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200017 6A Begin 20 02 Duits 1,2 (nieuwe stijl) en Duits (oude stijl) Tijdvak 1 Donderdag 23 mei 9.00 –11.30 uur Examen HAVO Hoger Algemeen Voortgezet Onderwijs Tekstboekje

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Tijdvak 1

Donderdag 23 mei

9.00 –11.30 uur

Examen HAVO

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Algemeen

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Tekstboekje

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Tekst 1

EEnglisch aals aallgemeineHochschulsprache?

ULRICH AMMON

Der 55jährige Wissen-schaftler ist Professor

für Germanistik/Linguistik in Duisburg.

Zu seinen Spezial-gebieten gehört die

internationale Stellungvon Sprachen, vorallem von Deutsch

und Englisch.

Zu Beginn unseres Jahrhunderts war Deutschals Wissenschaftssprache gleichrangig mit

Englisch. Heute führt es – infolge von Weltkrie-gen und Nationalsozialismus – auf der internati-onalen Bühne nur noch ein Schattendasein. Werals Wissenschaftler dort agieren will, muß Eng-lisch können. Auch schrumpft in vielen Länderndie Zahl derjenigen, die Deutsch lernen. Man-gelnde Deutschkenntnisse sind ein maßgeblicherGrund, warum die Zahl ausländischer Studieren-der an unseren Universitäten und Hochschulenabnimmt. Die jungen Leute bevorzugen angel-sächsische Länder, deren Sprache sie schon kön-nen. So fehlen uns in Zukunft wichtige interna-tionale Beziehungen für Kultur und Wirtschaft.

Studiengänge in englischer Sprache könnendiesem Trend entgegenwirken. Im Wintersemes-ter 97/98 hat man damit an achtzehn Universitä-ten begonnen. Diese Studiengänge entwickelnsich gut und sollten ausgebaut werden. Denn sieziehen Studenten aus dem Ausland an und ver-helfen deutschen Studierenden zu besseren Eng-lischkenntnissen. Der deutschen Sprache wer-den auf diesem Weg neue Sprecher zugeführt:Viele Ausländer lernen in der neuen UmgebungDeutsch, auch als Zusatzqualifikation.

Englischsprachige Studiengänge sind nichtfür alle Fächer dringlich; vor allem nicht fürmanche Geisteswissenschaften, für die Deutschnoch internationale Wissenschaftssprache ist.Außerdem sollte in allen Fällen weiter auch aufdeutsch gelehrt werden, damit sich die Universi-tät nicht von der Gesellschaft entfremdet undsich auch zukünftig alles in unserer Sprache aus-drücken läßt.

GÜNTHER PFLUG

Der 75jährige Wissen-schaftler ist Vorsitzen-der der Gesellschaftfür deutsche Sprache.Pflug war Generaldi-rektor der DeutschenBibliothek und istHonorarprofessor derUniversitäten Bochumund Frankfurt.

Die Verwendung von Fremdsprachen hat es inder deutschen Wissenschaft immer gegeben.

Selbst Leibniz hat wesentliche Werke in französi-scher Sprache verfaßt. Deshalb kann man jedochnoch lange nicht verlangen, daß an deutschenUniversitäten zur Hebung des internationalenRenommees die Vorlesungen in Englisch abzu-halten seien. Dabei geht es nicht nur um den wis-senschaftlichen Nachwuchs, sondern auch – undvor allem – um die Ausbildung von qualifiziertenFührungskräften für Wirtschaft und Verwaltung.Es ist nicht zu verkennen, daß die Globalisierungin zahlreichen akademischen Bereichen – in denNaturwissenschaften und der Medizin, aberauch in der Wirtschaft und im Recht – in zuneh-mendem Maß eine Beherrschung der englischenSprache erforderlich macht. Doch lassen sich diebeiden Ziele, der Erwerb eines fundierten Fach-wissens und die Beherrschung des Englischen,nur selten in einem Arbeitsgang erreichen. Unab-hängig von allen Überlegungen zur Pflege derdeutschen Sprache spricht daher alles für sie alsUnterrichtssprache. Indes wissen junge Natur-wissenschaftler, daß sie ihre beruflichen Chancennational wie international verbessern, wenn sieauf englisch publizieren. Doch ist die traditionel-le Lösung, daß deutsche Studierende einen Teilihres Studiums an einer ausländischen Hoch-schule verbringen, immer noch der Königsweg.Erfahren sie doch auf diese Weise aus persönli-chem Erleben die geistige und soziale Situationdieses Landes. Die Globalisierung fordert nichtnur die Sprachbeherrschung, sondern auch einerweitertes Weltverhältnis, das an einer deut-schen Hochschule, selbst wenn sie im Unterrichtdie englische Sprache verwendet, nicht erworbenwerden kann.

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Focus 35/1998

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Outlaw = „Außenseiter“ noot 1

VW New Beetle: Wenn nur der hohe Preis nicht wäre

Mit hohem SpaßfaktorDas kugelrunde Knuddelauto zeigt mehr Schwächen als erwartet

Es ist ja nicht so, daß man den New Beetle alsFlop sehen könnte – schließlich wird er VW in denUSA aus den Händen gerissen. Und er hat – und dasist der eigentlich unbezahlbare Aspekt – diesem Mo-loch von einer Firma eine herzliche, emotionaleIntegrität verpaßt, für die VW ansonsten ein paarJahre lang etliche teure Öffentlichkeitsarbeiter hättebezahlen müssen. Kein Zweifel: Das kugelrundeKnuddelauto wird in der Öffentlichkeit geliebt, oderzumindest wohlwollend zur Kenntnis genommen –und das ist ja auch schon etwas wert.

Doch kaum werden die ersten Fahrzeuge nach(zu) langer Wartezeit in Deutschland ausgeliefert,häufen sich negative Schlagzeilen: „Viel Kult, wenigKomfort“ titelte der Spiegel – und die ersten Augurenprophezeien bereits: „Der New Beetle ist ein Flop.“Aussagen, denen sich noch rasch ein paar Händleranschlossen – die nun das bis vor kurzem noch mitdeftigem Aufpreis gehandelte Krabbeltier mitRabatten an Mann und Frau zu bringen gedenken.

Wie so oft im Leben sind es mehrere Gründe, diezu der Verwirrung um den hochgelobten und bislangheiß begehrten New Beetle führen. Zu den emotiona-len Gründen dürfte die Tatsache gehören, daß sichder alte Käfer in den USA und in Deutschland anzwei grundverschiedene Käuferschichten wandte:War er für die Deutschen der Inbegriff des Wirt-schaftswunders, sozusagen der rollende Beweis da-für, daß man es wieder geschafft hatte, so stellte erfür die Amerikaner den klassischen Outlaw1) dar. EinGefährt, mit dem man dem Vater und dessen chrom-schwerem Straßenkreuzer die Lust an der Reduktionauf das Wesentliche entgegensetzen konnte. Nichtumsonst gab es bei der Präsentation des New BeetleJimi Hendrix als Geräuschkulisse – die Musik, beider die Eltern an dem Erfolg ihrer Erziehung zuzweifeln begannen. So bedient der New Beetle inden USA ein Publikum, das sich wehmütig anWoodstock, Frank Zappa und die mit dem Kauf deseigenen Straßenkreuzers verratenen Jugendidealeerinnert – oder wie es die Beetle-Werbung aus-drückt: „Du hast deine Seele verkauft? Jetzt hast dudie Chance, sie zurückzukaufen.“

In Deutschland ist der Käfer mehr mit den Erinne-rungen an das erste eigene Auto, die in ihm bewäl-tigten Urlaubsfahrten und sonstige erinnerungswür-dige Erlebnisse verbunden – der Millionenseller warstets das Fahrzeug, das als Einstieg für den Aufstiegdiente. Und für die Erinnerung an die Jugend sindoffenbar weniger Menschen bereit viel Geld auszu-geben, als man vermutete.

Zumal dieser Ausflug in die Retro-Gegenwartmit einem satten finanziellen Aufwand verbundenist, denn die dereinst angepeilte 30 000 Mark-Gren-ze wird bei besser ausgestatteten Autos locker um 25Prozent überschritten. Ein Preis, der zu hoch ange-siedelt ist, und dazu führt, daß die geplanten 50 000Einheiten wohl reduziert werden müssen.

Wer diese Summe investiert, bekommt ein Fahr-zeug, dem man aber seinen beachtlichen Geräusch-pegel bei hohen Geschwindigkeiten, die kurze Rück-sitzbank mit der dort fehlenden Kopffreiheit sowieden kleinen und schwer zugänglichen Kofferraumverzeiht – denn man wird stets auf den Wogen einerlächelnden Umwelt getragen. Ein Umstand, den VWin seine Kosten-/Nutzenrechnung mit einbeziehensollte – schließlich dürfte man an jedem Wagen nochimmer ausreichend verdienen.

Jürgen Lewandowski, in: SüddeutscheZeitung, 27./28. Februar 1999

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Tekst 3

„Ohne die Unterstützung der Zuschauerhätten wir das Spiel verloren.“ „Vordieser Kulisse macht es einfach Spaß

zu spielen.“ So oder ähnlich klingen die Äußerungenvon Bundesliga-Kickern nach gewonnenen Heim-spielen. beklagen dann gerne den „Hexen-kessel“ oder die „Beeinflussung des Schiedsrichtersdurch die Fans“. Sind die Zuschauer also nicht nurzahlendes Publikum, sondern nehmen sie als zwölf-ter Mann selbst Einfluss auf das Geschehen?

. Der Münsteraner Sportpsychologe BerndStrauß verweist in seiner Habilitationsschrift „WennFans ihre Mannschaft in die Niederlage klatschen“diesen Glauben in das Reich der Mythen. Schlim-mer noch: „Faktisch ist es so, dass die Anwesenheitund das Verhalten von Fans eher eine negative,wenn überhaupt eine Auswirkung hat.“

Strauß’ Auswertung von rund 10 000 Partien derFußballbundesliga zwischen 1963 und 1995 zeigterstaunliche Ergebnisse. Etwa, dass bei den Fällen,in denen die einladende Mannschaft einen Heim-sieg davontrug, weniger Fans anwesend waren alsim Saison-Durchschnitt. „Wenn dagegen mehr Fansins Stadion kommen als im normalen Durchschnitteiner Saison“, so der Professor am Institut für Be-wegungswissenschaft in Münster, „hat die Gast-mannschaft Chancen.“

Die psychologische Erklärung: „Der einzelne Spie-ler fühlt sich vor vielen Fans einem großen Druckausgesetzt und versucht seine Sache besonders gutzu machen. Das Phänomen dürfte jedem schoneinmal selbst begegnet sein, egal ob im Sport oderbei einer Hochzeitsrede: Je die Aufgabe ist,um die es geht, desto mehr setzt sich der, der sie be-wältigen muss, innerlich mit seiner Rolle auseinan-der statt mit der Aufgabe. Dieser Prozess der Selbst-aufmerksamkeit bedingt eine hohe Fehlerquote, vorallem bei Automatismen. Wer zu lange überlegt, wieer einen Kopfball anbringt oder den Torschussplatziert, wird keinen Erfolg haben. „Je wichtiger einSpiel, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit des eigentlichen Favoriten.“ Experten sprechen von

Choking under Pressure, Leistungsverschlechte-rungen unter Druck – umso schlimmer für die be-treffende Person, weil sie grundsätzlich motiviert ist,optimale Leistungen zu erbringen.

Nicht nur beim Fußball beeinträchtigen Anfeue-rungen und öffentliche Aufmerksamkeit die Leis-tungsfähigkeit. stört besonders bei Sportar-ten, bei denen koordinative Fähigkeiten gefragtsind, die auf Präzision und Konzentration beruhen.Extreme Beispiele dafür sind Golf, Darts und Wett-kampfschießen.

Anders ist es, wenn Ausdauer, Schnelligkeit undKraft gefordert sind. Beim Marathonlauf sorgt schondie bloße Anwesenheit von Zuschauern für .

Es gibt allerdings keine Sportart, die dem Athletenausschließlich koordinative oder Ausdauerfähigkeitenabverlangt. Insbesondere bei Mannschaftssportartenwie Handball und Fußball ist gefragt – undein und dieselben Fans können sowohl stimulierendals auch irritierend wirken. So kann es durchaus sein,dass ein Fußballer vor einer großen Kulisse und lange Strecken auf dem Rasen zurücklegt, abereine immens hohe Fehlpass-Quote erreicht.

Dass der Einfluss der Zuschauer auch ganz ohneEffekt auf das Spielgeschehen bleiben kann, fandStrauß beim American Football heraus; wegen desstatischen Spielablaufs ein geeignetes Forschungs-feld. Anhand von Aufzeichnungen der Heimspieleder Baltic Hurricanes aus Kiel im Verlauf einer Li-gasaison stellte er fest, dass – wen wundert’s – dieAnfeuerungen der Fans und das Klatschen als Reak-tion auf eine gute Aktion folgten und nicht umge-kehrt. „Die Anfeuerung der Zuschauer hatte Einfluss auf den Raumgewinn ihrer Mannschaft.“

Die Fans selbst sehen das natürlich . Beieiner Zuschauerbefragung, die Bernd Strauß unterZuschauern des American Football vornahm,glaubten 62 Prozent, sie könnten mit ihren An-feuerungen den Ausgang des Spiels beeinflussen.Die Fußballvereine und Stadien-Betreiber werdensie nur allzu gerne in diesem Glauben lassen.

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Klatschen schadetLärmende FANS unterstützen ihre Mannschaft?Im Gegenteil, sagt eine wissenschaftliche Studie

Michael Voregger, in: Die Woche, 18.4.2000

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Tekst 4

Laufsteg = catwalk

Her mit den UniformenEinheitliche Schulkleidung könnte soziale Spannungen unter denKindern mildern / Von Thomas Böwer

Diese Gesellschaft ist gespalten. Schon dasKind lernt: „Trage ich Marke, dann binich.“ Selbst der Kanzler steht Modell.

Outfit wird mit Persönlichkeit verwechselt. DieMarke und nur die Marke entscheidet überAnerkennung, Erfolg und Sozialprestige. Das istbrutal für diejenigen, die sich diese Art der Ver-marktung des eigenen Images nicht leisten kön-nen. Brutal aber auch für jene, die zwar besitzen,denen aber dann immer häufiger genommenwird. Abziehen auf dem Schulweg ist bundes-deutscher Alltag.

Jeder dritte Hamburger Neuntklässler hatnach einer Untersuchung des KriminologenChristian Pfeiffer Angst vor dem Abziehen. In dergleichen repräsentativen Untersuchung geben 36Prozent der 15-jährigen Schülerinnen und Schü-ler an, Gewalt erlitten zu haben. Ein knappesViertel wurde entweder beraubt oder erpresst.Und wieder melden die Statistiken steigende Kri-minalität bei Kindern und Jugendlichen für dasJahr 1998. Die Öffentlichkeit ist empört. Mehroder weniger sinnvolle Maßnahmen werdendebattiert. Und währenddessen gilt weiterhin:Schule ist Laufsteg2) und Tatort zugleich.

Das muss sich ändern – und deshalb sei dieFrage gestattet: Warum ziehen wir nicht die Mar-ken von der Schule ab? Machen wir Schluss mitdem verhängnisvollen Irrtum, den wir schon unse-ren Kindern vermitteln, dass Kleider Leutemachen. Eine Gesellschaft, die jungen Menschenschon vor der ersten Rasur bedeutet, dass sie nichtauf der Habenseite aufwachsen, produziertzwangsläufig sozialen Sprengstoff. Tag für Tag.Pause für Pause. Natürlich müssen wir die tiefgrei-fenden gesellschaftlichen Ursachen für die Gewaltvon Kindern an Kindern bekämpfen. Aber sprichtall dies gegen die Einführung einer einheitlichenSchulkleidung an deutschen Schulen?

Es mag ganz praktische Gründe geben, die

sich auf den ersten Blick gegen die Schuluniformwenden. Kinder und Jugendliche wachsen schnellaus den Klamotten heraus. Das tun sie allerdingserfahrungsgemäß aus allem. Uniformen sind alt-modisch und unbequem. Tragen MädchenRöcke? Keine Ahnung. Wieso bitten wir nicht ak-tuelle junge Modemacher wie Joop und seineNachfolger und lassen sie zusammen mit Schü-lern neue, zeitgemäße Schulkleidung entwickeln?So viel zur praktischen Seite.

Kinder und Jugendliche haben das Recht aufIndividualität und Anerkennung, unabhängigvom Einkommen ihrer Eltern. Eine Gesellschaftaber, die, gewollt oder ungewollt, die Klamotten-diktatur von Kindesbeinen an propagiert, stärktnicht das Ego, sondern fördert den Egoismus.Dem entgegenzuwirken bedarf es möglicherweiseauch der oft verpönten Gleichmacherei.

Was ist so schlimm daran, Kindern undJugendlichen durch Erziehung zu vermitteln, dasses andere Formen des Ausdrucks von Persönlich-keit gibt, als sich im jeweils trendigen Outfit zupräsentieren und somit auch von den gleichaltri-gen Habenichtsen abzugrenzen. Natürlich ist dieSchuluniform nur ein Symbol. Doch wieso ver-weigern wir bisher auf breiter Front Eltern, Schu-len und Schülern dieses Symbol? Erziehung undWertevermittlung sind von jeher auf Symboleangewiesen.

Lassen wir den Versuch zu. Dann werden wirsehen, ob sich die Erfahrungen von kalifornischenSchulen auf Deutschland übertragen lassen. Dortgingen die Gewaltdelikte um 50 Prozent zurück,seitdem Jungen und Mädchen Schuluniformentragen. Die gesellschaftlichen Folgekosten derJugenddelinquenz sind auf jeden Fall um einVielfaches höher als das einheitliche Sweatshirt,das an amerikanischen High-Schools neuerdingsimmer häufiger getragen wird.

Die Zeit, 24.6.1999

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Die Zeit, 11.1.2001

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Tekst 6

Berlin - Die Hälfte der Beschäftigten müsse dasdoppelte Gehalt verdienen, aber drei Mal so vieldafür arbeiten, fasst der Freizeitforscher HorstOpaschowski zusammen, was in Stellenanzeigenmit „überdurchschnittlichem Einsatz“ umschriebenwird. Und den erbringt so mancher nicht nur, weiles der Arbeitgeber wünscht - die Arbeit machteben Spaß. „Erst tüchtig, dann süchtig?“, sobrachte unlängst die Mitarbeiterzeitung „SiemensWelt“ ein Problem zur Sprache, das bei Arbeits-medizinern gut bekannt ist als „Workaholics“.

Die Sucht nach Arbeit ist gar nicht so selten.Besonders gefährdet scheinen die jungen E-Worker zu sein. Die Mitarbeiter in den Start-upslegen eine Dynamik an den Tag, die für Freizeitund Entspannung wenig Zeit lässt. Sie arbeitenbesessen für ihre Ziele und vermissen nichts dabei.Und wenn es denn mal ein paar Urlaubstage gibt,dann sicher nicht ohne Laptop und direkten Drahtzum Job.

Termindruck, Hetze, der ständige Kampf gegendie Uhr, Überstunden, Arbeiten am Wochenende -ein typischer Fall von Workaholic, so die „SiemensWelt“. Irgendwann räche sich das. „Rechtzeitig aufdie Bremse treten“, warnt PersonalvorstandProfessor Peter Pribilla vor der Gefahr des Burn-out-Effektes. „Zuerst sind es meist körperlicheoder psychosomatische Symptome wie Bluthoch-druck und Herzrhythmusstörungen, die aber imschlimmsten Fall auch im Herzinfarkt oderSchlaganfall gipfeln können“, mahnt UrsulaPascual, Betriebsärztin am Siemens-StandortErlangen.

Zwei Formen unterscheiden die Arbeitsmedizinerbei den „Überarbeitungsopfern“. Da gebe es dieechten Workaholics, für die nur ihre Arbeit imMittelpunkt stehe. „Diese Gruppe rekrutiert sichnicht nur, aber überdurchschnittlich häufig ausdem Kreis der Führungskräfte“, so Ursula Pascual.An den Folgen von Überarbeitung litten aber auchMenschen, für die Arbeit kein Suchtmittel sei. Oftseien es solche, die nicht Nein sagen könnten. Injedem Unternehmen gibt es die Mitarbeiter, die

sich auch noch die Arbeiten aufbürden lassen, diesonst niemand so gut erledigen kann wie derBetreffende. Sie übernehmen eine Aufgabe nachder anderen, bis sie hoffnungslos überlastet sind.„Dann fangen die körperlichen Symptome an wieNervosität, Gereiztheit, Schlafstörungen oderständige Niedergeschlagenheit“, beschreibt UrsulaPascual die Krankheitskarriere solcher Perfektio-nisten.

Die Betriebsratsvorsitzende von Siemens inMünchen, Birgit Grube, bringt bei der Diskussionein neues kulturelles Phänomen zur Sprache: „DieMöglichkeiten, selbstständig zu agieren, sindgrößer geworden. Es sind oft die Entscheidungenund Verantwortlichkeit des Einzelnen, ob er nachHause geht oder weiterarbeitet“, so Grube. DieArbeit sei nie zu Ende, beschreibt sie die neueKultur, „bei der die Mitarbeiter ihre Arbeitszeitscheinbar souverän selbst bestimmen können.Durch die Identifizierung mit der eigenen Arbeit“,so Grube, „fühlen sie sich wie selbstständigeUnternehmer.“ bsg

Workaholics sind„erst tüchtig, dann süchtig“

Führungskräfte oft unter den Überarbeitungsopfern

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Die Woche, 19.1.2001

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Die Welt, 18.8.2000

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Tekst 9

Frankfurter Allgemeine Zeitung,

25.1.2001

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Tekst 10

Einde