Post on 25-Nov-2020
Dr. Szilvia Koncz
SE Arc-Állcsont-Szájsebészeti és Fogászati Klinika BUDAPEST
Gelegentlichen Verletzungen - Mechanische:
Stichwunde (vulnus punctum)
Schnittwunde (vulnus scissum)
Hiebwunde (Hachwunde) (vulnus caesum)
Quetschwunde (vulnus contusum)
Risswunde (vulnus lacerum)
Schusswunde (vulnus sclopetarium)
Bissverletzung (vulnus morsum)
- Chemische Wunden
- Thermische Wunden
- Strahlung verursachte Wunden
Möglichkeiten des Wundverschlusses Voraussetzung für eine komplikationsfreie Wundheilung ist präzise und spannungsfreie Gewebevereinigung im gut durchbluteten Wundgebiet ohne Totraum.
Klebestreifen (Steri Strip)
Gewebekleber (Fibrin, Kollagen, Thrombin)
Wundklammern
Wundnaht
Formen der Wundheilung
Sanatio per primam intentionem per primam intentionem, per primam, pp
nach Galen (129-199 n.Chr.): lückenlosen Wundränder
und schmale strichförmige Narben sind „das primäre Vorhaben des Arztes”
Sanatio per secundam intentionem Der Gewebeverlust wird durch Granulationsgewebe
kompensiert. (Infolge einer abakteriellen oder purulenten Entzündung wird die Wunde mit Bindegewebe gefüllt, das sich zu Narben bildet.)
Istrumenten für Gewebevereinigung
Nahtmaterial
Nadel
Nadelhalter
(Pinzette)
(Chirurgische Schere)
Ideale Nahtmaterial Optimale Gebrauchseigenschaften (flexible, gutes Gewebegleitvermögen, leichte Knotbarkeit, gute Knotenhaltung) Minimale Gewebetrauma Hohe Reisskraft Minimale Gewebereaktion Auflösüng nach erfüllter Aufgabe
(Resorbierbarkeit oder Entfernbarkeit) Dicke Elastizität Kapillarität
Typen des Nahtmaterial
Nach Rohmaterial: organisches / synthetisch
Nach Resorbierbarkeit: nicht resorbierbare / resorbierbare
Nach Fadenstruktur: monofil / polyfil / pseudomonofil
Fadenstruktur
monofil: nur eine Faden, homogen, glatte Oberfläche
polyfil: mehreren Fäden, geflochten oder gezwirnt, sprödere Oberfläche, hohe kapillarität, stärker
pseudomonofil: multifil mit Ummantelung (z.B. silikon, etilen-propylen, etc.)
Vergleich – monofile/polyfile Fäden
Monofiles Faden Polyfiles Faden
Vorteil Glatte Oberfläche Gutes Gewebegleitvermögen Geringere Gewebetrauma Keine Bakterienkultur Keine Kapillarität
Stärke Elastizität und Weiche Gute Handhabung Gute Knotbarkeit
Nachteil Schwacher Hohe Steifigkeit und Fragilität Schwierigere Handhabung und Knotbarkeit Fadenmemorie
Dehnung Sägende Wirkung Schwerere Gewebsreaktion Gewebetrauma Bakterienkultur Kapillarität
Vergleich – Organische/ synthetische Fäden
Organisch Faden Synthetisches Faden
Vorteil Gute Handhabung Gute Knotbarkeit
Ökonomisch Ähnlich zu biologischen Materialen Absorption: Hydrolysis Kalkulierbare Absorption Stärke
Nachteil Absorption: enzymatisch Gewebereaktion Unkalkulierbare Absorption
Schwierigere Handhabung von monofilamenten Materialen
Vergleich – nichtresorbierbare/ resorbiebare Fäden
Nichtresorbierbares Faden Resorbiebares Faden
Vorteil Es wird absorbiert/resorbiert (keine Entfernung ist nötig) Keine Fremdkörperreaktion
Permanente Wundvereinigung
Nachteil Temporäre Wundvereinigung
Entfernung ist nötig Fremdkörperreaktion Verwerfung von Nahtmaterial
Organische, resorbierbare Fäden Catgut:
Kollagenfaden aus der Submucosa von Schafsdärmen
Resorptionszeit 30-40 Tagen, ca. nach 7 Tagen verliert an Reißkraftfestigkeit
Chromcatgut:
Mit Chromsalzen gegerbt
18-21 Tagen Funktionszeit, Resorptionszeit ist auch länger (60-90 Tagen)
Synthetische, resorbierbare Fäden
Polyglykolsäure (pl. Dexon): Funktionszeit ca. 10 Tagen, Resorptionszeit 60-90 Tagen
Polyglactin (pl. Vicryl): Funktionszeit 14 Tagen, Resorptionszeit 50-70 Tagen
Polidioxanon (PDS): Funktionszeit 4-6 Wochen, Resorptionszeit 6-7 Monaten
Polyglykonat (pl. Maxon): Funktionszeit 40-60 Tagen, Resorptionszeit 4-6 Monaten
Abbau: hydrolytisch
Organische, nichtresorbierbare Fäden
Seide
Baumwolle
Draht
Synthetische, nichtresorbierbare Fäden Polyamide (pl. Supramid): monofile oder geflochtene Faden mit
Beschichtung. Für allgem. Schliessung, Mikrochirurgie. Minimale Gewebereaktion.
Polyester (pl. Dacron): monofile oder geflochtene, ohne Beschichtung, Beschichtung mit Teflon oder Polybutilat. Starkste (neben Draht). Vorwiegend in cardiovasculare Chirurgie.
Polipropylen (pl. Prolene): monofil, keine Haftvermögen an Geweben, minimale Gewebereaktion, gute Knotensicherheit. Für allgemeine, cardiovasculare (Gefassnaht) und plastische Chirurgie. Auch wahrend Infektionen.
Teflon (Gore-Tex)
Fadenstärken
USP (United States
Pharmacopeia)
Durchmesser (mm)
6 0.8
5 0.7
4 0.6
3 0.6
2 0.5
1 0.4
0 0.35
2-0 0.3
3-0 0.2
4-0 0.15
5-0 0.1
6-0 0.07
7-0 0.05
8-0 0.04
9-0 0.03
10-0 0.02
11-0 0.01
Nadel Ideale Nadel
elastisch
widerstandsfähig
biegt nicht
brecht nicht
Die Form der Nadel
D (B) Nadel: 3/8-Kreis
H (G) Nadel: Halbkreis
Nadelkrümmung Durchmesser
Durchmesser: kreis (Rundkörpernadel) oder dreieck (schneidende Nadel)
Spitze: geschpitzt schneidend stumpf
Nadelhalter
Hegar-Mayo
Mathieu
Spezielle Nadelhalter Palatinal
Mikrochoirurgisch
Ohne Arretierung
Chirurgische Pinzette
Aspekten von schichtiger Wundvereinigung Die Ein- und Ausstichstellen müssen eine ausreichende Entfernung
zum Wundrand aufweisen, um ein Einreißen zu vermeiden
Gleiche Abstände von Naht zu Naht einhalten
Der Ausstich exakt gegenüber dem Einstich erfolgt, um verzogene Wundränder zu vermeiden
Die Wundränder sollten nicht nach innen gerichtet sein (invertierte Wundränder heilen mit dicker Narbe)
Die Nadel wird entlang ihrer Krümmung durch den Einstich durchgedreht
Nahte müssen spannungsfrei sein – um die Durchblutung der Wundränder nicht zu beeinträchtigen
Der Knoten sollte vom Wundrand weggezogen werden, um letzlich nicht auf der Wunde zu liegen.
Im Fall von oberflachlichen Wunden sollte die Naht so gelegt werden eine Hohlraumbildung zu vermeiden (Entzündung und Komplikationen vorzukommen)
Vorteilen von Wundverschluss
Fördert Wundheilung
Prävention von Komplikationen
INFEKTION
BLUTUNG
GEWEBENEKROSIS
Fördert die Erhaltung der originalen Aussenlinien und Form der Geweben
Richtige haltung der Nadel im Nadelhalter
Naht
Nahttechniken I. - Einzelknopfnähte
Einfache überwendliche Knopfnaht
Wundadaptation sollte symmetrisch erfolgen
Wenn eine lockert auf die anderen halten noch die Wundränder
Vertikale Matratzennaht (Rückstichnaht nach Donati)
exzellente Adaptation der Wundränder
sehr fester Wundverschluss
1 2
3 4
Horizontale Matratzennaht
Ca. 1 cm breit
Schliessung von s.m.
Kurze Hautschnitt 1
2
3
4
Z Naht, 8-er Naht, gekreuzte Matratzennaht
Nahttechniken II. - Fortlaufende Nähte
Einfache fortlaufende Naht
Gleichmäßige Spannungsverteilung
Durchschlungene fortlaufende Naht
Intracutan
Faden in Dermisben
Die Fadenenden werden durch Knoten oder Kleben zur Haut befestig
Sehr günstige Narbenbildung