daß nicht nur der Wille, sondern auch die feurige Energie, den Menschen mit einem heilsamen Schleier umgibt. Man sollte dies tatsächlich in Laboratorien studieren, doch solche Laboratorien müssen anders als jene sein, die sich mit der Fruchtbarmachung des Bodens befassen. Es ist hohe Zeit, daß sich die Wissenschaftler darüber klar werden, daß für subtile Experimente subtile Bedingungen erforderlich sind. Es ist ebenfalls an der Zeit, zu erkennen, daß diese Bedingungen nicht durch mechanische Desinfektion herbeigeführt werden. Jedes Experiment erfordert feurige geistige Reinigung. Tatsächlich mag viel inmitten der Natur und in Tempeln erreicht werden, wo die Ausstrahlungen nicht so verderbt sind. Doch in gewöhnlichen Laboratorien, die nicht einmal gelüftet werden, und wo Staub voller giftiger Ablagerungen ist, kann wenig erreicht werden. Nicht grundlos fragten die Heilkundigen vor dem Heilen: „Hast Du Glauben? " Und dann war das Ergebnis besonders erfolgreich. Doch der Heilkundige rief nicht nur Glauben hervor, auch das Entzünden des Feuers der Zentren war nötig. Wenn die feurigen Chakras sich zu drehen begannen, fand eine beträchtliche Reinigung statt. Der Arzt sollte also nicht nur dem Willen Aufmerksamkeit widmen, sondern auch der grundlegenden psychofeurigen Energie. Er sollte daran denken, daß die Atmosphäre der Umgebung von ungeheurer Bedeutung ist. Es würde als unangebracht erscheinen, die Aufmerksamkeit hierauf zu lenken, doch nach Millionen von Jahren irdischer Existenz schenken die Menschen der Qualität ihrer Umgebung ebensowenig Aufmerksamkeit, wie sie es wahrscheinlich zur Zeit der Höhlenbewohner getan haben.

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454. Mehr als einmal ist während erfolgreicher Forschung der Fortschritt durch geringfügige Schwierigkeiten unterbrochen worden. Unter diesen Schwierigkeiten hat sogenannte Abneigung besondere Bedeutung, Sie entsteht durch viele Umstände, sowohl äußerlicher als auch karmischer Art. Es ist schwer, dieses Gefühl, das sozusagen die feurigen Zentren schließt und sie dadurch der Macht beraubt mit Worten zu beschreiben. Zweifellos hat Abneigung Ähnlichkeit mit Furcht. Doch für den Aufstieg muß man Abneigung überwinden. In alten Mysterien bestand ein besonderer religiöser Brauch für das Überwinden der Abneigung.

455. Weiterhin sollte man betonen, daß die Menschen nicht erstaunt darüber sein sollten, daß sie

selbst den letzten Stein ins Mosaik legen müssen. Dieses Gesetz ist um so gerechter, als gewöhnlich sogar kaum das Verlangen besteht, die ersten gegebenen Steine zu legen. Viel ist gegeben worden, und vieles ist nicht angewandt worden. Es ist klar und deutlich erklärt worden, daß viele mechanische Formeln durch feurige Energie wiederbelebt werden müssen. Doch wie zuvor nennen die Menschen dies Okkultismus und fürchten sich sogar, an solche Experimente zu denken.

456. Das Gehen auf dem Wasser oder das Sitzen auf dem Wasser ist, ebenso wie das Gehen auf Feuer,

ein bemerkenswerter Beweis von Gedankenkraft. Laßt uns beispielsweise ins Gedächtnis zurückrufen, wie das Sitzen auf dem Wasser erreicht wird. Allerdings muß der Körper durch eine strenge Gemüsediät und durch Entzückung des Geistes gereinigt werden. Doch außerdem sollte man im Wasser schwimmen und auf dem Wasser liegen können, um sich besser vor der Schlange des Zweifels zu schützen. Der Yogi erwählt ein flaches, ruhiges Gewässer und stellt ein leichtes Gestell aus Holz her, auf dem er sitzt, das so beschaffen ist, daß das Wasser ihm bis zur Taille reicht. Dann konzentriert er sich durch den Rhythmus des Pranayamas und hebt seine Gedanken zum höchsten Unaussprechlichen empor. Mehrere Tage können auf diese Weise verbracht werden, in denen er abwechselnd ruht und sich dieser geistigen Verzückung nähert. Und wenn das Denken sich von der irdischen Anziehung befreit, verliert der menschliche Körper sein Gewicht. Dadurch hebt sich der Yogi aus dem Wasser empor, und das hölzerne Gestell schwimmt fort. Sollte das Denken jedoch auf seiner ursprünglichen Stufe verbleiben, wird die Lage des Körpers unverändert bleiben. Außerdem kann man leuchtende Ausstrahlungen des Körpers bemerken, die, einem alten Sprichwort gemäß, den Menschen mit dem Himmel verbinden. Der einzige entscheidende Faktor in diesem Experiment ist die Qualität des Denkens. Es ist einem gottlosen Menschen unmöglich, auf dem Wasser zu sitzen, ebenso wie Immunität von Feuer nicht ohne einen gewissen Rhythmus und ohne Verzückung erlangt werden kann. Wer kann entscheiden, wieviel Zeit für eine vorbereitende Disziplin von Körper und Geist erforderlich ist, die genügt," eine solche Verherrlichung des Denkens zu erlangen? Es sollte erwähnt werden, daß der Grad der Geduld, der Ausdauer und der Entschlossenheit unendlich verschiedenartig ist, und außerdem sind auch gewisse Einflüsse kosmischer Umstände sehr notwendig. Noch sollte man darüber lachen, wenn man hört, daß die Umstände um den Vollmond herum günstiger sind.

457. Es gibt ein Gleichnis über die Erprobung durch Schwierigkeiten, in der gezeigt wird, daß die

Menschen stets versuchen, den leichtesten Weg zu wählen, während das, was am leichtesten erscheint, sich als das Schwerste erweist. Es können sowohl amüsante als auch tragische Beispiele zitiert werden. Mit Recht ist darauf hingewiesen worden, daß der klügste Mensch alle Einzelheiten einer leichten Errungenschaft spezifiziert, jedoch gerade die eine vergessen mag, die sich als die schwerste erweist. Durch den Körper allein können wir dem Feuer und dem Wasser nicht entgehen. Man sollte sich an flammendes Denken erinnern.

458. Wenn die Menschen sich nur darüber klar werden könnten, wieviel sie gedanklich verlieren,

wenn sie unausgesetzt etwas erwerben könnten! Doch Dunkelheit gestattet es der Vorstellungskraft nicht, zu gedeihen. Es ist jedoch schwer, an Vorstellungskraft zu denken, wenn wir bereits in der Subtilen Welt sind. Dort müssen wir sie anwenden, jedoch nicht erlangen.

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459. Man muß begreifen, daß jeder Erfolg auf der Qualität des Denkens beruht. Man sollte verstehen, daß Wir für Erfolg bürgen können, wenn Gedanken zu Uns fliegen.

460. Man sollte nicht über die Tatsache lachen, daß gewisse Yogis während der Levitation Gebrauch

von einem Bambusrohr oder einer Papyrusrolle machen. Gewiß, es ist möglich, ähnliche Resultate ohne diese physischen Hilfsmittel zu erlangen. Doch wenn jemand für Levitation einer Feder in seiner Hand bedarf, laßt uns ihn nicht dieser kleinen Hilfe berauben. Das Wesentliche ist weder in der Feder noch in der Rolle zu finden, sondern im Denken, in feuriger Energie. Es gibt viele Symbole, Üie Energie hervorrufen können, und jeder kann nach dem nächsten Leiter suchen. Daher haben Zigeuner Wasser oder geschmolzenes Wachs nötig, doch die unentbehrliche Eigenschaft ist ihre psychische Energie, die in dieser Rasse sehr stark ist. Es ist leicht, lehrreiche Beobachtungen von ihnen zu erhalten. Leider muß man ihre Gewissenhaftigkeit sorgfältig beobachten. Sehr oft ist die Zunahme von Energie, die eine atavistische Ansammlung ist, mit einem mittelmäßigen Bewußtsein verbunden. Doch der Arzt und der Wissenschaftler müssen alle Möglichkeiten erforschen. In ähnlicher Weise können viele nordische Rassen interessantes Material liefern, besonders in Norwegen, Karelien, Schottland und unter den Eskimos. Natürlich sind selbst primitive Schimmer dieser Energie für Wissenschaftler von Nutzen.

461. Meteorische Mikroben sollten nicht erstaunlich sein. Die Behauptung, daß Leben in allem ist,

erweitert nur den Horizont. Wenn eine Mikrobe aus dem Raum geflogen kommen kann, wieviele andere neue Beobachtungen können dann erwartet werden! Gerade die Feurigkeit des Raumes führt zu neuen Folgerungen über Feuer als einer lebenskräftigen Substanz. Man muß die Wissenschaftler dringend auffordern, in größerer Harmonie zu leben, damit kostbare Beobachtungen nicht durch Feindseligkeit und Ableugnung zerstreut werden.

462. Warum ist es so schwer, Beobachtungen aus verschiedenen Zweigen der Wissenschaft in

Wechselbeziehung zu bringen? Die Zeit nähert sich, wo völlige Eintracht zwischen Wissenschaftlern aus den verschiedensten Zweigen der Wissenschaft erforderlich sein wird. Es wird notwendig sein, neue Wiederentdeckungen von alten Kulturen mit mechanischen und physischen Beobachtungen zu verbinden. Skelette von Riesen werden zusammen mit Gegenständen gefunden werden, welche die mannigfaltigsten Beobachtungen erfordern. Und letztlich, die alte Kenntnis des Firmaments, im Zusammenhang mit seltsamen Veränderungen auf unserem Planeten, wird nötig sein. Treue Einigkeit ist notwendig, um den Horizont neuer Forscher zu erweitern.

463. Wie kann man die Unausgeglichenheit zwischen Hitze und Kälte erklären? Man sollte sich nicht

fürchten, über die feurigen Wellen zu reden; durch sie kann man an die feurige Gefahr erinnert werden. Es gibt heute viele Vorhersagen, die, obwohl sie aus ganz verschiedenen Richtungen kommen, auf dieselben Zeitpunkte hinweisen. Nicht durch Zufall fangen Fremde an, dieselben Worte zu wiederholen. Man sollte jedoch davon abstehen, in einem Pfuhl von Ableugnungen zu fischen.

464. Sowohl Starrheit als auch Abneigung sollte überwunden werden. Viele nehmen keine Notiz von

diesen zerstörenden Reisegefährten. Doch man kann klar und deutlich nachweisen, wie nicht nur einige unbekannte Ursachen, sondern auch die anscheinend harmlosesten, alltäglichen Gegenstände den Strom der feurigen Energie abfangen. Nicht nur Abneigung, sondern auch eine gewisse Art von unbemerkbarer Starrheit hält die Spannung der Arbeit auf. Der gewöhnlichste Gegenstand verdunkelt sozusagen die Empfangsfähigkeit von Gehirn und Herz. Manchmal vertreiben uns das Muster eines Stoffes, der Rhythmus eines Liedes, das Funkeln eines Messers, das Klirren von Metall oder eine Unmenge von ähnlichen bruchstückartigen Emotionen, aus der gewöhnlichen Tendenz der Aspiration. Woher kommt diese Starrheit? Wann und wo waren diese Widerhalle und diese plötzlichen Ausbrüche vielleicht entscheidende Faktoren in unserer Existenz? Laßt uns die Ansammlungen der Vergangenheit nicht ableugnen; dies ist ein weiteres Zeugnis vergangener Existenzen. Man sollte diese Erinnerungen sehr nüchtern betrachten und sie sogar als eine Übung in Beobachtung niederschreiben. Doch man sollte durch diese Bruchstücke der Vergangenheit nicht geistig belastet sein. Man mag auch Gegenständen begegnen,

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die dem Streben einen Anstoß geben können; man kann sich über solche Gefährten aus vergangenen Pfaden freuen, aber selbst diese dürfen unsere Aufmerksamkeit nicht zu lange in Anspruch nehmen. Vorwärts, vorwärts, immer vorwärts! Jeder Augenblick von Starrheit ist ein Verlust der fortschreitenden Bewegung. Wie oft ist gesagt worden, daß Bewegung ein Schild gegen feindliche Pfeile ist! Darum geht feurig vorwärts. Laßt Euer Feuer ein Leuchtfeuer für Eure Gefährten sein. Man sollte daran denken, daß man Licht durch Denken geben muß.

465. Man sollte sich des Spottes wie eines widerlichen Ungeziefers enthalten. Es gibt keinen Spott,

der nicht seine Rückwirkung auf uns hat. Die unerbittlichste Falle ist die Demütigung seines Nachbarn. Man kann sagen, daß Feuer von einem Schleier von Staub bedeckt wird, wenn es sich in der Nähe von

Spott befindet. Man sollte sich ernstlich Rechenschaft über die Bedeutung von Beschimpfung und Spott geben. Spott verursacht ein Steinigen zu Tode. Und die Mutter des Spottes ist Gemeinheit.

466. Die epidemische Trockenheit des Halses deutet nicht nur Trockenheit der Atmosphäre an,

sondern auch eine feurige Spannung. Eine massige Ansammlung vieler Zeichen ist vorhanden, doch erstaunlicherweise wird ihnen wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Im Gegenteil, mit der Oberflächlichkeit der Unwissenheit werden ihnen die seltsamsten Erklärungen gegeben. Die Oberflächlichkeit dieser Erklärungen weist darauf hin, daß die Menschheit lieber bei ihren Illusionen bleibt, als sich mit der Wirklichkeit zu befassen.

467. Wer stirbt, weil er darauf besteht, daß es kein Leben nach dem Tode gibt, bietet tatsächlich ein

typisches Beispiel der unabhängigen Tätigkeit der psychischen Energie. Er befiehlt sich nahezu, aufzuhören zu leben und erreicht die Folgen seines Befehls. Es gibt viele ähnliche Fälle, doch niemand schenkt diesen schlagenden Beispielen, die der allgemeinen Beobachtung zugänglich sind, irgendwelche Aufmerksamkeit.

468. Die Erscheinung des Verlustes von Zusammenarbeit macht die Menschen ganz hilflos. Der

Verlust der Harmonie, des Rhythmus vernichtet alle Möglichkeiten neuer Errungenschaften. Ihr selbst seht, was für Schwierigkeiten durch Uneinigkeit hervorgebracht werden. Ein solcher Zustand ist sehr gefährlich.

469. Die Schönheit, das Licht und die Pracht der Feurigen Welt werden bei jeder Annäherung zu ihr

bestätigt. Überdies wird eine besondere Verzückung durch das Gefühl der Einigkeit erweckt. Das feurige Licht führt zu einer gegenseitigen Anziehung, mit anderen Worten, zu einer wahren Einigkeit. Das Fleisch, im Gegenteil, gibt den Anstoß zu jeder Uneinigkeit. Diese Eigentümlichkeit der physischen Welt hindert die Annahme des Entzückens der Einigkeit auf dieser staubigen und nebeligen Oberfläche. Deshalb sollte man seine Gedanken um so mehr der Feurigen Welt zuwenden, um sich von dem Gefühl der Einigkeit, das bereits erschöpft ist, beeinflussen zu lassen. Man sollte sozusagen den Magneten, der unbenutzt geblieben ist, von neuem laden. Die Kenntnis, wie man von einem Magneten Gebrauch machen sollte, ist sogar im täglichen Leben notwendig. Ebenso verschmilzt die Macht des Feuers, das unbenutzt geblieben ist, mit den Tiefen und wird unerreichbar. Man muß es durch alle besten Erinnerungen daran und durch die würdigsten Vorstellungen zurückrufen. Wahrlich, für die feurige Pracht ist eine gereinigte Vorstellungskraft erforderlich. Man sollte verstehen, daß die dichten Formen keine Idee von der Feurigen Welt geben können. Doch eine augenblickliche Erleuchtung kann ewig als ein unaussprechliches Gefühl, das auf Einheit beruht, verbleiben.

470. Man kann in allen Bünden bemerken, daß die großen Begriffe der Feurigen Welt unter

gewöhnlichen irdischen Symbolen verborgen sind. Muß eine Stadt notwendigerweise irdisch sein? Oder muß eine Kuh unbedingt nur an irdische Herden erinnern? Oder braucht Milch nur von irdischen Kühen zu kommen, und müssen Schlangen immer irdisch sein? Man kann in allen Lehren sehr viele solche Erinnerungen finden. Der Grund hierfür liegt sowohl in der Unbeschreibbarkeit der Begriffe der Feurigen

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Welt als auch in der Tatsache, daß Schriftsteller und Leser die festgesetzten Definitionen kannten, die im Laufe der Zeit vergessen worden sind.

471. Wenn die Menschen nach glänzenden Epochen in die Schrecken des Fleisches verfielen, wurden

die besten Begriffe vergessen oder auf andere Konzepte übertragen. Man sollte den irdischen Wandel nicht vergessen und aus diesen Beispielen Nutzen ziehen. Die mechanischen Begriffe sind im Grunde so unwirksam, daß man sich andachtsvoll dem Samen des Geistes zuwenden sollte, der heller leuchtet als alle elektrischen Lampen. Man sollte das Erinnern an Feuer nicht als nur ein Märchen ansehen. Viele von Euch werden an Feuer nur als Peiniger des Gewissens denken. Doch die Feurige Welt wird durch Freude erkannt!

472. Schlecht ist der Handwerkermeister, der nicht von allen Reichtümern der Natur Gebrauch macht.

Für den geschickten Holzschnitzer ist ein gekrümmter Baum ein kostbarer Schatz. Ein guter Weber verwendet jeden Flecken zur Verzierung seines Teppichs. Der Goldschmied freut sich über jede ungewöhnliche Legierung von Metallen. Nur der mittelmäßige Handwerker wird alles Ungewöhnliche bedauern. Nur ein träge Vorstellungsfähigkeit ist mit den von andern gesetzten Grenzen zufrieden. Der wahre Meister entwickelt großen Scharfsinn und Findigkeit in sich. Der gesegnete Zauber seines Handwerks befreit den Meister von Entmutigung. Selbst die Nacht bringt für den Meister keine Dunkelheit, sondern nur eine Mannigfaltigkeit von Formen des Einen Feuers. Niemand kann einen Meister zu ziellosen Spekulationen verleiten, weil er die Unerschöpflichkeit des inneren Wesens des Seins kennt. Im Namen dieser Einheit sammelt der Meister jede Blüte und formt eine ewige Harmonie. Er bedauert die Verschwendung jeglichen Materials. Doch die Menschen, die weit von Meisterschaft entfernt sind, verlieren die besten Schätze. Sie wiederholen die besten Gebete und Invokationen, doch diese gebrochenen und nicht wahrgenommenen Rhythmen werden wie Staub fortgetragen. Die Bruchstücke des Wissens werden in den Staub der toten Wüste umgewandelt. Das menschliche Herz kennt Feuer, doch die Vernunft versucht, diese augensichtliche Weisheit zu verdunkeln. Die Menschen sagen: „Er ist von Zorn verzehrt worden-, er verdorrte durch Neid; er war von Verlangen entflammt." In einer Unmenge von Ausdrücken zeigen die Menschen deutlich ihre Kenntnis der Bedeutung des Feuers. Doch diese Menschen sind keine Meisterhandwerker und sind stets bereit, die Perlen, die sie selbst so nötig haben, zu zerstreuen! Man kann die menschliche Verschwendung, welche die Schätze des Lichtes zerstört, nicht verstehen. Die Menschen versagen sich keine einzige Gelegenheit zur Verneinung. Sie sind bereit, alle Feuer ringsumher auszulöschen, nur um zu verkünden, daß in ihnen kein Feuer ist. Doch Feuer auslöschen und die Dunkelheit zulassen, ist der Schrecken der Unwissenheit.

473. Ihr bemerkt, wieviel stärker die Lichter des Weltraumes sind als das Strahlungsvermögen des

Sonnenscheins. In der Dunkelheit ist es schwer, Lichter abzuschätzen, aber wenn man sie mit dem Licht der Sonne vergleicht, kann man eine Idee von der Pracht der Feurigen Welt erhalten. Man muß begreifen, daß irdische Augen den höchsten Glanz nicht ertragen können, deshalb bereiten Wir sie durch Funken und Lichter für die Feurige Welt vor. Man sollte seine Augen nicht wie ein Schwein nur zur Erde .senken.

474. Ihr bemerkt, daß Wir zuweilen keine Namen aussprechen, sondern sie durch Symbole ersetzen.

Wenn Wir Uns auf einen Krieger beziehen, schließen Wir den Gesamtbegriff aller Streitkräfte ein. Man darf die Menschen also nicht einmal durch das Aussprechen ihrer Namen belasten.

475. Verbindungen im Geist stellen einen beträchtlichen Teil der irdischen Existenz dar und gehören

zweifellos zur feurigen Natur. Sie ereignen sich nicht nur während des Schlafes, sondern auch während des wachen Zustandes fühlen wir den Widerschein vieler solcher Verbindungen. Niemand, nicht einmal der gröbste Mensch, würde zu leugnen wagen, daß er zuweilen gewisse Verbindungen oder Gedanken- Suggestionen von außen gefühlt hat. Der Lehrer kann darauf hinweisen, daß solche Kontakte von vielen Quellen empfangen werden können, entweder die Linie des Fadens der Hierarchie entlang oder aus der Subtilen Welt oder von irdischen Bewohnern. Es ist sehr charakteristisch, daß ein von außen kommender Gedanke ganz leicht vergessen wird. Nicht ohne Grund riet die Alte Weisheit, nach solchen Gedanken

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einen Schluck kaltes Wasser zu trinken, als ob eine geschmolzene Substanz der Kühlung bedürfe, um ihre Form zu erhalten. Dieser alte Rat ist nicht ohne Grundlage. Ein Gedanke, der von außen kommt, entflammt anscheinend die Zentren und sollte sozusagen tief eingeprägt werden, um in traditionelle Energie umgewandelt zu werden. Dasselbe gilt für Träume und Visionen. Wir empfangen nicht nur von außen feurige Impulse, sondern unser subtiler Körper wendet auch seine ganze feurige Natur an, um die Wahrnehmungen zu verdichten und die Überzeugung zu verstärken. Es kann beobachtet werden, wie die feurige Wahrnehmung alle charakteristischen Einzelheiten sammelt. Zuweilen ist man überrascht über den Grad der Beobachtung und die leichte Anpassungsfähigkeit des feurigen Auges im Vergleich mit dem irdischen. Man kann viele träume und Empfindungen aufschreiben, welche die Schärfe der gesammelten Einzelheiten offenbaren. Oft verdichtet die feurige Schöpferkraft Einzelheiten. Sie lügt nicht, sondern sammelt alle gleichartigen Teile. Darum raten Wir dringend, daß den feurigen Empfindungen genaue Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte; sie enthalten Wahrheit — vom Feuer, dem Genius, geschmolzen. Es mag Jahrzehnte dauern, dasjenige durch den Intellekt wahrzunehmen, was feurige Erleuchtung fast augenblicklich bewirkt.

476. Das feurige Bewußtsein gewährt jenen unbesiegbaren Optimismus, der zur Wahrheit führt. Ihrem

Wesen nach ist Wahrheit positiv. Es gibt keine Verneinung, wo Feuer erschafft. Man muß die Weltzustände der Stufe des feurigen Bewßtseins entsprechend annehmen. Die Lebensumstände hindern häufig das feurige Bewußtsein. Es ist schwer, sich mit der Konventionalität des Gewandes der Aufbautätigkeit abzufinden. Wenn man sich im Laufe des Lebens mit vielen Einzelheiten befaßt, hindert dieses die feurige Empfindungsfähigkeit. Aber für den, der, wenn auch nur einmal, die Feurige Welt berührt hat, werden alle trockenen Formen nebensächlich. Man muß also die höhere Stufe entlang geführt werden, ohne sich durch die Unvollkommenheiten seiner Umgebung stören zu lassen. Was diejenige anbelangt, die nicht gut ist, so müssen alle guten Maßnahmen getroffen werden. Feurige Vergegenwärtigung ist keine Selbstsucht.

477. Es ist ganz natürlich, daß die feurige Wahrnehmung einem Erdbeben vorausgeht, das an sich das

Ergebnis feuriger Spannung und Entladung ist. Die Hypothese, daß Meteore Erdbeben verursachen, ist zu eng. Zerstörung im Firmament wird durch viele Ursachen hervorgerufen.

478. Feuriges Atmen existiert, weil der feurige Körper lebt. Es ist selten möglich, die Funken des

feurigen Atmens im irdischen Körper zu beobachten, doch ein gereinigter Körper kann zuweilen solche Seufzer fühlen. Sie mögen entweder im Kopf, im Herzen oder in anderen Zentren gefühlt werden; man kann sozusagen etwas wie eine Erweiterung dieser Zentren fühlen. Dies kann sogar Schwindel oder Übelkeit verursachen, weil die physische Welt sich nicht leicht an eine solche Erscheinung der Feurigen Welt anpassen kann. Unter den Ursachen von Herzerweiterung kann feuriges Atmen einbegriffen werden. Oft erweitert sich das Herz, verliert jedoch den Rhythmus und kann sich daher nicht in normaler Weise zusammenziehen. Bei der Levitation ist feuriges Atmen von großer Bedeutung; es nimmt den Körper aus den physischen Umständen heraus. Hier befassen wir uns wieder mit Gedanken als ein feuriges Produkt. Ihr selbst wißt, daß der Körper während der Levitation Gewicht verliert. Ihr müßt Euch daran erinnern, daß kein Gedanke an Levitation vorhanden war - das ganze Wesen strebte nur der Hierarchie entgegen. Yoga rät beständig: „Denkt nur an das Höchste, soweit wie Euer Bewußtsein es erfassen kann. Stellt Euch dieses Höchste als den besten Aspekt vor. Stellt Euch vor, daß dieses Höchste im unaussprechlichen Licht ist. Spannt Euer Bewußtsein an, wie zu etwas völlig Greifbaren. Offenbart den besten Gemütszustand. Sammelt alle Schätze des Guten, denn die Stimme des Schweigens hat gesagt: „Im Guten steigen wir empor." Ihr seht wieder einmal, wie klar die alten Ratschläge für die Anwendung im Leben waren. Man kann den Wissenschaftlern beständig raten, die alte Lehre immer wieder aufmerksam zu lesen.

479. Wer würde es glauben, daß der menschliche Organismus nicht nur auf planetarische Störungen,

sondern auch auf Ströme des ganzen Sonnensystems reagiert? Und doch wäre es nicht weise, dies zu leugnen und den Menschen von der Zusammenarbeit mit den weit entfernten Welten auszuschließen. Es ist Unsere Aufgabe, die Menschen daran zu erinnern, daß sie als höchste Ausdrucksform der offenbarten

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Welt Zentren zur Vereinigung der Welten sein können. Nur wenn sie diesen Gedanken einbegreifen, können die Menschen einem wahren Fortschritt entgegengelenkt werden.

480. Die Menschheit von hohem Denken zurück- zuhalten, ist dem Mord ähnlich. Dies ist keine

Übertreibung, denn Grobheit und das Herabsetzen des Niveaus des Denkens fuhren schließlich zu Ernüchterung und Vernichtung. Wenn daher erklärt wird, daß ein erleuchteter Gedanke wie eine Säule eines Tempels ist, kann man verstehen, daß feurige Erleuchtung ewiges Leben verleiht.

481. Die Weltzustände haben sich nicht gebessert. Nicht grundlos seid Ihr voller Erwartung. Das

Geschwür fängt an zu eitern. Wir wachen und wer mit Uns ist, wird gerettet. Aber mit Uns sein bedeutet die Lehre kennen; die Lehre kennen bedeutet sie anwenden.

482. In Tibet werden Pferde mit Leopardenfleisch gefüttert, um sie feurig zu machen. Die Kshatnyas

von Rajputana waren auf eine Fleischdiät angewiesen, um ihren kriegerischen Geist zu erhalten. Diese beiden Beispiele allein zeigen die Bedeutung des Essens von Fleisch. Die Menschen schlachten eine ungeheure Menge von Vieh nicht aus einem Gefühl der Verfeinerung. Wie Höhlenbewohner sind sie bereit, Bären zu verschlingen. Man muß sich darüber klar sein, daß, das Massenschlachten in vollem Bewußtsein betrieben wird. Die Menschen wissen, daß Gemüse oder Früchte mehr lebenskräftige Energie geben als eine Tasse Blut, doch sie ziehen es vor, mit blutigem Fleisch bedient zu werden und genießen diese Grobheit mit großem Behagen. Es gibt keinen anderen Namen für diesen Wahnsinn des Verzehrens von Blut. Die Menschen wissen genau, daß eine Handvoll Weizen oder Gerste hinreichend ist, um das Leben zu erhalten, doch ihr Tierinstinkt versucht, ihre Gedanken zu einem viehischen Zustand zurückzuziehen. Versuchen Bestien nicht, sich gegenseitig an der Kehle zu packen? Treibt Dunkelheit die Menschen nicht zu den niedrigsten Handlungen? Laßt uns nicht vergessen, daß Massentötungen die Atmosphäre in gleichem Maße verunreinigen und die Subtile Welt schänden, ob sie im Krieg oder im Schlachthaus erfolgen. Man muß sich darüber klar werden, daß jedes bewußte Töten die ganze Atmosphäre der Umgebung erschüttert. Überdies stärken diese Handlungen die Kräfte der Dunkelheit und des Chaos, indem sie den Rhythmus stören. Man muß es vermeiden, die Subtile Welt auf irgendeine Weise zu stören. Wir können eine Diät von Gemüse, Getreide und Milch erlauben, auch Eier, ganz frisch und in einem flüssigen Zustand. Ihr wißt, wie widerwärtig der bloße Anblick von Fleisch dem Organismus wird, der an eine Gemüsediät gewöhnt ist. Man muß sich auch im praktischen Leben an Verfeinerung gewöhnen und daran denken, daß sogar ein Elefant seine Kraft nur durch Pflanzen vermehrt. Man sollte nicht denken, daß die Menschen aus Armut Fleisch essen. Mit der geringsten Anstrengung können sie eine Gemüsediät erlangen; außerdem werden viele nahrhafte Kräuter und Wurzeln nicht nutzbar gemacht. Man könnte viel von gewissen Tieren lernen; sie wissen viel mehr über natürliche Nahrung als der Mensch, der Fleischesser. Kümmert Euch nicht darum, wenn der Liebhaber von Blut Pflanzennahrung verspottet; denkt nur daran, daß er der Dunkelheit angehört. Viele sind gleichgültig gegen Fleisch und sind nur infolge häßlicher häuslicher Umstände dazu gezwungen. Diese meinen Wir nicht Wir mißbilligen die bewußten Blutsauger und Verzehrer von toten Körpern. Seid darum einfacher in Eurer Diät und verfeinert sie.

483. Die gedankliche Schöpferkraft der Subtilen Welt sollte uns daran erinnern, was für ein Verstärker

uns offenbart ist. Wahrlich, wer in Rechtschaffenheit hinübergeht, vervielfältigt die Rechtschaffenheit, und wer im Bösen hinübergeht, wird eine Quelle des Bösen. Auf diese Weise können wir unsere Energien unbegrenzt vervielfältigen. Darum ist es unsere Pflicht, unseren Organismus zu verfeinern, damit er ein würdiger Behälter sein möge. Und diese Handlungen können sowohl in Palästen als auch in Hütten ausgeführt werden. Nur das Bewußtsein der Erhabenheit der offenbarten Feurigen Welt führt zum Pfad der Einheit.

484. Was die Frage der Ernährung anbetrifft, so sollte bemerkt werden, daß es notwendig ist, jeden

Tag etwas rohes Gemüse oder ungekochte Früchte zu haben; ungekochte Milch ist ebenfalls vorzuziehen, wenn die Kuh gesund ist, und auch Brot aus etwas grobem Mehl. Auf diese Weise kann man genügend

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Vitamine erhalten, ohne die naheliegende überflüssige Nahrung. Man sollte sich also nicht mit dem Gedanken an Nahrung belasten, weil solche Gedanken oft viel wertvolles Streben in den Schatten stellen. Wer das Gleichgewicht zwischen physischen und geistigen Forderungen gefunden hat, steht bereits an der Grenze des Verstehens der Höheren Welt!

485. Das Prüfen der Qualität des Denkens in bezug auf verschiedene physische Umstände wird dem

Menschen ein feuriges Verständnis für viele Dinge geben. Wenn wir das Denken eines Bergmanns in einem tiefen Schacht mit dem eines Fliegers in der höchsten Höhe seines Fluges vergleichen, werden wir einen bemerkenswerten Unterschied in der Gedankentendenz finden, sowohl in der Methode als auch in der Intensität. Es würde der Mühe wert sein, das Denken eines gebückten Schnitters und das eines Reiters zu vergleichen. Gedanken derselben Ordnung werden in ihnen ganz verschiedenartig reflektiert.

Physische Umstände wirken wie eine Begleitung zur Melodie des Geistes. Während des Bauens muß man seine ganze Vorstellungskraft anwenden, um die Übereinstimmungen sovieler verschiedenartiger Umstände zu, finden. Das feurige Kollektiv bewußtsein der Menschen stellt ein lehrreiches Schauspiel dar.

486. Wenn Ich zu Vorsicht rate, habe Ich verschiedene Umstände im Sinn. Der Gesundheitszustand ist

mit vielen kosmischen Ursachen verbünden. Somit sollte man nicht nur bei Erkältungen oder Verdauungsstörungen nach Ursachen Ausschau halten. Die chemische Verfassung der Himmelskörper entspricht beträchtlichen Dosen von Medizin und Mischungen, die den Organismus merklich beeinflussen können. In ähnlicher Weise mögen nervöse Schmerzen nicht nur auf Besessenheit zurückzuführen sein, sondern auch auf Reaktionen auf räumliche Ströme. Warum sollte man sich über die große Anzahl von nervösen Krankheiten wundern? Mehr als einmal habe Ich auf den Schrecken solcher Epidemien hingewiesen. Sie sind ansteckend, und ihre vielen Formen haben eine gemeinsame Grundlage — genau, Leiden des Subtilen Körpers. Nun kann man wieder einmal verstehen, warum es so notwendig ist, die feurige Energie unverzüglich zu studieren.

487. Geschichtliche Ereignisse von großer Bedeutung werden oft den Anweisungen entsprechend

ausgeführt, die in Visionen gegeben wurden. Die Unsichtbare Regierung hat ihre Entscheidungen häufiger ausgesprochen als die Menschen vermuten. Die Höheren Wesen oder hinübergegangene Verwandte bringen die Botschaft bevorstehender Daten. Man kann das Verborgenhalten solcher Visionen und Heimsuchungen nur bedauern, d. h. wenn Geheimhaltung nicht befohlen worden ist. Das feurige Siegel auf den Lippen ist sehr dauerhaft. Man mag die Wahrheit jedoch für die Nachwelt in Lebenserinnerungen enthüllen, die vielen Herzen Kraft verleihen werden. Ihr selbst wißt bereits von einer ganzen Folge von geschichtlichen Ereignissen, die auf Warnungen und Hinweisen beruhen. Man kann also eine ganze Reihe von Ereignissen von alters her bis zu unserer Zeit niederschreiben, die anscheinend mit Einem lenkenden Gedanken verbunden waren. Es ist richtig, diese feurigen Offenbarungen zusammeln; in ihnen wird ein ganzes Inter-Weltsystem ans Licht gebracht werden. Man muß geschichtliche Tatsachen aufs Tiefste untersuchen, um die Weisheit des Aufbaus noch bewußter zu verstehen. Ich rate, alle bekannten geschichtlichen Ereignisse, die im Zusammenhang mit höheren Visionen stattgefunden haben oder verbunden waren, aufzuzeichnen. Während einer solchen Arbeit werden noch viel mehr Tatsachen gefunden werden, weil ein strebender Gedanke wie ein Magnet ist.

488. Viele sind mit einem unbestimmten inneren Zittern bekannt, das anscheinend keine sichtbare

Ursache hat. Niemand wird erwägen, daß er von einem mächtigen Gedanken ström eines anderen berührt worden sein mag. Vielleicht ist sein Empfänger nicht auf diesen Rhythmus eingestimmt, doch die Energie selbst erschüttert sein Sonnengeflecht. Auf diese Weise gleiten viele feurige Empfindungen über den Körper der Menschen hinweg, als ob sie Beachtung herausforderten.

489. In Schulen sollte warnend darauf hingewiesen werden, daß bis zum dreißigsten Lebensjahr nicht

alle Zentren empfängnisfähig für höhere Erscheinungen sind. Es ist erforderlich, daß der junge Mensch weiß, wie weise es ist, Körper und Geist für die Arbeit des Emporstiegs vorzubereiten. Es ist nötig, daß

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Lehrer Führer im Leben sind. Das Abstrakte muß Wirklichkeit werden und das ganze Leben stärken. Viele reine Geister sind bereit, an bewußter Arbeit teilzunehmen, doch sie suchen den richtigen Zugang. Lehrer sollten berücksichtigen, daß der Pfad der Verneinung äußerst zerstörend ist.

490. Man kann nicht bezweifeln, daß die Verausgabung von innerer Energie viel stärker während

mentaler als während physischer Arbeit ist. Diese Erklärung sollte in die Grundlage der Kultur gelegt werden. Es ist auch an der Zeit, sich darüber klar zu werden, daß Vitamine und viele andere Substanzen nur dann an Kraft gewinnen, wenn sie mit der feurigen Energie des Menschen in Berührung kommen. Laßt diese verspätete Entdeckung auch für die Kraft der menschlichen feurigen Energie zeugen. Das Streben auf dem Pfad der Entdeckung der Eigenschaften der menschlichen psychischen Energie wird den Aufbau des Lebens bestimmen. Man sollte aufmerksam den Grad beobachten, zu dem der Mensch selbst sogar die mächtigsten Substanzen umwandelt. Laßt uns die Wirkungen von Medizin, die mit Vertrauen eingenommen wjrd, mit derjenigen vergleichen, die mit Widerwillen eingenommen wird. Wir haben oft erlebt, wie eine Medizin unter dem Einfluß von Beeinflussung eine entgegengesetzte Wirkung hatte; wie Wasser die mächtigsten Eigenschaften medizinischer Mischungen erlangte. Aber kein äußerer Wille rief diese Umwandlungen hervor. Der Wille lenkte nur die feurige Energie, und im Schmelzofen des Feuers fand die Umwandlung statt. Man muß begreifen, daß wir selbst unsere Macht durch das Verstehen der feurigen Energie bestätigen. Man kann es nicht . mächtiger ausdrücken, als daß man sagt, daß der Mensch im Ebenbild des Höchsten erschaffen wurde; dadurch wird die Gegenwart der höheren Energien angedeutet. Aber es ist nicht gesagt worden, daß der Mensch nur vermittels künstlicher Übungen von diesen Energien Gebrauch machen kann. Energien wohnen der menschlichen Natur inne; dies bedeutet, daß sie unter natürlichen Umständen der Existenz wirken müssen. Somit kehren wir wieder zum Aufbau des Lebens zurück. Wenn Magie Künstlichkeit von Umständen bedeutet, dann ist sie tatsächlich ungeeignet für die Erneuerung des Lebens. Die natürliche Kultivierung des Geistes und die lebendige Vorstellung der Feurigen Welt werden die einfachste Lösung für das Streben der Menschheit bedeuten. Es ist auch richtig gesagt worden, daß Luxus der Gegenpol der Schönheit ist. Luxus ist eine Form von Magie, aber wo Schönheit ist, dort wird keine Magie benötigt.

491. Mittelmäßigkeit entsteht durch Mangel an Erkenntnis der innewohnenden Kräfte eines

Menschen. Mittelmäßigkeit ist ansteckend; sie existiert Generationen hindurch; sie tötet das Sein an der Schwelle

des Lebens. In Mittelmäßigkeit wird ein allgemeiner Zustand bezeugt, in dem die Persönlichkeit und menschliche Errungenschaften vernichtet werden. Konstruktive Tätigkeit ist der Mittelmäßigkeit besonders zuwider. Tatsächlich ist die Feurige Welt für Mittelmäßigkeit ein höchst furchterregendes Schreckgespenst.

492. Vieles ereignet sich, doch Ihr müßt es lernen, inmitten dieser Menge von

Meinungsverschiedenheiten den Einen Plan zu erkennen, der die Neue Welt ins Dasein bringt. Sehr viele Menschen ziehen es vor, nicht zu erkennen, daß sie am Weltaufbau teilnehmen können. Laßt sie Steine für den Tempel tragen — der für sie unsichtbar ist.

493. Ihr habt von vielen Erdbeben und von unzähligen Meteorsteinen gehört, die auf die Erde fallen,

aber Berichte über Erdbeben sind ziemlich relativ. In gewissen Zonen werden sie mit äußerster Genauigkeit gemessen, doch ozeanische Erschütterungen werden nur annähernd genau aufgenommen, obwohl sie sich als besonders gefährlich erweisen mögen. Gleichfalls wird der Fall von Meteorsteinen nur annähernd abgeschätzt. Es ist wahr, daß viele Meteorsteine ins Wasser fallen, doch der Fall wird durch Magnetismus beeinflußt. So ziehen Eisen und andere Metalle Meteorsteine an, besonders wenn die Ablagerungen in ihrem natürlichen Zustand und nicht ohne kosmischen Magnetismus sind. Die Umstände kosmischer Magnetisierung werden durch die sogenannten Metall- und Wasserrutengänger erfolgreich ausgedrückt. Die Existenz solcher Menschen ist von alters her bekannt gewesen. Glücklicherweise leugnet die moderne Wissenschaft diese Tatsache nicht ab. Somit hat die Wissenschaft bereits eine der Eigenschaften der feurigen Energie festgestellt. Doch es ist äußerst bemerkenswert, daß diese Menschen

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gerade die unterirdischen Gewässer und Metalle fühlen. Ein solcher Rutengänger wird nicht auf einen Wassertank oder auf ein Haus reagieren, das aus Stahl gebaut ist. Dieser Magnetismus wird den feurigen Kanal entlang gelenkt und reagiert in erster Linie auf den natürlichen Zustand einer Substanz. Dies ist auch das innere Wesen aller feurigen Verbindungen. Natürlichkeit und Unmittelbarkeit bilden die Essenz der feurigen Energie. Man mag nie an Feuer denken, man mag niemals Feuer wahrnehmen und auf diese Weise seinen Zutritt zur Feurigen Welt versperren. Ich wiederhole, daß es in der Subtilen Welt schwer und schmerzhaft ist, Feuer zu erkennen, wenn im irdischen Zustand nicht wenigstens eine Annäherung zur Höheren Welt gefunden worden ist. Weise ist gesagt worden: „Wer zu seinen Vorfahren gehen möchte, wird zu ihnen gehen." Aber hierdurch wird nur der niedrigere Zustand beschrieben. Warum sollte man sich von den vorherbestimmten, schönen Sphären ausschließen? 494. Erschöpfung und Hunger versorgen uns mit Beispielen von der Kraft der feurigen Energie. Vergleicht einen Menschen, der durch Hunger im Sterben liegt, und der sich seines unfehlbaren Endes bewußt ist, mit einem Menschen, der Hunger als Heilmittel gebraucht. Beachtet, wie lange der Zweite seine Kraft aufrecht erhalten wird, und wie schnell der Erste verfällt. Nur feurige Energie, der freier Spielraum gegeben wird, hält den Zweiten aufrecht, der geheilt werden möchte. Beachtet auch ein Experiment mit Ermüdung - wer Agni in Tätigkeit versetzen kann, fühlt keine Müdigkeit, aber wer seine Müdigkeit beachtet, ermattet. Die Menschen nennen solche Handlungen „Autosuggestion", doch worauf wirkt diese Autosuggestion ein? Sie ruft feurige Energie hervor, sie setzt die trägen Feuerräder in Bewegung, und sie allein bringen den Nervenzentren solche Siege. Irdische Nahrung kann auf ganz geringe Portionen herabgesetzt werden; der Körper wird nicht mehr nötig haben, wenn Agni entflammt ist. Man sollte nicht denken, daß solche feurigen Entzückungen nur gewissen Rishis eigen sind. Jeder, der sich der Macht von Agni bewußt ist, kann auf ganz natürliche Weise von dieser unerschöpflichen Energie Gebrauch machen. Die Hauptsache ist, mit kleinen Dingen anzufangen, während man seine inneren Impulse beobachtet. Keine besonderen Laboratorien sind erforderlich, um sich in verschiedenen Lebensumständen zu prüfen.

495. Der Lehrer weiß, wie das innerste Wesen des Charakters des Jüngers zu verstehen ist. Der

Lehrer, der alle Jünger gleichstellen will, ist untauglich; hierdurch erniedrigt er sich und begeht eine nicht wieder gutzumachende Missetat, wobei er das Karma derjenigen verletzt, die zu ihm gekommen sind.

496. Gerechtigkeit ist in erster Linie Beobachtung. Man sollte alle Eigenschaften des Jüngers in

Betracht ziehen und den Umfang abschätzen, in dem er fähig ist, neue Vorteile zu assimilieren. Jeder Mangel an Aufnahmefähigkeit für einen Vorteil führt zu schrecklichen Entstellungen des Lebens. Das Kennzeichen wird die Entwicklung der feurigen Energie sein. Ein Mensch, dessen Herz entflammt ist, wird nie ein Schmarotzer werden. Ein solches Verständnis für das Schmarotzertum wird die ganze Gedankentendenz erretten. Es wird keine Schmarotzer geben, es wird keine Müßiggänger geben.

497. Die Geschichte von Ableugnungen offenbart, daß die Menschen sich vor allem gegen

Erscheinungen der Feurigen Welt aufgelehnt haben. Dies mag schreckliche Furcht vor dem Unbekannten gewesen sein. Vielleicht war es der Widerschein des Chaos, der unseren Denkapparat als Verächtlichmachung von allem suggeriert worden ist. Doch Eines ist offenbar, in allen Lebensbereichen haben die Menschen versucht, alles abzuleugnen, was mit feurigen Energien verbunden ist. Die Zahl der Märtyrer für die Feurige Welt übertrifft diejenige derer, die für die Wahrheit litten. Parallel mit der Geschichte des Märtyrertums muß man die Ge- schichte der Verleumdungen schreiben. Man muß im Bereich der Religion und auch unter wissenschaftlichen Entdeckungen forschen, wie jeder Zoll feurigen VerStehens durch das Bekämpfen der Unwissenheit mit dem größten Aufwand von Mut erworben worden ist. Nichts hat soviel Selbstaufopferung erfordert, wie die Bestätigung der Feurigen Welt. Selbst die gewöhnlichste Lichterscheinung ruft eine Explosion von Verdacht hervor. Die einleuchtendsten Erscheinungen werden auf die absurdeste Art und Weise erklärt werden. Genau, die Wahrnehmung von Feuer als höchstes Element wird dem menschlichen Bewußtsein außerordentlich schwer. Außer Unwissenheit sind viele andere Gründe hierfür vorhanden. Menschen, die sich mit Dunkelheit umgeben haben, werden in Dunkelheit in die Subtile Welt hinübergehen. Feurige Lichtblicke sind für sie so

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unbedeutend, und der Wunsch emporzusteigen, ist ihnen so unwichtig, daß Licht für sie unerreichbar bleibt. So wandeln sie in Dunkelheit umher und kämpfen gegen das Licht an.

498. Das feurige Auge projiziert einen Lichtstrahl, wenn es seine Aufmerksamkeit auf einen

bedeutsamen Gegenstand konzentriert. Obwohl dieser Strahl nicht immer äußerlich sichtbar ist, zieht er doch durch seinen Magnetismus die Aufmerksamkeit derjenigen an, die in der Nähe sind. Solche Magnetisierungen gehören zur Feurigen Welt. Dies ist keine Suggestion, die den Willen beeinflußt, es ist magnetische Führung und steht gänzlich im Einklang mit den Gesetzen des gewöhnlichen Magneten. Auf diese Weise durchdringen die großen Gesetze das Leben, und es ist günstig, wenn sie zum Guten gelenkt werden.

499. Wird nicht die Furcht vor Feuer durch die Tatsache verursacht, daß das physische Auge nur

seinen zerstörenden Aspekt wahrnimmt, während seine feurige schöpferische Tätigkeit im physischen Zustand nicht erkannt wird? Man muß den Menschen mit besonderer Überzeugung enthüllen, daß sie auf Grund ihrer eigenen Natur einen einzigartigen Pfad zum Feuer haben. Kann der Arzt, der eine Abneigung gegen einen Patienten hat, ein guter Arzt sein? Oder wird der Krieger, dessen Geist vor Furcht zittert, siegreich sein? Daher werden wir uns die Höchste Aufgabe stellen, und auf diese Weise werden wir die Stufen des Überganges nicht bemerken. Jedes Element schließt in erster Linie Furcht aus. Furcht vorübergehend zu überwinden, bedeutet nicht, sie auszurotten. Wir dürfen nicht wie kleine Kinder sein, die heute mutig sind, aber morgen aus Furcht vor einem leeren Wahngebilde zittern mögen. Noch dürfen wir wie die Verzärtelten sein, die heute ein kühnes Abenteuer suchen;, sich jedoch morgen in Daunenkissen vergraben werden. Laßt uns nicht unter der Bedrohung von morgen sein, denn von allen Elementen wird gerade Agni keine Furcht dulden. Wir müssen Agni nicht als Zerstörer, sondern als Schöpfer verstehen! In diesen beiden Aspekten von Agni liegt der wahre Prüfstein unseres Wesens.

500. Es ist besonders schwer, den Menschen zu erklären, daß sich inmitten von außerordentlich

ernsten Tagen nichts besonders Hervorstehendes ereignen mag, und daß die günstigen astrologischen Zeitpunkte sogar mit Unglück verbunden sein können. Die Menschen werden erachten, daß solche Vergleiche die Absurdität astrologischer Gesetze andeuten. Sie vergessen, daß die Ernte nach der Aussaat eingebracht wird. Vielleicht können die besten astro-chemischen Ströme die Möglichkeiten von Wirkungen verhältnismäßig herabsetzen, doch jede Wirkung hat ihre unerbittliche Ursache. Darum muß man inmitten ernster Tage äußerste Vorsicht, ernsthafte Feierlichkeit und Großmut anwenden.

501. Denkt mit größter Güte an Feuer. Man muß seinen Geist mit der Spannung der Elemente in

Einklang bringen. Man kann erkennen, daß die feurige Spannung an verschiedenen Orten verschiedenartig offenbart wird. Nur absolute Ignoranter, bemerken diese Erscheinung nicht.

502. Träume im wachen Zustände stellen die Einwirkung von feuriger Energie auf den Kelch dar. Sie

sind keine Krankheitserscheinungen; sie fungieren als Boten des Herannahens der feurigen Energie. Die Verhältnisse der Subtilen Welt fangen an, sich auf ähnliche Weise zu offenbaren. Sie mögen sich heilsam entwickeln, doch während einer Verdichtung der feurigen Atmosphäre können sie Irrsinn verursachen.

Das beste Heilmittel besteht im Erklären der Ursache dieser Erscheinung, mit anderen Worten, in einer Erkenntnis von Agni Yoga. Die deutlich erkennbare Notwendigkeit zwingt Uns, Unsere Ratschläge für ausgedehnten Gebrauch zur Verfügung zu stellen. Bis vor kurzem würde die Möglichkeit von Epidemien von Träumen im wachen Zustande als absurd angesehen worden sein. Doch heute stehen selbst Durchschnittsärzte in Krankenhäusern der Notwendigkeit gegenüber, die Massenerscheinungen solcher ungewöhnlichen Symptome zu studieren. Andere unbegreifliche Symptome der neuen Zustände des Organismus werden ebenfalls anfangen, sich im Leben zu offenbaren. Ist es möglich, daß die Menschen sich nicht für die neuen Zustände vorzubereiten wünschen? Solche Unwissenheit erinnert an die Geschichte des Kindes, das die Fähigkeit besaß, im Dunkeln zu sehen, dessen Mutter jedoch den Arzt bat, diese Eigentümlichkeit zu heilen. Die Zeugnisse der Arbeit der feurigen Zentren sind unter den Menschen

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häufiger geworden. Es ist nicht weise, diese Gaben, welche die Lösung für die unmittelbare Zukunft bieten, zurückzuweisen.

503. Voraussicht von Ereignissen stellt ein wichtiges Schema unserer feurigen Wahrnehmungen dar.

Zuweilen kann man sich nähernde und sogar tägliche Aktionen voraussehen; doch oft sind wir imstande, 'sozusagen über einen Fernstrom, die entferntesten Ereignisse wahrzunehmen. Solche Unregelmäßigkeiten haben ihren Grund in vielen Ursachen. Es schadet nichts, wenn die feurige Voraussicht uns vor morgen warnt; und es wird keine Kluft bestehen, wenn die entfernte Zukunft vor dem dritten Auge erscheint. Die feurige Kraft kennt keine Entfernung; sie ist wie ein Beobachter auf einem Berggipfel, der sehen kann, wo die Pfade drunten auf der Erde einander begegnen. Da die Universale Regierung die entfernte Zukunft voraussieht, können unsere schwachen Augen Schimmer dieser feurigen Entscheidungen zu sehen bekommen. Mit welchem feierlichen Ernst und mit welcher Nachdenklichkeit sollte man diese Erleuchtungen empfangen! Man sollte sie nicht sofort und nicht auf irdische Weise besprechen; man muß sie wie einen anvertrauten heiligen Schatz hegen.

504. Genau — „Besiegt die Gottlosen!" Man kann sich freuen, wenn dies Gebot sowohl verstanden

als auch befolgt wird. Man muß ein gut entwickeltes Bewußtsein haben, um tatsächlich Gottlosigkeit zu begreifen und die Lichtwaffe zu verstehen, mit der Dunkelheit niedergestreckt wird. Man kann sich freuen, wenn die Dunkelheit das Licht verstärkt. Sogar selbst die Dunkelheit ruft unsichtbares Licht hervor. Es ist gesagt worden, daß für den Yogi der Mond am Tage und die Sonne nachts scheint. Sammelt soviel Licht um Euch herum, daß kein Platz für die Dunkelheit verbleiben kann.

505. Freiheit von Furcht wird nicht dadurch erlangt, daß man sich in jedem einzelnen Falle davon

überzeugt. Im Gegenteil, solche Suggestionen treiben das Gefühl von Furcht nach innen und erlauben es ihm, bei der nächsten Gelegenheit mit aller Kraft zurückzukehren. Überdies wird der Schrecken im Verhältnis zum Druck der künstlichen Suggestion zunehmen. Eingekerkerte Furcht ist ein sehr gefährlicher Sträfling, und es ist notwendig, sich von Furcht zu befreien — dies wird von allen Lehren verkündigt. Furcht kann durch Vergleiche ausgerottet werden. Weist den Menschen, der von Feuer bedroht wird, auf den Schrecken hin, wilden Tieren gegenüber zu stehen, und er wird sagen: ,,Ich würde wissen, wie man von wilden Tieren entrinnt, aber wie kann ich diesen Flammen entgehen?" Auf diese Weise sammelt alle möglichen Ursachen von Furcht, und sie werden eine nach der anderen wie dürre Blätter abfallen. Man sollte ebenfalls vollständige Relativität hervorrufen, um sich an die Grenzenlosigkeit der Feurigen Welt zu gewöhnen! Die Anziehung der irdischen Kruste ruft die Illusion der Sicherheit hervor; dies erklärt die Anhänglichkeit der Menschenwesen zur irdischen Welt. Es ist ganz richtig, daß man gerade hier viele Gefühle absorbieren und eine Grundlage zur Empfangsfähigkeit legen sollte, um die feurigen Wogen leichter zu beschreiten. Aus diesem Grunde ist irdische Spezialisierung nicht so wertvoll wie die Eigenschaften der Empfangsfähigkeit und Beschaulichkeit. Es ist nicht überraschend, daß die Trennungslinien der Schichten der Subtilen Welt nicht mit denjenigen der konventionellen Klassifizierung auf Erden übereinstimmen. Man mag sich in der Subtilen Welt inmitten des höchst unerwarteten Sammelsuriums von Nachbarn befinden. Eine solche Überraschung droht nur denen, die mit einer Last von irdischen Überbleibseln hinübergehen! Doch wer seine geistigen Kriterien verfeinert hat, wird die Erfüllung seiner Erwartungen finden.

506. Man kann sich freuen, wenn die Schönheit der Umrisse der Subtilen Welt verstanden wird. Man

kann die Menschen davon überzeugen, daß schöpferisches Denken nicht nur persönliche Formen, sondern auch diejenigen formen kann, die imstande sind, die besten Herzen anzuziehen und zu entzücken. Die Fähigkeit, durch Gedanken zu erschaffen, ist auch auf Erden entwickelt; doch wie erhaben wird solche schöpferische Tätigkeit sein, wenn die Menschen klar erkennen werden, daß sie nicht für die Erde erschaffen, sondern für Sphären höchster Herrlichkeit!

507. Laßt uns wie Pfeile sein, die von einem feurigen Bogen himmelwärts streben. In jedem irdischen

Gegenstand laßt Denken das geistige innere Wesen finden, das eine schöne Vision in der Unbegrenztheit

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erschaffen wird. Wir sollten uns daher schämen, häßliche Gedanken in die Welt der Schönheit zu senden. Jeder Tag sollte ein Vorbild schöner Erhebungen offenbaren. Die Leute schämen sich, abscheuliche Worte in einen Lautsprecher zu sprechen. Warum sollte man dann den Weltraum mit widerwärtigen Gedanken erfüllen? Laßt die Tatsache des Weltbrandes die Menschen von neuem an die Qualität des Denkens erinnern.

508. Ja, ja, ja, die Keime des Guten verbleiben im Geist, doch es wird ihnen nicht genügend

Aufmerksamkeit geschenkt. Die Menschen erinnern sich an Ansammlungen; aber da sie ihr geistiges Verständnis nicht bewahrt haben, streben sie danach, irdische Gegenstände aufzuhäufen. In der Tiefe ihres Geistes wissen die Menschen von Flügen in die Unbegrenztheit, da sie jedoch die Bedeutung der weitentfernten Welten vergessen haben, wandern sie ziellos auf der irdischen Kruste umher. Man sollte nicht gegen irdische Gegenstände sprechen, die Erzeugnisse schöpferischer Tätigkeit sind; man sollte nicht gegen Reisen sprechen, welche die höchste Schulung sein können — die ganze irdische Existenz muß vom Niveau der Höheren Welt verstanden werden. Kann man im irdischen Leben nur nützliche Handlungen verrichten? Natürlich ist dies möglich. Es ist leicht, sich ein ganzes Leben als einen ununterbrochenen Strom der Nützlichkeit für andere vorzustellen. Santana ist kein sinnloses Rollen von Steinen. Es ist wie ein Strom, der die benachbarten Felder ernährt; wie ein Bach, der den häuslichen Herd reinigt; wie Regen, der die Saat emporsprießen läßt. Man braucht also kein besonderer Weiser zu sein, um sich ein Leben vorzustellen, das in allen Bereichen nützlich ist. Wenn die feurigen Wogen die Menschen zwingen werden, in den Festen des Geistes Schutz zu suchen, werden sie mit Widerwillen jede zwecklose Verkörperung bedauern. In ihrer Bestürzung werden sie versuchen, Krümel positiven Denkens zu sammeln. Was für einen Zweck hat es, den Rat anzubieten, die kostbare Energie nicht zu vergeuden? Man muß über das Herannahen sehr ungewöhnlicher Zeiten nachdenken. Weder Grausamkeit, noch Raub, noch Verrat, noch Falschheit werden den Menschen helfen, den feurigen Wogen zu widerstehen. Nicht einmal Scham, sondern Leiden wird zum Flehen um Rettung zwingen.

509. Die Fähigkeit, zwischen dem Großen und dem Kleinen zu unterscheiden, wird in demselben

Feuer des Herzens geschmiedet. Glaubt nicht, daß Schriften nur große Dinge bringen. Man muß die Quelle dieser Schriften erkennen! Es gibt nicht wenige falsche, obwohl anziehende, Behauptungen, die über die Zerstörung der Welt ausgeheckt worden sind. Man sollte seine Beobachtungsfähigkeit hervorrufen, um zu erkennen, wie die Reptilien der Dunkelheit hineinkriechen, um das Denken zu entweihen.

Schmutz geht nicht aus Licht hervor. 510. Ich spreche wieder über das Verstehen der Stunde der Errungenschaft. Ich werde nicht

überdrüssig werden, zu wiederholen, daß man hoch denken muß, um erhaben über Staub zu sein. 511. Wer über Bescheidenheit und Demut nachdenkt, ist infolgedessen weder bescheiden noch

demütig. Natürliche Tugenden erfordern keine forcierten Erwägungen. Viel Selbstgefälligkeit ist aus solcher erzwungenen Pseudo-Bescheidenheit und Pseudo-Demut hervorgerufen worden.* Bei allen Eigenschaften, die mit Feurigkeit verbunden sind, ist Unmittelbarkeit erforderlich. Wenn ein Mensch keine Ehrfurcht für die Hierarchie erlangt hat, kann kein Befehl ihn dazu veranlassen, die Schönheit dieses Strebens zu fühlen; äußere Umstände werden den Keim des Strebens vernichten. Es ist ein großer Irrtum, wenn Menschen, die begonnen haben, an das Höchste zu denken, ihre äußeren Lebensumstände zu ändern. Ein Euch bekannter Schuhmacher hätte sein Handwerk aufgeben können, doch er zog es vor, sich in dem Rhythmus der Vergangenheit zu bestätigen, in dem seine höchsten Gedanken hervorgebracht worden waren. Dies ist keine Unbiegsamkeit, sondern eine gebührende Ehrerbietung für den bereits eingeführten kostbaren Rhythmus. Man kann beobachten, daß äußere Umstände dem Denken Anregung geben können. Während feuriger Errungenschaften ist diese Erwägung sehr nützlich. Ein Musiker trennt sich, selbst wenn er verreist, nicht von seinem Instrument. Der Grund hierfür liegt nicht nur in mechanischer Technik, sondern der Virtuose bewahrt auf diese Weise, bewußt oder unbewußt, einen bereits eingeführten Rhythmus. Für die harmonische Vereinigung der Zentren ist stetige, fortgesetzte

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Arbeit ebenso nötig wie Pranayama. Doch ein erfahrener Arbeiter denkt nicht über den Nutzen nach, den er von seiner Arbeit erlangt hat. Arbeit ist für ihn Nahrung; er kann nicht ohne sie leben. Laßt den Arzt Beispiele hierfür zitieren. Im Zusammenhang mit Agni ist liederliche, unrhythmische Arbeit besonders schädlich, und es ist notwendig, daß ein Rhythmus ohne Zwangsmaßnahmen zur Gewohnheit wird. Dann kann man erwarten, daß Agni tatsächlich eine selbsttätige Rüstung wird. Die Qualität von selbst in die Wege geleiteter Handlung ist eine feurige Errungenschaft. Sie kommt nicht von außen - sondern nur im Zusammenhang mit der Bewußtseinserweiterung. Ohne die Bestätigung des Bewußtseins kann keine selbst in die Wege geleitete Handlung verwirklicht werden.

Mut kommt nicht auf Befehl. Er wächst von innen und gibt die Empfindung, der innere Kern der Spirale zu sein. Wenn Mut einmal Wurzel faßt, kann nichts ihn ausrotten. Es ist schön, die Existenz eines Prozesses zu erkennen, durch den Eigenschaften erlangt werden können, die wie ein mächtiger Baum wachsen.

512. Das Feuer auf dem Berge deutet die Spannung der Atmosphäre an. Nicht ohne Grund nennen die

Menschen diese Feuer „Boten". Die Spannung offenbart sich in einem silberfarbigen Licht. Viele werden sogar eine so augenfällige Erscheinung ableugnen. Viele mögen Halluzinationen erwähnen, wobei sie vergessen, daß solche tatsächlichen Einzelheiten, wie die Erleuchtung einer Wolke, nicht in der Einbildung vorhanden sein können. Es ist erstaunlich zu sehen, daß selbst die einfachsten Erscheinungen einer feurigen Ordnung abgeleugnet werden können. Noch könnte die Bewegung des Feuers in einer Illusion vorausgesehen werden. Wahrhaftig, diese Feuer sind Boten.

513. Ein Novize fragte einen Rishi, der mit ihm über Agni sprach: „Wenn ich beständig das Wort

„Agni" wiederhole, wird es mir nützlich sein? " Der Rishi antwortete: „Natürlich, Du bist so weit von diesem Begriff entfernt gewesen, daß Deine Natur sich selbst durch den Laut an die große Grundlage der Existenz anklammern wird." Auf dieselbe Weise wiederholen Wir die verschiedenen Qualitäten und Analogien des großen Agni. Mögen die Menschen diesen Klang im Kelch aufnehmen! Laßt sie von seinem Widerhall durchdrungen sein, daß sie ihn als unabdingbar für sie annehmen. Selbst wenn sie während des Überganges zwischen Existenzen „Agni" aussprechen, wird es ihnen helfen, weil sie dem Feuer gegenüber nicht feindlich gesinnt sein werden. Die Subtile Welt wird helfen, sie empfindlicher für das Verständnis der höheren Prinzipien zu machen, aber mit Feindseligkeit und Ableugnung kann man sich ihnen nicht nähern. Das Ziel des ersten Buches über die Feurige Welt ist, Agni zu be- stätigen und die Menschen an ein Verständnis für Agni zu gewöhnen. Laßt sie sehen, wie verschiedenartig Feuer verstanden worden ist, von alters her bis zum jetzigen, zeitgenössischen Verständnis. Mögen die Funken dieser Feuer des Herzens an viele geheimnisvolle Erscheinungen und an das Erzählen von Legenden seitens der alten Leute erinnern. Man muß ein anziehendes, aufbauendes Bild in sein Bewußtsein aufnehmen. Man sollte es als sein eigenes Besitztum zulassen, das zu den Höhen führen wird. Daher ist selbst eine Wiederholung des Lautes Agni nützlich.

514. Die Menschheit stellt tatsächlich sozusagen den Zement des Planeten dar; sie hilft, die Teile, die

vom Chaos bedroht' werden, zusammenzuhalten. Eine unbevölkerte Welt zerfällt leicht. Doch der Mensch darf sich seiner Aufgabe nicht rühmen, er muß sich als Hüter auf der Wache fühlen. Wahrlich, nur wer mit der Rüstung von Agni gewappnet ist, kann sein Schicksal um so vollständiger vollenden. Agni darf nicht in einem Zustand der Untätigkeit sein. Das Element des Feuers ist das tätigste, schnellste und räumlichste und wird inmitten der Spannung des Denkens offenbart. Hält der Mensch den Planeten nicht durch Gedanken aufrecht? Die kostbarsten Substanzen werden durch Gedanken erschaffen. Vergleicht Weite des Denkens mit Abgeschmacktheit. Ich bezeuge, daß die Menschen einen Gedankenschatz ansammeln können, der die Neue Ära im Rhythmus mit dem Kosmos erschaffen wird.

515. Nationen hoffen, den Mangel an Agni durch rohe Gewalt zu ersetzen; doch keine

Gewalttätigkeit, roh und niederträchtig, kann das Feuer des Lichtes entzünden. Man kann gleichzeitig mit der Abnahme von Agni im Herzen der Menschen eine beispielslose Halsstarrigkeit beobachten. Ist es nicht einleuchtend, daß keine Gewalt dem Menschen helfen wird, psychische Energie zu finden?

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Obendrein verzögert alle Gewalttätigkeit, sowohl persönliche als auch nationale, die Entdeckung von psychischer Energie seitens der Menschen. Dies bedeutet, daß die Menschen, anstatt einer dringenden Zusammenarbeit zur Entdeckung von Agni, Gewalt anwenden, um den Planeten zu zerstören. Dies ist bedauerlich und verächtlich!

Laßt sie nicht dort Mein Erscheinen erbitten, wo Haß und Mangel an Verständnis herrschen! Wir halten Große Wache!

516. Einige Leute müssen nützliche Ratschläge auswendig lernen, während andere die Grundlagen des

Lebens in ihrem Herzen tragen; beide Arten bedürfen eines Lehrers. Die ersten müssen lernen, aber die letzteren sollten sich bestätigen. Einige verstehen vom frühesten Alter an die besten Mittel und Wege für menschliche Beziehungen, während andere eine verdrießliche Schulung durchmachen müssen, um zerstörende Handlungen zu vermeiden. Beide brauchen die Lehre, um sich an die Bedingungen der Existenz zu erinnern. Es ist erstaunlich, in welchem Grade einige sich an Ereignisse aus ihren vergangenen Leben erinnern, während andere alle Erinnerungen an ihre früheren Ansammlungen völlig verloren haben. Eine karmische Ursache erklärt einen solchen ausgesprochenen Unterschied im Verstehen des Lebens nicht gänzlich. In der Tat, der entscheidende Faktor für ein solches Verständnis liegt nicht an den Umständen früherer Leben, sondern an der Annahme von Agni. Die Menschen nennen eine solche Weisheit ein Talent, doch es ist kein besonderes Talent, Agni in Flammen zu erhalten. Nur das Entzünden der Zentren ruft ununterbrochene Wachsamkeit des Bewußtseins hervor. Selbst eine teilweise Offenbarung von Agni erhält die Ansammlungen bereits unversehrt. Agni verletzt nicht, sondern ist unser Freund. Es muß erklärt werden, daß das Emporsteigen des Geistes tatsächlich eine Offenbarung von Agni ist.

517. Man sollte nicht über Schriften beunruhigt sein, die menschlichen Haß widerspiegeln; die

Dunkelheit ist ungeheuer! Man kann die strahlendsten Kräfte hervorrufen, doch die Dunklen werden selbst die besten Offenbarungen verfinstern. Die Dunklen können nur verdunkeln. Wenn sie gefragt werden, wie die Dinge gebessert werden können, werden sie wutentbrannt werden, denn es ist nicht ihr Ziel, die Dinge zu bessern, sondern sie zu verschlechtern! Man kann erkennen, wie böse Kräfte in verschiedenen Verkleidungen ins Leben eindringen. Man sollte sich nicht mit der Idee trösten, daß sich die Dunklen nicht nähern können; sie werden jedes Staubkörnchen nutzbar machen, um sich zu decken. Wo sie es nicht wagen, sich selbst zu nähern, werfen sie einen Skorpion herein. Die Dunklen haben viele Erfindungen. Darum muß man sich an große Wachsamkeit gewöhnen.

518. Das Heilen durch die Ströme des Raumes ist besonders wirkungsvoll für die Nervenzentren. Darum rate Ich, daß der Organismus vor organischer Verletzung bewahrt werden sollte. Die

Nervenzentren werden, wie feurige Gefäße, die Übertragungen von Agni bereitwillig annehmen. Doch man sollte solche Reaktionen nicht hindern, besonders nicht durch Gereiztheit; wie ein Schild des Todes versperrt sie alle Kanäle. Ihr wißt bereits, wie Ich vor der tödlichen Gefahr der Gereiztheit im Leben gewarnt habe. Solch aufgebrachtes Entrüstungsgeschrei wird über den Ozean getragen, und wer großmütiger ist, muß sich seiner Verantwortung bewußt sein. Genau, Großmütigkeit wird vor Gereiztheit schützen.

519. Es ist wahrhaftig erstaunlich, wenn ein mechanischer Riese versucht, dem feurigen Herzen einen

Schlag zu versetzen, doch statt dessen die Steine für sein eigenes Grab trägt. Dieses Beispiel wird oft wiederholt, doch in jedem Fall sollte man sich über den Sieg von Agni freuen. Die Menschen bitten um ein Wunder, doch unzählige Wunder sind rings um sie her. Sie brauchen nur ihre Augen von Gereiztheit zu reinigen.

520. Die Verwundbarkeit, die durch Verletzung der Aura entsteht, ist furchtbar. Man kann sich

vorstellen, wie ein Riß in der Aura zur Verstümmelung ihrer ganzen Struktur führt. Schläfrigkeit, die bemerkt werden kann, wenn die Aura zerrissen ist, hat ihren Ursprung in der beständig zunehmenden Tätigkeit der feurigen Energie, wenn sie zu äußeren Strahlungen gelenkt wird. Während des Prozesses der

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Widerherstellung ist der Organismus, und besonders die Herztätigkeit, in einem geschwächten Zustand. Aus diesem Grund erachte Ich, daß Vorsicht sowohl in Handlungen als auch während der Gegenstöße notwendig ist. Warum sollte man während des Kampfes das Herz von Freunden belasten? Man könnte zahlreiche Experimente durchführen, die offenbaren werden, wie die Verletzung der Strahlungen tatsächlich auf das Herz zurückgewirkt hat. Widerstrebend nehmen die Menschen den Rat an, daß sie Vorsicht hinsichtlich ihrer eigenen Ausstrahlungen üben sollten, doch sogar bevor sie photographiert werden, weiß die Wissenschaft bereits von der Existenz dieser Ausstrahlungen von jedem Gegenstand. Man sollte großen Respekt vor dem menschlichen Organismus haben und begreifen, daß jeder Schock in erster Linie den Astralkörper schädigt. Außerdem können Organismen, die eine lange Zeit hindurch in Eintracht gearbeitet haben, einander sogar noch ernstlicher verletzen. Und eine solche Verletzung wird nicht nur auf Gegenseitigkeit beruhen, sondern auch auf andere in ihrer Nähe zurückwirken. Darum sollte man äußerst aufmerksam alle Konflikte ausschließen. Man kann sich eine dunkle Legion vorstellen, die einen Angriff auf jeden Riß in der Aura macht Es ist furchtbar, solches Ungeziefer mit den inneren Schichten von Strahlungen zu nähren. Nur das schützende Netz versperrt den dunklen Kräften den Weg. Jeder Riß in der Aura bedroht den Menschen auch mit Besessenheit. Darum laßt uns noch viel vorsichtiger sein.

521. Ein Seufzer wurde früher als eine Empfänglichkeit für Gott angesehen. Konzentration der

feurigen Energie ruft diesen Krampf hervor. Beachtet, daß Mörder und unheilvolle Verbrecher nicht seufzen.

Diese Spannung erfolgt im Zusammenhang mit höheren Gefühlen. Man könnte ein Buch über den Seufzer schreiben, und es würde gezeigt werden, wie sehr eng er mit Gebet verbunden ist. Alle wohlwollenden Reflexe können in gleicher Weise ausgewählt werden. Es liegt kein Grund vor, sie als vernunftsmäßige Abstraktionen zu betrachten; es ist besser, sie als Grundlage der Gesundheit anzunehmen.

522. Ziemt es sich für die Menschheit, keine Sorgen zu haben? Einige verwechseln, sorgenfrei zu

sein, mit Verlaß auf die Hierarchie. Sie erachten, daß jemand für sie verantwortlich gemacht werden muß, weil sie hier verkörpert worden sind. Doch der Große Dienst ist große Besorgtheit. Man kann sich keinen Tag, selbst keine Stunde vorstellen, wo ein Mensch ohne Sorge sein könnte, das besagt, daß er es unterlassen könnte, zu denken. Sorge sollte also nicht als eine schale Last betrachtet werden, sondern vielmehr als eine den Menschen auszeichnende Qualität. Unter den Vorrechten der Bodhisattvas ist Sorge für alles, was existiert, die Perle ihrer Krone. Ebenfalls sollte Besorgtheit als Entfacher von Feuer willkommen geheißen werden. Nicht geringfügige Erwägungen, sondern ein äußerst besorgter Gedanke sprüht Lichtfunken vom Herzen. Es ist nicht weise, Sorgen zu vermeiden, denn man muß die Feuer des Geistes zur Eile antreiben. Diejenigen, welche sich vor Sorgen fürchten, offenbaren nur kärgliche An- Sammlungen. Der erfahrene Wanderer sagt: „Belaste mich mit Sorge, wenn ich den schönen Garten betrete." Der Mensch, der die Gabe des Denkens empfangen hat, hat nicht das mindeste dieser Verantwortungen auf sich genommen. Es ist gesagt worden, daß das Lächeln eines reichen Mannes von geringem Wert ist, doch der arme Mann, der sein Lächeln erhalten hat, wird der Gefährte Gottes werden. Auf diese Weise bewertet das Verständnis des Volkes ein Lächeln inmitten von Sorgen. Mein Rat ist, daß Ihr erkennt, daß die Zahl der Sorgen nicht vermindert werden kann. Nur so erkennen wir, daß Freude eine besondere Weisheit ist.

523. Nichts kann den Reisenden verwirren, der bereits sein eigenes Heim erblickt hat. Was kann dann

das Bewußtsein hindern, das nach der Feurigen Welt strebt? Nichts kann dem Menschen verbieten, sich die größte Aufgabe zu stellen. Nur so kann Sorge erleuchtet und das Denken mit ernster Feierlichkeit erfüllt werden. Nur so können die wahren Werte erwählt werden und es dem Menschen ermöglichen, unbehindert der Hierarchie entgegenzuschreiten.

524. Die Augenscheinlichkeit der Feurigen Welt zu bezweifeln, bedeutet die Triebkraft anzuhalten,

darum schaut nicht zurück. Laßt die Bewegung, einer Strömung gleich, ein zunehmendes Fließen der

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Anziehungskraft entwickeln. Wie ein fallender Gegenstand eine ungeheure Geschwindigkeit entwickeln kann, so kann auch eine vorwärtsschreitende Bewegung eine magnetische Kraft erzeugen, die den Menschen in die vorhergesehene Richtung zieht. Durch Brummen kommt man nicht weit, doch feuriges Denken wird den Menschen über das Unerwartete hinwegtragen. Versteht das Wachsen des Bewußtseins zu beobachten. Gewiß ist es schwerer als das Wachsen des Haares oder des Grases zu beobachten.

Doch der Heuschober deutet das Wachsen des Grases an. Ebenso kann auch das Bewußtsein kostbare Schätze einbringen.

525. Die Wohlfahrt von Nationen wird um eine einzige Persönlichkeit herum gestaltet. Es gibt

zahlreiche Beispiele hierfür überall in der Weltgeschichte, in den verschiedensten Gegenden. Viele werden diese offensichtliche Erscheinung der Persönlichkeit selbst zuschreiben. Doch derart denken die Kurzsichtigen; die Weitsichtigen verstehen, daß eine solche Synthese nichts anderes ist, als die Offenbarung der Macht der Hierarchie. Tatsächlich erwählt die Hierarchie in allen derartigen Erscheinungen einen Brennpunkt, auf den ein Strom gerichtet werden kann. Außerdem besitzt eine Persönlichkeit dieses Ranges ein Feuer, erkannt oder unerkannt, das die Verbindung leicht macht. Doch eine gewisse Qualität seitens des Volkes selbst ist ebenfalls unerläßlich — Vertrauen zu dieser Macht und Anerkennung derselben. Darum wiederhole Ich in verschiedenen Angelegenheiten so oft die Notwendigkeit der Autorität. Diese Qualität ist als Bindeglied der feurigen Maschine notwendig. Ihr selbst seht, wie Nationen durch die Bestätigung eines Führers Fortschritte machen. Ihr selbst erkennt, daß keine andere Möglichkeit besteht. Die Verbindung mit der Hierarchie muß also wahrgenommen werden. Man sollte nicht kurzsichtig sein.

526. Natürlich habt Ihr den Zustand zwischen Schlafen und Wachen bemerkt. Es ist besonders

beachtenswert, daß bei der geringsten Bewegung eine Art von Schwindel fühlbar ist. Aber in einer bequemen Lage kann man eine Abnahme des Gewichtes empfinden. Dieser Zustand ist keine Illusion. Man kann tatsächlich den Gewichtswechsel auf der Waage prüfen. Der Schwindel selbst ist die Wirkung des Vorwiegens des subtilen Körpers. Die alte Lehre sagt, daß der Mensch, wenn er zu seinem irdischen Körper zurückkehrt, vorübergehend die Qualität der Subtilen Welt empfindet. Man kann denselben Zustand während der Ekstase des Geistes und am Anfang eines epileptischen Anfalls fühlen. Doch die Gewichtsabnahme eines Mediums ereignet sich andersartig; daran nehmen äußere elementare Energien teil. Die Offenbarung der Feurigen Welt ist uns besonders nahe, wenn der feurige Körper unsere Empfindungen inmitten irdischer Umstände umwandelt; darum können wir bestätigen, daß die Zustände der drei Welten auch im irdischen Leben offenbart werden können.

527. Eine scheinbar einfache Erscheinung verdient Aufmerksamkeit; wenn zehn Menschen ihre

Kühnheit getrennt prüfen, werden sie finden, daß die Summe ihrer eigenen Bemühungen geringer ist, als die Gesamtsumme ihrer gemeinsamen Anstrengung. Dies geheimnisvolle Etwas ist die Krone der Zusammenarbeit. Wieder berühren wir das feurige Bereich. Nur eine vereinte rhythmische Bemühung ruft die feurigen Reserven herbei. Ist eine solche berechenbare Verstärkung nicht ein Beweis der feurigen Energie? Laßt die Wissenschaftler selbst die geringsten Tatsachen über die Offenbarungen der feurigen Energie sammeln. Laßt sie dies Etwas nicht als etwas Mystisches, sondern als einen tatsächlichen und zunehmenden Begriff beobachten.

5 2 8. Warum wurde seitens der Priester von Ägypten angenommen, daß das Feuer des Blitzes einen

besonderen Magnetismus besäße? War es Aberglaube oder Wissen? Warum wird das Wissen der Priester als so sehr wohlbegründet angesehen? Doch die Tatsachen, die durch Forschung bewiesen worden sind, bestätigen die Feurigkeit dieser Lehrer von Ägypten. Gelangten die ägyptischen Priester nicht durch praktische Versuchsmethoden zum Magnetismus des Feuers des Blitzes? Man kann sich einen besonders verdichteten Zustand der feurigen Energien während solcher mächtiger Entladungen vorstellen. Natürlich kann eine solche Spannung gefährlich sein, doch wenn sie richtig gelenkt wird, kann sie eine Reinigung von Energie hervorrufen.

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529. Ein allgemeiner Irrtum der Menschen ist, aufzuhören zu studieren, wenn sie die Schule verlassen haben. Die Pythagoräer und ähnliche philosophische Schulen von Griechenland, Indien und China versorgen uns mit hinreichenden Beispielen für unaufhörliches Studium. Wahrhaftig, die Erziehung auf die vorgeschriebene Schulung zu begrenzen, deutet Unwissenheit an. Obligatorisches Lernen ist nur der Zutritt zu wirklichem Wissen. Wenn wir die Menschheit in drei Kategorien einteilen — diejenigen, die gänzlich ungeschult sind; diejenigen, deren Erziehung sich auf allgemeine Schulpflicht beschränkt; und diejenigen, welche ihre Erziehung fortsetzen — so wird die Zahl der letzteren erstaunlich klein sein. Dies zeigt in erster Linie Gleichgültigkeit zukünftigen Leben gegenüber an. Infolge ihrer Abnahme des Geistes sind die Menschen sogar ihrer eigenen Zukunft gegenüber gleichgültig. Ein authentischer Bericht sollte aufbewahrt werden, daß es in diesem bedeutungsvollen Jahr notwendig ist, die Menschen an das zu erinnern, was vor tausend Jahren als nützlich angesehen wurde. Außer der Elementarschulung sollte man die Schulung von Erwachsenen fördern. Mehrere Generationen existieren gleichzeitig auf der Erde, und sie sind alle in gleichem Maße gleichgültig in ihrem Streben nach der Zukunft, der sie sich nicht entziehen können. Eine solche Vernachlässigung ist erstaunlich! Lernen ist zu einer leeren äußeren Form geworden. Doch die Menschen mögen gern für einen einfachen Feiertag ihre Sonntagskleidung anziehen. Ist es möglich, daß sie es nicht für ziemlich erachten, sich für den feierlich ernsten Aufenthalt in der Feurigen Welt ein Gewand aus Licht zu sichern? Man sollte sich nicht an Bigotterie, nicht an Aberglauben, erfreuen, sondern an einem erleuchteten Denkaspekt, und nicht nur für Kinder in der Schule, sondern auch beim Zusammenkommen von Erwachsenen für fortgesetztes Lernen.

530. Es ist richtig, die Krankheit des Planeten nochmals zu erwähnen. Es ist richtig zu begreifen, daß

die Wüste die Schande der Menschheit ist. Es ist richtig, seine Gedanken der Natur zuzuwenden. Es ist richtig, seine Gedanken der Aufgabe der Zusammenarbeit mit der Natur zuzuwenden. Es ist richtig zu erkennen, daß Plündern der Natur bedeutet, daß die Schätze der Menschen vergeudet werden. Es ist richtig, sich über die Natur als Zuflucht vor feurigen Epidemien zu freuen. Wer nicht über die Natur nachdenkt, kennt die Wohnstätte des Geistes nicht.

531. Menschliche Energie muß mit kosmischem Feuer in Berührung kommen. Menschliche Energie

ist tief in die dichten Schichten versunken, und jedes Durchdringen dieser Schichten bringt erhabene Erleuchtung. Feuer verbrennt alles Wertlose.

532. Wenn ein Gedanke vorwärts strebt und dem Strom einer feindlichen Sendung begegnet, hat es

einen ungeheuren Schock zur Folge, der auf das Herz einwirkt. Ich habe Euch bereits über die furchtbaren feindlichen Pfeile erzählt. Außer diesen Sendungen erhöht auch die beständig zunehmende Erderschütterung die Spannung der Zentren. Ein solcher Zustand ist unnatürlich, und nur beharrliches Streben zur Feurigen Welt wird der Menschheit eine andere Gedankentendenz verleihen.

533. Wir sollten uns nicht auf den Gedanken verlassen, daß uns nichts überwältigen wird. Eine solche

Überzeugung hat eine zweischneidige Bedeutung. Es ist gut, seine Grundlagen zu fühlen, doch jedes Ignorieren der Kräfte des Feindes ist auch nicht weise. Es ist besser anzunehmen, daß der Feind sich nähern wird, und daß Furchtlosigkeit uns helfen wird, in aller Kraft unseren Mann zu stehen.

534. Vor langer Zeit erwähnte Ich, daß ein Garten voller Steine des Anstoßes unschicklich ist. Man

muß Verständnis für die ganze Unwürdigkeit von Kränkungen zeigen. Beleidigt zu sein, ist der hinderlichste Zustand. Es ist wie ein verborgenes Geschwür. Buddha Selbst sandte einen Jünger sofort weg, wenn Er bemerkte, daß er beleidigt war und sagte: „Geh fort und bade in kaltem Wasser."

535. Der Ursprung eines Gedanken oder sein Beweggrund muß einem verfeinerten Bewußtsein

erkenntlich gemacht werden. Es ist unmöglich, alle Gedanken zu kennen, weil einem in einem Kaleidoskop von menschlichen bruchstückartigen Gedanken schwindelig wird, und die kleinen Brocken von unbeständigem Denken sind zwecklos. Doch es ist nützlich, den Beweggrund jeden Ausdrucks zu erfassen. Eine solche feurige Bestätigung kommt mit dem Entzünden der Zentren. Der Mensch fängt an,

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den Zweck von Worten zu erkennen. Der äußere Ausdruck ist dem empfindungsfähigen Beobachter nicht wichtig. Zuweilen findet es der Sprechende selbst schwer, den ursprünglichen Grund für seine eigenen Worte festzustellen. Doch ein feuriges Herz weiß, wie die gesprochene Formel geboren wurde. Keine Grimasse oder Gebärden werden das dritte Auge irreführen. Ein solches direktes Wissen ist nicht leicht zu erreichen. Jede von vielen Generationen trägt ihr Scherflein zur Entwicklung des Bewußtseins bei. Begreift, daß die Bestätigung des Feuers durch viele Verkörperungen erreicht wird. Die Wurzel des Denkens wird den Weg zur Wahrnehmung anderer Wurzeln bahnen.

536. Es wird dem Menschen schwer, zu erkennen, wie sehr notwendig subtile Konstruktion für die

irdische Ebene ist. Doch viele Strukturen der Subtilen Welt sind sozusagen tatsächliche Teraphim für die Zukunft der Erde. Oft ist die Vollendung solcher subtiler. Teraphim sogar noch wesentlicher, als die irdischen Strukturen es sind. In ihnen wird sozusagen der Grundstein für konstruktives Denken gelegt. Darum freuen Wir uns, wenn der Urtyp bereits vollendet ist. Natürlich kann man sich nur über einen erfolgreichen Urtyp freuen.

537. Die beobachteten Krämpfe stellen eine bedeutsame Erscheinung dar. Ein verfeinerter

Organismus reflektiert den Makrokosmos und reagiert zunächst in auffallender Übereinstimmung auf die Bewegung des Planeten. Eine Erschütterung des Planeten wird unfehlbar auf den feurigen Körper reflektiert. Nicht nur Erdbeben, sondern, auch alle verborgenen inneren Erschütterungen des Planeten werden nicht unbeachtet an dem feurigen Herzen vorübergehen. Da eine planetarische Erschütterung überdies von einem Druck auf die Pole begleitet wird, kann der Krampf des Körpers von einem Druck auf Kundalini und das dritte Auge begleitet werden. Energie kann auch von den Gliedmaßen ausströmen, ebenso wie eine Zusammenziehung der irdischen Kruste während einer inneren Erderschütterung erfolgen kann - wahrhaftig, der Mensch ist ein Mikrokosmos.

538. Die Verirrung des menschlichen Verständnisses ist so weit gegangen, daß ein Mensch, der mit

dem Imperil der Gereiztheit oder mit Boshaftigkeit infiziert ist, zuweilen als ein feuriges Wesen bezeichnet wird. Die Menschen beschreiben selbst Boshaftigkeit zuweilen als entflammt. Da Agni jedoch ein verbindendes, alles durchdringendes Element ist, ist es tatsächlich das Prinzip des Gleichgewichts. Der menschliche Geist hat während des Aufstiegs Zugang zu diesem Element; selbst bei einem mechanischen Aufstieg wird vom feurigen Prinzip Gebrauch gemacht. Es sollte erklärt werden, daß die Entzündung des Imperil dem gereinigten Agni keineswegs entspricht. Die Menschen selbst suchen ihrem Bewußtsein eine geringschätzende Bedeutung vieler großer Erscheinungen einzuprägen. Es ist tatsächlich eine gute Übung, gelegentlich einen Tag zu verbringen, ohne etwas verächtlich zu machen.

539. Über die Einheit mit der Hierarchie nachzudenken, ist auch eine ausgezeichnete Reinigung.

Wenn alle Reptilien des Bösen aus ihren Höhlen kriechen, bleibt nichts anderes übrig als emporzustreben. Dann laßt uns alles sammeln, was dem Gleichgewicht dienlich ist. Laßt uns nicht an Müdigkeit denken, die von gestern stammt; laßt uns ein Morgen suchen, das nicht mit Geringschätzung erfüllt ist.

540. Besorgnis ist unvermeidlich, wenn die Verwirrung der denkenden Menschen die Erschütterung

der niederen Schichten hervorruft. Wir sollten nicht beunruhigt über diese Erscheinungen sein. Wir würden tot sein, wenn wir das gegenwärtige Chaos nicht fühlten: Im Gegenteil, wir sollten besondere Kraft durch unser Festhalten an der Hierarchie schöpfen. Wenn wir annehmen, daß es einen anderen Weg gibt, werden wir von den Elementen zerrissen werden.

541. Die Erde beherbergt noch immer den guten Räuber und den grausamen Frömmler. Man sollte

annehmen, daß die Menschen, als höchstes Element der Erde, sich viel schneller als andere Elemente entwickeln würden. Doch eine seltsame Erscheinung findet statt — dadurch daß die Menschen die Ethik des Geistes verwerfen, haben sie sich in geistige Untätigkeit gehüllt. Es scheint, daß sich selbst das Klima schneller verändert als das menschliche Bewußtsein. Viele Erfindungen sind mehr als einmal auf diesem Planeten erschienen. Vergangene Nationen wußten viel, doch die Qualität des Denkens hat nur sehr

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geringe Fortschritte gemacht. Und doch reden die Menschen sehr viel über die neue Rasse und eine neue Menschheit. Doch kein Golem soll der Urtyp der neuen Rasse sein: Die Qualität des Denkens wird anders sein als diejenige der vergangenen Zeitalter. Die Kunst des Denkens muß vollständig und bewußt neu erschaffen werden, doch ohne die drei Welten zu verstehen, ist es unmöglich, das Denken zu einem neuen Niveau emporzuheben. Wer sich nicht nach Selbstvervollkommnung sehnt, wird nicht in einem planetarischen Maßstab denken. Wer Erörterung der Feurigen Welt als Aberglauben oder Heidentum betrachtet, kann dem Ebenbild des Erlösers keine Ehrerbietung erweisen. Man braucht sich nicht zu wundern, daß die Menschen sich so langsam an aufrichtiges Denken gewöhnen, denn während ihrer vielen Verkörperungen sind sie der besten Ebenbilder der Helden der Menschheit beraubt gewesen. Die Menschen haben beständig gesehen, daß gerade die Helden vor ihren eigenen Augen gefoltert und getötet worden sind. Durch solches Denken gelangt man nicht zum Begriff des neuen Menschen.

542. Auf mehr als eine Weise ist es möglich, durch ein Experiment festzustellen, wie der Geist sogar

der Muskelentwicklung hilft Ich spreche nicht über Hatha Yoga, in dem vorwiegend körperliche Übungen betont werden. In anderen Yogas hat körperliche Übung keine derartige Bedeutung, doch die geistige Entwicklung verleiht den Muskeln eine besondere Spannkraft. Nehmt zwei Athleten - laßt sich den einen nur nach physischen Methoden entwickeln und laßt den anderen die Kraft des Geistes erkennen. Wieviel mehr wird der letztere sich auszeichnen!

543. Warum sollte das Böse zuweilen siegreich zu sein scheinen? Nur infolge der Unbeständigkeit des

Guten. Durch eine rein physiologische Methode kann bewiesen werden, daß die Herrschaft des Bösen von kurzer Dauer ist. Das Böse tritt zusammen mit Imperil in Erscheinung, doch es kann zunächst nur ein starkes Aufflammen hervorbringen; später fängt es an, zu entarten und zerstört allmählich seinen eigenen Erzeuger. Dies bedeutet, daß Agni, selbst wenn es nur teilweise offenbart wird, nicht aufhören wird, zuzunehmen. Wenn daher Imperil sich zu zersetzen beginnt, erlangt Agni im Gegenteil seine volle Kraft. Darum rate Ich, daß der erste Angriff des Bösen ertragen werden sollte, um das Böse seiner eigenen Zerstörung zu überlassen. Überdies wird während des Kampfes zwischen dem Bösen und dem Guten — mit anderen Worten zwischen Imperil und Agni — das letztere in dem Maße zunehmen, wie Imperil seinen Besitzer verwesen läßt. Man sollte also den Kampf zwischen dem Hohen und dem Niedrigen beobachten, doch nur ein reifes Bewußtsein kann den Menschen ermutigen, dem Bösen zu widerstehen. Es ist nützlich, sich hieran zu erinnern, und nicht nur Kraft, sondern auch Geduld zu sammeln, um das zu besiegen, was an sich schon zur Vernichtung verurteilt worden ist. Ich bestätige, daß die Wahrheit „Licht besiegt Dunkelheit" sogar eine physiologische Grundlage hat.

544. Doch wer wird helfen, zweckmäßige Beispiele zu sammeln? Man kann sie aufzählen, doch zu

wenige Ärzte machen sich die Mühe, unter den Fällen, die sie beobachten, die Tätigkeit und Bedeutung des Feuers zu beachten. Ich rate Unserem Arzt, nicht alle Experimente und Beobachtungen an sich selbst durchzuführen. Er könnte durch Übermüdung erschöpft werden. Ihm stehen viele Beispiele um sich herum zur Verfügung.

545. Das Herz mag schmerzen,; wenn unwürdige Bemerkungen über die Hierarchie gemacht werden.

Das Herz ist ein Zentrum. Die Hierarchie ist ebenfalls ein Zentrum. Vom Grundlegendsten wird alles dem Höchsten übertragen und umgekehrt. Wenn die Menschen etwas nicht wissen, sollten sie dasjenige, was über ihr Verständnis hinausgeht, nicht entehren. Sie sollten genug Humanität besitzen, um zu begreifen, wo das Unbeschreibliche beginnt. Man kann nicht hoffen, damit fortzufahren, Steine nach dem besten Ebenbild zu werfen. Einige mit Eigendünkel erfüllte Schwachköpfe bilden sich ein, daß ihnen alles gestattet ist. Doch wenn sie ihre Zähne verlieren, sollten sie nicht erstaunt sein, sondern in der Nähe nach der Ursache Umschau halten.

546. Geben ist eine göttliche Charaktereigenschaft. Die Unerschöpflichkeit des Gebens ist in

verschiedenen Graden in der ganzen Natur zu finden. Doch Feuer ist das Element, in dem Geben am sichtbarsten ist. Schon das Prinzip des Feuers ist Umwandlung und beständiges Geben. Feuer kann nicht

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ohne das Opfer des Gebens existieren; der feurige Samen des Geistes existiert ebenfalls durch Geben. Doch das Opfer ist nur dann ein wahres Opfer, wenn es dem Menschen zur eigenen Natur geworden ist. Ein mentales und erzwungenes Opfer ist weder natürlich noch göttlich. Nur wenn Opfer eine unabdingbare Eigenschaft des Leben geworden ist, wird es untrennbar vom Bewußtsein. So lehrt uns Feuer durch seine Eigenschaften während des Aufstieges. Jeder, der Erkenntnis erlangen möchte, sollte sich sagen: „Ich will wie Agni sein." Man muß feuriges Opfer als das zuverlässigste Mittel zur Verbindung mit der Feurigen Welt lieben lernen. Ohne dies selbstaufopfernde Streben ist es nicht leicht, erhaben über die heimtückischen Anschläge des Bösen zu sein Wie Feuer das schwer faßbar ist, wird das Bewußtsem beweglich, wenn es mit Agni vereinigt ist. Man sollte Opfer nicht auf dem Pfad der Mutlosigkeit zu erreichen suchen, sondern auf dem Pfad feuriger Herrlichkeit. Man kann Feuer durch keinen anderen Begriff definieren als Herrlichkeit. Ebenfalls kann die Feurige Welt nur als eine Offenbarung der Erhabenheit betrachtet werden.

547 Man kann fühlen, wie die feurigen Sendungen zuweilen gegen eine Mauer der Dunkelheit

anprallen. Nur in besonderen Fällen des Angriffs der dunklen Kräfte wird dieses Hindernis möglich. Sollte man während eines solchen Angriffs die Reserven des Feuers erschöpfen oder eine andere Richtung wählen? Ihr wißt bereits, daß die Anschwellung des Bösen von kurzer Dauer ist; darum ist es besser, sofort eine andere Richtung für die Übertragung zu wählen. Die Feste der Dunkelheit ist wie ein Bulle aus Pappe; man braucht nur ihren Charakter zu kennen.

548. Wenn Ihr besondere Schläfrigkeit oder Ermüdung fühlt, versucht nicht, sie zu überwinden. Es ist

am besten, mit dem Vorrat von feuriger Energie sehr vorsichtig zu sein. Wer weiß, wieviel und wie oft kostbare Energie um derentwillen geopfert wird, die sich dessen absolut nicht bewußt sind. Obwohl sie behaupten, daß es keine feurigen Sendungen gibt, zehren sie selbst eifrig an der Kraft anderer Menschen.

549. Räumliches Denken bringt eine gewisse Substanz hervor, die in einer wirbelnden Bewegung ein

Krafterzeugungszentrum für verschiedene neue Anfänge wird. Es würde schön sein, wenn man erkennen könnte, daß der menschliche Gedanke eine so mächtige Substanz enthält; doch nur der erhabenste und verstärkte Gedanke ruft eine Energie hervor, die mächtig genug ist. Doch ein kleiner Gedanke — unerkannt, sprunghaft und unbeständig — wird keinen schöpferischen Impuls geben und kann sogar Schäden zufügen. Weil es ihnen an der richtigen harmonischen Koordination von Anziehung, und Abstoßung fehlt, bilden unbedeutende Gedanken sozusagen häßliche Anhäufungen und verunreinigen den Raum. Wir nennen sie räumlichen Schlick. Viel Energie wird durch das Umwandeln dieser totgeborenen Scheusale vergeudet. Man kann sich vorstellen, wie sehr räumliche Produktion vermehrt werden könnte, wenn diese Produkte der Menschen nicht vorhanden wären. Hierbei sollten wir nicht nur die primitiven Leute anschuldigen. Ihr Denken ist potentiell nicht schwach, doch das Durchschnittsergebnis der Zivilisation ist gänzliche Entartung der Gedankenqualität. Eine solche Entartung ruft den ganzen Vorrat von schleimigen Erzeugnissen hervor, die drohen, den Segen Agnis in Haß umzuwandeln. Nicht selten sind die Fälle von Schaden, verursacht durch geringfügige Gedanken. Soviele der besten Kanäle sind nur daher durch Späne verstopft, daß die Menschheit Denken nicht respektiert. Gedankenloser Aberglaube wird zweifellos über jede Mahnung hinsichtlich der Wirklichkeit von Gedanken herziehen; die Menschen werden den Gegensatz zwischen Natur und Segen zitieren, während die niederen fleischlichen Schichten gänzlich unvergleichbar mit den höchsten sind. Gedankendisziplin wird unfehlbar zu den höchsten feurigen Sphären empor führen. Statt eine Ansteckungsquelle zu werden, kann der Mensch ein Reiniger des Weltraumes werden.

550. Geringfügige Gedanken verstopfen nicht nur den Raum, sie hindern auch besonders die

Gedankenübertragung in weite Entfernungen. Jeder Teilnehmer an Gedankenübertragung weiß, wie zuweilen Teile der Übertragung sozusagen zerfallen, als ob eine dunkle Wolke die Genauigkeit des Ausdrucks verdunkelte. Tatsächlich versperren diese kleinen, schleimigen, häßlichen Geschöpfe den Übertragungspfad. Einzeln sind diese kleinen Ungeheuer unwirksam wegen ihrer Schwachheit, doch sie bilden einen Schlick, der hinreichend ist, den Raum zu verdichten und dadurch die Ströme zu

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unterbrechen. Um daher schnellere Gedankenübertragung zu bewirken, muß die Menschheit dringend aufgefordert werden, von geringfügigen Gedanken abzustehen. Selbst ein wenig Sorgfalt beim Denken wird nützliche Resultate hervorrufen. Außerdem kann der Schleim des geringfügigen Denkens eine Quelle von Epidemien werden.

551. Es ist äußerst lehrreich, in Biographien die dazwischentretenden Umstände zu erkennen, die dazu

beitragen, eine Lebensaufgabe überzeugend zu kennzeichnen. Man kann bemerken, daß viele anscheinend zufällige Umstände dabei behilflich waren, die vorherbestimmte Richtung einzuschlagen. Tatsächlich half kein Zufall, sondern viele tiefgründige Ursachen trugen zu einem solchen Ergebnis bei. Hierin kann die Beteiligung der Subtilen Welt erkannt werden. Wenn der Geist eine bestimmte Aufgabe erwählt, paßt er sich vielen fördernden Einflüssen an. Oft bleiben Bundesgenossen und Mitarbeiter in der Subtilen Welt, welche die mitwirkenden Umstände kontrollieren. So kann man viele kaum wahrnehmbare Impulse beobachten, die zu festgelegten Zielen führen. Man kann solche Leuchtkäfer nur gemeinsam mit am Wege stehenden Wegweisern ehren!

552. Wenn Ich zu einem beständigen Streben nach der Hierarchie ermahne, muß das volle Gewicht

einer solchen Verordnung verstanden werden. Jeder wird sie bereitwillig annehmen, wird sie jedoch bei der ersten Gelegenheit vergessen. Er wird sich an die kleinsten Einzelheiten erinnern, doch das Wichtigste vernachlässigen. Das führende Ebenbild wird in kleinen Bruchstücken verschwimmen. Aber jeder Yogi kennt den Silberfaden als den einzigen lenkenden Stern. Wenn das Herz das Wichtigste vergißt, sollte sich wenigstens das Gehirn an die Worte über die notwendige Errettung erinnern.

553. Durch die ganze Welt erhebt sich der Klang des Wehklagens. Es ist augenscheinlich, daß dies

nicht so weitergehen kann. Die Erschütterungen des Planeten werden häufiger. Man sollte daran denken, daß diese Jahre in allen j Lehren gekennzeichnet worden sind.

554. Wer sagt, daß Helden nicht nötig sind, schließt sich von der Evolution aus. Beobachtet, daß an

der Grenze von Mittelmäßigkeit, Mangel an Glauben und Egoismus, Selbstvernichtung liegt. Jahrzehnte mögen vergehen, ehe der Prozeß der Selbstvernichtung offenbar wird, doch er entwickelt sich von derselben Stunde an, wo die Hierarchie verleugnet wird. Es ist unmöglich, sich die Bestätigung einer vorwärtsschreitenden Handlung ohne die Hierarchie vorzustellen. Man muß diese äußerst einfache Lehre wiederholen, weil die Menschen blindlings auf den Abgrund lossteuern. Die Strahlen von den Schultern verursachen Schmerzen nicht wegen der Erschütterung des Planeten, sondern wegen des Wütens der Menschheit. Die Menschheit wirbelt ebenso entzweit herum, wie Wasserfälle, die das Wasser säulenförmig aufteilen. Es ist ein sehr bedeutendes Jahr des Aufstandes des menschlichen Geistes. Feuer kann nur bis zu einem gewissen Grade zurückgehalten werden. Unfehlbar wird es durch alle auftretenden Hindernisse hindurchbrechen.

555. Es ist ebenso leicht, der Besessenheit zur Beute zu fallen, wie es schwer ist, Zusammenarbeit mit

der Subtilen Welt zu bewirken. Erstens schenken die Menschen in der Regel wahrer Zusammen- arbeit wenig Aufmerksamkeit; und zweitens weigern sie sich gänzlich, die Existenz der Subtilen Welt zuzugeben. Während der Besessenheit findet ein höchst unangenehmer Gewaltakt statt, und vernünftige Zusammenarbeit wird vom Bewußtsein ausgeschlossen. Viele Bewohner der Subtilen Welt möchten ihr Wissen gern anbieten, doch infolge verschiedener Vorurteile und aus Furcht, wird ihnen die Möglichkeit versagt. Wenn Ihr nur wüßtet, was für ein großer Aufruhr in" der Subtilen Welt herrscht, wo die neue Spaltung der Menschheit den Raum erschüttert! Man sollte nicht annehmen, daß die heutige Zeit gewöhnlich ist, sie ist beispiellos und kann das Neue Zeitalter eröffnen. Trotz allem, bringt Helden hervor — so ist es verordnet worden.

556. Um anzufangen an die Feurige Welt zu denken, darf man keine geringe Vorstellungskraft haben.

Man muß fähig sein, sich die Hierarchie bis zur Feurigen Welt hinauf vorzustellen, und wenn die höchste

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Vorstellungskraft erschöpft ist, wird man seinen ganzen Mut zusammennehmen müssen, um sich den großen Feurigen Ebenbildern zuzuwenden.

557. Alles Töten ist gegen die feurige Natur. Jeder, der über die Feurige Welt nachdenkt, sollte nicht

nur nicht töten, sondern ist auch verpflichtet, Blutvergießen zu verhindern. Er muß verstehen, daß Blutvergießen nicht nur Verwirrung in gewissen Schichten der Subtilen Welt hervorruft, sondern auch eine Verletzung der irdischen Natur ist. Unter gewissen Menschen ist aus demselben Grunde das Abzapfen des Lebenssaftes von Bäumen im Frühjahr verboten. Doch .wenn die Menschen von alters her die Bedeutung des Saftes der Bäume verstanden haben, wie ist es möglich, daß sie die Bedeutung von vergossenem Blut nicht begreifen? Wenn der Übergang in die Subtile Welt blutlos erfolgt, erspart es den Menschen die Annäherung von jenen dunklen Geschöpfen, die sofort zu den Ausdünstungen von Blut angezogen werden. Außer den physischen Gründen ist es an der Zeit zu erkennen, was es bedeutet, wenn das Leben vorzeitig unterbrochen wird. Die Vernichtung irdischer Feinde durch Mord bedeutet das Hervorrufen eines mächtigen Feindes in der Subtilen Welt. Mehr als einmal haben Wir an die Bedeutung des Karmas erinnert, doch wenn dieses Wort bei einigen keinen Anklang findet, wollen wir es Göttliche Gerechtigkeit nennen. Belastet das Verständnis Eures Gefährten niemals mit einer hartnäckigen Begriffsbestimmung. Der Gedanke muß zum inneren Wesen eines Begriffes gelenkt werden, über seinen üblichen Ausdruck hinaus.

558. Mord mit Vorbedacht ist eine Sache, Selbstverteidigung eine andere. Wenn man einem Angriff

der dunklen Kräfte ausgesetzt wird, ist es nötig, sich zu verteidigen. Das Erwägen der Verteidigung ist kein Mord. Jeder kann sich in erster Linie durch die Kraft seines Geistes verteidigen. Einige verstärken ihr schützendes Netz, indem sie es sich als einen Schild vorstellen. Doch das feurige Herz begrenzt sich nicht auf einen Schild; es sendet die Spirale von Agni hinaus, welche die böswilligen Pfeile abstumpft. Natürlich sind Mut und Findigkeit für eine solche Handlung erforderlich.

559. Die Klangfülle der Natur wird oft empfunden. Die Menschen des Altertums erfaßten sogar den

bestimmten Laut des Friedens oder der Verwirrung. Doch Wissenschaftler können diese Erscheinung dadurch erklären, daß sie nach feurigen Ursachen Ausschau halten. Da die wirbelnden Wellen des Feuers ertönen, kann ein empfindungsfähiges Ohr diese große Klangfülle sogar inmitten völligem Schweigens entdecken. Man kann Verbindungen von ähnlichen Schwingungen in dem Getöse der Erde hören. Es heißt, daß Lao-tse sich oft mit Wasserfällen unterhielt. Dies ist kein Märchen, denn er lauschte der Klangfülle der Natur und schärfte die Empfindungsfähigkeit seines Gehörs bis zu dem Grade, wo er die Qualitäten der Schwingungen unterscheiden konnte.

560. Man muß sich daran erinnern, daß der Große Dienst den Menschen näher zur Erkenntnis des

Großen Zieles bringt. Versteht dies nach besten Kräften, mit seinen ganzen Möglichkeiten, mit völlig angespanntem Geist. Schön ist eine solche Spannung, wenn unsichtbare Mitarbeiter sich um sie herum versammeln. Sie stärken die Rüstung, schützen vor Pfeilen und erleuchten den Pfad. Der Mensch kann vorwärtsgehen, als ob er beflügelt wäre; er hat unzählige Mitarbeiter gewonnen, und sie gehorchen der Hierarchie. So laßt uns zuweilen über alle physischen Erwägungen hinaus unseren Geist zu den erhabensten Festen emporheben. Dies muß als Schild des Großen Dienstes bestätigt werden.

561. Es ist besser, mit einem Gebet, als mit einem Fluch schlafen zu gehen. Es ist besser, den Tag mit

einem Segen, als mit Bitterkeit zu beginnen. Es ist besser, eine Mahlzeit mit einem Lächeln einzunehmen, als sich davor zu fürchten. Es ist besser, eine Aufgabe voller Freude zu beginnen, als niedergedrückt. Auf diese Weise haben alle Mütter der Welt gesprochen; dies haben alle Kinder der Welt gehört. Ohne Yoga weiß das einfache Herz, was zum Fortschritt nötig ist. Es kann auf beliebige Weise ausgedrückt werden, doch die Bedeutung einer freudigen und feierlichen Grundlage ist alle Zeiten hindurch bewahrt worden. Der Yoga des Feuers muß die Grundlage für den Emporstieg stärken. Der Agni Yogi ist vor allen Dingen kein Hypochonder; er beruft alle, die starken und freudigen Geistes sind. Wenn Freude ihre Inbrunst selbst unter den schwierigsten Umständen aufrecht erhält, ist der Agni Yogi mit unerschütterlicher Kraft erfüllt.

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Dort, jenseits des schwierigsten Aufstiegs, beginnt die Feurige Welt. Die Offenbarung der Feurigen Welt ist unveränderlich. Ein Yogi weiß, daß nichts ihn daran hindern kann, die Feurige Welt zu erreichen. Somit sind das erste Gebet der Mutter und die ganze Herrlichkeit der Feurigen Welt auf dem gleichen Faden des Herzens.

562. Als Ich Euch erlaubte, Unsere Mitteilungen aufzuschreiben, verbarg Ich die Tatsache nicht vor

Euch, daß die Menschen viele böse Worte über die erhabensten Begriffe äußern würden. Wer über das Gute nachdenkt, darf nicht erstaunt sein, wenn er ein Heuchler, ein Schwarzkünstler, ein Mörder und ein Lügner genannt wird. Als ob er besessen wäre, werden die Menschen ihm die unpassendsten Namen beilegen. Wo auch immer dem Guten ein Gedanke gewidmet wird, ist die ;böse Zunge stets bereit.

563. Heute ist ein schwerer Tag, darum werde Ich eine Geschichte erzählen. ;,Ein gewisser Dämon

faßte den Entschluß, eine fromme Frau zu versuchen. Als Sadhu verkleidet, betrat er die Hütte der Frau, während er seinen Rosenkranz betete. Er bat um Obdach, und die Frau bat ihn nicht nur herein und bewirtete ihn, sondern bat ihn auch, sich ihr im Gebet anzuschließen. Um eines besseren Erfolges willen entschied sich der Dämon, allen ihren Bitten nachzukommen. Sie fingen an zu beten. Dann bat ihn die Frau, ihr über das Leben von Heiligen zu erzählen, und der Dämon fing an, wie die besten Sadhus zu rezitieren. Die Frau geriet in eine solche Ekstase, daß sie die ganze Hütte mit heiligem Wasser sprengte und natürlich auch etwas über den Dämon selbst. Dann schlug sie dem Dämon vor, gemeinsam das Pranayama zu verrichten, und allmählich entwickelte sie solche Kraft, daß es dem Dämon schließlich nicht möglich war, die Hütte zu verlassen, und er blieb bei der frommen Frau, um ihr zu dienen und die besten Gebete zu erlernen. Ein Rishi, der an der Hütte vorüberging, sah herein, und als er den Dämon im Gebet erblickte, schloß er sich ihm an, Brahma zu preisen. So saßen alle drei um den Herd herum und rezitierten die besten Gebete. Auf diese Weise trieb eine einfache Frau durch ihre Hingabe einen Dämon und einen Rishi dazu, gemeinsam zu lobsingen. Doch in den höchsten Wohnstätten verursachte diese Gemeinschaft kein Entsetzen, nur ein Lächeln. So kann also selbst ein Dämon dazu gezwungen werden, am Gebet teilzunehmen!"

564. Laßt uns eine andere Geschichte über das Herz erzählen. „Einige Leute versammelten sich, um

sich ihrer Tapferkeit zu rühmen. Einige zeigten ihre muskulöse Entwicklung; einige rühmten sich, daß sie wilde Tiere gezähmt hätten; einer kalkulierte Stärke nach der Härte seines Schädels, ein anderer nach der Geschwindigkeit seines Fußes — auf diese Weise wurden die verschiedenen Körperteile gepriesen. Doch jemand erinnerte sich an das Herz, das nicht gepriesen worden war. Dann fingen alle an zu erwägen, wie das Herz abgeschätzt werden könnte. Endlich sagte ein Unbekannter: ,Ihr habt verschiedene Arten von Wettbewerb besprochen, doch Ihr habt einen vergessen, der dem menschlichen Herzen nahe steht — einen Wettbewerb in Großmut. Laßt Eure Zähne, Fäuste; und Euer Gehirn ruhen und wetteifert miteinander in Großmut. Sie wird den Pfad des Herzens zur Feurigen Welt beschleunigen. Es muß zugegeben Wenden daß alle miteinander sehr betroffen wurden, denn sie wußten wie man Großmut zeigen könnte. Und so blieb die Offenbarung der Liebe unbesprochen, weil selbst der Pforte zu ihr kein Platz im Wettbewerb der Tapferkeit gewährt wurde." Wahrlich, wenn Großmut zu finden ist, wird Liebe die Feuer des Herzens entzünden.

565. Oft hat die Teilbarkeit des Herzens das feurige Denken angespornt. Doch wie kann man das

teilen, was von dem Einen Feuer durchdrungen ist? Man kann von einem solchen Feuer viele einzelne Lampen anzünden, doch Feuer selbst ist unteilbar. Somit ist Streben zur Hierarchie, von ganzem Herzen, ungeteilt. Ich erachte, daß sich aus einem Mangel an Erkenntnis der Einheit der Hierarchie viele Unbeständigkeiten ergeben. Die Zeit kommt, wenn alle Lebensumstände die Menschen zu einem Verständnis der Einen Hierarchie treiben werden. Es ist weise angedeutet worden, daß die große Spaltung den Anstoß zur Einigkeit geben wird. Ist die gegenwärtige Zeit nicht eine Zeit äußerster Uneinigkeit? Kann die Menschheit noch uneiniger werden? Dies ist die Morgendämmerung des Zustandebringens der Einigkeit. Der abnehmende Mond bereitet für das Kommen des Neumondes vor. Ist nicht ein kleines Kind darauf?

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566. Laßt uns dem Kampf in der Subtilen Welt besondere Aufmerksamkeit schenken. Unzählige

Horden kämpfen auf allen Ebenen. Man braucht ein tapferes Herz, um diese Kräfte wahrzunehmen. Und selbst auf Erden können die Schultern von diesen Kämpfen schmerzen. Man muß die Menschen hinsichtlich des Grades ihrer Abhängigkeit von der Subtilen Welt warnen. Die Menschen suchen oft nach Antworten.. Woher kommt ein scheinbar innerer Schock? Seine Ursache mag in einer Erscheinung der Subtilen Welt liegen.

567. Jede Widersinnigkeit und jede Unausgeglichenheit ist ein Zeichen des Chaos. Wenn diese

Zeichen in den niederen Formen der Natur offenbar sind, darf man hoffen, daß sie nach dem Übergang in einen höheren Zustand umgewandelt werden . mögen. Doch wie steht es mit den höchsten irdischen Schöpfungen — den Menschen, wenn es sich erweist, daß sie mit der chaotischsten Unbeständigkeit erfüllt sind? Doch im Laufe vieler Zeitalter ist es erstaunlich, die Zunahme von Unausgeglichenheit in verschiedenen Errungenschaften zu sehen. Niemand und nichts veranlaßt den Menschen, über den Wert des Gleichgewichts nachzudenken. Die Lehren aller Völker sprechen über den Goldenen Pfad, doch die Menschen selbst denken tatsächlich am wenigsten darüber nach. Durch ihre Unausgeglichenheit, ihren chaotischen Zustand, hat die Menschheit einen herannahenden Aufruhr des Feuers herbeigeführt. Doch selbst ganz am Rande der Gefahr verwerfen die Menschen jeden nützlichen Rat über Selbsterhaltung. Wie zuvor werden sie hin- und herschwanken, vom ganz alten bis zum allerneuesten, selbst wenn es illusorisch ist. Wie kann man ihnen erklären, daß Agni Yoga weder alt noch neu ist? Ein Element, das unaufhörlich und allgegenwärtig ist, ist den Zeitbegrenzungen nicht unterworfen. Feuer ist direkt an der Schwelle! Man muß sich daran erinnern, wie man ihm begegnen sollte, und begreifen, daß nur Agni, die psychische Energie, es beim Herannahen von Feuer erklären kann.

568. Man kann nützliche Beobachtungen über die Verfeinerung der Empfindungsfähigkeit für

Erscheinungen ausführen. Es ist nützlich zu bemerken, wie unsere Handflächen oder unsere Stirn menschliche Ausstrahlungen von weitem empfindet. Eine solche Empfindungsfähigkeit verändert sich ebenso wie Wärmeausstrahlung. Wenn man seine Augen und Ohren schließt, kann man nach und nach die Ausstrahlungen von menschlicher Wärme aus beträchtlicher Entfernung fühlen. Eine solche Beobachtung beweist, daß der Mensch der Brennpunkt von feuriger Energie ist.

569. Schlaflosigkeit kann tatsächlich das Resultat von versagtem Zutritt zur Subtilen Welt sein, wenn

die Spannung des Konfliktes zu mächtig ist. Eine gewohnheitsmäßige Fähigkeit, den subtilen Körper zu projizieren, kann es unmittelbar nach dem Einschlafen bewirken. Doch wenn die Spannung übermäßig ist, kann man es nicht wagen; es wäre sogar möglich, daß man nicht wieder zurückkommt. Darum darf man während des Kampfes zwischen Licht und Dunkelheit nicht in einen unergründlichen Strudel fallen.

570. Mentale Sendungen enthalten gewöhnlich einige ungewöhnliche Ausdrücke, was Ihr häufig mit

Erstaunen bemerkt habt. Ein ungewöhnlicher Ausdruck wird manchmal gebraucht, um dafür zu sorgen, daß er besser behalten wird. Dies ist eine sehr alte Methode. Es ist schwer, die üblichen Worte zu behalten, die vorbeigleiten mögen, anstatt in das Bewußtsein einzudringen. Je ungewöhnlicher, je besser zusammengestellt, je entschiedener eine solche Sendung ist, desto besser wird sie behalten. Es ist nötig, mehr als einmal an den Gedanken aus weiter Ferne zu erinnern, der über die Oberfläche des Bewußtseins hinweggleitet. Man sollte sich keine Vorwürfe über Vergeßlichkeit machen; im Gegenteil, diese vorübergleitenden Gedanken, die aus großen Entfernungen projiziert werden, beweisen nur, daß sie von außen und nicht vom inneren Bewußtsein klommen. Auch in den Schulen sollte die Empfangsfähigkeit für fremde Gedanken gepflegt werden. Die Menschen wissen so wenig, wie sie zuhören oder das, was sie lesen, verstehen sollten, daß besondere Stunden zur Verfügung gestellt werden sollten, in denen das Gehörte bestätigt wird. Wie kann man erwarten, daß die feurige Energie bemerkt wird, wenn selbst einem laut gesprochenen Wort keine Aufmerksamkeit geschenkt wird? Mehr als einmal haben wir über die Entwicklung der Fähigkeit des bewußten Nicht-Hörens und Nicht-Sehens gesprochen; dies ist etwas ganz anderes. In unserem normalen Zustand müssen wir höchst empfangsfähig sein.

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571. Hier ist ein weiteres Beispiel über Gedankenbeeinflussung. Man ist, wenn man die historischen

Aufzeichnungen aller Zeitalter studiert, tatsächlich überrascht über eine anscheinende Wiederholung identischer Gedanken. Wir finden nicht nur dieselben Ausdrücke für dieselben Gedanken, sondern man kann auch oft ganz identische ungewöhnliche Worte finden. Doch es kann nachgewiesen werden, daß die Verfasser einander nicht nur nicht kannten, sondern daß sie diese Schriften auch unmöglich gelesen haben können. Diese Erscheinung kann in allen Bereichen schöpferischer Tätigkeit beobachtet werden. Unwissenheit würde irgendeine Form von verborgenem literarischen Diebstahl vermuten, doch jeder, der mit wahrer schöpferischer Kraft in Berührung gekommen ist, weiß, daß Gedanken, die in den Raum gesandt worden sind, die verschiedenartigsten Empfänger beeindrucken können. Solche Erscheinungen sollten studiert werden. Sie können tatsächlich die Möglichkeiten der Einflüsse von psychischer Energie beweisen; außerdem können dieselben Erwägungen das Denken zur Hierarchie lenken — mit anderen Worten — zum kürzesten Pfad.

572. Man kann nicht umhin, über die beharrliche Weigerung von Menschen erstaunt zu sein, sich die

Erscheinung des all-durchdringenden feurigen Elements vorzustellen. Man kann sich dem abgedroschenen Beispiel von Sauerstoff in seinen festen, flüssigen, gasförmigen und sogar ätherischen Zuständen zuwenden. Die Menschen werden eine solche Funktion von Substanzen ganz ruhig annehmen, doch dieses schlagende Beispiel niemals auf das feurige Element anwenden. Feuer hat sich im Denken der Menschen zu stark in seiner gröbsten Form festgesetzt; doch die menschliche Vorstellungskraft ist so gänzlich unentwickelt, daß sie sich die Erweiterung und Verfeinerung der groben Form bis zur Unbegrenztheit nicht vorstellen kann. Die Menschen werden sagen: „Warum können wir die Feurigen Wesen nicht sehen?" Sie machen also Heber die Feurige Welt verantwortlich, als daß sie über ihren Bewußtseinszustand nachdenken.

573. Pseudo-Wissenschaft hindert die Kenntnis des Universums. Denken kann nicht durch eine

mechanistische Auffassung begrenzt werden. Selbst die größten mathematischen Denker haben etwas zugegeben, was erhaben über bloße Formeln ist. Aber Mittelmäßigkeit hat keine Gedankenflüge, und in ihrer Dummheit rennt sie lieber gegen eine Mauer als emporzublicken.

Ein gewisser Lehrer fragte einen Schüler: ,,Wo befindet sich Dummheit? " Der Knabe antwortete: „Wenn ich meine Aufgabe nicht kann, klopfen Sie mir auf die Stirn. Wahrscheinlich ist Dummheit dort." Man muß verstehen, warum Wir jetzt aufs Herz klopfen und nicht auf die Stirn. Der Kopf hat viele Berechnungen aufgespeichert, aber das Herz hat sich sehr zögernd verbessert; Darum muß man das richtig stellen, was zurückgeblieben ist.

574. Wahrlich, die Offenbarung des Großen Opfers wird die ganze Welt durchfluten. Menschliche

Herzen werden durch eindrucksvolle Beweise damit beeindruckt werden. Darum beobachtet die Zeichen scharf; sie sind zahlreich.

575. Wenn die Menschen sich im Zustand von Preta-Loka befinden, fangen sie an zu bedauern, daß

sie ihre abgetragenen Fetzen nicht früher abgelegt haben. Das Feuer des Raumes muß dasjenige schmerzlich verzehren, was durch das Licht von Agni aufgelöst worden sein sollte. Man kann seine unnötigen Lasten lange vor dem Übergang loswerden. Unser eigenes lebenskräftiges Agni kann uns von schädlichem Schmutz reinigen. Die Fähigkeit, sich rechtzeitig an Agni zu wenden, ist eine zieltaugliche Handlung, die durch Herzenserfahrung veranlaßt wird. Die Offenbarung der Einheit des Lebens mag die Frage hervorrufen: „Wenn das Leben endlos verlängert werden würde, wie konnte man dann zur Erkenntnis seiner vielen Seiten gelangen?" Tatsächlich, wenn der Korper das Eindringen in die vielen Schichten des Weltraumes verhinderte, würde man die künstlichsten Maßnahmen ergreifen müssen, die ihrer Natur nach dem freien Willen widersprechen. Nur durch direktes, feuriges Streben des Herzens zur Hierarchie kann man sich wirklich mit den höheren Sphären vereinigen. Man sollte die Hierarchie nicht einmal nach persönlichen Kennzeichen aufteilen, sondern auf dem feurigen Faden bis dahin entlangstreben, wo das menschliche Wort vergeht und vom strahlenden Glanz verschlungen wird.

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576. Wenn Ich wieder von Schönheit rede, wünsche Ich Euch an die große Schönheit der Feurigen

Welt zu gewöhnen. Jeder, der das Schone Hebt wandelt dadurch einen Teil des irdischen Lebens um. Nur durch peinlich genaue geistige Erkenntnis kann man die unnötigen Fetzen hier im voraus verbrennen. Ein solches Verbrennen findet nicht in besonders errichteten Feuern auf öffentlichen Plätzen statt, sondern im Lächeln der Liebe eines jeden Tages. Nur nach und nach erkennen wir die Schönheit der Welt des Geistes. Unser Aufenthalt in den verschiedenen Schichten ist kurz aber wenn wir die Feurige Welt betreten, können wir dort bleiben. Und wenn wir von dort kommen, bewahren wir den feurigen feierlichen Ernst, wo wir auch sein mögen.

577 Wer das Leben auf hochmütige Weise verbringt, hat keine feurige Natur; wer es in

Selbsterniedrigung verbringt, hat keine feurige Natur. Nur Unkompliziertheit ist dem Feuer verwandt. 578 Selbst während des irdischen Lebens wandeln die Menschen ihre Erscheinung durch ihre

Leidenschaften um. Wie sehr wird diese Eigenschaft der Gerechtigkeit in der Subtilen Welt vergrößert! Ihr habt bereits gesehen, wie die Bewohner der Subtilen Welt umgewandelt werden - einige werden leuchtend, einige verdüstert und sogar in schrecklichem Grade verunstaltet. Mit sehr wenigen Ausnahmen möchte niemand auf Erden das Gesetz der Gerechtigkeit in dieser Selbstumwandlung sehen. Die Menschen erkennen nicht, daß sie wenigstens um ihrer eigenen Erscheinung willen rechtzeitig die nötigen Vorsichtsmaßregeln treffen müssen. Jeder Gedanke, der durch ein heuchlerisches Lächeln versüßt wird, entwickelt sich in der Subtilen Welt seinem Verdienst entsprechend. Und wenn Agni nicht in Tätigkeit gesetzt worden ist, ist die häßliche Grimasse der wahren Persönlichkeit fast unausrottbar. Überdies haben wenige von denen, die durch Bosheit entstellt sind, genug Verstand, sich rechtzeitig dem Licht zuzuwenden. Nach dem Gesetz des Fortschritts rollen sie immer wieder in die dunklen Abgründe herab, bis ein plötzlicher Umschwung stattfindet, der oft selbst im Dunkelsten eine Reaktion hervorruft. Nicht aus Furcht vor irgendeiner Strafe, sondern in der Voraussicht ihres eigenen Schicksals sollten die Menschen sich der Reinigung zuwenden. Was jeder sich selbst zumißt, ist keine Härte, sondern Gerechtigkeit. Der Gedanke an Reinigung muß zur Vergegenwärtigung des Feuers führen. Die Feurige Taufe ist der weiseste Bund, doch wie kann sie auf einen Menschen niederströmen, wenn das Herz nicht erweicht ist und Grausamkeit verweilt? Die Fratze der Grausamkeit ist schrecklich, sie kann nicht abgewischt werden, ebenso wie fortschreitende Anämie nicht vom Gesicht abgewischt werden kann. Grausamkeit ist eine grausige Krankheit. Selbst eine Bestie greift ein grausames Wesen an. Somit erinnere Ich an diejenigen mit Gesichtern, die nicht gereinigt werden können, die das Herz, die Feurige Welt und die Hierarchie des Lichtes vergessen haben.

579. Sprecht nicht schlecht von jenen, die in die Subtile Welt hinübergegangen sind. Selbst über einen

bösen Menschen sollte man nicht schlecht reden. Er hat bereits sein wahres Gesicht angenommen. Und schlecht über ihn zu reden, bedeutet einen schädlichen Feind herbeizurufen. Oft nimmt das Böse zu, und mag sich einen Riesen mit all seinen Mitarbeitern aufladen. Es ist besser, dem bösen Menschen einen Wunsch zuzusenden, daß er von seiner abscheulichen Fratze befreit werden möge — das wird weiser sein.

580. Man muß wieder an das erinnern, womit sogar Kinder vertraut sein sollten. Die Menschen wissen

und verstehen oft etwas, doch später, wenn sie bei der Teilung von Atomen anlangen, werden sie mit den Bruchstücken bedeckt! Sie können nur spalten, doch niemand kann in einer Zerstörungswut ein Haus bauen.

581. Eine Mutter erzählte ihrem Sohn über einen großen Heiligen: „Selbst das Sandkorn unter seinem

Fuß wird groß." Es ereignete sich, daß dieser Heilige durch das Dorf ging. Der Knabe folgte in seinen Fußstapfen, nahm ein wenig Staub daraus, nähte ihn in einen Beutel und trug ihn um seinen Hals. Und wenn er in der Schule seine Aufgaben aufsagte, hielt er diese Reliquie stets in der Hand. Dadurch wurde der Knabe so sehr mit Begeisterung erfüllt, daß seine Antworten stets bemerkenswert waren. Eines Tages, als er die Schule verließ, lobte ihn der Lehrer und fragte, was er immer in der Hand hielt. Der Knabe

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antwortete: „Erde, die die Füße des Heiligen, der durch unser Dorf ging, berührt haben." Der Lehrer antwortete: „Diese geheiligte Erde nützt Dir mehr als Gold." Ein benachbarter Kaufmann, der dies hörte, sagte sich: „Was für ein dummer Junge, daß er nur ein wenig von dieser goldenen Erde nahm. Ich will warten, bis der heilige Mann vorübergeht, und die ganze Erde, auf die er getreten ist, aufsammeln. Auf diese Weise kann ich die vorteilhaftesten Geschäfte machen." Und der Kaufmann saß in seiner Ladentür und wartete vergebens auf das Kommen des Heiligen. Doch er kam nie. Habgier ist nicht mit der Feurigen Welt verwandt.

582. Schande dem Land, wo Lehrer in Armut und Not leben. Schande denen, die wissen, daß ihre

Kinder von einem Menschen gelehrt werden, der Mangel leidet. Nicht für die Lehrer ihrer zukünftigen Generation zu sorgen, ist für eine Nation nicht nur eine Schande, sondern ein Kennzeichen ihrer Unwissenheit. Kann man einem niedergedrückten Menschen Kinder anvertrauen? Kann man die Ausstrahlung unbeachtet lassen, die durch Kummer hervorgerufen wird? Kann man sich die Tatsache verhehlen, daß ein niedergedrückter Geist nicht mit Begeisterung erfüllen kann? Kann man Lehren als einen unbedeutenden Beruf betrachten? Kann man einen erleuchteten Geist in Kindern erwarten, wenn die Schule ein Ort der Demütigung und des Schimpfes ist? Kann man irgendwelche konstruktive Aufbauarbeit erkennen, während jemand mit den Zähnen knirscht? Kann man die Feuer des Herzens erwarten, wenn der Geist schweigt? Dies sage Ich und wiederhole, daß die Nation, die ihre Lehrer vergessen hat, ihre Zukunft vergessen hat. Wir sollten keine Stunde verlieren, das Denken der- Freude der Zukunft entgegenzulenken. Und wir sollten sicherstellen, daß der Lehrer das wertvollste Mitglied der Einrichtungen des Landes ist. Die Zeit kommt, wo der Geist erleuchtet werden und durch wahres Wissen freudig gemacht werden muß. Feuer ist an der Schwelle!

583. Man muß die Herzen der Lehrer besänftigen, dann werden sie in ständiger Bewußtheit bleiben.

Das Herz des Kindes erkennt, was entflammt, und was erlöscht ist. Nicht der erteilte Unterricht, sondern das gemeinsame Streben von Lehrer und Schüler offenbart die Welt der Wunder. Die Augen eines Schülers öffnen, bedeutet, mit ihm die Liebe zur großen Schöpfung teilen. Wer würde in Zweifel ziehen, daß man einen festen Stand haben muß, wenn das Ziel weit entfernt ist? Der Schütze wird dies bestätigen. Laßt uns also alles hegen, was die Zukunft bestätigt. Feuer ist an der Schwelle!

584. Es ist lobenswert, daß Ihr die Tage des großen Opfers in Ehren haltet. Jedes menschliche Herz

sollte Kraft zur Errungenschaft vom Kelch des Erlösers schöpfen. Laßt uns die Wilden in ihrer gegenseitigen Feindschaft nicht zu übertreffen suchen. Die Zeit der Kreuzigung und des Tötens muß enden. Hört! Apostel der Wahrheit werden gebraucht, die nach der Feuertaufe streben. Laßt Bosheit wenigstens während der Tage des großen Leidens enden, wie es geschah, als der Kelch für die ganze Welt geleert wurde! Ihr solltet verstehen, daß die Allheit Einen Brennpunkt hat. Es kann nicht zwei Drehungspunkte geben. Irrsinnig sind diejenigen, welche die Größe der Unbegrenztheit ableugnen! Nach diesem Maßstab wird das unbeschreibliche Opfer gemessen. Wenn ein irdischer Körper eilt, um das Opfer für die Erneuerung der ganzen Welt anzunehmen, könnten keine menschlichen Worte die Gründe für dies geheiligte Heldentum beschreiben. Man kann die erhabensten Ausdrücke sammeln, doch nur das Herz versteht im Beben des Strebens diese herrliche Schönheit. Gestattet selbst von den Unwissenden keine Verleumdung oder Lästerung. Jeder Lästerer stürzt" sich in die Dunkelheit des Wahnsinns. Lehrt also die Bestätigung der Errettung des Geistes, damit während der Tage des Feurigen Kelches kein Anflug von Dunkelheit vorhanden sein möge.

585. Nicht durch Zufall emfangt Ihr in diesen Großen Tagen Nachrichten von Verrat und Lügen. Was

für ein Irrsinn, daß die Verräter diejenigen sind, welche sozusagen die Hüter höheren Verständnisses zu sein scheinen! Doch das Gesetz der Dunkelheit ist unerbittlich, und die Erfindungen der Falschheit werden nicht enden, bis das menschliche Herz erweicht ist. Wenn selbst die Erinnerung an das Große Opfer nur Falschheit und Verrat einflößen kann, dann ist der Große Dienst unerreichbar. Wir sollten der Dunkelheit den Rücken kehren; selbst Pflanzen wissen genug, um sich dem Licht entgegenzustrecken.

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586. Auf einer Lotosblume gegen den Strom zu treiben, wurde im Altertum als Symbol des Großen Dienstes betrachtet. Das Entzücken der Errungenschaft läßt keinen Gedanken an die Tiefe des Abgrundes, noch daran, ob man das Ziel erreichen wird, zu. Die Freude des Geistes befreit den Menschen von irdischer Furcht. Nur wer auf einer Lotosblume treibt, kennt diesen Mut und diese Freude. Man braucht also nicht an versunkene Felsenklippen zu denken, wenn der Geist Errungenschaft fühlt.

587. Während dieser Geheiligten Tage sollte man aller angestrengten Arbeiter gedenken. Man darf

nicht einmal eine Stunde lang in Grausamkeit verweilen, wenn die Dornenkrone selbst heute noch blutet. Laßt uns an Rechtschaffenheit festhalten.

588. Jede Mißachtung des Erlösers, des Lehrers und der Helden taucht die Welt in Barbarei und

beschwört Chaos herauf. Wie kann man erklären, daß Chaos ganz in der Nähe ist, daß man nicht den Ozean zu durchqueren braucht, um es zu finden. Es ist auch schwer zu erklären, daß Barbarei mit dem Allerkleinsten beginnt. Wenn der Schatz des feierlichen Ernstes verloren ist und die Perlen des Wissens des Herzens umhergestreut werden, was bleibt übrig? Man kann sich daran erinnern, wie die Menschen das Große Opfer verspotteten. Ist nicht die ganze Welt für diese Barbarei verantwortlich gemacht worden? Man kann erkennen, wie sie als Entartung zurückwirkt. Diese Entartung ist das Allerschlimmste. Ich sage: „Gesegnet seien alle Energien; doch laßt es nicht zum Versinken in das Miasma der Zersetzung kommen." Laßt uns also aller Großen Tage gedenken!

589. Er konzentriert alles Licht in Sich. Er war mit Selbstverleugnung und Verzicht auf allen

irdischen Besitz erfüllt. Er kannte den Palast des Geistes und den Tempel des Feuers. Man kann keine irdischen Gegenstände ins Feuer mitnehmen, und der Palast des Geistes kann nicht zu einer Schatzkammer aus Gold gemächt werden. Auf diese Weise sollte man dem Großen Beispiel folgen. Man kann zuweilen die heutigen Gegenstände miteinander vergleichen, doch wie kann man die Gegenstände der Zukunft bewerten? Ebenso sind die Feurigen Ebenbilder gegenwärtig unvergleichbar und unerreichbar für uns. Darum sollte man tief im Herzen nachdenken, um mit Hilfe der Großen Beispiele einen Blick in die Feurige Welt zu werfen. Wenn man sich nur einen Augenblick lang im Lotosboot befinden und der Flut aller Wogen des Chaos trotzen könnte! Man kann bitten, daß es einem in einer wirklich schweren Stunde1 gestattet werden möge, dasselbe Entzücken in der Auflösung des Chaos zu erleben.

590. Man kann sich die Schönheit des gemeinsamen Dienstes von unzähligen Menschen vorstellen,

wenn ihre Herzen in Einem Aufstieg streben. Wir werden nicht sagen: „Unmöglich", oder „Verweigert". Von der Macht kann man borgen, und vom Licht kann man erleuchtet werden. Wenn man nur erkennen könnte, worin Licht und Macht liegen! Jemand lacht bereits laut hierüber, doch er lacht in der Dunkelheit. Was kann entsetzlicher sein als lautes Gelächter im Dunkeln! Doch Licht wird bei dem verweilen, der es sucht.

591. Auferstehung und Unsterblichkeit - lenken sie unsere Gedanken nicht zur Grundlage des Seins?

Aber selbst diese unableugbaren Gedanken veranlassen die Menschen eher zu Uneinigkeit als zu Zusammenarbeit. Viele wohltätige Ströme werden auf die Erde gegossen. Die Offenbarung der Wohltätigkeit findet viel häufiger statt, als allgemein angenommen wird, doch die heiligen Gaben werden viel seltener von den Menschen angenommen, als man hoffen könnte. Das Gesetz des freien Willens wird von den Erdbewohnern auf die eigenartigste Art und Weise ausgelegt. Die dunklen Kräfte versuchen ihr Möglichstes, die Offenbarung von Wohltätigkeit zu verhindern. Der Eigenwille der Menschen fördert verschiedene Entstellungen. Man sollte beobachten, wie zuweilen wohlwollende Gedanken aufleuchten, um wie durch einen Druck einer schwarzen Hand ausgelöscht zu werden. Es wurde Euch gezeigt, wie selbst ein mächtiger Strahl den Intrigen der Dunklen unterworfen wird. Darum wiederhole Ich, daß die Zeiten beispiellos sind. Es ist ein Irrtum, die heutige Zeit als normal anzusehen. Keine Selbsthypnose und kein Schwelgen in Erinnerungen kann dem Schiff in einem Sturm helfen; nur der feste Felsen der Zukunft kann den Anker halten! Soviele wütende Stimmen schreien aus dem Weltraum, die darauf bedacht sind,

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den Kurs des Schiffes zu hindern! Darum kämpft der schwarze Adler so ungestüm, aber aus der Morgendämmerung kommt der Weiße und mit ihm kommen die Ströme der Wohltätigkeit!

592. Das Böse kann nur durch das Gute ausgerottet werden. Eine solche Wahrheit ist einfach und

bleibt doch unverstanden. Das Gute in den Menschen funktioniert gewöhnlich nicht und bleibt darum untätig. Sie können sich nicht vorstellen, wie das Gute das Böse austreiben und dadurch seine Existenz unterbrechen kann. Das Gute ist das tätigste, lebenskräftigste, unerschöpflichste, unbesiegbarste Prinzip, doch in seiner ganzen Tätigkeit ist es frei von Grausamkeit. Darin, und auch in seiner Freiheit von Egoismus und Eingebildetheit, liegt einer seiner bedeutendsten Unterschiede zum Bösen. Wenn daher eine Religion und ihre Boten Grausamkeit zur Schau tragen, kann es keine Religion sein, die eine Verbindung mit dem höchsten Guten ist! Wie kann man sich einen Diener der Religion als grausam vorstellen? Durch seine Grausamkeit würde er zum Feind des Guten werden. Überdies würde er auf seine Unwissenheit hinsichtlich des Vertrages der Religion selbst hinweisen. Das Gute kann Grausamkeit nicht dulden! Doch wenn man die heilige Lehre des tatkräftigen Guten bestätigt, muß man erwägen, wie man seine ganze Zeit zur Verherrlichung des Guten gebrauchen sollte. Und eine solcher Verherrlichung wird nicht nur ein Symbol sein, sie wird das Feuer des Herzens sein. Wenn wir Fortschritte machen wollen, müssen wir tatkräftig das Gute .zur Anwendung bringen. Wir müssen verstehen, daß wir eine Höhle durch einen wahren Tempel ersetzen können. Schritt für Schritt müssen wir den Abgrund mit Bollwerken des Lichts füllen. Wir müssen die Steine des Guten zusammenfügen, erhaben über jegliche persönliche Stimmungen Laßt den kleinen Planeten gänzlich ausbrennen, aber das Haus unseres Vaters hat viele Wohnstätten. Jede Tätigkeit für das Gute ist eine ewige Errungenschaft. Wenn die Schlacken des Bösen schon längst zerfallen sind, werden die Sitze des Guten aufblühen.

593. Laßt uns auch beten, daß unsere Augen für das Gute geöffnet werden mögen. Viele staub-

geblendete Augen können das Gute nicht richtig erkennen. Infolge ihres Gebrechens erkennen sie nur grobe Formen. Man. muß die äußerste Spannung offenbaren, um es zu vermeiden, den Sämling des Guten zu zertreten. Jedoch das Herz, das Grausamkeit hinausgetrieben hat, erkennt alle Samen des Guten und endet mit Großmut und Liebe.

594. Man sollte Verständnis zeigen und alles mit dem Guten umgeben. Vieles, was aus Vergeßlichkeit

getan wird, ist nicht böse, doch ein mangelhaftes Erinnerungsvermögen macht den Menschen oft zum Verbrecher. Wahrhaftig, Egoismus, der nicht überwunden wird, veranlaßt den Menschen dazu, andere zu vergessen. Doch ein feuriges Bewußtsein wird das Lebensziel nicht vergessen, wenn es dem Guten der Welt dient. Die Menschen wissen oft nicht, wie sie an das Gute der Welt denken sollten und betrachten sich selbst als unbedeutend. Dies ist falsch, weil der Geist, der feurige Samen, aus dem Einen Feuer hervorgeht und dem Ewigen Licht entgegen strebt. Es kommt nicht darauf an, wo die Fackel brennt, die dem verirrten Wanderer den Weg zeigt.

595. Selbst Pflanzen und Bäume beeinflussen einander. Jeder Gärtner kennt diese gegenseitige

Wirkung, er weiß, wo gemeinsame Freunde und wo Feinde wachsen. Wieviel größer müssen dann diese Wechselbeziehungen im Tierreich sein und bestimmt unter den Menschen! Während einer gewöhnlichen Unterhaltung bei einer Abendgesellschaft entdeckt das erfahrene Auge der Gastgeberin solche gegenseitigen Anziehungen und Abstoßungen. Das feurige Herz fühlt solche Wechselbeziehungen viel deutlicher, doch diese Erscheinungen sollten beachtet werden. Es ist nicht genug, sie zu fühlen; sie müssen ins Bewußtsein übertragen werden, um schließlich zum Guten angewandt zu werden. Die Fähigkeit, dem Bewußtsein Empfindungen zu übertragen, wird durch Erfahrung erlangt. Für ein Experiment in Urteilsfähigkeit sollte man einen Gedanken in dieser Richtung vorausschicken. Mit vielem wird das Bewußtsein durch einfaches Denken beeindruckt. Auch sollte die Natur als ein großer Führer betrachtet werden. Erinnert das Purpur der schwellenden Knospen nicht an das schützende purpurne Netz der Aura? Somit kann man in Farbe und Ton große Analogien zu den Grundlagen des Lebens finden.

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596. Schenkt dem augenfälligen Irrtum des Menschen Aufmerksamkeit, wenn er durch Vorurteil das zu verbergen sucht, was er seit langem in seinem Herzen gewußt hat. Daraus erwächst ein ewiger Konflikt, der auf den physischen Körper zurückwirken kann. Man kann das nicht ungestraft ableugnen, was unser Wesen aus allen vergangenen Erfahrungen weiß. Wievielen leiderfüllten Augen begegnet man auf dem Weg! Groß ist die Qual, wenn man das Bewußtsein in die Dunkelheit verdammt hat. Groß ist die Verzweiflung, wenn die feurige Energie gegen sich selbst gelenkt wird. Und oft sehen wir jene, die uns am nächsten stehen, das alte Wissen unter der Decke der toten Formen der Furcht verbergen. Man muß diejenigen, welche krank im Geist sind, bemitleiden.

597. Und so liegt das große Mißverständnis in der Tatsache, daß die Menschen sich für den Tod

vorbereiten, anstatt sich für das Leben zu erziehen. Sie haben oft genug gehört, daß selbst der Begriff des Todes besiegt worden ist. Sie haben oft genug von der Notwendigkeit gehört, die sieben Hüllen umzuwandeln. Es ist hinreichend betont worden, daß diese Umwandlung durch die engste Mitarbeit des Feuers stattfindet. Die bedeutet, daß man diese feurigen Umwandlungen fördern sollte, da sie unvermeidlich sind. Warum sollte man für das Ewigkeiten und Jahrtausende aufwenden, was viel schneller vollbracht werden kann? Wir sollten unser Bewußtsein für die feurige Empfangsfähigkeit unserer konzentrierten Körper vorbereiten. Wenn etwas von einer feurigen Handlung abhängig ist, laßt dieses Gute so schnell wie möglich erreicht werden. Schon das Denken an eine solche Umwandlung hilft unserem Organismus sehr, diesen Prozeß in das Bewußtsein aufzunehmen. Ihr wißt bereits, daß die Annahme des Bewußtseins auch körperliche Annahme bedeutet. Es ist hohe Zeit, uns in unseren allgemeinen Vorstellungen an die Möglichkeiten der Feurigen Welt zu gewöhnen. Wir sind erstaunt über den Unterschied zwischen einem Idioten und einem Genie, aber unsere Vorstellungsfähigkeit reicht nicht aus, diese Verschiedenheit auch auf die Unbegrenztheit anzuwenden. Unsere Vorstellungsfähigkeit ist ebenso unausgebildet dafür, uns die Nähe der Feurigen Welt bildlich vorzustellen, die einzig und allein durch unseren Körper verborgen wird. Selten sehen die Menschen die höchsten Sphären der Subtilen Welt, doch diejenigen, die es verdienen, die Pracht der Berge und Seen der Subtilen Welt und die Strah- lungskraft ihrer Blumen zu erblicken, können sich die Reinheit des Feurigen Reiches vorstellen! Man kann sich auch die Allgegenwart der Feurigen Welt vorstellen, wenn man selbst während der physischen Existenz den Subtilen Körper gleichzeitig in verschiedene Orte projizieren kann. Wir sollten uns also an die Feurige Welt als an das einzige Schicksal des Menschen gewöhnen.

598. Die erwiesenen Tatsachen der gleichzeitigen Erscheinungen des subtilen Körpers an

verschiedenen Orten sollten das unwissende Vorurteil beseitigen, daß die Höheren Wesen nicht gleichzeitig in verschiedenen Teilen der Welt erscheinen können. Wenn man selbst im physischen Zustand die Teilbarkeit des Geistes kennen kann, dann sollten im feurigen Zustand ganz gewiß keine Begrenzungen auf Eine Zeit und Einen Ort bestehen. Wenn es einem gelingt, sich logisch und intelligent die vorwiegenden Eigenschaften der Feurigen Welt vorzustellen, kann man sofort beginnen, ihre Wirklichkeit aufzunehmen. Welche Freude, wenn die Unbegrenztheit aufhört, eine Leere zu sein!

599. Der Grund für Schlaflosigkeit war wieder einmal, den subtilen Körper davon abzuhalten,

übermäßig in der Subtilen Welt zu kämpfen. Schläfrigkeit ist oft ein Zeichen der Projektion des subtilen Körpers, doch der Führer muß achtgeben, daß der Mensch nicht einer zu großen Gefahr ausgesetzt wird.

600. Die Feurige Welt wird im irdischen Bewußtsein als etwas widergespiegelt, was allen alltäglichen

Begriffen widerspricht. Stellt Euch einen Menschen vor, der alle Sonnenaufgänge verschlafen hat; er kennt nur den Sonnenuntergang und die Abendschatten. Doch wenn er einmal durch ein Erdbeben aufgeweckt wird, rennt er aus seinem Haus und steht erstaunt vor dem aufgehenden Licht, das er nie zuvor gesehen hat. Wenn das Bewußtsein eines Menschen selbst ein so natürliches Ereignis nicht annehmen kann, wie kann er dann die subtilsten Erscheinungen des Feuers aufnehmen? Die Menschen haben sich nur mit den gröbsten der subtilen und ätherischen Energien bekannt gemacht, und die schönen feurigen Zeichen werden dem Bereich des Aberglaubens zugewiesen. Es ist schrecklich, zu beobachten, daß ausgerechnet Unwissenheit Bemerkungen über Aberglauben macht. Es ist schwer, sich vorzustellen, wie

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abstoßend diese Verdunklung des Wissens durch dunkle Listen ist! Die Chemie und sogar die elementare Physik geben eine Idee von der höheren Leuchtkraft. Doch selbst solche Beispiele heben das Denken nicht empor. Die Menschen wollen im Bösen verweilen, mit anderen Worten, in Unwissenheit. Man sollte sich entschlossen daran erinnern, daß jeder Hinweis auf das Eine Licht der Ursprung feindlicher Angriffe sein wird.

601. Laßt uns weiterhin nicht vergessen, daß der feurige Körper sich nicht nur nicht vor Schlägen

fürchtet, sondern daß sie sogar die grundlegende Kraft verstärken. Die Feststellung, daß Schläge die Energie nur verstärken, setzt die Feurige Welt nicht herab. Vermittels einfacher Experimente in der Physik kann man dieses Prinzip demonstrieren. Laßt uns also lernen, der Feurigen Welt Ehrerbietung zu erweisen, vom Einfachsten bis zum Höchsten.

602. Ahamkara ist der hohe Zustand des feurigen Samens, wenn er sich wirklich frei von Egoismus

bestätigen kann. Die Feurigen Pforten werden geöffnet, wenn nicht nur Egoismus aufgebrannt, sondern auch eine würdige Einschätzung des Ichs erreicht worden ist. Erst dann kann der Geist sein einziges Erbgut wahrhaftig zum Altar des Lichtes bringen. Doch was geschieht auf dieser langen Reise mit den Feinden, die durch ihre Mißhelligkeiten solche Qualen bewirkt haben? Wenn die Dunkelheit ihren eigenen Besitz übernimmt, werden die Übriggebliebenen, die fähig sind, emporzusteigen, den Strahlen entsprechend eingeteilt. Auf diese Weise verschwindet Zwietracht, und das Gefühl von Feindschaft löst sich von selbst auf. Die. Geister versammeln sich und steigen wie Wogen von harmonischem Licht zur Wohnstätte der Beschaulichkeit empor. Auf diese Weise wird die Frage über die Einheit des Samens des Lichtes, die dem Menschen höchst unbegreiflich ist, im Aufstieg zur Höheren Welt entschieden. Feindschaft, die in der physischen Welt so unlösbar erscheint, zersetzt sich in den ätherischen, gereinigten Strahlen von selbst. Nicht nur in den Höheren Sphären der Subtilen Welt, sondern bereits in ihren mittleren Schichten, vergeht das Gefühl von Feindschaft wegen seiner Zwecklosigkeit. Man muß diese Gesetze der Verteilung der Strahlen verstehen. Schon das Erkennen dieser Gesetze wird die Bosheit der Feindschaft selbst hier mäßigen. Laßt uns auch nicht vergessen, daß Feindschaft den Organismus aus dem Gleichgewicht bringt und ihn verschiedenen Krankheiten und der Besessenheit zum Opfer fallen läßt Darum rate Ich Euch, Feindschaft vom Gesichtspunkt der Vorbeugung aus zu betrachten. Warum sollte man krank sein, andere anstecken und dem Irrsinn zum Opfer fallen, wenn einzige Bemühung des Geistes die Unverwundbarkeit des Organismus bewahrt?

603. Es ist erstaunlich, daß noch kürzlich die Übertragung von Bildern als nicht ausführbar betrachtet

wurde. Doch heute werden Bilder bereits über große Entfernungen übertragen; das Wort donnert durch viele Sphären, sogar weiter als die Menschen sich vorstellen. Die Feurigen Welten bereiten ebenfalls keine Hindernisse in bezug auf Übertragung und Verbindung. Man sollte nicht über solche feurigen Mächte erstaunt sein, wenn selbst die materielle Welt bereits die groben Formen derselben Möglichkeiten gemeistert hat. Und wieviele Errungenschaften klopfen an die Tür des menschlichen Herzens!

604. Kann die menschliche Sprache das ausdrücken, was jenseits irdischen Ausdrucks liegt? Trotzdem

müssen die Menschen über die Feurige Welt nachdenken. Sie sollten sie sich als das lebenskräftigste und lenkendste vorstellen; sonst werden. sie sich in verwirrten Träumen nicht so nähern können, wie es verordnet ist Ehrerbietung für das Eine Licht ist ebenso natürlich wie die Idee des Einen Vaters. In ihrem feurigen Samen sind die Menschen gleich, doch physischer Atavismus weist ihnen Plätze in verschiedenen Entfernungen von der Wahrheit zu. Doch die höheren Feuer sind über alle Einteilungen erhaben. Lest über die verschiedenen Visionen von Feurigen Wesen in allen Ländern der Welt, und Ihr werdet dieselben Zeichen und Ergebnisse in ihnen finden. Wahrhaftig, alle Unterschiede zwischen Menschen verschwinden vor der Höheren Welt. Die Menschen fühlen den Atem der Höheren Welt gleichartig. Ein gleiches Erzittern von Herz und Körper erfaßt sie. Sie verstehen die Stimme des Boten des Lichtes. Es wird ihnen schwer, zum gewöhnlichen irdischen Zustand zurückzukehren. Solche Offenbarungen und die Ekstase des Geistes beim Kontakt mit einem Höheren Wesen sind allen gleich unvergeßlich. Man sollte nicht vergessen, daß die verschiedensten Menschen die Höheren Wesen in

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identischen Bildnissen erblickt haben. Ist dies nicht ein Zeichen der Einheit des Lichtes und der Hierarchie des Guten? Man sollte also die Feurige Welt mit Herz und, Sinn annehmen. Man muß fühlen, daß alle Inspirationen von ihr ausgehen. Ehrliche Schöpfer und Arbeiter können bezeugen, daß die besten Lösungen von außen kommen. Wie ein mächtiger Dynamo sendet die Feurige Welt einen Schauer der besten Formeln aus. Man sollte auch nicht nur von ihnen Gebrauch machen, sondern auch in den höchsten Begriffen Zeugnis über sie ablegen. Auf diese Weise kann man durch die Feuer des Herzens mit dem Höchsten Licht vereinigt werden. Dies ist keine Eingebildetheit, denn das Licht kennt keine Hindernisse.

605. Keine Errettung ist gesicherter als die durch Hingabe. Wo unwandelbare Liebe vorhanden ist,

kann man vieles vergeben. Auf den Menschen, dessen Herz hingebungsvoll ist, kann man sich verlassen. Es ist ein Anlaß, erfreut zu sein, wenn die Hierarchie durch Hingabe aufrechterhalten wird. Im Augenblick ist sie besonders notwendig. Wenn die Verwirrung von gestern ungeheuer erschien, was kann man von der morgigen sagen? Ich habe Euch bereits auf die Zunahme von Armageddon vorbereitet, und Ihr wißt, daß die schwarzen Flügel der Dunkelheit dem Feurigen Schwert nicht widerstehen werden. Seid nicht erstaunt — der Kampf nimmt zu!

6O6.Tatsächlich, man muß sich von Egoismus befreien, um das strahlende Ego zum Altar des Lichtes

zu bringen, ohne zu befürchten, verbrannt zu werden. Was wird dem Versengen ausgesetzt, wenn nicht Egoismus mit all seinen Anhängseln? Egoismus wird wie eine krebsartige Schwellung durch Mangel an Agni hervorgerufen. Wir sollten nicht vergessen, daß Egoismus fleischliche Gelüste anzieht und sich mit ihnen füllt und Böses erzeugt. Um die Lockung des Egoismus herum scharen sich die Einflüsse von Familie, Sippe und Nation. Gerade die Ablagerungen von der physischen und Subtilen Welt versuchen sich um Egoismus herumzuwinden, ein solcher stacheliger Ball ist für die Feurige Welt ungeeignet. Doch das gestählte und bewußte feurige Ego betritt die Feurige Welt als ein willkommener Gast. Laßt uns also alles erkennen, was der Höheren Welt geziemt. Laßt uns diese Anziehung zur Höheren Welt nicht als eine Leistung betrachten. Laßt es nur eine leuchtende Pflicht sein. Es ziemt sich nicht, die vorherbestimmte Aufgabe für eine einzigartige Errungenschaft zu halten. Die Menschen sollten sich an die Umwandlung des Herzens als einen offenbarten Pfad gewöhnen, der seit langem bekannt ist.

607. Wir sollten uns auch über einen solchen Pfad freuen. Der Gedanke an die Umwandlung des

Herzens sollte eine Freudenquelle sein. Viele Sorgen und Schwierigkeiten kommen durch Egoismus. Viele Greuel entstehen durch Egoismus. Viele Hindernisse entstehen durch Egoismus. Man sollte aufhören, an Begrenzungen zu denken. Da der feurige Samen verliehen worden ist, sollten wir uns freuen, daß wir auf Grund des Vertrauens der Hierarchie selbst eine so große Perle tragen.

608. Zaudert nicht beim Anblick von Dämonen. Mitleid für sie ist schärfer als ein feuriges Schwert.

Durch Mitleid kann man den dreistesten Angriff zurückweisen. Ein Biest kann dem Blick des Erbarmens nicht widerstehen, während es angreift, wenn es das Zittern der Furcht wahrnimmt. Es ist wahr, Furcht ist böse, doch etwas Böses, das tatsächlich unbedeutend ist, weil es Unwissenheit ist. Ihr habt viele Gelegenheiten gehabt, Euch davon zu überzeugen, daß die Erfindungen des Bösen durch Unwissenheit erzeugt werden. Darum versorgt Euch mit einer Truhe voller Erbarmen.

609. Welches Verbrechen ist für die Monade des Verbrechers das zerstörendste? Bestimmt Verrat.

Dies Verbrechen verändert plötzlich den bereits hergestellten Strom, was einen furchtbaren Gegenstoß zur Folge hat. Ein Verräter kann nicht lange in der Welt, der Materie leben, und wenn er in die Subtile Welt hinübergeht, wird er, da es ihm gänzlich an lebensverleihender Energie fehlt, in das Chaos eingesaugt und ist zur Auflösung verdammt, Verrat ist niemals impulsiv. Er geschieht stets vorsätzlich, und dadurch wird sein Geschick verschlimmert. Man muß verstehen, daß die Rückkehr zum Chaos in erster Linie unsäglich schmerzhaft ist. Obendrein bleibt das Gefühl des ursprünglichen Samens; und der Zwecklosigkeit, auf eine baldige Umwandlung zu hoffen, gegenüberzustehen, fordert unbeschreiblichen Mut. Doch der Verräter besitzt keinen Mut. Er ist vor allem mit Eingebildetheit erfüllt. Die Menschen sollten also gewarnt werden, daß Verrat selbst vom physischen Standpunkt aus unerträglich ist. Der Verräter verurteilt

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nicht nur sich selbst, sondern verpestet auch ungeheure Schichten seiner Umgebung, wodurch Feuerstürme hervorgerufen werden. Man sollte nicht glauben, daß eine unnatürliche menschliche Handlung keine Rückwirkung auf die Umgebung ausübt. Zunächst beeinflußt sie Kinder unter sieben Jahren, bevor der Geist Besitz vom ganzen Organismus genommen hat. Während dieses ersten Lebensabschnittes sind die feurigen Ausbrüche besonders gefährlich; sie erlegen der Herztätigkeit von denjenigen eine besondere Nervosität auf, die bereits das Gewicht von schwerem Atavismus tragen. Der Verräter verrät also nicht nur einen einzelnen, sondern tut gleichzeitig einer ganzen Generation Gewalt an und zieht sogar das Wohlergehen eines ganzen Landes in Mitleidenschaft. Jeder, der über die Feurige Welt nachgedacht hat, sollte sich selbst in Gedanken vor Verrat hüten. Kein Verrat ist geringfügig — er ist in hohem Grade böse und ist feindselig gegen das Weltall. Ein solches Übel ist an sich schon eine Schranke, die den Aufstieg versperrt.

610. Es ist lehrreich, vom wissenschaftlichen Standpunkt aus die Natur der Atmosphäre zu

beobachten, welche die Substanz der Subtilen und der Feurigen Welt umgibt, wenn diese Atmosphäre zum Zweck einer Offenbarung in der physischen Welt verdichtet ist. Man mag sich an den Luftzug erinnern, der Erscheinungen vorausgeht; in einem Falle kann man die kühle Luft empfinden, als ob sie von den Bergen käme, die sogar von Wohlgeruch begleitet wird, während im anderen Falle eine schneidende Kälte und ein unangenehmer Geruch wahrgenommen werden kann. Auf diese Weise können die Schichten der Welten unterschieden werden. Man könnte jedoch auch verschiedene chemische Verbindungen in der verdichteten Atmosphäre erkennen. Ist dies nicht eine Offenbarung der höheren Wirklichkeiten? Es ist also geistig und physisch möglich, die Großartigkeit der Unsichtbaren Welten zu begreifen. Man sollte sich nicht nur an diese schöne Wirklichkeit gewöhnen, sondern auch seine Handlungen der Großartigkeit des Kosmos gemäß anpassen.

611. Man kann überirdische Offenbarungen im Leben des Planeten erwarten. Beispiellos ist die Zeit,

wenn Ereignisse kosmisch in den Kelch des Erzengels gegossen werden. 612. Wenn die Erhabenen Wesen bezeugen, daß sie der höchsten Quelle der Quellen nicht gegenüber

gestanden haben, sollte dies nicht als eine Form von Verneinung ausgelegt werden. Im Gegenteil, dies Zeugnis der heiligen Unbegrenztheit der Höchsten Welt beweist nur, wie unermeßlich der Begriff des erhabenen Lichtes ist. Wer den Pfad zum Licht kennt, hat recht, doch nur der Unwissende wird sich in seiner Eingebildetheit anmaßen, zu behaupten, daß das Gehirn das Erhabene beurteilen kann. Man muß lernen, die Einheit des Aufstiegs zu begreifen. Im Glanz des Mikrokosmos kann man sich im Geist die Übereinstimmung mit dem Unendlichen vorstellen. Man muß jeden Tautropfen, der die unzählige Menge von Welten widerspiegelt, wertschätzen. Durch Experimente kann man alle Verneinungen zurückweisen. Eine Offenbarung der Hierarchie sollte frohlockend angenommen werden. Das gelenkte Bewußtsein kann das Auge des Geistes zu der Perlenkette führen, die sich in der Unbegrenztheit verliert. Man kann die Ehrerbietung für die Begriffe von Übereinstimmung und rechtem Gleichmaß verstehen. Man kann den Geist zum Licht emporheben und über Massen von Dunkelheit hinwegfliegen. Fliegt man nicht in Träumen, und sind solche Träume nicht von Kindheit an angeboren? Der Geist erinnert sich an die Eigenschaften anderer Welten. Keine irdischen Hindernisse können das menschliche Herz des Begriffes des Fliegens berauben, und genau dasselbe Herz wird Ehrerbietung für die Quelle der Quellen lehren.

613. Denken erschafft; der Umfang des Denkens im Raum ist unermeßlich. Viele Experimente dienen

nur teilweise dazu, das Verständnis für die Gedankenkraft zu erweitern. Die Menschen sind erstaunt über den unerklärlichen Charakter des Hellsehens, das sich auf die Zukunft bezieht, da sie selten erkennen, daß das Feuer des Denkens ein Bild der Zukunft entzündet und aufbaut. Gedanken aus verschiedenen Zeiten und verschiedenen Inhalts erbauen die Subtilen Welten, die dem Hellsehen zugänglich sind. Unter den vielen Ursachen der Evolution hat schöpferische Gedankentätigkeit eine vorwiegende Bedeutung. Darum wiederhole Ich die Bedeutung der Qualität des Denkens so oft.

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614. Irdische Ereignisse werden in der Subtilen Welt viel besprochen, doch vieles ist dort nicht verständlich. Man muß, ebenso wie auf Erden, Erbarmen für einen solchen Mangel an Verständnis haben. Genau, wie auf Erden also auch im Himmel; man sollte eine Situation nicht durch Gereiztheit erschweren. Man sollte dem Hierarchen in vollem Vertrauen folgen, ebenso wie der Hierarch Seinem eigenen Hierarchen folgt. Dieser Pfad der Hingabe sollte geliebt werden. Man muß ihm aus vollem Herzen treu bleiben, damit jede andere Denkweise unmöglich wird. Wahrlich, durch eine solche Hingabe werden Welten erbaut. Man kann über die schönsten Beispiele der Hingabe lesen, und auf diese Weise wird eine Geschichte über Helden erzählt werden. Man sollte es sogar lernen, wie die Helden zu leben. Man sollte die Feurige Sphäre lieben.

615. Besondere Verwickelungen entstehen infolge der verschiedenen Zeitumstände in verschiedenen

Welten. Freilich kann man die weit entfernte Zukunft erkennen, während ein irdischer Zeitpunkt abgelenkt wird und dort, wo keine Zeit existiert, ganz anders erscheint. Überdies nehmen unsere traditionellen Tage und Nächte selbst auf anderen existierenden Planeten andersartige Aspekte an. Doch der Subtilen Welt und der Feurigen Welt fehlen' diese Voraussetzungen gänzlich. Dies bedeutet, daß astrologische Zeichen dort nützen können; doch selbst sie werden durch andere Methoden bestimmt, weil die chemische Zusammensetzung der Himmelskörper anders analysiert wird, wenn. Agni triumphiert. Doch für uns hier ist es schwer, uns die Bedingungen in höheren Welten vorzustellen. Das Astrallicht wird entschieden den Schichten der Atmosphäre entsprechend bestätigt; gewisse Schichten der Subtilen Welt weilen im Zwielicht, weil das Licht ihrer Bewohner schwach ist. Wenige verstehen, wie die Bewohner selbst wie Leuchtfeuer sein können. Doch gerade das gereinigte Agni dient als Leuchtfeuer für alle. Das Nachdenken über Materia Lucida dient also als Leuchtfeuer für Errungenschaft. Viele fragen sich: „Werde ich leuchten? " Laßt uns wiederum nicht vergessen, daß Egoismus wie ein dunkles Steinpflaster aus dem Herzen ist, doch das reine Ego ist wie ein leuchtender Diamant!

616. Schöpferisches Denken kann auf der irdischen Ebene nicht genau erkannt werden; hierin liegt

sein Unterschied vom Denken in der Feurigen Welt. Die Höheren Wesen nehmen die Wirkung ihrer Gedanken sofort wahr, während wir hier nur ihre Richtung erkennen können, und das endgültige Resultat wird erst nach einer gewissen Zeit enthüllt. Somit kann man sich allmählich eine Vorstellung von dem Unterschied zwischen Erscheinungen in verschiedenen Welten machen. Man kann sich ebenfalls allmählich dem feurigen Bewußtsein nähern und dadurch die Schranken zwischen Welten beseitigen. Man kann sich den Zustand vorstellen, wenn es keinen Tod mehr gibt und der Übergang eine gewöhnliche Leistung sein wird. Es ist unmöglich zu verstehen, wie eine solche Trennung zwischen Welten zustande gekommen ist, da sie für die Evolution nicht erforderlich ist, es sei denn, daß die Menschen einen hochmütigen Begriff von der Erde hervorgerufen haben. Es kann ent- deckt werden, daß in der fernen vorgeschichtlichen Zeit ein größeres Verständnis für die kugelförmige Gestalt des Planeten vorhanden war als nach der Eiszeit. Viele alte Traditionen sind freilich verwirrt worden, und erst heute beginnen die Menschen, ihre Schätzung der Kontinuität des Lebens auf unserer Erde richtig zu verlängern. Es ist erstaunlich, wie scheinbar gelehrte Menschen die Größe Gottes besprechen, doch gleichzeitig seine Schöpfungen herabzusetzen suchen. Wenn Wissenschaftler es vor zweihundert Jahren gewagt hätten, das hohe Alter des Planeten anzudeuten, oder auf die Möglichkeit anderer bewohnter Welten hinzuweisen, würden ihre Zeitgenossen wahrscheinlich von dem erprobten Rechtsmittel des Brandpfahles Gebrauch gemacht haben. Und man kann ebenso gewiß sein, daß selbst heute irgendeine gemäßigte Theorie als Betrug angegriffen werden wird, obwohl sie auf Experimenten begründet ist. Somit betrachten die Menschen das Schicksal dieses Planeten als das Alpha und Omega des ganzen Weltalls. Es wird viel Überredung erfordern, die Menschheit daran zu erinnern, daß das Zeitalter des Feuers in allen verkündeten Bünden vorhergesagt worden ist.

617. Es ist fast unmöglich, eine Idee der bevorstehenden Gefahr des feurigen Eindringens zu

übermitteln. Zahlreiche Anzeichen sind dafür vorhanden, aber die Menschen weigern sich, im Winter an den Sommer zu denken. Niemand begreift, daß die Halsstarrigkeit der Nationen nicht durch die Methoden des vergangenen Jahrhunderts beseitigt werden kann. Die Lehre über die subtilsten physischen Prozesse

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setzt überall etwas voraus, was der Definition nicht zugänglich ist. Man muß dieses „Etwas" auch in den Prozessen nationalen Aufbaus annehmen. Das Studium der Völkerkunde ist für die Vergegenwärtigung des beklagenswerten Zustandes des Planeten sehr nötig. Ein Begriff der Welt, der die unsichtbare Welt umfaßt, wird die Psychologie der Menschen ändern. Aber dies liegt noch in weiter Ferne! Selbst in den Kreisen, die sich der psychischen Forschung widmen, werden die Resultate der Experimente nicht ins Leben übertragen. Nach ihren Experimenten bleiben die Menschen wie zuvor. Nichts sollte den Menschen jedoch davon abhalten, sein Wissen mit anderen zu teilen und das Wachstum des Bewußtseins zu fördern. Hierin zeigt sich Liebe für seine Mitmenschen.

618. Überall ist angedeutet worden, daß Leiden der beste Reiniger und das beste Mittel ist, den Pfad

zu verkürzen. Unter den gegenwärtigen Umständen auf der Erde ist dies zweifellos wahr. Doch könnte die Welt mit einer unabänderlichen Bedingung des Leidens erschaffen worden sein? Nein. In der Tat, die Große Schöpferische Tätigkeit sieht keine Notwendigkeit für Leiden voraus. Mit ungeheurem Eifer treiben sich die Menschen in den Kreis des Leidens hinein. Seit Millionen von Jahren haben die Menschen versucht, bloße Zweifüßler zu werden. Sie bemühen sich, die Atmosphäre der Erde mit Bosheit zu belasten. Wahrlich, jeder Arzt wird bezeugen, daß es ohne das Böse kein Leiden geben würde. Laßt uns die Fähigkeit, Leiden zu vermeiden, als einen Schritt zum Guten bezeichnen. Wahrhaftig, der Durchgang des Guten durch den Schmelzofen des Feuers schließt das Gefühl des Leidens aus. Somit hebt feurige Verklärung den Menschen selbst auf Erden über den Begriff des Leidens hinaus. Man sollte Leiden nicht vermeiden, denn ohne Leiden ist keine irdische Errungenschaft möglich. Doch jeder, der das Ziel zu erreichen bereit ist, sollte die Feuer seines Herzens entzünden. Sie werden die Wegweiser für den Pfad und ein Schild sein, der nicht von menschlichen Händen verfertigt worden ist. Jemand hat gefragt: „Wie erkennt der Herr diejenigen, die sich Ihm nähern? " Die Antwort ist: „Durch das Feuer ihres Herzens." Wenn uns die Macht des Feuers in Erstaunen setzt, das uns selbst hier umhüllt und unsere Gewänder durchdringt, wie können wir dann verstehen, wie überirdisch der Glanz der Feuer entlang der Kette der Hierarchie ist!

619. Die Menschen glauben irrtümlicherweise, daß giftige Gase nur das irdische Leben zerstören; m

den tödlichen Gasdämpfen liegt viel größere Gefahr - sie verunreinigen die Schichten der Atmosphäre; um es anders auszudrücken, sie lösen die chemische Zusammensetzung der Himmelskörper auf. Die Gase gefährden nicht nur das Leben, sondern sie können auch den Planeten aus dem Gleichgewicht bringen. Sicherlich, wenn selbst das Gas von Düngerfeuern sehr schädlich für den Intellekt ist, was soll man dann über die Abgase von Fabriken und vor allem, was über die Kriegsgase sagen? Diese letzte Erfindung ist die Krone menschlichen Hasses. Eine gesunde Generation kann nicht geboren werden, wenn das Böse in die Grundlage des Lebens gelegt wird.

620. Außerdem ist es die größte Schande, daß die Menschheit selbst heute noch Hexerei ausübt,

bestimmt die schwärzeste Zauberei, die auf das Böse erpicht ist. Eine solche bewußte Zusammenarbeit mit den dunklen Kräften ist nicht weniger fürchterlich als Giftgase. Es ist unglaublich, daß Menschen, die sich als innerhalb der Religion des Guten zu sein betrachten, die schrecklichste Zauberei fortbestehen lassen. Ich würde diese schwarze Gefahr nicht erwähnen, wenn sie nicht heute einen so ungeheuren Umfang erreicht hätte. Die unausstehlichsten Ritualismen sind wieder eingeführt worden, um den Menschen Schaden zuzufügen. In ihrer Unwissenheit sind die Massen zu Massenzauberei verlockt worden. Es ist nicht statthaft, eine solche Zersetzung des Planeten zu erlauben! Es ist unzulässig zu erlauben, daß es den dunklen Kräften gelingt, die ganze Evolution zu vernichten. Zauberei ist nicht erlaubt, da sie einen Druck auf den Raum ausübt, welcher der Natur widerspricht. Überall legt Betonung auf die Gefahr der Zauberei.

621. Es ist ein natürlicher Wunsch, wissen zu wollen, wie die Übergänge in verschiedene Sphären

vollbracht werden. Es ist nicht schwer zu verstehen, daß gereinigtes Agni der entscheidende Faktor ist. Wenn wir einen Ballon allmählich mit brennbarem Gas füllen, wird er anfangen, sich entsprechend emporzuheben. Wenn der Ballon das Gas nicht halten kann, wird er herabsteigen. Dies ist ein grobes Beispiel des Prinzips, das für den Übergang in die verschiedenen Sphären der Subtilen Welt maßgebend

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ist. Das subtile Wesen kann allein emporsteigen, wenn sein feuriger Samen entsprechend gefüllt ist. Feuer — das umwandelnde Element — hilft dabei, sich den neuen und höheren Bedingungen anzugleichen. Agni erleichtert das Verstehen der Sprache jeder Sphäre, weit die Wechselbeziehungen der Wesen verfeinerter werden, wenn der Aufstieg gemacht wird. Natürlich verläßt die Hohe Führung die Strebenden nicht, aber um die Führung aufzunehmen, ist Hingabe erforderlich. Auf diese Weise kann ein Wesen die Leiter emporsteigen — es gibt kein anderes Symbol, das den Aufstieg des Geistes genauer erklären kann. Wenn ein Wesen auf einer Stufe festgehalten wird, ist die Ursache in der Aura sichtbar. Soviele Reisende sehen sich unerwarteterweise ein paar Stufen tiefer! Der gewöhnliche Grund für einen solchen Rückgang ist irgendeine irdische Erinnerung, die ein lebhaftes Verlangen hervorruft. Der Führer hält große Geduld für unentbehrlich, um die Strauchelnden zu beschützen. Aber man sollte nicht zu oft Gebrauch von dieser kostbaren Energie machen. Das Wesen, das den Grund selbst entdecken kann, wird tatsächlich schneller emporsteigen. In der Tat, der Aufstieg wird von der Freude neuer Gefährten begleitet, und schließlich vergeht die irdische Schlange des Neides, und schöpferische Gedankentätigkeit wird nicht mehr durch die Ströme der Bosheit gehindert. Doch man sollte sich schon jetzt für Beweglichkeit des Bewußtseins vorbereiten. Ein erstarrtes Bewußtsein vereitelt das Streben von Agni. Wir sollten uns also die Leiter des Aufstiegs vollkommen klar und deutlich im Geiste vorstellen.

622. Man sollte den freien Willen der Menschen keineswegs verletzen. Die Lehre vom Licht wandelt

das Leben um, wenn der Geist freiwillig die Notwendigkeit des Emporstiegs erkennt. Darum belastet andere nicht mit Ermahnungen. Die Menschen werden sich allein vervollkommnen und das Ziel erreichen. In der Geschichte der Menschheit kann man erkennen, wie der Geist der Menschen seinen Weg zum Licht findet. Durch sein Licht findet jeder Geist den Pfad auf seine eigene Weise. Viele sind nicht gewillt, alles, was angeboten wird, anzunehmen, da sie allein irgendeine geheime Annäherung , zur Wahrheit suchen. Man muß die größte Vorsicht mit solchen unabhängigen Probejüngern üben; nicht jeder liebt das Prinzip eines Chores. Beobachtung wird die geeignetsten Maßnahmen eingeben. Man muß menschliche Eigenheiten jedoch ruhig annehmen. Selbst Sandkörner unterscheiden sich von einander. Doch wer sollte der Individualität Ehrerbietung erweisen, wenn nicht der Diener des Lichtes! Man sollte also nichts durch Gewalt zu erreichen suchen. Es heißt: „Obwohl ein Mensch heute das Licht nicht suchen mag, morgen mag er es unter Tränen zu erlangen suchen."

623. Ich lobe Euch, daß Ihr keine Verwunderung gezeigt habt, als Ihr hörtet, daß ein Schuß keine

Wirkung auf die hypnotisierte Frau ausübte. Es ist ein weiteres Zeugnis dafür, daß psychische Energie physische Gesetze beherrscht. Man sollte zahlreiche Beispiele im ganzen Leben beobachten. Außer in Fällen, wo ein Befehl von außen vorliegt, machen wir oft von unserer eigenen psychischen Energie Gebrauch und lenken mit ihrer Hilfe die mächtigsten feindlichen Pfeile ab. Man sollte sich daran erinnern, daß die Verbindung mit der Hierarchie stärker als eine Rüstung ist. Auf welche Weise sind viele Kämpfer und Führer direkter Gefahr entgangen? Gerade durch die Verbindung mit den Höchsten. Die Offenbarung einer solchen Verbindung erfordert das beständige Behalten des Ebenbildes des Herrn im Herzen. Man kann die unwegsamsten Abgründe durchqueren, wenn die Verbindung mit dem Herrn stark ist. Doch wenn die Verbindung nur vorübergehend ist, kann der Schutz unterbrochen werden. Demgemäß sollte man die Beweise im Leben beobachten. Sie ermöglichen viele bemerkenswerte Beispiele für die Macht der psychischen Energie und die Gegenwart der Kräfte des Lichtes.

624. Selbst unter gegenwärtigen Formen sind zahlreiche tierähnliche Menschen zu finden Solche

Mißbildungen werden gewöhnlich einem großen Schreck oder Schock zugeschrieben, den die Mutter erlitten hat. Doch trotz vieler Erklärungen wird die hauptsächliche Ursache gewöhnlich übersehen. Es mag verstanden werden,, daß gewisse Wesen in der Subtilen Welt zu Anfällen von fleischlichen Genüssen geneigt sind. Während dieser Verdunkelungen sinken sie zur Stufe des Tierreiches herab. Außerdem nimmt Agni in einem solchen Maße ab, daß die Tierprinzipien von den Gefallenen Besitz ergreifen. Natürlich können sie mit. der Zeit wieder emporsteigen, doch der tierische Kontakt ist so mächtig, daß er bei der Wiedergeburt in eine tierische Form umgewandelt werden kann. Manchmal trägt Vererbung zu solchen tierähnlichen Wiedergeburten bei denn niedrigstehende Geister ziehen entsprechende Formen für

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sich vor. Und zuweilen ist es weder Atavismus noch Vererbung, sondern ein bedauerliches Untertauchen in die Tierwelt, welches das Siegel des Irrsinns aufdrückt. Wieder ist es lehrreich, zu beachten, wie die Abnahme von Agni die Erscheinungen von tierischen Neigungen erlaubt.

Agni, der Erlöser, führt zu schönen Welten, aber man muß ihn hegen und darf seine Existenz nicht vergessen. Viele Geister stampfen schändlicherweise an einem Platz herum und fürchten sich sogar vor Agni, obgleich sie sich nicht zu einem tierischen Zustand erniedrigen. Während ihrer irdischen Wanderungen haben sich diese ängstlichen Menschen vor allem was existiert gefürchtet, und Feuer war für sie der fürchterlichste Begriff. Sie haben das Licht vergessen, das sie zur Welt der Schönheit emporheben könnte, und Furcht ist ein armseliger Ratgeber.

625. Eine gesättigte Lösung bildet Kristalle; verschiedene Gegebenheiten gehen auf ähnliche Weise

von statten. So ruft die Sättigung des Denkens Handlung hervor. Durch Denken wird physische Wirkung hervorgerufen. Ebenso ruft die Sättigung des Karmas schließlich physische Folgen hervor. Viele ängstliche Menschen versuchen karmische Folgen aufzuschieben, doch ein feuriger Geist ist weise und beschleunigt den Vorgang auf jede mögliche Weise. Er versteht, daß die Enden eines zerrissenen Stoffes den Aufstieg nur hindern können. Häßliche Verwirrung sollte den Eilenden nicht stören. Er erkennt in seinem. Herzen, daß sich das Unvermeidliche ereignen muß und freut sich, daß man durch alles hindurchkommen kann — die Kraft von Agni ist in ihm.

626. Geben ist das grundlegende Prinzip der feurigen Göttlichkeit des Geistes. Die Analogie mit Feuer

ist in allen Entwicklungsstadien auffallend. Von den gröbsten Lebensformen bis zu den höchsten wird Geben offenbart. Man sollte nicht protestieren, wenn ein Wilder, der den Wert geisti gen Gebens nicht kennt, seiner Gottheit seine Haushaltsschätze opfert. Auf solchen Umwegen gelangt die Menschheit zum höchsten Geben. Wesen erhabenen Geistes verstehen Geben als eine freudige Pflicht. Man sollte nach diesem Grad der Feurigkeit streben, denn dann wird das Gleichgewicht mit dem feurigen Prinzip hergestellt und Geben wird Empfangen. Dann nimmt unser Wesen, das bereits frei vom kleinen Ich ist, die höchsten Gaben entgegen. Und in einem solchen beschleunigten Austausch findet ein Energiezufluß statt. Diese beständige Neubildung erneuert das Bewußtsein und erspart dem Menschen die Bewüßtseins Unterbrechungen während des Überganges in die Subtile Welt. So kann man sich an den Austausch von Substanzen, sowohl im Niedrigsten als auch im Höchsten erinnern. Der unaufhörliche Austausch beseitigt die Grenzen zwischen dem Höchsten und den Niedrigsten, mit anderen Worten, er hebt das allgemeine Niveau empor. Solche Arbeit wird unsere Nächsten fördern, weil sie dadurch in die Bahn des Strebens des Bewußtseins hineingezogen werden. Offenbart Verständnis für den Austausch von Energien.

627. Zuweilen hört Ihr scheinbares Wehklagen und das Getöse von Stimmen. Dies sind tatsächlich

Widerhalle aus den Schichten der Subtilen Welt. Diese erreichen uns entweder durch unsere inneren Zentren oder als Resultat einer Spannung von Strömen. Bei Uns werden Wahrnehmungen der Subtilen Welt in Stimmen umgewandelt, die anscheinend physisch sind, doch Ihr wißt, daß die Subtile Welt keine solchen physischen Laute besitzt, wie wir sie kennen. Energien werden also den verschiedenen Schichten entsprechend umgewandelt. Der Widerhall von Schwingungen um die Erde herum ist stark, doch in ihrem verfeinerten Zustand werden sie einfach ein gewisser Aspekt der Elektrizität, der für irdische Äugen unsichtbar ist. Ebenso ist auch eine subtile Schwingung .in ihrer höchsten Spannung unhörbar. Man kann lehrreiche Veränderungen in verschiedenen Welten beobachten, doch das Prinzip von feurigen Erscheinungen bleibt durchweg unversehrt.

628. Der Verlust der Religion hat die Bewegung aufgerüttelt. Ohne Gott gibt es keinen Pfad. Nennt

Ihn wie Ihr wollt, das höchste hierarchische Prinzip muß beachtet werden, sonst bleibt nichts, woran man sich festhalten kann. Man muß also verstehen, wie das Emporstreben des Willens der Menschen den Planeten wie ein schützendes Netz umgibt.

629. In primitiven Glaubensbekenntnissen war die Anbetung der Gottheit auf Furcht begründet.

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Doch Furcht ruft Schrecken und unvermeidliche Entrüstung hervor. Es ist der menschlichen Natur angeboren, das Wissen im Bewußtsein zu bewahren, daß die Quelle der Quellen nichts mit Schrecken gemein hat. Wer Liebe zu Gott fühlt, kann Seinen Namen in seiner eigenen Sprache äußern. Nur mit einem solchen alles durchdringenden Begriff kann man eine würdige Verehrung ausdrücken. Nichts auf Erden kann das Feuer so sehr entfachen wie Liebe. Keine bestehende Herrlichkeit ist der Liebe vergleichbar. Die Menschen schämen sich nicht, Ärger und Gereiztheit in ihren niedrigsten Formen zu offenbaren, doch der heilige Begriff der Liebe wird von Verwirrung und sogar Spott begleitet.

Ein Mann, der es wagt, liebevolle Hingabe zu zeigen, wird bereits als etwas zweifelhaft betrachtet; aus dieser Verwirrung grundlegender Begriffe entspringt das Weltchaos. Das menschliche Herz kann nicht ohne das Streben zur Quelle der Quellen gedeihen - unaussprechlich in Worten, doch durch das Feuer des Herzens erkannt. So laßt uns inmitten von verletzten Weltgrundlagen die Feuer des Herzens und der Liebe für den Höchsten entfachen. Laßt uns erkennen, daß selbst die Wissenschaft durch ihre Relativität den Pfad zur Unbegrenztheit offen hält. Kann man inmitten der Herrlichkeiten der Welten in Bosheit, Mord und Verrat verweilen? Nur Dunkelheit kann alle heimtückischen Verbrechen beherbergen! Kein Gesetz rechtfertigt bösen Willen. Böser Wille ist schrecklich, denn er führt in die Dunkelheit. Doch auf welche irdische Weise kann man allein den Sieg über Dunkelheit davontragen? Wahrlich, nur durch das Feuer der Liebe.

630. Sie werden fragen: „Wie können wir augenblicklich am besten auf Erden dienen, um den größten

Nutzen bewirken? " Man muß die Gesundheit der Erde' wiederherstellen. Auf unzählige Art und Weise muß man die Weltaufgabe der Erneuerung durchführen. Man muß bedenken, daß die Menschen die Naturschätze der Erde erbarmungslos zerstört haben. Sie sind bereit, die Erde und die Luft zu vergiften. Sie haben die Wälder, diese Speicher des Pranas, verwüstet. Sie haben Verheerung unter dem Tierleben angerichtet, wobei sie vergessen haben, daß tierische Energie die Erde nährt. Sie glauben, daß unerprobte chemische Mischungen Prana und irdische Ausstrahlungen ersetzen können. Sie plündern die Naturschätze, ohne zu berücksichtigen, daß das Gleichgewicht aufrecht erhalten bleiben muß. Sie denken nicht über die Ursache der Katastrophe von Atlantis nach. Sie ziehen die Tatsache nicht in Betracht, daß chemische Verbindungen den Lauf eines Jahrhunderts hindurch untersucht werden müssen, denn eine einzige Generation kann die Symptome der Evolution oder Involution nicht bestimmen. Die Menschen berechnen gern Rassen und Unterrassen, doch die ganz einfache Idee, das Plündern des Planeten zu berechnen, kommt ihnen nicht in den Sinn. Sie glauben, daß sich das Wetter durch irgendeinen Gnadenakt aufklären und der Wohlstand der Menschen zunehmen wird! Doch das Problem der Wiederherstellung der Gesundheit kommt ihnen nicht in den Sinn. Darum laßt uns die ganze Schöpfung lieben.

631. Der Rückgang des irdischen Gartens ist gefährlich. Niemand denkt über die Bedeutung der

Gesundheit des Planeten nach. Ein Gedanke darüber — ein einziger Gedanke — würde an sich schon einen räumlichen Impuls hervorrufen. Man kann die Quelle der Quellen und alle Schöpfungen der Erhabenheit des Denkens lieben lernen.

632. Bei der Aneignung von Eigenschaften kann man sich nicht an ein System oder an eine bestimmte

Reihenfolge halten. Wer im Herzen die Notwendigkeit fühlt, Geduld zu erlangen, sollte sich diese Aufgabe stellen. Wer danach strebt, Mut zu entwickeln, sollte diese Erfahrung sammeln. Man kann es demjenigen, welcher über Erbarmen nachdenken- möchte, oder der sich in Zusammenarbeit auszudrücken wünscht, nicht verbieten. Noch schlimmer sind traditionelle Zwangsmethoden, die den Jünger zwingen, nach der Eigenschaft zu streben, die ihm am fernsten steht, und die noch nicht aufgenommen werden kann. Bei aller Disziplin der griechischen Schulen der Philosophie war es verboten, dem freien Willen eines Schülers Zwang aufzuerlegen. Zum Beispiel waren alle Schimpfworte durch gütliches Abkommen verboten, ohne Zwang, denn sonst könnte ein Mensch mental noch größere Beschimpfungen senden. Man sollte den Anfängern entschieden die Notwendigkeit andeuten, ihre Eigenschaften zu bessern, doch in der Reihenfolge, die ihnen beliebt. Die Feuer des Herzens entzünden die Zentren der Individualität entsprechend. Man sollte also diese feurigen Wegweiser zu würdigen wissen. Es muß verstanden werden, warum Wir so sehr auf einer natürlichen Umwandlung des Lebens bestehen. Wir tun es darum, weil sonst

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die Wirkungen der Abweichung von der wahren Natur des Strebens eine Verletzung aller Grundlagen zur Folge haben würden.

633. Bündnisse wurden in alten Zeiten durch Sprünge durch Feuer besiegelt. Beim Ablegen eines

Eides wurde die Hand über Feuer gehalten. Als Zeichen der Weihung ging man durch Feuer. Der Gebrauch von Feuer für das Ablegen solcher Zeugnisse findet sich in allen Zeitaltern. Dies muß als Anerkennung des feurigen Elements der Reinigung verstanden werden. Selbst beim Denken sollte man es sich zur Gewohnheit machen, den Gedanken sozusagen durch das Feuer des Herzens anzuspannen. Dieser Rat muß in die Tat umgesetzt werden. Man kann in dieser Haltung einen Augenblick der Wonne fühlen, die sozusagen die Wärme des .Herzens hervorruft. Das Gefühl von Wärme oder Druck oder Zittern im Herzen wird die Beteiligung der Energie des Herzens bestätigen. Man sollte diese Andeutungen nicht nur als Vorbereitung zur Feurigen Welt betrachten. Intensität von vielen vorerwähnten Eigenschaften wird für die Feurige Welt selbst nötig sein.

634. Selbstkontrolle ist eine sehr komplizierte Eigenschaft. Sie schließt Mut, Geduld und Erbarmen

ein. Doch Mut darf kein Ärger werden, Erbarmen sollte nicht der Hysterie nahekommen, und Geduld darf keine Heuchelei sein. Selbstkontrolle ist also kompliziert, doch sie ist beim Eintritt in die Höheren Welten dringend notwendig. Man sollte diese durch Synthese auf- gebaute Eigenschaft mit äußerster Sorgfalt entwickeln. In der Schule sollten die Schüler den unerwartetsten Umständen gegenübergestellt werden. Der Lehrer sollte den Grad beobachten, bis zu dem Beeindruckungen bewußt aufgenommen werden. Dies ist nicht die strenge spartanische Schulung in körperlicher Ausdauer und Wendigkeit, es handelt sich um das Heranziehen der Energie des Herzens, um die Dinge mit Würde zu erfassen. Nicht viele Menschen erinnern sich an Selbstkontrolle. Sobald sie die Grenzen des Gewöhnlichen überschreiten, fangen sie an, eine Reihe von seltsamen Bewegungen zu zeigen, unnötige Worte zu äußern und allgemein eine unnatürliche Haltung von Geist und Körper anzunehmen. Man kann sich vorstellen, wie solche Leute ihre Fassung verlieren, wenn sie die großen Grenzen überschreiten! Man muß sich daran erinnern, daß man in dem sich nähernden Licht seine eigene Lampe tragen muß, ohne das öl zu verschütten. Eine solche lenkende Vollkommenheit muß im physischen Zustand erlangt werden. Darum bitten erfahrene Menschen um Prüfungen; denn woran können sie sonst ihre Kraft bezeugen? Laßt jede irdische Tätigkeit zum Höheren Pfad führen. Laßt jeden Gedanken derartig sein, daß er vor der Feurigen Welt wiederholt werden kann.

635. Noch eine schwierige Errungenschaft — es ist nicht leicht, Hochachtung für irdische

schöpferische Tätigkeit zu erlangen, sich jedoch vom Gefühl des Besitztums zu befreien. Wer die Erhabenheit der Unbegrenztheit fühlt, wird bestimmt die ganze Inkommensurabilität illusorischen Besitztums auf einem so vergänglichen Ort wie die Erde verstehen. Wer die Größe der Schöpferkraft des ; Denkens begreift, wird das Erhabene in der ganzen irdischen schöpferischen Tätigkeit hochachten. Darum laßt uns den Minen großen Pfad wahrnehmen und die Früchte unserer Arbeit denen j geben, die uns nachfolgen. Auf diese Weise werden j wir also den Wert der Arbeit nicht für uns bewahren, sondern für diejenigen, welche uns folgen j und dieses Band der Vervollkommnung fortsetzen, Auch muß dieser Gesichtspunkt hinsichtlich des Besitzes hier auf Erden im eigenen Herzen bezeugt werden, sonst werden wir ein äußerst beschwerliches Gefühl irdischen Besitzes in die Subtile Welt hinübernehmen. Die Menschen sollten den Begriff innerer Vervollkommnungsfähigkeit mit der Annahme der Schönheit irdischer Dinge verbinden.

Schönheit für viele, ist dies nicht ein ersprießliches Feuer für die Wanderer? Somit wird das Verfeinern seines eigenen Wesens für andere eine ehrenwerte Entscheidung sein.

636. Die Zeiten sind sehr verwickelt. Der Haß unter den Menschen hat außerordentliche Proportionen

erreicht. Man kann nicht mehr von der früheren Feindseligkeit der Sippen in alten Zeiten reden. Dies war Kinderspiel im Vergleich mit dem heutigen Haß. Darum laßt uns die Selbstkontrolle offenbaren, von der Ich sprach.

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637. Wer dem Strom Trotz bietet, wählt feste Steine. Er versteht, wem und wann er die Lehre anvertrauen darf. Der Vogel des Lebens, der leuchtende Schwan, offenbart auch direktes Wissen darüber, wo die Grenze der Nützlichkeit liegt. Die Festsetzung dieser Grenze kann nicht in menschlicher Sprache ausgedrückt werden. Sie kann unveränderlich gefühlt, jedoch nicht mit physischen Maßen berechnet werden. Auf diese Weise wird ein großes Prüfungsverfahren für jeden Verrat herbeigeführt. Eine weitere große Prüfung bildet die Annahme der Heimatlosigkeit. Dieser große Begriff der Heimatlosigkeit mag vielem Spott preisgegeben werden. Für das irdische Denken ist der Begriff eines Heimes eine absolute Notwendigkeit. Wenn jemand es wagen würde, sich in bezug auf ein Haus aus Licht zu äußern, würde er für einen Irrsinnigen gehalten werden. Darum ist ein Wechsel irdischer Wohnorte eine zweckmäßige Erweiterung des Begriffes. Eine weitere große Prüfung ist das Hören jeden Gedankens. Der erbärmliche Begriff irdischer Verschwiegenheit führt die Menschen zu vielen Irrtümern. Das Gefühl des Stolzes und des Egoismus lehnt sich gegen das Nicht Vorhandensein von Verschwiegenheit auf, doch die Mitarbeiter der Hierarchie des Lichtes verstehen diese Stufe der Zusammenarbeit bereits. „Ich bin bereit", sagen sie, und beeilen sich, ihr Herz zu öffnen. Die erfolgreich erworbene Meisterschaft über alle Prüfungen liegt in unserem Herzen und besteht in unserer Liebe zum Herrn. Können Hindernisse vorhanden sein, wenn wir mit Liebe erfüllt sind? Selbst irdische Liebe bringt Wunder hervor. Vervielfältigt die feurige Liebe zur Hierarchie nicht unsere Kräfte? Diese Kräfte helfen Heimatlosigkeit in ein schönes Heim umzuwandeln, das unermeßlich und unbegrenzt ist! Man kann inmitten eines Nebels der Zufriedenheit nicht an schöne Welten denken. Es heißt, daß Hunger den Pfad zu Gott hindert, doch wir wollen auch noch hinzufügen, daß Zufriedenheit wie trübes Gewässer ist. Wer den Unterschied zwischen Hunger und Zufriedenheit versteht, wird in den Strom eintreten. Doch wer das Licht berührt, wird in -einen Vogel des Lebens umgewandelt werden. Solange der Vogel des Lebens eine poetische Abstraktion bleibt, ist der Geist noch nicht bereit.

638. Es heißt: „Betritt das Feuer nicht in entflammbaren Gewändern, sondern bringe eine feurige

Freude." In diesem Hinweis liegt die ganze Vorbedingung für Verbindung mit der Feurigen Welt. Wahrlich, selbst die Gewänder der Subtilen Welt sind nicht immer für die Feurige Welt geeignet. Ebenfalls muß die Freude des Emporstiegs jede irdische Freude übertreffen. Sie muß leuchten und durch ihr Licht ein Leuchtfeuer für die Vielen sein. Wer kann dann Freude und Licht verhöhnen? Der Maulwurf kennt die Anziehungskraft des Lichtes nicht; und nur ein böser Geist versteht nicht, was Freude ist! Wenn Ihr Euch an Blumen erfreut, wenn Ihr in Gedanken in ihre wunderbare Struktur einzudringen sucht, in die Erschaffung eines kleinen Samenkorns, wenn Ihr den frischen Duft schätzt, habt Ihr die Subtile Welt bereits berührt. Selbst in den Blumen der Erde, in dem Gefieder der Vögel und in den Wundern der Himmel kann man gerade jene Freude finden, die einen für die Pforten der Feurigen Welt vorbereitet.

Vor allem darf man nicht unempfänglich für Schönheit sein. Wo kann man einen besseren Rahmen finden als Freude an Hingabe, am Streben, an Unermüdlichkeit? Inmitten irdischer Umstände muß man lernen, das zu finden, was auf alle Welten anwendbar ist. Im Augenblick des Hinübergehens in die Subtile Welt wird keine Zeit für Überlegung vorhanden sein. Die Erleuchtung durch Freude kann und muß augenblicklich erfolgen. Somit wird das Bewußtsein tatsächlich durch Freude bewahrt. Aber man darf nicht einmal eine Stunde hier auf Erden verlieren, um zu lernen, sich über jede Blume zu freuen.

639. Laßt die Tage großer Heldentaten in Eurem Gedächtnis leben. Wie Frühlingsblumen können sie

Euer Bewußstein erneuern. Die Arbeit der Errungenschaften war schwer, weil sie vom Bewußtsein der Massen ausgeschlossen war. Gewöhnlich kennt ein großer geistiger Arbeiter seine wahren Mitarbeiter nicht; nur selten kann er ihnen aus weiter Ferne seine Grüße senden. Darum tut Ihr recht daran, wenn Ihr in Euren Schriften auf das Senden von Grüßen über weite Entfernungen hinweist. Auf diese Weise wird Freundlichkeit und Seelenverwandtschaft ausgedrückt.

640. Man mag sich zuweilen fragen, warum und wie die Menschen einander nach vielen

Inkarnationen wieder begegnen können. Es gibt viele Gründe dafür, aber der hauptsächliche Grund ist der kosmische Magnet. Man kann bemerken, daß die Menschen gerade durch das Gefühl einer karmischen Verbindung zueinander angezogen werden, nichts kann den Schuldner zurückhalten. Doch irdische

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Begriffe machen es schwer, Unbegrenztheit mit der Offenbarung von Karma zu verbinden. Wie groß muß. die Anziehung sein, um so abweichende Energien in Übereinstimmung zu erhalten. Überdies, eine Seite wird stets versuchen zu entfliehen aber das Gesetz wird sie zu der unveränderlichen Vergegenwärtigung der Unausweichlichkeit führen.Hierin kann man eine psychische Anziehung beobachten, welche die Einheit des grundlegenden Gesetzes nur beweist. Die Menschen finden es auch schwer, die Tatsache anzunehmen, daß Inkarnationen psychischen Begriffen gemäß und nicht irdischen Unterschieden entsprechend variieren. Nicht viele werden verstehen, daß ein König sich als Arbeiter finden mag, und daß ein Schuhmacher ein Senator werden kann. Doch der Begriff von Agni löst das Rätsel des Wechsels. Der Wechsel der Existenz wird Agni entsprechend zugewiesen Die feurige Energie übermittelt uns die überirdischen Handlungen. Wir schätzen keine irdischen Aufstande in Gestalt von Morden. Nur Erleuchtung ist der wahre Sieg von Agni.

641. Kraftersparnis unterscheidet denjenigen welcher m den Strom eingetreten ist. Keine sinnlose

Kraftverschwendung ist dort möglich, wo der Wert von Energie gewürdigt wird. Wenn wir ein kostbares Heilmittel haben, das nicht wieder er- setzt werden kann, sollten wir es sinnlos vernichten? Man muß Agni tatsächlich als die kostbarste Substanz annehmen. Man muß sich über die Schwierigkeiten klarwerden, diese Energie zu entwickeln und begreifen, daß es unmöglich ist, für ihre übermäßige Verausgabung Ersatz zu finden. Man muß dieses göttliche Feuer einfach mit besonderer Sorgfalt hüten. Wer dunkle Flüsterer zulassen kann, bewahrt Agni nicht. Selbst in Augenblicken besonderer Bestürzung muß man Selbstkontrolle bewahren, von der Wir bereits gesprochen haben. Viel ist gesagt worden, aber man sollte es in die Tat umsetzen. Niemand wünscht, daß Zeit in Faulheit verbracht werden sollte, aber Schlaf und der wachende Zustand sind beide Teile derselben Tätigkeit. So sollte man auch in diesem Zusammenhang nicht nur nach irdischen Maßen urteilen. Laßt die Menschen sich unverzüglich an den Gedanken an die beiden Welten gewöhnen. Denken — eins und in alle Ewigkeit bestehend — darf nicht auf die irdische Ebene allein begrenzt werden.

642. Der Same des Geistes bedarf sozusagen stärkender Schläge. Todesartige Zufriedenheit und

sinnlose Verschwendung des Lebens sind Handlungen, die der Natur widersprechen. Die Menschen können den heilsamen Charakter der Schläge, die den Menschen wie Explosionen eines Motors vorwärtstreiben, nicht begreifen. Die Explosionen von Energie setzen die Menschheit in Bewegung. Man muß den Grad erkennen, bis zu dem Agni gerade während der Offenbarung von Energie zu handeln beginnt. Man kann viele Beispiele in der Natur beobachten, aber die Menschen ziehen es vor, sich von dem Gesetz der Einheit auszuschließen. Es ist wahr, daß die Schläge als bewegende Kräfte ohne ein Verständnis für die Zukunft unbegreiflich sind. Sie können Anlaß zu Beschwerden und Verzweiflung geben. Darum ist es so notwendig, die Grundlagen für Selbstvervollkommnung für die große Zukunft anzunehmen. Das Streben nach der Zukunft wird bereits ein Zeugnis von Agni sein. Haltet es nicht für überflüssig, daß Agni und die Zukunft wieder besprochen werden. Das kleine Kind muß mit seinem ersten Schmerz ausgesöhnt werden. Das Ausdrücken von Beschwerden bedeutet einen Mangel an Verständnis für die Lebensprobleme. Während der vorwärtstreibenden Schläge ist es besonders schwer, ihre wahre Bedeutung zu verstehen. Aber der Anfang einer heldenhaften Errungenschaft bedeutet an sich schon die Annahme der vorwärtstreibenden Schläge. Laßt uns die Formel von vorwärtstreibenden Schlägen nicht vergessen.

643. Wahrlich, man muß Unterscheidungsvermogen besitzen, um wahre Bedeutungen zu ermitteln. Es

gibt viele Illusionen und Phantome, die eine Beurteilung des wahren Fortschritts des Geistes verdunkeln. Viele Erscheinungen der dunklen Kräfte versuchen den Menschen zu verführen oder ihm Furcht einzujagen. Solche Angriffe sind besonders vorwiegend in der Nähe von Besessenen oder geisteskranken Menschen, die wie offene Tore sind und Wesen nicht nur zu sich selbst anziehen, sondern auch eine Art von Kanal für alle Menschen in der Umgebung bilden.. Die Grenzlinien von psychischen Krankheiten sind ganz unwahrnehmbar, darum rate Ich große Vorsicht an. Ich halte es für zwecklos, seine Kraft in Experimenten mit Besessenheit zu verausgaben, wenn die eigene schlechte Gesundheit das Gleichgewicht stört. Flüsterer können sich mit dem kränkelnden Ohr verbinden. Und nur ein festes Bewußtsein kann

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diese Giftschlangen sofort abschütteln. Ihr wißt bereits, daß keine Krankheit vernachlässigt werden sollte. Man muß sich sofort mit vitalen Kräften impfen und darf Agni nicht vergessen.

644. Wonne, Nirvana, Göttliche Nähe und alle entsprechenden Ausdrücke für den höheren Zustand

werden gewöhnlich in einem irdischen Sinne verstanden. So wird Wonne stets als eine hingerissene Vergessenheit und das Entzücken von einer Art von lässiger Ruhe verstanden, doch Vergess- Heit darf nur als Entfernung von allen irdischen Mitteln und Beispielen verstanden werden Wahrhaftig, warum solche begrenzten irdischen Weisen wenn man bereits durch die höheren Energien handeln kann? Ist es möglich, Göttliche Nähe mit Trägheit und einem Untertauchen in Vergessenheit zu identifizieren? Ein solches gegenseitiges Verhältnis wiederspricht der ganzen Bedeutung der Annäherung zum Höchsten Prinzip. Die Vereinigung mit dem Höchsten, diese Umwandlung durch die Höheren Energien, treibt den Menschen in erster Linie zu einer verstärkten Anspannung aller Kräfte. Selbst in äußerster Spannung darf ein Mensch nicht seine Selbstbeherrschung verlieren. Doch inmitten der Beziehung mit Feurigen Strahlen wird der Same des Geistes um so stärker entflammt, und sein Streben nach schöpferischer Gedankentätigkeit unbezähmbar werden. Man mag sich fragen, warum die Menschen die Bedeutung der Feurigen Welt zu begrenzen und herabzusetzen suchen. Sie wünschen sich in irdische Begrenzung zu kleiden und verlangen auch, daß die Bewohner anderer Welten in irdischen Körpern existieren und irdischen Bedingungen unterliegen müssen. Nur eine unentwickelte Vorstellungsfähigkeit kann das Weltall m solchem Maße begrenzen. Darum betone Ich die Entwicklung der Vorstellungsfähigkeit als Grundlage des Strebens zu den höheren Welten so sehr.

645. Wie kann der Mensch mental schöpferisch wirken, wenn er sogar unfähig ist, sich eine

wünschenswerte Umgebung für sich selbst vorzustellen? Wie kann er an die Verfeinerung von Formen denken, wenn er sie sich niemals in Gedanken bildlich vorstellt, um dadurch zu versuchen, seine Umgebung den Höheren Wesen entsprechend angemessen zu gestalten? Der innerste Kern besteht nicht in übertriebenem Aufwand sondern m Anpassung. Nur die Offenkundigkeit der Anpassung kann das geistige Bewußtsein emporheben. Die Völker des Altertums wandten sich dem Gesetz der Proportion zu und suchten die Losung in Zahlen, doch das feurige Bewußtsein geht über den Begriff von Zahlen hinaus und wirkt schöpferisch durch Unwandelbarkeit. Nichts wird in dieser Unwandelbarkeit, die das feurige Gesetz auf den irdischen Pfaden in sich widerspiegelt herabgesetzt. Auf diese Weise kann man allmählich das Höhere Gesetz wahrnehmen.

646. Schaumschlagen ist das Symbol der Weltentstehung. Wer einen so einfachen Prozeß als Symbol

einer großen Handlung angenommen hat hat wahrhaftig die Wechselbeziehung zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos verstanden Auf der physischen Ebene ist die spiralförmige Rotation die Grundlage für die Ansammlung von Substanz und Denken wirkt ebenfalls auf genau dieselbe Weise. Von den Gipfeln herab bis zum Chaos wird der Raum durch die Spiralen des Bewußtseins verstärkt. Denken wandelt sich spiralisch in Substanz um und durchdringt das ganze Weltall. Man muß die Umwandlung von Denken in Substanz verstehen und annehmen. Dies Zusammenschweißen erhält den Vorrat von Substanz aufrecht, denn Denken ist unerschöpflich. Auf Erden kann viel Nutzen aus der Vergegenwärtigung der Substantialität des Gedankens gewonnen wer den. Die Menschen fürchten sich besonders, das Gehirn zu übermüden, doch dies ist widersinnig weil Denken keine übermäßige Ermüdung verursachen kann. Geisteskrankheit wird durch verschiedene andere Unmäßigkeiten verursacht.

Rauchen, Trinken, übermäßige geschlechtliche Kraftverschwendung, Schläfmangel, übermäßiges Essen, Gereiztheit, eine ermüdende Niedergeschlagenheit, Neid. Verrat und viele andere Schrecken der Dunkelheit verursachen die Überanstrengung, die mentaler Arbeit zugeschrieben wird Als eine vorbeugende Kraft verursacht Denken nicht nur keine Ermüdung, sondern trägt auch zum Austausch höherer Substanzen bei. Das Denken für Übermüdung verantwortlich zu machen, ist gleichbedeutend mit der Verstoßung von Agni aus dem Herzen. Beide Leiter verbinden die Menschheit mit den Höheren Welten; man muß diese Fäden, ohne die man in das Chaos versinken kann, wertschätzen. Im Westen deutet Religion die Verbindung mit Gott, mit dem Höchsten Prinzip, an; dies bedeutet, daß jedes Band gehegt werden muß, und die wichtigste Verbindung wird durch den feurigen Gedankenprozeß gebildet.

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Darum muß man sich von der Furcht befreien, daß Denken Ermüdung verursachen kann. Doch wenn Ihr während des Denkprozesses Ermüdung bemerkt, sucht andere Ursachen; gewöhnlich sind sie naheliegend. Vielleicht liegt die Ursache nicht in Euch. Vielleicht ist vergiftete Luft durch das Fenster eingedrungen, oder das Feuerholz ist nicht rein. Geringfügige Ursachen rufen oft ernste Folgen hervor, und es ist besonders beklagenswert, daß ein lichttragender Gedanke als Ermüdungsquelle betrachtet werden sollte. Denken ist Gesundheit, Erneuerung, Substanzaustausch — auf diese Weise laßt uns die heilsame Eigenschaft des Denkens verstehen.

647. Wenn Ich sage: „Belastet Mich mehr", so weiche Ich nicht von der vorerwähnten Ökonomie, von

Kräften ab. Man sollte wissen, daß das Belasten, den Widerstand des Samens des Geistes entwickelt. Man kann das Gesetz der Schwerkraft nicht verwerfen. Auf diese Weise sollte man den Wert der Belastung verstehen. Jeder Seemann kann Euch über die Notwendigkeit des Ballastes für ein Schiff erzählen. Kein Seemann würde je daran denken, auf einem Schiff ohne Ladung in See zu stechen. Ebenso nützlich ist eine Last inmitten irdischer Stürme. Fürchtet Euch nicht, belastet zu werden, es wird nur das Feuer des Herzens offenbaren. Auf solche Weise sollte man jede Handlung erwägen. Und auf diese Weise sollte man jeden Rat beenden.

648. Die „Feurige Umarmung" bedeutet die Bildung eines Planeten, wenn eine Gesamtheit

chemischer Aggregate ihre mitwirkenden Kräfte zur Umarmung des Feuers hinaussendet. Sollte der Mensch als ein Mikrokosmos nicht nach der „Feurigen Umarmung" streben? Durch eine „Feurige Umarmung" wird der Mensch zu den höchsten Begriffen emporgezogen. Er fängt an, in seiner ganzen Umgebung feurige Substanz zu suchen. So umgibt er sich mit feurigen Harmonien und erkennt in den verschiedenartigsten Gegenständen ein Prinzip, das ihm nahesteht. Die Gegenstände, die einen Menschen mit offenen Zentren umgeben, zu beobachten, bedeutet feurige Harmonie wahrzunehmen. Man muß den Gewohnheiten feuriger Menschen Aufmerksamkeit schenken; trotz ihres weiten Ausblicks sind sie empfindungsfähig für ihre Umgebung. Sie fühlen vieles bis an die Grenze des Schmerzes, was von anderen unbeobachtet bleibt. Nicht grundlos heißt es, daß Feuer es während eines Wirbelwindes schwer hat. Gerade der irdische Wirbel spannt die Zentren an. Doch dies verursacht im wesentlichen keinen Schaden; im Gegenteil, es verursacht eine nützliche Spannung. Ein feuriger Mensch fühlt die Vergänglichkeit der irdischen Existenz tief und ist sich des höheren Pfades voll und ganz bewußt. Nichts kann den feurigen Menschen von seinem Ziel ablenken. Weder bei Tage noch bei Nacht vergißt er seinen vorherbestimmten Pfad. Es ist ihm gleichgültig, wo sein Aufstieg vollbracht werden wird. Seine körperliche Verfassung hat für den Strebenden jegliche Bedeutung verloren. Wir sollten dies nicht so verstehen, als ob es sich spezifisch auf das Leben von Heiligen bezöge, sondern sollten die Tatsache einer solchen Errungenschaft als im Leben möglich betrachten. Viele Zeichen sind der Menschheit gegeben worden; wir sollten sie nur nicht vergessen. Jeder von Euch erinnert sich an diese Marksteine, die über verschiedene Lebensjahre verstreut sind. Wenn die Tafeln offenbart werden, muß man sie einfach lesen und dem Licht mutig entgegengehen.

649. Ihr versteht bereits, warum es besser ist, zu wenig als zuviel zu sagen. Ihr kennt viele Beispiele,

wie das unvorbereitete Bewußtsein die Unterweisung entstellen kann. Man kann zeigen, wie die einfachste Andeutung verdreht wird, wenn sie einem unvorbereiteten Bewußtsein gegeben wird. Soviele irdische Erwägungen werden hereingebracht, um nicht-irdische Maße auf die Erde anzuwenden! Nicht nur vollkommen Fremde, sondern sogar diejenigen, welche bereits mit der Lehre vertraut sind, können durch Mangel an Verständnis nachteilig beeinflußt werden, darum habe Ich so großes Interesse daran, daß die Unterweisung dem Platz und Bewußtsein entsprechend gegeben wird. Manchmal muß man auch zwischen den Zeilen lesen, besonders wenn einige, die zweifellos Freunde sind, doch nicht verstehen, worauf hingewiesen wird. Es wird den Menschen sehr schwer, Unterweisung anzunehmen, die außerhalb ihres gewöhnlichen Niveaus liegt. Es liegen viele Beispiele von Menschen vor, die sich selbst begrenzen. Zum Beispiel - eine Frau hat Mann und Kinder verloren; sie sind ganz in der Nähe, doch sie wird ihren Verlust beklagen und sich nicht auf- raffen sie zu suchen. Dies ereignet sich nicht nur auf Erden, sondern auch in der Subtilen Welt Man muß hier und auch dort Mitarbeit und Beharrlichkeit entwickeln.

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650. In allen Lehren werden die dunklen Kräfte auf die Weise geschildert, daß sie ihre feurigen Pfeile

auf den Erleuchteten schießen. Dieser Kampf wird m schönen Symbolen beschrieben. Nicht weniger schön wird angedeutet, daß die böswilligen Pfeile ihr Ziel nicht erreichen, sondern ein schützendes Netz bilden. Wir sollten dies nicht gedankenlos betrachten; dies Symbol ist völlig wirklichkeitsnah, selbst vom Gesichtspunkt der modernen Wissenschaft. Die böswillige Flamme begegnet dem Großen Feuer des Herzens und wird ihm dienstbar und vermehrt nur das Agni des Großen Geistes Somit ist das Herz, das seine, ganze Macht offenbart, unbesiegbar. Im Falle eines Rückzugs sucht in der Nähe. Hat das Herz seine ganze Kraft aufrechterhalten? Ist nicht ein vorübergehender irdischer Umstand dazwischengetreten? Ist kein Selbstbedauern aufgekommen? Hat nicht ein furchtsames Zittern das Herz umwölkt? Und hat Zweifel nicht eine Bewölkung zugelassen? Wahrhaftig, wo das Agni des Herzens nicht umwölkt ist, kann es keine Niederlage geben. Oft scheint es dem Menschen, daß er seine Grenze erreicht hat, doch er wird durch eine falsche Vision getäuscht und eine große Weite liegt noch vor ihm, genau' dort wo der Sieg errungen werden kann. Vorzeitigkeit führt zu Mißgeschick.

651 Wieviele unabänderliche Wahrheiten sind verworfen worden! Sie sagen, daß ewiges Leben nicht

existiert. Doch es existiert. Sie sagen, daß die Subtile Welt nicht existiert. Doch sie existiert Sie sagen, daß keine Wechselbeziehung zwischen den Welten existiert. Doch sie existiert. Sie sagen daß keine Höhere Führung existiert. Doch sie existiert. Auf diese Weise möchten dunkle Leugner das Licht vom Herzen abblenden. Aber es gibt kein Schloß, das das Herz von der Erreichung des Zieles ausschließen kann. Man sollte nicht nur diskutieren und lesen, man sollte auch die Wärme des Herzens fühlen. Diese Wärme des Herzens kann gemessen werden; dies bedeutet, daß sie für einfache Apparate zugänglich ist. Agni wird den Weg zu jenem Land weisen, wo der Sieg des Herzens vorherbestimmt ist. Die Feurige Welt beruft zum Sieg.

652. Selbstvervollkommnung ist die schwierigste Errungenschaft. Die Menschen erfüllen diesen

Prozeß mit sovielen Widersprüchen, daß die Offenbarung wahrer Selbstvervollkommnung verdunkelt wird. Selbstvervollkommnung wird in erster Linie vereinfacht, wenn die Hierarchie angenommen wird. Jeder sollte sich darüber klar sein, daß die Vervollkommnung des Bewußtseins alle anderen Aspekte der Verbesserung in sich einbegreift, doch man kann die mechanische Besserung der Einzelheiten des täglichen Lebens nicht als Vervollkommnung anerkennen. Man mag den tödlichsten Degen schmieden oder das gefährlichste Gift entdecken, aber es ist unmöglich, eine solche verstandesmäßige Schlauheit als eine ehrenwerte Verbesserung anzusehen. Trotzdem ist es notwendig, festzustellen, was Selbstvervollkommnung ist, um die Ideen der Höheren Welten zu verstehen. Wir können zu einer Entscheidung darüber kommen, was schöne Errungenschaften sind, wenn wir uns selbst darüber klar sind, zu welchem Zwecke sie erreicht werden müssen. Wir werden nicht einmal an Errungenschaft denken, wenn wir keine Vorstellung davon haben, daß Verbesserung des Lebens wünschenswert ist. Bejahung der physischen Welt allein kann die wahre Bewußtseinsentwicklung nicht fördern. Nehmt zum Beispiel die Geschichte der Menschheit. Beobachtet wie kurz die Zeiten des Materialismus gewesen sind; sie haben durchweg zu blutigen Erschütterungen geführt. Wahrhaftig, die Gedankentendenz wurde rebellisch, und da der richtige Pfad verloren gegangen war, vermehrten sich Verbrechen. Selbstvervollkommnung ist nur durch Verfeinerung des Bewußtseins möglich, dadurch, daß es sich mit wertvollen Erscheinungen zu umgeben sucht. Auf diese Weise kann das Bewußtsein uns vor kleinen und schändlichen Gedanken schützen. Das Bewußtsein führt zur Feurigen Welt.

653. Entrüstung ist tatsächlich gerechtfertigt, wenn die Menschen ihre Stadt mit einem

ungeheuerlichen Turm krönen und obendrauf ein Wirtshaus bauen. Nicht zufällig haben Wir bereits auf dieses Symbol Bezug genommen. Fragt irgendjemand, womit er sich schmücken möchte, und Ihr werdet seinen Bewußtseinszustand entdecken. Nicht nur ungebildete Menschen, sondern auch oft die vernünftigsten, sind nicht abgeneigt, sich mit primitiven und gewöhnlichen Dingen zu schmücken. Zuweilen staunt man über ein Aufleuchten von Empfindungsfähigkeit in sogenannten Wilden, und man

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kann entsetzt über den absurden Pomp sogenannter zivilisierter Führer sein. Erwägt, wo mehr Herzensfeuer vorhanden ist, und wo es leichter ist, das Bewußtsein zu erwecken.

654. Wir wollen eine chinesische Sage über die Unerfaßbaren Verordnungen ins Gedächtnis

zurückrufen. Ein Mann ging an der Wohnstätte von acht Gesegneten vorüber und bemerkte, daß sie auf seltsame

Weise beschäftigt waren. Einer von ihnen lief herum und versuchte in die Luft zu springen. Als der Vorübergehende nach dem Grund für eine solche Übung fragte, antwortete er: „Ich erfasse die Unerfaßbaren Verordnungen." Ein anderer Gesegneter hielt seine Hände über das Feuer und bezog sich auf dieselben Unerfaßbaren Verordnungen. Ein Dritter stand in einem eiskalten Strom und sprach von denselben Unerfaßbaren Verordnungen. Auf solche Weise spannten acht Gesegnete ihre Kräfte an, um nach den Höheren Verordnungen zu streben. Der Vorübergehende dachte bei „Wenn selbst diejenigen, welche bereits Seligkeit erlangt haben, so angestrengt streben müssen, um die Verordnungen zu erkennen und zu erfassen, eine wieviel größere Spannung muß ich erreichen, damit der Höhere Wille mir nicht entgeht!" In dieser Geschichte kann man mehrere nützliche Begriffe erkennen. Erstens kann der Zustand größter Spannung tatsächlich die transzendentale Empfangsfähigkeit fördern. Zweitens befreit es den Menschen, der bereits Einweihungen empfangen hat, nicht unbedingt von der Gefahr, die Höheren Verordnungen nicht zu erfüllen. Drittens muß man alle Formen von Spannung willkommen heißen, um Harmonie mit der Höheren Welt zu erlangen. Wie oft blitzen die Unerfaßbaren Verordnungen durch den Raum und kehren wieder in die Schatzkammer des Nicht-Erfaßten zurück! Es ist überraschend, was für eine große Verletzung von gesellschaftlicher Konvention es ist, nur von den Unerfaßbaren Verordnungen zu reden. Einige grinsen in Unwissenheit, einige mißbilligen sie voller Stolz, einige nehmen Anstoß an Grausamkeit. So ignoriert jeder die Verordnungen auf seine eigene Weise — die subtilen Verordnungen, die im Äther verschwinden. So kann eine alte chinesische Sage uns daran erinnern den Unerfaßbaren Verordnungen die ihnen gebührende Aufmerksamkeit zu schenken.

655. Die Feurigen Verordnungen müssen nicht nur ihren Bestimmungsort erreichen, sondern dürfen

auch nicht wie ein angsterfüllter Vogel mit den Flügeln schlagen. Man könnte fragen, wie eine Verordnung mit Schlagenden Flügeln verglichen werden kann, wenn die Verordnung ein feuriger Pfeil ist? Die Verordnung kann wirklich mit einem Pfeil verglichen werden, und sie wird ihr Ziel erreichen, doch ein solches ausersehenes Herz muß beständig entflammt sein!

In anderen Fällen kann die Verordnung mit den Flügeln eines angsterfüllten Vogels verglichen werden. Überdies muß man stets den physischen Zustand sowohl der Menschen als auch der Natur in Betracht ziehen. Während eines Gewitters kann der feurige Pfeil die Spannung bis zu einem gefährlichen Grade erhöhen. Zwar verstärken elektrophorische Erscheinungen sich gegenseitig, doch während dieser Erscheinungen sollte man die Sicherheitsgrenze der Spannung in irdischen Handlungen nicht überschreiten. Es ist weise, den körperlichen Zustand Eures Gefährten zu beobachten. Unglücklicherweise hört ein Sprecher zu oft nur auf sich selbst und schenkt seinen Zuhörern keine Aufmerksamkeit. Nur ein feuriges Bewußtsein konzentriert seine ganze Aufmerksamkeit darauf, den charakteristischen Eigenschaften seiner Zuhörer zu entsprechen. Eine solche Aufmerksamkeit besitzt Großmütigkeit.

656. Wenn Ich von Spannung rede, darf es nicht als Fanatismus ausgelegt werden. Im Gegenteil, die

Spannung, die den Menschen mit der Hierarchie verbindet, mag gerade eine geistige Abweichung von üblichen Umständen sein. Obwohl die Menschen früher in körperlichen Fanatismus verfielen, so bedeutet dies nicht, daß in einer geistig fortgeschritteneren Zeit dieselben primitiven Methoden gebracht werden müssen. Wenn es früher nötig war, die Menschen mit den Folterqualen der Hölle zu bedrohen, um sie von dem Genuß von blutiger Nahrung abzuhalten, so dringt heutzutage eine Gemüsediät ganz natürlich ins Leben ein. Ebenso werden die physischen Kundgebungen der Fanatiker durch die Offenbarung des Lebens des Herzens ersetzt werden, wenn die Menschen sich darüber klar werden, daß das Herz der Brennpunkt des Geistes ist. So beginnt allmählich selbst in der schwierigsten Epoche die Vergeistigung des Lebens. Ihr seht viele schwerwiegende Beispiele von ganzen Nationen, die ihr Ebenbild verlieren.

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Aber wenn die Feurige Welt erkannt wird, erscheint der höchste irdische Zustand klein und vorübergehend.

657. Ihr habt ganz recht, wenn Ihr sagt, daß die Existenz einer unsichtbaren Regierung viele verblüfft,

aber wenn eine unsichtbare dunkle Regierung existiert, warum sollte es dann keine Regierung des Lichtes geben? Ist es möglich, daß das menschliche Denken so völlig verdunkelt ist, daß es lieber etwas Dunkles anerkennt, als an Licht zu denken? Die Menschen verstehen tatsächlich die Tätigkeit der dunklen Kräfte, die weltumfassend vereinigt sind, und haben mehr als einmal davon gehört, doch die Regierung des Guten und des Lichtes erscheint ihnen besonders verdächtig. Die Menschen sind nicht daran gewöhnt, für das Gute vereint zu sein. Sie sehen das Gute als einen hauptsächlichen Vorwand für Uneinigkeit an. Man kann die ganze Krankheit unseres Planeten als Resultat der völligen Zwietracht unter denen betrachten, die ihre Kräfte für das Gute vereint haben könnten. Es ist äußerst beklagenswert, daß die Herzen der Menschen selbst in einem Tempel nicht zur Zusammenarbeit umgewandelt werden. Laßt uns deshalb über jede freundliche Handlung, die bereits ein Funke der Zusammenarbeit ist, nachdenken.

658. Unsere Mitteilungen sind nicht nur für Auskunftszwecke, sondern sollen mit dem Herzen

aufgenommen werden. Bald werdet Ihr den ersten Teil der Schriften über die Feurige Welt beenden. Sie sollten nicht nur den Neugierigen gegeben werden, denn dies mag Veranlassung zu Lästerung

geben. Die Bedeutung der Lästerung muß verstanden werden, und ihr sollte volle Aufmerksamkeit gewidmet werden. Lästerung stößt nicht nur das Licht zurück, sie ist Träger einer ihr tatsächlich innewohnenden Ansteckung. Der Lästerer ist nach seinen Äußerungen nicht ganz derselbe, denn er hat einen Teil seines schützenden Netzes zerrissen. Man kann dann verschiedene Krankheiten erwarten, denn das schützende Netz ist nicht nur ein geistiger Schutz, sondern auch ein körperlicher. Darum sollten Äußerungen von Lästerungen selbst in der Kindheit verboten werden. Es ist beklagenswert, daß die Menschen das Verantwortungsgefühl in dem Grade verloren haben, daß sie die Bedeutung von Worten vergessen. Bei den feurigen Pforten werden einem keine lasterhaften Worte in den Sinn kommen, aber wenn wir sie bewußt Wurzel fassen lassen, werden sie das Herz wie rotglühende Messer verbrennen. Das Wort Harmonie zu verlieren, entwürdigt den Menschen. Wie konnte Pythagoras die Bedeutung der Herrlichkeit des Lichtkörpers verstehen? Überdies hat die Erscheinung von zahlreichen mechanischen Erfindungen das Zeugnis der Kultur in beträchtlichem Grade zerstört. In der Tat, die Kräfte der Zerstörung sind sehr tätig; sie vernichten alles, was schön ist, mit Fäulnis, Ansteckung und Empfindungslosigkeit. Es ist ein Reichtum von Tatsachen über die Tätigkeit der schwarzen Kräfte vorhanden, nicht Aberglaube, sondern schriftliche Unterlagen bestätigen ihre Absichten. Es ist möglich, sich durch den Gebrauch aller feurigen Energien vor ihnen zu schilpen, aber um dies zu tun, muß man Agni selbst erkennen. Darum laßt jene, die eine Fortsetzung der Schriften über die Feurige Welt zu erhalten wünschen, beweisen, daß es ihnen wirklich wichtig ist.

659. Samadhi ist nur ein unvollständiger feuriger Zustand. Es ist schwer, auf Erden die mögliche Kraft

der feurigen Existenz zu verstehen, wenn selbst Samadhi ihr nicht gänzlich entspricht. Wenn Samadhi sogar das Leben gefährdet, was für eine Energiespannung muß dann für die Assimilation von Feuer erforderlich sein! Doch die Umwandlung des Bewußtseins bringt einen solchen aufs höchste angespannten ekstatischen Zustand hervor, daß die Tätigkeit der feurigen Spannung nur der Kraft des neuen Wesens entspricht Nachtwandeln ruft diesen feurigen Widerstand selbst auf Erden hervor. In einem gewissen Zustand erlangt der Nachtwandler eine Phosphoressenz, die ihn selbst in einem starken Feuer gänzlich vor dem Verbrennen schützt; solche Fälle sind sowohl im Osten als auch im Westen wohlbekannt. Aber Nachtwandeln ist natürlich eine Umwandlung des Bewußtseins, die sozusagen die ganze Nervensubstanz entzündet, und auf diese Weise wird das Feuer vom Feuer der Aura absorbiert. Dadurch kann man sich eine gewisse Vorstellung von der Umwandlung des feurigen Körpers machen. Man kann sich an Fälle von ganz gewöhnlichen Leben erinnern, in denen Mütter ihre Kinder errettet und dabei den wütendsten Angriffen der Elemente widerstanden haben. Eine gewisse Substanz hat ihre Kraft umgewandelt. Nicht grundlos heißt es, daß Metaphysik nicht existiert — nur Physik. Die Physik lehrt auch, daß Erfolg in Freude hervorgebracht wird. Doch was kann die unerschrockene Freude des Geistes hervorbringen, wenn

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nicht die Vergegenwärtigung der Feurigen Welt. Man muß diese Vergegenwärtigung wie eine kostbare Blume kultivieren. Der silberfarbige Lotos glüht als Zeichen des öffnens der Pforten der Zukunft.

660. Urteilskraft ist eine der ausgesprochensten feurigen Eigenschaften. Sie ist kein direktes Wissen,

sondern sozusagen ein Schimmer der Sprache der Feurigen Welt. Wahrlich, der Mensch mit offenen Zentren urteilt nicht nach Worten; er versteht die ganze innere Bedeutung der Sprache. Wenn alle Richter auf einer solchen Stufe feuriger Urteilskraft ständen, würden viele Vergehen in einem anderen Licht erscheinen. Aber eine solche Urteilsfähigkeit muß kulitiviert werden. Sie existiert im Samen des Geistes, aber man muß sie aus der Schatzkammer des Unoffenbarten hervorrufen. Deshalb muß auf ein Schärfen des Bewußtseins gedrungen werden, feder, der sich nähert, sollte sich als mustergültiger Richter offenbaren. Laßt den einen anfangen, nach den Augen zu urteilen, einen anderen nach dem Ton der Stimme, einen dritten nach den Körperbewegungen. Es ist nebensächlich, wo man beginnt, denn das innere Feuer wird auf alle Nervenzentren widergespiegelt. Und es ist lehrreich zu beobachten, wie Worte häufig nicht den inneren Zustand widerspiegeln können. Mit Geduld kann man große Resultate erzielen und Zeichen feurigen Verständnisses offenbaren. Gewiß, dies wird nur einen kurzen Einblick in die Feurige Welt gewähren, aber jeder Funke einer solchen Erkenntnis ist bereits eine Errungenschaft. Wenn man die Subtile Welt betritt, sollte man sich an den festen Entschluß erinnern, dem Licht entgegenzugehen, die Selbstvervollkommnung zu beschleunigen, und hierfür ist jeder Rat außerordentlich wichtig. Wenn wir hier auf Erden bereits der Urteilsfähigkeit nahekommen, dann wird diese Errungenschaft nach dem Übergang in die Subtile Welt sehr nützlich sein. Die hauptsächliche Schwierigkeit ist, daß Verzweiflung und Verwirrung die Angleichung an die neuen Zustände hindern. Aber wenn wir uns standhaft daran erinnern, wohin wir gehen und warum wir es tun, dann werden wir sofort viele Helfer finden. Doch die Menschen werden besonders durch das Nichtvorhandensein von Verschwiegenheit aus der Fassung gebracht, wenn das Unbeschreibliche Licht alles Existierende durchdringt. Gesegnet sind diejenigen, welche sich der Ansammlungen ihres Herzens nicht zu schämen brauchen. Liebt alles, was das Herz erheben kann.

661. Fanatismus ist unzulässig. Er umfaßt weder Hingabe, noch Liebe, noch Großmut, sondern ist nur

ein Rückschlag zum tierischen Zustand. Fanatismus erzeugt Verrat, Feindseligkeit und Grausamkeit. Der Fanatiker erreicht die Feurige Welt nicht, weil Liebe der Schlüssel zu ihr ist. Fanatismus ist wie ein vernachlässigtes Leiden, wenn es nicht sofort behandelt wird, wird es unheilbar. Ein solches Bewußtsein muß große Erschütterungen durchmachen, um wahre Hingabe zu verstehen. Man kann die Eigenschaft des Magneten nicht durch bloße Abstoßung erlangen. Darum liegt Mir so sehr daran, daß Ihr keine einzige Gelegenheit verpaßt, Freundlichkeit zu offenbaren. Das beste Brennmaterial sollte für das Feuer des Herzens bewahrt werden. Der Schatz an Freundlichkeit bringt wahres Erbarmen hervor, das der Grausamkeit des Fanatismus direkt entgegengesetzt ist. Fanatismus kennt nur den Egoismus, der anmaßend sagt: „Alles oder nichts". Und da alles unmöglich ist, verbleibt nichts. Darum beachtet selbst die geringsten Anzeichen von Fanatismus. Heilt sie mit der größten Geduld, wie Ihr eine ansteckende Krankheit heilen würdet. Gerade Fanatismus hat die schönsten Lehren geschwächt und die Samen der Liebe zerfressen. Man sollte alles sorgfältig bereiten, was den Zutritt von Agni zum Herzen erleichtern kann.

662. Das Wachsen des Bewußtseins wird gewohnlich für einen langsamen Prozeß gehalten. Doch man kann begreifen, wie das Bewußtsein selbst inmitten irdischer Umstände vor unseren

eigenen Augen wachsen kann. Gewiß, für ein solches Wachsen ist einerseits Spannung erforderlich, und andererseits Verbindung mit dem Magneten eines bereits feurigen Bewußtseins. Man kann sich freuen, wenn die alten Errungenschaften des Geistes bei jedem Fortschritt des Bewußtseins wieder lebendig werden. Man kann sich freuen, wenn die Lebensessenz durch die Nähe eines entflammten Herzens erneuert wird, man muß jedoch den Unterschied zwischen dem Erweitern und Erleuchten des Bewußtseins und einem niederen Psychismus erkennen. Es gefällt Uns durchaus nicht, den Verkehr mit den niederen Sphären der Subtilen Welt zunehmen zu sehen. Man darf nicht vergessen, daß die niederen Wesen, selbst

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abgesehen von ständiger Besessenheit, das Bewußtsein sozusagen nur betäuben können. Vom Niedrigsten kommt nur das Niedrigste.

Darum laßt uns nochmals verstehen, warum das Streben des Herzens zum Höchsten notwendig ist. Einfache Lebensregeln dürfen nicht anmaßend verachtet werden; in ihnen wird das Wesentliche auf eine einfache Weise bezeugt. Wenn ein Krieger kampfbereit ist, prüft ihn sein Führer. Ebenso ist auch besondere Vorsicht erforderlich, wenn Ich über das subtilste Element, das Feuer, spreche. Man sollte Feuer nicht als eine chemische Formel verstehen. Man sollte angemessenerweise seine absolute Undefinierbarkeit erfassen. Bereits im Altertum können wir alle Arten von Beschreibungen der charakteristischen Eigenschaften des Feuers finden; wie es alle Gegenstände durchdringt, wie alle Himmelskörper ausnahmslos von Feuer durchdrungen sind. Daher können wir diesem lichterzeugenden Element nicht entfliehen; und es ist weise, sich vorzubereiten, ihm zu begegnen und zu wissen, daß die Erkenntnis der höheren Feuer nützlich ist, um die niederen Feuer zu überwinden.

663. Wie kann man erfolgreich sein? Seid dessen eingedenk, durch Freude - nicht durch

Verzweiflung, sondern durch Freude. Glaubt keinen Augenblick, daß Wir über die Wahrscheinlichkeit oder Wahrscheinlichkeit des Erfolges nachdenken. Der Gedanke ist: Ist Eure Freude hinreichend, um den Aufstieg zu beschleunigen? Wir empfehlen stets Freude. Es ist notwendig, zu erkennen und sich daran zu erinnern, daß Ihr Erfolg gehabt habt, wenn Ihr freudig wart. Dies bedeutet gewiß nicht, daß Ihr wie ein Kalb auf der Wiese herumspringen sollt, sondern Ich spreche von der schöpferischen Freude, die alle Schwierigkeiten umwandelt. Das Spiel der Mutter der Welt besteht in Freude. Sie hüllt die Erleuchteten in Ihren Schleier der Freude ein. Freut Euch inmitten von Blumen; und inmitten von Schnee — der ebenfalls stark duftet — freut Euch auch.

664. Wenn wir von oben her auf unseren Planeten herabblicken, werden wir außer den

augenscheinlichen Vulkanen besondere Wirbel von Licht und Dunkelheit erblicken. Der menschliche Geist kann mächtige Energieerscheinungen hervorrufen. Man kann erklären, daß die Lichtwirbel die Erretter des Gleichgewichts des Planeten sind. Noch ist es weit von der Wahrheit entfernt, zu behaupten, daß die Wirbel der Dunkelheit ein zerstörendes Gas enthalten, das nicht nur gefährlich für die Kruste des Planeten ist, sondern auch das Klima verändern und sogar eine bedeutende Verschiebung der Pole bewirken kann. So mächtig ist die Bedeutung des menschlichen Geistes. Darum schätzen Wir die Ashrams, in denen gereinigtes Agni angesammelt wird, so sehr. Viele Lehren haben auf die Bedeutung der reinen Orte hingewiesen, wo psychische Energie bezeugt werden kann. Hinweise auf die Wichtigkeit der reinen Orte sind in den Heiligen Schriften, in der Bibel und in der Rig Veda zu finden; der Tao enthält ebenfalls Kenntnis dieser Schatzkammern der Erde. Wir freuen Uns, wenn Wir das Entstehen von Neuen Ashrams bemerken, denn die Menschen denken so selten an die Macht ihres Geistes!

665. Die Feurige Mauer, der Feurige Nebel, die Feurige Taufe, bestätigen die feurige Wirklichkeit.

Zum Beispiel wünschen die Menschen nicht zu verstehen, daß die Qualität des Feuers, das sie erzeugen, von ihnen selbst abhängig ist. Sie stellen sich nicht vor, daß sie selbst sowohl die heilsamen als auch die zerstörenden Feuer entzünden. Beharrlichkeit in verschiedenen Richtungen verleiht dem Feuer unvermeidlicherweise seine Kraft und Farbe; darum ist es so schwer, das vernichtende Feuer, das durch die Natur von Gewohnheiten entzündet worden ist, auszulöschen. Doch der Yogi versteht, wie notwendig es ist, das mit dem Guten verbundene Feuer anzuzünden. Das Denken an Gutes ist das Maß des Bewußtseins. Wer das Ziel erreicht, beginnt den Aufstieg voller Selbstverleugnung und beurteilt seine Schritte nach den Kennzeichen des Guten. Er weiß, daß keine Maske des Guten ihn verbeigen kann, denn Täuschung ist nur die Illusion eines Augenblicks. Darum vergeßt nicht, wie der Heilige, den Ihr verehrt, Seinem Freund Grüße aus weiter Ferne sandte. Er wußte, daß Sein Freund sich auf den Weg gemacht hatte,' ein Werk zu vollbringen und in der Offenbarung ihrer Herzen wurden sie vereint. Nichts kann die Offenbarung des Herzens hindern. Somit ,ist1 ein gemeinsames Glaubensbekenntnis an sich schon ein Vorgeschmack der Sprache der Feurigen Welt, wo das Verborgene offenbart wird. Es ist nicht überraschend, daß das Wort der Wahrheit beständig durch die Jahrhunderte hindurch wiederholt wird. Wie

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kann die Wahrheit vergessen werden, obgleich die Zeiten sich ändern mögen! Man kann sich über jede Erwähnung der Wahrheit freuen, denn wir reden über das, was wir lieben, in Worten und im Herzen.

666. Wahre menschliche Erkenntnis wird stets in Harmonie mit der Einen Wahrheit sein. Alle

menschlichen Entwicklungen sollten mit der Lehre des Lichtes verglichen werden, und man kann sich freuen, wenn das Welt-Verständnis weiterhin der Einen möglichen Wahrheit folgt. Doch zu diesem Zwecke muß man die Grundwahrheiten beständig mit menschlichen Handlungen vergleichen. Natürlich kann wahre Wissenschaft nicht unvereinbar mit unveränderlichen Gesetzen sein. Folglich müssen die Tafeln der Grundwahrheiten bei neuen Forschungen im Gedächtnis und im Herzen behalten werden. Sie werden dem Gelehrten, der seine Forschungen, von Egoismus befreit, auf ehrliche Weise zum Wohl der Menschheit verfolgt, eine unbesiegbare Begeisterung verleihen. Er wird die Lichtwellen fühlen und neue Energien unter den Schwingungen entdecken. Feuer, das Große Agni, ist der offenbarte Pförtner des Unaussprechlichen. Licht besitzt die Anziehungskraft und wer es betritt, wird nicht wieder umkehren. Welcher Wanderer würde bereitwillig in die Dunkelheit hinabsteigen?

Laßt das Heilige Bildnis, im Herzen gehütet, als Wegweiser dienen. So laßt Freunde die Macht der Schönheit der Feurigen Welt erkennen. Laßt sie nicht nur neugierig sein, sondern laßt sie auch in ihrem Innern eine unerschütterliche Verbindung mit der Welt der Schönheit finden.

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Wenn Ihr hinsichtlich des zweiten Teiles der Feurigen Welt gefragt werdet, antwortet: „Er wird sofort

gegeben werden, vorausgesetzt, daß Ihr die bestätigten Abschiedsworte auf der langen Reise im Gedächtnis behaltet und Freude und den Entschluß, im Geist zu eilen, bewahrt." Inzwischen sammelt die neuen Entdeckungen, welche die Wissenschaft bietet, und beobachtet, wie sie nutzbar gemacht werden. Vergeßt nicht, daß Agni durch Freude und Mut und Ausdauer gefördert wird. Auf diese Weise laßt uns den Pfad des feurigen Bewußtseins verfolgen.