LEIPZIGER ALLERLEI - Residenz Ambiente...2018/08/04 · toffel“ (einem alten braunen Trabant)...
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LEIPZIGER ALLERLEIHausnachrichten
Residenz Ambiente in Leipzig Mai · Juni · Juli 2019
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
G R U S S W O R TVon Lisa-Maria Noll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
H A U S N A C H R I C H T E NDas Autorenteam stellt sich vor . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Die Residenz Ambiente stellt sich vor . . . . . . . . . . . 5
R Ü C K B L I C K EAusflug zur Eisskulpturen-Ausstellung . . . . . . . . . 6–7
W E L T G E S C H E H E NKarneval in Rio de Janeiro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8–9
P E R S Ö N L I C H E SWarum möchte ich Altenpfleger werden? . . . . . . . 10
I N T E R V I E WDie Geldfabrik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Bewohner vom Wohnbereich 4 berichten . . . 12–13
W I S S E N S W E R T E SWarum Biografiearbeit so wichtig ist . . . . . . . . . . . 14
Die letzten Hausnachrichten –
Start für die „neuen Medien“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
I M P R E S S I O N E NJahresrückblick 2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16–17
A B S C H I E DWir nehmen Abschied . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
„Le i p z i g e r AL L e r L e i“ ist die Hauszeitschriftder Residenz Ambiente in Leipzig .
V.i.S.d.pSusi Hartmann,Residenzleitung
re d A k t i o n S t e A m:Katharina Bauer,Anke Vidotti-Kleine, Karin Lechermann-Rösner, Beitragende Mitarbeiter
Fo t o S:Residenz Ambiente ArchivAdobe Stock, Fotolia
ge S t A L t u n g u n d pr o d u k t i o n:Residenz Ambiente Zentrales Marketing, Saarbrücken
dr u c k:Pre Print Service GmbHProduktionsagentur für digitale und visuelle MedienSt . Wendel
Au F L A g e: 500
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G R U S S W O R T
Wir, die Azubis der Residenz Ambiente, haben es uns zur Aufgabe gemacht, die letzte
Ausgabe der Hausnachrichten mit unse-ren Ideen zu gestalten . Ja, Sie haben richtig gelesen: Dies wird die letzte Aus-gabe unserer Hauszeitung sein, da auch wir Schritt für Schritt alles etwas digitali-sieren werden . Zukünftig werden Sie alle aktuellen Informationen aus unse-rem Haus auf unserer Facebook-Seite und auf unserer Homepage finden .
Bei unseren monatlichen Azubi-Treffen kamen viele Ideen auf, die wir in diese letzten Hausnachrichten einbringen wollten, damit diese abwechslungsreich und etwas Besonderes werden . Für wel-che Themen wir uns schlussendlich ent-schieden haben, können Sie auf den fol-genden Seiten lesen .
Ein weiterer Grund für unsere Arbeit, die wir in diese Hauszeitung gesteckt haben, ist unsere Teilnahme an einem Wettbewerb . Beim jährlich stattfinden-den „Azubi-Projekttag“ unserer Unter-nehmensgruppe wird das beste Azubi-projekt mit einem Pokal ausgezeichnet .
Wir hoffen natürlich, dass unser Projekt diese Auszeichnung gewinnt!
Des Weiteren danken wir allen Leserin-nen und Lesern, dass sie all die Ausga-ben der Hauszeitung so eifrig und voller Freude gelesen haben . Hoffentlich ge-fällt Ihnen auch unsere letzte Ausgabe .
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen und Durchstöbern unseres „Leip-ziger Allerleis“!
Lisa-Maria Noll
Liebe Leserinnen und Leser!
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Das Autorenteam stellt sich vor:
Vom Wohnbereich 1 wurden kreativ:
Frau Ligita Huth 3 . LehrjahrHerr Marcel Herrmann 1 . Lehrjahr
Vom Wohnbereich 2 wurden kreativ:
Frau Evi Müller 2 . LehrjahrFrau Marilyn Riemschneider 2 . LehrjahrHerr Patrick Joey Cordova Centurion 2 . LehrjahrHerr Grant Oganesian 1 . Lehrjahr
Vom Wohnbereich 3 wurden kreativ:
Herr Constantin Fritsche 3 . LehrjahrFrau Lisa-Maria Noll 1 . LehrjahrHerr Radouan Gotar 2 . Lehrjahr
Vom Wohnbereich 4 wurden kreativ:
Herr Raik Barczynski 1 . LehrjahrHerr Leander Lagerpusch 1 . LehrjahrFrau Julia Reinhardt 1 . Lehrjahr
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Die Residenz Ambiente stellt sich vor
Willkommen in der Buch-, Musik- und Messestadt Leipzig . Unse-re Residenz Ambiente liegt im
Herzen von Leipzig, direkt gegenüber des Hauptbahnhofes und ist angeglie-dert an das Victor’s Residenz-Hotel . Bei uns finden 159 Bewohner, verteilt auf vier Wohnbereiche, ihr neues Zuhause . Genau richtig für Menschen, die zur Ruhe kommen, jedoch nicht den An-schluss verlieren wollen .
Was unsere Einrichtung ausmacht?Nähe . Räumlich und auch menschlich . Unsere Bewohner erreichen von unse-rem Grundstück, fußläufig oder mit öf-fentlichen Verkehrsmitteln, alle wichti-gen Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte sowie die historische Altstadt .
Unsere Bewohner sind, wenn sie es möchten, mittendrin statt nur dabei . Für alle, die es etwas ruhiger mögen, ist Leip-zig ebenso ein guter Ort zum Leben . Der unmittelbar angrenzende Promenaden-ring mit mehreren miteinander verbun-denen Parkanlagen eignet sich perfekt für kleine und große Spaziergänge . Dank der Nähe zum Hauptbahnhof sind spon-tane Ausflüge ins Grüne, zum Beispiel ins Sächsische Seenland, kein Problem .
Residenz Ambiente steht nicht nur für professionelle Pflege, sondern auch für individuelle Betreuung . Das heißt: jede Woche wird ein neues Betreuungspro-gramm zusammengestellt, mit vielen ab-wechslungsreichen und attraktiven Akti-vitäten . Die Bewohner entscheiden selbst, wie sie ihre Freizeit verbringen möchten . Zum Beispiel bei einem locke-
ren Backnachmittag in netter Gesell-schaft oder im Residenzchor . Es gibt vie-le Möglichkeiten zu entdecken . Daher gehören zur umfangreichen Betreuung der Residenz Ambiente in Leipzig nicht nur Pflege- und Therapieprogramme, sondern auch abwechslungsreiche Kul-tur- und Freizeitaktivitäten . Denn uns ist es wichtig, dass jeder Tag ein bisschen anders ist .
Sehr gute Erfahrungen haben wir im in-terkulturellen Austausch gemacht . Mitt-lerweile zählen wir stolz Mitarbeiter aus 13 Nationen im Kollegenkreis . Wir ler-nen miteinander und voneinander und konnten mit gemeinsamem Wissen und Kräften mit der MDK-Bestnote 1,0 in das Jahr 2019 starten .
In der Residenz Ambiente ist kein Tag wie der andere – was jedoch jeden Tag gleich ist, sind die lachenden Gesichter, die uns begegnen, der Humor, der ver-sprüht wird, trotz täglicher Herausforde-rungen und die Herzlichkeit in den zwi-schenmenschlichen Interaktionen .
Katharina Bauer
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die Kulissen des Sozialkulturellen Dienstes blicken . Unser Ziel war es, einen Aus-flug zu den Eis-welten am Bay-rischen Bahnhof
mit zu organisieren . Doch wie fängt die Planung eines Ausflu-ges eigentlich an? Das erste, was gemacht werden musste, ist zu erfragen, wer von den Bewohnern teilneh-men möchte . So ha-ben wir uns auf den Weg gemacht und die Bewohner auf unse-ren Wohnbereichen gefragt . Als wir unse-re Teilnehmerlisten hatten, schauten wir noch, ob genügend Rollstühle vorhanden und auch funktions-tüchtig waren . Weiter-hin wurde auch der finanzielle Aspekt ge-prüft, damit Eintritts-karten gekauft wer-den konnten . Mit diesem organisatori-schen Umfang hatten wir nicht gerechnet .
Von außen sieht die Arbeit des So-zialkulturellen Dienstes sehr ent-spannt aus . Sie nehmen sich viel
Zeit für die Bewohner und organisieren deren Freizeitaktivitäten . Doch hinter all dem Spaß und der Freude steckt auch sehr viel Arbeit . Wir, die Azubis Marcel (WB1) und Julia (WB4), durften hinter
Ausflug zur Eisskulpturen- Ausstellung Leipzig
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Bevor es losging, hatten wir gemeinsam mit den Bewohnern ein Rollstuhltrai-ning . Draußen einen Rollstuhl zu schie-ben ist schwieriger, als man denkt . Am Tag des Ausfluges haben wir die Bewoh-ner der Jahreszeit entsprechend angezo-gen, das heißt, dicke Jacke, Schal, Mütze und Handschuhe . Damit auch die Beine und Füße warm blieben, erhielten die Rollstuhlfahrer noch einen Sitzsack und dann ging die Reise los . Bei der Ausstel-lung waren alle überrascht, was man aus Eis und Schnee alles zaubern kann . Wir bestaunten die schönen Eisskulpturen .
Überwiegend wurden historische Ge-bäude und Wahrzeichen von Leipzig dargestellt . Unter anderem waren der Bayrische Bahnhof, der Zoo Leipzig und das Völkerschlachtdenkmal ein
Höhepunkt . 25 Künstler aus 13 Natio-nen haben dazu 200 Tonnen Eis und 200 Tonnen Schnee bei minus 8 °C ver-arbeitet .
Die Lichteffekte werteten die gesamten Kunstwerke auf . Wir fühlten uns wie in einer Zauberwelt . Einige Bewohner er-innerten sich an Märchen aus der Kin-derzeit .
Es war für alle ein unvergesslicher Tag .
Julia Reinhardt
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ten die Bewohner alles über die Rituale des berühmten und weltbekannten Kar-nevals in der wunderschönen Stadt Rio de Janeiro .
Den Azubis gelang es, das bunte Treiben und das südamerikanische Flair zu uns nach Leipzig zu holen .
Im Februar stand auch in unserer Ein-richtung alles im Zeichen des Fa-schings und Karnevals . So wurden
verschiedene Aktivitäten unter diesem Motto für die Bewohner unseres Hauses angeboten . Die Azubis Marilyn Riemen-schneider und Raik Barczynski präsen-tierten in einem selbst erstellten Vortrag den Karneval in Rio . Sehr gespannt hör-
Karneval in Rio de Janeiro
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Der Aufwand und die langen Vorberei-tungen werden natürlich auch belohnt . 40 Punktrichter entscheiden über die ersten drei Plätze . Diese prämierten Sambaschulen erhalten attraktive Geld-prämien sowie weltweit Ruhm und An-erkennung .
Direkt nach Abschluss der Veranstaltung am Aschermittwoch beginnen bereits die Vorbereitungen für das nächste Jahr .
Marilyn Riemschneider und Raik Barczynski
Eröffnet wird er Karneval in Rio durch die Übergabe eines übergroßen Schlüs-sels durch die Stadtverwaltung an die Symbolfigur des Karnevals . Legendär ist der Karneval in Rio durch seine farben-prächtigen Paraden .
Alles an diesen Tagen ist genau geplant und organisiert . Die Reihenfolge der Teilnehmer bestimmt das Los . An den Karnevalsonntagen und -montagen prä-sentieren sich jeweils sechs Sambaschu-len mit ihrem aufwendig einstudierten Programm . Eine Schule besteht durch-schnittlich aus ca . 6 .000 Teilnehmern . Die Präsentation dauert 120 Minuten .
So erfuhren wir folgendes Wissenswertes:
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P E R S Ö N L I C H E S
Warum möchte ich Altenpfleger werden?
Ich habe mich für den Beruf des Al-tenpflegers entschieden, weil ich an einer sozialen und medizinischen
Tätigkeit Interesse habe . In dieser Aus-bildung kann ich meinen beruflichen Wunsch nach einer Tätigkeit mit viel Abwechslung, Bewegung und sozialen Kontakten erfüllen . Bevor ich mich für die Altenpflege entschieden habe, arbei-tete ich als Gartenbauwerker .
Während meiner Ausbildung in der Altenpflege stellte ich schnell fest, dass es jeden Tag immer neue und auch un-terschiedliche Herausforderungen gibt . Kein Tag ist wie der andere . Mittlerweile habe ich die Bewohner sehr gut kennen-gelernt und ein Vertrauensverhältnis zu ihnen aufgebaut . Ihnen bei ihren alltäg-lichen Verrichtungen zu helfen, sowie ein tägliches Lächeln ins Gesicht zu zau-bern, erfüllt mich mit Zufriedenheit und Stolz .
In meinem Heimatland Peru hatte ich diese beruflichen Perspektiven nicht . Ich bin froh, hier eine neue Heimat ge-funden zu haben und mittlerweile auch die Sprache gut zu beherrschen .
Mein erstes Lehrjahr habe ich erfolg-reich abgeschlossen und starte voll moti-viert in das folgende zweite Lehrjahr .
Patrick Cordova
Es ist immer eine große Bereiche-rung, wenn Bewohner kleine Ge-schichten und Anekdoten erzäh-
len oder über Erlebtes berichten . So hat eine Bewohnerin mir folgende Ge-schichte erzählt:
1932 – Gohlis in Leipzig .
Das kleine „Mariannchen“ ist ganz auf-geregt: Ihr Großvater aus Eisleben ist zu Besuch und möchte die ganze Familie ins Kaufhaus ausführen . Noch nie zuvor hatte sie das Kaufhaus von innen gese-hen, sie ist aufgeregter denn je . Sie ver-bringen einen aufregenden Tag zusam-men und als sie nach Hause kommen, ist jeder reich beschenkt mit Päckchen und Tüten . Ihre Mutter trägt nun einen prächtigen Pelzmantel und „Mariann-chen“ bekommt eine neue Plüschjacke . Während sie ganz stolz im Nebenzim-mer ihren neuen „Pelz“ bewundert, hört sie ihre Eltern flüstern: „Der Großvater muss wohl eine Geldfabrik haben“ – „Ja, so muss es wohl sein“, sagte der Vater . „Eine Geldfabrik?“ denkt sich „Mariann-chen“, ihre Augen werden ganz groß . „Das muss ich den Hausmädchen erzäh-len!“
Schnell flitzt „Mariannchen“ in den Kel-ler, wo damals die Waschküche war . Eif-rig ruft sie: „Wir müssen nie wieder ar-beiten, mein Großvater hat eine Geldfabrik!“
Die Mädchen verfallen in lautes Geläch-ter, nehmen „Mariannchen“ in den Arm und sagen: „Wäre das Leben nur so schön“ .
Erzählt von Marianne Händler (geb . 1925)
Evi Müller
Frau Marianne Händler bei ihrer Schuleinführung
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Die Geldfabrik
Bewohner vom Wohnbereich 4 berichten:
Ich bin als Auszubildender auf dem Wohnbereich 4 eingesetzt . Bei mei-ner Arbeit mit den Bewohnern wird
natürlich auch viel geredet und ge-schwatzt . So erzählten mir unsere zwei Bewohner Frau Egewarth und Herr Schönfelder folgendes aus ihrem Le-ben . Es ist ein kurzer Einblick über prä-gende Erlebnisse aus dem Leben von Frau Egewarth und Herrn Schönfelder im Rahmen der Biografiearbeit . Hierbei wurden keine Äußerungen geprüft, kor-rigiert oder gar gewertet .
Frage: Was haben Sie beruflich gemacht?
Frau Egewarth: „Ich war Finanzkauffrau .“Herr Schönfelder: „Ich habe als Elektro-monteur und Fassadenbauer gearbeitet .“
Frage: Wo waren Sie, als die Mauer fiel?
Frau Egewarth: „Zu Hause mit meinem Sohn und meinem verstorbenen Mann . Vor Weihnachten sind wir mit der „Kar-toffel“ (einem alten braunen Trabant) nach Berlin gefahren .“Herr Schönfelder berichtet: „Ich hat-te da als Fassadenbauer gearbeitet und habe nachts um 2 Uhr meine Kollegen nach Hause gefahren . Zu Hause sag-te ich zu meinem Opa: „Jetzt sind wir Deutschland . Freust du dich nicht?“ Da-rauf sagte er: „Ich habe die Inflation und zwei Weltkriege mitgemacht . Pass auf Junge, jetzt kommen die rüber, die drü-ben nichts geworden sind und rauben uns hier aus .“
Frage: Was ist das traurigste Erlebnis, an das Sie sich erinnern?
Frau Egewarth: „Der Tod meines Man-nes . Er war LKW-Fahrer und ist bei ei-nem Unfall ums Leben gekommen . Ich hatte um halb zwei Uhr Mittag gegessen und das Gefühl, dass da etwas Schlim-mes passiert sein muss . Irgendetwas stimmte nicht .“Herr Schönfelder: „Der Tod von meiner damaligen Lebensgefährtin und von ei-ner ehemaligen befreundeten Bewohne-rin vom WB4 . Beide schienen zu wissen, dass sie sterben werden .“
Frage: Welches Erlebnis war für siebesonders bewegend oder auch lustig?
Frau Egewarth: „Die Hochzeit meines Sohnes in Österreich . Da musste er ei-nen österreichischen Text vorlesen und
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seine Frau einen sächsischen . Was ha-ben wir da gelacht…“Herr Schönfelder: „Was hat mich beson-ders bewegt? Als ich von der Stasi ge-schlagen wurde . Ich war mit Freunden zum Länderspiel DDR – Schottland . Wir hatten die Gelegenheit, in den Glocken-turm des Leipziger Stadions zu kom-men, in dem Friedrich und Körten vom ZDF kommentierten und von denen wir ein Autogramm in unserem Ausweis un-ter besonderen Vermerken bekamen . Beim Verlassen wurde ich von der Stasi aufgegriffen und geohrfeigt . Das war dennoch lustig .“ *lacht*
Frage: Wo waren Sie im Urlaub? Was ist Ihr schönstes Urlaubserlebnis?
Frau Egewarth: „Da war ich 16 oder 17 Jahre alt und bin mit meiner Cousine, die auch meine beste Freundin ist, nach Budapest gefahren . Wir haben bei Freunden auf dem Bu-dapester Berg ge-wohnt und sind im-mer bis 6 .00 Uhr morgens in Discos gewesen . Was wir dort alles gekauft ha-ben … Sachen, die es bei uns nicht gab . Platten, Kassetten und Klamotten . Ich habe mir dort so einen ganz langen Rock und ein Paar Schuhe mit einer ganz dicken Holzsohle, wie sie damals modern wa-ren, gekauft .“Herr Schönfelder: „Mein schönster Ur-
laub war 1970 unsere Hochzeitsreise nach Sotschi . Beeindruckend war die Anreise mit der Interflug . Ich dachte beim Landeanflug, wir stürzen ins Meer . Dort gab es eine Brücke, die zwei Zeit-zonen verband . Da konnte man von ei-ner Zeitzone in die andere spazieren .“
Frage: Was möchten Sie demnächst einmal tun?
Herr Schönfelder: „Ich möchte mir un-bedingt den Neubau der Universitätskir-che anschauen . Und ich möchte das neue Glockenspiel der Nikolaikirche einmal hören . Die Glocken dafür sind wohl bereits gegossen, müssen aber erst noch auskühlen .“
Frau Egewarth und Herr Schönfelder, ich danke Ihnen für das sehr angeneh-me Gespräch .
Leander Lagerpusch
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Warum Biografiearbeit so wichtig ist
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In unserem Berufsfeld arbeiten wir mit älteren Menschen, die voller Lebenserfahrung und Geschichten
sind . Etwas über deren Leben in Erfah-rung zu bringen, uns mit der Lebensge-schichte des Einzelnen zu beschäftigen, nennen wir „Biografiearbeit“ . Sie bein-haltet die Felder der Sozialarbeit und der Psychologie und trägt zum besseren Verständnis und somit zur individuel-leren Pflege und Betreuung des Men-schen bei .
Wenn das Leben zu einem großen Teil vorbei ist, kann es etwas Beruhigendes sein, sich zu erinnern . Wenn die Erin-nerung krankheitsbedingt vergeht, fühlt sich der Mensch oft unvollständig, trau-rig oder hilflos . Biografiearbeit bietet, wie alle Therapien, nicht die Lösung, aber sie kann helfen . Wir in der Alten-pflege betrachten Biografiearbeit als ein Verfahren der aktivierenden Pflege und Betreuung, die dafür sorgt, individu-ell auf die Bedürfnisse der Seniorinnen und Senioren einzugehen . Besonders demente Menschen können ihre Bedürf-nisse oft nicht mehr eindeutig äußern . Kenntnisse über die Biografie können
helfen, Signale und Verhaltensweisen besser zu verstehen . Da sich Pflege und Betreuung dahingehend verändert ha-ben, dass sie nicht mehr stark defizitär, sondern aktivierend ausgerichtet sind, kann Biografiearbeit ein Schlüssel zu noch vorhandenen Fähigkeiten sein . Diese können dann bewusst gefördert werden . Dementen Menschen kann das Wissen um deren Lebensgeschichte auch helfen, ihre Identität länger zu be-wahren .
Damit Biografiearbeit gelingen kann, ist es wichtig, eine Vertrauensbasis zwi-schen Bewohnern und Pflegenden auf-zubauen . Auch ein guter Kontakt zu den Angehörigen ist dabei besonders wich-tig . Wir sehen in unserer täglichen Ar-beit die Biografiearbeit als wesentliches Element einer bedürfnisgerechten Pfle-ge an . Je mehr wir über unsere Bewoh-ner wissen, umso besser können wir sie pflegen und betreuen, ihnen im Alltag Freude bereiten und Zuversicht geben .
Anke Vidotti-Kleine· Leiterin Sozialkultureller Dienst ·
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Wir werden uns mit dieser be-sonderen Ausgabe von un-serer Hauszeitung „Leipziger
Allerlei“ verabschieden . Trotzdem wer-den wir weiterhin über uns und unsere Aktivitäten im Haus berichten .
Auch wir wollen mit der Zeit gehen und nutzen ab sofort die „neuen Medien“ für unsere Berichterstattung . So finden Sie uns aktuell mit unserer Homepage und auf Facebook im Internet vertreten . Da-mit ist es uns möglich, aktuell, schnell und zeitnah zu informieren . Auch spon-tane Informationen sind ab sofort mög-lich .
So finden Sie unsere Veranstaltungen mit Berichten, Bildern, Texten und auch mal in bewegten Bildern immer anspre-chend präsentiert . Wir können somit unsere Veranstaltungen schneller be-
Die letzte Hauszeitung – Start für die „neuen Medien“
Liebe Bewohner, Angehörige, Mitarbeiter und Leser!
werben und Sie auf kurzem Weg dazu einladen .
Sie als Leser können auch virtuell an unseren Aktivitäten im Haus teilhaben . Auch ihre Meinung ist uns wichtig! Über unseren Facebook-Auftritt ist es ihnen möglich, direkt mit uns zu kommunizie-ren .
Bei Facebook finden sie uns unter: „Residenz Ambiente“ und im Internet unter: www. residenz-ambiente.de
Wie sie sehen, bringt diese Veränderung viele Vorteile mit sich . Freuen wir uns auf ein neues Zeitalter der Berichterstat-tung .
Karin Lechermann-Rösner
· Residenzberaterin ·
Jahresrückblick 2018
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Wir feiern und schlemmen gemeinsam .
Kinder singen für uns .
Wer kommt zuerst mit 30 raus?
Vorstellung von verschiedenen Klangschalen
Model sein macht großen Spaß!
Wir verabschieden das Jahr .
Tiere zum Anfassen
Der Beste gewinnt .
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Selbstgekochtes schmeckt am besten!
Abkühlung bei über 30 °C
Köstlichkeiten probieren
Riesenrad im Dämmerschein
Wir nehmen Abschied……von unseren verstorbenen Bewohnerinnen und Bewohnern
Der Tod ist wie eine Kerze, die erlischt, wenn der Tag anbricht .
Unbekannter Autor
A B S C H I E D
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I N F O
R E S I D E N Z A M B I E N T E 19
Brandenburger Straße 2 a · 04103 LeipzigTelefon 0341 6866-817
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