Kraft der Linie 14. 3. 2014 Köln - WDR

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Kraft der Linie 14. 3. 2014 Köln Johannes Moser, Violoncello Leitung: Jakub Hrůša

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Kraft der Linie14. 3. 2014Köln

Johannes Moser, Violoncello Leitung: Jakub Hrůša

Freitag, 14. März 201420.00 UhrKölner Philharmonie19.00 Uhr Konzerteinführung mit Michael Struck-Schloen

Kraft der Linie

bohuslav martinuToccata e due canzonifür Kammerorchester H 311

I. Toccata. Allegro moderatoII. Canzone Nr. 1. Andante moderatoIII. Canzone Nr. 2. Allegro (poco) – Adagio

edward elgarůKonzert e-moll für Violoncellound Orchester op. 85

I. Adagio – ModeratoII. Lento – Allegro moltoIII. AdagioIV. Allegro – Moderato –

Allegro, ma non troppo – Poco più lento – Adagio

Pause

antonín dvorákSinfonie Nr. 5 F-dur op. 76

I. Allegro II. AndanteIII. Scherzo. Andante con moto, quasi l’istesso tempoIV. Finale. Allegro molto

Das Konzert wird morgen, am 15. März, in der Duisburger Mercatorhalle nochmals auf die Bühne gebracht.

wdr Sinfonieorchester Köln Johannes Moser, VioloncelloLeitung: Jakub Hrůša

Jakub Hrůša

Die Pausenbeiträge »Zwischen-töne« der Live-Übertragungen auf wdr 3 können Sie sich als Podcast unter podcast.wdr.de/ radio/ zwischentoene.xml anhören und herunterladen.

Auf den Seiten des wdr Sin fo-nieorches ters Köln unter www.wdr-sinfonieorchester.de finden Sie fünf Tage vorher das Programmheft zum jeweiligen Konzert.

Das Mitschneiden von Bild und Ton während des Konzerts ist aufgrund des Urheberrechts nicht gestattet.

Sendung: wdr 3 live

Hören Sie dieses Konzert auch imwdr 3 Konzertplayer: wdr3.de

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Mit diesem Werk wandte sich der Komponist nach etlichen Sinfonien wieder seiner erklär-ten »Lieblingsform« zu, dem Concerto grosso. Dessen Hauptkennzeichen, der ständige Wechsel von Tutti und Soli, ergänzt durch Echoeffekte und Klangfarbenspiel, übertrug er auf ein Kammerensemble aus Streichern, solistischen Bläsern, Klavier und Schlagzeug.

Toccata und Canzonen – das klingt nach Gegenüberstellung zweier Prinzipien, dem Rhythmisch-Motorischen und dem Gesang-lichen. Und tatsächlich sollten die Sätze zwei

sentierte Anfangsthema weiterführen, indem sie so lange einzelne Motive abspalten und wiederholen, bis sich das gesamte Orchester in blockhafter Erstarrung verfängt. Erst ganz zuletzt gelingt die Rückkehr zum Gesangs-thema. Im Schlusssatz wiederum stehen sich Toccaten- und Canzonen-Prinzip unversöhn-lich gegenüber. Zwei rasche, von hämmern-den Impulsen geprägte Abschnitte münden jeweils in langsame lyrische Passagen – und das Ende bleibt offen. Denn dort mischen sich unüberhörbar Toccatenelemente in die Kan ti-lenen der Streicher: Akkordtriller, Repeti tionen, Paukenakzente.

»Fröhlich, einfach« wie anfangs geplant sind jedenfalls beide Canzonen nicht. Und vielleicht lässt sich auch ein Grund für das Abweichen vom ursprünglichen Konzept nen-nen. Während der Komposition nämlich erlitt Martinů bei einem Sturz erhebliche Kopfver-letzungen und einen bleibenden Hörschaden. Denkbar, dass der Ernst der Schlusssätze auf diese Begebenheit zurückgeht.

Bohuslav Martinů (1890 – 1959)Toccata e due canzoni Mehr als die Hälfte seines Lebens verbrachte der Böhme Bohuslav Martinů im Ausland: 1923 ließ er sich in Paris nieder, emigrierte 17 Jahre später in die USA, um erst 1953 wieder nach Europa überzusiedeln. Eine Art künst-lerische Rückkehr fällt in das Jahr 1947, als Martinůs Toccata e due canzoni vom Basler Kammerorchester unter Paul Sacher uraufgeführt wurde.

und drei ursprünglich als »fröhliche, einfache Chansons« einen deutlichen Kontrast zum Anfang bilden. Im Kompositionsprozess je-doch verschob sich die Gewichtung; mit dem Ergebnis, dass sich nun auch in den Canzonen neben gesanglichen Abschnitten immer wie-der motorische Passagen finden, denen eine gewisse Dramatik innewohnt. So entstand, in Martinůs Worten, »eines jener Werke, wo ich einfach meinen Eingebungen folgen musste, auch wenn ich keine rationale Begründung dafür angeben konnte«.

Dabei zeugt gerade die Toccata von stren-ger Planung und klarem Konzept, wenn sie, ausgehend vom Ton e, ein immer dichteres, schillernderes Stimmengeflecht erzeugt. Martinů spielt hier mit Kurzmotiven, musi-kalischen Allerweltsfloskeln, die wie Puzzle-stücke über- und hintereinander gesetzt wer-den und ständig neue Gesamtbilder ergeben. Wörtliche Übereinstimmungen gibt es kaum, sieht man von der Wiederaufnahme der An-fangstakte kurz vor Mitte des Satzes ab. Und auch wenn von Lyrik keine Rede sein kann, blendet Martinů doch immer wieder kurze Phrasen ein, die rudimentären Melodien ähneln. Häufig von der Trompete getragen, setzen sie dem rastlosen Stimmengemurmel rasch verglühende, aber umso leuchtendere Glanzlichter auf.

Anders die beiden Canzonen, in denen das gesangliche Element zwar den Ausgangs-punkt darstellt, aber von mechanischen Bewe gungsabläufen untergraben wird. Dies kann allmählich geschehen, wie im Andante, wo Streicher und Bläser das vom Klavier prä-

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Mit Werken wie den Enigma-Variationen (1899) und dem Violinkonzert (1910) war er zum Aus-hängeschild der spät- und nachviktorianischen Ära geworden. Diese Ära, das symbolisierte der Kriegsausbruch überdeutlich, gehörte nun endgültig der Vergangenheit an – und mit ihr die romantische Idee einer Musik, die nationale Begrenzungen überschreitet. Eine Idee, der auch Elgar spätestens seit seinen Aufenthalten in Paris und Leipzig (1880/82) anhing.

Drei gewichtige Kammermusiken entstanden: die Violinsonate, das Streichquartett und das Klavierquintett – dazu das Cellokonzert op. 85, fertiggestellt im Sommer 1919.

In all diesen Werken, vor allem aber im Konzert, schlugen sich die deprimierenden Erfahrungen der vergangenen Jahre nieder. Vom triumphierenden Gestus früherer Orches-terstücke ist hier so gut wie nichts zu spüren. Stattdessen ergeht sich die Musik in immer neuen Spielarten der Resignation. Sehr rasch münden die aufbegehrenden Anfangstakte des Konzerts in einen wehmütigen Gesang mit Wiegenliedcharakter, von Elgar hauptsächlich in der Mittellage angesiedelt und pastellartig weich instrumentiert. Eine kurze Belebung erfährt das Geschehen im Dur-Mittelteil. Im zweiten Satz ist das quirlige Hauptthema nicht einfach da, sondern muss in einem mühsamen Prozess erst den Ballast der Anfangsakkorde abschütteln – dann freilich bietet es Zuviel des Fröhlichen, überschlägt sich geradezu in seiner Unrast. Urplötzlich bricht der virtuose Spuk ab.

Im Kontrast hierzu ist der kurze dritte Satz geradezu kammermusikalisch angelegt. Die Streicher, punktuell von Klarinetten, Fagotten und Hörnern unterstützt, sorgen für einen samtenen Klanghintergrund, auf dem sich der Solist ungehindert aussingen darf. Allerdings ist diese Konstellation nicht von Dauer. Das Adagio endet offen: mitten in der Phrase und auf dem Dominantklang. Der anschließende Finalsatz setzt mit ähnlichen Suchbewegun-gen ein, wie sie bereits die beiden ersten Sätze vollführten: Gesten des Auslotens, des In-Sich-Hinein-Horchens. Eine kurze Kadenz führt zum Hauptthema, dessen burschikoses Auftreten und rhythmische Energie eine Befreiung versprechen, die jedoch, da har-monisch viel zu instabil, nicht eintritt. Statt-dessen mündet der Satz in eine ausgedehnte Coda, in der sowohl die wehmütige Melodie des Adagios als auch die Akkorde vom Beginn des Konzerts wiederbegegnen: auskompo-nierter Nachhall, Erinnerung an Vergangenes.

Kein Wunder also, dass der Krieg mit sei-nen Millionen von Opfern den Komponisten für geraume Zeit zum Verstummen brachte. »Ich kann an keine echte Arbeit denken, so-lange dieser furchtbare Schatten über uns liegt«, schrieb er an einen Freund. Die wenigen Werke, die Elgar zwischen 1914 und 1918 vor-legte, erlangten keinerlei Repertoire status. Erst nach Ende der Kriegshandlungen kehrte der mittlerweile 61-Jährige wieder an den Schreibtisch zurück, erlebte im Spätjahr 1918 sogar einen regelrechten Schaffensrausch.

Edward Elgar (1857 – 1934)Konzert e-moll für Violoncello und Orchester op. 85 Im Inferno des Ersten Weltkriegs sahen viele Künstler den Niedergang einer Epoche, doch nur für Wenige besaß es eine solche Bedeutung wie für Edward Elgar. Praktisch im Alleingang hatte der Autodidakt Elgar die Musik seines Landes wieder in den Fokus internationa-ler Aufmerksamkeit gerückt.

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diesen Schritt begünstigt haben, verband sich für Dvořák Folklore doch immer zuerst mit ländlicher Idylle. Dass es dabei nicht bleibt, wird spätestens im Finale deutlich.

Der Beginn der Fünften ähnelt vor allem stimmungsmäßig dem von Beethovens Pasto-rale: Ein zartes Rufmotiv der Klarinetten auf einem Klangteppich der Hörner und tiefen Streicher wird von den Geigen fortgeführt und mündet schließlich in ein robust stampfendes Tutti-Thema mit Tanzboden-Aura. Das eigent-liche Seitenthema hingegen, eine chromatisch durchsetzte Gesangslinie, repräsentiert eher die klassische Sinfonietradition; zudem er-weist es sich durch die Einbindung der zuvor etablierten Synkope im zweiten Takt als »erfunden« und nicht abgelauscht. Die Durch-führung stellt dieses Verhältnis geradezu auf den Kopf, indem sie ausschließlich mit den »Natur«-Themen arbeitet, das »Kunst«-Thema hingegen unangetastet lässt.

Auch im zweiten Satz lässt sich dieses Widerspiel von Natur und Kunst, Folklore und sinfonischem Erbe beobachten. Dvořák folgt hier dem Modell der Dumka, einer elegischen Liedweise ukrainischen Ursprungs; seine Spielanweisung lautet »Ausdrucksvoll und schmerzlich«. Allerdings ist diese wunderbare Melodie nur anfänglich so symmetrisch ge-baut, wie man es von einem Volkslied erwar-tet. Schon beim ersten Erklingen zögert Dvořák ihr Ende um zwei Takte hinaus; wenn danach die Geigen, später Flöte und Fagott die Führung übernehmen, fallen diese Erwei-terungen noch deutlich umfangreicher aus.

Nach einem etwas bewegteren Intermezzo setzt sich dieses Spiel des unablässigen Um-formulierens, Umdeutens fort.

Der Übergang zum Scherzo erfolgt fast unmerklich: Nach einer »ganz kleinen Pause« (Partiturangabe) führt das Spiel mit dem Themenkopf der Dumka direkt zum Ländler-thema in B-dur. Die Zusammengehörigkeit der Mittelsätze als kontrastierendes Paar von Melancholie und Übermut könnte nicht besser demonstriert werden. Zumal das Trio keinen Gegensatz zum Scherzo bringt, sondern Fröh-lichkeit und tänzerischen Schwung beibehält.

Dafür schlägt das Finale andere Töne an. Während alle übrigen Sätze von Beginn an »da« sind, ihren ästhetischen Ort gefunden haben, lässt das Allegro molto thematische wie harmonische Stabilität vermissen. Ein von Celli und Bässen wütend hervorgeschleuder-tes Motiv wird durch die Stimmen gereicht, ohne dass es zu einer Entwicklung käme. Von F-dur keine Spur, man bewegt sich in a-moll, der Tonart des zweiten Satzes. Endlich, nach über 50 Takten, wird das Anfangsmotiv zu einem Thema in F ausformuliert, freilich einem, das ständig zu seinem Ausgangspunkt zu-rückkehrt. Die Lösung aller Konflikte gelingt erst einer Coda, die Elemente des Beginns der Sinfonie, Muster des Volkstümlichen also, aufgreift: den sanften F-dur-Klangteppich, Akkordbrechungen und schließlich sogar das Anfangsthema, triumphierend von den Posau-nen präsentiert und mit dem Finalethema in den Trompeten kombiniert.

Marcus Imbsweiler

Antonín Dvořák (1841 – 1904)Sinfonie Nr. 5 F-dur op. 76 Mit Anfang dreißig geriet Antonín Dvořák in eine kriti-sche Lebenslage. Seine Oper König und Köhler wurde 1873 als unspielbar abgelehnt, gleichzeitig erwartete seine Braut Anna, 13 Jahre jünger als er, ihr erstes Kind. Der Komponist sah sich gezwungen, neue Einkommens-quellen aufzutun.

Dies gelang ihm auch mit der erfolgreichen Bewerbung um eine Organistenstelle und ein Stipendium im Jahr 1874. Parallel hierzu voll-zog er stilistisch eine Wende, indem er das König und Köhler-Libretto noch einmal und zwar komplett neu vertonte: Aus dem an Wagner angelehnten Bühnendrama wurde eine Oper mit volkstümlichen Einschlägen, die prompt eine bejubelte Uraufführung erlebte.

Kein Zweifel, Dvořák hatte nach einer lan-gen Phase – er sprach von seiner »verrückten Periode« –, in der er sich an diversen Vorbil-dern »abarbeitete«, seinen eigenen, national geprägten Stil gefunden. Die Werke der fol-genden Jahre bestätigten dies: die Streicher-

serenade E-dur (1875), die Klänge aus Mähren (1876) und vor allem die Slawischen Tänze von 1878, eine Bestellung des Verlegers Sim-rock. Aber auch seine 5. Sinfonie F-dur, die 1875 innerhalb von nur sechs Wochen ent-stand. Mit ihr betrat Dvořák, um eine an die spätere Neunte angelehnte Bezeichnung des Biografen John Clapham aufzugreifen, eine »neue Welt«.

Sie ist nichts weniger als Dvořák erstes sinfonisches Werk, das Volksmusiktonfälle seiner böhmischen Heimat mit dem klassisch-romantischen Erbe in Einklang bringt – und zwar in allen vier Sätzen gleich überzeugend. Der pastorale Charakter der Tonart F-dur mag

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Johannes Moser

1979 geboren Cellostudium bei David Geringas 2005 US-Debüt mit Pierre Boulez und dem

Chicago Symphony Orchestra 2011 Debüt bei den Berliner Philharmo-

nikern unter Zubin Mehta Konzerte mit bedeutenden Orchestern: u. a.

Chicago Symphony Orchestra, Los Angeles Philharmonic, New York Philharmonic, London Symphony Orchestra, Royal Concertgebouw Orchestra, Symphonieorchester des Baye-rischen Rundfunks, Gewandhausorchester Leipzig, Tokyo Symphony Orchestra Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Herbert

Blomstedt, Valery Gergiev, Mariss Jansons, Lorin Maazel, Zubin Mehta, Semyon Bychkov, Riccardo Muti, Christian Thielemann und Franz Welser-Möst leidenschaftlicher Initiator der Neuen Mu-

sik, u. a. mehrfache Uraufführungen mit dem elektrischen Cello, zuletzt Enrico Chapelas Magnetar mit Gustavo Dudamel und seinem Los Angeles Philharmonic Debüts dieser Saison: beim London Phil-

harmonic, Baltimore Symphony, Oregon Sym-phony und Houston Symphony

»Mit Subtilität und kämpferischer Entschiedenheit verlieh er dem Virtuosenpart die Gespanntheit einer individuell personifizierten Stimme. Verdienter großer Beifall für alle Beteiligten.« Kölner Stadt-Anzeiger

Besonderes Interesse am Kontakt zum jungen Publikum, vom Kindergartenalter bis zu Studierenden, hohes Engagement für Schulbesuche und Meisterkurse letzte CD-Veröffentlichung: Schostako-

witschs Cellokonzert Nr. 1 und Brittens Cello-sinfonie zusammen mit dem wdr Sinfonie-orchester Köln unter Pietari Inkinen Auszeichnungen: Gewinner des »Tschai-

kowskij-Wettbewerbs« mit Sonderpreis für seine Interpretation der Rokoko-Variationen in Moskau (2002) sowie zwei ECHO Klassik Auszeichnungen sein Instrument: ein Cello von Andrea

Guarneri von 1694

Jakub Hrůša

geboren 1981 in Tschechien Dirigierstudium an der Akademie der

Künste in Prag Musikdirektor und Chefdirigent der Prager

Philharmoniker und Erster Gastdirigent des Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra regelmäßiger Gast bei den führenden Orches-

tern Europas wie Philharmonia Orchestra, Tschechische Philharmoniker, Gewandhaus Orchester Leipzig, Orchestre Philharmonique de Radio France, Finnisches Radiosinfonie-orchester, swr Sinfonieorchester und bbc Symphony Orchestra 2010 Leitung des Eröffnungskonzerts des

Musikfestivals »Prager Frühling« als jüngster Dirigent seit 1949 2009 Nordamerika-Debüt, seitdem Auftritte

mit Cleveland Orchestra, Washington National Symphony, den Sinfonieorchestern von Dallas, Houston, Atlanta und Seattle und dem Natio-nal Arts Centre Orchestra in Ottawa ebenfalls 2009 Debüt in Australien mit dem

West Australian Symphony Orchestra, sowie Besuche in den Jahren 2011 und 2012 beim Melbourne Symphony und Sydney Symphony

»Mit Kontrolle und Musikalität vereinte er die ver-schiedenen Elemente: den grotesk im Kontrabass einsetzenden ›Bruder Jakob‹-Kanon, das ›Gesellenlied‹ über den ›Lindenbaum‹ und die aus einer anderen Welt hineinhallende Trivialmusik.« Kölnische Rundschau

regelmäßige Auftritte in Asien, neben seinen Tätigkeiten beim Tokyo Metropolitan Sympho ny Orchestra auch Leitung der Prager Philharmoniker bei der Japantour 2012, als Gastdirigent mit Hong Kong Philhar monic, Seoul Philharmonic, New Japan Philharmonic und Osaka Philharmonic als Operndirigent 2008 Debüt beim

Glyn de bourne Festival, Leitung von Carmen, Don Giovanni (2010), The turn of the screw (Festival 2011) und La bohème (Tour 2011), außerdem Leitung von Produktionen der Royal Danish Opera (Boris Godunov) und des Prague National Theatre (Das schlaue Füchslein; Russalka) zur Zeit Präsident des International

Martinů Circle

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»Das wdr Sinfonieorchester spielte auf beeindruckendem Niveau, farbig stark, energisch vital, gestalterisch ausgewogen, technisch akkurat.«Kölnische Rundschau

wdr Sinfonieorchester Köln

1947 gegründet musikalische Schwerpunkte im klassisch-

romantischen Bereich und in der Musik des 20. Jahrhunderts Chefdirigent seit 2010: Jukka-Pekka Saraste ehemalige Chefdirigenten: Christoph von

Dohnányi, Zdenek Macal, Hiroshi Wakasugi, Gary Bertini, Hans Vonk, Semyon Bychkov Gastdirigenten u. a.: Claudio Abbado,

Karl Böhm, Fritz Busch, Herbert von Karajan, Erich Kleiber, Otto Klemperer, Lorin Maazel, Sir André Previn, Zubin Mehta, Sir Georg Solti und Günter Wand erfolgreiche Konzertreisen durch Europa,

Russ land, Japan, China, die USA und Süd-amerika regelmäßige Radio- und Fernsehübertragun-

gen, zahlreiche Schallplatteneinspielungen und Auftragskompositionen an Komponis tin nen und Komponisten der Gegenwart CD-Veröffentlichungen u. a. mit Werken

von Richard Strauss, Johannes Brahms, Dmitrij Schostakowitsch, Gustav Mahler, Giuseppe Verdi, Sergej Rachmaninow und Richard Wagner

Auszeichnungen: 2009 Diapason d’Or für die CD-Produktion »Canto di speranza« mit Werken von Bernd Alois Zimmermann, »Disc of the year«-Award 2010 des bbc Music Maga-zine für die Aufnahme von Richard Wagners Lohengrin zusammen mit dem wdr Rundfunk-chor Köln, norwegischer »Spellemannprisen 2010« für die CD-Produktion der Violinkon-zerte von Sibelius und Prokofjew mit Vilde Frang, CD-Veröffentlichung von Gustav Mah-lers 9. Sinfonie unter Jukka-Pekka Saraste (auf der Bestenliste der Deutschen Schall-plattenkritik Frühjahr 2011 und Auszeichnung mit dem »Editor’s Choice Award« des bri-tischen Musikmagazins »Gramophone«), 2012 Grammy-Nominierung für eine György Ligeti-Einspielung unter Péter Eötvös und 2013 Echo Klassik für die CD mit Werken von Victor Ullmann und Ludwig van Beethoven mit Herbert Schuch unter Olari Elts letzte CD-Veröffentlichung: Robert Schu mans

Complete Symphonic Works Vol. I, unter der Leitung von Heinz Holliger, Auszeichnung mit dem Quartalspreis der Deutschen Schallplat-tenkritik

Das wdr Sinfonieorchester Köln

1. ViolinenJosé Maria Blumenschein1. KonzertmeisterSlava Chestiglazov1. KonzertmeisterNaoko OgiharaKonzertmeisterinSusanne Richard2. KonzertmeisterinN. N.2. Konzertmeister/inAlfred LutzVorspielerChristine OjstersekVorspielerinFaik AliyevHans-Reinhard BiereAnna de MaistreAndreea FlorescuMasha IakovlevaCaroline KunfalviPierre MarquetEmilia MohrIoana RatiuMischa SalevicCristian-Paul SuvaialaJerzy SzopinskiYe Wu

2. ViolinenBrigitte KrömmelbeinStimmführerinBarennie MoonStimmführerinCarola Nasdalastv. StimmführerinN. N.stv. Stimmführer/inAnna AdamskaChristel AltheimerMaria Aya AshleyLucas BarrAdrian BleyerPierre-Alain ChamotEa-Jin HwangJürgen KachelKeiko Kawata-NeuhausJohannes OppelczFriedemann RohwerJohanne Stadelmann

ViolenStephan BlaumerSoloJunichiro MurakamiSoloSophie Passtv. SoloKatja Püschelstv. SoloKatharina ArnoldGaelle BayetLaura EscanillaEva Maria GambinoStephanie MadiniotisKlaus NieschlagHans-Erich Schröder-ConradN. N.N. N.N. N.N. N.

VioloncelliOren Shevlin SoloJohannes WohlmacherSoloSimon Deffnerstv. SoloSusanne Eychmüllerstv. SoloAnne-Sophie BassetSebastian EngelhardtYi-Ting FangGudula Finkentey- ChamotBruno KlepperFrank Rainer LangeChristine PenckwittJuliana PrzybylLeonhard Straumer

KontrabässeStanislau AnishchankaSoloN. N.SoloMichael Peusstv. Solo

Axel Rugestv. SoloRaimund AdamskyMichael GeismannStefan RauhJörg SchadeChristian Stach

FlötenMichael FaustSoloJozef HamernikSoloHans-Martin Müllerstv. SoloMartin BeckerLeonie BrockmannPiccolo

OboenManuel Bilz SoloMaarten DekkersSoloSvetlin Doytchinovstv. SoloBernd HolzN. N.Englischhorn

KlarinettenThorsten Johanns SoloNicola Jürgensen- JacobsenSoloUwe Lörchstv. SoloPaul-Joachim BlöcherAndreas LangenbuchBassklarinette

FagotteOle Kristian Dahl SoloHenrik RabienSoloUlrike Jakobsstv. SoloHubert BetzStephan KringsKontrafagott

HörnerMarcel SobolSoloPaul van ZelmSoloLudwig Raststv. SoloAndrew JoyRainer Jurkiewicz Joachim PöltlKathleen Putnam Hubert Stähle

TrompetenPeter MönkediekSoloN. N.SoloFrieder Steinlestv. SoloDaniel GrieshammerPeter RothJürgen Schild

PosaunenTimothy Beck SoloN. N.SoloFrederik DeitzStefan SchmitzMichael JunghansBassposaune

TubaHans Nickel

HarfeAndreas Mildner

Pauke/SchlagzeugWerner KühnSoloPeter StrackeSoloJohannes Steinbauer1. SchlagzeugerJohannes Wippermann1. Schlagzeuger

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wso aktuell

Mittler, Macher, Marathon

50 Jahre Kultur im Fokus von wdr 3

2014 ist das Jahr der 50-Jäh-rigen. Nie zuvor und erst recht nicht danach haben so viele Menschen auf einmal diesen runden Geburtstag gefeiert. Mit dabei: Das Kul-turradio des Westdeutschen Rundfunks. Denn auch wdr 3 ging 1964 auf Sendung. Am 29. März dieses Jahres knal-len die Korken: Mit einer elf-stündigen Sondersendung und einer anschließenden Show wird der große Anlass gebührend gefeiert. Doch was wäre wdr 3 ohne sein Publi-kum? Nichts! Und genau des-halb sollen Sie, die Hörerinnen und Hörer, mit entscheiden dürfen, was an diesem Fest-tag aus Ihrem Radio kommt.

50 Jahre wdr 3 – das ist auch ein halbes Jahrhundert hochwertigster Produktionen Klassischer Musik. Bedeu-tende Werke aus über 900 Jahren Musikgeschichte sind in den Studios des wdr ent-standen, von den Gesängen der Hildegard von Bingen bis zu aktuellsten Schöpfungen zeitgenössischer Komponis-tinnen und Komponisten. In-terpreten und Interpretinnen von internationalem Rang haben sich dabei die sprich-wörtliche Klinke in die Hand gegeben. Sololiteratur, Kam-mermusik, Sinfonik, Neue und Alte Musik sind die Bereiche, in denen die Fach-redakteure und -redakteurin-nen von wdr 3 als Produ-zenten aktiv sind, um das Klassikarchiv des Senders mit frischem Material zu ver-

sorgen. Die Aktivitäten des wdr Rundfunkchores, des wdr Sinfonie- und des Rund-funkorchesters leisten ein Übriges.

Zum runden Geburtstag von wdr 3 haben wir aus jedem Jahr eine herausragen-de Produktion ausgewählt. Namhafte DirigentInnen, SolistInnen und Kammer-ensembles und natürlich die hauseigenen Klangkörper in-terpretieren Bekanntes und Entdeckenswertes auf höchs-tem künstlerischen Niveau. 50 Jahre, 50 Werke. Sie dür-fen mit entscheiden, was davon in unserer Jubiläums-sendung am 29. März erklin-gen soll. Ihr Votum ist gefragt – unter wdr3.de.

Arnd Richter

Über drei Kontinente ins Herz der Musik

Herzlich Willkommen Ye Wu in Köln!

Was bedeutet Musik für Sie?Musik liegt mir im Blut. So einfach wie es klingt, so wahr ist es: Musik ist mein Leben. Seit dem 8. Lebensjahr habe ich ein Musikinternat be-sucht. Bis ich 21 Jahre alt war, habe ich nur mit und für die Musik gelebt. Später ging es dann gar nicht mehr anders.

Shanghai, Los Angeles, Berlin, Flensburg und jetzt Köln. Ist Köln das Ziel?Nachdem ich die Lebens-weise in drei Kontinenten er-fahren habe, habe ich mich für einen Wohnsitz in Europa entschieden. Vor allem in Deutschland ist ja noch die Tradition klassischer Musik stark vorherrschend. Nach meinem Studienabschluss in Berlin habe ich sechs Jahre lang in Flensburg gearbeitet. Ich wollte aber lieber im Her-zen Deutsch lands leben, wo

der Puls der Kultur noch stär-ker schlägt. Daher bin ich in Köln genau richtig gelandet. An diesem Sonntag spielen Sie im wso Kammerkonzert bei Des Todes Tod von Paul Hindemith und bei Richard Strauss’ Metamorphosen in Bearbeitung für Streich-sextett mit. Kommt das Ihrer Begeisterung für Kammer-musik entgegen?Auf jeden Fall, ich freue mich schon sehr darauf. Die Proben waren sehr intensiv, inspirie-rend und gewinn bringend.

Welche sind Ihre liebsten Komponisten?Schwer zu sagen, aber wenn ich eine Liste machen würde, wären Schubert, Brahms und Strauss ganz oben.

Welche Eigenschaften müssen MusikerInnen für eine erfolg-reiche Arbeit einbringen?Einerseits soll die Sorgfalt hinsichtlich der Vorbereitung eines Programms im Vorder-grund stehen, damit die Stim-me schon vor Beginn der Probenphase gut beherrscht

wird. Sobald die Proben an-fangen, muss aufmerksam und gleichzeitig flexibel ein nächstes Ziel verfolgt werden: nämlich das gemeinsame Musizieren. Letztendlich müssen die MusikerInnen aber auch nicht alles zu se-riös nehmen, sondern wirk-lich Freude am Spielen haben.

Gesetzt den Fall, Sie wären nicht Musikerin geworden, was dann?Ich mag kochen, auch der Beruf der Gärtnerin wäre für mich vorstellbar.

Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten, welche nur schwerlich? Meine eigenen Fehler kann ich nicht verzeihen, die von Anderen hingegen leicht.

Was macht einen Tag zu einem gelungenen Tag?Gelerntes verbessern.

Ihre Lieblingsbeschäftigung? Tanzen, Frisieren, Neues lernen.

Und Ihr Lebensmotto? Be happy!

Das Interview führte Susanne Spottke

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Vorschau

Donnerstag, 20. März 201412.30 UhrKölner Philharmonie

PhilharmonieLunch

Kultur statt Kalorien! Besu-chen Sie mittags von 12.30 bis 13.00 Uhr eine Orchester-probe des wdr Sinfonie-orchesters Köln in der Kölner Philharmonie und holen Sie sich Appetit auf einen Konzertabend. Der Eintritt ist frei!

wdr Sinfonieorchester Köln Leitung: Lothar Zagrosek

Donnerstag, 20. März 201419.00 UhrKölner Philharmonie

PlanM@Philharmonie – Mensch und Maschine

hanns eisleraus der Musik zu dem Film »Kuhle Wampe« von Slatan Dudow:Suite Nr. 3 op. 26SolidaritätsliedBallade von den Säcke-schmeißernBallade von der Wohltätigkeitaus »Vier Balladen« op. 22Die Ballade vom Wasserradaus »Die Rundköpfe und die Spitzköpfe« op. 45

alexander mossolowDie Eisengießerei op. 19Orchesterepisode aus dem Ballett »Stahl«

arthur honeggerPacific 231Mouvement symphonique Nr. 1

nebojsa jovan zivkovicTrio per uno für 3 Schlagzeuger op. 27

john adamsShort Ride in a Fast Machine

wdr Sinfonieorchester KölnDominique Horwitz, GesangLeitung: Lothar ZagrosekModeration: Isabel Hecker und Nicolas Tribes

Donnerstag, 27. März 201419.00 UhrKölner Philharmonie

Happy hour – Klassik um Sieben

johannes brahmsSinfonie Nr. 2 D-dur op. 73

wdr Sinfonieorchester Köln Leitung: Jukka-Pekka SarasteModeration: Uwe Schulz (wdr 2)

wdr3.de

50 Jahre wdr 3 – Wir lieben Musik.

wdr 3. Aus Lust am Hören.

50 WerkeJetzt mitmachen und abstimmen auf wdr3.de

Teilnahmeschluss:

16. März!

1918

Herausgeber: Westdeutscher Rundfunk Köln, MarketingProgrammheftredaktion: Michael Krügerke, Tilla ClüsserathMitarbeit: Anja RüterRedaktion und Produktion des Konzertes: Siegwald Bütow

Bildnachweise: Umschlag © picture-alliance/Bildagentur-o Wassermotiv © MauritiusS. 2, 10 © Zbynek MaderyS. 4 © Pasieka/Science Photo LibraryS. 5, 8 © Interfoto S. 6 © Imago S. 7, 9 © picture allianceS. 11 © Uwe ArensS. 12 © wdr/Thomas KostS. 14 © wdrS. 15 © Michael Krügerke

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Im Radio

Das wdr Sinfonieorchester Köln im Internet: www.wdr-sinfonieorchester.de

sowie »Plan M – Mehr Musik machen!« für Kinder, Jugendliche und Erwachsene unter: www.plan-m.wdr.de

www.wdr.de

wdr-Produktionen auf CD

Johannes Moser

dmitrij schostakowitschCellokonzert Nr. 1

benjamin brittenCellosinfonie

Johannes Moser, Violoncellowdr Sinfonieorchester KölnLeitung: Pietari Inkinen

Hänssler Classic SCM 98643