Stella Pfeiffer

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STELLA PFEIFFER

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Kunstkatalog

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Es gibt in diesem Raum viele Gegenstände, die leicht zu benennen sind: Aschenbecher,

Bierglas, Teller, Stuhl, Tischfläche, Tür, Decke, Theke, Lampe...

Sehe ich in die Runde, erkenne ich Gesichter. Diese unterscheiden sich sehr deutlich. Es

gibt rundliche, schmale, gefurchte, bärtige, frische, jugendliche, abgekämpfte Gesichter.

Hinter ihnen steckt eine grosse geheimnisvolle Welt, liegt je ein geheimnisvoller Planet ver-

borgen. Sie zu benennen, ihnen einen Namen zu geben wird schwierig.

Noch schwieriger wird es bei den hier ausgestellten Zeichnungen. Kann ich sie, soll, muss

ich sie mit einem Namen bezeichnen?

Als erstes versuche ich mich den Arbeiten zu nähern, mir auch Arbeitsweise und

Entstehungs prozess vorzustellen. Welche Motivation hat Stella zum Zeichnen, warum wählt

sie kleine Formate, den Kugelschreiber, gewöhnliche Papiere? In welchem Zeitraum sind

diese Zeichnungen aufgeschrieben worden?

Zeichnen erfordert eine kleine Infrastruktur. Nicht mal ein Atelier, keine Staffelei, keine

Leinwände, teuren Pinsel und Farben. Zeichnen ist nicht ortsgebunden. Auf der Radwan-

derung kann ich ein paar Zettel samt Kugelschreiber im Sack mitführen und kann eine

Landschaft aufzeichnen, den Fluss hinzeichnen, eine erste Skizze überzeichnen, ein Ge-

sicht am Wegrand verzeichnen, Bäume am Wegrand hinkritzeln, die Wegstrecke auf der

Radlerkarte anzeichnen, ein Haus abzeichnen, den Wasserturm vorzeichnen, ein spannen-

des Gespräch aufzeichnen, ein Fundobjekt mit Namen bezeichnen.

Vielleicht bewegt mich die Reise so stark, dass ich den Stift nicht mehr im Gepäck versor-

gen kann und weiter zeichnen muss bis der innere Fluss spürbar wird. Er bestimmt dann

Format, Oberfläche des Papiers, Rhythmus, Licht und Schatten meiner Zeichnung. Dieser

Fluss gibt mir vor, wann die Zeichnung seinen Höhepunkt bekommt, wo noch Felder fehlen

oder wo Linien verändert werden müssen.

Aus der Nähe betrachtet, entdecke ich in den Zeichnungen Stella Pfeiffers Striche, Linien,

Liniennetze, Kritzeleien, Strichschichten, Tonstufen. Diese Elemente sind differenziert.

Immer zeigen sich kleinste Abweichungen aber auch Überraschungen:

Es gibt breite, gebrochene, geschwungene, fette, dünne, graue, zerbrechliche, helle und

tiefschwarze Linien. Die Künstlerin bündelt sie, schraffiert Flächen. So wachsen Geflechte,

Linienschatten, Gewebe, Wege, Lichtstrassen, Lichtwesen, graue Decken, Spalten, Risse,

Bruchstellen, Seidenflächen.

Ist es nicht eine Zumutung, solche Zeichnungen einer breiteren Öffentlichkeit mitten in den

Alltag zustellen?

Ja, es ist eine. Die Künstlerin mutet dies Ihnen jedoch zu, macht Ihnen Mut, sich darauf

einzulassen und auf Ihre Weise den Zeichenfluss zu entziffern und daran Teil zu haben.

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Sie nehmen Teil an der zeichnerischen Expedition der Künstlerin. Sie führt ins Unbekannte,

löst Zweifel, Angst, Unruhe, Beklemmung, Unsicherheit aber auch Reiselust aus.

Die Dauer der Expedition ist heute nicht festgelegt. Bin ich, wenn ich entlang der Kugel-

schreiber Linie gehe, heute vor dem Schlafen, morgen beim Aufstehen, Ende Monat oder

irgendwann am Ziel? Muss ich Pausen machen, Widerstand leisten, die Reise unterbre-

chen oder sogar abbrechen? Alles ist offen.

Wir erhoffen uns für diese Expedition ins Land der Linien gute Bedingungen. Das Klima

unserer Gegend ist bekannt. Es ist regnerisch, trocken, feucht, leicht bewölkt, gewitterhaft,

schwül, warm.

Demgegenüber zeigen sich in diesen Zeichnungen andere klimatische Verhältnisse: Vieles

ist bewegt: Dunkle Partien lösen helle ab, Lichtwechsel folgen Schattenzonen, zerbrech-

liche Striche paaren sich mit stabilen. Und wie vor einem Gewitter ist Spannung im Raum.

Sie werden neugierig, möchten wissen, wann, wie, warum diese so verschiedenen Zeich-

nungen entstehen? Einige können an einem Feierabend, an einem Wochenende oder in-

nerhalb eines Monats entstehen. Trotzdem gehen diesen Zeichnungen lange Prozesse

voraus, die Jahre dauern. So erinnere ich mich an grosse Formate, die Stella während

ihrer Ausbildung 2006 schuf. Diese Werke entstanden aus der Körperbewegung heraus,

protokollierten Momente einer inneren Befindlichkeit und sind nicht vergleichbar mit den

ausgestellten Blättern. Hier setzt die Künstlerin die rollende Kugel des Kugelschreibers

ein, die dunkle, schwarze, blauschwarze, silbrige und graue Spuren hinterlässt.

Aus Kugelbewegungen entstehen Punkte, Linien, Streifen, schraffierte Flächen, Netz-

werke, Räume.

Keine Zeichnung ist bunt, wirkt vielmehr verhalten. Komisch, wo heute Leben und Treiben

sich so bunt, schrill und aggressiv zeigen. Im Warenhaus, auf Strassen, Plätzen, in Illu-

strierten, im Film, am Bildschirm, im Sonntagsblick – allüberall. Lebt die Künstlerin denn

auf einem andern Planeten? Ich denke, sie hat genügend Kontakt zur Alltagsrealität. Stella

Pfeiffer kennt den Fluss des Stroms, will sich ihm aber nicht bedingungslos fügen. Vielmehr

sucht sie eine innere Freiheit. Diese gibt der Künstlerin die künstlerischen Mittel vor. Wohl

aus diesem Grund verzichtet sie auf eine gefällige, bunte, suggestive Farbgebung und

bleibt bei der gewöhnlichen, einfarbigen Kugelschreiberzeichnung. Näher betrachtet ver-

mitteln die Striche eine reiche farbige Differenzierung. Sie reicht vom Schwarz, zum Blau-

schwarz, vom Silbergrau zum neutralen Grau, vom Dunkel bis zum Pechschwarz. Diese

Tonwerte, diese Abstufungen visualisieren zudem in den Linienräumen viel Licht, Atmo-

sphäre, Raumtiefe und Dramatik.

Trotzdem ist allen Werken der Künstlerin etwas gemeinsam: Sie sind Prozess orientiert.

Nichts ist für Zeiten festgenagelt, nichts wird zugemauert. Alles bleibt im Fluss, wird um-

gepolt, verändert, ja stetig verwandelt.

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Sie können teilhaben an diesem Werk. Sie suchen auf Ihre Weise Ihre Wege im Netzwerk

der vorgegeben Linien. Vor dem Einschlafen erinnern Sie sich nochmals an diese Begeg-

nung im Werk der Künstlerin. Zurück bleibt dann Ihre individuelle Zeichnung, die sich wie

ein Film vor Ihren Augen abspielt.

So ist nicht entscheidend, ob Sie Titel, Namen, Geschichten dazu erfinden. Wichtiger ist,

dass Sie den Zeichnungen in Ihrem Innern Platz geben, den gelegten Spuren folgen. Sie

werden auch auf Ihre Lebensgeschichte verwiesen. Vielleicht möchten Sie sich auch diese

Freiheiten herausnehmen, eine gefährliche Norm hinterfragen aber auch mit Linien zu tan-

zen beginnen. Oder Sie erinnern sich bei einer dieser Zeichnungen an Bezugsfelder zwi-

schen Menschen, entdecken Gedankenverbindungen zum Mikrokosmos, zum Sternenall.

Wenn Sie vor den Zeichnungen stehen, in die Räume zwischen den Strichen eintauchen,

vergessen Sie Namen, Titel, Technik, verlieren Sie sich im Schauen, vergessen für Mo-

mente Zeit und Raum, bevor Sie wieder vom Alltag eingeholt werden.

Otto Heigold

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1968 Geboren in Bern

1984 – 1988 Gymnasium in Bern

2002 – 2006 Studium im Fachbereich Bildende Kunst an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern

2001 – 2002 Basiserweiterungsklasse Bildnerisches Gestalten an der Freien Schule für Gestaltung in Olten

1999 – 2001 Vorkurs an der Freien Schule für Gestaltung in Olten

1988 – 1993 Studium der Veterinärmedizin an der Universität in Bern

P E R F O R M A N C E S 2 0 0 9 – 2 0 0 4 , A U S W A H L

2009 o. T., Kirche St. Franziskus, Kriens bei Luzern

2008 «T», S16, Skulptur, Luzern «42,7», Galerie Y’a q’a, Chavannes-sous-Orsennens

2007 o. T., PROGR Bern

2006 o. T., Lischetti-Brunnen, Bern o. T., Kunsthalle ?, Locarno o. T., Galerie Apropos, Luzern o. T., S16, Rhizom, Bahnhofshopping Luzern o. T., Fischer-Stube Wirtschaft, Mühleplatz Luzern o. T., Unterführung Bahnhof Olten

2005 o. T., Gromag Areal Luzern o. T., Gromag Areal Luzern o. T., Dammstrasse, Luzern o. T., Hochdorf bei Luzern o. T., Gromag Areal Luzern o. T., Schalter Basel

2004 o. T., Kunstraum Aarau o. T., Kultur- und Kongresszentrum Luzern

G R U P P E N A U S S T E L L U N G E N

2008 S16, Skulptur, Luzern Galerie Y’a q’a, Chavannes-sous-Orsennens

2006 S16, Rhizom, Luzern

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O T T O H E I G O L D

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1943 geboren in Uznach aufgewachsen in Eschenbach (SG)

1964 Abschluss Lehrerseminar St. Michael in Zug Ausbildung zum Zeichenlehrer

1970 Dozent an der Fachhochschule für Gestaltung und Kunst, Luzern

1996 Aufenthalt in London (Stiftung Landis & Gyr)

2001 Gastdrucker in der Lithowerkstatt der Stadt Eichstätt (D)

2002 Gastdrucker im Masereel Druckcenter Kasterlee (B)

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I M P R E S S U M

Katalog zur Ausstellung:

Stella Pfeiffer

Stiftung café sowieso

Wesemlinrain 3a

6006 Luzern

14. August – 30. September 2009

Grafische Gestaltung: SPUTNIK Vertot, Luzern

Druck: Hirschmatt Copy-Shop, Luzern

Copyright: Stella Pfeiffer

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