Mit ungewöhnlichen Entdeckungstouren, persönlichen Lieblingsorten und separater Reisekarte

Mo

skau

Gratis-Updates zum Download

Eva Gerberding

Moskau

Ozerkovskaja

nab.Kosmodam

ianskajanab.

Sofijskaja nab.

Raushskaja nab.

Komi

ssari

atskij

most

Kryms

kaja n

ab.

Bers

enev

skaj

ana

b.

Bolotn

aja pl.

Kadash

evskaja

nab.

Sadovnicheskaja nab.

Sadovnicheskajaul.

ul. Arbat

Novokuzneckajaul.

Bolsh

ojUs

tinsk

ijmo

st

Rozhdestvenskij bulv.

ul.Petrovka Neglinnaja ul.

Petrovskij bulv.Str

astnoj

bulvar

ul.

Bol. Dmitrovka

Tver

skoj

bulva

r

Bolshaja Nikitskaja ulica

ul. Krasnaja Presnja

Barrikadnaja ul.

Zvenigorodskoe shosse

ulica 1905 goda

ulica1905

goda

Shmitovskij proezd

Krasnopresnenskaja nab.

Bolshaja Dorogomilovskaja ul.

Berez

hkovsk

ajana

berez

hnaja

Rosto

vskaja

nab.

Nikitskij bulv.

ul.Vo

lhonk

aulic

a Prec

histen

ka

Koms

omols

kij

pros

pekt

Bolsh

ajaPir

ogovsk

ajaulic

a

ul.Pl

jush

chih

a

ul. Varvarka

Lubjanskij pro.

Kotelnicheskajanab.

Pjat

nick

aja

ulic

a

ulic

a Bo

lsha

ja O

rdyn

ka

Dubininskajaul.

Kozhevnicheskajaulica

Konju

shko

vska

jaul

ica

Mjas

nicka

jaul.

ul. Marosejka

ulica Pokrovka

Moh

ovaja

ul.

Teatralnyj p

r.

ul. B

olsh

aja

Lubja

nka

Tverskaja ul.

Bolsh

ajaSa

dova

jaul.

Sado

vaja-

Kudr

inska

jaul.

Bolsh

aja

Gru

zinsk

ajauli

ca

Kutuzovs

kij prosp

ekt

ulica Novyj Arbat ulica Novyj Arbat

ulica

Ost

ozhe

nka

Smolenskij bulvar

Zubovskij bulv.

ul. Krymskij Val

Lenin

skij p

rospe

kt

ul. B

olsh

aja

Jakim

anka

ul. Bol. Poljanka

Bolshoj

Kamennyj

most

Kremlevska

ja nab.Moskvoreckaja naberezhnaja

Kita

jgor

odsk

ijpr

oezd

ul. Soljanka

Jauzskajaul.

Nizh

. Kras

noho

lmsk

aja ul

.

Valovaja ul.Îitnaja ulica

C P K i O

G o r k o g o

i m .

Mo

skva

Mos

kva

Kievskaja

Smolenskaja

Arbatskaja

Aleksandrovskij SadBiblioteka im. Lenina

Borovickaja

Kropotkinskaja

Park Kultury

Frunzenskaja

Oktjabrskaja

Dobryninskaja

Serpuhovskaja

Paveleckaja

Poljanka

Tretjakovskaja

Novokuzneckaja

Kitaj-Gorod

Pl. RevoljuciiOhotnyj Rjad

Teatralnaja

Lubjanka

Kuzneckij Most

ChehovskajaTverskaja

Pushkinskaja

Majakovskaja

BarrikadnajaKrasnopresnenskaja

Ulica 1905 goda TurgenevskajaChistye Prudy

KrasnyeVorota

Dreifaltigkeits-Sergios-Kloster(S. 277)

Kreml(S. 123)

Roter Platz(S. 134)

GUM(S. 138)

Jelissejew(S. 161)

Bolschoi-Theater(S. 176)

KunstzentrumWinzawod

(S. 190)

Staatliches Museumfür Bildende Künste –

Puschkin-Museum(S. 196)

Neujungfrauenkloster(S. 208)

Tretjakow-Galerie(S. 242)

Moskau: Die 10 Highlights

Gratis-Download: Updates & aktuelle Extratipps der Autorin

Unsere Autoren recherchieren auch nach Redaktionsschluss für Sie weiter. Auf unserer Homepage finden Sie Updates und

persönliche Zusatztipps zu diesem Reiseführer.

Zum Ausdrucken und Mitnehmen oder als kostenloserDownload für Smartphone, Tablet und E-Reader.

Besuchen Sie uns jetzt!www.dumontreise.de/moskau

Eva Gerberding

Moskau

2

Inhalt

Moskau persönlich 6Lieblingsorte 12Schnellüberblick 14

Informationsquellen 18Wann verreisen? 21Anreise und Verkehrsmittel 22Übernachten 25Essen und Trinken 31Einkaufen 41Ausgehen, Abends und Nachts 47Feste und Festivals 54Aktiv sein, Sport, Wellness 56Museen und Galerien 58Reiseinfos von A bis Z 65

Steckbrief Moskau 72Geschichte im Überblick 74Moskauer Lebensart 80Stadt mit vielen Gesichtern –

Moskaus Architektur 83Denkmäler und Mythen 87Moskau in den Jahren des Terrors 89Frauenpower in der Metropole 91Glaube ist wieder ›in‹ –

1000 Jahre russisch-orthodoxe Kirche 93Es war doch alles so schön –

Sowjetnostalgie, der neue Trend 96Juwel der Avantgarde – die Privatvilla Melnikow 99Tanz, Tradition und Tragödie 102

Reiseinfos, Adressen, Websites

Panorama – Daten, Essays, Hintergründe

3

Inhalt

Kreml, Roter Platz und Kitaj-Gorod 120Das Epizentrum der Stadt 122Der Kreml 123Kremlmauer 126Profanbauten im Kreml 126Kathedralenplatz 127Jenseits der Kremlmauern 134Westlich des Kremls 134Roter Platz 134Kitaj-Gorod 140Nikolskaja-Straße 140Iljinka-Straße 145Warwarka-Straße 145

Twerskaja uliza und Umgebung 150Moskaus Prachtmeile 152Zum Manegeplatz 152Manegeplatz 153Zwischen Manege- und Twerskaja-Platz 159Puschkinplatz 161Triumphplatz 164Westlich der Twerskaja 165Bolschaja-Nikitskaja-Straße 168

Zwischen Theaterplatz und Boulevardring 174Die alten Flaniermeilen 176Theaterplatz 176Petrowka-Straße und Umgebung 177Lubjanka-Platz und Umgebung 183Mjasnizkaja-Straße 185Östlicher Boulevardring 188

DM RTB Relaunch 2009 Moskau,71 Kapitel Kreml, Stand 02.05.2013

DM RTB Relaunch 2009 Moskau,72 Kapitel Twerskaja, Stand 02.05.2013

DM RTB Relaunch 2009 Moskau,76 Kapitel Theaterplatz, Stand 02.05.2013

Zimmer mit Aussicht – Moskauer Nobelhotels 104Tatort Moskau – der Krimi-Autor Boris Akunin 107In den Nischen des Staates – die Intelligenzija 109Moskau im Kunstrausch 111Für Visionen ist man nie zu alt –

Moskaus Grande Dame der Kunst 114Ein Ort für Erholung und Gespräche – die Banja 116

Unterwegs in Moskau

4

Inhalt

Pretschistenka und Chamowniki 194Das Adels- und das Weberviertel 196Pretschistenka-Platz, Wolchonka-Straße 196Pretschistenka-Straße 202Ostoschenka-Straße 203Das alte Weberviertel Chamowniki 207Neujungfrauenkloster 208

Arbat 214Auf den Spuren der Moskauer Literaten 216Stadtpalais und Stalinarchitektur 216Wosdwischenka-Straße, Arbatskaja-Platz 219Nowyj Arbat 221Fußgängerzone Arbat (Alter Arbat) 221Nikitskij-Boulevard 223Nikitskije-Worota-Platz 224

Samoskworetsche 232Das Moskau der Kaufleute und Handwerker 234Tataren und Handwerker 234Von der Moskwa zur Pjatnizkaja-Straße 235Bolschaja-Ordynka-Straße und Umgebung 240Tretjakow-Galerie 242Böttcherviertel 243›Insel ohne Namen‹ 246Am Ufer entlang zum Gorki-Park 250Fahrradtour im Gorki-Park 250

Krasnaja Presnja 254Das ehemalige ›rote Bollwerk‹ der Stadt 256Grusinskaja-Platz und Umgebung 256Kudrinskaja-Platz 260Nowinskij-Boulevard 261Moskwa-City 265

Ausflüge in die Umgebung 268Zarensitz und Dichterdorf, Kirchen und Klöster 270Zarizyno 270Peredelkino 271WDNCh 276Sergijew Possad 277Dreifaltigkeits-Sergios-Kloster 277

Sprachführer 282Register 286Autorin/Abbildungsnachweis/Impressum 292

DM RTB Relaunch 2009 Moskau,75 Kapitel Pretschistenka, Stand 02.05.2013

DM RTB Relaunch 2009 Moskau,73 Kapitel Arbat, Stand 02.05.2013

DM RTB Relaunch 2009 Moskau,74 Kapitel Samoskworetsche, Stand 02.05.2013

DM RTB Relaunch 2009 Moskau,77 Kapitel Krasnaja, Stand 02.05.2013

Peredelkino

SergijewPossad

DM RTB Relaunch 2009 Moskau,78 Kapitel Krasnaja, Stand 02.05.2013

5

Inhalt

Karten und Pläne

s. hintere Umschlagklappe

> π π π π πDiese Symbole im Buch verweisen auf die Extra-Reisekarte Moskau

Eine Bootsfahrt auf der Moskwa 142Zu Schauplätzen von

Michail Bulgakows Kultroman 166Highlights des Konstruktivismus 186Zu Besuch in Tolstojs Moskauer Welt 204Unterirdische Paläste – eine Metro-Rundfahrt 226Schicksalshaus an der Moskwa 244Kunst der Avantgarde in der

Neuen Tretjakow-Galerie 248Durch die Moskauer Kunstszene 262Im Freilichtmuseum Kolomenskoje 274Zu Boris Pasternaks Datscha in Peredelkino 278

Auf Entdeckungstour

Reisen bereichert und verbindet Menschen und Kulturen. Wer reist, erzeugt auch CO2. Der Flugverkehr trägt mit einem Anteil von bis zu 10 % zur globalen Erwär-mung bei. Wer das Klima schützen will, sollte sich für eine schonendere Reise-form (z. B. die Bahn) entscheiden – oder die Projekte von atmosfair unterstützen. Atmosfair ist eine gemeinnützige Klimaschutzorganisation. Die Idee: Flugpassa-giere spenden einen kilometerabhängigen Beitrag für die von ihnen verursach-ten Emissionen und finanzieren damit Projekte in Entwicklungsländern, die dort den Ausstoß von Klimagasen verringern helfen. Dazu berechnet man mit dem Emissionsrechner auf www.atmosfair.de, wie viel CO2 der Flug produziert und was es kostet, eine vergleichbare Menge Klimagase einzusparen (z. B. Berlin – London – Berlin 13 €). Atmosfair garantiert die sorgfältige Verwen dung Ihres Beitrags. Klar – auch der DuMont Reiseverlag fliegt mit atmosfair!

Das Klima im Blick

6

immer wenn ich den Roten Platz in Moskau betrete, schlägt mein Herz höher: ob im Winter, wenn halb Moskau rund um Eisbahn und Buden über den festlich erleuchteten Platz läuft, oder im Sommer, wenn hier Konzertbühnen aufgebaut sind. Auf dem Roten Platz prallen architektonischer Prunk, Geschichte und das urban-kosmopolitische Moskau aufeinander.

Moskau ist eine Boomtown. Wolkenkratzer höher als in Frankfurt, schräge Kunst-events, Restaurants und Bars, die ihresgleichen suchen – zumindest in Europa hat wohl keine Metropole Moskaus Energie und Power. Moskau ist mehr als eine Stadt, Moskau ist zugleich Katastrophe, Rausch, Feind und Verlockung. Moskau ist die dekadenteste Metropole der Welt. Moskau weigert sich, ein normales Leben zu führen. Nichts gibt es, was es in Moskau nicht gibt. Und wer lächelt, bekommt auch meist ein Lächeln zurück. Die Moskowiter sind weltoffen und gastfreundlich.

Moskau ist eine Stadt der Kontraste und der Superlative. Das fängt schon beim Kreml an, der die größte Kanone und die riesigste Glocke der Welt beherbergt. Was spielt es da für eine Rolle, dass weder die Glocke je läutete, noch die Ka-none je schoss? Die Geschichte der Stadt ist am stärksten in ihrem Kern spürbar: Kreml und Roter Platz verknüpfen hier die Fäden von Vergangenheit und Gegenwart und scheinen magnetisch alles an sich zu ziehen – Macht, Politik, Geschichte und nun auch die Touristen. Die Stadt ist im Laufe der Jahrhunderte kreisförmig um dieses Zentrum herum gewachsen. Moskau ist auch die Stadt der unzähligen Museen und Theater, der kleinen Klubs mit Livemusik.

Mit diesem Buch möchte ich Sie auf Ihrer Entdeckungsreise durch Moskau be-gleiten. Sie können ein wenig in das Innenleben der russischen Metropole ein-tauchen und erhalten dabei konkrete Tipps zu kulturellen Highlights, typischen Restaurants oder angesagten Cafés und Szenevierteln.

Ich wünsche Ihnen einen erlebnisreichen Aufenthalt und freue mich auf Ihre Rückmeldung!

Ihre

Liebe Leserin, lieber Leser,

7

Erste Anlaufadresse für Touristen wie Einheimische: der Rote Platz

Leser fragen, Autoren antworten

Moskau persönlich – meine Tipps

Was ist ein gutes erstes Ziel in Moskau?Selbst wenn man nur ganz kurz in Moskau weilt, darf man eines nicht versäumen: den Roten Platz! Denn hier – zwischen Kreml und Kauf-haus GUM, mit der Basilius-Kathe-drale vor Augen – liegt Moskaus Herz. Unbedingt sollten Sie durch das Borowizkij-Tor das Kreml-Gelän-de betreten. Auch wenn die Zeit für einen Besuch der Staatlichen Rüst- kammer nicht reichen sollte – den Kathe dralenplatz muss man gesehen haben!

Nur wenig Zeit? Moskau zum ersten KennenlernenFahren Sie mit der Metro, denn wer nicht Metro gefahren ist, war nicht in Moskau. Oder bummeln Sie eine Weile den Boulevardring entlang, der sich auf neun Kilometern Länge wie ein Gürtel durch das Zentrum zieht. Ein breiter Parkstreifen mit Bäumen,

Bänken und Spielplätzen. Hier bietet Moskau den Besuchern architekto-nisch mehr als nur Zwiebeltürme und Zuckerbäckerstil: Im Zentrum beein-drucken klassizistische Adelspalais und Jugendstilwohnhäuser, vereinzelt stehen dazwischen konstruktivistische und immer wieder auch postmoderne Bauten.

Moskau zum Kennenlernen

Ma-30

1040

Ort 2

Ort 3

Ort 4Ort 5Ort 6Ort 7Ort 8

Alcúdia(S. xxx)

DuMont RTB Relaunch 2009 Moskau, 32 Tipps, Stand 17.05.2013 B

Roter Platz

Kreml

Staatliche Rüstkammer

Tretjakow-Galerie

Puschkin-Museum

Boulevard-ring

Jüdisches Museum

Die Museen der Stadt – welches muss man denn wirklich sehen?Russlands Metropole ist nicht nur po-litisches Zentrum des Landes, sondern auch Kulturhauptstadt. Die Museen-vielfalt ist immens: Die Highlights sind neben der Tretjakow-Galerie das Pu sch- kin-Museum für Bildende Künste mit seiner umfangreichen Sammlung nicht russischer Kunst sowie die Staatliche Rüstkammer im Kreml.

Die Tretjakow-Galerie im Stadtteil Samoskworetsche mit ihren zwei Ge-bäudekomplexen ist ein wirkliches Must-see, denn sie stellt russische Kunst aus. In der Lawruschenskij Pereulok, einer schön angelegten Fußgängerzone, die direkt zur Tret-jakow-Galerie führt, hängen die Exponate von den Ikonen bis zum 19. Jh. Im neuen Gebäude am Krymskij Wal hängt die Kunst des 20. Jh.

Ein neues Museumshighlight ist das Jüdische Museum (s. S.  59) im riesi-gen ehemaligen Busdepot des Avant-garde-Architekten Melnikow.

Gibt es typische und dabei originelle Locations?In den letzten Jahren ist ein neuer Trend in der Gastronomie zu beob-achten: Immer mehr Restaurants pfle-gen die russische Küche. Besonders atmosphärisch erleben Sie das im Mari Vanna (s. S.  39). Dort sieht es aus wie in einem russischen Wohnzimmer vor fünfzig Jahren, eine Katze rennt herum, aber die Küche serviert aus-gezeichnete Klassiker wie Borschtsch, Pelmeni oder ›Hering im Pelzmantel‹.

Wie eine Kantine wirkt die Stolo-waja 57 im GUM (s. S.  147) – pure Sowjetnostalgie. Angefangen von den Tischdecken, Tabletts und dem Geschirr bis zu den Speisen. Im GlawPiwTorg (s. S.  38) gibt es neben russischer Kü-che nostalgische Sowjetfilme.

Welche Stadtviertel sind besonders spannend?Das interessanteste Viertel ist in den letzten Jahren auf der kleinen Halbin-sel in der Moskwa mitten in der Stadt entstanden, auf der die alte Schokola-denfabrik ›Roter Oktober‹ (s. S.  247) dominiert. Es ist ein sehr lebendiger Distrikt mit kleinen Shops, großen Res-taurants, originellen Musikklubs, De-signerstudios, einer Radiostation und Galerien. Hier ist immer etwas los!

Wer das Ungewöhnliche sucht – Sightseeing einmal andersDie russischen Friedhöfe sind anders und kein Friedhof in Moskau ist schö-ner als der des Neujungfrauenklosters (s. S.  210). Im 16. Jh. wurde er für den Adel und die Geistlichkeit ange-legt und im 19. Jh. öffnete man ihn für alle, ›die im Leben etwas waren‹: Wissenschaftler, Sänger, Schauspieler, Regisseure, Politiker, Schriftsteller und Kosmonauten.

Oder schwitzen Sie in einer Ban-ja. Für die Russen ist sie weit mehr als

8

Moskau persönlich – meine Tipps

Eine interaktive Installation zeigt ein Sabbatmahl im Jüdischen Museum

Badehaus und ausgiebiges Dampfbad (s. S.  116)! Mögen Sie das Chaos des Moskauer Alltags kennenlernen? Dann tauchen Sie in den Trubel eines russi-schen Bauernmarktes ein – ein Rausch an Farben und Düften (s. S. 43)!

Moskau von oben?Den schönsten Blick auf die Stadt hat man von den Sperlingsbergen. 85 m oberhalb der Moskwa liegt die Aus-sichtsplattform zu Füßen der Univer-sität (s. S.  143). In der Ferne blitzen die goldenen Kuppeln des Kremls und der Christi-Erlöser-Kathedrale, weiter vorn erkennt man das Neujungfrau-enkloster und innerhalb der Fluss-schleife den Sportkomplex Luschniki.

Den schönsten Blick auf den Kreml hat man von der Fußgängerbrücke, die zur Christi-Erlöser-Kathedrale führt.

Ebenfalls fantastische Ausblicke über die Stadt bieten einige Moskauer Bars: die Kalina Bar im 21. Stockwerk eines modernen Einkaufszentrums (s. S.  231), die O2 Lounge im Ritz-Carl ton (s. S.  154) oder auch die City Space Bar im Swiss Hotel (s. S.  48) – der perfekte Platz zum Chillen bei atemberaubender 360°-Aussicht.

Welcher Stadtpark ist am schönsten?Am schönsten und derzeit am interes-santesten ist der Gorki-Park (s. S. 250). Er spiegelt den Wandel der Verhältnis-se in Moskau, denn im Gorki-Park ver-gnügt sich Moskaus wachsender Mit-telstand: Auf den Wiesen gibt es bunte Sitzkissen zum ›Hinfläzen‹, Säulen mit Steckdosen für Computer, mobiles In-ternet und Trinkwasserbrunnen.

Für alle Laufbegeisterten wurden im Gorki-Park verschiedene Strecken angelegt, auf denen man profes-sionell trainieren kann. Plätze für Fußball, Hand- und Volleyball, Bad-minton und Tennis sind vorhanden. Auch einen Skaterpark gibt es. Und das im Park gelegene Kulturzentrum Garage (s. S.  64) zieht die junge Boheme-Szene an. Im Winter werden die Parkwege zur größten Eisbahn Europas geflutet. Kleine Lämpchen am Wegrand setzen dann das Schlitt-schuhlaufen romantisch in Szene …

Wohin geht man für den Einkaufsbummel?Im Arbat (s. S.  216), Moskaus Fußgän-gerzone, ist immer etwas los: Souvenir-

9

Moskwa-Brücke mit Panoramablick: die Christi-Erlöser-Kathedrale

händler haben ihre Stände aufgebaut, Porträtmaler warten auf Kunden, Anti-quitätenläden und Cafés laden zum Se-hen und Gesehenwerden ein. Eleganter und teurer bummelt es sich entlang der alten Flaniermeilen, die zum Teil auch zu Fußgängerzonen umgewandelt wurden: Kusnezkij Most, Neglinnaja, Roschdestwenka und Stoleschnikow pereulok zwischen Topläden und net-ten Cafés (s. S. 181).

Was tut sich in der Stadt, was ist neu und spannend?Die Kunstszene ist dynamisch, ob Kunst- und Fotobiennale oder Ausstellungen, es gibt viel zu entdecken. Ein bisschen weiter weg vom Zentrum befindet sich in einer ehemaligen Weinfabrik Winzawod, das größte Ausstellungs-zentrum für Moderne Kunst in Moskau (s. S.  190). Neben Kunst gibt es dort gute Klamottenläden und manchmal auch Flohmarkt. Im Café Zurzum wer-den Lesungen, Jazzkonzerte und Film-vorführungen veranstaltet.

Im Herzen der Stadt liegt das Multi-media Art Museum (s. S.  61): hoch-

karätige Foto- und Videokunst in ei-nem neuen spektakulären Gebäude.

Wie ist Moskau am Abend? Moskau schläft nie: vom Mekka der Ballettfans, dem Bolschoi-Theater (s. S.  102), bis zu den vielen Klubs und Bars. Die besondere Energie der Stadt spürt man vor allem abends und nachts, viele Restaurants haben 24 Stunden geöffnet. Für Moskauer ist es nichts Ungewöhnliches, nachts um drei im Restaurant zu sitzen oder nach eine durchfeierten Nacht morgens um sechs ein Frühstück im Kafe Puschkin (s. S. 38) einzunehmen.

Kommt man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurecht?Alle 40 Sekunden fährt in Moskau eine Metro. Schneller und günstiger kommt man in der Stadt der Staus nicht voran. Die Karten mit den far-bigen Linien sind relativ übersichtlich.

Ist Moskau anstrengend?Ja. Moskau ist laut und schnell. Nichts hat hier vernünftiges Maß. Dadurch wird

10

Moskau persönlich – meine Tipps

Zwischendurch entspannen lässt sich bestens in einem der vielen Cafés

es aber auch nie langweilig. Die Straßen sind überfüllt von Autos und ständig ver-stopft. Die Stadt und die Menschen wir-ken europäisch – aber die Mentalität ist doch eine andere. Hier wird gedrängelt, geschoben und recht skrupellos vom Recht des Stärkeren Gebrauch gemacht. Je gelassener man dem begegnet, desto besser kommt man in der Stadt zurecht. Oasen in diesem Chaos sind die vielen Parks, Museen und Cafés.

Die schönsten Ausflugsziele?Auf einer kleinen Anhöhe am Ran-de der Provinzstadt Sergijew Posad (70 km nordöstlich von Moskau) ver-birgt sich hinter weißen Festungsmau-ern das Dreifaltigkeits-Sergios-Kloster (s. S. 277) – nach all dem Trubel in der Metropole eine andere Welt!

40 km sind es bis zum Dichterdorf Peredelkino (s. S.  278), in dem Boris Pasternak seinen weltberühmten Ro-man »Doktor Schiwago« schrieb.

Weit oberhalb der Moskwa – aber noch im Moskauer Stadtgebiet – be-findet sich Kolomenskoje, die einstige Sommerresidenz der Zaren (s. S. 274).

Sie ist zu allen Jahreszeiten ein schö-ner Ausflugsort.

Ein besonderer Tipp zum Schluss!Literaturfreunde werden in Moskau ihre Freude haben. Überall stößt man auf die Spuren der russischen Dichter – doch nicht nur der russischen. Auch Walter Benjamin und Rainer Maria Rilke haben Moskauer Spuren hinterlassen. Die Moskauer Literaturmuseen bieten einen Einblick in das Leben der Dichter und Schriftsteller: das ehemalige Wohn-haus von Tschechow (s. S.  260), die Puschkin-Wohnung (s. S.  222) und das Tolstoi-Haus (s. S. 204).

11

NOCH FRAGEN?Die können Sie gern per E-Mail stellen, wenn Sie die von Ihnen gesuchten Infos im Buch nicht finden:gerberding@dumontreise.deinfo@dumontreise.deAuch über eine Lesermail von Ihnen nach der Reise mit Hinweisen, was Ihnen gefal-len hat oder welche Korrekturen Sie an-bringen möchten, würden wir uns freuen.

Eine Stadt will hoch hinaus: Moskau setzt neue architektonische Akzente

Moskau persönlich – meine Tipps

Andächtige Stille – Friedhof des Neujungfrauenklosters, S. 210

Picknick im weitläufigen Schlosspark – Zarizyno, S. 272

Oase der Ruhe – Vorplatz und Park am Puschkin-Museum, S. 200

Dem Himmel so nah – Moskau von der Kalina Bar aus gesehen, S. 231

Moskau ist eine schnelle Stadt. Die Menschen eilen durch die Straßen und immer staut sich der Verkehr. Umso wichtiger sind für mich kleine Oasen der Stille wie der Park vor dem Puschkin-Museum für Bildende Künste und der Schlosspark von Zarizyno, der Friedhof am Neujungfrauenkloster und die Ter-rasse des Bosco Cafés. Aber auch die Logenplätze mancher Restaurants lassen den Atem stocken: In der Kalina Bar im 21. Stock liegt mir das moderne Moskau zu Füßen, vom Warwary blicke ich auf Alt-Moskau und die O2-Lounge erlaubt weite Blicke auf die Metropole und ganz nahe auf den Kreml. Von der Bolschoj Moskworetschkij most zeigt sich die Stadt in ihrer ganzen Pracht. Alle diese Orte offenbaren ein Stück Moskau und sind mir ans Herz gewachsen.

Kulinarischen und ästhetischen Genuss verspricht das Restaurant Twins, S. 172

Blicke in alle Himmelsrichtungen – Bolschoj Moskworetschkij most, S. 237

Lenins Mausoleum im Blick – Terrasse des Bosco Cafés, S. 133

Moskau liegt einem zu Füßen – O2 Lounge im Ritz-Carlton, S. 154

14

Schnellüberblick

DOROGOMILOVO

HAMOVNIKI JAKI-MANKA

DANILOVSKIJ

ZAMOSKVORECHE

TAGANSKIJ

PRESNENSKIJ

SchnellüberblickKrasnaja PresnjaIn dem alten Industrievier-tel, in dem sich während der Revolution 1905 die Arbeiter der großen Fabriken zu Tausenden auflehnten, wächst nun mit glitzern den Glastürmen das neue Moskau in den Him-mel: Moscow-City. Neuer Hotspot in der Nähe von Zoo und Weißem Haus ist das Staatliche Zentrum für Moderne Kunst. S. 254

ArbatIm Stadtteil der Dichter stehen Adelspalais, Hoch-häuser der Sowjetzeit und neue Büropaläste friedlich nebeneinander. Die erste Fußgängerzone der Stadt führt mitten hindurch. Souvenirhändler bieten hier ihre Waren zum Verkauf an und Porträtmaler ihre Künste. Straßencafés und Antiquitätenläden wechseln einander ab. S. 214

Pretschistenka und ChamownikiHier baute sich der Adel luxuriöse Villen, Palais und Stadthäuser, umgeben von Parks. Einige der Häuser sind bis heute erhalten und lassen die frühere Pracht ahnen. Neue, exklusive Wohnhäuser kamen hinzu – alles in der Nähe des großartigen Puschkin-Mu-seums für Bildende Künste und der Christi-Erlöser- Kathedrale. S. 194

DOROGOMILOVO

HAMOVNIKI JAKI-MANKA

DANILOVSKIJ

ZAMOSKVORECHE

TAGANSKIJ

PRESNENSKIJ

14

15

DOROGOMILOVO

HAMOVNIKI JAKI-MANKA

DANILOVSKIJ

ZAMOSKVORECHE

TAGANSKIJ

PRESNENSKIJ

DuMont RTB Refresh 2013 Moskau, 31 Überblick, Stand 03.04.2013 B C M Y

Twerskaja und UmgebungIn der Gegend rund um Moskaus Hauptstraße Twerskaja mit ihren Thea-tern, Shops und Restaurants spürt man am deutlichsten, dass man sich in einer Rie-senmetropole befindet. Für die Mehrheit der Moskauer ist die Straße das eigentli-che Moskau. S. 150

Zwischen Theaterplatz und BoulevardringSchon im 19. Jh. lebten die Straßen Petrowka, Neglin-naja und Kusnezkij most von einem besonderen Flair, das viele Händler anzog. Heute liegt hier Moskaus schönstes Shoppingviertel. S. 174

Kreml, Roter Platz, Kitaj-GorodDer Kreml war der Aus gangspunkt für die Stadtgründung – mit dem Bau des Kremls begann die Geschichte der Stadt. Daneben liegen der Rote Platz und der Stadtteil Kitaj-Gorod. S. 120

SamoskworetscheIn Samoskworetsche findet man das alte Moskau wie-der: enge Gassen, idyllische Plätze, schöne Kirchen – und mittendrin die Tretja-kow-Galerie. Es ist eines der wenigen Viertel, das von der Umbauwut während der Sowjetzeit verschont blieb. S. 232

JAKI-MANKA

DANILOVSKIJ

ZAMOSKVORECHE

TAGANSKIJ

PRESNENSKIJ

DuMont RTB Refresh 2013 Moskau, 31 Überblick, Stand 03.04.2013 B C M Y 15

Schön kalt – aber von ganz eigenem Charme: Moskau im Winter

Reiseinfos, Adressen, Websites

18

Informationsquellen Folgende Webadressen können bei der Vorbereitung einer Moskau-Reise so-wie beim Aufenthalt in der Stadt hilf-reich sein und aktuelle Tipps liefern. Landeskennung: .ru

www.auswaertigesamt.de/diplo/ de/Laenderinformationen/01Laen der/RussischeFoederation.htmlDas Auswärtige Amt stellt hier Basisin-formationen zur politischen und wirt-schaftlichen Lage, zur Geschichte und Kultur Russlands und zur Beziehung Deutschland–Russland ins Netz. Inte-ressant auch die Sicherheitshinweise.

www.russland.ruDeutschsprachige Internetzeitung mit aktuellen Informationen und Hinter-grundberichten über ganz Russland. Man kann Moskau anklicken und kommt zu den Informationen über die Moskwa-Stadt mit Tipps für Hotels, Res-taurants etc.

www.moskau.ru Deutsche Internetzeitung, die in Mos-kau gemacht wird, mit sehr guten In-fos! Vom Wetter über aktuelle Nach-richten bis hin zu Tipps zum Ausgehen und zur Stadtbesichtigung wird hier ein breites Spektrum geboten.

www.mdz-moskau.euDie »Moskauer Deutsche Zeitung« erscheint monatlich als Blatt. Im Inter-net kann man alle Artikel nachlesen: Essays und Reportagen über die Stadt.

www.waytorussia.net Englischsprachige Website mit aus-führlichen Infos über Transport in Moskau und aus Moskau heraus. In-ternetserver und alles, was man sonst so wissen muss über die Stadt.

www.themoscowtimes.com Website der gleichnamigen englisch-sprachigen Tageszeitung mit aktueller Berichterstattung, aber auch Infos zu allem, was in der Stadt kulturell los ist.

www.afisha.ruRussische Website des monatlichen Ver-anstaltungsmagazins mit guten Tipps.

www.moscow-life.comEnglische Website mit Tipps zu allem, was man in der Stadt unternehmen kann, u. a. Infos zu Restaurants, Ho-tels, Ausgehen, Sprachkursen, Events.

www.waytorussia.net/Moscow/Guide.htmlEnglischsprachiger Online-Reiseführer mit guten Infos.

www.gay.ruSchwule Besucher finden auf dieser Website (englisch und russisch) umfas-sende Infos über Events, Bars, Restau-rants u. v. m.

AppsMoscow Metro Map: Alle Stationen im Überblick!Moscow map and walks: Ganz Mos-kau in einer App – Sightseeing, Shops, Nightlife etc.

FremdenverkehrsamtIn Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine russischen Tou-rismusbüros.

Tourist Information CenterIljinka ul. 4 (im Gostinyj Dwor)Tel. 232 56 57 www.moscow-city.ruguide.moscow.ru/en/

19

Informationsquellen

In den großen Hotels können Ihnen der Concierge bzw. das Servicebüro Auskunft geben und helfen, Touren zu organisieren, Theaterkarten zu be-kommen oder ein Taxi zu bestellen.

SpezialreiseveranstalterOst & Fern ReisenAn der Alster 4020099 HamburgTel. 040 28 40 95 70www.ostundfern.de

Lernidee Erlebnisreisen RusslandKurfürstenstraße 11210787 BerlinTel. 030 786 00 00www.lernidee.de

ÖSG ReisedienstFavoritenstr. 351040 WienTel. 0043 15 05 67 940www.ganeshareisen.com

Intracom ReisebüroWaffenplatzstr. 518002 ZürichTel. 0041 44 280 37 25www.intracom-reisebuero.ch

LesetippsWalter Benjamin: Moskauer Tagebuch, Frankfurt/M. 2009. In den 1920er-Jah-ren reiste Benjamin nach Moskau und hielt seine Erlebnisse in einem Tage-buch fest. Ein fesselnder und interessan-ter Einblick in die junge Sowjetunion.Polina Daschkowa: Die leichten Schrit-te des Wahnsinns, Berlin 2007. Eine gelungene Kombination aus Krimi-nal- und Liebesgeschichte, aus neuem und altem Russland. Der Leser taucht in den normalen Alltag ein und in die Welt des Geheimdienstes, des Show-business und der Mafia. Ein rasanter

Thriller, der ein vielschichtiges Pano-rama der postsowjetischen Moskauer Gesellschaft liefert, geschrieben von der ›Königin des russischen Krimis‹.Orlando Figes: Nataschas Tanz, eine Kulturgeschichte Russlands, Berlin 2003. Der englische Historiker erkun-det die widersprüchlichen Impulse, die zur Entwicklung der russischen Kultur beigetragen haben. Außerge-wöhnliche Geschichten vom Glanz des Zarenhofs bis zur Sowjetzeit. Ein Muss für alle, die mehr über Russland wis-sen wollen!Boris Groys: Die Erfindung Russlands, München 2008. Eine Sammlung von verschiedenen Essays zur russischen Kultur, mit denen der Philosoph und Kunsttheoretiker Groys einen Schlüs-sel zum Verständnis Russlands liefert.Kerstin Holm: Moskaus Macht und Musen: Hinter russischen Fassaden, Berlin 2012. Ein wunderbares Buch der Kulturkorrespondentin der FAZ, die in diesem Buch anhand von vier Prota-gonisten der Moskauer Kulturszene ein Panorama russischer Wirklichkeit aufblättert.Viktor Jerofejew: Der gute Stalin, Berlin 2004. Jerofejews Vater war Be-rater und Dolmetscher im stalinschen Hofstaat, später Botschafter im westli-chen Ausland. Aus Kinderperspektive, aber zugleich mit historischem Wissen verfasst Jerofejew ein eindrucksvolles Porträt einer schwierigen Zeit. Eine Hommage an den Vater, nicht ohne ironische Seitenblicke auf die Sowjet-macht.Viktor Jerofejew: Russische Apokalyp-se, Berlin 2009. Mit stilistischer Bril-lanz schildert Jerofejew in Essays die Metamorphosen seines Landes und erweist sich als ausgezeichneter Ken-ner der russischen Seele.Wenedikt Jerofejew: Die Reise nach Petuschki, München 2009. Der Held des Buches besteigt den Vorortszug von

Reiseinfos

20

Moskau nach Petuschki – mit einem Koffer voll Wodka. Es wird eine Fahrt durch Halluzinationen und Alpträume.Wladimir Majakowski: Her mit dem schönen Leben, Frankfurt/M. 1980 (nur antiquarisch erhältlich). »Bin quitt mit dem Leben«, schrieb Majakowski, ehe er sich im April 1930 umbrachte. Der Band gibt einen guten Überblick über Majakowskis Werk und Leben.Viktor Pelewin: Generation ›P‹, Berlin 2000 (nur antiquarisch erhältlich). ›P‹ steht für Pepsi, die Getränkefirma, der es in den 1970er-Jahren als Erster gelungen war, eine Woge westlicher Freiheit nach Moskau zu spülen. Da-von beeinflusst sind auch jene, die 20 Jahre später in der Metropole leben. Mit beißender Ironie porträtiert Pele-win die Gesellschaft der 1990er-Jahre. Anna Politkowskaja: Russisches Tage-buch, Frankfurt 2008. Im Vermächt-nis, der 2006 ermordeten Journalistin, erfährt man viel über die Atmosphäre in Russland von 2003–2005. Es be-schreibt das ›System Putin‹ und doku-mentiert die innenpolitische Situation.Anatolij Rybakow: Die Kinder des Ar-bat, München 1990 (nur antiquarisch erhältlich). Rybakow beschreibt in sei-nem Roman einen Teil seines Lebens: die erste Welle der sogenannten Säu-berungen Anfang der 1930er-Jahre. Ihm gelingt eine schonungslose Ab-rechnung mit dem Stalinismus.Irina Scherbakowa: Nur ein Wunder konnte uns retten. Leben und Überle-ben unter Stalins Terror, Frankfurt/N.Y. 2000 (nur antiquarisch). Eindringliche Erinnerungen an die Zeit des Terrors.Karl Schlögel: Moskau lesen, Mün-chen 2011. Die besten Hintergrund-geschichten über die russische Metro-pole mit Details und Seiteneinstiegen. Der Historiker dokumentiert in der Neuauflage jetzt auch den Umbruch der letzten Jahrzehnte bis zur Gegen-wart.

Wladimir Sorokin: Die Tage der Op-ritschniks, München 2009. Ein düstere Zukunftsvision entwirft Moskaus Enfant terrible Sorokin: Russland wird von ei-nem Alleinherrscher regiert. Vom Wes-ten abgeschottet ist das Land von einer großen Mauer umgeben. Die politische Maschine hat es nicht nur von Opposi-tionellen, sondern auch von westlichen Kleidern, Lebensmitteln, Intellektuellen und dem Humus aller Freigeisterei, der säkularen Kultur, gesäubert.Ljudmila Ulitzkaja: Medea und ihre Kinder, Berlin 1998 (nur antiquarisch erhältlich). Die Krim und Moskau sind die Schauplätze dieser opulenten Fa-miliengeschichte. Tragik und Komik liegen nah beieinander – wie so oft bei der Moskauerin Ulitzkaja.Ljudmila Ulitzkaja: Das grüne Zelt, München 2012. Drei Moskauer Schicksale von den 1960er- bis in die 1990er-Jahre in einem fulminanten Roman, erzählt von der wichtigsten zeitgenössischen Autorin Russlands.Tatjana Ustinowa: Blind ist die Nacht, Reinbek bei Hamburg 2005 (derzeit nur antiquarisch erhältlich). Eine Kriminal- und Liebesgeschichte aus dem neuen Russland. Wie beweist man, dass man einen Mord nicht begangen hat? In die-se Situation kommt Kira, eigentlich Kar-rierejournalistin und allein erziehende Mutter eines 13-Jährigen. Sie versucht, ihren Kopf mithilfe eigener Ermittlun-gen wieder aus der Schlinge zu ziehen. Marina Zwetajewa: Auf eigenen We-gen, Frankfurt/M. 2007 (nur antiqua-risch erhältlich). Moskau zur Zeit der Revolution. Zwetajewa bleibt allein in Moskau, während ihr Mann auf der Seite der Weißen kämpft und emigriert. In ihrem Tagebuch beschreibt sie das Chaos des Bürgerkrieges. Sie emigriert auch, kehrt zurück, versucht mit ihren Gedichten gegen die Verzweiflung an-zuschreiben und setzt schließlich 1941 ihrem Leben ein Ende.

21

Wann verreisen?Moskau im Frühling

Mit den ersten Frühlingstagen, wenn die Temperaturen deutlich über null Grad steigen, spürt man in Moskau ein kollektives Aufblühen. Sobald das Eis der Moskwa zu schmelzen beginnt, ist die Zeit des Tauwetters endgültig gekommen. Nach einem harten Win-ter mit viel Schnee kann der März – oft auch der April – noch sehr unan-genehm sein. Der Schnee verwandelt sich in Matsch und die Stadt droht im Dreck zu ersticken. Das wird schlagar-tig besser, sobald sich das erste Grün an den Bäumen zeigt.

Ab April/Mai schießen die Tempe-raturen sprunghaft in die Höhe. Beim Packen des Koffers sollte man berück-sichtigen, dass es am Frühlingsanfang zu starken Wetterwechseln kommen kann. Zuweilen differieren die Tempe-raturen von einem Tag zum nächsten um 15 Grad. Im Mai kann es schon sehr warm werden.

Der Frühling ist die ideale Reisezeit für Fashionvictims, denn im März fin-det die große Fashion Week statt.

… im SommerDie Moskauer Sommer sind in der Re-gel warm bis sehr heiß. Die Tempera-turen steigen oft über 30  ºC, gefühl-te 40  ºC! Der August ist der ruhigste Sommermonat, in dem die Moskauer verreisen oder zur Datscha fahren. In dieser Zeit kann man die Stadt relativ menschenleer erleben.

Filminteressierte sollten im Som-mer das Internationale Filmfestival bei ihren Planungen berücksichtigen, außerdem findet das Tschechow-The-aterfestival statt.

... im HerbstDer September ist eine wunderbare Reisezeit für Moskau, denn die Tage können noch sehr warm sein. Im Ok-tober wird es schlagartig kühl und nass, oft schneit es auch schon.

Auch im Herbst findet eine Fashion Week statt, zudem gibt es im Sep-tember die große Kunstbiennale. Für Liebhaber der klas si schen Musik sind die ›Dezemberabende‹ interessant, eine Konzertreihe im Puschkin-Kunst-museum.

... im WinterIm Winter kann es durchaus Tempera-turen von bis zu minus 25 °C geben. Moskau im Schnee ist wirklich ein Märchen: Alle Geräusche sind ge-dämpft und die Stadt erstrahlt hell und festlich. Leider ist ein beständig

-6 -4 211 19 22 24 22 16 8 1 -3

-13 -12 -62 8 11 13 12 7 2 -3 -9

1 2 46 8 9

9 8 5 2 1 1

118 8 9 8

11 12 10 11 10 12 12

Mittlere Tagestemperaturen in °C

Mittlere Nachttemperaturen in °C

Regentage/Monat

Sonnenstunden/Tag

J F M A M J J A S O N D

DuMont RTB Relaunch 2009 Moskau,50 Klimadiagramm Moskau, Stand 02.05.2013 B C M Y

Klimadaten Moskau

Reiseinfos

22

verschneites Moskau mit Eisgang auf der Moskwa, wie man es aus der Li-teratur kennt, infolge der Erwärmung des Erdklimas nicht mehr das vorherr-schende Winterbild. Der Schnee ist nicht zuverlässig einzuplanen und er verschwindet oft ebenso schnell, wie er gekommen ist. Insgesamt ist das Winterwetter mittlerweile sehr verän-derlich.

Im Winter kann man das Silvester-fest mit großem Feuerwerk erleben sowie die festlich geschmückten Kir-

chen zur Weihnachtszeit. Verabschie-det wird der Winter mit der Masleniza (Butterwoche).

Kleidung und AusrüstungBereits im Herbst ist sehr warme Kleidung angeraten und stabiles Schuhwerk – in dieser Zeit gilt: keine Reise ohne Stiefel und Regenjacke. Im Winter braucht man außerdem unbedingt eine Kopfbedeckung. Vor Ort kann man eine russische schapka kaufen, eine Pelzmütze.

Bei Schnee und Eis – und das kann von November bis März sein – be-nötigt man Schuhe mit rutschfesten Sohlen, denn die Gehwege sind nicht geräumt. Im Sommer sollte leichte, luftdurchlässige Kleidung im Gepäck sein.

Wettervorhersage im InternetAktuelle Prognosen zum Moskauer Wetter findet man im Internet unter www.moskau.ru oder www.wetter online.de.

Anreise und VerkehrsmittelEinreisebestimmungen

Zur Einreise in die Russische Föderati-on benötigt man ein Visum, das etwa 14 Tage vor der Reise bei der Bot-schaft oder dem Konsulat (Adressen s. S.  66) beantragt werden muss. Je kürzer vor der Reise der Antrag eingereicht wird, desto teurer wird es! Dazu braucht man einen gültigen Reisepass, einen Visaantrag und ein Passfoto. Kinder benötigen seit Som-mer 2012 unabhängig vom Alter ein eigenes Reisedokument.

Außerdem benötigt man eine Ho-telbestätigung oder eine Einladung und muss eine Auslandskrankenversi-cherung abgeschlossen haben. Infos zum Visum im Internet: www.russi sche-botschaft.de. Bei der Einreise füllt man eine Migra tionskarte aus,

die im Hotel abge stempelt wird; sie muss bei der Ausreise wieder abgege-ben werden.

ZollNormales Reisegepäck darf zollfrei eingeführt werden. Nicht eingeführt werden dürfen Waffen und Drogen. Wer mehr als 10 000 US-$ einführen will, muss ein Zollerklärung ausfüllen.

Antiquitäten und Kunstgegenstän-de dürfen nur mit einem Vermerk des Kulturministeriums ausgeführt wer-den. Schwarzer Kaviar darf nicht mehr ausgeführt werden! Bis zu 10 000 US-$ dürfen ausgeführt werden, ohne dass sie deklariert werden müssen. Zollfrei ins Heimatland mitnehmen darf man Waren im Wert von 175 €, 200 Zigaret-ten, 2 l Wein und 1 l Spirituosen.

23

Anreise und Verkehrsmittel

Anreise... mit dem FlugzeugVon allen großen Flughäfen Deutsch-lands, Österreichs und der Schweiz wird Moskau mehrmals tgl. angeflo-gen. Die meisten Airlines landen auf dem Flughafen Domodjedowo (www. domodedovo.ru), rund 35 km vom Zentrum entfernt im Süden der Stadt, oder in Wnukowo (www.vnukovo. ru) 30 km südwestlich vom Zentrum. Lufthansa (www.lufthansa.com) fliegt Moskau nur von Frankfurt und Mün-chen direkt an, Swiss (www.swiss.ch) fliegt tgl. von Zürich, Austrian Airlines (www.aua.com) tgl. von Wien. Meh-rere Linien fliegen, aus dem Westen kommend, den Flughafen Scheremet-jewo II. an.

… mit der BahnAlle Züge aus Westeuropa kommen am Weißrussischen Bahnhof (Beloruss-kij Woksal, Белорусский вокзал) an. Von Berlin fährt man etwa 31 Stun-den. Im Weißrussischen Bahnhof be-findet sich die Metrostation Beloruss-kaja.

... mit dem BusEs gibt tatsächlich Busse, die von Ber-lin nach Moskau fahren, die Fahrzeit beträgt allerdings 36 Stunden. Infos unter www.touring.de, Tel. 069 79 03-501.

… mit dem PkwDie weite Anreise mit dem Pkw durch Polen, Litauen und Lettland oder über Finnland ist nicht zu empfehlen: Es kommt zu langen Wartezeiten an den Grenzen, die Straßen sind schlecht und es existieren nur wenige – ein-fache bis schlechte – Übernachtungs-möglichkeiten. Wegen des teilweise schlechten Straßenzustandes ist von Nachtfahrten dringend abzuraten.

Verkehrsmittel in MoskauMetro Das günstigste und schnellste Ver-kehrsmittel in Moskau ist die Metro. Sie verkehrt von morgens 5.30 Uhr bis nachts 2 Uhr. In der Tschas Pik, der Hauptverkehrszeit (7–9 Uhr und 18–20 Uhr), fahren die Bahnen auf den meis-ten Linien im Minutentakt.

Die Magnetkarten für Einzel- oder Mehrfahrtenkarten werden an den Schranken eingesteckt. Sobald das grü-ne Licht erscheint, zügig durchgehen, sonst schlägt einem die Metallschran-ke gegen die Beine (das passiert auch, wenn man versucht, ohne Karte durch-zugehen!). Mit einem Fahrschein kann man beliebig lange fahren. Ein Einzel-ticket kostet 32 RUB.

Bus, Tram und TrolleybusEine Besonderheit in Moskau sind die Trolleybusse, Oberleitungsbusse, die sich schwerfällig durch das Zentrum bewegen. Sowohl die normalen Busse als auch die Trolleybusse sind immer

FlughafentransferZwischen den Wartenden in der An-kunftshalle des Flughafens stehen auch Taxifahrer, die ihre Dienste anbieten, aber bestellen Sie lieber einen Wagen am Serviceschalter, das ist sicherer! Oder fahren Sie vom Flughafen Domodjedo-wo mit dem Aeroexpress zum Pawelez-kij-Bahnhof (Павелецкий вокзал), der an die Metrostation Pawelezkaja ange-schlossen ist. Die Fahrt dauert 40 Min. Von Wnukowo fährt der Flughafenex-press in 30 Min. bis zum Kiewer Bahn-hof. Auch Scheremetjewo II. hat einen Aeroexpress, der alle halbe Stunde zum Belorusskij Woksal (Белорусский вокзал) fährt. Dort hat man Anschluss ab der Metrostation Belorusskaja.

Reiseinfos

24

voll. Fahrscheine werden beim Schaff-ner gekauft. Nur am Stadtrand fahren Straßenbahnen.

TaxisTaxis sind neben der Metro das belieb-teste Verkehrsmittel der Moskauer. Die offiziellen Taxis sind knallgelb. Wenn es gelingt, ein Taxi zum Anhal-ten zu bewegen, heißt das noch nicht, dass der Fahrer auch in die gewünsch-te Richtung fahren will. Alles muss verhandelt werden, auch die Kosten für die Fahrt. Taxameter werden sel-ten eingesetzt, man einigt sich vor der Fahrt auf einen Preis.

Die Taxis, die vor den großen Ho-tels warten, fahren zu überhöhten Preisen. Wer über Russischkenntnisse verfügt, hält daher besser ein Taxi auf der Straße an. New Moscow Taxi: Tel. 780 67 80, www.newmoscowtaxi.ru. Taxi99: Tel. 999 99 99, www.taxi99.ru.Gelbe Taxis: Tel. 927 00 00.

PkwTschastniki (private Fahrer): Es gibt nicht nur die Möglichkeit, mit offizi-ellen Taxis zu fahren, sondern es ist durchaus üblich, per Handzeichen ein Auto anzuhalten: Man nennt das Fahrziel und handelt den Preis aus. Nur einsteigen, wenn der Fahrer allein im Auto sitzt!Mietwagen: Mit dem Leihwagen al-lein durch Moskau zu fahren, ist nicht zu empfehlen. Besser ist es, einen Wagen mit Fahrer zu mieten. Das er-spart Ärger und Diskussionen mit der Verkehrspolizei. Alle großen Autover-mieter haben eine Filiale im Flugha-fen. Außerdem besorgen die Hotels Leihwagen. Preis ab 50 € pro Tag.Avis: www.avis.de. Budget Rent a Car: www.budget.com. Europcar: www.europcar.de. Hertz: www.hertz.de.

StadtrundfahrtenStadtrundfahrten kann man sich in den meisten Hotels organisieren las-sen. Besondere Touren bieten folgen-de Veranstalter an: Patriarschij Dom Tours: Wspolnyj per. 6, Tel. 795 09 27, pdtours@co.ru, www.toursinrussia.com, Metro: Majakowska-ja, Mo–Fr 9–18 Uhr. Die Palette der an-gebotenen Unternehmungen ist breit gefächert. Neben ungewöhnlicheren Touren, z. B. durch die Moskauer Film-studios, auf den Spuren von Iwan dem Schreck lichen oder durch Stalins Mos-kau, stehen auch die populären Ziele Moskauer Metro und Tretjakow-Galerie auf dem Programm.Capital Tours: Tel. 232 24 42, www.capitaltours.ru. Dieses Unternehmen hat die klassischen Touristenziele im Programm. So gibt es u. a. eine Kreml-Tour, eine Metro-Tour, aber auch eine Hop-on-Hop-off-Tour, auf der man die Highlights der Stadt kennenlernen kann.Walking Tours of Moscow: Tel. 926 460 17 15, www.waytomoscow.com. Der junge Russe Dan Petrow, der ausge-zeichnet englisch spricht, bietet per-sönlich geführte Stadtspaziergänge zu verschiedenen Themen an.Sightseeing per Doppeldeckerbus: www.city-sightseeing.com/tours/russia/moscow.htm

Besondere Touren in diesem BuchEine Bootsfahrt auf dem Fluss Mosk-wa ist in der wärmeren Jahreszeit sehr zu empfehlen. Etwa alle 90 Minuten legen Schiffe in der Nähe des Kiewer Bahnhofs ab. Und auch das unter-irdische Moskau gilt es zu erkunden, denn: Wer nicht Metro gefahren ist, war nie in Moskau! Detaillierte Infor-mationen zu beiden Unternehmun-gen finden Sie in den ›Entdeckungs-touren‹ S. 142 bzw. S. 226.

25

ÜbernachtenBei den Hotels ist es wie mit dem meis-ten in Moskau: Es gibt keine wirkliche Mitte. Im Zentrum sind in den letzten Jahren vor allem Luxushotels und Ho-tels der oberen Kategorie entstanden. Diese befinden sich in Spitzenlagen und man zahlt Spitzenpreise.

Moskau galt lange als sehr hoch-preisiges Reiseziel. Das ist vorbei. Denn der Rubel ist drastisch gefallen, die Preise aber kaum gestiegen. Noch nie war es so günstig, Hotels in Mos-kau zu buchen! Gute Hotels der mitt-leren oder einfachen Kategorie gibt es viel zu wenige und wenn, dann liegen sie nicht im Zentrum. Das ist ein großes Problem: Seit die Hotels Rossija und Moskwa, die große Zim-merkapazitäten besaßen, geschlossen wurden, gibt es nichts Vergleichbares. Pensionen existieren gar nicht, aber im Zentrum sind einige kleine Hotels entstanden wie das East-West oder das Sretenskaja.

In jedem Fall lohnt es sich, auf ver-schiedenen Internetseiten (s. S.  28) die Angebote zu prüfen. Einige Hotels bieten auch besondere Packages in der Low Season an, d. h. zu der Zeit, in der sich weniger Geschäftsreisende in Moskau aufhalten (um die Feierta-ge herum, s. S.  54). Zusätzlich zum Zimmerpreis werden 20 % Steuern berechnet.

Edel und teuerGlamour – Ritz-Carlton: π Karte 2, J  7, Twerskaja ul. 3–5, Tel. 225 88 88, www.ritzcarlton.com, Metro: Ochotnyj Rjad, 269 Zi., 65 Suiten, DZ ab 260 €. Der Kreml zum Greifen nah, zumindest von der Dachterrasse und der Präsi-dentensuite. Die Lage am Anfang der Twerskaja ist bestens, die Einrichtung

der Lobby und der Zimmer opulent: angelehnt an den russischen Empire-stil, gestaltet von dem Deutschen Peter Silling. Im Gourmetrestaurant Jeroboam ist 3-Sterne-Koch Heinz Winkler der Patron. Der Spa-Bereich mit Schwimmbad ist 2000 m2 groß und wirklich außergewöhnlich! Aber das eigentlich Spektakuläre ist die Terrasse der O2 Lounge im 11. Stock (s. S. 154).

Replika des legendären Hotels Mosk-wa – Four Seasons Hotel Moscow π: Karte 2, K 7, Ochotny Rjad 2, Tel. 499 277 71 11, www.fourseasons.com, 139 Zimmer, 41 Suiten, DZ ab 200 €. Wer Wodka liebt, kennt das Gebäude vom Etikette des Stolichnaya Wodka. In den 1930er-Jahren als pompöses »Hotel Moskwa« von Alexej Schussew, dem Architekten des Lenin-Mausoleums, erbaut, liegt das Gebäude prominent zwischen Rotem Platz, Manegeplatz und der Duma. In der Blütezeit Treff-punkt der Parteielite. Heute befinden sich in dem renovierten, riesigen Kom-plex eine Edeleinkaufspassage, Appar-tements und das Hotel Four Seasons. Von den 139 Zimmern blicken die meisten auf das triste Duma-Gebäu-de, nur die Suiten haben eine Ecklage zum Roten Platz. In den Räumen (ab 40 m2) dominiert cooles Design in Bei-ge- und Brauntönen. Internetzugang, iPhone-Station und iPad im Zimmer.

PreiskategorienLuxushotels ab 250 € Gehobener Komfort 160–250 € Mittelklassehotels 100–160 € Einfache Hotels bis 100 € Preis für ein Doppelzimmer ohne Früh stück zuzüglich 20 % Steuern.

Reiseinfos

26

Großzügig die Badezimmer mit einer freistehenden Wanne. Großer Well-nessbereich (3000 m2) mit Pool.

Russische Opulenz – Radisson Royal: π F 7/8, Kutusowskij pr. 2/1, Geb. 1, Tel. 221 55 55, www.radisson-hotels.ru/ royal-moscow, Metro: Kiew skaja, 506 Zi., DZ ab 200 €. Es war einst das legen-däre Hotel Ukraina (eines der sieben Zuckerbäckerstil-Hochhäuser) und wur-de 2010 gründlich renoviert als 5-Ster-ne-Hotel wiedereröffnet. Ein Pool mit olympischen Ausmaßen, fünf Restau-rants und eine interessante Mischung: Prachtvoller Sowjetstil und postsowjeti-sche Opulenz geben sich hier die Hand. Von den Zimmern und dem Restaurant Buono im 29. und 30. Stock hat man einen fantastischen Blick auf die Stadt!

Markante Lage – Baltschug Kempins-ki: π Karte 2, K 8, ul. Baltschug 1, Tel. 287 20 00, www.kempinski-mos cow.com, Metro: Nowokusnezkaja, Tretjakow skaja, 234 Zi., DZ ab 200 €. Das Moskauer Luxushotel der ersten Stunde. Nach umfassender Renovie-rung ist das Moskauer Luxus hotel der ersten Stunde noch attraktiver gewor-den. Hier stimmt einfach alles: Blick, Service, Ambiente und Atmosphä-re. Die Lage gegenüber dem Kreml macht das Hotel zu einem der be-liebtesten Häuser für Staatsgäste und Stars. Etwa die Hälfte der Zimmer hat Kreml- und Roter-Platz-Blick. Beson-ders großzügig geschnittene Zimmer. Zur Erholung: Pool, Fitnessbereich und Kosmetiksalon (s. a. S. 104).

Trendy – Ararat Park Hyatt: π Karte 2, K 7, Neglinnaja ul. 4, Tel. 783 12 34, www.moscow.park.hyatt.com, Metro: Teatralnaja, 195 Zi., 21 Suiten, DZ ab 160 €. Die Lage in bequemer Nähe zum Bolschoi-Theater, zum Kreml und zu allen Einkaufsmeilen ist ideal. Die

moderne Architektur wirkt großzügig, die Ausstattung ist trendy. Ausblick genießt man nur von den Zimmern im 10. und 11. Stock! Besonders schön ist die Bar in der 10. Etage mit Blick auf die Dächer der Stadt.

Komfortabel und stilvoll

Legendär – Metropol: π Karte 2, K 7, Teatralnyj pr. 1/4, Tel. 499 501 78 00, www.metropol-moscow.ru, Metro: Tea tralnaja, 362 Zi., DZ ab 100 €. Die Historie des zwischen Bolschoi-Thea-ter und Kreml gelegenen Hauses ist interessant (s. S.  104), doch Service und Zimmer entsprechen nicht dem hohen Preis niveau. Die Zimmer sind langweilig, nur die Suiten präsentier-ten sich pompös (ab 1000 €). Wegen seiner Geschichte und seiner Ausstat-tung einen Besuch wert ist der Restau-rantsaal.

Historisch – National: π Karte 2, K 7, Mochowaja ul. 15/1, Tel. 258 70 00, www.national.ru, Metro: Ochotnyj Rjad, 150 Zi., 56 Suiten, DZ ab 100 €. Das Traditionshotel aus dem Jahr 1903 wurde Mitte der 1990er-Jahre stilecht renoviert und gehört nun zu den Star-wood-Hotels. Lenin und die anderen Mitglieder der bolschewistischen Re-gierung wohnten hier, nachdem Mos-kau 1918 zur Hauptstadt Sowjetruss-lands wurde. Lediglich die schönsten Suiten haben den Blick zum Roten Platz, aber im Pool unter dem Dach schwimmt man wie in den Wolken.

Plüschig und gemütlich – Savoy: π Karte 2, K 7, Roschdestwenka ul. 3, Tel. 620 85 00, www.savoy.ru, 85 Zi., DZ

Über 30 Stockwerke zählt das buchstäblich herausragende Swissotel

Übernachten

27

Reiseinfos

28

ab 100 €. Nur ein paar Schritte von Bol-schoi-Theater und Kreml entfernt. Das Haus eröffnete 1913 als Hotel Berlin, geblieben ist das schöne Restaurant. 2005 komplett restauriert, im etwas plüschigen Stil, gehört es nun zu den ›Small Luxury Hotels of the World‹.

Urbaner Schick – Hilton: π M  5, Kalantsche skaja ul. 21/40, Tel. 627 55 50, www.moscow.hilton.com, Met-ro: Kom so mol skaja, DZ ab 100 €. Im ehemaligen Hotel Leningradskaja am Platz der drei Bahnhöfe eröffnete 2009 das erste Hilton-Hotel in Mos-kau. Das schöne Hochhausgebäude – eine der ›Sieben Schwestern‹ – wirkt sehr stylish. Guter Komfort, belebte, zentrale Lage mit Metro direkt vor der Tür. Alle Zimmer bieten tolle Bli-cke auf Moskau und haben WLAN. Sehr angenehmer Spa-Bereich mit Pool und Fitness.

Mittendrin – Palace Sheraton: π H  5, 1. Twerskaja-Jamskaja ul. 19, Tel. 931 97 00, www.sheratonpalace. ru, Metro: Belorusskaja, 220 Zi., DZ ab 80 €. Der Neubau ist von außen nicht gerade schön, aber die Zimmer sind komfortabel und der Service ist nicht schlecht. Die Preise sind aber für das Angebot zu hoch! Sehr exklusive Du-plex-Suiten, Fitnessraum im Haus

DesignhotelsCool und minimalistisch – Swissotel Krasnye Holmy: π L/M 10, Kosmo-damjanskaja nab. 52, Tel. 787 98 00, www.swissotel.com/moskow, Metro: Pawelezkaja, 235 Zi., DZ ab 130 €. Das futuristisches Hochhaushotel (34 Eta-gen) liegt zwischen dem Pawelezkaija Bahnhof und der neuen Musikhalle, dem ›Internationalen Haus der Musik‹. Das Tollste hier ist die Bar im obersten Stock, die einen 360-Grad-Blick bietet. Die Zimmer sind groß, stylish und hell mit bodentiefen Fenstern und garan-tieren einen exzellenten Blick auf die Stadt. In der Küche wirken ein Schwei-zer Konditor und ein französischer Chefkoch. Pool und Fitnessbereich.

Für Designfreaks – Golden Apple: π Karte 2, J 6, Malaja Dmitrowka 11, Tel. 980 70 00, www.goldenapple.ru, Metro: Twerskaja/Puschkinskaja, 90 Zi., 2 Suiten, DZ ab 100 €. Moskaus ers-tes Designhotel verbirgt sich hinter der Fassade eines Ende des 19. Jh. erbauten Hauses, in dem 1899/1900 Anton Tschechow lebte. Innen funkti-onal und minimalistisch. Achtung: Die Standardzimmer sind für eine Dop-pelzimmernutzung zu klein. Zentrale Lage, exzellentes Frühstücksbuffet.

Kettenhotels mit mittlerem KomfortEine Stadt in der Stadt – Radisson Sla-wjanskaja: π F/G 9, Pl. Ewropy 2, Tel. 941 80 20, www.radisson.ru/slavyan skayahotel-moscow, Metro: Kiewska-ja, 431 Zi., DZ ab 100 €. Dieses Haus ist wie eine Stadt in der Stadt: Es besitzt drei Restaurants, Ladenpassagen, Fit-nessmöglichkeiten, einen großen Pool und ein Businesscenter. Die Zimmer sind eher klein, aber komfortabel.

Hotelbuchung im InternetÜber das Internet kann man die meis-ten Hotels günstiger buchen:www.welt.ruwww.allrussiahotels.comwww.lodging.ruwww.hotels.msk.ruwww.russia-hotels.dewww.selectrussia.comwww.hotelclub.netwww.hotels-moscow.ru