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Ein bisschen sperrig klingt dieser Begriff beim ersten Hören schon: »Corporate Presence-Konzept«. »Da sich die diversen Abteilungen in verschiedenen Häusern von Mode Weber befinden, war es für uns wich- tig, ein verbindendes Element zu finden«, erklärt ihn Marco Dionisio, Inhaber des Architekturbüros Dioma Retailarchitecture. Was er damit meint, lässt sich seit März 2019 in der St. Galler Innenstadt live erleben. Hier hat die Modehandelsfamilie Weber – neben dem 2500m² großen Haupthaus in St. Gallen führt sie in der Schweiz noch zehn weitere Multilabel-Geschäfte sowie mehrere Marken-Stores von Street One, Marc O’Polo und Marc Cain – nicht nur einen neuen Womenswear-Store eröffnet, sondern auch die Menswear-Abteilung im Haupthaus kom- plett umgebaut. Die Zusammengehörigkeit der zwei Läden wird dabei nicht zuletzt durch die auffälligen Präsentationsmöbel und das Spiel mit Formen deutlich. Tische in verschiedenen Höhen mit weit abge- winkelten Tischbeinen sowie metallenen Umrandungen in kräftigen Orangetönen sor- gen für Dynamik auf der Fläche. Metallene MODE WEBER, ST. GALLEN Mutig nach vorne gehen trotz schwieriger Rahmenbedingungen wie zunehmender Leerstände und Frequenzrückgänge, so lautet die Devise der Familie Weber. Das zeigt auch die neueste Eröffnung der Modeunternehmer aus St. Gallen. In der ehemaligen Textilbörse haben sie einen 450 m² großen Womenswear-Store bezogen und gleichzeitig die HAKA-Fläche im Haupthaus verdoppelt. Damit setzen sie auch ein Statement für den stationären Modehandel. STATEMENT- STORE FOTOS: MODE WEBER 173 172

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Page 1: STATEMENT- STORE - dioma · LICHT Finnor Project | FOTOS Dioma / obias T Siebrecht WEBER BUTIKK Neugasse 54, 9000 St. Gallen, Schweiz | ERÖFFNUNG Februar 2019 | GRÖSSE 450 m²,

Ein bisschen sperrig klingt dieser Begriff beim ersten Hören schon: »Corporate Presence-Konzept«. »Da sich die diversen Abteilungen in verschiedenen Häusern von Mode Weber befinden, war es für uns wich-tig, ein verbindendes Element zu finden«, erklärt ihn Marco Dionisio, Inhaber des Architekturbüros Dioma Retailarchitecture. Was er damit meint, lässt sich seit März 2019 in der St. Galler Innenstadt live erleben. Hier hat die Modehandelsfamilie Weber – neben dem 2500m² großen Haupthaus in St. Gallen führt sie in der Schweiz noch zehn

weitere Multilabel-Geschäfte sowie mehrere Marken-Stores von Street One, Marc O’Polo und Marc Cain – nicht nur einen neuen Womenswear-Store eröffnet, sondern auch die Menswear-Abteilung im Haupthaus kom-plett umgebaut. Die Zusammengehörigkeit der zwei Läden wird dabei nicht zuletzt durch die auffälligen Präsentationsmöbel und das Spiel mit Formen deutlich. Tische in verschiedenen Höhen mit weit abge-winkelten Tischbeinen sowie metallenen Umrandungen in kräftigen Orangetönen sor-gen für Dynamik auf der Fläche. Metallene

MODE WEBER, ST. GALLEN

Mutig nach vorne gehen trotz schwieriger Rahmenbedingungen wie zunehmender Leerstände und Frequenzrückgänge, so lautet die Devise der Familie Weber. Das zeigt auch die neueste Eröffnung der Modeunternehmer aus St. Gallen. In der ehemaligen Textilbörse haben sie einen 450 m² großen Womenswear-Store bezogen und gleichzeitig die HAKA-Fläche im Haupthaus verdoppelt. Damit setzen sie auch ein Statement für den stationären Modehandel.

STATEMENT-STORE

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Page 2: STATEMENT- STORE - dioma · LICHT Finnor Project | FOTOS Dioma / obias T Siebrecht WEBER BUTIKK Neugasse 54, 9000 St. Gallen, Schweiz | ERÖFFNUNG Februar 2019 | GRÖSSE 450 m²,

Frisches Weiß, knalliges Gelb und zartes Rosé, immer wieder auch durchbrochen mit orangefarbenen Elementen, sorgen für ein frisches und freundliches Ambiente. Im Zusammenspiel mit Möbeln aus hellem Eschenholz, der offenen, dunkel gestri-chenen Decke und dem dunklen Boden ent-steht so eine urbane und dennoch femi-nine Bühne für die neuesten DOB-Trends. Beim Sortiment fokussieren Webers in ihrer sogenannten Butikk auf skandinavische und nachhaltige Produzenten wie Ganni, Samsøe & Samsøe, Stine Goya, Baum&Pferdgarten, Filippa K., Lanius, Stefan Brandt und 120 % Lino.

Mit dem neuen Store und der neuen HAKA-Fläche wollen sie nicht nur ihre eigene

Hocker mit geometrischen Formen und in verschiedenen Farben sind Eyecatcher auf der Fläche und in den Umkleidekabinen. Im Kontrast dazu stehen die kreisrun-den Leuchten an der Decke und in den Schaufenstern.

Dabei folgt die Gestaltung stringent dem vorgegebenen Farbkonzept. Auf der jetzt 900 m² großen HAKA-Fläche im Haupthaus – im Zuge des Auszugs eines Teils der DOB in den neuen Store wurde diese verdoppelt – dominieren so kräftiges Orange, Weiß und Anthrazit. Boden und offene Decke sind in dem dunklen Farbton gehalten. Ergänzt wird die Farbpalette durch Braun- und Blautöne. Im neu eröffneten Womenswear-Store herrschen hingegen hellere Töne vor.

Marke stärken, sondern auch ein Statement für den stationären Modehandel und die St. Galler Innenstadt setzen. »Aktiv sein und nach vorne gehen statt jammern«, formuliert es Vera Weber, Inhaberin des Unternehmens. Von daher haben sie und ihre Familie nicht lange gefackelt, als der Laden frei wurde. Und ganz nebenbei hauchen sie der langen St. Galler Modegeschichte – bis heute ist die Stadt vor allem für ihre Stickereien berühmt – mit der Eröffnung neues Leben ein. Denn in dem denkmalgeschützten Neo- renaissance-Gebäude war bis 1946 die Textil-börse der Stadt beheimatet.

»Aktiv sein und nach vorne gehen statt jammern«

Vera Weber

FOTOS: WEBER BUTIKK

MODE WEBER St.Leonhard-Strasse 8, 9000 St. Gallen, Schweiz | ERÖFFNUNG Februar 2019 | GRÖSSE 900 m² (HAKA) | ARCHITEKTUR Dioma | LADENBAU B&L Schlauri | LICHT Finnor Project | FOTOS Dioma / Tobias Siebrecht

WEBER BUTIKK Neugasse 54, 9000 St. Gallen, Schweiz | ERÖFFNUNG Februar 2019 | GRÖSSE 450 m², 2 Etagen | ARCHITEKTUR Dioma | LADENBAU B&L Schlauri | LICHT Finnor Project | FOTOS Dioma / Tobias Siebrecht

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