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© PTB BAM LMET Beuth 2005 Seminar GUM Chemie Ch 1 - F 1 Arbeitskreis GUM in der Chemie Ch 1.ppt/2006-09-03/Ri Messunsicherheit nach GUM* Praxisgerecht für chemische Laboratorien *) Guide to the Expression of Uncertainty in Measurement

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Messunsicherheit nach GUM*Praxisgerecht für chemische Laboratorien

*) Guide to the Expression of Uncertainty in Measurement

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Ch 1Einführung und Motivation

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1. Notwendigkeit und Nutzen der Angabe derMessunsicherheit

Gliederung:

2. Definition der Messunsicherheit nach GUM

3. Häufige Unsicherheitsquellen in der chemischenAnalytik

4. Verschiedene Ansätze zur Ermittlung derMessunsicherheit

5. Prinzipielle Vorgehensweise des GUM zur Ermittlungder Messunsicherheit

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Die chemische Analytik ist in fast allen Bereichen von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft von Bedeutung.

Warum Ermittlung der Messunsicherheit in der chemischen Analytik? Ch 1

Häufig sind analytische Messergebnisse Grundlage von Entscheidungen und Vereinbarungen, vor allem im

Gesundheitswesen,

Umweltschutz,

Handelsverkehr.

Analysenergebnisse müssen daher zuverlässig und vertrauenswürdig sein. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist:

Kenntnis der Unsicherheit der Analysenergebnisse.

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Ch 1Begründung im Einzelnen

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Analysenergebnisse sind wie jedes Messergebnis mit Unsicherheit behaftet.

Messunsicherheit ist unvermeidbar, aber auch ein Qualitätsmerkmal für das Messergebnis: ihre Kenntnis erhöht das Vertrauen in die Zuverlässigkeit des Ergebnisses.

Messergebnisse ohne Unsicherheitsangabe sind nicht vergleichbar,

- weder untereinander,- noch mit Spezifikationen oder gesetzlichen Grenzwerten

und erfüllen damit nicht ihren Zweck.

Die internationale Norm ISO/IEC 17025 über Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien fordert daher die Angabe der Messunsicherheit.

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Messgrößen in der chemischen Analytik Ch 1

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Messgrößen in der chemischen Analytik sind meistens Zusammensetzungsgrößen, d. h. Größen, die die Zusammensetzungstofflicher Systeme beschreiben.

Häufig benutzt werden:

Massenkonzentration

Massenanteil

Stoffmengenkonzentration

Stoffmengenanteil

Vm /=β

∑= ijj mmw /

Vnc /=

∑= ijj nnx /

(nach IUPAC: )ρ

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Ch 1Typischer Analysenablauf

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Probenahme (außerhalb des Labors)

Probenahme (außerhalb des Labors)

Analysenprobeim Labor

Analysenprobeim Labor

Probenvorbereitung:z. B. - Extraktion

- Derivatisierung- Reinigung

Probenvorbereitung:z. B. - Extraktion

- Derivatisierung- Reinigung

Messung: z. B.GC, HPLC, AAS, MS,

Messung: z. B.GC, HPLC, AAS, MS,

AnalysenergebnisAnalysenergebnis

Kalibrierung derMesseinrichtungKalibrierung derMesseinrichtung

Kalibriernormal:reine AnalytlösungKalibriernormal:

reine Analytlösung

Messung eines CRMals Probe

Messung eines CRMals Probe

Wichtiger Teil der Methoden-Validierung:Ermittlung der Wiederfindung (Recovery) durch:

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Ch 1Abgrenzung / Vereinbarung

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Vereinbarung für alles Folgende:

1. Die Probenahme wird nicht in die Unsicherheitsermittlungeinbezogen, sondern gesondert betrachtet.

2. Die Analyse beginnt mit der Probe, die vorgelegt wird. Zur Messunsicherheit tragen alle Arbeitsschritte bei, die hierauf folgen.

3. Der allgemein verwendete Begriff Messunsicherheit wird beibehalten,obwohl damit nicht nur die Unsicherheit des Messschrittes gemeint ist,sondern die gesamte Ergebnisunsicherheit.

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Ch 1Was ist Messunsicherheit?

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Definition nach GUM:

Dem Messergebnis beigeordneter Parameter, der die Streuung der Wertekennzeichnet, die vernünftigerweise der Messgröße zugeordnet werdenkönnte.

Etwas ausführlicher interpretiert:

Kennwert, der dem Messergebnis beigeordnet ist und der die Weite des Bereichs derjenigen Werte kennzeichnet, die – entsprechend dervorliegenden Information – der Messgröße vernünftigerweise zugeordnetwerden können.

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Folgerungen aus der Definition Ch 1

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Die Messunsicherheit ist keine Abweichung (früher auch Fehler genannt),sondern ein Maß für den Bereich möglicher Werte.

Die Messunsicherheit ergibt sich nicht automatisch aus Messdaten, sondern ihre Ermittlung erfordert Einschätzung und Beurteilung.

Unsicherheitsangaben basieren auf vorhandener Kenntnis und könnensich ändern, wenn neue Informationen hinzukommen.

Besonders wichtig ist, dass ein einheitliches Ermittlungsverfahren angewandt wird, damit Ergebnisse verglichen und Messunsicherheiten weiterverwendet werden können.

Dieses einheitliche Verfahren wird im GUM beschrieben, der weltweitanerkannt ist.

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Was ist der GUM? Ch 1

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Internationale Organisationfür Normung

Internationale Elektro-technische Kommission

Internationales Büro fürMaß und Gewicht

Internationale Organisationfür das gesetzliche Messwesen

Internationale Union für reineund angewandte Physik

Internationale Union für reineund angewandte Chemie

... ist im letzten Jahrzehnt zum internationalen Standard für die Bestimmung und Angabe der Messunsicherheit gewordenInternationale Föderation

für klinische Chemie

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Ch 1Häufige Unsicherheitsquellen in der Analytik

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Unvollständige Definition der Messgröße

Probenahme nicht repräsentativ

Möglichkeit von Substanzverlust und Kontamination bei der Probenvorbereitung,

Unvollständige Kenntnis von Querempfindlichkeiten,

Schwankungen der Messwerte infolge von Schwankungen derEinflussparameter (unter scheinbar konstanten Bedingungen),

unterschiedliche Reaktion des Messsystems auf Probe und Referenz,

Unsicherheit der Werte verwendeter Referenzmaterialien,

Unsicherheit von Wägungen und Volumenbestimmungen.

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Beispiel für die Notwendigkeit und den Nutzen der Unsicherheitsangabe Ch 1

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Interpretation analytischer Ergebnisse in der Nähe von Grenzwerten:K

onze

ntra

tion

Liegt der Messwert unterhalb der Grenzkonzentration?

Vorteil von Ergebnissen mit geringer Messunsicherheit:

Der Spielraum bis zum Grenzwert kann ohne Gefahr der Überschreitungvoll genutzt werden.

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Ermittlung der Messunsicherheit- zwei verschiedene Ansätze - Ch 1

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Methode „Bottom-up“:

Ermittlung der Messunsicherheit zu einem Analysenergebnis durch Kombination der Unsicherheitsbeiträge aller Eingangs- und Einflussgrößen, aus denen das Ergebnis gewonnen wird.

(Berechnung der Unsicherheit aus Komponenten, allgemein anwendbar:Methode nach GUM)

Methode „Top-down“:

Beispiel:

Abschätzung der Messunsicherheit von Analysenverfahren aus der beobachteten Variabilität der Ergebnisse, z.B. aus Ringvergleichen, und Übertragung auf einzelne Ergebnisse mit diesen Verfahren.

(Direkte „Beobachtung“ der Unsicherheit, eingeschränkt anwendbar)

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Ch 1Auswertung der Messdaten

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Das Ergebnis einer chemischen Analyse wird meist nicht direkt sondern über eine Messgleichung aus Eingangsgrößen ermittelt.

Titration einer Säure mit einer LaugeEinfaches Beispiel:

cS , cL: Konzentration Säure, Lauge, VS , VL: Volumen.

S

LLS V

Vcc =Messgleichung (Modell):

Direkt gemessen (oder übernommen) werden die Eingangsgrößen cL, VL, VS, die Ergebnisgröße cS wird daraus berechnet.

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Ch 1Auswertung der Messdaten

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Allgemein formuliert:

Die Ergebnisgröße Y wird meist nicht direkt, sondern indirekt über eine Reihe von Eingangsgrößen Xi gemessen, die mit der Ergebnisgröße durch eine Messgleichung (Modellfunktion) verknüpft sind: Y = f (X1, X2, … XN).

Ziel:

Ermittlung des Wertes y der Ergebnisgröße Y und der dazugehörenden Messunsicherheit.

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Ch 1Auswertung der Messdaten

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Dazu sind vier Schritte nötig:

1. Ermittlung der Werte xi der Eingangsgrößen Xi .

(Wegen der Unvollständigkeit der Informationen über die Eingangsgrößen sind die xi höchstens beste Schätzwerte für die Xi).

2. Berechnung des Wertes y der Ergebnisgröße Y durch Einsetzen der xi in die Messgleichung:

( y ist ebenfalls nur ein bester Schätzwert).)...,,( 21 Nxxxfy =

3. Ermittlung der Messunsicherheiten zu den Werten xi der Eingangsgrößen.

4. Berechnung der Messunsicherheit zu y aus den Messunsicherheiten zuden xi (Anwendung des Formalismus der Unsicherheitsfortpflanzung).

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Prinzip der Unsicherheitsermittlung nach GUM

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Ch 1.ppt/2006-09-03/Ri

Eingangsgrößen

ErgebnisgrößeNutzung allerverfügbarenInformationenüber dieEingangs-größenführt zu:

1X

2X

3X

x1, u(x1)

x1, u(x2)

x3, u(x3)

Formalismusder

Unsicherheits-Fortpflanzung,

angewandt auf

f (X1, X2, X3)

y, u(y)

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Ch 1Zusammenfassung der Vorgehensweise

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1. Modell (Messgleichung) aufstellen,

2. Messergebnis y aus den Ergebnissen xi für die Eingangsgrößen berechnen,

3. Standardmessunsicherheiten u(xi) zu den Werten der Eingangsgrößen ermitteln,

4. Standardmessunsicherheit u(y) zum Wert der Ergebnisgröße nach den Regeln der Unsicherheitsfortpflanzung ermitteln,

5. Messergebnis, y und u(y) angeben.

Mit der Ermittlung der Standardmessunsicherheit ist der Hauptteil der Aufgabeerledigt. In den folgenden Beiträgen wird noch von der erweiterten Unsicherheitdie Rede sein.

Mit der Ermittlung der Standardmessunsicherheit ist der Hauptteil der Aufgabeerledigt. In den folgenden Beiträgen wird noch von der erweiterten Unsicherheitdie Rede sein.

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Ch 1.ppt/2006-09-03/Ri

Anderer Ansatz zur MU-Ermittlung:„Top-down“-Methode

Ch 1

Direkte Abschätzung von Ergebnisunsicherheiten durch Verwendung von Informationen, die nicht aus dem aktuellen Experiment stammen, z. B.:

Verwendung von im Labor vorhandenen Daten aus der Validierung des Analysenverfahrens und den Maßnahmen zur Qualitätssicherung,

Verwendung von Ergebnissen aus Ringversuchen.

Solche Informationen werden in vielen Bereichen der chemischen Analytik genutzt, um Analysenverfahren Unsicherheiten zuzuordnen.

Basis:

ISO 5725 (1994+): Ermittlung von Verfahrenskennwerten zur Genauigkeit.

ISO/TS 21748 (2004): Verwendung solcher Verfahrenskennwerte, die für viele genormte Verfahren veröffentlicht sind, zur Ermittlung der Messunsicherheit.

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Anderer Ansatz zur MU-Ermittlung:„Top-down“-Methode

Ch 1

ISO 5725: „Genauigkeit von Messverfahren und Messergebnissen“

Genauigkeit wird in dieser Norm durch zwei Parameter quantifiziert:

Richtigkeit:Abweichung des Ergebnisses von einem anerkannten Referenzwert

Präzision:Variabilität der Ergebnisgröße unter Vergleichsbedingungen, ausgedrückt als Standardabweichung

Die beiden Parameter werden durch Ringversuche ermittelt.

Das GUM-Konzept ermöglicht die Zusammenfassung dieser beidenGenauigkeitsangaben zu einer Angabe, der Messunsicherheit.

(Dazu später Beispiele)