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GAULA NORWEGEN NORWEGEN GAULA - dieses Wort ist mehr als der Name eines Flusses. Es ist der Name einer norwegischen Legende. Ein Wort, das unter Süchtigen kursiert, denn jedes Jahr aufs Neue zieht dieser Fluss Lachs- fischer aus der ganzen Welt magisch an. Text + Fotografie: Sven Nedved Studio-Fotografie: Peter Leenders Weitere Fotos mit freundlicher Genehmigung des Norwegian Flyfishers Club Rechts: Fluestryket - ein Pool mit schnellem Wasser im Upper Gaula Beat, der gute Chancen für die Fliege bei Niedrigwasser bietet. Foto: © NFC - Manfred Raguse 30 GLOBAL GAME ANGLER GLOBAL GAME ANGLER 31

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Page 1: GAULA NORWEGEN NORWEGEN GAULA - International Flyfishers …€¦ · Peter Leenders Weitere Fotos mit freundlicher Genehmigung des Norwegian Flyfishers Club Rechts: Fluestryket -

GAULA NORWEGEN NORWEGEN GAULA

- dieses Wort ist mehr als der Name eines

Flusses. Es ist der Name einer norwegischen Legende. Ein Wort, das unter Süchtigen kursiert, denn jedes Jahr aufs Neue zieht dieser Fluss Lachs-fischer aus der ganzen Welt magisch an.

Text + Fotografie:Sven Nedved

Studio-Fotografie:Peter Leenders

Weitere Fotosmit freundlicher

Genehmigung desNorwegian Flyfishers Club

Rechts: Fluestryket - ein Pool mit schnellem Wasser im

Upper Gaula Beat, der gute Chancen für die Fliege bei

Niedrigwasser bietet.

Foto: © NFC - Manfred Raguse

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Die Gaula liegt ca. 500km von Oslo entfernt in der Region Sør-Tröndelag (Süd-Trøndelag) und mündet in den südwestlichen Teil des Trondheimfjordes. In Sør-Trøndelag fließen eine ganze Reihe hervorragender Lachsflüsse mit so klangvollen Namen wie Stjørdal oder Orkla, aber auch weniger bekannte Flüsse wie die Nidelva oder Videlva. Die Königin dieser Flüsse ist jedoch die Gaula, die sich in den letzten Jahren in der norwegischen Lachssta-tistik den zweiten Platz hinter dem zehnmal längeren Fluss Tana gesichert hat. Die Gaula ist auf einer Strecke von fast 100 km lachs-

führend und bietet jedem Angler, ab-hängig vom Geld-beutel und seiner bevorzugten Angel-art, einen Platz. Im Unterlauf eher breit und gene-rell langsam flie-

ßend, wird die Gaula, je weiter man in den Oberlauf kommt, um so schmaler aber auch landschaftlich schöner und abwechslungsrei-cher. Der untere wird vom mittleren Teil der Gaula durch den Gaulfossen getrennt. Der Gaulfossen ist eine mehr als 800 Meter lange Rausche, die bei Hochwasser so viel Wasser führt und damit einen so starken Wasserdruck erzeugt, dass die Lachse ihn nicht passieren können. Wegen des von der Schneeschmelze verursachten Hochwassers ist der Gaulfos-sen oftmals in den ersten Juniwochen eine

natürliche Barriere und in den Pools unter-halb des Gaulfossen kann während dieser Zeit äußerst erfolgversprechend gefischt werden. Die Fischer oberhalb des Gaulfossens warten dann sehnsüchtig darauf, dass der Wasser-stand im Gaulfossen auf ca. 160 bis 170 m³/s fällt, damit die Lachse den Gaulfossen pas-sieren und ihren weiteren Aufstieg fortsetzen können.

DER AUFSTIEG DER LACHSE

Der Lachsaufstieg in die Gaula beginnt Ende April/Anfang Mai und reicht bis in den Sep-tember. Die Angelsaison dauert vom 1. Juni bis zum 31. August. Der Aufstieg der Lachse lässt sich in drei Runs kategorisieren.

Der erste Run, der seinen Höhepunkt in der Regel Anfang Juni erreicht, ist charakterisiert durch 3-Seewinterlachse. Diese Lachse sind in drei Jahren im Fluss zum Smolt herange-wachsen, dann im Frühjahr in den Atlantik gezogen, haben dort drei Winter verbracht und wiegen bei ihrer Rückkehr in den Fluss zwischen sieben und zehn Kilo. Das Durch-schnittsgewicht der Lachse beträgt in den ersten drei Juniwochen je nach Saison meist zwischen neun und zehn Kilo. Jedes Jahr pro-duzieren die ersten Juniwochen viele Groß-lachse mit Spitzengewichten von über 20 Kilo. Die Gaula während dieser Wochen zu befi-schen und einen Lachs während dieser Zeit zum Anbiss zu verleiten, ist ein fischereiliches Erlebnis, welches ganz weit oben auf meiner persönlichen Rangliste zu finden ist - vielleicht

das Nirwana der Lachsfischerei. Das liegt an der Menge und Größe der Lachse sowie den Wetterbedingungen, welche in dieser beson-ders suchtgefährdenden Kombination nur zu dieser Zeit und an diesem Ort existieren.

Der große Summer Run setzt in der zwei-ten Junihälfte ein. Der genaue Zeitpunkt ist, wie immer bei der Lachsfischerei, auch sehr stark von den vorherrschenden Wasserständen abhängig. Dieser Run ist anfangs primär von 2-Seewinterlachsen besetzt, die zwischen vier und sieben Kilo wiegen. Es ist aber schon deutlich zu erkennen, dass der Anteil an Gril-sen steigt, je weiter man in den Juli hinein-kommt. Nach dem ersten Schub des Summer Run steigen weiterhin stetig Lachse in die Gaula auf und es werden bis zum Ende der Saison permanent frische, blanke Fische gefangen. Besonders interessant und span-nend ist die Fischerei nach einer langen Hitze-periode mit anschließenden Regenfällen. Der Fluss ist niedrig und es sammeln sich im Fjord vor der Mündung viele Lachse, die nur darauf warten, nach einem durch Regen bedingten, starken Ansteigen des Wasserstandes in den Fluss aufzusteigen.

Generell ist die Lachsfischerei ein stetiges Auf und Ab und von einer konstanten Fischerei kann nur äußerst selten gesprochen werden. Um so wichtiger ist es für den Fangerfolg, an Strecken zu fischen, deren Pools bei unter-schiedlichsten Wasserständen erfolgverspre-chende Aussichten bieten. Genau diese Option kann der Norwegian Flyfishers Club an seinen Gaulastrecken vorweisen.

Mich nahm im Jahr 1996 mein Freund Bernd mit an die Gaula, welche für mich bis dato kein wirklicher Begriff

war. Und so ahnte ich damals auch nicht, dass diese Reise mein Leben nachhaltig verändern würde. Ich kann mich noch daran erinnern, als sei es gestern gewesen. Wir kamen in einer Julinacht um 2:00 Uhr an der Gaula an und Bernd zeigte mir einen seiner Lieblings-pools. Ich schaute in das unwirklich stille Tal und sah die Nebelschwaden den Fluss hinauf-wandern. Da lag er also vor mir: der Fluss der großen Lachse. Ich atmete diesen ganz speziellen Duft, der nachts über den Ufern der Gaula auf-steigt. Wie paraly-siert stand ich da und dachte: „Nur einmal möchte ich einen der großen Lachse in diesem majestätischen Fluß zum Anbiss verleiten und seine Kraft spüren. Nur einmal...“ Obwohl ich damals bereits mehr als 24 Stunden wach war, faszinierte mich die Atmosphäre derart, dass ich in der folgenden Nacht nicht schlafen konnte.

Glauben Sie mir, immer noch ruft allein das Wort GAULA in mir jene Faszination wach, die ich in jener Nacht zum ersten Mal empfand. Es war Liebe auf den ersten Blick, und längere Abstinenz von diesem Fluss ist für mich wie Liebesentzug.

>> LÄNGERE ABSTINENZ VON DIESEM FLUSS IST WIE LIEBESENTZUG. <<

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Unten: Olivier Plasseraud mit einem 117 cm langen, 17,5 kg schweren Milchner, den er am 6.Juni 2008 im Bridge Pool fing. Der Fisch wurde nach einigen Fotos schonend zurückgesetzt (Siehe großes Foto auf Seite 31.)

Oben: Der Bridge Pool zählt zu den berühmtesten Gaula-Pools. Hier besteht bei jedem Wasserstand die Chance, einen Lachs zu fangen.

Oben: Nur kurz lugt die Sonne durch die Wolkendecke während prasselnder Regen auf steigendes Wasser hoffen lässt - am Bridge-Pool.

Unten: Der Gaulfossen bei Niedrigwasser.

Foto: © NFC - Manfred Raguse

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DIE GAULA-STRECKEN DES NORWEGIAN FLYFISHERS CLUB

An der Gaula gibt es mehrere An- bieter von sogenannten Rotations-fischereien. Als Rotationsfischerei wird eine Fischerei bezeichnet, bei der die Pools von Anglergruppen nach einem festen Zeitschema be-fischt werden.

Die umfassendste und abwechs-lungsreichste Rotationsfischerei bie- tet ein Deutscher an. Sein Name ist Manfred Raguse und sein Unterneh-men trägt den vielversprechenden Namen „Norwegian Flyfishers Club“ (NFC). Dieser Club wurde 1987 gegründet und blickt schon jetzt auf eine als ruhmreich zu bezeichnende Geschichte zurück. Etliche Groß-lachse wurden an diesen Strecken gelandet, davon viele Fische über 15 Kilo. Beim NFC bestehen die Gruppen aus nur zwei Anglern, die Pools werden alle sechs Stunden gewechselt, so dass man in drei Tagen jeden Pool der gesamten Strecke einmal befischt hat.

Die Rotationsfischerei bietet ein sehr umfangreiches Repertoire an Pools. Es gibt Pools, die bei Niedrig-wasser, bei mittlerem Wasserstand oder bei Hochwasser ausgezeich-net fischen. Darüber hinaus sind die Pools über die gesamte Fluss-Strecke verteilt, so dass beispielsweise, wenn die Lachse im frühen Juni den Gaulfossen noch nicht passieren können, in Pools unter-halb des Gaulfossen gefischt werden kann.

Die meisten Pools liegen im Umkreis des Ortes Støren. Der international bekannteste NFC-Pool ist der Bridge Pool. Dieser Pool ist der Inbegriff jeglichen Lachsfischertraums. Dort wurden unglaublich viele Großlachse an die Fliege gelockt und in diesem Pool werden bei guten Wasserbedingungen täg-lich Lachse gehakt. So ist der Bridge Pool das Sahnehäubchen der Rotationsfischerei. Aber es gibt daneben andere Pools, die einen fast ebenso klangvollen Namen und außerwöhn-

liche Fangerfolge aufweisen können. Hierzu zählen beispielsweise der Renna und der Til-seth Pool.

Neben der Rotationsfischerei bietet der NFC auch die Möglichkeit, einen Beat exklu-siv zu buchen. Dabei handelt es sich um den in der mittleren Gaula befindlichen Bogen Søndre Beat und den im Oberlauf befindli-chen und landschaftlich unglaublich schönen

Upper Gaula Beat. Ich habe viele Strecken an der Gaula befischt und kann aus Erfahrung behaupten, dass es nicht viele Beats an der Gaula gibt, die ein ähnlich konstantes Fanger-gebnis aufweisen wie die Beats vom NFC. Sie sind definitiv „first class“.

So wird es Sie vielleicht interessieren, wie es mir in der Saison 2008 an der Gaula ergan-gen ist. Nachdem ich in Woche 25 am russi-schen König der Flüsse, dem Ponoi gefischt habe, entschloss ich mich, die Woche 28 an der Rotationsfischerei des NFC teilzunehmen und noch zwei Tage am Upper Gaula Beat dranzuhängen. Am Upper Gaula Beat, damals noch von einem anderen Anbieter verwaltet, fing ich meinen ersten Atlantischen Lachs. Somit habe ich zu diesem Beat eine ganz besondere Verbindung.

AUF NACH NORWEGEN

Sicher gibt es bequemere Wege nach Nor-wegen zu kommen, aber ich bevorzuge die Anreise mit dem Auto. Anders als mit einem schnellen Flug baut sich die Vorfreude auf die Fischerei in einem langsam und stetig wach-senden Spannungsbogen auf. Darüber hinaus gelingt es mir während der Autofahrt viel schneller und leichter vom Alltag abzuschal-ten und mich auf den Urlaub vorzubereiten. Reisen ist, davon bin ich überzeugt, viel mehr als nur eine Bewegung von A nach B und sollte manchmal im wahren Wortsinn „erfah-ren“ werden.

>> SEIT 1987 SIND DIE STRECKEN DES NFC BEKANNT FÜR GROSSLACHSE BIS ÜBER 15 KILO. <<

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Lachsdrill am Upper Kroksvinge Pool (Big Bend Pool), einem der Top-Pools im Upper Gaula Beat.

Links: Frabrice Bergues setzt einen 12 kg schweren Lachs aus dem Upper Kroksvinge Pool vorsichtig zurück in sein Element.

Foto: © NFC - Manfred Raguse

Foto: © NFC - Manfred Raguse

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So begab ich mich gen Hirtshals im Norden Dänemarks, wo ich an Bord der neu einge-richteten COLOR LINE-Fährlinie nach Narvik ging und nach einer sehr angenehmen Fahrt endlich den „heiligen“ Boden Norwegens betrat. Als ich nach weiteren 8 Stunden Auto-fahrt mein Reiseziel Støren an der mittleren Gaula erreichte, musste ich zunächst erste Erkundigungen einho-len. Die Verhältnisse waren hervorragend: es hatte einen ganzen Tag lang geregnet, der Fluss war stark ange-stiegen und Freunde, die in den letzten Tagen im Unterlauf gefischt hatten, berichteten, dass sie jede Nacht sehr viele Fische beim Aufstieg beobachtet hatten.

Auch in Norwegen geht es bei der Fischerei leider nicht ganz ohne Formalitäten. Zunächst bedarf es des Erwerbs einer norwegischen Angellizenz, wenn man auf Salmoniden fischen möchte (Kosten ca. 25 Euro). Zu beachten sind auch die lokalen Regularien. Möchte man beispielsweise an der Gaula oder Orkla seine Schnur auswerfen, so muss man vorher seine Ausrüstung (Wathose, Watstiefel, Angelrute, Angelrolle) desinfizieren lassen. Hintergrund dieser mit etwa 13 Euro zu Buche schla-genden Aktion ist, dass man den in einigen Flüssen verbreiteten Lachsvirus Gyros Gyro-dactylus nicht in die Flüsse holen möchte.

Übrigens ist der NFC seinen Angelgästen bei der Erledigung dieser Formalitäten behilflich. Nachdem ich die Lachslizenz gekauft und die Desinfektion des Angelgerätes erledigt hatte, begab ich mich in das Støren Hotel und war-tete gespannt auf das jeden Sonntag Abend stattfindende Teammeeting, bei dem Herr Raguse alle Gäste herzlich willkommen heißt,

einen Situationsbe-richt über die fische-reilichen Verhältnisse gibt, eine Broschüre austeilt, in der alle Pools detailliert auf-geführt sind und schlussendlich auch

den Rotationsplan aushändigt. Dieser Rotati-onsplan wird nun in der kommenden Woche bestimmen, wann man schlafen, essen und fischen wird. Warum? Weil nicht alle Pools gleiche Fangwahrscheinlichkeit haben, wird der Schlaf- und Essrhythmus ab sofort nicht mehr von Tageszeiten sondern vom Rota-tionsplan bestimmt. Nachdem ich also den Rotationsplan in meinen Händen hielt, sah ich, dass der erste von mir zu befischende Pool der berühmte Bridge Pool war.

Der Fluss stieg immer noch an, so dass die Verhältnisse noch nicht perfekt waren, denn steigendes Wasser ist nicht so gut wie fallen-des Wasser. Trotz intensiver Bemühungen und Wechsel von Flugschnur und Fliegen konnte ich keinen Lachs zum Anbiss verleiten. Offen

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>> DER ROTATIONSPLAN BE-STIMMT WANN DU SCHLÄFST, ISST UND FISCHST. <<

Großes Foto: Daniel Stephan fing diesen 112 cm langen, 15,2 kg Milchner am 9. Juni 2008 im Bridge Pool.

Der Home Pool im Beat A ist bei allen Wasserständen produktiv.

Der Langøy Pool fischt am besten bei höherem Wasser, der untere Teil auch bei mittleren Wasserständen.

Die Rausche oberhalb des Bridge Pools, der als klassi-scher Holding Pool bei allen Wasserständen gut fischt.

Nebel steigt über dem Tilseth Pool auf.

Blick über den Bruarostaden im Upper Gaula Beat.

Oben: Der Long Pool im Beat C ist ein Traum für jeden Lachsfliegenfischer.

Unten: Cabinhole am Bruarostaden Pool.

Foto: © NFC - Manfred Raguse

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Schlagen in der Rute. Und dann wurde aus dem Nichts heraus die Schnur schlaff. Ich ahnte Schlimmes, holte die Schnur schnell ein und sah das Unheil. Die Vorfachschnur war aufgerauht. Was war passiert? Der Fisch hatte offenbar am Grund zwischen großen Steinen gestanden und hat daran die Schnur durchgescheuert.

Wie in Trance, fast schon wie paralysiert, erneuerte ich das Vorfach, knotete eine neue Fliege an und fischte den Pool weiter. Auf dem zweiten Durchgang konnte ich noch einen Grils haken und landen, was ich aber in meinem Schockzustand kaum wahrnahm. Der abgerissene Lachs würde mich sicher noch sehr sehr lange beschäftigen. Einen Lachs dieser Größe hakt man nicht oft und ihn in Gewissheit eines sehr gut sitzenden Hakens durch Schnurbruch zu verlieren, ist sehr schmerzlich. Ein guter schwedischer Freund von mir sagt immer: Meerforellen-fischen ist ein Spiel, Lachsfischen ist ein Kampf. Also kämpfte ich weiter.

NUR NICHT AUFGEBEN

Die Bedingungen waren immer noch sehr gut und in 12 Stunden hatte ich den oberhalb des Renna gelegenen Langöy Pool auf meinem Rotationsplan. So nutzte ich diese Zeit, um ein wenig zu schlafen, etwas zu essen und den Home Pool gemütliche sechs Stunden zu befischen, bevor ich zum Langöy aufbrach.

Der Langöy fischt bei mittleren bis hohen Wasserständen sehr gut und hat in seinem unteren Bereich eine Reihe sehr guter Stand-plätze. Kurz nach 24 Uhr knüpfte ich eine Sunray Shadow ans Vorfach und begann mit dem Fischen. Es war im Unterlauf des Pools als ich die Fliege querab auf die andere Seite des Flusses warf, wo sie nach einigen Metern Drift von einem Lachs abgefangen wurde. Der Fisch war wild, wälzte sich an der Oberflä-che, zog fünf Meter stromauf und zeigte sich wieder an der Oberfläche. Ich nahm etwas Druck von der Rute, um ihn zu beruhigen, dann senkte ich die Rute, doch er wälzte sich immer noch. Nach ein paar Minuten löste

sich die Fliege aus dem Lachsmaul. War ich auf dem besten Weg in eine Lachs-fischerdepression? Zwar fischte ich weiter, aber die Würfe klappten nicht mehr so recht, die Kraft ließ in dem Maße nach wie die Frustration stieg. Kein Zweifel, ich befand mich tatsäch-

lich auf der Kehrseite der Lachsfische-reimedaille.

BEI FALLENDEM WASSERSTAND

Leider wurden die Verhältnisse in den folgen-den Tagen nicht besser. Die Sonne schien und es gab keinen Niederschlag, der für steigen-

bar war ich nur ein paar Stunden zu früh an diesem Pool, denn die nachfolgende Gruppe hatte mehr Glück. Bei fallenden Wasserstän-den konnten sie einen Lachs von über acht Kilo landen und verloren einen sehr großen Lachs nach sehr langem Drill. Der auf über 15 Kilo geschätzte Fisch verließ den Bridge Pool stromab und der Fischer musste ihm durch den sogenannten Gauntlet etwa 500 Meter weit flussab folgen, ehe sich der Haken löste und der Lachs kurz vor der Landung verloren ging.

Mein Rotationsplan sah zwischenzeitlich den Junction Pool vor, der an dem Auslauf zweier Strömungen beginnt. Dieser Pool fischt nicht bei jedem Wasserstand, aber die momentanen Wasserstände boten sehr gute

des Wasser und dadurch für mehr Fischbewe-gung hätte sorgen können. Ich befischte sehr viele hervorragende Pools, wie den Long Pool oder den Tilseth Pool und konnte an meinem vierten Fischtag am Long Pool einen weiteren Grils landen. Ich experimentierte, wechselte Fliegen, Schnüre, Angeltechniken. Doch es geschah nichts Wesentliches, bis der Tilseth Pool auf meinen Rotationsplan zu einer sehr ansprechenden Zeit von 0:00 bis 6:00 Uhr stand. Der Wasserstand war schon als nied-rig zu bezeichnen und ich montierte eine sehr große Sunray Shadow, die ich im Gegensatz zur sonst üblichen Nachtfischereitaktik tief und schnell anbieten wollte. Ich watete in den Fluss hinein und begann mit einer sehr kurzen Leine, die ich nach jedem Wurf um etwa 50 Zentimeter verlängerte. Noch ehe ich meine normale Wurfweite erreicht hatte, also gerade einmal den Schusskopf und ein paar Meter Running Line draußen hatte, bekam ich am Ende der Drift auf die schnell und tief geführte Sunray Shadow einen sehr heftigen Biss. Der Fisch zog gleich zur anderen Seite des Flus-ses und stellte sich dort für einige Zeit in die schnelle Strömung, ehe er sich entschloß, die Strömung zu nutzen und flussab zu ziehen. Mein Fischerkollege Jürgen hörte mich rufen und sah den Lachs auf dessen Flucht stromab einmal in voller Länge aus dem Wasser sprin-gen. Gerade als ich dachte „der Haken sitzt diesmal aber bombenfest“ löste sich dieser. Ich legte die Rute beiseite, fluchte, lief auf der Kiesbank umher und rauchte eine Ziga-

rette nach der anderen. Mein einziger Trost war, das Jürgen diesen und einen der zwei vorangegangenen Drills beobachtet hatte und bezeugen konnte, dass meine verlorenen Großlachse keine Hirngespinnste waren.

Die Lachsdepri nahm ihren Lauf und es bedurfte eiserner Disziplin, wieder aufzustehen und weiter zu kämpfen. Doch leider konnte ich in den letzten 36 Stunden meiner Rotati-ons-Woche keinen weiteren Lachs zum Anbiss verleiten. So zog ich mein Wochenresümee mit zwei gelandeten Grilsen, drei im Drill verlorenen Lachsen, einem kurz gehakten Fisch und einigen Bissen. Doch noch war die Flamme meiner Lachsfischer-Leidenschaft nicht erloschen. Wenn ich an die Gaula fahre, will ich einen Lachs mit nach Hause nehmen - und diesen galt es noch zu erkämpfen.

AM UPPER GAULA BEAT

Wie schon erwähnt, bietet der NFC neben der beschriebenen Rotationsfischerei auch eine traumhaft gelegene Strecke an der oberen Gaula an, rund 39 Kilometer vom Ort Stören entfernt. Die Unterkunft befindet sich in einem sehr sauberen Landhaus, das am Berghang oberhalb des Flusses steht. Der Upper Gaula Beat beinhaltet zum Teil das Befischungsrecht von beiden Flussufern und erstreckt sich auf insgesamt 3,2 Kilometer. Prunkstück dieses Beats ist der von beiden Ufern befischbare Kroksvingen Pool. Dieser sehr tiefe Pool ist eine der beständigst produzierenden Pools

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Aussichten. Doch leider konnte ich trotzdem keinen Fisch zum Anbiss verleiten und gönnte mir anschließend einen Zweistunden-schlaf. Danach ging es an einen der beständigsten Gaula-Pools, den Renna Pool.

ERSTER KONTAKT

Die Verhältnisse waren nahezu perfekt und ich wusste, dass hier etwas passieren wird. Als ich mich auf Höhe der Hütte am Renna Pool befand, hakte ich einen Lachs für einige Sekunden. Der Fisch biss als ich die eigent-lich schon ausgefischte Fliege durch kurzes Einstrippen beschleunigte. Leider sitzt der Haken oft nicht gut, wenn Fische die Fliege in dieser Phase der Drift nehmen. In der Gewissheit der sehr guten Fangchancen bei den momentanen Verhältnissen fischte ich weiter und wollte unbedingt einen sehr guten Lachs-Standplatz auf der anderen Seite des Pools erreichen. Ich verlängerte meine Wurf-

schnur und ließ die Fliege über diesen Stand-platz treiben. Der Biss kam prompt, ich ließ den Fisch die Lachsschlaufe strecken und hob dann die Rute an. Sofort merkte ich die Masse des Fisches. Er bohrte mit seinem Kopf in Bodennähe, blieb kurze Zeit dort stehen und schlug mit seinem Kopf in einer Art, wie es nur große Lachse machen. Danach zeigte er sich einmal an der Wasseroberfläche, drehte sich und ich sah die Masse dieses Fisches. Ihn auf diese Entfernung exakt zu schätzen, war schwer, aber er wog mit Sicherheit über zehn Kilo. Danach ging er ganz ruhig stromab und zwar mit einer solchen Urgewalt, dass ich meine Bremseinstellung überprüfen musste. Trotz perfekt eingestellter Rollenbremse nahm der Fisch Schnur wie ein D-Zug und schwamm schließlich auf‘s andere Ufer zu. Dort ver-weilte er für einen Augenblick und zog dann zurück zu seinem Standplatz, um dort stehen zu bleiben. Ganz ruhig stand er dort sicher-lich 2 Minuten, ich spürte nur ab und an das

Unten: Fabien Laborde mit einem mit 12,5 kg für die Gaula sehr großen Lachsweibchen Fabien fing diesen blitzeblanken, wie aus Silber gegossenen Fisch in der neuen Strecke des NFC am Lower Gaula Beat irgendwann zwischen dem 2. und 3. Juni 2008 - wenn man im Land der Mitternachtssonne Tag und Nacht durchfischt, ist das manchmal nicht mehr so genau sagen...

SILLEN VARIANTEin gutes Muster für frisch aufgestiegene Lachse in klaremWasser bei hellem Licht

GREEN HIGHLANDERDer Klassiker bei Sonnenschein

und in leicht angetrübtem Wasser

RED SANDY SPECIAL Für große Blanklachseim Juni und für hohesund eingetrübtes Wasser

BLACK & ORANGE VARIANT Meine erste Wahl bei der nächtlichen Fischerei, bei bedecktem Himmel und während derdunkleren Tages-stunden

TACKLE ZUM FLIEGENFISCHEN AN DER GAULA

Ruten: Zweihandruten in den Klassen 8 bis 10 und Längen 12 bis 15 Fuß. Einhandruten auch möglich, eher selten anzutreffen.

Schnüre: Auf die Rute und Wasserverhältnisse abgestimmte Schussköpfe (schwimmend bis schnellsinkend).

Rollen: Großvolumige Fliegenrolle für die entsprechende Flugschnur plus Shooting Line und 200m 30 lbs Backing

Vorfach: Vorfachlänge zwischen 3 m (Polyleader mit monofiler Vorfachspitze für sinkende Schnüre) und 5 m (durchgehendes Monofil an der Schwimm-schnur). Die Vorfachspitze variiert zwischen 0,35mm und 0,50mm.

Fliegen: Ich empfehle eine Auswahl von Fliegen in den wichtigsten Größen und Grundfarben, um alle Tageszeiten, Lichtverhältnisse und Wasserstände abzudecken. Hoher Wasserstand: Schwingenlänge ca. 10 - 14 cm und Dril-lingsgröße 2 - 4. Mittlerer Wasserstand: Schwingenlänge ca. 6 - 10 cm und Drillingsgröße 6 - 10. Ich persönlich bevorzuge Tubenfliegen, aber bei niedrige-ren Wasserständen sind viele Fischer auch mit auf Zwillings- oder Einzelhaken gebundenen Fliegen erfolgreich. An den Grundmustern ändert sich nichts.

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Oben: Fluestryket im Upper Gaula Beat - schnelles Wasser mit vielen Lachsstandplätzen.

Unten: Overe Reithølen - Das untere Ende des Upper Gaula Beat.

Foto: © NFC - Manfred Raguse

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Dieser Pool ist dadurch charakterisiert, dass der Fluss hier etwas breiter ist und langsamer fließt. Hier bleiben die Lachse oft kurze Zeit stehen, ehe sie den Weg flussauf fortsetzen. Ich hatte ein sehr gutes Gefühl, als ich meine Fliege mit einem über die linke Schulter aus-geführten Unterhandwurf in die Flussmitte warf und die Fliege herumtreiben ließ. Auf einmal merkte ich einen leichten Zupfer, der meine Aufmerksamkeit weckte. Doch wäh-rend des Restes dieser Drift passierte nichts mehr. Beim nächsten Wurf, den ich über die-selbe Stelle fischen wollte, beschloss ich, die Schnur flussab zu menden, um die Geschwin-digkeit der Fliege zu erhöhen. Diese Taktik war goldrichtig, denn dieses Mal nahm der Lachs die Fliege. Ich senkte die Rute, merkte wie der Fisch die Lachsschlaufe aus meinen Händen zog und dann setzte ich den Anhieb. Der Haken saß, der Lachs machte ein paar Kopfschläge und weg war er. Ich begriff die Lachswelt nicht mehr, musste mich hinset-zen, fluchen und zwei Zigaretten rauchen. Es war wie verhext, die Pechsträhne wollte nicht abreißen.

Wie paralysiert fischte ich den Fluss bis zum Time Glass Pool hinunter und grübelte über meine Misere. Aber wer aufgibt, hat verloren. Ich blieb am Ball, fischte weiter. Den ganzen Tag, den nächsten Morgen, den Vormittag. Die „Lähmung“ wich langsam von mir und ich fing wieder an, die Schönheit dieses einmali-gen Flusses wie im Rausch aufzunehmen, und ich wusste: das Spiel ist erst dann vorbei, wenn der Schiri abpfeift. Und bis dahin war noch Zeit.

So kam also der letzte Abend meines Lachs-urlaubs, an dem ich mein Glück vom linken Flussufer versuchen wollte. Als ich ins Ruder-

boot stieg, um den Fluss zu überqueren, lief die gesamte zurückliegende Woche wie ein Film in meinem Kopf ab und es gelang mir nur mit Mühe, meinen inneren Schweinehund zu bekämpfen, der mir immer wieder zuflü-sterte: „Gib auf, lass es doch gut sein. Man kann nicht immer Sieger sein.“

Wieder startete ich am oberen Kroksvingen Pool und fischte mich flussab bis zu meinem Lieblingsplatz, dem Cabin Hole Pool, und weiter hinunter zum Bruarstaden Pool, jedoch ohne Erfolg. Es wurde später, dunkler und ich dachte: „Einer geht noch.“ Also zurück strom-auf zum oberen Kroksvingen, wo ich noch einmal die ersten beiden Löcher sorgfältig abfischte. Nachdem ich das zweite Loch bereits ausgefischt hatte, dachte ich mir: „Fische es noch einmal, aber diesmal schneller.“ Mittler-weile war es 23:10 Uhr. Ich warf also meine Sunray Shadow quer über das tiefe Loch, mendete stromauf, um die Schnur und Fliege ein wenig absinken zu lassen. Als die Schnur gestreckt war, mendete ich sie stromab, um die Fliege zu beschleunigen. Als die Sunray Shadow über die innere Kante des Lochs hinwegdriftete, blieb die Schnur stehen, die Lachsschlaufe schoss durch meine Hände und ich hob danach die Rute an. „Wow!“ dachte ich, „Verlängerung!!!“ Der Fisch kam sofort an die Oberfläche und zeigte sich in ganzer Pracht. Ich wusste sofort, dass ich einen guten Lachs an der Leine hatte, redete mir aber ein, einen Grils zu drillen. Während der Fisch also mal zum Grund hinab, mal an die andere Seite des Flusses zog, musste ich mir überlegen, wo ich ihn später landen wollte. Auf großen Steinen balancierend, mit Bäumen hinter mir wusste ich, dass dies kein einfaches Unterfan-gen würde. Also beschloss ich, den Lachs so müde zu drillen, dass dieser schließlich kippen

GAULA - NORWEGENAnreise: Flug z.B. mit SCANDINAVIAN (www.flysas.de) über Oslo nach Trondheim. Einen Leihwagen für die Weiterfahrt ( ca. 1 1/4 Std.) nach Støren organisiert der NFC gerne für Sie. Mit dem eigenen PKW und einer der vielen Fährverbindungen zwischen Dänemark und Norwegen.

Einreise: Staatsangehörige von Deutsch-land, Österreich und der Schweiz können mit einem gültigen Personalausweis oder Reise-pass einreisen. Die strengen Einfuhrbestim-mungen für Alkohol sind zu beachten.

Impfungen: Es sind keine Impfungen vor-geschrieben.

Sprache: Amtssprache ist Norwegisch, fast überall wird Englisch verstanden.

Geld: Norwegens Währung ist die Norwegi-sche Krone, 1 Euro = derzeit ca. 8,1 NOK.

Fischerei: Rotationsfischerei immer von Sonn-tag 20:00 Uhr bis Sonntag 12:00 Uhr, zurzeit ab €1.194 pro Woche je Angler inkl. Unterkunft. Die besten Wochen kosten entsprechend mehr.

Kontakt: NFC c/o Manfred Raguse

(1. Sept. - 30. Mai in Deutschland)Robert Blum-Str. 5B, 22453 HamburgTel.: +49(0)40-5892302Fax: +49(0)40-5892304

(1. Juni - 31. August in Norwegen)Oppstu Gard, N-7290 Støren, NorwayTel.: 0047-913-93498Fax: 0047-72431101

Email: [email protected]

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und ich ihn in Greifweite ziehen könnte. Nach einem gut zehnminütigen Drill war es endlich soweit. Der Lachs kippte das erste Mal, aber drehte sofort wieder ab. Dieses Spiel wieder-holte sich noch einige Male, aber schlussend-lich konnte ich den Lachs tailen und auf die Felsen hochtragen.

Was für ein Schrei kam da aus mir heraus. Es war nicht der größte Lachs meines Lebens, aber sicher einer der emotionalsten Augen-blicke, die ich an der wohl schönsten Strecke der gesamten Gaula erleben durfte. Verges-sen waren die vergebenen Chancen und der Frust der letzten Woche. Augenblicke wie dieser sind es, die einen immer wieder ans Wasser locken und für die man als Angler lebt. Dieses wunderbare Angelerlebnis fand seinen gebührenden Abschluss, als ich noch in derselben Nacht meinen Fisch mit meinem Fischerkollegen George mit einem exzellenten Single Malt Whiskey begießen konnte.

Die Gaula wird mich nächstes Jahr wieder-sehen und glauben Sie mir: Wer dem Zauber dieses Flusses einmal erlegen ist, wird - wie ich - zum Süchtigen.

an der oberen Gaula. Landschaftlich ist der gesamte Upper Gaula Beat eine der schön-sten an der gesamten Gaula. Einen Lachs in dieser Traumstrecke zu fangen ist für mich wie ein Ritterschlag.

Ich hatte an diesem ausgezeichneten Beat noch die Möglichkeit, zwei weitere Tage zu fischen. Es sollte regnen und ich wusste, dass ich dann sehr gute Chancen hätte, meine bisherige Lachsmisere doch noch mit einem krönenden Abschluss zu versehen. Den Sonn-tag Abend nutzte ich, um mein Tackle auf diesen Beat abzustimmen und montierte auf eine meiner Rollen eine schwimmende Schnur. Am Montag Morgen stand ich mit dem ersten Tageslicht an dieser wunderbaren Fluss-Strecke und begann, am oberen Kroks-vingen meine Schnur auszuwerfen. So fischte ich einen Pool nach dem anderen den Fluss hinab, bis ich am Bruarostaden Pool ankam.

In der Saison 2008 wurden fast 500 Lachse an den Strecken des NFC mit einem Gesamtgewicht von mehr als 2,6 Tonnen gefangen. Mehr als die Hälfte dieser Lachse wurde schonend zurückgesetzt. Doch nicht nur diese beeindruckenden Zahlen machen die Fischerei an den Strecken des NFC so empfehlenswert. Es ist das unbezahl-bare Erlebnis, jeden Pool mit nur einem weiteren Angler zu teilen und so - anders als an den meisten Tageskartengewässern - in der Freiheit und Weite zu fischen, welche die Faszination Norwegens ausmachen.

Ihr Sven Nedved

GAULA NORWEGEN NORWEGEN GAULA

>> EINEN LACHS IN DIESER TRAUMSTRECKE ZU FANGEN, IST FÜR MICH WIE EIN RITTERSCHLAG. <<

Unser Autor Sven Nedved mit dem 8 kg Lachsweibchen, das

er kurz vor Mitternacht am Upper Kroksvingen

Pool landete.

Ankunft am Støren Hotel

Oben: Team-Meeting mit Manfred Raguse (Mitte hinten) Unten: Unterkunft direkt an der Gaula

Oben: Manfred Raguses gut sortierter ORVIS-Shop in der zweiten Etage des Stören Hotels.

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