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23.5. – 1.6. Filmfestival „Cuba im Film“ Eliades Ochoa – From Cuba to the World Das kubanische Filmfestival Cuba im Film, dessen 24. Ausgabe vom 23. Mai bis 1. Juni im Filmforum Höchst stattfindet besteht nun fast seit einem Vierteljahrhundert. In all den Jahren wurde nicht nur die neueste filmkulturelle sondern auch die politische Entwicklung Cubas aufmerksam verfolgt. 2018 wurde in Cuba ein neuer Präsident gewählt, im Februar 2019 wurde über eine neue Verfassung abgestimmt, deren Entwurf nach intensiver Diskussion in der Bevölkerung einige Änderungen erfahren hat und der schließlich eine Mehrheit der Kubanerinnen und Kubaner zustimmte. Allerdings: Nach wie vor warten die Filmschaffenden auf ein neues Filmgesetz, das den rechtlichen Rahmen sowohl für unabhängige als auch für Ko-Produktionen regeln soll. Zahlreiche Filmschaffende setzen sich seit Jahren dafür ein. Die neuen Produktionen Der Eröffnungsfilm „Un traductor - Ein Übersetzer“ von Rodrigo und Sebastián Barriuso erzählt die Geschichte eines Russischlehrers in der traumatischen „Sonderperiode“ der 90er Jahre. Er wird als Übersetzer für russische Tschernobyl Kinder, die in Cuba behandelt werden eingesetzt, und identifiziert sich mehr und mehr mit diesen Kindern. „Antes que llegue el ferry – Wenn die Fähre ankommt“ ist ein erfrischendes Crossover von Animation und Realfilm dreier ganz junger Regisseure, von denen Juan Caunedo zu Gast sein wird, um das Werk persönlich vorzustellen. In „El regreso – Die Rückkehr“, einem Thriller von Blanca Rosa Blancco, geht es um die Aufklärung von Vergewaltigungen und Morden an jungen Frauen. Der Welterfolg „Yuli“ von Icíar Bollain erzählt die erstaunliche Karriere des Carlos Acosta, einem Jungen aus einfachsten Verhältnissen, der es zum international gefeierten Ballettstar brachte. „Winter in Havanna“ des Frankfurter Filmemachers Hans-Peter Böffgen begleitet vier Menschen im einzigartigen Havanna. Zwei weitere Dokumentarfilme setzen sich mit dem Erfindungsreichtum von Frauen auseinander. Un traductor Antes que llegue el ferry Alvarado – una mirada fraternal

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23.5. – 1.6. Filmfestival „Cuba im Film“

Eliades Ochoa – From Cuba to the World

Das kubanische Filmfestival Cuba im Film, dessen 24. Ausgabe vom 23. Mai bis 1. Juni im Filmforum Höchst stattfindet besteht nun fast seit einem Vierteljahrhundert. In all den Jahren wurde nicht nur die neueste filmkulturelle sondern auch die politische Entwicklung Cubas aufmerksam verfolgt. 2018 wurde in Cuba ein neuer Präsident gewählt, im Februar 2019 wurde über eine neue Verfassung abgestimmt, deren Entwurf nach intensiver Diskussion in der Bevölkerung einige Änderungen erfahren hat und der schließlich eine Mehrheit der Kubanerinnen und Kubaner zustimmte. Allerdings: Nach wie vor warten die Filmschaffenden auf ein neues Filmgesetz, das den rechtlichen Rahmen sowohl für unabhängige als auch für Ko-Produktionen regeln soll. Zahlreiche Filmschaffende setzen sich seit Jahren dafür ein.

Die neuen Produktionen Der Eröffnungsfilm „Un traductor - Ein Übersetzer“ von Rodrigo und Sebastián Barriuso erzählt die Geschichte eines Russischlehrers in der traumatischen „Sonderperiode“ der 90er Jahre. Er wird als Übersetzer für russische Tschernobyl Kinder, die in Cuba behandelt werden eingesetzt, und identifiziert sich mehr und mehr mit diesen Kindern. „Antes que llegue el ferry – Wenn die Fähre ankommt“ ist ein erfrischendes Crossover von Animation und Realfilm dreier ganz junger Regisseure, von denen Juan Caunedo zu Gast sein wird, um das Werk persönlich vorzustellen. In „El regreso – Die Rückkehr“, einem Thriller von Blanca Rosa Blancco, geht es um die Aufklärung von Vergewaltigungen und Morden an jungen Frauen. Der Welterfolg „Yuli“ von Icíar Bollain erzählt die erstaunliche Karriere des Carlos Acosta, einem Jungen aus einfachsten Verhältnissen, der es zum international gefeierten Ballettstar brachte. „Winter in Havanna“ des Frankfurter Filmemachers Hans-Peter Böffgen begleitet vier Menschen im einzigartigen Havanna. Zwei weitere Dokumentarfilme setzen sich mit dem Erfindungsreichtum von Frauen auseinander.

Un traductor Antes que llegue el ferry Alvarado – una mirada fraternal

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Themenschwerpunkt: Musik auf Cuba Der diesjährige Themenschwerpunkt ist „Musik auf Cuba“. In diesem Zusammenhang präsentiert das Festival als Europapremiere den mexikanisch-kubanischen Dokumentarfilm „Eliades Ochoa – From Cuba to the World“ (2018) über den „jüngsten“ Musiker des berühmten „Buena Vista Social Club“ Eliades Ochoa, dessen Solokarriere international nicht weniger erfolgreich verläuft. Die Regisseurin Cynthia Biestek und ihr Co-Autor Ruben Gómez werden anlässlich der Präsentation ihres Films ebenfalls nach Frankfurt kommen. In „Alvarado – una mirada fraternal – ein brüderlicher Blick“, dem Porträt eines Künstlers und Musikers aus dem äußersten Osten Cubas lässt der Frankfurter Regisseur Hans Peter Böffgen die Zuschauer tief in den kubanischen Alltag und das typische Lebensgefühl auf der Insel eintauchen, ein Film nicht nur für Liebhaber der kubanischen Musik. Außerdem laufen die Klassiker „La bella del Alhambra – Die Schöne der Alhambra“ von Enrique Pineda Barnet aus dem Jahr 1989 und Jorge Luis Sanchez' „El Benny“ über das Leben der Son- und Mambolegende Benny Moré, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Santiago Álvarez wäre ebenfalls im März diesen Jahres 100 Jahre alt geworden. Er ist einer der Väter des kubanischen Films und gilt aufgrund seiner raffinierten assoziativen Bildmontage als bedeutendster Dokumentarfilmer Lateinamerikas. Gegen Ende seiner Karriere widmete er sich verstärkt der Musik. Im Festival ist sein hierzulande gänzlich unbekannter Musikfilm „La isla de la musica“ zu sehen, in dem es um den genuin kubanischen Beitrag zur musikalischen Weltkultur geht.

Neue kubanische Kurzfilme Auch der kubanische Kurzfilm hat wieder seinen Platz im Festivalprogramm. In einem Programm werden Kurzfilme der berühmten „EICTV - San Antonio de los Baños“ und weiterer Filmhochschulen gezeigt. Das zweite Programm versammelt Filme junger kubanischer Regisseurinnen und Regisseure.

Veranstaltung mit Film und Diskussion zum Thema „Sonnenenergie auf Cuba“ Das nicht nur für Cuba existenzielle Thema Energie steht im Mittelpunkt der gesellschaftspolitischen Veranstaltung am 25.05., wenn die Brüsseler Dokumentarfilmerin Anne Delstanche ihren Film „El sol. Nuevo petróleo de Cuba? - Die Sonne, das neue Öl Cubas?“ präsentiert.

Festivalparty mit Live-Konzert am 29.5. Wie immer gibt es auch in diesem Jahr am 29. Mai um 21 Uhr ein Konzert mit anschließender Festivalparty im Musikclub „Orange Peel“. Lázara „Cachao“ López und ihre Band spielen Son, Salsa, Mambo und Jazz. Eintritt: 12 €, Reservierung unter [email protected] Weitere Informationen zum Programm unter www.cubafilm.de Das Festival ist eine Kooperation des Dritte Welt Haus, Frankfurt, mit dem Filmforum Höchst der VHS Frankfurt und wird gefördert von der HessenFilm und Medien GmbH. Außerdem besteht in diesem Jahr eine Medienpartnerschaft mit der Monatszeitschrift „Le monde diplomatique“.

Winter in Havanna La bella del Alhambra Yuli

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Die Filme und Termine im Überblick: Do 23. 5., 19.30 Uhr I Fr 24.5., 20.30 Uhr Un traductor – Ein Dolmetscher (OmeU) Rodrigo & Sebastián Barriuso, Cuba/ Kanada 2018, 107 min. Malin, Professor für russische Literatur an der Universität von Havanna, wird als Dolmetscher für kubanische Ärzte und russische Kinder, die nach der Tschernobyl– Katastrophe erkrankt waren, in einem Krankenhaus in Havanna eingesetzt. Zeitgleich mit dem Beginn seiner Arbeit im Krankenhaus fällt die Mauer in Berlin, für Cuba beginnt eine tiergreifende ökonomische Krise. Konfrontiert mit dem Leiden der Kinder, wird Malin zunehmend depressiv und unempfänglich für das Leiden seiner eigenen jungen Familie…. Die Tatsache der medizinischen Versorgung von 10.000 sowjetischen Kindern in Cuba ist bei uns wenig bekannt. Die Mehrzahl der Protagonisten im Film sind realen Personen nachempfunden. Auch die Regisseure, die Geschwister Barriuso, verarbeiten in ihrem Debutfilm ihre persönlichen Erfahrungen.Der Film wurde bereits beim Festival in Guadalajara/Mexico, Havanna und beim Sundance –Festival vorgestellt sowie in Shanghai mit dem Preis für Regie prämiert. Fr 24.5., 18.30 Uhr l So.26.5., 20.45 Uhr El Regreso – Die Rückkehr (OmeU) Blanca Rosa Blanco, Cuba 2018 Die Detektivin Patricia erfährt von Marianos Tod, der zu Unrecht wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt wurde und reist in ihre Heimatstadt Matanzas, um seine Familie über das Ereignis zu informieren. Sie ist entschlossen, den wahren Täter zu finden. Obwohl sie auf vielfältige Hindernisse stößt, deckt sie alle Widersprüche auf und schafft es, durch akribische Nachforschungsarbeit den Täter in einem Showdown zu entlarven. "Frauen neigen dazu, über ein bestimmtes gewalttätiges Verhalten zu schweigen“, sagt die Regisseurin und Hauptdarstellerin Blanca Rosa Blanco, „und das war einer der Gründe, warum ich mich mit diesem Thema befasst habe, ohne didaktisch oder langweilig werden zu wollen. Der Film ist nicht einseitig und er versucht, ein wenig über das Thema hinauszugehen“. Sa 25.5., 16.00 Uhr Energiewende in Cuba: Film & Diskussion El sol. Nuevo petróleo de Cuba? – Die Sonne. Das neue Öl Kubas? (OmU) Anne Delstanche, Belgien/ Cuba 2010, 47 min. Anschl. Diskussion mit Anne Delstanche Energie ist die Achillesferse der kubanischen Wirtschaft. Der Dokumentarfilm stellt das vor einigen Jahren gestartete Programm „Revolución Energética“, sowie alle in Cuba zum Einsatz kommenden regenerativen Energiequellen vor und verfolgt dabei die Politik zur Förderung neuer Energien und zur Umsetzung von Energiesparmaßnahmen. Dabei wird Energiepolitik auch als Gesellschaftspolitik definiert, der Blick ist gerichtet auf die ländliche Entwicklung und dezentrale Projekte. Sa 25.5., 18.30 Uhr l Sa 1.6., 20.30 Uhr Auch tagsüber im Schulkino Mo, 27.5. um 12.15 Uhr, Di 28.5. um 10 Uhr Yuli (OmU) Icíar Bollaín, ES/ D/ UK 2018, 104 min. Der Film basiert auf der Autobiographie „No Way Home“ von Carlos Acosta. Icíar Bollain erzählt in diesem Biopic die unglaubliche Geschichte eines kleinen schwarzen Jungen, der es aus einem Armenviertel Havannas bis ins Londoner Royal Ballet schafft und zum Weltstar des klassischen Balletts wird. Carlos ist ein undiszipliniertes Kind, das alles, was es über das Leben weiß, auf den Straßen Havannas

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gelernt hat. Doch sein Vater Pedro – Lastwagenfahrer und Sohn einer Exsklavin, die noch in den kubanischen Zuckerrohrplantagen ausgebeutet wurde – erkennt das außergewöhnliche Talent seines Sohnes, den er nach dem Sohn eines afrokubanischen Kriegsgottes nur „Yuli“ nennt. Er zwingt ihn mit härtesten Mitteln und gegen seinen Willen zunächst in eine Ballettschule, dann in ein kubanisches Ballettinternat weit weg von zuhause und sorgt dafür, dass Yuli eine komplette Tanzausbildung bekommen kann, was möglich ist, „auch weil dort Hautfarbe keine Rolle spielt“ (Acosta). Sa 25.5., 20.30 Uhr l So 26.5., 18.30 Uhr Eliades Ochoa – From Cuba to the World (OmeU) Cynthia Biestek, Rubén Gómez, Cuba/ Mexiko 2018, 100 min. Zu Gast: Cynthia Biestek, Rubén Gómez Eliades Ochoa wuchs mit der Musik seiner Eltern auf dem Land auf und brachte sich bereits mit sechs Jahren selbst das Gitarre spielen bei. Er spielte wie seine Mutter und sein Vater die Tres, eine speziell in Kuba gespielte Art der Gitarre. Schon sehr jung zog er als Straßenmusiker durch Santiago, um seine Eltern finanziell zu unterstützen. 1978 stieß er zu der Band „Cuarteto Patria“, die bereits seit den 1940er Jahren in Kuba auftrat. In den späten 90er Jahren wurde Eliades Ochoa auf der ganzen Welt als Mitglied der legendären kubanischen Band „Buena Vista Social Club“ bekannt. Mo 27.5., 20.30 Uhr La bella del Alhambra - Die Schöne der Alhambra (OmeU) Enrique Pineda Barnet, Cuba 1989, 108 min. Havanna, 1920. Die junge Rachel arbeitet als Backgroundsängerin in einem armseligen Zirkuszelt. Angesichts dessen bleibt ihr nur noch die Prostitution als Alternative. Doch sie träumt von Anderem: die Geliebte eines einzigen Mannes zu sein, vor allem aber, eine wahre anerkannte Künstlerin zu werden. Das Theater 'Alhambra', ein besonderer und sonderbarer Ort, den nur Männer betreten dürfen, wird das Ziel ihrer Träume. Zerrissen zwischen der Liebe und dem Ruhm, verwandelt sie sich in "Die Schöne der Alhambra". Ein Klassiker des kubanischen Films. Di 28.5., 18.30 Uhr Mujeres …de la basura al bienestar – Women… From Waste to Prosperity (OmeU) Lizette Vila, Ingrid Léon Vila, Cuba 2018, 34 min. Ellas crean – Creative Woman (OmeU) Lourdes de los Santos, Cuba 2018, 60 min. Mujeres…de la basura al bienestar – Frauen… Vom Müll zum Wohlstand Frauen interagieren oft am

meisten mit Müll, und entwickeln und entwickeln aus ihrer Kenntnis der Materie heraus Konzepte zur Wiederverwendung und zum Recycling… Ellas crean – Kreative Frauen Eine Tour durch Cuba mit und zu Frauen, die im Bereich „Schönheit“ arbeiten. Ihre Zeugnisse bilden den roten Faden des Films, der nicht nur die Hauptstadt, sondern auch andere städtische und ländliche Teile des Landes erkundet, um mittels der kreativen Tätigkeiten der Frauen weitergehende Betrachtungsweisen der kubanischen Gesellschaft zu ermöglichen. Di 28.5., 20.30 Uhr l Do 30.5., 18.30 Uhr Antes que lllegue el ferry - Wenn die Fähre ankommt (OmeU) J. Caunedo, V. García, R. Escobar, Cuba/ ES 2017, 88 min. Zu Gast: Juan Caunedo Der Titel des Films bezieht sich auf die 2015 stattgefundene Annäherung von Cuba und den USA, auf die mögliche Wiederaufnahme eines Fährbetriebs zwischen den beiden Ländern nach der über 50-jährigen, von den USA verursachten, Isolation der Insel. Er zeugt von den Ängsten und Hoffnungen der

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Kubaner*innen in dieser Situation. So entwickleln die jungen Regisseure Juan Caunedo, Vladimir García & Raúl Escobar einen Film im gegenwärtigen Alltagsleben Cubas, eine “hypersurrealistische Science Fiction”, die, wie sie selbst sagen, zu keinem anderen Zeitpunkt in keinem anderen Land möglich wäre. Sie zeigen, wie sich die ökonomischen Verhältnisse, die Beziehungen der Menschen zueinander, die Ästhetik, die Politik, die Musik, das Denken verändern... Entsprechend bedienen sie sich verschiedener filmästhetischer Mittel, mischen Dokumentarisches mit Fiktion, Realfilm mit Animation und zeigen uns so den Blick einer ganz jungen Generation auf Cuba. Mi 29.5., 20.30 Uhr l Sa 1.6., 18.30 Uhr Winter in Havanna (OmU) Walter Größbauer, Österreich 2018, 90 min. Vier Menschen, vier Schicksale in einer einzigartigen Stadt. Begleitet von Bildern pittoresker Architektur und Natur, allerdings fern jeder Werbe- und Tourismusromantik, erlaubt Walter Größbauers Dokumentarfilm WINTER IN HAVANNA Einblicke in die Lebensrealität des eigenwilligen, sozialistischen Inselstaates, der immer noch unter dem Embargo der USA steht, und dem die Kubaner mit Solidarität und Lebensfreude antworten, trotz aller Probleme, die der Alltag mit sich bringt…. Do 30.5., 20.30 Uhr Alvarado – Una mirada fraternal - Ein brüderlicher Blick (OmU) Hans – Peter Böffgen, Cuba/ D 2018 „Meine erste Begegnung mit Alvarado hatte ich bei der Premiere des Dokumentarfilms EL MELAO DE CANA im Kino von Mella, im Osten Kubas. Ich hatte ein Lied von ihm verwendet, ein Lied über die örtliche Zuckerrohrfabrik, die Thema des Films war. Wir redeten kurz miteinander, verabredeten uns für den nächsten Tag. Er hatte erfahren, dass ich auch Maler bin, ebenso wie er selbst, und er wollte mir seine Arbeiten zeigen. Wir trafen uns in seinem Häuschen, wo er wohnt, und wo er malt und wo er Gitarre spielt. Er packte sofort die Farben aus, ich suchte mir Malunterlagen, wir tranken Rum, und wir malten los. Es kamen Freunde, alle musizierten zusammen, ich malte sie, und wir tranken. Meine Kamera war immer dabei. Oft nahm Alvarado sie, und er benutzte sie wie seine Gitarre, wie seinen Pinsel. Und immer sang Alvarado, alleine, mit seinem Sohn der zu Besuch kam und Bongo spielte, mit den Freunden. Ich lernte alle kennen die in seinen Liedern eine Rolle spielten: den alten Herrn „Tic Tac“ der fast täglich zu Besuch kommt, aber meistens Frauen, glückliche und unglückliche Lieben. Alvarado musste alles was ihn tief bewegte zum Lied machen. Nur so konnte er damit fertig werden. Jeder im Dorf kennt ihn. Er ist beliebt, aber er ist auch Außenseiter. Die Freiheit die er sich nimmt schreckt. Und zugleich wissen sie: er ist der Erzähler ihres alltäglichen Lebens.“ (Hans-Peter Böffgen) Zum 100. Geburtstag von Santiago Àlvarez Fr 31.5., 18.30 Uhr La isla de la musica (OmeU) Santiago Alvarez, Ismael Perdomo, Cuba, 1997, 49 min. „Dieser 1997 entstandene Dokumentarfilm von Santiago Alvarez und Ismael Perdomo zeigt den genuin kubanischen Beitrag zur Weltkultur in all seinen Ausfaltungen und stilistischen Interdependenzen. Das Phänomen „Buena Vista“ wird dabei nicht ausgeklammert: Es gibt eine Szene, in der die Veteranen in der Wohnung des Bassisten Orlando «Cachaito» Lopez zusammentreffen, spielen und diskutieren. Doch in LA ISLA DE LA MUSICA wird die späte Blüte der traditionellen kubanischen Musik in Perspektive gerückt und in ein dialogisches Verhältnis zu den großen Meistern und Erneuerern des Son, der Guaracha, des AfroCuban Jazz, des Bolero und der Guajira gesetzt.“ (Intern. Filmfestival Wien) Santiago Alvarez wäre am 18. März 2019 100 Jahre alt geworden. Er gilt aufgrund seiner raffinierten assoziativen Bildmontage als bedeutendster Dokumentarfilmer Lateinamerikas.

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Zum 100. Geburtstag von Benny Moré Fr 31.5., 20.30 Uhr El Benny (OmU) Jorge Luis Sánchez, Cuba 2006, 126 min. Ein besonderer Musikfilm über den Aufstieg und Fall Benny Morés, einem der wichtigsten Protagonisten der kubanischen Musik. Der biographische Film behandelt die Etappe zwischen der triumphalen Rückkehr aus Mexiko und dem Jahr 1963, in dem der legendäre „Barbaro del ritmo“ sein durch Alkoholabusus bedingtes frühes und tragisches Ende fand. Ohne Noten lesen zu können, war der 1919 geborene Benny Moré in allen Genres kubanischer Populärmusik zu Hause und wurde als Komponist, Bandleader und Arrangeur sowie als mit charakteristischer Stimme ausgestatteter und sämtliche Tonlagen beherrschender Sänger zu einem Symbol der Musik Cubas. Die Beerdigung Benny Morés wurde zu einem der spektakulärsten Massenaufläufe in der kubanischen Geschichte. Informationen unter www.cubafilm.de www.filmforum-höchst.de Filmforum Höchst Emmerich-Josef-Str. 46a, 65929 Frankfurt a.M. Eintritt 7 € (Frankfurt Pass 3,50 €) Ab Bahnhof Höchst 4 min zu Fuß, (S1, S2, 10 min ab HBF) Parken Höchster Markt, kostenfrei!

Das Kino befindet sich in Trägerschaft der Volkshochschule Frankfurt am Main.

Winter in Havanna