Lila Fluch
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M AG A Z I N | R Ä T S E L
134 | Biol. Unserer Zeit | 2/2014 (44) www.biuz.de © 2014 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
R Ä T S E L
Lila Fluch
keine Probleme. Im Freiland siehtdas jedoch ganz anders aus. Diejunge Pflanze wurzelt zunächst imufernahen Schlamm. Lange Ausläu-fer bilden neue Rosetten, die sichablösen und freischwimmend wei-terleben. Ihre Blattstiele sind zu dicken Schwimmkörpern mit lockerem, luftgefüllten Gewebe angeschwollen. Daher rührt auchdas Epitheton crassipes = Dickfuß.In wenigen Monaten können Hun-derte von Quadratmetern der Ober-fläche stehender oder schwach flie-ßender Gewässer komplett vondieser amazonischen Schönheiteingenommen werden. Das Son-nenlicht erreicht den Wasserkörpernicht mehr, Sauerstoffmangel im
Das Foto auf dieser Seite wurde aneinem Stausee in der Millionen-Me-tropole Ouagadougou, der Haupt-stadt des westafrikanischen StaatesBurkina Faso, aufgenommen. Diein Ufernähe praktizierte Land- undGartenwirtschaft basiert unter an-derem auf Mango (aus Asien), Ama-ranth, Kartoffel und Mais (aus Ame-rika). Auch der grüne Saum amRande des Gewässers besteht auseiner Pflanze, die ihren Ursprungauf einem anderen Kontinent hat.Sie stammt aus Südamerika. Nochim späten 19. Jahrhundert kam sienur hier vor. Blumenliebhabersorgten jedoch für ihre Verbrei-tung. Seit Beginn des 20. Jahrhun-derts wächst sie in Indien, seit den1950er Jahren in Afrika. Es handeltsich um eine attraktive Pflanze, de-ren Blätter eine Rosette bilden, ausderen Mitte aufrechte Ähren mittrichterförmigen hellvioletten Blü-ten und goldener Zeichnung ent-springen. Manche Betrachter wer-den an die Schönheit von Orchi-deen erinnert.
Es war ihre Schönheit, die denExport der zur kleinen Familie der Pontederiaceae gehörendenPflanze beförderte. Solange mansie in kleinen Süßgewässern undunter Kontrolle hält, ergeben sich
Gewässer ist die Folge, Boote kön-nen sich kaum durch den dichtenPolsterteppich hindurchkämpfen,Schaden an Turbinen von Wasser-werken kann die Folge sein. All dasmachte diese Pflanze im Tropen-gürtel zu einem großen Problem.Zunächst versuchte man, sie mitUnterwasser-Mähmaschinen zu be-kämpfen, um Wasserrinnen für dieSchifffahrt zu schaffen. Dann setzteman auch Herbizide ein. Eineschmucke Wasserpflanze war zur„Wasserpest“ (Peste d’eau), zum„lila Fluch der Tropen“ geworden.Vor einigen Jahrzehnten entdeckteman jedoch ihre Nutzung. Auf denPhilippinen begann man mit derHerstellung von Sandalen aus die-sen Pflanzen, andernorts nutztman sie für die Papierherstellungund als Ausgangsmaterial für diverse Flechtwaren.
Welcher Gattung gehört diesePflanze an (Frage 1), die nach ei-nem deutschsprachigen Kultusmi-nister benannt wurde, der von1779–1856 lebte und dessen Grabsich in Berlin-Kreuzberg befindet?Die Benennung der gesuchten Gat-tung nahm Karl Sigismund Kunth(1788–1850) vor, der über zweiJahrzehnte lang Expeditionsmate-rial bearbeitete, das Alexander vonHumboldt und Aimé Bonpland ausSüdamerika mitgebracht hatten.Welchem Staat diente der Minister(Frage 2)?
Volker Storch, Universität Heidel-berg; Norbert Becker, KABS, Speyer
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In Heft 1/2014 suchten wir:• Palmendieb (Birgus latro)• Schlammspringer (Periophthalmus)
Gewonnen haben• Dr. H.-F. Beer, Untersiggenthal• R. Brückler, Strassen• W. Wagner, Bielefeld
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
A B B . Proble-matische Schön-heit – dieser Neophyt über-wuchert in kürzester Zeitganze Gewässer.