MITEINANDER IN BERÜHRUNG KOMMEN · 2008; O!KAY!WebCoaching – ein neu-er Weg zur Ausbildung und...

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MITEINANDER IN BERÜHRUNG KOMMEN Fremdsprachenunterricht als Kontinuum Der Übergang von der Grundschule in die weiterführenden Schulen Lesen und Schreiben von Anfang an Informationen zur IFA-Fachtagung am 12. November 2009 im Erbacher Hof Mainz

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MITEINANDER IN BERÜHRUNG KOMMEN Fremdsprachenunterricht als Kontinuum Der Übergang von der Grundschule in die weiterführenden Schulen Lesen und Schreiben von Anfang an

Informationen zur IFA-Fachtagung am 12. November 2009 im Erbacher Hof Mainz

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Organisationsteam:

Hans-Josef Dormann, MBWJK

Werner Hoffmann, MBWJK

Karen Finck, Marc-Chagall-Schule, Mainz-Drais

Carmen Schulz, Grundschule Metternich-Oberdorf, Koblenz

Heidi Decker, MBWJK

Verena Dietz, Grundschule Malberg Vinzenz-Pallotti-Schule, Malberg

Irina Drosdov, MBWJK

Elvira Horn, MBWJK

Iris Kreimer, Grundschule Metternich-Oberdorf, Koblenz

Petra Wilhelm, IFB Speyer

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Sehr geehrte Tagungsteilnehmerinnen und Tagungsteilnehmer,

beginnend mit dem Schuljahr 2004/2005 wurde in unseren Grundschulen das frühe Fremdsprachenlernen in Englisch bzw. Französisch ab Klassenstufe 1 flächendeckend eingeführt. Seitdem sind wir in diesem für die Primarstufe neuen Lernbereich sehr gut voran gekommen. Die überwiegende Mehrheit unserer Grundschülerinnen und Grundschüler lernt die fremde Sprache sehr gerne, hoch motiviert und auch mit gutem Erfolg.

Die positive Entwicklung des integrierten Fremdsprachen-lernens ist auch der hohen Einsatzbereitschaft des Lehrpersonals zu verdanken: Zwischenzeitlich haben sich ca. 6 800 Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer durch den Erwerb der Unterrichtserlaubnis bzw. der Unterrichtsbefugnis für den Fremdsprachenunterricht im Rahmen verschiedener sehr anspruchsvoller Fort- und Weiterbildungsprogramme nachqualifiziert. Dadurch gelingt es, einen hochwertigen Unterricht für die Grundschülerinnen und Grundschüler sicherzustellen.

Wir sind also mit dem frühen Fremdsprachenlernen in Rheinland-Pfalz auf einem sehr guten Weg.

Für die Zukunft wird es wichtig sein, das Augenmerk auf den Übergang zwischen Grundschule und Sekundarstufe I zu richten. Es besteht auch bei uns noch eine deutliche Übergangsproblematik, was das Fremdsprachenlernen an der Schnittstelle zwischen der Primarstufe und der Sekundarstufe anbelangt. Das Fremdsprachenler-nen in der 5. Klassenstufe ist nicht gleichbedeutend mit einem Einstieg in das Fremdsprachenlernen, sondern vielmehr die Fortsetzung vierjähriger Spracher-werbsprozesse.

Das Symposium der Kultusministerkonferenz zum Thema: „Fremdsprachen im Bil-dungsverlauf – Chancen und Herausforderungen“ im Dezember 2008 hat dazu er-klärt: „Das Fremdsprachenlernen wird sich umso erfolgreicher weiter entwickeln, je eher es gelingt, die notwendigen Lehr- und Lernprozesse auf Basis eines schlüssi-gen, den Primarbereich und die nachfolgenden Schularten einbeziehenden Konti-nuums zu gestalten.“

Im Teilrahmenplan Fremdsprache ist ausführlich die auf vier Schuljahre bezogene Wissens- und Kompetenzentwicklung in der Grundschule abgebildet. Mit dem Blick auf die Sekundarstufe ist dort auch das anschlussfähige Wissen definiert.

Jetzt kommt es darauf an Primar- und Sekundarstufe einander anzunähern, die Lehr-kräfte der Grundschulen und die Lehrerinnen und Lehrer der Sekundarstufe I mitein-ander in Kontakt zu bringen und zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch einzu-laden. Das Ziel muss sein, das kontinuierliche Sprachenlernen als schulartübergrei-fende Aufgabe zu etablieren.

Dann wird es im Ergebnis gelingen, vertikale, quantitative und qualitative Brüche zu-nehmend zu beseitigen.

In dieser Zielstellung wünsche ich der Tagung ganz im Sinne ihres Themas „Mitein-ander in Berührung kommen“ möglichst viele gute und nachhaltige Kontakte, die sich zum Kontinuum entwickeln.

Doris Ahnen

Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur

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Tagungsstruktur

08:30 Uhr Begrüßungskaffee

09:00 Uhr Eröffnung der Tagung Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur

09:30 Uhr Englischunterricht in der 5. Klasse an Realschulen und Gymnasien: Ergebnisse einer Studie zur Behandlung der Er-gebnisse des Englischunterrichts in der Grundschule Prof. Dr. Heiner Böttger, Professor für Englisch-didaktik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

11:00 Uhr Kaffeepause (Verlagspräsentationen)

11:30 Uhr Workshops I-VIII a parallel

13:00 Uhr Mittagspause (Verlagspräsentationen)

14:30 Uhr Informationen zum Wettbewerb Lesen und SchreIben - Fremdsprachen - ÜbergAng

15:00 Uhr Workshops I-VIII b parallel

16:30 Uhr Ende der Tagung

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Workshop I

Differenzierung im Englischunterricht der Grundschu le Prof. Dr. Heiner Böttger

Workshop II

Englisch als Kontinuum – eine gemeinsame Aufgabe von Primarstufe und Sekunda rstufe

Gaby Engel

Workshop III

Der Nutzen des Schriftbildes für das frühe Fremdspr achenlernen Stefanie Frisch

Workshop IV

Moderner Fremdsprachenunterricht in der Orientierun gsstufe am Beispiel von Französisch in einer 6. Klasse eines G ymnasiums

Silke Herr

Workshop V

Aufbau von Schreibkompetenz im frühen Englischunter richt Almut Lepschy

Workshop VI

Improving First Reading Skills with "Audacity" Carola Renz

Workshop VII

Praktische Umsetzung zum Thema „Lesen und Schreiben im Eng-lischunterricht der Primarstufe“

Kathrin Urban

Workshop VIII a

Deutsch - Französischer Grundschullehreraustausch m it beteiligten Lehrkräften

Benoît Stemmelen, Corina Schneider

Workshop VIII b

Informationen zu Sprachaufenthalten in Großbritanni en und Frankreich

Petra Wilhelm

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Differenzierung im Englischunterricht der Grundschu le

Prof. Dr. Heiner Böttger

Vita:

1967 – 1980 Schullaufbahn Grund-schule/Gymnasium Bayern

1981 Abitur

1981 - 1989 Studium für die Lehrämter an Haupt- und Realschulen (Hauptfä-cher Englisch und Sport)

1984 – 1989 Kursleiter Englisch in der Erwachsenenbildung (Volkshochschule Eckental)

1987 – 1991 Staatsexamina Lehramt Realschule und Hauptschule

1991 Promotion zum Dr. phil. im Be-reich der Fachdidaktik Englisch bei Frau Prof. Dr. Walter (Universität Er-langen-Nürnberg)

1992 Gastlehrer an der Sidwell-Friends-Highschool in Washington D.C./USA

1989 - 2002 Lehramt (Fachschaftslei-ter Englisch; Praktikumslehrer für Eng-lisch)

1994 – 2001 Lehrbeauftragter für Fachdidaktik Englisch und englische Sprachpraxis (Grammatik/Wortschatz/ Stilistik) am Lehrstuhl für Englischdi-daktik der Universität Erlangen-Nürn-berg

2002 – 9/2004 Wissenschaftlicher Mit-arbeiter am Lehrstuhl für Englischdi-daktik der Universität Erlangen-Nürn-berg

2004 – heute: Leiter des BIG-Kreises in der Stiftung Lernen

10/2004 – 4/2006: Kommissarischer Leiter des Lehrstuhls für Englischdi-daktik der Universität Erlangen-Nürn-berg

10/2006: Habilitationsprojekt „Betriebli-ches Englischlernen“

4/2006 – 10/2007: Vertretung des Lehrstuhls für Englischdidaktik der Universität Erlangen-Nürnberg

4/2006 – 10/2007: Vertretung des Lehrstuhls für Englischdidaktik der Ka-tholischen Universität Eichstätt-Ingol-stadt

4/2008 – heute: Professur für Eng-lischdidaktik an der Katholischen Uni-versität Eichstätt-Ingolstadt

Abstract über den Workshop:

Der Workshop wird die brisante The-matik der Differenzierung und Individu-alisierung im Englischunterricht an Grundschulen aufgreifen und diskutie-ren.

Folgende Aspekte/Fragen sollen sehr praxisorientiert, auch anhand von Un-terrichtsbeispielen, geklärt werden:

- Warum MUSS in einem fairen Eng-lischunterricht differenziert werden?

- Wie ermittle ich die Unterschiedlich-keit meiner SchülerInnen und damit den Differenzierungsbedarf in mei-ner Klasse?

- Welche Differenzierungsinstrumen-te stehen mir zur Verfügung?

- Wie leite ich individuelle Förder-maßnahmen ein?

- Wie können SchülerInnen (und Eltern) mit eingebunden und betei-ligt werden?

Besonders bei dieser Thematik wird der Workshop auch von den Best prac-tice-Erfahrungen der TeilnehmerInnen profitieren, die gemeinsam reflektiert werden können.

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Prof. Dr. Heiner Böttger

Schriften (Stand April 2009)

a. Monografien und Editionen:

2009; Englischunterricht in der 5. Klas-se an Realschulen und Gymnasien. Eine qualitative Studie zur Behandlung der Ergebnisse des Englischunterrichts in der Grundschule im bayerischen Schulsystem. Lehrstuhl für Schulpäda-gogik, Universität Erlangen-Nürnberg.

2009 (Hrsg. im BIG-Kreis); Der Über-gang von der Primarstufe in die wei-terführenden Schulen. Empfehlungen des BIG-Kreises in der Stiftung LER-NEN zu einem Kontinuum des Eng-lischunterrichts. Domino Verlag Mün-chen.

2009; Learn from your mistakes. Feh-ler im Grundschul-Englischunterricht und wie sie behandelt werden. Domino Verlag München. (Im Lektorat.)

2009; Listen! Erstes Hörverstehen schulen. Domino Verlag München.

2009; Test it! Lernstandsermittlungen im Englischunterricht der Grundschule. Domino Verlag München.

2008 (Hrsg. im BIG-Kreis); Lern-standsermittlung, Förderung und Be-wertung im Fremdsprachenunterricht der Grundschule. Empfehlungen des BIG-Kreises in der Stiftung LERNEN. Domino Verlag München.

2008; (Hrsg.) Fortschritte im frühen Fremdsprachenlernen (Konferenzband zur 2. Konferenz vom 8.-10. März 2007 in Nürnberg) Domino Verlag München.

2008; Early writing skills. Die Rolle des Schreibens (und Lesens) im frühen Fremdsprachenunterricht. Domino Ver-lag München. (Im Lektorat.)

2008; Be different. Zur Differenzierung im Englischunterricht an Grundschu-len. Domino Verlag München.

2006; Sounds good. Ausspracheschu-lung im Englischunterricht an Grund-schulen. Domino Verlag München.

2006; Learn to learn. Lerntechniken im Englischunterricht an Grundschulen. Domino Verlag München.

2005; Englisch lernen in der Grund-schule. Studienband. 200 Seiten. Julius Klinkhardt Verlag Bad Heilbrunn.

b. Beiträge in wissenschaftlichen Zeitschriften, Fachzeitschriften und Konferenzbänden

2009; Selbstständig lernen mit dem Portfolio. In: First Steps 1 (2009), 3-5. Cornelsen Verlag Berlin.

2008; O!KAY!WebCoaching – ein neu-er Weg zur Ausbildung und Profes-sionalisierung von Englischlehrkräften. In: ELAAN 4 (2008), 12-15. Verlag Verband Bildung und Erziehung VBE NRW.

2008; O!KAY!WebCoaching - ein neu-er Weg zur Professionalisierung von Englischlehrkräften in der Grundschule – und bald darüber hinaus. In: Schule heute 10 (2008). Verlag Verband Bil-dung und Erziehung VBE NRW.

2007; Hören und Verstehen effizient diagnostizieren. In: Legutke, M.; Grau, M. (Hrsg.): Fremdsprachen in der Grundschule: Auf dem Weg zu einer neuen Leistungskultur. Grundschulver-band Hessen.

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Englisch als Kontinuum – eine gemeinsame Aufgabe vo n Primarstufe und Sekundarstufe

Gaby Engel

Vita:

Studium der Anglistik und Germanistik. Lehramt u.a. an der Laborschule Bie-lefeld. Am Landesinstitut für Schule als wis-senschaftliche Referentin verantwort-lich für die Planung und Durchführung der Evaluationsstudie Englisch in der Grundschule („EVENING“), sowie für die Überarbeitung bzw. Neugestaltung des Lehrplans Englisch Klassen 1-4. Derzeit als wissenschaftliche Referen-tin am Ministerium für Schule und Wei-terbildung NRW zuständig für Englisch in der Grundschule, curriculare Ent-wicklungsarbeiten und VERA 8 in der Sek I. Abstract über den Workshop:

Seit 2003 wird in Nordrhein-Westfalen Englisch als zweistündiges obligatori-sches Fach in den Klassen 3 und 4 unterrichtet. Seit dem Frühjahr 2009 lernen nun auch die Erstklässler Eng-lisch ab dem zweiten Halbjahr.

Die Ergebnisse der zweijährigen Unter-suchung an den Schulen (Evening-Stu-die) zeigen, dass dies der richtige Schritt war: Der größte Teil der Kinder ist nicht nur mit hohem Engagement dabei – un-abhängig vom Leistungsniveau – sondern verfügt auch über solide Basiskompeten-zen, vor allem im Bereich Hör-Leseverstehen. Das spricht für die frü-hestmögliche Förderung der Kinder (wie sie europaweit ja schon seit langem im Trend liegt), für die Nutzung der Potentia-le und Zeitfenster, gerade in den Jahren zwischen dem 5. und 10. Lebensjahr. Bridging the gap heißt es häufig noch, wenn vom Phänomen des „Übergangs“

in die weiterführende Schule die Rede ist. Der Begriff impliziert bereits Probleme, die es jedoch eigentlich gar nicht geben darf, wenn entsprechende Voraussetzungen geschaffen werden und – wie in NRW – z.B. für alle Klas-senstufen verbindliche kompetenzori-entierte Lehrpläne vorliegen, die auf-einander abgestimmt sind. Beim Über-gang in die weiterführenden Schulen gibt es daher nichts zu „überbrücken“, sondern weiterzuverfolgen, auszubau-en und zu vertiefen. Um nachhaltiges Lernen zu erzielen, darf es keine Schnittstellen geben, sondern muss Kontinuität gewährleistet sein. Für beide Schulformen – die Primar-stufe wie auch die Sekundarstufe I – bedeutet die Vorverlegung des Eng-lischunterrichts eine wesentliche Neue-rung und eine große Herausforderung. Um einen kontinuierlichen Lernprozess und somit die Nachhaltigkeit der früh erworbenen Kompetenzen zu gewähr-leisten sowie die in der Regel hohe Motivation der Schülerinnen und Schü-ler zu erhalten, ist eine kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen Grund-schulen und weiterführenden Schulen unabdingbar. Warum es trotzdem häufig noch knirscht und welche Bedingungen es braucht, damit aus dem oft noch ab-rupten Übergang ein Kontinuum wer-den kann, möchte ich in meinem Bei-trag aufgreifen. Ich werde dabei auch kurz auf die Ergebnisse der Evaluati-onsstudie eingehen, die wertvolle In-formationen über das frühe Fremd-sprachenlernen ergeben hat und we-sentliche Impulse für den neu zu erstellenden Lehrplan als auch für den Ausbau des Frühbeginns auf die Klas-se 1 gesetzt hat.

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Der Nutzen des Schriftbildes für das frühe Fremdspr achenlernen

Stefanie Frisch M. A.

Vita:

seit 2008 Grundschullehrerin in Düssel-dorf

seit 2007 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich A, Anglistik/ Amerikanis-tik (Didaktik des Englischen) an der Ber-gischen Universität Wuppertal

2006 - 2007 Vorbereitungsdienst am Staatlichen Seminar für Lehrerbildung Bad Mergentheim

2004 - 2006 Studium Fachdidaktik "Eng-lisch" an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg

2000 - 2004 Studium Lehramt für Grund- und Hauptschule an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg

Abstract über den Workshop:

Verschiedene Studien konnten zeigen, dass der Einsatz des Schriftbildes sich positiv auf die Entwicklung kommunikati-ver Kompetenzen junger Fremdspra-chenlernender auswirkt (Dlugosz 2000, Duscha 2007).

Daher ist es nur konsequent, dass im Teilrahmenplan Fremdsprache die Be-reiche Lesen und Schreiben explizit als Lernziele benannt werden. Am Ende der 4. Klasse sollen die Lernenden in der Lage sein, zentrale Wörter und einfache Sätze zu lesen und zu schreiben (MBFJ 2004: 8). Es fehlen jedoch bisher noch Anregungen und Hilfestellungen zur Umsetzung dieser Ziele. Sollen die Wör-ter als Ganzes gelernt werden? D.h. prägen sich die Lernenden die Wörter als Bild ein? Oder sollen die Lernenden auch dabei unterstützt werden, die Be-sonderheiten des englischen Schriftsys-tems zu entdecken?

In diesem Workshop wird zunächst mit-hilfe eines Modells der Leseprozess des kompetenten Lesers veranschaulicht. Auf dieser Grundlage werden Übungen für einen systematischen Umgang mit dem Schriftbild und für die Entwicklung der Sprachbewusstheit vorgestellt. An-hand eines konkreten Textbeispiels wird dann gemeinsam erarbeitet, wie diese Übungen in den Unterricht integriert werden können.

Publikationen

Frisch, Stefanie (erscheint 2009). „Bewusstmachende Verfahren beim Umgang mit dem Schriftbild im Englischunterricht der Grundschule.“ In: Diehr, Bärbel/Rymarczyk, Jutta (Hrsg.). Researching Literacy in a Foreign Language among Primary School Learners. Frankfurt am Main: Peter Lang.

Frisch, Stefanie (erscheint 2009). „Ermittlung der mündlichen Sprachkompetenzen im An-schluss an den Englischunterricht in der Grundschule – About me.“ In: Der Fremdsprachliche Unterricht Englisch. 101.

Diehr, Bärbel/Frisch, Stefanie (2008). Mark their words. Sprechleistung im Englischunterricht der Grundschule fördern und beurteilen. Braunschweig: Westermann.

Diehr, Bärbel/Frisch, Stefanie (2008). „Goodbye Hungry Caterpillar – Ein forschungsgestütz-tes Plädoyer für produktiven Sprachgebrauch im Englischunterricht der Grundschule.“ In: Grau, Maike/Legutke, Michael (Hrsg.). Leistungen der Kinder wahrnehmen, würdigen, fördern: Englisch als erste Fremdsprache. Frankfurt: Grundschulverband. 142-167.

Diehr, Bärbel/Frisch, Stefanie (2006). „Diagnostische Kompetenz. Lernfreude wecken – Sprechleistung beurteilen – Qualität verbessern“. In: Primary English. Heft 6. 16-18.

Frisch, Stefanie (2005). „Let’s have an ice-cream. Lernstandserhebung im 2. Schuljahr.” In: Grundschulmagazin Englisch. Heft 2: 21-25.

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Moderner Fremdsprachenunterricht in der Orientierun gsstufe, am Beispiel von Französisch (F1) in einer 6. Klasse am Gymnasium

Silke Herr

Vita:

Studium der Romanistik und Geographie an der Universität Mannheim, Referen-dariat in Karlsruhe, danach drei Jahre Lehrerin in Rumänien, seit 1999 im rheinland-pfälzischen Schuldienst; seit 2004 Fachleiterin für Französisch am Staatlichen Studienseminar für das Lehramt an Gymnasien in Speyer, Leh-rerin am Hans-Purrmann-Gymnasium in Speyer, Dozentin in der Lehrerfortbil-dung sowie Lehrbuch-Autorin.

Abstract über den Workshop:

Abstract: Der Workshop richtet sich pri-mär an Lehrkräfte der Grundschulen, die einen Einblick in die Fremdsprachenar-beit der unteren Sekundarstufe I erlan-gen möchten, aber auch an Lehrkräfte der Sekundarstufe I, die sich zusehends mit der Problematik der Heterogenität der Lerner im Fremdsprachenunterricht der 5. Klasse konfrontiert sehen und Hilfen zum Umgang erhalten möchten.

Anhand von Videomitschnitten aus dem Französischunterricht einer 6. Klasse (Hans-Purrmann-Gymnasium, Speyer) der Workshop-Leiterin werden exempla-risch didaktisch-methodische Prinzipien vorgestellt. Die Zusammensetzung der Klasse beim Eintritt ins Gymnasium ent-sprach dem inzwischen typisch hetero-genen Bild: Lernende, die in der Grund-schule Französisch im zweisprachigen Zug oder im Rahmen der integrierten Fremdsprachenarbeit erlernt hatten, tra-fen auf solche ohne Vorkenntnisse. Ausgehend von den Videomitschnitten sollen Gemeinsamkeiten und Unter-schiede zur Fremdsprachenarbeit an der Grundschule und damit einhergehend mögliche Anknüpfungspunkte für Lehr-kräfte beider Schularten herausgearbei-tet werden, die den Lernern einen sanf-ten Übergang von der Grund- zur weiter-führenden Schule ermöglichen können.

Improving First Reading Skills with "Audacity"

Carola Renz

Vita:

Carola Renz unterrichtet an der GS Hahnstätten und ist für einen Tag pro Woche an das LMZ abgeordnet. Dort ist sie im Grundschulteam Ansprechpartne-rin für die Medienerziehung im Rahmen der IFA "Englisch". Die Arbeit mit Auda-city, PowerPoint und der handlungsori-entierte Einsatz (authentischer) eng-lischsprachiger Filme zu sach- und lan-deskundlichen Themen stehen im Fokus ihrer Arbeit.

Abstract über den Workshop:

Nach einer kurzen Einführung in die Ar-beit mit "Audacity" sind die Teilnehmer aufgefordert eigene Erfahrungen mit der Audiosoftware zu sammeln. Lesetexte sollen aufgenommen, angehört und ggf. überarbeitet werden. Die Praxisarbeit erfolgt abhängig von der Teilnehmerzahl in Partner- oder Kleingruppenarbeit. Ab-schließend werden anhand von Praxis-beispielen Möglichkeiten zur Integration der Medienerziehung in die IFA vorge-stellt.

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Aufbau von Schreibkompetenz im frühen Englischunter richt

Almut Lepschy

Vita:

Almut Lepschy (*1975) Lehrerin, Fachleitung Englisch/ Didak-tische Beratung Immersion der Schule An der Gartenstadt in Hamburg. Promotionsthema: Schriftspracherwerb von Grundschülern im englisch -immersiven Unterricht Abstract über den Workshop:

Es ist unbestritten, dass es im frühen Englischunterricht in erster Linie darum geht, die kommunikative Kompetenz der Kinder zu fördern. Nachdem die Schüler anfangen die neue Sprache zu verstehen und einen stetig zunehmen-den passiven Wortschatz aufbauen, beginnen sie allmählich selbst aktiv zu sprechen und sich in der Fremdspra-che auszudrücken. Dabei wird den

Kindern glücklicherweise viel Raum zum Experimentieren zugestanden und „Fehler“ werden nicht korrigiert. So können die jungen Lerner angstfrei sprechen und sie entwickeln eigene Strategien und auch ein erstes Gespür für grammatikalische Strukturen. Die Entwicklung von Schreibkompetenz hingegen wird im frühen Englischunter-richt oftmals noch stark vernachlässigt. Ich möchte in meinem Workshop er-mutigen, die Chancen von Schrift und ihre kommunikative Funktion anzuer-kennen und bereits frühzeitig einzubin-den. Dabei geht es nicht um Vokabel-tests, sondern um echte Schreibanläs-se und die Zugriffsweisen der Kinder. Welche Materialien und Methoden sich hierfür eignen, möchte ich mög-lichst praxisnah aufzeigen.

Publikationen

Andreas Rohde & Almut Lepschy: “Shoot for the moon“: Englische Immersion in der Grundschule oder Ein Vorschlag, das Dilemma des bilingualen Sachfachunterrichts zu lösen. In: Petra Bosenius, Jür-gen Donnerstag, Andreas Rohde (Hg.), Der bilinguale Unterricht Englisch aus der Sicht der Fachdidaktiken, Wissenshaftlicher Verlag Trier, 2007. Almut Lepschy: Yellow cows and blue horses. Kunstunterricht in der zweiten Klasse - englisch - im-mersiv. In: Grundschule 4/ 2007, Westermann. GIFIL Film, Schule An der Garten-stadt, Kunstunterricht 2d (12 min), Februar 2006. AVZ Film Universität Hamburg, Fachbereich ErzWiss., Englisch-Immersiver Unter-richt, Klasse 4d: Kunstunterricht, Thema: Kubismus, Juni 2008.

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Praktische Umsetzung zum Thema „Lesen und Schreiben im Englischunterricht der Primarstufe“

Kathrin Urban

Vita:

Geboren am 08. August 1979

Studium für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen an der Universität Koblenz-Landau

1. Staatsexamen für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen am 18.02.2004

2. Staatsexamen am 17.11.2005

Seit dem Sommersemester 2003 tätig als Lehrbeauftragte der IFA am Institut für Romanistik und Anglistik (Kurse: Excercises in Pronunciation, Speaking Practice)

Seit Februar 2006 tätig als AG-Leiterin und Sprachtrainerin im Projekt Fort- und Weiterbildung im Frühen Fremd-sprachenlernen in Rheinland-Pfalz (PFIFF)

Veröffentlichungen von Artikeln für das Grundschulmagazin Englisch

Klassenlehrerin an der Grundschule „Im Einrich“ in Katzenelnbogen

Abstract über den Workshop:

Warum sollen die Kinder im Englisch-unterricht der Primarstufe mit dem eng-lischen Schriftbild konfrontiert werden, wo doch jeder weiß, dass man im Eng-lischen die Wörter anders schreibt, als man sie ausspricht? Macht man damit den Kindern, die doch gerade erst ge-lernt haben ihre Muttersprache zu le-sen und schriftlich festzuhalten, das Leben nicht unnötig schwer? Nach wie vor stehen im Fremdsprachenunter-richt der Grundschule das Hörverste-hen und das Sprechen im Vordergrund

und bilden somit die Grundlage einer jeden Unterrichtseinheit. Allerdings sind in den letzten Jahren auch die Fertigkeiten Lesen und Schreiben zu einem wichtigen Bestandteil des Fremdsprachenunterrichts geworden. Die Tatsache, dass die Kinder täglich mit dem englischen Schriftbild umge-ben sind, wenn sie beispielsweise bei Mc Donalds einen Big Mac bestellen, mit ihren Eltern bei Toys’r’Us Spiel-zeug einkaufen oder Cornflakes zum Frühstück bekommen, ist nur einer von vielen Gründen für seinen Einsatz im Unterricht. Das Schriftbild erleichtert das Segmen-tieren einzelner Elemente der gespro-chenen Sprache und spricht neue Lernkanäle an. Die Schrift hilft dabei, sich Wörter und Sätze besser merken zu können und öffnet den Kindern den Weg ins Inter-net, um zum Beispiel etwaige Brief-freundschaften zu englischsprachigen Kindern aufbauen zu können, und zu authentischer Kinderliteratur. Theater-rollen können von den Kindern leichter gelernt werden und auch englischspra-chiger Lernsoftware kann so problem-los eingesetzt werden. Um allerdings die Schrift effektiv nutzen zu können, muss man zunächst einige Vorraus-setzungen schaffen, mit denen wir uns im Workshop beschäftigen wollen. Des Weiteren soll der Workshop die Möglichkeit geben, anhand von prakti-schen Beispielen Umsetzungsmöglich-keiten kennen zu lernen und zu erpro-ben.

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Deutsch - Französischer Grundschullehreraustausch mit beteiligten Lehrkräften

Benoît Stemmelen und Corina Schneider

Vita:

Herr Benoît Stemmelen ist im 2. Jahr als Lehrer im Rahmen des Deutsch-Französischen Grundschullehreraus-tauschs an der Grundschule Linz tätig. Frau Corina Schneider war zwei Jah-re an Pariser Grundschulen tätig und ist zwischenzeitlich wieder in den rheinland-pfälzischen Schuldienst zu-rückgekehrt. Abstract über den Workshop:

Die beiden Lehrkräfte berichten im Workshop über ihre Unterrichtserfah-rungen an den jeweiligen Gastschulen und reflektieren über Unterschiede und Identitäten, die dem Unterrichtshan-deln aus rheinland-pfälzischer bzw. französischer Sichtweise typische Ak-zente setzen. Angesprochen werden

dabei auch Begegnungssituationen mit den Lehrerkollegien in den Gastschu-len, Kontakte mit den Schulbehörden und die Chancen, über den Unterricht und die Schule hinaus Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Herr Stemmelen und Frau Schneider werden sich auch darüber äußern, welche nachhaltigen Eindrücke sie aus dem Lehreraustausch in ihr berufliches Handeln übertragen haben bzw. wer-den und ob und in welcher Ausprägung interkulturellen Erfahrungen das eige-ne pädagogische Handlungsprofil ver-ändern oder beeinflussen. Für Lehrkräfte, die mit dem Gedanken spielen, am Lehreraustausch teilzu-nehmen, kann dieser Workshop zu einer Fundgrube für eine entsprechen-de Entscheidungsfindung werden.

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Informationen zu Sprachaufenthalten in Frankreich u nd Großbritannien

Petra Wilhelm

Vita:

Petra Wilhelm (*1977)

WS 1996/97 – SS 2000 Studium für das Lehramt an Grund- und Haupt-schulen an der Universität Koblenz-Landau, Abteilung Landau; Hauptfä-cher: Grundschulpädagogik, Franzö-sisch, Katholische Theologie

09.03.2000 1. Staatsprüfung

01.08.2000 - 31.01.2002 Vorberei-tungsdienst am Studienseminar Kusel und in der Grundschule Brücken

07.11.2001 2. Staatsprüfung

Seit 01.02.2002 Lehrerin an der Grund- und Hauptschule Paternus-schule in Worms-Pfeddersheim

Seit 01.08.2006 abgeordnet als Refe-rentin an das Institut für schulische Fortbildung und schulpsychologische Beratung des Landes Rheinland-Pfalz (IFB) in Speyer; Schwerpunkte: Fremdsprachen (IFA) in der Grund-schule, Sprachförderung (DaZ) in der Grundschule und der Übergang von der Grundschule in die Orientierungs-stufe.

Abstract über den Workshop:

Fortbildungsveranstaltungen im Aus-land für Lehrerinnen und Lehrer sind

im Kursprogramm des Pädagogischen Austauschdienstes (PAD; siehe: http://www.kmk-pad.org/ ) zu finden.

U. a. gibt es hier Kurse für Kolleginnen und Kollegen, die Englisch oder Fran-zösisch an Grundschulen unterrichten und ihre Sprachkompetenz im Ausland verbessern möchten. Durch die euro-paweite Ausschreibung der Sprachkur-se und die länderbegrenzte Teilneh-merzahl wird ein Austausch über Schu-le und Unterricht mit Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen europäi-schen Ländern ermöglicht. An diesen Kursen nehmen vorwiegend Grund-schullehrerinnen und Grundschullehrer teil; teilweise sind die Kurse auch schulartübergreifend ausgeschrieben.

Vorgestellt werden im Workshop ein- bis zweiwöchige Kurse, die neben Sprachtrainings auch Einblicke in das englische oder französische Schulsys-tem geben.

Neben der Kursinhalte und der Mög-lichkeit, sich per Diashow einen Ein-druck zu verschaffen, werden erste Hinweise zur Antragsstellung beim PAD gegeben. Ein durch den PAD be-willigter Antrag gewährt den Kollegin-nen und Kollegen eine umfassende finanzielle Unterstützung für die Teil-nahme an solchen Sprachaufenthalten.

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Projekt „Lerne die Sprache der Nachbarn“/Französisch in 186 Kindertagesstätten.

Verschiedene Konzepte zum Fremdsprachen-Frühbeginn/Englisch in Kindertagesstätten.

Englisch oder Französisch

IGSEnglisch,

Französisch, Latein,

Spanisch, Italienisch

RS +Englisch,

Französisch 9

8

7

6

5

4

3

2

1

Prim

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Sek

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11

10

Fremdsprachenlernen in

Rheinland-Pfalz

GymEnglisch,

Französisch, Latein,

Griechisch, Russisch,Spanisch,

Italienisch

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PFIFF

PPPProjekt des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur zur Fort- und Weiterbildung

im Frühen Fremdsprachenlernen

Mit diesem Projekt wurde zusammen mit der flächendeckenden Einführung des Fremdsprachenlernens in der rheinland-pfälzischen Primarstufe ein Konzept zur Nachqualifizierung in enger Korrespondenz zum Teilrahmenplan Fremdsprache ent-wickelt.

Die Teilnahme an PFIFF erstreckt sich in der Regel über einen Zeitraum von 12 Mo-naten, erfolgt in regionalen Arbeitsgemeinschaften und schließt mit einer Prüfung zum Erwerb der Unterrichtserlaubnis für die Integrierte Fremdsprachenarbeit ab. Insgesamt erstreckt sich PFIFF auf einen Zeitansatz von 96 Stunden. Dem Sprachtraining in Englisch bzw. Französisch kommt innerhalb des Projekts ein besonders ausgeprägter Zeitansatz zu.

PFIFFPFIFFPFIFFPFIFF-Module

Theoretische Grundlegung

Sprachtraining I-III

Methoden des Fremdsprachenlehrens und –lernens / Medien und Materialien

Mündliche Kommunikation / Anfangssituationen in der IFA

Unterrichtspraxis/Integrative Lernformen

Interkulturelles Lernen

Lesen und Schreiben

Unterrichtsarbeit/Arbeit mit dem Portfolio/

Elternarbeit

Seit 2004

� Arbeitsgemeinschaften Englisch

� Arbeitsgemeinschaften Französisch

� 45 AG-Leiterinnen und AG-Leiter

� 27 Sprachtrainerinnen und Sprachtrainer

� 3 Sprachtrainingsseminare in Französisch

Ergebnis: 1 424 erfolgreiche Prüfungen!

Weitere Informationen zu PFIFF und Hinweise zur Anmeldung unter www.grundschule.bildung-rp.de

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Bilinguales Lehren und Lernen

in der rheinland-pfälzischen Primarstufe

Im Schuljahr 2009/2010 bieten 13 rheinland-pfälzische Grundschulen in je einem Klassenzug zweisprachigen Unterricht an. In diesen bilingualen Klassen sind die Un-terrichtssprachen Deutsch/Englisch bzw. Deutsch/Französisch. Dieses besondere Sprachlernangebot wurzelt in einem erfolgreichen Modellversuch an einer Landauer Grundschule und hat seit dem Schuljahr 1999/2000 schrittweise Einzug in weiteren Grundschulen gehalten. Die Einrichtung zweisprachig unterrichteter Klassen verfolgt das bildungspolitische Ziel, Mehrsprachigkeit von Kindern in besonderen Lehr- und Lernformen zu ermögli-chen. Bilingualer Unterricht in der Primarstufe ist ein Weg zur europäischen Mehr-sprachigkeit und zum verbesserten interkulturellen Verstehen aufzeigt und die flä-chendeckend eingeführte frühe Fremdsprachenarbeit bereichert und ergänzt. Zweisprachiges Lernen ist aber auch eine Reaktion auf aktuelle Ergebnisse der Lern- und Hirnforschung, die für frühes Sprachenlernen besonders günstige Vorausset-zungen nachweist. Zweisprachiger Sachfachunterricht, wie er in den bilingual unterrichteten Klassen praktiziert wird, versteht sich als ein sich dynamisch entfaltender Spracherwerbspro-zess. Er realisiert Kommunikationslernen, bei dem sich das Verstehen und Sprechen in Englisch bzw. Französisch entwickeln und sich parallel hierzu Kompetenzen in unterschiedlichen Wissensbereichen aufbauen. Das rheinland-pfälzische Konzept zum bilingualen Lernen ist so angelegt, dass es Sach- und Sprachlernen sowohl in der Kombinationen Deutsch/Französisch wie auch in Deutsch/Englisch zulässt. Die Umsetzung des Konzepts „Bilinguales Lernen“ erfolgt auf der Basis vorgegebe-ner Handreichungen. Weitere Informationen über das Konzept Bilinguales Lernen unter www.grundschule.bildung-rp.de.

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Deutsch/Französisch

Deutsch/Englisch

134 5

6

7

8

2

Bilinguale Grundschulen

in Rheinland-Pfalz

1. Böhämmer - Grundschule Bad Bergzabern

2. Friedrich-Ebert-Grundschule, Frankenthal

3. Pestalozzischule, Grundschule Landau

4. Robert-Schuman - Grundschule Pirmasens

5. Thomas-Nast-Grundschule, Landau

6. Grundschule Wincheringen

7. Grundschule Wollmesheimer Höhe in Landau

8. Grundschule Zeppelinschule in Speyer

9. Grundschule St. Marien, Saarburg

10. Grundschule Trier-Zewen, Trier

11. Niederfeld-Grundschule, Ludwigshafen

12. Grundschule Deidesheim

13. Pestalozzischule, Ingelheim

9

10

1211

13

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Deutsch-Französischer Grundschullehreraustausch

Bedeutung des Grundschullehreraustauschs aus rheinl and-pfälzischer Sicht

Das Grundschullehrer-Austauschprogramm ist das erste und einzige, das als direkte Folge des Deutsch-Französischen Vertrags ins Leben gerufen wurde. Über die Jahre hinweg hat es sehr dazu beigetragen, dass französische Lehrkräfte in Rheinland-Pfalz und rheinland-pfälzische Lehrkräfte in Frankreich Schülerinnen und Schülern der Primarstufe ihre Muttersprache näher gebracht haben. Heute, wo in Rheinland-Pfalz das Lernen der französischen Sprache in ca. 300 Grundschulen entweder über die Integrierte Fremdsprachenarbeit (IFA) oder über zusätzliche Arbeitsgemeinschaf-ten erfolgt, kommt dem Programm eher noch eine größere Bedeutung zu als in den Gründerjahren.

Als das Programm ins Leben gerufen wurde, war damit in starkem Maße die deutsch-französische Aussöhnung verbunden. Seine Bedeutungsakzente haben sich zwischenzeitlich verlagert. Sie stehen auf der Weiterentwicklung gut nachbarschaftli-cher Beziehungen und betonten u.a. auch die besondere Privilegierung der Partner-sprachen Französisch und Deutsch.

Über das Austauschprogramm verbessern die teilnehmenden deutschen und franzö-sischen Lehrkräfte ihre eigenen Kenntnisse in der Partnersprache, die sie nach ihrer Rückkehr in besserer Form in das Unterrichtshandeln einbringen können. Darüber hinaus sammeln sie Erfahrungen über die pädagogischen und organisatorischen Strukturen des Grundschulunterrichts im Gastland und dessen Umsetzung im Unter-richtshandeln an den jeweiligen Einsatzschulen. Sie knüpfen zudem zwischen der eigenen und der Partnerschule im Ausland Verbindungen, die sich auf das Fremd-sprachenlernen und auf spätere Schüleraustausche positiv auswirken. Augenblicklich existieren in Rheinland-Pfalz ca. 80 deutsch-französische Schulpartnerschaften im Primarbereich.

Bei der Zuweisung der französischen Lehrkräfte an rheinland-pfälzische Grundschu-len werden insbesondere auch zweisprachige Grundschulen mit den Unterrichts-sprachen Deutsch - Französisch berücksichtigt.

Informationen zur Teilnahme am Grundschullehreraustausch 2010/2011 können im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur Referat 943 B eingeholt werden.

Anmeldungen zur Teilnahme am Austauschprogramm sind bis spätestens März 2010 möglich.

Der Austausch ist zunächst auf ein Jahr befristet, kann jedoch auf Antrag verlängert werden.

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Viele Lehrkräfte der weiterführenden Schulen sind enttäuscht

darüber, dass das, was früher ihre eigene Arbeit war, nun von anderen in der Grundschule geleistet wird. Sie trauern

dem Erfolg nach, der mit dem Anfangsunterricht und der

Freude über das Fach verbunden war. Jetzt müssen sie sich auf Vorleistungen einstellen, die andere erbracht haben.

Unterschiedliche Haltungen und Einstellungen der Lehrkräfte und das fehlende Wissen voneinander können sehr wohl überwunden werden. Das geschieht am ehesten dann, wenn die beteiligten Lehrkräfte in einen gemeinsamen Gedankenaustausch einsteigen, um die unterschiedlichen Wahrnehmungen bewusst anzusprechen und zu erklären.

Die Schwierigkeiten, die Leistungen der Grundschule im fremdsprachlichen Unterricht zu sehen und zu würdigen, erklären sich nicht zuletzt aus der unterschiedlichen Berufsbiografie der Sekundarstufenlehrer und ihrem Selbstbild als Fachlehrer für Fremdsprachen.

Eine Mehrzahl der Lehrkräfte hat das neue Fach gern übernommen, weil es eine Bereicherung dieser Schulstufe darstellt und sich in deren pädagogisches Konzept einpasst.

Die größten zu überwindenden Schwierigkeiten ergeben sich aus den unterschiedlichen pädagogischen, methodischen und didaktischen Schwerpunkten der beiden Schulstufen. Deshalb müssen für die Fremdsprachen von vornherein Maßnahmen vorgesehen werden, um einen bruchlosen Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe zu erreichen. Dazu gehört die Entwicklung verbindlicher, schulstufenübergreifender, das heißt aufeinander aufbauender Lehr- oder Rahmenpläne auf der Grundlage des „Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens“ und der Bildungsstandards.

Aus der Wissenschaft und der täglichen Praxis wissen wir, dass gerade Kinder eine natürliche Neugier haben und mit großer Unbefangenheit neue Dinge lernen. Die nicht abgeschlossene Entwicklung des Gehirns sowie die noch stattfindende Entwicklung des Innenohres der Erstklässler sprechen aus wissenschaftlicher Sicht für einen frühestmöglichen Beginn des schulischen Fremdsprachenlernens.

Prof. Dr. Jörg-U. Keßler, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg

Der Englischunterricht an Grundschulen ist eine Erfolgsgeschichte und sicherlich der einzig richtige Weg. Wissenschaftliche Studien, Erfahrungsberichte der beteiligten Lehrkräfte, Aussagen der Eltern und die Kinder selbst zeigen deutlich, welches Sprachlernpotenzial aktiviert werden kann. Das frühe Englischlernen birgt demnach keinerlei Nachteile, weder für Migrantenkinder, für die Englisch wie für alle anderen ein ganz neues Fach ist, noch für die deutsche Sprache, da der Schreib- und Leseunterricht nicht gekürzt wird. Die Erfolgsgeschichte steckt jedoch noch in den Kinderschuhen. Temporäre Schwierigkeiten müssen progressiv und offensiv angegangen werden.

Prof. Dr. Heiner Böttger, Professor für Englischdidaktik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

Bislang haben sich rund 6.650 Lehrkräfte auf Basis dieser besonderen Angebote für das Erteilen von Fremdsprachenunterricht in der Grundschule qualifiziert. Zurzeit bereiten sich ca. 150 Lehrkräfte im Rahmen von PFIFF (Projekt Fort- und Weiterbildung im frühen Fremdsprachenlernen) auf den Erwerb der Unterrichtserlaubnis vor. Dieses Projekt zählt im Bereich der Primarstufe zu den umfangreichsten Fort-und Weiterbildungsangeboten.

Ministerin Doris Ahnen, 25. Sitzung des Ausschusses für Bildung und Jugend am 10. März 2009

Was für Grundschullehrkräfte als großer professioneller Gewinn erscheint, ist für die Lehrkräfte der weiterführenden Schule ein herber Verlust und bedeutet eine signifikante Umstellung des Arbeitsalltags.Was von den Lehrkräften der Grundschule mit Begeisterung aufgenommen wurde, nämlich das neue Fach, setzt die Lehrkräfte der weiterführenden Schulen unter erheblichen Zugzwang, gerade was die Weiterbildung angeht. Generalisten in der Grundschule, die in der großen Mehrheit keine grundständige Ausbildung im Fach Englisch erfahren haben, stehen Fachlehrkräften mit differenzierter Ausbildung (sprachlich und fachdidaktisch) gegenüber.

Prof. Dr. Michael Legutke, Justus-Liebig-Universität Gießen

Quelle: Fremdsprachenunterricht in der Grundschule, Empfehlungen des BIG-Kreises in der Stiftung LERNEN

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Notizen:

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Impressum Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur (Hrsg.) Mittlere Bleiche 61 55116 Mainz Redaktion/Texte: Hans-Josef Dormann, MBWJK Irina Drosdov, MBWJK Karen Finck, Marc-Chagall-Schule, Mainz-Drais Carmen Schulz, Grundschule Metternich-Oberdorf, Koblenz Zeichnung: Gerda Breidbach, Grundschule Bürgermeister-Castenholtz-Schule, Linz Erscheinungstermin: November 2009