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cosmetic dentistry _ beauty & science ISSN 1612-7390 Entgelt bezahlt: 63398 Preis: 10,00 zzgl. MwSt. 8. Jahrgang Mai 2/2010 _Fachbeitrag Bisshebung und No Prep Veneers – ein Widerspruch? _Spezial Essstörungen als Herausforderung für den Zahnarzt _Lifestyle Geheimnisvolles Kambodscha 2 2010

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cosmeticdentistry _ beauty & science

ISSN 1612-7390 Entgelt bezahlt: 63398 Preis: € 10,00 zzgl. MwSt. 8. Jahrgang • Mai • 2/2010

_FachbeitragBisshebung und No Prep Veneers – ein Widerspruch?

_SpezialEssstörungen als Herausforderung für den Zahnarzt

_LifestyleGeheimnisvolles Kambodscha

22010

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I 03

Editorial _ cosmetic dentistry I

cosmeticdentistry 2_2010

– alles ist im Fluss und unterliegt einer nie gekannten Schnelllebigkeit. Das bringt Unruhe, Unsicherheit undOrientierungslosigkeit. Hilfe suchen viele gerade in dem Medium, welches den Rhythmus der Schelllebig-keit vorgibt: dem Internet.Nicht nur die jüngst erfolgten Reformen des Gesundheitswesens sorgen für einen Wandel im Markt, auchunsere Gesellschaft wandelt sich und antwortet damit auf diese Veränderungen. Die Babyboomer-Gene-ration mutierte zu einer Fun-Generation – einer Spaß-Gesellschaft – und die jetzt 20-Jährigen markierendie nächste Generation: die Satt-Generation.Diese Generation sucht nach Werten und Zielen, ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Sicherheit, Rückhalt undVerlässlichkeit – Eltern werden wieder ein wichtiger Ankerplatz. Diese Generation wehrt sich gegen Über-treibungen, sucht Antworten in den Basiswerten und lebt eine gesunde Natürlichkeit; „Bio“ wird neu defi-niert und Äußerlichkeit durch Unterstreichen der Natürlichkeit bewertet. Die Wirkungsgesetze erhalteneine neue Bedeutung: attraktiv und natürlich schön, keine „Windkanalgesichter“, keine „Botoxschwämme“und keine „Entenschnäbel“.Der Markt der kosmetischen Chirurgie wächst, auffällig der stark steigende Anteil der männlichen Patien-ten und der Trend zu der Gruppe der 20- bis 30-Jährigen. Die Fragen dieser Patienten markieren aber einneues Bewusstsein. Sie glauben nicht an Generalisten und sie werden mit ihren Recherchen im Internet bestätigt.Deshalb müssen Spezialsten verstärkt zusammenarbeiten. Interdependenzen müssen abgestimmt werden,denn die neuen Kunden wollen entgegengebrachtes Vertrauen spüren und nicht Verunsicherung oder garHalbwahrheiten.Der Gesundheitsmarkt weist einen Anteil von 11,1% aller volkswirtschaftlicher Leistungen auf (das Bauge-werbe gerade einmal 4,6%). Er wächst jedes Jahr und schafft jedes Jahr neue Arbeitsplätze. Dieser Markthat die einmalige Chance, sich auf die Zukunft einzustellen und seine Bedeutung zu festigen – die anbie-tenden Ärzte, Chirurgen, Zahnärzte müssen sich untereinander besser kennenlernen und zusammenarbei-ten. Wenn diese Initiative nicht aus der Ärzteschaft selbst kommt, wird es durch externe geschehen – einFielmann der Gesundheitszentren ... Alle sagten, das geht nicht, das wird es nicht geben; dann kam einer,der wusste das nicht und hat es gemacht!

Mit besten Grüßen

Ihr Dr. Michael Sachs

Schnell frisst langsam

Dr. Michael Sachs

Die cosmetic dentistry ist ab sofort aufwww.zwp-online.info als E-Paper mitvielen zusätzlichen Informationen ver-fügbar.

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cosmeticdentistry 2_201004 I

I Inhalt _ cosmetic dentistry

I Editorial03 Schnell frisst langsam

_Dr. Michael Sachs

I Fachbeiträge_Kronen/Veneers

06 „Zahnästhetik eine Frage des Alters?“_Milan Michalides

_Veneers

08 Non-Prep Veneers mit Traytechnologie_Dr. Jens Voss, Dr. François Grossetti

_Veneers

12 Bisshebung und No Prep Veneers – ein Widerspruch?_Dr. Jürgen Wahlmann

_Veneers

18 No Prep Veneers – ein besonderes Verfahren für seltene Fälle_Dr. Ralf Grieße

_Interdisziplinäre Therapien

20 Interdisziplinäre Therapien für optimale Behandlungsergebnisse_Dr. Markus Striegel

_Veneers

22 Für ein Lächeln kristallklar wie Glas_Dr. Dr. Steffen Hohl, Dr. Anne Sofie Brandt Petersen

_Komposit-Restaurationen

26 Stabile und ästhetische Klasse II-Füllungen in Einschicht-Injektionstechnik_David J. Clark, DDS

_Komposit-Restaurationen

30 Inaktives Habit – Inzisaler Substanzverlust eines 33- jährigen Patienten durch Onychophagie (Fingernägelkauen) in der Jugend _Ulf Krueger-Janson

I News38 Marktinformation

I Spezial_Kieferchirurgie/Kieferorthopädie

42 Änderung der sagittalen Relation durch kieferorthopädisch-chirurgische Therapie_Prof. Dr. med. dent. Nezar Watted, Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Josip Bill

_Psychologie46 Der interessante Patient – Teil II:

Essstörungen als Herausforderung für den Zahnarzt_Dr. Lea Höfel

I Information_Faltenunterspritzung

50 Natürliche optische Verjüngung versus „Schlauchboot“-Lippen_Dr. Susanne M. Hillenbrand

_Fortbildung52 „Keramik versus Komposit“

7. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin e.V. (DGKZ)

_Recht54 Rechtsfolgen des vorzeitigen

Behandlungsabbruchs durch den Patientenim Rahmen der prothetischen Versorgung_Dr. Michael Knab

I Lifestyle_Modern Art

56 Farbe und Stimmung_Lucy Niller

_Reisebericht58 Geheimnisvolles Kambodscha

_Wolfram Schreiter

I Impressum

66 Verlag, Redaktion

Non-Prep Veneers 8 Fortbildung 52 Reisebericht 58

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06 I

I Fachbeitrag _ Kronen/Veneers

_Bei dem Thema Veneers,assozi-iert man automatisch minimaleZahnkorrekturen bei jüngeren Pa-tienten, die darüber hinaus keinenweiteren Therapiebedarf haben.Minimalinvasive Veränderungenbei ästhetisch hohen Ansprüchensind die Regel. Was häufig nicht inBetracht gezogen wird, ist die stei-gende Nachfrage auch älterer Pa-tienten nach Ästhetik und jugend-lichem Aussehen. Diese Tatsachespiegelt sich nicht nur in dem nachwie vor boomenden Markt derKosmetikindustrie bei der Klientel50+ wider, sondern auch immermehr in dem allgemeinen Wunschnach „geraden und weißen“ Zäh-nen.Durch die immer älter werdendeBevölkerung steigt auch die Zahlder körperbewussten, gesundenund bis ins hohe Alter aktiven Se-nioren. Gerade diese Gruppe ist es,die sich ihrer Vitalität sehr wohlbewusst ist und einen Großteil desErsparten oder der Rente für Well-

ness im übergeordneten Sinneausgibt. Nun kann man über dieDefinition von Wellness natürlichstreiten, aber wir wagen mal zu be-haupten, dass auch wir ZahnärzteWellness vermitteln. Dies wird leider häufig nicht deutlich. Eini-gen Zahnärzten ist noch nicht bewusst, welchen Stellenwertschöne Zähne für viele Patientenhaben und sehen sich in erster Li-nie in der Rolle des Behandlers vonKrankheiten. Dennoch ist dieZahnärzteschaft im Wandel, auchwenn dieser sich langsamer voll-zieht als von vielen erwartet. Ein-gelaufene Pfade verlässt man ebenschwer und viele junge Zahnärzteschaffen es häufig nicht, ihren ei-genen Weg zu gehen. Auf Nummersicher spielen ist die Devise. DieAngst, Patienten zu verlieren, istgroß. Da wird nicht selten schonmal auf die eine oder andere Inno-vation verzichtet, wenn man einealteingesessene Praxis übernom-men hat. So sind es noch nicht allzuviele Zahnärzte, die die Bedeutung

cosmeticdentistry 2_2010

„Zahnästhetik eineFrage des Alters?“Autor_Milan Michalides

Abb. 1

Abb. 11

Abb. 2

Abb. 3

Abb. 4

_Ästhetische Versorgungen mittels Veneers

und vollkeramischen Kronen gehören zum All-

tag der zahnärztlichen Tätigkeit. In diesem Zu-

sammenhang stellt sich die Frage, ob das Alter

der Patienten hierbei eine Rolle spielt. Kann

man über Sinn und Unsinn von ästhetischen

Veränderungswünschen bei älteren Patienten

diskutieren? Ein Fall aus unserer Praxis mit

einem klaren Statement.

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I 07

Fachbeitrag _ Kronen/Veneers I

cosmeticdentistry 2_2010

von Wellness, Marketing und Kosmetischer Zahnheil-kunde in einer immer älter werdenden Bevölkerungbegriffen haben.Aber wie wirkt sich dies auf die konkrete Patientenbe-handlung aus? Wir hören so häufig von unseren Pa-tienten, dass ihr vorheriger Zahnarzt, mit dem sie ei-gentlich ganz zufrieden waren, diese oder jene „mo-derne“ Behandlungsmethode ablehnt. Erstaunlicher-weise gerade bei älteren Patienten scheinen einigeKollegen eine „ästhetische Hemmschwelle“ zu besit-zen. Es ist tragisch, einen Patienten mit seinen indivi-duellen Wünschen alleine zu lassen. Noch unver-ständlicher ist aber eine manchmal völlige Ignoranzder zeitgemäßen Möglichkeiten und das prinzipielleAblehnen von Bleaching, Veneers etc. Ein Patienten-verlust aus diesen Gründen ist sinnlos und für uns un-verständlich.Für uns zählt nie das Alter eines Patienten. Es gibt kei-nen Grund bei einer 65-jährigen Patientin ein Blea-ching abzulehnen, wenn diese es möchte. Unser hier vorgestellter Fall zeigt in kurzen Zügen einesolche höchst ästhetische Versorgung des Ober- undUnterkiefers. Grund für den Wechsel der Patientin zuuns war der Wunsch nach Verbesserung der ästheti-schen Ausgangssituation, die zwar funktionell in Ord-nung, jedoch ästhetisch nicht den persönlichen Wün-schen der Patientin entsprach. Zahnfehlstellungen,nur teilweise verblendete Brücken und altersgemäßverfärbte Zähne waren der Patien-tin Grund genug, eine Veränderunganzustreben (Abb. 1). Den nicht allzu dramatischen Aus-gangsbefund sieht man in Abbil-dung 2, 3 und 4. Bei den Zahnfehl-stellungen kam eine KFO aufgrundder langen und in dem Alter unsi-cheren Behandlungsprognose fürdie Patientin nicht infrage. In Anbe-tracht des Alters der Patientin (65)verständlich. Das ausführliche Pro-cedere überspringen wir an dieserStelle, da wir über unser Vorgehenbei solchen Fällen in den letztenAusgaben der „cosmetic dentistry“bereits veröffentlicht haben. Es seinur am Rande erwähnt, dass eineausführliche Vorplanung von gro-ßer Bedeutung ist. In diesem Fallwählten wir eine Kombination ausVeneers und vollkeramischen Kro-nen und Brücken (Zirkon). Das Ke-ramikinlay an Zahn 25 wurde mitEmpress versorgt. Drei Keramiksys-teme gleichzeitig zu verwenden istsinnvoll, wenn es um die Einzelindi-kation geht. Schwierig und nur mitErfahrung zu meistern ist die Pro-blematik der in Nuancen abwei-

chenden Farbgebung. Hier unterscheiden sich die Sys-teme voneinander und es ist nicht leicht, die exakteFarbgebung beim Wechsel von Veneers auf Zirkonkro-nen zu erzielen. So kann es bei solch direkt benachbar-ten Zähnen häufig zu Farbunterschieden kommen.Die Abbildungen 5, 6 und 7 zeigen die finale Restaura-tion in der Übersicht. Die ästhetische Optimierung istnicht von der Hand zu weisen. Herausragende Texturder keramischen Oberflächen und eine lebendigeFarbgebung von A2 über A1 bis zur Transpa ermög-lichen ein natürliches Erscheinen der Restaurationen.Auch die Zahnform wurde durch leichte Abrundun-gen an den Inzisalkanten an ein jugendliches Er-scheinungsbild angepasst. Im abschließenden Vor-her-Nachher-Vergleich (Abb. 8 und 9) kommen die

ästhetischen Korrekturen zumTragen. Man muss sich bei der Be-trachtung dieses Falles immer dasAlter der Patientin und ihr außer-gewöhnlich junges Erscheinungs-bild vor Augen halten.

_Epikrise

Wir sind der Auffassung, dasseine altersbedingte Diskriminie-rung der Patienten auf dem Gebietder Ästhetik völlig indiskutabel ist.Jeder Patient hat das Recht auf dieVerwirklichung eigener Wünscheund deren Umsetzung. Selbstwenn ein Zahn im Grunde gesundist, aber in Form und Farbe dem Pa-tienten nicht gefällt, ist eine The-rapie angezeigt. Als Dienstleistersind wir dem Patienten verpflich-tet und nur in wirklich skurrilenoder nachweislich schädigendenTherapiewünschen gefordert Ein-halt zu gebieten. Was zählt ist dasindividuelle Wohlbefinden der Pa-tienten, ungeachtet des Alters._

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Milan MichalidesDr. Eberhard Lang Jupiterstraße 128816 StuhrTel.: 04 21/5 79 52 52Fax: 04 21/5 79 52 55E-Mail: [email protected]

_Kontakt

Abb. 5

Abb. 9 Abb. 10

Abb. 6

Abb. 7

Abb. 8

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I Fachbeitrag _ Veneers

_In der Praxis stellte sich eine Pa-tientin (Abb. 1) mittleren Alters vor,welche bereits sehr konkrete Vor-stellungen über die gewünschteZahnbehandlung hatte. Sie teiltemit, dass sie sehr auf ihre Erschei-nung achte und viel für ihr Äußerestue, aber mit dem Aussehen ihrerZähne gar nicht zufrieden wäre undsich ein schönes Lächeln wünscht.Auf Nachfragen teilte sie mit, dasssie weißere Zähne wünsche, ihreZahnlücken geschlossen habenund insgesamt ein ebenmäßigesund jugendliches Lächeln zurück-erlangen möchte. Der Ausgangsbe-fund der Patientin ist in Abbildung1 und 2 sichtbar.Vor Beginn der eigentlichen Be-handlung erfolgte eine ausführli-che Beratung und Fotodokumen-tation des Ausgangsbefundes. Eine ausführlicheAbstimmung mit den Patienten, um deren Vorstel-lung bezüglich Zahnform und gewünschter Zahn-farbe zu ermitteln, ist gerade bei kosmetisch-ästhe-

tischen Zahnbehandlung außerordentlich wichtig,um die Wünsche der Patienten mit den tatsäch-lichen Möglichkeiten, welche uns die moderneNon-prep-Veneertechnik bietet, in Einklang zubringen. Besonders für die Farbberatung, die hiermit dem VITA 3D-MASTER-System durchgeführtworden ist, sollte sich genügend Zeit genommenwerden. Zugleich erfolgte im gegebenen Fall eineausführliche Abstimmung mit der Patientin, wie dieFehlstellung im Bereich der Zähne 11 und 12 korri-giert werden soll. Der Patientin wurde eine vor -

herige zwei- bis dreimonatigekieferorthopädische Vorbe-handlung mit einem unsicht-baren Schienensystem, wiez. B. Invisalign, empfohlen. Da dies die Patientin nichtwünschte, wurde ihr erklärt,welche Möglichkeiten manmit einem partiellen Re-shaping des Zahnes 11 errei-chen kann (Abb. 2 und 3). DiePatientin erklärte, dass sieeine schnelle Lösung undkurze Behandlungszeit wün-sche, und entschied sich da-für, den Zahn 11 partiell durchein Reshaping zu harmonisie-ren.Die Behandlung der Patientinwurde mit einem Bleaching begonnen, um die Zähne all-gemein aufzuhellen. Hierfürwurde das BriteSmile Blea-ching, welches sich durch einehohe Effizienz (Aufhellung bis9 Stufen) und zugleich größt-

möglicher Schonung der Zähne (lediglich 15 % H2O2

Konzentration) auszeichnet, verwendet. Warum wirdempfohlen, die mit Veneers zu versorgenden Zähnevorab mit einem Bleaching zu behandeln? Eine Vor-

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Non-Prep Veneersmit TraytechnologieAutoren_ Dr. Jens Voss, Dr. François Grossetti

Abb. 1 Abb. 18

Abb. 2

Abb. 3

Abb. 4

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behandlung der Zähne mit Bleaching wird generell empfohlen, um eine höchst-mögliche Brillanz des Endergebnisses zu erreichen. Dies folgt daraus, dass die end-gültige Zahnfarbe der mit Non-Prep Veneers versorgten Zähne im Wesentlichenvon drei Faktoren bestimmt wird: der Farbe des Zahnuntergrundes, der Farbe desEinsatzzements und der Farbe der Veneers. Um einen möglichst natürlichen Farb-effekt zu erzielen, empfiehlt sich soweit möglich den Einsatz der Veneers mit trans-parenten Luting-Zement vorzunehmen, um den Durchscheineffekt der kontaklin-sendünnen Veneers zu nutzen. Dadurch wirkt das Endergebnis sehr transparentund weniger opak. Im vorliegenden Fall erfolgte dies aufgrund des Helligkeits-wunsches der Patientin nicht.Sodann erfolgte die Abdrucknahme für Ober- und Unterkiefer. Bei der Abdruck-nahme ist auf qualitativ hochwertige Abdrücke zu achten (Abb. 4). Hierzu mussman sich vergegenwärtigen, dass die BriteVeneers eine durchschnittliche Dickevon ca. 0,3 mm haben und es keine Präparationsgrenze gibt. Um solch präzise Ve-neers im Ein-Zehntel-Millimeterbereich herzustellen, muss der Abdruck ebensopräzise sein. Im gegebenen Fall wurde Flexitime Dynamix als Abdruckmaterial ver-wendet. Weiterhin erfolgte eine Silikon-Bissregistratur mit Flexitime Bite.Anschließend wurden die Abdrücke, die Bissregistratur zusammen mit der Foto-dokumentation und dem Auftragsformular an das BriteVeneers Labor versendet.Die Herstellung der Veneers im Labor erfolgt sodann in zwei Schritten. Zunächstwerden die Veneers individuell mittel CAD/CAM-Technik von den Dental-Techni-kern designt. Vor der Fertigung der Veneers erhält der Zahnarzt sodann verschie-dene visualisierte PreViews (digitales Wax-up) der zu produzierenden Veneers(Abb. 5 bis 9). In dieser Phase kann soweit gewünscht jedes Veneers bezüglichZahnlänge, Zahnform und Veneerdicke noch verändert werden.Nach der Freigabe der Previews durch den Zahnarzt werden die Veneers produziertund in den sogenannten Position Tray (Abb. 10) bestückt und versandt. Mittels die-sem Position Tray, welcher aus einem elastischen Innenteil und einem hartenAußenteil besteht, können bis zu zehn Veneers in nur einer Stunde in einem Schrittplatziert werden. Der Position Tray unterstützt den Zahnarzt wie eine Naviga-tionshilfe. Diese Idee einer navigierten Platzierungshilfe für den Zahnarzt wird imBereich der Implantologie mittels Implantatschablonen bereits seit Jahren ver-wendet und hat nunmehr auch Einzug in die ästhetische Zahnmedizin gefunden.Soweit neben einer Zahnformkorrektur zugleich eine Zahnstellungskorrektur undHarmonisierung des Zahnbogens erfolgen soll, kann hierfür ein Reshaping einzel-ner Zähne erforderlich sein (Abb. 2 und 3). In diesem Fall wird durch das Labor ne-ben den in dem Position Tray gelieferten Veneers ein sogenanntes Reshaping Trayund Modelle mitgeliefert (Abb. 11 und 12). Mittels diesem Respahing Tray werdenvor dem Einsetzen die Zähne im Bereich der Zahnoberfläche reduziert. Die not-wendigen Reduzierungen werden mittels CAD/CAM-Programm exakt berechnetund können mittels des Trays exakt ausgeführt werden. Nach dem eventuell er-forderlichen Reshapings werden die Zähne zur Vorbereitung der Klebeverbindungmikroabrasiv angeraut, sodann angeäzt und gebondet. Schließlich wird auf die Ve-neers Luting-Zement, wie z.B. Variolink Veneer, aufgetragen. Wie bereits voran-stehend beschrieben, kann durch den in sieben verschiedenen Farben vorhande-nen Luting-Zement ein wesentlicher Einfluss auf die endgültige Zahnfarbe ge-nommen werden.Bei Patienten, welche bezüglich der endgültigen Zahnfarbe sehr unsicher sind,wird empfohlen, ein zusätzliches Try-In-Veneer für den Zahn 11 oder 21 zu bestel-len. Diese Try-In-Veneers können mit dem den Variolink Veneer Zement identi-schen sieben Try-In-Farben des VarioLink Veneer Systems anprobiert werden.Nach dem Befüllen der Veneers mit dem Luting-Zement werden die Veneers vor-sichtig mittels des Position Trays in einem Schritt eingesetzt. Hierzu erfolgt eineAusrichtung an der Mittellinie und ein Einsetzen unter dosiertem Druck. Anschlie-ßend werden im Zahnhalsbereich Zementüberschüsse mittels eines kleinenSchaumstoffpaletts sauber entfernt und nochmalig der perfekte Randschluss derVeneers überprüft. Danach erfolgt eine kurze punktförmige Anhärtung der Ve-neers von vestibulär. In diesem Stadium befindet sich der Position Tray noch auf

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I Fachbeitrag _ Veneers

cosmeticdentistry 2_2010

den Zähnen (Abb. 13). Schließlichwird der Tray vorsichtig entferntund die Zähne interdental und palatinal bzw. lingual sowie die Zahnzwischenräume mittelsZahnseide und/oder einer Zahn-zwischenraumsäge gereinigt. Ab-schließend erfolgt die Endhärtungder Veneers sowie das Polieren derVeneeroberfläche, welche für denEinsatzprozess mit einer Schutzfo-lie vor Beschädigungen geschütztsind. Letztendlich erfolgt eine Ab-schlusskontrolle der Okklusion.Zum Schutz der Veneers wird inder Regel nachts das Tragen einerdünnen Aufbiss-Schiene emp-fohlen, die ebenfalls durch das Labor geliefert wird. Eine weitereNachkontrolle erfolgt ca. zweiWochen nach dem Einsetzen. Das Endergebnis der Behandlungist auf den Abbildungen 14 bis 18dokumentiert. Wie den Abbildun-gen zu entnehmen ist, konntedurch die Versorgung der Patien-tin mit den BriteVeneers Ceramicnicht nur eine von der Patientingewünschte permanente Aufhel-lung der Zähne erreicht werden,sondern wie gewünscht wurdedas gesamte Erscheinungsbilddes Lächelns harmonisiert. Diemultiplen Beeinträchtigungendes Zahnbildes der Patientinkonnten in nur zwei Stunden Be-handlungszeit beseitigt werden.So wurde das Diastema im Be-reich der Zähne 11 bis 21 ge-

schlossen. Durch die Verlängerung der Zähne 12bis 22 konnte zudem eine jüngere Ausstrahlungdes Lächelns der Patientin unter Beachtung deridealen Lachlinie wiederhergestellt werden. Zu-gleich konnte ohne kieferorthopädische Vorbe-handlung durch das mittels dem Reshaping Trayvorgenommene Reshaping die Fehlstellung im Be-reich der Zähne 11 und 12 beseitigt werden._

Abb. 17

Abb. 5

Abb. 7

Abb. 9

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Abb. 10

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I Fachbeitrag _ Veneers

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_Veneers wurden lange als medizi-nisch nicht notwendige Verlangens-leistung angesehen, die ausschließlichaus kosmetischen Gründen durchge-führt wird. Während sich dieses Bildfür konventionelle Veneers in derZwischenzeit in der Fachwelt gewandelt hat undselbst Kostenträger konventionelle Veneers als mi-nimalinvasive, erstattungsfähige Therapiealterna-tive anerkennen, stellt sich dies bei No Prep Veneersweiterhin anders dar.Dennoch können auch No Prep Veneers eine Alter-native bei medizinisch notwendigen Behandlungen

darstellen. Gerade bei der Rekonstruktion von funk-tionsgestörten Patienten mit Abrasionen bieten siegroße Vorteile, da auf eine Substanzentfernung oftganz oder weitgehend verzichtet werden kann. Inden meisten Fällen benötigt der Patient keine Anäs-thesie, es gibt keine postoperativen Empfindlichkei-ten und es besteht kein Risiko einer Nervschädi-gung.

_Fallbeispiel 1

Abbildung 1 zeigt die Ausgangssituation eines 22-jährigen Patienten. Es fanden sich massive Abrasio-nen. Die mittleren Schneidezähne wiesen eineLänge von lediglich 8,2 Millimetern auf, der Durch-

schnittswert für einen 20-jähri-gen Patienten liegt zwischen 10,8bis 11,2 Millimetern.Nach Durchführung der Funk-tionsdiagnostik mittels des Ca-diax Compact Systems erfolgteein diagnostisches Wax-up, wel-ches anschließend mit der direk-ten Mock-up Technik umgesetztwurde. Abbildung 2 zeigt dasMock-up direkt nach Abnahmedes Silikonwalls.Es wird deutlich, wie exakt sowohldas Wax-up als auch der Silikon-wall gefertigt wurden. In der

Oberfläche des Mock-ups finden sich feinste Textu-ren, am zervikalen Rand eine extrem dünne Press-fahne, die leicht zu entfernen ist. Die Herstellung desSilikonwalls erfolgte mit Flexitime Easy Putty undCorrect Flow (Heraeus Kulzer) im Sinne eines Kor-rekturabdrucks, für das Mock-up wurde Luxatemp-Fluorescence verwendet. Kleinere Luftblasen im

Bisshebung und No Prep Veneers – ein Widerspruch?Autor_Dr. Jürgen Wahlmann

Abb. 18

Abb. 18

Abb. 17

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I Fachbeitrag _ Veneers

cosmeticdentistry 2_2010

Mock-up können unkompliziert mit LuxaFlow korri-giert werden. Soll der Patient das Mock-up längere Zeit probetra-gen, wie dies bei funktionellen Fällen unbedingt zuempfehlen ist, wird die Oberfläche mit LuxatempGlaze & Bond versiegelt. Dadurch wird eine glän-zende, hoch ästhetische Oberfläche erreicht, diegleichzeitig wesentlich unempfindlicher gegen Ver-färbungen ist. Ist genügend mechanische Retentionvorhanden kann auf ein Anätzen und Bonden desMock-up völlig verzichtet werden. In allen anderenFällen wird zunächst versucht, einen ausreichendenVerbund ohne Anätzen zu erreichen, um entspre-chende Probleme beim Entfernen des Mock-up zuvermeiden. Nur in seltenen Ausnahmefällen ist einpunktuelles Ätzen und Bonden erforderlich.Abbildung 3 zeigt die Einprobe der Versorgung. Wäh-rend die Ästhetik noch optimiert wurde, ist es von ent-scheidender Bedeutung, dass die funktionelle Umset-zung des Mock-up in die endgültige Versorgung 1:1erfolgt, um den langfristigen Therapieerfolg zu si-chern.In den Abbildungen 4 und 5 wird deutlich, wie dieBisshebung im Seitenzahnbereich durchgeführtwurde. Der Patient wies karies- und füllungsfreieZähne auf. Eine Präparation wäre mit einem völlig un-nötigen Verlust gesunder Zahnsubstanz verbundengewesen.Während 14 und 15 sowohl okklusal als auch vesti-bulär versorgt wurden (Onlay-Veneer), kam bei 16 einNo Prep Onlay zum Einsatz, da dieser Zahn beim La-chen nicht mehr sichtbar war.Die Schichtstärke dieser Versorgungen liegt bei 0,1mm im Minimum. Daher stellt das Einsetzen einersolchen Versorgung hohe Anforderungen an den Be-handler. Selbst leichter Druck führt unweigerlich zu

einer Fraktur. Nur ein extrem niedrig visköser Zementist zum Einsetzen geeignet. Vor dem konventionellenAnätzen der Oberfläche (Etching Gel-Medium Visco-sity, DMG, Hamburg) wird die Oberfläche der Zähnemit einem Mikro-Etcher (Aluminiumoxid 50 µ) ange-strahlt, um die Oberfläche zu vergrößern und einenoptimalen Haftverbund zu erzielen. Das anschlie-ßende Bonding erfolgt mit iBond Total Etch (HeraeusKulzer), zementiert wird mit Vitique (DMG, Hamburg).

_Fallbeispiel 2

Abbildung 6 zeigt die Ausgangssituation eines 38-jährigen Patienten. Nach abgeschlossener kiefer-orthopädischer Vorbehandlung wurde der Patientvom Kieferorthopäden zur Weiterbehandlung zu unsüberwiesen. Auch hier wurde nach funktionellerUntersuchung im volljustierbaren Artikulator ein di-agnostisches Wax-up erstellt.Die Bisshebung erfolgte mit der bereits oben be-schriebenen Mock-up-Technik. Die Zähne wurdenpunktuell angeätzt und gebondet, da das Mock-upzur Bisshebung längere Zeit im Mund des Patientenverbleiben sollte und insbesondere im Unterkiefernicht ausreichend mechanische Retention vorhan-den war. In dieser Phase ist eine engmaschige Mund-hygienekontrolle mit professioneller Zahnreinigungunabdingbar. Abbildung 7 zeigt die abradierte Unter-kiefersituation vor der Bisshebung, der Retainer istnoch in situ.Nach der Bisshebung folgten im Abstand von einer,vier, acht und 12 Wochen Kontrolltermine. Nachdemdie endgültige Höhe und alle funktionellen Aspekteperfekt in das Mock-up eingearbeitet wurden (Abb. 8),konnte mit der endgültigen Versorgung begonnenwerden.

Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3

Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6

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Fachbeitrag _ Veneers I

Zunächst wird ein Alginatabdruck über dem opti-mierten Mock-up genommen. Dann wird das Mock-up in einem Quadranten entfernt und eine Teilbiss-nahme mit LuxaBite (DMG, Hamburg) durchgeführt,um die Vertikaldimension zu sichern. Anschließendwird das restliche Mock-up entfernt und die Teil-bissnahme vervollständigt. Dadurch kann sehr ein-fach die exakte Bisserhöhung in den Artikulatorübertragen werden. Eine Gesichtsbogenübertra-gung ist obligatorisch.Die Abdrucknahme wurde mit Flexitime Heavy Trayund Correct Flow (Heraeus Kulzer) als Korrekturab-druck vorgenommen. Anders als in den meisten No Prep Fällen mit einergeschichteten Keramik wurden hier die Veneersnicht auf einer Platinfolie geschichtet, sondern auffeuerfesten Stümpfen, da es insbesondere im Sei-tenzahnbereich nicht möglich gewesen wäre, diePlatinfolie faltenfrei zu adaptieren. Es ist wichtig,dass sich Behandler und Zahntechniker immer derGrenzen der jeweiligen Techniken bewusst sind.So sollte die freitragende, nicht durch Zahnsubstanzunterstützte Verlängerung der Schneidekante nichtmehr als 2 bis maximal 2,5 Millimeter verlängertwerden. Ist eine darüber hinausgehende Verlänge-

rung notwendig, sollte eine Presskeramik verwendetwerden. Der Autor bevorzugt in diesen Fällen Lumi-neers, da die dort verwendete, patentierte CerinateKeramik aufgrund ihrer Leuzitverstärkung eine Ver-längerung bis zu 3,5 Millimeter ermöglicht.Die Stümpfe werden zunächst für das Doublierenvorbereitet (Abb. 9). Dann wird die Doublierform mitdem feuerfesten Material (GC Cosmotech Vest) aus-gegossen und die feuerfesten Stümpfe in das vorbe-reitete Modell gesteckt (Abb. 10 und 11).Abbildung 12 zeigt die Schichtung der No Prep Ve-neers (Keramik: Creation, Willi Geller Vertrieb durchAmman Girrbach) und bei Abbildung 13 sieht mandie fertige Arbeit auf dem Modell.Die Schichtstärke ist auch hier extrem gering. Sieliegt beim Onlay-Veneer 46 im Maximum bei 0,3Millimetern, im Minimum bei 0,05 Millimetern (Abb.14). Daraus resultiert natürlich ein erhebliches Frak-turrisiko sowohl für den Zahntechniker bei der Her-stellung als auch für den Zahnarzt beim Einsetzender Versorgung. Gerade das Ausstrahlen der feuer-festen Masse muss extrem vorsichtig vorgenommenwerden. Zu empfehlen ist die Verwendung von Alu-minumoxid 50 µ, bei einem Druck von 0,5 bar bis maximal 1,0 bar.

Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9

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16 I

I Fachbeitrag _ Veneers

cosmeticdentistry 2_2010

Da der Zahntechniker keine Präparationsgrenze zurVerfügung hat, um einen perfekten Rand herzustel-len, ist es besonders wichtig, dass das Onlay-Veneeram Rand extrem dünn ausgearbeitet wird, die An-forderungen an die Randgestaltung sind extremhoch. Gerade im approximalen Bereich der Seiten-zähne muss ein perfekter Rand erzielt werden (Abb.15), da hier das Nacharbeiten des Randes für denZahnarzt besonders schwierig ist.Auch beim Try-In der Versorgung ist extreme Vorsichterforderlich, da auch hier das Bruchrisiko enorm ist.Schon ein leichtes Verkanten kann zu einer Frakturführen. Das Try-In erfolgte mit der Try-In Paste des Vitique (DMG, Hamburg) Systems (Abb. 16). Auch diekieselgelbasierte Try-In Paste ist extrem niedrig viskös und damit perfekt zur Einprobe von No PrepVeneers mit einer minimalen Schichtstärke unter 0,1Millimeter geeignet. Darüber hinaus entspricht dieFarbe der Try-In-Paste exakt der Zementfarbe, so-dass es keine ästhetischen Abweichungen zwischendem Try-In und dem Endergebnis gibt.Neben der funktionellen Optimierung ist auch dieästhetische Veränderung des Patienten beeindru-ckend. Vor der Behandlung war die Gesichtsästhetikdes Patienten nicht in Harmonie. Die Oberkiefer-zähne wirkten zu kurz und waren kaum sichtbar,während die Unterkieferzähne für das Alter des Pa-tienten viel zu stark sichtbar waren (Abb. 17). Da mitzunehmendem Alter aufgrund der nachlassendenMuskelspannung und des Verlustes an Stützgewebedie Oberkieferzähne immer weniger sichtbar sind undim Gegenzug die Unterkieferzähne zusehends sicht-bar werden, entsteht dadurch der Eindruck eines „alten“ Gesichtes. Darüber hinaus passte die durch diegroßen, offenen inzisalen Einziehungen geprägteZahnform nicht zur Gesichtsform des Patienten.Völlig anders sieht die Situation nach Eingliederungder Versorgung aus. Zahn- und Gesichtsform befin-den sich in Harmonie. Die Oberkieferzähne sind wie-

der sichtbar, der Patient wirkt Jahre jünger (Abb. 18).Mein Dank geht an Oliver Reichert di Lorenzen (Den-tal Design Hamburg) für die exzellente technischeund ästhetische Ausführung. Nach dem Einsetzen derVersorgung wird dem Patient bei funktionellen Fällengrundsätzlich eine Schiene eingesetzt, in vielen Fällenerhält der Patient zusätzlich für acht Wochen leih-weise das Grindcare System (American Dental Sys-tems). Grindcare ist ein Biofeedback-Sys tem, welchesein EMG ableitet. Erkennt das Sys tem, dass der Patientknirscht oder presst, wird ein schwacher elektrischerImpuls auf die Kaumuskulatur gegeben. Dadurchkann Bruximus binnen drei Wochen um ca. 50 % reduziert werden (Studien über den Autor).

_Fazit

Auch bei Bisshebungen stellen No Prep Veneers undOnlay-Veneers eine interessante Therapiealterna-tive dar. Gerade in diesen Fällen macht sich der ge-ringere Substanzverlust dramatisch bemerkbar. Diesstellt für den Zahnarzt unter forensischen Gesichts-punkten einen entscheidenden Vorteil gegenüberkonventionellen Versorgungen dar. Lassen Sie sichdurch den Widerstand der Kostenträger nicht ver-unsichern, bleiben Sie im Interesse Ihrer Patientenhartnäckig._

Dr. Jürgen WahlmannOldenburger Str. 1326188 EdewechtTel.: 0 44 05/40 50Fax: 0 44 05/55 38E-Mail:[email protected]

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Abb. 14 Abb. 15 Abb. 16

Abb. 10 Abb. 11 Abb. 12 Abb. 13

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18 I

I Fachbeitrag _ Veneers

_Immer öfter liest und hört man von No Prep Ve-neers als das Verfahren der heutigen Zeit. In derAußendarstellung von Zahnarztpraxen wird diesesgern genutzt, um die Ängste der Patienten vor demZahnsubstanzverlust der Zähne bei der Anferti-gung konventioneller Veneers zu umgehen. Es be-darf jedoch einer besonderen Selektion der Patien-tenfälle, um mit einer präparationsfreien Veneer-versorgung ein ästhetisch zumindest zufrieden-stellendes Ergebnis zu erzielen. Marketingaussa-gen, dass diese Technik generell angewendet wer-den kann, sind kritisch zu bewerten und scheinenzum Ziel zu haben, den Patienten in die Praxis zulenken.Die Grundidee des No Prep Veneers ist die Versor-gung eines Zahnes mit einem Veneer, ohne dabeiden Zahn durch Substanzabtrag zu schädigen.Hierbei muss jedoch bedacht werden, dass ein Abtrag des aprismatischen Zahnschmelzes sowieÄtzung und Konditionierung in jedem Fall vorge-nommen werden muss und somit eine Rückkehrzur Ausgangssituation durch einfache „Abnahme“des Veneers nicht mehr möglich ist.Ein No Prep Veneer wird zusätzlich auf den Zahnaufgebracht, das heißt, es wird Substanz zugefügt.Sofern dieses der gewünschte oder benötigte Ef-fekt ist, ist das Verfahren unter Beachtung weitererUmstände geeignet. Trotz einer Schichtstärke derSpezialkeramik von gegebenenfalls nur 0,1 mm ist

der Substanzauftrag immer zu bemerken. EineFormveränderung des Zahnes ist auch immer ge-geben, da das Veneer den Zahn im Approximalbe-reich abdecken soll. Und genau hier zeigt sich einweiteres Selektionskriterium. Bei eng stehendenZähnen kann die aufzutragende Versorgung nichtbis in den Approximalkontakt von zwei Zähnenhinein erfolgen, eine Klebefuge liegt im Sichtbe-reich, und der Approximalkontakt wird in den ves-tibulären Bereich vorverlagert. Dazu kommt dieSchwierigkeit, eine Farbveränderung mit einer nur0,1 mm starken Keramikmasse und einem hauch-dünnen Befestigungszement erzielen zu wollen.Auch im Bereich der Inzisalkanten ergibt sich häu-fig die Problematik, dass das Veneer inzisal aufHöhe der Schneidekante aus funktionellen Grün-den enden muss, sodass die Klebefuge auf der Inzi-salkante zu liegen käme.Somit lassen sich für den idealen Einsatz von NoPrep Veneers folgende Voraussetzungen ableiten,die gemeinsam zutreffen müssen:

_ inklinierte Zähne_ offene Approximalräume_ kurze klinische Kronen_ helle Zahnfarbe.

Diese Kriterien treffen bei Veneerversorgungennicht häufig aufeinander. Einzelne Zähne im Zahn-

cosmeticdentistry 2_2010

No Prep Veneers – einbesonderes Verfahrenfür seltene FälleAutor_Dr. Ralf Grieße

Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4

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I 19

Fachbeitrag _ Veneers I

cosmeticdentistry 2_2010

bogen erfüllen diese Voraussetzungen bisweilenund werden auch im Rahmen der Präparationmittels Tiefenkontrolle durch ein Mock-up nichtpräpariert.Sofern jedoch die Voraussetzungen gegeben sind,stellen No Prep Veneers die zu ergreifende Thera-pieform dar, um dem Gebot des nihil nocere Rech-nung zu tragen. Im Folgenden wird das Vorgehen ineinem solchen Fall dargestellt.Die Patientin stellte sich mit dem Wunsch der Ver-änderung ihres Lächelns vor, wollte jedoch keinePräparation ihrer Zahnsubstanz in Kauf nehmen(Abb. 1–3). Nach Abdrucknahme zur Evaluierungder Situation wurde auf dem unpräparierten Mo-dell ein Wax-up gefertigt und diese Situation alsMock-up in den Mund der Patientin eingebracht(Abb. 4). Die Patientin war mit dem Aussehen sehrzufrieden. Eine Gingivakorrektur mittels Dioden-laser wurde akzeptiert und durchgeführt (Abb. 5).Es wurde der Zahnschmelz angeraut und die Ap-proximalräume durch Stripping geöffnet (Abb. 6).Nach der Abdrucknahme wurde die Patientin miteinem Provisorium versorgt. Die Veneers wurdenmit einer leucitverstärkten Keramik der Firma Jeneric Pentron (Presstige) im eigenen Labor alsextrem dünne Verblendschalen im Pressverfahrenhergestellt. Die Zähne wurden nach dem Abneh-

men des Provisoriums geätzt (Abb. 7), gebondetund die Veneers verklebt (Abb. 8). Ein Finishing imApproximalbereich ist zwingend erforderlich, umdie Hygienefähigkeit zu gewährleisten. Das Ender-gebnis zeigt die beeindruckende Veränderung(Abb. 9).Wichtige Voraussetzung bei No Prep Veneers istzum einen die passende Auswahl des Patientenfal-les sowie auch die Erfahrung des Behandlers bei derPlanung und Durchführung komplexer Veneerver-sorgungen und sollte nicht allein der Fertigung imDentallabor überlassen bleiben.Somit sind No Prep Veneers eine Sonderform derVeneerversorgung, die zahnärztliches Planen undHandeln unabdingbar machen._

Dr. Ralf GrießeDental PerfectionPeterstraße 3626160 Bad ZwischenahnE-Mail: [email protected]

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Abb. 9

Abb. 5 Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8

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20 I

I Fachbeitrag _ Interdisziplinäre Therapien

_Bei der Schaffung einerästhetischen Versorgunggeht es darum, das Erschei-nungsbild der natürlichenZähne nachzuahmen bzw. zuverbessern. Gute ästhetischeGesamtergebnisse sind im-mer eine Leistung aus vielenEinzeldisziplinen.In Fällen, in denen die anato-mischen Voraussetzungeneingeschränkt sind, spielt diekieferorthopädische Thera-pie eine bedeutende Rolle.Eine intensive Kommunika-tion zwischen Zahnarzt, Kie-ferorthopäden, Zahntechni-ker und Patient ist bereits beider Behandlungsplanungerforderlich mit dem Ziel,nach Abschluss der Behand-

lung einen zufriedenen Patienten zu entlassen, derdurch den Zugewinn an Lebensqualität seine Ent-scheidung für die Behandlung jederzeit wieder tref-fen würde.Behandlungsfälle vorhersehbar mit Erfolg abschlie-ßen zu können, gestaltet sich umso schwieriger, jekomplexer sich die an uns gestellten Anforderungendarstellen. Die in Vorfeld der Behandlung durchge-führten diagnostischen Maßnahmen haben sich indiesem Zusammenhang als Schlüsselelemente her-auskristallisiert. Sie umfassen nicht nur Röntgen-

aufnahmen und Fotostatus,sondern auch die Untersu-chung von Parodont und Gin-giva sowie eine Funktionsana-lyse, denn häufig beruhen äs-thetische Disharmonien aufeine gestörte Funktion. Res-taurationen, die Funktion undÄsthetik vereinen, sind vonnatürlichen Zähnen nichtmehr zu unterscheiden. Damitdie restaurierten Zähne denhohen Kräften, speziell bei parafunktioneller Aktivität,standhalten, aber auch, damitdie Restauration kein Auslöserfür Parafunktion wird, sindhohe Anforderungen an dieGestaltung zu stellen.

_Fallbeispiel

Das Hauptanliegen der 35-jährigen Patientin war die ästhetische Verbesserung ih-rer Oberkiefer-Frontzahnsitu-ation. Darüber hinaus klagtesie über druckdolente Kau-

cosmeticdentistry 2_2010

Interdisziplinäre Therapien für optimaleBehandlungsergebnisseAutor_Dr. Markus Striegel

Abb. 6

Abb. 1

Abb. 2

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I 21

Fachbeitrag _ Interdisziplinäre Therapien I

cosmeticdentistry 2_2010

muskulatur und ständige Verspannungen der Hals-und Schultermuskulatur beidseits.Aus funktioneller Sicht zeigte sich eine physiolo-gisch sehr ungünstige Front-Eckzahnbeziehung.Der vorhandene Deckbiss (Angle Klasse-II/2) mitstarkem Overbite und steil stehenden Frontzähnenführte bereits zu starken Abrasionen an den palati-nalen Flächen der OK-Frontzähne (Abb. 1, 2 und 3).Nach ausführlicher funktioneller und ästhetischerBefundaufnahme erfolgte die Aufklärung der Pa-tientin bezüglich der heutigen Behandlungsmög-lichkeiten und des zu erwartenden Ergebnisses. DiePatientin stimmte insbesondere aufgrund ihrerfunktionellen Beschwerden und ihrer ästhetischenErwartungen einer kieferorthopädischen Behand-lung zu, sodass ihr in Zusammenarbeit mit dem Kie-ferorthopäden ein Behandlungsplan vorgelegtwurde, der ihren Wünschen entgegenkam, von ihraber Geduld und aktive Mitar-beit erforderte. Anhand von zentrisch einarti-kulierten Modellen wurde einfunktionelles und ästheti-sches Wax-up erstellt. Auf-grund des Wax-up lässt sich beurteilen, inwieweit einefunktionelle Vorbehandlungnotwendig ist. Der zeitlicheAblauf der geplanten Vorbe-handlungsmaßnahmen diffe-riert von Fall zu Fall. Zur Verifizierung der therapeu-tischen Position des Unterkie-fers erhielt die Patientin für zwei bis drei Monate eine Auf-biss-Schiene. Vor und wäh-rend der Behandlung erfolgtedie physiotherapeutische Be-handlung mittels manuellerTherapie und Massage.Nach deutlicher subjektiverund objektiver Verbesserungder Beschwerden begann diekieferorthopädische Therapie. Vom behandelnden Kieferor-thopäden wurde die Front-zahnstellung mittels Multi-bandbehandlung korrigiert(Abb. 4).Die funktionelle Vorgabe warim Besonderen die Schaffungeines adäquaten Overbite von4 mm und einen Overjet von2mm (Abb. 5).Die endgültige Versorgung erfolgte durch Keramik-kronen auf den Zähnen 11 und 21 (Abb. 6). An denZähnen 12, 13, 22 und 23 konnten wir eine adäquateFront-Eckzahn-Führung allein durch Composite-

aufbauten an den palatina-len Flächen erreichen.

_Fazit

Gesunde parodontale Ver-hältnisse, Schonung derZahnhartsubstanz, adäquateFunktion und exzellenteLangzeitprognose sind diemaßgeblichen Parameter fürzeitgemäße, restaurative Be-handlungskonzepte.Die funktionellen Parameterdes Patienten müssen erfasstwerden und in die Herstel-lung der Rekonstruktion ein-fließen, damit die Rekon-struktion sich harmonisch inihr Umfeld integriert.Das erreichte Ergebnis ge-währleistet eine gut abge-stimmte Führung über dieFrontzähne und entsprichtden ästhetischen Anforde-rungen der Patientin.Ziel ist es, nach Abschlussder Behandlung einen zu-

friedenen Patienten zu entlassen, der durch denZugewinn an Lebensqualität seine Entscheidungfür die Behandlung jederzeit wieder treffen würde(Abb. 7 und 8)._

Dr. Markus Striegel Ludwigsplatz 1a90403 NürnbergTel.: 09 11/24 14 26Fax: 09 11/2 41-98 54E-Mail: [email protected]

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_Kontakt

Abb. 3

Abb. 7

Abb. 4

Abb. 8

Abb. 5

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22 I

I Fachbeitrag _ Veneers

_Einleitung

Die ersten Veneers der Geschichtewurden bereits in den 30er-Jahreneingesetzt. Damals noch alsKunststoffveneers. Der KinderstarShirley Temple hatte wohl zukurze, hässliche Milchzähne. AmSet musste ihr Zahnarzt mit et-lichen Veneers für sie bereitste-hen. Die Klebetechnik war damalsnoch nicht bekannt. Unter Veneers versteht manhauchdünne (0,3 bis 1,0mm),lichtdurchlässige Keramikschalenfür die Zähne. Heute wird diese Art des ästhetischen Zahnersatzesaus Keramik hergestellt.

Mit Veneers können leichte Zahnfehlstellungen,Zahnlücken, unbefriedigende Zahnfarben und lo-kale Verfärbungen korrigiert werden. Durch Veneerserhalten die sichtbaren Oberflächen der Zähne einoptimiertes Aussehen, und auch die Zahnfarbe kannbei diesem Verfahren individuell korrigiert werden.Limitiert ist diese Technik allerdings durch ihre ein-geschränkte Belastbarkeit und die hohe Bruchge-fährdung bei Belastung durch Kaukraft.Im folgenden Bericht wird ein revolutionäres Mate-rial mit einer neuartigen Veneeringtechnik, zur Her-stellung von 360° Veneers, dargestellt.

_Falldarstellung

Als die 51-jährige brünette Patientin meine Praxisaufsuchte, hatte sie nur einen Wunsch: „Bitte gebenSie mir natürlich aussehende Zähne, die geradenebeneinanderstehen.“

cosmeticdentistry 2_2010

Für ein Lächeln kristallklar wie GlasAutoren_Dr. Dr. Steffen Hohl, Dr. Anne Sofie Brandt Petersen

Abb. 1_ Ansicht von der rechten

Patientenseite. Der Zahn 14 fehlt.

In Regio 014 ist ein Implantat

inseriert.

Abb. 2_ Ansicht von der linken

Patientenseite. Die Zähne 21 und 22

haben deutlich verfärbte Kunststoff-

füllungen.

Abb. 3_ Ansicht der Frontzähne. Der

Zahn 11 ist wurzelkanalbehandelt

und stark verfärbt.

Abb. 4_ Porträt der Patientin zum

Therapiebeginn.

Abb. 5_ Der Oberkieferzahnbogen ist

asymmetrisch und die Zähne

12, 11, 21, 22 haben extensive

Kunststofffüllungen.

Abb. 18_ Den ästhetischen Erfolg

der Behandlung honoriert die Patien-

tin mit ihrem kristallklaren Lächeln.

Abb. 18

Abb. 1

Abb. 2

Abb. 3

Abb. 4

Abb. 5

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Fachbeitrag _ Veneers I

Nach eingehender Untersuchung zeigte sich folgen-der Befund:_ Zahn 15 mit insuffizienter Kronenversorgung_ Zahn 14 ist durch ein Implantat ersetzt_ Die Zähne 12, 11, 21, 22 tragen insuffiziente Kunst-

stofffüllungen_ Zahn 11 ist der Wurzelkanal gefüllt und im Bereich

der klinischen Krone stark verfärbt.Aufgrund der gegebenen Situation und um die Wün-sche der Patientin in idealer Weise zu erfüllen, wurdefolgender Behandlungsplan erstellt:1. Ästhetisches Wax-up

2. Mock-up zur Präparation3. Ästhetische Präparation mit einer vestibulären

Mindeststärke von 0,3 mm4. Provisorische Versorgung mit einem Mock-Provi-

sorium5. Definitiv prothetische Versorgung mit 360° Ve-

neers auf den Zähnen 12, 11, 21, 22 und Vollkera-mikkronen auf Zahn 15 sowie dem Implantat 14.

Zunächst wurden nach eingehender Beratung der Patientin Situationsabformungen durchgeführt. An-hand dieser Situation wurde die Planungspräparationam Modell durchgeführt und das ästhetisch-funktio-

Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8

Abb. 6_ Im Modell erfolgt die Pla-

nungspräparation für die Herstellung

des Wax-up.

Abb. 7_ Mit Silikonwällen wird

die Form des Wax-up fixiert und für die

Übertragung in die Mundhöhle vorbe-

reitet.

Abb. 8_ Wax-up in cremefarbenem

Modellierwachs für eine harmonische

Ästhetikplanung. Hier werden nicht

nur ästhetische Belange, sondern

auch das funktionelle Design geplant.

Kontakt/Anschrift:Dr. Marcus Striegel • Dr. Thomas Schwenk • Ludwigsplatz 1a • 90403 Nürnberg Tel.: 09 11/24 14 26 • Fax: 09 11/2 41 98 54 • E-Mail: [email protected]

Referenten:

Dr. Marcus StriegelDr. Thomas Schwenk

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24 I

I Fachbeitrag _ Veneers

nelle Wax-up erstellt. Anhand desWax-up wurden Silikonwälle herge-stellt, mit deren Hilfe die Präparationin der Mundhöhle exakt nach prothe-tischen Gesichtspunkten umgesetztwerden konnte.Speziell die ästhetische Rekonstruk-tion von Frontzähnen bedarf einerexakten Vorausplanung, bei dernach prothetischen Gesichtspunk-ten kontrolliert die Zähne präpara-riert werden. Die neueste Errungenschaft auf demGebiet der zahnmedizinischen Mate-rialforschung stellt die Glasherstel-lung dar. Um nun die 360° Veneersherstellen zu können und auch hier-bei große keramische Materialstär-ken verarbeiten zu können, wird zu-nächst ein Glaskäppchen produziert. Mittels einer Airbrush-Pistole wirddas Glas in flüssigem Zustand auf dieGipsstümpfe aufgesprüht. Anschlie-ßend werden diese Stümpfe mit demflüssigen Glas in den Ofen gebrachtund bei 1.000 °C gehärtet. Die keramische Verblen-dung erfolgt dann im Aufbrennverfahren. Durch dasbeschriebene Vorgehen entsteht nicht nur unglaubli-che Transparenz der Veneerkeramik, sondern aucheine zusätzliche bisher nicht mögliche Stabilität beiästhetischen Veneers.Das Vorgehen ist aufgrund seiner einmaligen Trans-parenz uneingeschränkt bei non-invasiven oder auchpräparierten Venneers anzuwenden.

_Zusammenfassung

Mit der Verwendung von Glas in der Zahnmedizinbricht ein neues Zeitalter an. Kristallklare Veneers sindkein Traum mehr, sondern mit modernen Materialienschon heute umsetzbar. Auch die schon lange be-

kannte Veneertechnik erfährt durch die Stabilisierungmit Glaskäppchen ein neues Zeitalter.Im vorliegenden Fall konnte durch individuelle prothetische Planung sowie eines ästhetisch-funk-tionellen Wax-up für die Patientin ein natürlichesAussehen erreicht werden. Durch das harmonische Lächeln unserer Patientenwerden wir gerne daran erinnert:„Ein Lächeln ist das Zweitbeste, das wir mit unserenLippen tun können.“_

cosmeticdentistry 2_2010

Abb. 17

Abb. 9

Abb. 10

Abb. 13

Abb. 14

Abb. 12 Abb. 16

Abb. 9_ Kontrolle der Zahnpräparation

mit einem Silikonwall, der anhand des

Wax-up angefertigt wurde. Präparation

der Zahnstümpfe mit vollständiger

Entfernung aller organischen Füllungs-

anteile. Das interne Bleaching des

wurzelkanalgefüllten Zahnes 11 erfolgt

im Laufe der Behandlungssitzung.

Abb. 10_ Übersetzung der Wax-up-

Planung in die Mundhöhle, vor der

Zahnpräparation.

Abb. 11_ Definierte horizontale Tiefen-

präparation (0,3mm) mit einem

diamantierten Walzenschleifköper.

Abb. 12 und 13 _ Mit einem ästhetisch

und funktionell geplantem Mock-up-

Provisorium verlässt die Patientin die

Praxis.

Abb. 14 und 15_ Die 360° Veneers mit

Glasbasis integrieren sich natürlich und

harmonisch in die vorhandene Zahn-

reihe.

Abb. 16_ In der rechten Seitenansicht

sind an 15, mittels Glasbasiskrone auf

eigenem Zahn an 14, mittels Glasbasis-

krone auf einem Implantat sowie an 12,

11, 21, 22, die 360° Veneers mittels

Glasbasis dargestellt.

Abb. 17_ Den ästhetischen Erfolg der

Behandlung honoriert die Patientin, mit

ihrem kristallklaren Lächeln.

Abb. 11 Abb. 15

Dr. Dr. Steffen HohlEstetalstraße 121614 BuxtehudeTel.: 0 41 61/55 99-0E-Mail: [email protected]

Dr. Anne Sofie Brandt PetersenKogade 46270 Tonder, DänemarkE-Mail: [email protected]

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26 I

I Fachbeitrag _ Komposit-Restaurationen

_Bei Klasse II-Füllungen hat der Zahnarzt etlicheHerausforderungen zu meistern. Die herkömmlicheTechnik der Kavitätenpräparation und des Füllungs-aufbaus macht Kompositfüllungen anfällig für Un-dichtigkeiten, Absplitterungen und sogar durchge-hende Frakturen. Damit steigt auch die Gefahr vonKariesrezidiven, und die Misserfolgsquoten sind ins-gesamt höher als bei Amalgam. Die klassische Kavitä-tenpräparation, wie sie zuerst von G.V. Black be-schrieben wurde, war seinerzeit ein gewaltiger Fort-schritt – aber dieses „seinerzeit“ bezieht sich eben aufdas Jahr 1890. Inzwischen mehren sich Anzeichen da-für, dass diese Präparationsform Zahnfrakturen sogarbegünstigen könnte – ganz im Gegensatz zu dem ver-breiteten Glauben, dass Komposit grundsätzlich die

Zahnsubstanz stabilisiert. Außerdem bringt eineTechnik, bei der mehrere Kompositschichten in einetiefe und kastenförmig ausgestaltete Präparationeingebracht und separat polymerisiert werden, dasRisiko von Hohlräumen, Spalten und Verwerfungenzwischen den einzelnen Schichten mit sich. Währenddes Aufbaus der Füllung können sich Restspannun-gen in Zahn und Füllung bilden, und selbst bei sorg-fältigster Technik kommt es durch die sich aufbauen-den Spannungen oft zur Schrumpfung des Kompo-sits, mit Randspalten oder Mikrofrakturen desSchmelzes als Folge. Um den bei Klasse II-Kompositfüllungen so häufigvorkommenden Problemen entgegenzutreten, hatder Autor eine Einschicht-Injektionstechnik für Kom-

cosmeticdentistry 2_2010

Stabile und ästhetischeKlasse II-Füllungen in Ein-schicht-InjektionstechnikAutor_David J. Clark, DDS

Abb. 1

Abb. 1_ Vergleich der Präparations-

formen.

Vergleich der Klasse II-Präparationen

nach Clark (links) mit der Slot-

Präparation (Mitte) und der Kasten-

Präparation nach Black (rechts).

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Fachbeitrag _ Komposit-Restaurationen I

cosmeticdentistry 2_2010

positfüllungen entwickelt, bei der das Risiko vonHohlräumen und Verwerfungen verringert ist unddennoch die strukturelle Integrität des Zahns erhal-ten bleibt. Stabile und ästhetische Restaurationen er-fordern eine alternative Kavitätenpräparation, eintransluzentes Matrizensystem und die richtige Kom-bination aus pastösem Komposit und fließfähigemKomposit (Flowable). Die Klasse II-Präparation nachClark ist eine weiterentwickelte Version früherer Mo-difikationen der ursprünglichen Präparation nachBlack wie zum Beispiel die Slot-Präparation (Abb.1).Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Nut-zung von fließfähigen Kompositen zunehmend aus-breitet; in einer Studie berichteten über 90 Prozentder befragten Zahnärzte, solche Materialien in denletzten 12 Monaten eingesetzt zu haben.

_Modifizierte Präparationen

Die Kavitätenpräparation spielt eine entscheidendeRolle für die Haltbarkeit der Füllung. Die übliche Kastenform bei einer Klasse II-Präparation bedingtscharfe Innenkanten, fördert die Rissbildung, und dasDentin ist frakturgefährdet. Außerdem besteht beidieser Präparationsform die Gefahr einer uner-wünschten Kontraktion des Komposits, weil diesesdazu neigt, sich von den einander gegenüberliegen-

den Kavitätenwänden zurückzuziehen und dabeiSpalten auszubilden oder Spannungen zu erzeugen.Außerdem maximiert die Kastenpräparation den Be-reich des Dentinkontakts auf Kosten des Schmelz-kontakts.Durch eine neuartige, besonders flache Präparationlassen sich die typischen kontraktionsbedingten Pro-bleme jedoch vermeiden oder wenigstens verringern.Bei einer flach-konkaven Präparation mit Tangential-rändern werden die spitzen Winkel der herkömm-lichen Präparationsweise vermieden, und das Kom-posit sitzt – und das ist neuartig – auf dem Zahn stattim Zahn. Bei dieser flacheren Präparationsmethodekann das Komposit auf einmal statt schichtweise ein-gebracht werden. Das spart nicht nur Zeit, sonderneliminiert auch die Gefahr einer Spaltbildung zwi-schen den einzelnen Schichten.

_Transluzentes Matrizensystem

Die Einschicht-Injektionstechnik für Füllungen setztdie Verwendung eines neuartigen Matrizensystemsvoraus, das mit transparenten Matrizen (Bioclear Ma-trix System, Vertrieb über Fa. American Dental Sys -tems, Vaterstetten) arbeitet. Sie erlauben ein Polyme-risieren auch von bukkal und lingual und ermöglichenes, alles Komposit auf einmal einzubringen. Bei her-

Abb. 2–6_ Vorbereitung und

Kavitätenpräparation

2_Präoperative Ansicht einer begin-

nenden Kronenfraktur im Frühsta-

dium. Der Riss erstreckt sich quer

über die distale Randleiste. 3_Fertige

Klasse II-Präparation nach Clark.

4_ Umriss der Präparationsgrenze.

5_Der linguale Anteil wird zuerst

restauriert, um die Kontraktion

zu verringern. 6_Fertig aufgebauter

bukkaler Anteil.

Abb. 7–9_ Die Präparation

7_Eine Klasse II-Präparation nach

Clark ermöglicht es dem Komposit,

die beiden Teile der beginnenden

Fraktur zusammenzuhalten, wäh-

rend eine herkömmliche Klasse II-

Präparation den Zahn nur weiter

schwächen würde. Absichtliche

Überbelichtung zur besseren

Darstellung des Approximalbereichs.

8_Die Bioclear-Matrizen und

der Interproximator werden vor der

Injektion in Position gebracht.

9_Ergebnis von okklusal nach Injek-

tion des approximalen Anteils.

Abb. 10_ Fallbeispiele

Behandlungsergebnis von fazial.

Die Abrasionresistenz von gut plat-

ziertem und gut poliertem Filtek

Supreme als pastösem Komposit ist

etwa die gleiche wie die des mensch-

lichen Schmelzes.

Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4

Abb. 5 Abb. 6 Abb. 7

Abb. 9Abb. 8 Abb. 10

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I Fachbeitrag _ Komposit-Restaurationen

kömmlichen Metallmatrizen ist Polymerisieren dage-gen nur direkt von okklusal möglich. Bei transparen-ten Matrizen geht dies nicht nur von bukkal und lin-gual, sondern es kann sogar gleichzeitig von beidenSeiten polymerisiert werden (mit zwei Lampen). Sokann selbst eine bis zu 7 mm hohe Füllung in einemSchritt gehärtet werden (solange sie axial nicht tieferals 2mm ist).

_Die Einschicht-Injektionstechnik

Vor der eigentlichen Präparation wird, wenn mehr alsnur unwesentlich Dentin freiliegt, dieses entwedermit Glasionomerzement oder Dentinbonder be-schichtet. Für die Einschicht-Injektionstechnik wirdzunächst ein Kunststoffbonder auf das vorbehan-delte Dentin und auf den frisch geätzten Schmelzinnerhalb der Matrix aufgebracht. Anschließend wirdein fließfähiges Komposit in die kleine „Pfütze“ ausKunststoffbonder injiziert, danach noch das pastöseKomposit. Die Masse aus Kunststoffbonder und denbeiden Kompositmaterialien werden in einem Schrittgemeinsam lichtgehärtet. Die Einschicht-Injektions-technik zielt auf ein Verhältnis zwischen pastösemund fließfähigem Komposit von 80 : 20 bis 90 : 10 ab;bei herkömmlichen Kastenpräparationen macht dasfließfähige Komposit in den Füllungen dagegen nichtselten zwischen 50 und 70 Prozent aus. Ein so hoherAnteil (ab 25 Prozent) kann sich für Zahnarzt wie Pa-tient ungünstig auswirken; in unseren Studien hatsich gezeigt, dass dadurch Frakturen der Randleistenin nicht akzeptabler Häufigkeit auftreten oder sich diegesamte Füllung verschiebt.

_Fallbeschreibung

Der hier vorgestellte Fall soll eine Einführung in dieEinschicht-Injektionstechnik in der restaurativenZahnmedizin geben. Bei der 42-jährigen Patientinwar unter der defekten Amalgamfüllung in Zahn 45

ein Kariesrezidiv aufgetreten. Außerdem war querüber die distale Randleiste ein beginnender Riss zuverzeichnen. Hinzu kam Sekundärkaries im Dentin inRissnähe (Abb. 2). Die Patientin konnte sich zwischeneinem Porzellanonlay oder einer vierflächigen DOBL-Kompositfüllung entscheiden. Sie entschied sich fürLetzteres, weil die Behandlung weniger invasiv, weni-ger kostspielig und für die Patientin angenehmer seinwürde.Zu Behandlungsbeginn wurden „Vorkeile“ zwischenden Zähnen 44, 45 und 46 eingesetzt. Diese sollten dieZähne vorsichtig vorbereiten, die Papille komprimie-ren und den Kofferdam schützen – eine einfache, aberentscheidende Vorsichtsmaßnahme bei adhäsivenRestaurationen. Vorkeile sollten grundsätzlich bei allen Klasse II-Einschicht-Injektionsfüllungen einge-setzt werden. Um die Abläufe zu vereinfachen und möglicheKontraktionsprobleme zu begrenzen, wurde zu-nächst der okklusale Anteil restauriert. Die lingualeHälfte des Zahns wurde ausschließlich mit pastösemKomposit befüllt (Abb. 5), anschließend der bukkaleHöcker in pastösem Komposit aufgebaut, womit danndie gesamte okklusale Fläche bedeckt war (Abb. 6). Umdie Kontraktion zu verringern, wurde das Kompositzuerst auf die lingualen Höcker aufgebracht und erstanschließend der Abhang des bukkalen Höckers auf-gebaut. Nach dem Aufbau des okklusalen Anteils imKomposit wurden dann der Frakturriss quer über diedistale Randleiste und die dort aufgetretene Sekun-därkaries behandelt. Im Anschluss wurde mit einem Bohrer (Fissuroto-myTM, fabrikneues Originalprodukt) der approximaleAnteil des Zahns präpariert. Zusätzlich wurde dieFraktur mit dem kleineren Bohrer (Fissurotomy NTF)„verfolgt“. Die fertige Präparation hatte eine flachekonkave Form mit Tangentialrand (Abb. 7). DieserRand wurde mit einem feinen Diamantbohrer (SHOFUPN848F-1) ausgearbeitet. Schließlich wurden dieVorkeile entfernt und die äußeren Bereiche in der

Abb. 11 und 12_ Fallbeispiele

11_Bioclear-

Matrizen für den durchschnittlichen

flachen Molaren, fertig zum

Einsetzen.

12_Der Interproximator wird ähnlich

wie Zahnseide in Position

gebracht.

Abb. 13–15_ Ivorine-Demonstration,

Beispiel I

13_Einbringen des Kunststoffbon-

ders (zu Demonstrationszwecken

orange eingefärbt).

14, 15_Die Kanüle mit dem fließfähi-

gen Komposit ist zur Injektion in den

Kunststoffbonder angesetzt.

Abb. 16–18_ Ivorine-

Demonstration, Beispiel I

16_Fließfähiges Filtek-Komposit (zu

Demonstrationszwecken grün einge-

färbt) wird in den Kunststoffbonder

injiziert.

17_Doppel-Polymerisationslampe

für die gleichzeitige Polymerisation

von bukkal und von lingual.

18_Der „extrahierte“ Ivorine-Zahn

mit teilweise abgezogener Matrize.

Abb. 11 Abb. 12 Abb. 13 Abb. 14

Abb. 15 Abb. 17 Abb. 18Abb. 16

28 I cosmeticdentistry 2_2010

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Fachbeitrag _ Komposit-Restaurationen I

cosmeticdentistry 2_2010

Nähe der Kavitätenränder gereinigt und mit einemfeinen Sandpapierstreifen leicht angeraut. Die eigentliche Injektion bildet den Abschluss der Be-handlung. Es wurden eine Bioclear-Matrix und einInterproximator der richtigen Größe platziert (Abb. 8).Approximal und auf dem frisch geschnittenen Kom-posit wurde mit 37-prozentiger Phosphorsäure 20 Sekunden lang geätzt, dann gespült und getrock-net. Auf das Dentin wurde mit einem Mikroapplikatordas Adhäsiv AdperTM Single Bond Plus (3MESPE) auf-gebracht und verblasen. Nach Aufbringen von zweiSchichten Kunststoffbonder auf das Dentin war dieKavität bereit für die Injektion des Komposits.Das fließfähige Komposit wurde in den Kunststoff-bonder injiziert, bis es die Matrize zu etwa einem Drit-tel ausfüllte. Anschließend wurde auch noch das pas-töse Komposit injiziert, das den größeren Teil desKunststoffbundes und des fließfähigen Kompositsverdrängte, und zwar nach lateral, weil das pastöseKomposit in der Mitte des approximalen Bereichs in-jiziert wurde. Während der ganzen Zeit wurde weiter-hin Druck auf den Injektionskolben ausgeübt, um daspastöse Komposit nicht zusammen mit der Injek-tionskanüle wieder aus dem approximalen Bereich„herauszuziehen“. Die Spritze wurde dann beim Ent-fernen nach okklusal geschwungen, ebenfalls um einZurückziehen zu verhindern. Überschüssiges Kompo-sit wurde mit einer Sonde und einem Polierer zügigentfernt, und die Randleisten wurden abgerundet. DasKomposit wurde 10 Sekunden lang von okklusal undweitere 10 Sekunden lang mit einer Doppel-Polymeri-sationslampe von bukkal und lingual polymerisiert.

Anschließend wurde die Matrize entfernt, und derInterproximator wurde aufgetrennt und nach lateralentnommen. Die Vorpolitur wurde mit grobem Bims-stein und einem Gummipoliernapf vorgenommen,und die abschließende Formgebung und Politur er-folgte mit verschiedenen Ausarbeitungs- und Polier-scheiben (Sof-LexTM Extra Thin, 3M ESPE). Die Schluss-politur wurde mit einem neuen Jazz Polisher (SSWhite) durchgeführt. Nach Abschluss der Prozedur war die Patientin, diedas gesamte Geschehen selbst am Bildschirm hatteverfolgen können, begeistert und merkte an, dass dieFüllung natürlicher aussähe als einige ihrer vorhan-denen Keramikkronen (Abb. 9 und 10)._

Abb. 19 und 20_ Ivorine-

Demonstration, Fall II

Inkrementelle Vorgehensweise mit

Keil und Metallmatrize.

Abb. 21 und 24_ Resultate

21, 22_Normal- und Nahaufnahme

einer typischen inkrementellen

Klasse II-Füllung mit Metallmatrize:

Überschüssiges fließfähiges Kompo-

sit (grün) mit stärkerer Polymerisa-

tionskontraktion, einem Saum

zwischen fließfähigem und pastösem

Komposit, ungleichmäßige Ausarbei-

tung und Polymerisationsproblemen

am Gingivarand (ein Verblasen des

Komposits würde es über die Präpa-

rationsgrenze treiben).

23, 24_Normal- und Nahaufnahme

einer nahtlosen, glatten Füllung aus

hauptsächlich pastösem Komposit

mit Bioclear-Matrize in Einschicht-

Injektionstechnik.

Abb. 21 Abb. 23

Abb. 19a Abb. 19b Abb. 20a Abb. 20b

cosmeticdentistry

_Autor

David J. Clark, DDSGründer derAcademy of Microscope Enhanced DentistryFort Wayne, Indiana Ausbildungsleiter imNewport Coast Oral Facial InstituteNewport Beach, California E-Mail:[email protected]

Abb. 22 Abb. 24

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I Fachbeitrag _ Komposit-Restaurationen

_Der 32-jährige Patient kaute in seiner Jugend Fin-gernägel. Folge dieses Verhaltens war eine abra-dierte, im Verlauf konkav sich einziehende Inzisal-kante an Zahn 11 (Abb. 1). Im Zuge der allgemeinenund speziellen Anamnese wurde neben einem Funk-tionsminicheck eine Analyse der durch die Abrasionmöglichen, erweiterten Bewegungsrichtungen desUnterkiefers vorgenommen. Um sich als Behandlerein Bild über die parafunktionellen Bewegungsrich-tungen zu machen, wurde der Patient gebeten, dieehemaligen Bewegungsmuster nachzuahmen. DerPatient konnte ohne Mühe eine Position einnehmen,in der ein maximaler Kontakt zwischen Ober- undUnterkieferzähnen in lateroprotrusiver Lage des

Unterkiefers vorhanden war. Er gab jedoch an, dass erseine Angewohnheit von früher aufgegeben hätte.Diese Aussage lässt darauf schließen, dass dieseUnterkieferbewegungen noch im neuromuskulärenRegelkreis verankert sind und vom Patienten unbe-wusst eingenommen werden könnten. Bei Bewusst-sein über die Bewegungsabläufe greift durch denWillen ein Kontrollmechanismus ein, der aufgrunddes Wissens um die Konsequenzen diese Zahnbewe-gungen vermeiden lässt (Schutzhaltung). Vor einer Behandlung wurden innerhalb der speziel-len Anamnese auch Analysen unter Zuhilfenahme ei-nes Funktionsstaus vorgenommen. Abrasionen anden Zähnen des Patienten geben klinische Hinweise

cosmeticdentistry 2_2010

Inaktives Habit Inzisaler Substanzverlust eines 33-jährigen Patienten durch Onychophagie (Fingernägelkauen) in der Jugend

Autor_Ulf Krueger-Janson

Abb. 1 Abb. 2

Abb. 3 Abb. 4

Abb. 1_ Ausgangsbefund mit sichtbarer Reduktion der Schneidekante des rechten zentralen Inzisiven, Zahn 11. Abb. 2_ In direktem Vergleich wurde die Veränderung

schematisch durch den rekonstruktiven Aufbau auf das Bild projiziert, um den zu erwartenden Wiederaufbau planerisch oder im Beratungsmodus für den Patienten zu nutzen.

Abb. 3_ Patient im Schlussbiss bei maximaler Interkuspidation. Die lateralen Inzisivi weisen leichte Abrasionen auf. Abb. 4_ Patient in Lateroprotrusion, es besteht eine maxi-

male inzisale Kontaktbeziehung zwischen Zahn 11 und den Zähnen 41/31. Daraus folgernd haben der obere Inzisivus und die unteren Inzisivi Zahnhartsubstanz verloren.

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I Fachbeitrag _ Komposit-Restaurationen

cosmeticdentistry 2_2010

auf eine Störung. Mittels Diagnostik im Bereich deskraniomandibulären Systems ist in der Folge abzu-klären, welche Ursachen die Abrasionen haben.Schmerzhafte, funktionelle Störungen dieser Artkonnten bei dem Patienten nicht bestimmt werden,sodass davon ausgegangen werden konnte, dass essich um ein ins Bewegungsmuster internalisiertesund toleriertes Habit handelte. Nach der offiziellen Befundaufnahme erfolgte eineBestandsaufnahme (Abb. 7–10). Ein ästhetisch unzu-friedenstellender Zustand wird dabei zunächst ana-lysiert, das heißt, optisch aus verschiedenen Rich-tungen betrachtet. Beachtet und dokumentiert wer-den sollte dabei (in Situationsmodellen) insbeson-dere die Stellung der Frontzähne, um die Form, derursprünglichen Zahnstellung gemäß, wieder aufzu-bauen. So ist eine morphologisch anatomische Re-

konstruktion möglich. Eine zusätzliche Betrachtungdes Defektes von inzisal ist ebenfalls vorteilhaft, daanhand dessen die Dimensionen der inzisalen Breite(von vestibulär nach palatinal) des Zahnes 11 er-mittelt werden. Diese geben Auskunft über die zurVerfügung stehende Schichtdicke für die spätereKompositrestauration. Anatomische Oberflächen-strukturen des inzisalen Bereiches mit korrekterWiedergabe der natürlichen Flächen und Konturenerzeugen wie die labialen Flächenanteile ein lebendi-ges Spiel der Lichtreflektionsareale, welche dann einesolche Restauration „unsichtbar“ erscheinen lassen.Die Farbwerte der Nachbarzähne werden mit der deszu rekonstruierenden Zahnes verglichen, um eine In-tegration ins dentale Umfeld zu sichern. Unter-schiedliche Blickwinkel und verschiedene Lichtquel-len, wie das reine Tageslicht oder die Betrachtung der

Abb. 5 Abb. 6

Abb. 7 Abb.8 Abb.9

Abb. 10 Abb.11 Abb.12 Abb.13

Abb. 7–9_ Die Ausgangslage mit dem konkav verlaufenden Substanzverlust an Zahn 11 aus verschiedenen Blickrichtungen. Zahn 11 erscheint heller als die Nachbarzähne.

Abb. 10_ Anhand des inzisalen Blickwinkels lässt sich der weitere palatinale Verlauf des Defektes gut bewerten. Abb. 11_ In der protrusiven Position des Unterkiefers werden die

abradierten Inzisalkanten von den Zähnen 31 und 41 begutachtet. Im Rahmen der Farbbestimmung wurden zwei opake Dentinfarben (OD und 0M aus dem Venus Diamond Kom-

positsystem, Heraeus Kulzer GmbH) auf die Unterkieferfrontzähne aufgebracht, um eine passende Farbe auswählen zu können. Die etwas dunkler erscheinende Farbprobe OD auf

der vom Betrachter aus gesehenen linken Seite wurde ausgewählt. Die Farbe OM erscheint etwas heller und leuchtender. Abb. 12_ Zur Anfertigung des Mock-up wird die erste

Schicht auf die Inzisalkante aufgebracht … Abb. 13_ … und spiegelbildlich nach Vorlage des Nachbarzahnes idealisierend aufgebaut.

Abb. 5_ Die gleiche Position der Zähne in einem anderen Blickwinkel fotografiert, verdeutlicht die verschachtelte und nach Abrasion exakte Kontaktbeziehung zwischen den

Antagonisten. Abb. 6_ Unterkiefer in Retrusion. Durch die parafunktionellen Bewegungsabläufe wurden an den beteiligten Front- und Eckzähnen Schäden an den Inzisalkanten

verursacht.

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Fachbeitrag _ Komposit-Restaurationen I

cosmeticdentistry 2_2010

Zähne ohne OP-Leuchte, geben Auskunft über ab-wechselnde Farbwerte eines Frontzahnbogens. Soll-ten diese zu unterschiedlich sein, kann ein Bleachingvon einzelnen Zähnen zu einem einheitlichen Farb-verlauf verhelfen. Diese Option sollte einem Patien-ten vor Behandlungsbeginn nach Aufklärung zurWahl angeboten werden. Bei stark unterschiedlichenFarben der Frontzähne erleichtert ein Bleaching dieAnfertigung einer farblich passenden Komposit-restauration erheblich. Während der Behandlung dehydrieren Zähne, ihreFarbwerte entsprechen dann nicht mehr dem Origi-nal, sie werden erheblich heller. Deshalb wird dieFarbe für den zu rekonstruierenden Zahn bereits vorder Behandlung ausgesucht, insbesondere bei derArbeit unter Kofferdam. Zur Auswahl der Farbe emp-fehlen sich Farbskalen oder Farbbestimmungsgeräte.Es reicht aber auch, Proben einer Farbe eines Kompo-sit auf den nicht geätzten, nicht trockenen Nachbar-zahn zu applizieren und auszuhärten. Die Probe verbindet sich nicht mit dem Schmelz, ihre Farbaus-prägung nach Polymerisation kann mit dem Zahn la-teral davon verglichen und danach abgesprengt wer-

den. Bei diesem Patienten wurde die Farbprobe aufdie Unterkieferfrontzähne aufgebracht (Abb. 11). Zurzusätzlichen Farbkontrolle kann ein Mock-up dienen(Abb. 12). Dieses stellt als vorbereitende Maßnahmefür die Füllungstherapie das Mittel der Wahl dar. Da-bei wird Komposit auf den unbehandelten Schmelzappliziert (Abb.13). Dazu modelliert man die palati-nal-inzisalen Konturen des Zahnes aus, die Inzisal-kante wird nach Vorgabe des Nachbarzahnes sym-metrisch und scheinbar anatomisch spiegelbildlichidealisiert. Bevor die letzte aufgebrachte Schichtausgehärtet wird, wird der Patient aufgefordert, denUnterkiefer zu protrudieren, um dabei das nochnicht ausgehärtete Komposit auszuformen (Abb. 14und 15).Solche vorbereitenden Maßnahmen vereinfachendas weitere Vorgehen. Die provisorische Anfertigungdes Frontzahnaufbaues kann zur Prognose in der be-ratenden Sitzung erfolgen, sie ist gut geeignet, umdem visuell orientierten Patienten eine Vorstellungdes zu erwartenden Ergebnisses zu vermitteln. Damitdiese erarbeitete Form in einer weiteren Sitzung re-produzierbar ist, wird das Mock-up mit einem Silikon

Abb. 14 Abb. 15

Abb. 14_ Das Komposit wurde der Länge von Zahn 21 angepasst. Eine erste Überprüfung der Grundfarbe wird vorgenommen. Abb. 15_ Um Störkontakte bei der Protrusionsbe-

wegung des Unterkiefers in Kontakt mit der folgenden definitiven Versorgung zu vermeiden, wurde der Patient gebeten, den Unterkiefer unter Zahnkontakt vorsichtig nach ventral

zu bewegen. Die letzte Schicht des Materials wurde bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit Licht gehärtet und kann noch der Situation durch Verformung angepasst werden. Erst

in der maximalen Vorschub-Position des Unterkiefers wird das Material polymerisiert. Durch diese Maßnahme wird die spätere Bearbeitung erheblich vereinfacht.

Abb. 16 Abb. 17

Abb. 16 und 17_ Das Mock-up wird von palatinal mit einem Silikon abgeformt, ein Silikonschlüssel entsteht. Es sollte darauf geachtet werden, das Material nicht über die inzisale

Zahnfläche hinauszudrücken, damit später ein leichteres Einbringen und Bearbeiten von Komposit auf dem Silikonwall ermöglicht wird. Der Schlüssel steht im weiteren Behand-

lungsverlauf als offene Verschalung zur Verfügung.

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I Fachbeitrag _ Komposit-Restaurationen

cosmeticdentistry 2_2010

in Form eines Silikonschlüssels abgeformt. Diese Ab-formung sollte die Inzisalkanten nicht verdecken, da-mit zum Zeitpunkt des therapeutischen Vorgehensvon vestibulär auf den Silikonwall aufgeschichtetwerden kann (Abb. 16 und 17). Der Silikonwall wird inder Praxis mit den diagnostischen Unterlagen des Pa-tienten archiviert und steht bei Bedarf zur Verfügung(Abb. 18). Der weitere Ablauf entspricht den üblichenVorgehensweisen. Der Defektbereich wird so präpa-riert, dass ein fließender Übergang (Abb. 19) der Kom-positrestauration zum Restzahn ermöglicht wird.Der Schmelz der Nachbarzähne wird mittels Teflon-band vor den Einflüssen der konditionierenden Maß-nahmen mit Phosphorsäure geschützt (Abb. 20).Nach dem Ätzvorgang (Abb. 21) wird der Bereich miteinem mit iBOND Total Etch (Heraeus Kulzer GmbH)benetzten Applitip konditioniert (Abb. 22). Nach Aus-härtung wird der Silikonschlüssel von der palatinalenSeite an die Zahnflächen angedrückt und in Position

gehalten. Sind bereits bei der Herstellung eines sol-chen Silikonschlüssels Zahnimpressionen des UK zurPositionsstabilisierung in den Schlüssel eingearbei-tet worden, wird der Patient gebeten, durch leichtesSchließen und Druck auf den Silikonwall diesen in op-timaler Position zu fixieren. Herstellung: Der Patientbekommt während der Anfertigung eines Silikon-walls eine Watterolle zwischen die Stützzonen rechtsund links gelegt und muss leicht zubeißen. Dadurchbleibt der Biss gesperrt und der Silikonschlüssel ver-fügt über Zahnimpressionen aus dem Gegenkiefer.Mit der Farbe Venus Diamond OD (Heraeus KulzerGmbH) wird der erste Schichtauftrag vorgenommen(Abb. 23). Das Material wird in kleinen Portionen miteinem Heidemannspatel auf dem Silikonwall an diepalatinale Wand aufgebracht und nach inzisal aufdem Wall ausgestrichen. Alternativ dazu kann schonauf den Silikonwall eine dünne Schicht Kompositaufgetragen und diese zusammen mit dem Schlüssel

Abb. 18 Abb. 19 Abb. 20 Abb. 21

Abb. 18_ Der Silikonschlüssel mit Abformung der palatinalen Struktur steht zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung. Überkonturierungen der vestibulären Inzisalfläche werden im

Silikon mit dem Skalpell reduziert. Ein präzises Arbeitsinstrument mit scharfer inzisaler Begrenzung im Silikonschlüssel hilft bei dem Schichtvorgang. Abb. 19_ Die Kavitäten-

ränder/Frakturränder werden mit einer Abschrägung im Schmelz von ca. 30 Grad versehen, grobe Unebenheiten auf der Inzisalfläche werden eingeebnet. Abb. 20_ Die Nachbar-

strukturen werden vor der Konditionierung des Schmelzes mit Phosphorsäure mittels Teflonband vor jeglichen schädlichen Einflüssen geschützt. Abb. 21_ Die gesamte Inzisal-

fläche des zu versorgenden Zahnes wird mit Ätzgel benetzt.

Abb. 22 Abb. 23 Abb. 24 Abb. 25

Abb. 22_ Bonding wird auf die geätzte Fläche aufgetragen. Abb. 23_ Der Silikonschlüssel wird von palatinal gegen die Zahnreihe gedrückt und mit der ersten Materialkomponente

Venus Diamond (Farbe OD) beschickt. Das Komposit wird mit leichtem Druck und schwingenden Bewegungen mit dem Heidemannspatel auf den Schlüssel aufgebracht und ver-

teilt (Thixotropie). Diese Applikationstechnik gewährleistet eine blasenfreie Adaption des Komposits sowohl auf den Silikonschlüssel als auch auf die Zahnsubstanz. Abb. 24_ Die

fertiggestellte Wand mit der ersten opaken Farbkomponente stellt als opake Materialkomponente den primären Lichtblock dar. Die im Vorfeld ermittelte Basisform des Zahnes

steht nun für die weitere Bearbeitung zur Verfügung. Abb. 25_ Der inzisale Bereich wird nahezu vollständig (zu 70%) im Zuge der weiteren Überschichtung aufgebaut. Nach

vestibulär wird für die nächste Überschichtung Platz gelassen.

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36 I

I Fachbeitrag _ Komposit-Restaurationen

in beschriebener Art gegen die palatinalen Struktu-ren gedrückt werden. Die opake Farbkomponente OD(Opaque Dark) vermittelte in diesem Fall eine adä-quate farbliche Anpassung an die natürliche Farbedes Restzahnes. Bei der vorausgegangenen Farbana-lyse wurden keine transparenten Anteile im inzisalenBereich entdeckt. Auf der Zahnoberfläche befandensich eher helle, dominant weißliche Schmelzanteile.Um eine Adaption an dieses Farbspiel zu gewährleis-ten, sollten hier keine transparenten Areale ge-schichtet werden, denn diese könnten das Ergebnisdurch ein gräuliches Aussehen beeinträchtigen(Transparente Bereiche reflektieren das Licht nicht sostark und wirken aus diesem Grund häufig grau).Durch die geringe Schichtdicke wirkt nach Abnahmedes Schlüssels (Abb. 24) das Material dennoch ge-ringfügig transparent. Diese Wand wird als fixiertesFormteil für die weiteren Überschichtungen genutzt.Dessen Stabilität ermöglicht dem Behandler einepräzise Arbeitsweise.Um eine optimale Farbanpassung zu gewährleisten,wird die bereits applizierte Schicht mit dem gleichenMaterial weiter beschichtet (Abb. 25). Aufgrund der

erhöhten Schichtdicke ist eine deutliche Zunahmeder Opazität zu erkennen. Die spezielle Füllkörper-technologie des Materials von Venus Diamond be-wirkt im Zuge der Farbanpassung den sogenanntenChamäleon-Effekt, daher kann als weitere Schichtdie Farbe A2 verwendet werden (Abb. 26). Diesekönnte auch als finale Schicht verwendet werden, daan dieser Stelle bereits eine ideale Farbanpassung da-mit erreicht wurde. In diesem Fall jedoch sollte durcheine zusätzliche Verwendung der Bleachingfarbe BL (Abb. 27) ein lebendigeres Erscheinungsbild derRestauration erreicht werden. Es galt, die hellenschleierartigen Verläufe in den natürlichen, obereninzisalen Schmelzarealen zu imitieren. Der inzisaleBereich wurde bewusst etwas überkonturiert (Abb. 28), um bei der Ausarbeitung den Verlauf derSchneidekante besser gestalten zu können. Dieseshat sich bestens bewährt, da dadurch verschiedeneästhetische Varianten ausprobiert werden und derVerlauf dem gesamten ästhetischen Erscheinungs-bild optimal angepasst werden konnte. Der Aufbau wurde in einer Qualität geschichtet, so-dass die vestibuläre Fläche nahezu dem definitiven

cosmeticdentistry 2_2010

Abb. 26_ Die Farbe A2 von Venus Diamond wurde in einer Mamelon-artigen Struktur aufgetragen, um (Abb. 27) Platz für die Schicht mit der Farbe BL zu belassen. Die Aufschich-

tung von der Farbe BL schuf einen unsichtbaren Übergang zum restlichen Schmelz. Abb. 28_ Die in der Länge etwas voluminöser wirkende Schichtung des Zahnes 11 fällt im

Vergleich zum Nachbarzahn deutlich auf.

Abb. 29_ Die ausgearbeiteten Zahnflächen mit Weiterführung der Reflektions-/Lichtleisten des Zahnes bis in die Kompositrestauration. Natürliche Formaspekte wurden berück -

sichtigt und die Inzisalkante wurde nach ästhetischen und funktionellen Kriterien gestaltet. Die Oberfläche der Zähne ist bereits vorpoliert. Abb. 30_ Bei der Betrachtung aus

einem anderen Blickwinkel verlaufen die Inzisalkanten harmonisch, sie sind in ihren markanten Merkmalen denen des Nachbarzahnes nachempfunden.

Abb. 26 Abb. 27 Abb. 28

Abb. 29 Abb. 30

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I 37

Fachbeitrag _ Komposit-Restaurationen I

cosmeticdentistry 2_2010

Erscheinungsbild des Zahnes entspricht. Wenn füreine homogene Oberfläche das Komposit bereits glattund blasenfrei ausgestrichen wurde, wird die nach-folgende Ausarbeitung und Politur um ein Vielfachesvereinfacht. Das universelle, zweistufige Diamantpo-liersystem Venus Supra (Heraeus Kulzer GmbH) bietetideale Voraussetzungen, um zu einem hoch ästheti-schen Ergebnis zu gelangen. Mit dem groben rosafar-benen Vorpolierer können die Rautiefen eingeebnetund die Übergänge zur Zahnhartsubstanz fein undauslaufend bearbeitet werden. Formaspekte könnenebenso berücksichtigt werden, denn mit dem Polier-gummi ist je nach Erhöhung des Auflagedruckes auchein stärkerer Materialabtrag möglich. Der feste undlanglebige, flammenförmige Polierer hat noch stär-kere Abrasionseigenschaften. Die Laufrichtung wirdzur Bearbeitung so eingestellt, dass die Rotation vomFüllmaterial weg zur Zahnhartsubstanz den Material-abtrag ermöglicht. Dadurch sind sehr dünn auslau-fende Übergänge möglich. Die zweite Systemkompo-nente, ein grauer Polierer, ermöglicht einen sehr fei-nen Glanz auf der Oberfläche und dient als finales Instrument zur Herstellung von Hochglanz. Bei der Anfertigung von Kompositrestaurationen imFrontzahnbereich sind neben der Verwendung mo-derner Materialien mit ihren materialtechnischenVorzügen, welche eine hervorragende stabile und da-

bei hoch ästhetische Rekonstruktion ermöglichen,grundlegende anamnestische Befundungen not-wendig. Die Schadensursache der zu rekonstruieren-den Bereiche muss bewertet und untersucht werden,um Wiederholungen einer für die Zähne degenerati-ven Entwicklung auszuschließen. Sollten diese durchfunktionelle Störungen verursacht worden sein, wirddie Restauration eines Defektes bei Missachtung derUrsachen abradieren oder frakturieren. Eine Funk-tionsanalyse und eine mögliche erforderliche Thera-pie zur Re-Programmierung des stomatognathenSys tems ist vor jeglicher funktioneller Rekonstruk-tion angezeigt. Bei zusätzlicher Verwendung von densich aktuell auf dem Markt befindenden, hoch ent-wickelten und hinreichend erforschten Konditionie-rungsmaterialien (wie iBOND Total Etch) und Kom-positmaterialien (wie Venus Diamond), die nebenhoch ästhetischen Eigenschaften über ausgezeich-nete Ergebnisse in den Bereichen Stabilität und Elastizität verfügen, ist ein langfristiger Erfolg gar-antiert.Restaurative Erfolge sind heute mit einem Materialwie Venus Diamond, einem neuen universellenNano-Hybrid Komposit, welches einen niedrigenSchrumpf und hohe Festigkeit aufweist, und durchdessen chamäleonartiger Farbanpassung mit nurzwei Schichten möglich._

Abb. 31_ In der Schlussbissstellung erscheint die Restauration im Vergleich zu den restlichen Zähnen farblich integriert. Zahnbreite und Zahnlänge wurden physiologisch propor-

tioniert. Abb. 32_ Bei Betrachtung aus der frontalen Perspektive erscheint ein harmonischer Zahnbogen.

Abb. 33 Abb. 34 Abb. 35

Abb. 33_ Ausreichend Platz konnte geschaffen werden, um eine ungestörte harmonische Bewegung des Unterkiefers nach ventral (Protrusion) zu ermöglichen. Die inzisalen

Kontakte wurden so beschliffen, dass eine balancierte und ausgeglichene Kontaktpunktsituation der beiden Inzisiven mit den Antagonisten des Unterkiefers ermöglicht wurde.

Abb. 34_ Bei der Ansicht von inzisal werden die in der protrusiven Bewegung erzeugten Kontaktbereiche von Zahn 11 sichtbar. Nach anschließender Ausarbeitung und Politur

wurden diese weiter eingeebnet. Abb. 35_ Bei der lateroprotrusiven Bewegung gleitet die neu aufgebaute Inzisalkante des Zahnes 11 ohne Störkontakte mit den Antagonisten.

Abb. 31 Abb. 32

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Orthos

Mit der HarmonieSchiene Zahnfehlstellungen korrigieren

Dank Einfachheit des Systems ist Schienentherapie für allgemeine Zahn-arztpraxen interessant Sie ist durchsichtig, unauffällig und stört Patienten nicht im Alltag – die Har-monieSchiene der Firma Orthos. Sie wurde speziell für allgemeine Zahn-arztpraxen zur Behebung von Engständen, Rotationen und Lücken im sicht-baren Bereich entwickelt. Korrekturen solcher Zahnfehlstellungen liegen vollim Trend und immer mehr allgemeine Zahnarztpraxen arbeiten mit diesem

System. Vor Kurzem verließ die 10.000. Harmo-nieSchiene das Labor. Im Fokus der

Schienentherapie stehen ästhetischeKorrekturen leichter bis mittel-

schwerer Fehlstellungen in derFront. Mittels individuell gefertig-ter Schienen, die der Patient denganzen Tag – außer bei Mahlzei-

ten und zur Zahnpflege – trägt, er-reichen Behandler die gewünschte

Zahnstellung. Dazu benötigen Patien-ten im Schnitt drei bis sechs Schienen.

Die erste Schiene tragen sie drei Wochen, alle nachfolgenden zwei Wochen.Hergestellt werden die Therapieschienen im deutschen Fachlabor Orthos,das eine zeitnahe Anfertigung garantiert. Dank einer eigenen auf die Harmo-nieSchiene spezialisierte Fachabteilung werden behandelnde Zahnärztepersönlich betreut und erhalten eine individuelle Fallplanung sowie Bera-tungen während der gesamten Behandlungsphase. Aktuelle Informationen zu den Fortbildungsveranstaltungen finden Sie im Inter-net unter www.orthos.de

Orthos

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38 I

I News _ Produktinformation

cosmeticdentistry 2_2010 Die Beiträge in dieser Rubrik basieren auf den Angaben der Hersteller und spiegeln nicht immer die Meinung der Redaktion wider.

Marktinformation

Die HarmonieSchiene® fällt nicht auf, links ohne, rechts mit Schiene.

American Dental Systems

Zeit für eine neue Matrizen-Generation?

Die Wiederherstellung interproximaler Bereichestellt den Zahnarzt vor eine ästhetische Herausfor-derung, vor allem was die Kontaktpunkte, Konturen,Ränder und die interdentalen Zwischenräumen be-trifft. Dr. David Clark hat mit seiner Innovation eineideale Lösung gefunden: Das Bioclear-Matrizen-System ersetzt auf höchstem Niveau Metall-Matri-zen und -Keile und ist speziell für die restaurativeZahnheilkunde konzipiert. Das Bioclear-Matrizen-

System formt bionische Restaurationen, indem esdie natürliche Zahnstruktur nachahmt. Durch dieseForm ist die Matrize weitaus leichter zu platzieren,sie sitzt fest und bietet Raum für eine effektive Res -tauration. Durch ihre transparente Beschaffenheitist ein präziser Aufbau gewährleistet und die Poly-merisation erfolgt lückenlos und schnell. Es bestehtkaum Risiko für ästhetische Fehler beim Aufbau, dader Zahn jederzeit in seiner ganzen Struktur sichtbarist. Unter Verwendung der dazugehörigen Interpro-ximatoren werden die Zähne wirkungsvoll separiertund es entstehen enge, glatte und natürlich kontu-rierte interproximale Kontakte. Die Matrizen ermög-

lichen eine minimaltraumatische und minimalin-vasive Restauration unter höchstem ästhetischen Anspruch. Es gibt drei verschiedene Matrizen-Sys-teme für die Bereiche Posterior, Anterior und den Diastema-Verschluss.

American Dental Systems GmbH

Johann-Sebastian-Bach-Str. 42

85591 Vaterstetten

Tel.: 0 81 06/300-300

Fax: 0 81 06/300-310

E-Mail: [email protected]

www.ADSystems.de

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www.zwp-online.info

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I 39

News _ Produktinformation I

cosmeticdentistry 2_2010Die Beiträge in dieser Rubrik basieren auf den Angaben der Hersteller und spiegeln nicht immer die Meinung der Redaktion wider.

SHOFU

HiLite: einfachesBleaching-System mit starkerWirkung

Das dual aktivierte Bleaching-System für vitale und devitale Zähne ist ein Fort-schritt in der ästhetischen Zahnheilkunde. In Fällen von punktuellem Aufhel-len oder Vorbehandlung von dunklen Tetrazyklin-Bändern zwecks Farbanglei-chung wirkt HiLite in Verbindung mit einer Polymerisationslampe innerhalbvon 8 bis 10 Minuten.

Vorteile• Einfache Handhabung• Aufhellungen von bis zu zwei Farbhelligkeitsstufen sind in nur einer Sitzung

möglich• Keine weiteren kostspieligen und nutzerunfreundlichen Geräte zur Anwen-

dung nötig• mehr als 15 Jahre klinische Erfahrung und zufriedene Patienten• 140 bis 160 Anwendungen pro Set

Schnell, effektiv und vielseitigHiLite bietet Ihnen die Kontrolle und Vielseitigkeit, die Sie sich als Zahnarztwünschen, denn Zahnaufhellung gehört in die Hände der professionellenPraktiker.Meistens erreichen Sie bereits mit einer Anwendung eine Aufhellung von biszu zwei Farbhelligkeitstufen. Ob Sie lichtaktivieren oder HiLite chemisch wir-ken lassen, ob Sie einzelne Stellen oder mehrere Zähne im Unter- oder Ober-kiefer bleichen, Sie können jede Aufgabe erfüllen – schnell und effektiv!In nur einer Sitzung und wenigen Minuten Anwendungszeit erzielen Sie so einErgebnis, das Ihre Patienten zufriedenstellt. Und zufriedene Patienten sindmotiviert, auch weiterführende Maßnahmen der ästhetischen Zahnheilkundein Anspruch zu nehmen und Sie als Zahnarzt weiterzuempfehlen.Bereichern Sie mit HiLite das Angebot Ihrer Praxis und entscheiden Sie sichheute für das erfolgreiche System mit mehr als 15 Jahren klinischer Erfahrung.

SHOFU Dental GmbH

Am Brüll 17

40878 Ratingen

E-Mail: [email protected]

www.shofu.de

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Degradable Solutions

Im Defekt aushär-tende Knochen-aufbaumaterialien

easy-graft® und easy-graft®CRYSTAL sind synthe-tische Knochenaufbaumaterialien, welche direktaus der Spritze in den Defekt ein-gebracht werden. Die formbareMasse kann im Defekt modelliertwerden. In Kontakt mit Blut härtetdas Material innerhalb von Minu-ten zu einem porösen, defektana-logen Formkörper. Auf ein Abde-cken mit einer Membran kann invielen Fällen verzichtet werden,was Zeit und Kosten spart. Dasklassische easy-graft® bestehtzum Großteil aus �-Trikalzium-phosphat (�-TCP), es wird im Kör-per vollständig resorbiert unddurch Knochen ersetzt. Im Gegen-satz dazu baut sich easy-graft®CRYSTAL nur parziell ab. Esbesteht aus beschichtetem, bi-

phasischem Kalziumphosphat (einGemisch aus 40% �-TCP und 60%Hydroxylapatit). Der Hydroxylapatit-

Anteil verbleibt integriert im Knochen für einenachhaltige Volumenstabilität. Die easy-graft®

Produkte, ob aus �-TCP oder biphasischem Kalzi-umphosphat, kombinieren bewährte Knochenauf-baumaterialien mit dem einmaligen Handlingvor-

teil – modellierbar aus der Spritze, aushärten imDefekt.

Degradable Solutions AG

Wagistr. 23

8952 Schlieren, Schweiz

E-Mail: [email protected]

www.degradable.chy

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40 I

I News _ Produktinformation

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DeltaMed

Easywhite Ready: Intro Kit für einen Patienten

Mit dem neuen Easywhite Ready Intro Kit für die Behandlung von einem Patienten erweitert die DeltaMed GmbH ihre Easywhite-Produktlinie.Das Unternehmen setzt damit die kompromisslose Ausrichtung auf die Bedürfnisse seiner Kunden konsequent fort. Das Easywhite Ready Intro Kit ist beispielsweise ideal geeignet für Praxen, dienur eine geringe Anzahl von Bleachingpatienten aufweisen. Auch für „Blea-ching-Einsteiger“ bietet das neue Intro Kit die optimale Möglichkeit, kosten-günstig und effizient die ästhetische Zahnaufhellung in das Prophylaxekon-zept der Praxis zu integrieren.

Mit 2,5g Easywhite Ready Bleichgel und 1,5g Easydam Zahnfleischschutzsind im Set alle Materialien in ausreichender Menge für die Behandlung voneinem Patienten enthalten. Die nur im Direktvertrieb erhältlichen Easywhite-Produkte erfordern zudemdurch die schnelle Lieferung innerhalb von 24 Stunden keine teure Bevorra-tung in der Praxis.Wie gehabt bleibt das bewährte Easywhite Ready Starter Kit für vier Patientenerhältlich, welches sich hervorragend für Behandler mit regelmäßiger Patien-tenfrequenz eignet. Das bewährte Easywhite-System bietet ein umfassendes Programm an Zahn-aufhellungsmaterialien. Durch In-Office-Produkte in zwei Darreichungsfor-men, Home-Bleaching in drei unterschiedlichen Konzentrationen, lichthär-tenden Zahnfleischschutz und Desensitizer lässt sich mit Easywhite der ge-samte Behandlungsprozess sicher und einfach aus einer Hand abdecken.Beratung und Bestellung sind unter der Hotline 0 60 31/72 83-28 sowie im Onlineshop unter www.deltamed.de möglich.

DeltaMed GmbH

Tel.: 0 60 31/72 83-0

Fax: 0 60 31/72 83-29

www.deltamed.de

VOCO

Perfect Bleach Office – Das neueKomplettset zum Office-Bleachen

Das ästhetische Erscheinungsbild der Zähne ge-winnt für immer mehr Menschen an Bedeutung.Verfärbungen der Zähne beeinträchtigen nicht nurdas Aussehen, sondern haben Einfluss auf den ge-samten Eindruck und wecken beim Patienten denWunsch nach einer geeig-neten Behandlung. VOCObietet mit Perfect BleachOffice nun auch eine be-sonders effektive Varianteder bewährten Perfect-Bleach-Produktpalette an.Damit gelingt eine zeit-gemäße Zahnaufhellung in der Praxis, die selbst höchsten Ästhetikansprü-chen gerecht wird. Dasneue Komplettset ermög-licht das Office-Bleachenbei bis zu fünf Patienten. Obeinzelne oder mehrere ver-färbte Zähne, mit PerfectBleach Office gelingt dasBleichen innerhalb nur einer Sitzung. Mit demBleichgel, das eine echte 27%ige Wasserstoff-peroxid-Konzentration aufweist, gelingt dieebenso schnelle wie sichere und dauerhafte Auf-

hellung von Verfärbungen. Perfect Bleach Officesorgt für eine gründliche Oxidation der eingelager-ten Farbstoffe, ohne dabei Zahnhartsubstanz odervorhandene Restaurationen anzugreifen. Darüberhinaus lässt sich Perfect Bleach Office mittels spe-zieller Applikationskanülen auch für das interneBleichen verwenden.

Effizienz und Sicherheit mit QuickMix-Spritzeund LC DamPerfect Bleach Office ist ein hochvisköses Gel, dasmit seiner Konsistenz sicheren Halt auf der Zahn-

oberfläche garantiert.Die praktische Quick-Mix-Spritze verhindertMischfehler und sorgtdafür, dass nur die je-weils benötigte Mengedes hochkonzentriertenBleichgels aktiviert wirdund zum Einsatz kommt.Im Gegensatz zu anderenOffice-Bleaching-Syste-men entsteht somit bei

der Anwendung von Perfect Bleach Office keineRestmenge, die verworfen werden muss. Ein deut-licher ökonomischer Vorteil für den Zahnarzt. DieEinwirkzeit von Perfect Bleach Office beträgt ledig-

lich 10 Minuten. Einmalauf die Zähne aufgetra-gen, muss das Gelnicht weiter aktiviertwerden. Da hier aufden Einsatz eines Poly-merisationsgerätes odergar einer speziellen Blea-ching-Lampe verzichtet wird, be-steht auch nicht das Risiko von irreversiblen Pul-pairritationen oder Verbrennungen der Gingiva.Weitere Sicherheit bietet der praktische Gingiva-schutz LC Dam, der ebenfalls Bestandteil des Kom-plettsets ist. Mit dem LC Dam erhält die Gingiva ei-nen wirksamen Schutz vor Irritationen, der einfachund schnell herzustellen ist. Das compositeba-sierte Material wird mit der nachlauffreien, nichttropfenden NDT®-Spritze aufgebracht und decktdie Gingiva auch in den Interdentalpapillen optimalab. Anders als bei vielen anderen Präparatenkommt es bei LC Dam während der Lichthärtungnicht zu einer für den Patienten unangenehmen Er-wärmung des Materials. Zudem verrutscht derGingivaschutz während der Behandlung nicht undlässt sich anschließend in einem Stück entfernen.Perfect Bleach Office, das neue Bleichgel zur An-wendung in der Praxis, ist die ideale Ergänzung zurHome-Bleaching-Variante von Perfect Bleach undrundet die zahnärztlichen Serviceleistungen ab.

VOCO GmbH

Postfach 767

27457 Cuxhaven

www.voco.de

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I 41

News _ Produktinformation I

cosmeticdentistry 2_2010

_In der modernen Leistungsgesellschaftder west-lichen Welt ist das Bedürfnis der Menschen nach Vitalität sowie einem jugendlichen und frischenAussehen ein weitverbreitetes gesellschaftlichesPhänomen. Die Ästhetische Medizin ist heute in derLage, diesen Wünschen durch klinisch bewährte Ver-fahren in weiten Teilen zu entsprechen, ohne dabei jedoch den biologischen Alterungsprozess an sichaufhalten zu können. Als besonders minimalinvasivund dennoch effektiv haben sich in den letztenJahren die verschiedenen Unterspritzungstechnikenzur Faltenbehandlung im Gesicht bewährt.Entscheidende Voraussetzung für den Erfolg ist je-doch die fachliche Kompetenz und die Erfahrung desbehandelnden Arztes sowie interdisziplinäre Ko-operation.Mehr als 3.000 Teilnehmer haben in den letztenJahren die Kurse der OEMUS MEDIA AG zum Thema„Unterspritzungstechniken zur Faltenbehandlungim Gesicht“ besucht. Um dieses Fortbildungsange-bot sowohl inhaltlich als auch im Hinblick auf denNutzwert für den Teilnehmer aufzuwerten, werdenjetzt zusätzlich zu den Live-Demonstrationen imRahmen der Kurse die verschiedenen Standardtech-niken auch per Videoclip gezeigt. Dieses Videomate-rial erhält jeder Kursteilnehmer für den Eigenge-brauch in Form einer DVD.

Ab sofort kann diese Demonstrations-DVD auch unabhängig von einer Kursteilnahme zum Preis von50 € zzgl. MwSt. und Versandkosten erworben wer-den.

Hinweis: Die Ausübung von Faltenbehandlungen setzt die entsprechenden medizinischen Qualifikationen voraus._

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Holbeinstr. 29, 04229 LeipzigTel.: 03 41/4 84 74-3 08Fax: 03 41/4 84 74-2 90E-Mail: [email protected]

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_Info

Ab sofort ist eine brandaktuelle DVD zum Thema Unterspritzungstechniken zur Faltenbehandlung im Gesicht zum Preis

von 50 € zzgl. MwSt. und Versandkosten erhältlich. Der renommierte Dermatologe Dr. Andreas Britz demonstriert hier alle

relevanten Techniken der Faltenunterspritzung und Lippenaugmentation mit verschiedenen Materialien in der praktischen

Anwendung.

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Abb. 1a_ Die seitliche Aufnahme

einer 22-jährigen Patientin;

Rückgesicht schräg nach vorne.

Abb. 1b_ Frontale Aufnahme:

Die Aufnahme zeigt die, aufgrund der

Latetognathie, Abweichung nach

rechts. Das Oberlippenrot ist relativ

schwach ausgeprägt.

Abb. 2a–e_ Klinische Situation vor

Behandlungsbeginn.

42 I

I Spezial _ Kieferchirurgie/Kieferorthopädie

_Einleitung

Die kieferorthopädische Behandlungverfolgt in der Regel ästhetische,funktionelle und prophylaktischeZiele, wobei den einzelnen Aspektenim Einzelfall unterschiedliches Ge-wicht zukommt. Wachsende ästheti-sche Ansprüche und eine durch dieMassenmedien vermittelte Kenntnisvon modernen zahnärztlichen Be-handlungsmöglichkeiten haben zueinem zunehmenden Interesse undeiner höheren Bereitschaft Erwach-sener für eine kieferorthopädischeBehandlung geführt. ÄsthetischeKieferorthopädie ist somit in ersterLinie Erwachsenenkieferorthopädie. Als Besonderheit der kieferorthopä-dischen Erwachsenenbehandlung imVergleich zur Therapie von Kindernund Jugendlichen führt die Altersin-volution beim Bindegewebe zur Ab-nahme der Zelldichte, zu einer Ver-dickung der Faserbündel, einer verzö-gerten Fibroblastenproliferation und

einer geringeren Vaskularisierung. Dies sind die Ursa-chen für langsamere Zahnbewegungen und verzö-gerte Gewebe- und Knochenreaktionen. Auch dasfehlende Suturenwachstum, das Alter des Parodonti-ums, spezifische parodontale Befunde und die Atro-phie des Gewebes machen die Behandlung Erwachse-ner besonders anspruchsvoll. Daher ist die ästhetischorientierte Erwachsenenkieferorthopädie in der Re-

gel interdisziplinär ausgerichtet.Okklusion, Funktion und Ästhetikwerden in der modernen Kieferor-thopädie und hier speziell in derkombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgischen Behandlungals gleichwertige Parameter be-trachtet. Dies wurde durch die Op-timierung der diagnostischenMittel sowie die Weiterentwick-lung und zunehmende Erfahrungin der orthopädischen Chirurgieerreicht.Die Behandlung erwachsener Pa-tienten mit Zahnfehlstellungenund Einschränkungen der Kau-funktion gehört heutzutage zuden Standardaufgaben von Kie-ferorthopäden. Wenn die räum-lichen Zuordnungs-Diskrepan-zen von Ober- zu Unterkiefer-zahnbogen stark ausgeprägt undnicht nur dentoalveolär, sondernprimär skelettal bedingt sind,werden die Grenzen einer kon-ventionellen kieferorthopädi-schen Therapie erreicht, sodasseine kombiniert kieferorthopä-disch-chirurgische Therapie fürdie Umstellung der Kieferbasenindiziert ist.In diesem Artikel wird die Mög-lichkeit der Therapie einer skelet-talen Dysgnathie (Klasse III) durch

cosmeticdentistry 2_2010

Änderung der sagittalen Relation durch kieferorthopädisch-chirurgische TherapieAutoren_Prof. Dr. med. dent. Nezar Watted, Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Josip Bill

Abb. 1a Abb. 1b

Abb. 2a

Abb. 2b

Abb. 2c

Abb. 2e

Abb. 2d

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I 43

Spezial _ Kieferchirurgie/Kieferothopädie I

cosmeticdentistry 2_2010

eine kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgi-sche Korrektur abgehandelt.

_Klinische Darstellung

Anamnese und DiagnosePatientin stellte sich im Alter von 21 Jahren auf eigeneVeranlassung vor. Sie klagte über funktionelle sowieästhetische Beeinträchtigungen. Die Patientin hatteim Kindesalter eine kieferorthpädische Behandlung.Die allgemeine Gesundheit ist unauffällig.

Das Fotostat von lateral zeigt ein Rückgesichtschräg nach vorne mit Mittelgesichtshypoplasie –Regio infraorbitale –, eine flache Oberlippe und imVergleich zum Mittelgesicht ein leicht verlängertesUntergesicht – 49 % : 51 % statt 50 % : 50 % –(Tab-belle I, Abb. 1 a, b). Es lagen weiterhin eine Angle Klasse III-Dysgnathie,frontaler und lateraler Kopfbiss rechts, nach labial ge-kippte Oberkieferfront sowie steilstehende Unterkie-ferfront vor (Abb. 2a–e).Die FRS-Analyse (Tabelle I, II) verdeutlicht die starkesagittale und relativ schwache vertikale Dysgnathiesowohl im Weichteilprofil als auch im skelettalen Be-reich. Die Parameter wiesen auf eine mesiobasale Kie-ferrelation und nach anterior abgelaufenes Wachs-tumsmuster hin (Abb. 3).Die Panoramaaufnahme zeigt, dass alle Zähne ange-legt und durchgebrochen sind. Die Zähne 18, 28 und38 sollten fünf Monate vor dem operativen Eingriffextrahiert werden (Abb. 4).

Therapieziele und TherapieplanungDie angestrebten Ziele dieser kieferorthopädischenbzw. kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgi-schen Behandlung sind:_ die Herstellung einer neutralen, stabilen und funk-

tionellen Okklusion bei physiologischer Kondylen-position

_ die Optimierung der Gesichtsästhetik _ die Optimierung der dentalen Ästhetik unter Be-

rücksichtigung der Parodontalverhältnisse_ die Sicherung der Stabilität des erreichten Ergebnisses

_ Erfüllung der Erwartungen bzw. Zu-friedenheit des Patienten

_ als besonderes Behandlungsziel dieVerbesserung der Gesichtsästhetikhauptsächlich in der Sagittalen so-wohl im Bereich des Untergesichtes(Unterkieferregion) als auch im Be-reich des Mittelgesichtes (Hypopla-sie).

Mit alleinigen orthodontischen Maß-nahmen wären die angestrebten Behandlungszielehinsichtlich der Funktion und Ästhetik nicht zu errei-chen gewesen.

Abb. 3_ Die Fernröntgenaufnahme

zeigt die disharmonische Einteilung

in der Vertikalen. Das Untergesicht

zeigt eine Vergrößerung in Relation

zum Obergesicht.

Abb. 4_ Orthopantomogrammauf-

nahme vor Beginn der kieferorthopä-

dischen Behandlung.

Abb. 5a–c_ Situation nach der

orthodontischen Vorbereitung für den

operativen Eingriff.

Abb. 3

Abb. 4 Abb. 5b

Abb. 5a Abb. 5c

Parameter Mittelwert vor Behandlung nach Behandlung

G’-Sn/G’-Me’ 50 % 49 % 50 %

Sn-Me’/G’-Me’ 50 % 51 % 50 %

Sn-Stm/Stm-Me’ 33 % : 67 % 32 % : 68 % 33 % : 67 %

Sn-Li / Li-Me’ 1 : 0,9 1 : 1 1 : 1

Parameter Mittelwert vor Behandlung nach Behandlung

SNA (°) 82° 85° 85°

SNB (°) 80° 86,5° 84,5°

ANB (°) 2° –1,5° ( indl. 4°) 0,5° ( indl. 3,5°)

WITS-Wert (mm) ± 1 mm –4 mm –0 mm

ML-SNL (°) 32° 26,5° 27,5°

NL-SNL (°) 9° 4,5° 4,5°

ML-NL (°) 23° 22° 23°

Gonion-< (°) 130° 128° 130°

SN-Pg (°) 81° 87° 85,5°

PFH/AFH (%) 63 % 69 % 68 %

N-Sna/N-Me (%) 45 % 44 % 44 %

Sna-Me/N-Me (%) 55 % 56 % 56 %

Tabelle I_ Proportionen der Weich-

teilstrukturen vor und nach der Be-

handlung.

Tabelle II_ Durchschnittswerte bzw.

Proportionen skelettaler Strukturen

vor und nach der Behandlung.

H.P. N

SNL

SnaNL

ML

Pg

Me

PFH

AFH

Ba

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44 I

I Spezial _ Kieferchirurgie/Kieferorthopädie

Therapeutisches VorgehenDie Korrektur der angesprochenen Dys-gnathie erfolgte in sechs Phasen:1) Schienentherapie: Zur Ermittlung derphysiologischen Kondylenposition bzw.Zentrik vor der endgültigen Behand-lungsplanung wurde für sechs Wocheneine plane Aufbissschiene im Unterkiefer eingesetzt.Dadurch konnte der Zwangsbiss in seinem ganzenAusmaß dargestellt werden. 2) Orthodontie: Zur Ausformung und Abstimmungder Zahnbögen aufeinander und Dekompensationder skelettalen Dysgnathie (Abb. 6). 3) 4–6 Wochen vor dem operativen Eingriff bis zumoperativen Eingriff „Schienentherapie“ zur Ermittlungder Kondylenzentrik. Ziel ist die Registrierung des Kie-fergelenks in physiologischer Position (Zentrik).

4) Kieferchirurgie zur Korrektur der skelettalenDysgnathie. Nach Modelloperation, Festlegung derVerlagerungsstrecke und Herstellung des Splintesin Zielokklusion wurde die operative Unterkiefer-verlagerung mittels sagittaler Spaltung nach Ob-wegeser-Dal Pont durchgeführt. 5) Orthodontie zur Feineinstellung der Okklusion.

6) Retention: Im Unterkiefer wurde ein 3–3 Retainergeklebt. Als Retentionsgerät wurden Unter- undOberkieferplatten eingesetzt.

Ergebnisse Die Abbildungen 6a–e zeigen die Situation nach Be-handlungsende, eine neutrale Okklusion und korrekteMittellinie mit physiologischer sagittaler und vertika-ler Frontzahnstufe. Die extraoralen Aufnahmen zei-gen eine harmonische Gesichtsdrittelung in der Ver-tikalen und ein harmonisches Profil in der Sagittalen(Abb. 7a und b).Die Überlagerung der Fernröntgenaufnahmen nachder orthodontischen Vorbereitung und nach dem er-folgten chirurgischen Eingriff zeigt die Änderungenund Harmonisierung im skelettalen Bereich, imWeichteilprofil und der Parameter, die infolge der Ver-lagerung des Unterkiefers entstanden (Abb. 8, Tabel-leI II).Das OPG zeigt die Situation nach Ende der Behand-lung (Abb. 9)._

cosmeticdentistry 2_2010

Abb. 6a–e_ Situation zu Behand-

lungsende, es liegt eine neutrale sta-

bile Okklusion mit physiologischer

Frontzahnstufe in der Sagittalen und

Vertikalen vor.

Abb. 7a und b_ Das Behandlungser-

gebnis von extraoral.

Abb. 8_ Die Überlagerung der Fern-

röntgenaufnahme nach der kiefer-

orthopädischen Vorbereitung und

nach Abschluss der Behandlung zeigt

eine harmonische Relation der

skelettalen Strukturen sowohl in der

Sagittalen als auch in der Vertikalen

sowie eine Harmonisierung im

Weichteilprofil zwischen Ober- und

Untergesicht.

Abb. 9_ Orthopantomogramm nach

Abschluss der kieferorthopädischen

Behandlung.

Abb. 6a

Abb. 6d

Abb. 6eAbb. 6c

Abb. 6b

Prof. Dr. med. dent. Nezar WattedWolfgangstraße 1297980 Bad MergantheimE-Mail:[email protected]

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_Kontakt

Abb. 8

Abb. 7a Abb. 7b

Abb. 9

post-Orth., pre-OPpost-OP

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handlungen setzt die entsprechendenmedizinischen Qualifikationen voraus.

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46 I

I Spezial _ Psychologie

cosmeticdentistry 2_2010

Der interessante Patient – Teil II:

Essstörungenals Herausforderung für den ZahnarztAutorin_Dr. Lea Höfel

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I 47cosmeticdentistry 2_2010

_In der Zahnarztpraxiswird das Team berufsbedingttäglich mit Zahnproblemen konfrontiert. Ursachenwie Alter, Mundhygiene, Essgewohnheiten, Vorbe-handlungen etc. führen zu mehr oder weniger star-kem Behandlungsbedarf. Eine Patientengruppe fälltdem erfahrenen Zahnarzt durch eine zusätzliche Ur-sache auf: Probleme bedingt durch Essstörungen.Während die zahnmedizinische Behandlung nochkeine Hürde darstellt, sind Zahnarzt und Team häufigdamit überfordert, der Situation psychologisch kor-rekt auf den Zahn zu fühlen.

_Essstörungen in der Zahnarztpraxis

Essstörungen führen aufgrund von Mangelernäh-rung und des Einflusses von Magensäure auf dieZähne zu vielfältigen Auffälligkeiten wie extreme Abnutzung, Karies, Mundtrockenheit, Schleimhaut-schäden, Mulden- und Randzackenbildung oder Ver-kürzung der Schneidekanten (z.B. Aranha, AC, Edu-ardo CP, Cordás, TA [2008 a], J Contemp Dent Prac: Ea-ting disorders. Part I: Psychiatric Diagnosis and den-tal implications; Aranha, AC, Eduardo CP, Cordás, TA[2008 b], J Contemp Dent Prac: Eating disorders. PartII: Clinical strategies for dental treatment; Studen-Pavlovich D, Elliott MA [2001], Dent Clin North Am:Eating disorders in women's health).Da die Probleme nicht auf normale Ursachen zurück -zuführen sind und auch der weitere Behandlungser-folg stark von dem Essverhalten der Person abhängt,ist es wichtig, den Patienten darauf anzusprechen.Das „WIE“ ist jedoch die Frage, weshalb wir vorab aufdie relevanten Formen und Ursachen von Essstörun-gen eingehen, um einen besseren Einblick in die Pro-blematik zu bekommen.

_Formen

Angaben zur Häufigkeit von Essstörungen schwan-ken. Der normale Umgang mit Nahrung fällt vor allemFrauen schwer. Jede zweite Frau hat ein angespann-tes Verhältnis zum Essen und beschäftigt sich täglichmit Kalorien, Aussehen oder dem Fettgehalt der Nah-rung. Krankhaft essgestört sind circa 5% der Bevöl-kerung. Der Alltag dreht sich fast ausschließlich umNahrung und der Körper wird bis aufs kleinste Detail(negativ) bewertet.Als Formen sind Magersucht und Bulimie am bekann-testen. Magersucht beginnt meist in der Pubertät. DieMädchen nehmen immer weniger Nahrung zu sichund leiden unter einem extrem gestörten Selbstbild.Selbst bei lebensbedrohlichem Untergewicht emp-finden sie sich noch als zu dick. Oft ist zu beobachten,dass die schon sehr geschwächten Personen ihrenKörper noch mit Abführmitteln und Extremsport zumweiteren Gewichtsverlust zwingen. Bulimie entsteht meist etwas später, nicht selten ausder Magersucht heraus. Bulimische Personen ver-

schlingen attackenartig abnorme Mengen an Essen,um es dann mithilfe von Erbrechen wieder loszuwer-den. Im Gegensatz zu magersüchtigen Menschen er-kennt man Bulimieerkrankte nicht unbedingt sofortan ihrem extremen Untergewicht, da sie meist nor-malgewichtig sind. Fällt das Erbrechen nach den Ess-anfällen weg, spricht man von Binge Eating (gierigesEssen), was mit Übergewicht einhergeht.

_Ursachen

Essstörungen müssen als „Sucht“ verstanden werdenund unterliegen wie diese einem Geflecht aus Ursa-chen. Biologisch sind die Ergebnisse widersprüchlich,auf jeden Fall scheint es keine eindeutig genetischeVeranlagung zu geben. Der kulturelle Einfluss hingegen ist unumstritten. Be-sonders Frauen wollen Schönheit und Schlankheitmit beruflichem Erfolg, familiärem Glück und Selbst-bestimmung vereinen, was selten funktioniert. DieFrau kann sich mit ihrer Rolle nicht identifizieren, dader Sprung von der karrierebewussten Durchset-zungsfähigkeit, vorbei an der mütterlichen Fürsorg-lichkeit bis hin zur erotischen Ehefrau schwer zu be-werkstelligen ist. Die körperlichen Veränderungen inder Pubertät verdeutlichen diesen Rollenspagat, so-dass viele Mädchen im kontrollierbaren Essverhalten(z.B.Nahrungsverweigerung, Erbrechen) ein Ventil fürihre Unsicherheit finden. Die Familie, und hier besonders die Mutter, spieleneine entscheidende Rolle bei der Genese von Essstö-rungen. Schon Kleinstkinder werden mit dem Diät-wahn der erwachsenen Familienmitglieder konfron-tiert, sodass dieses Verhalten normal erscheint. Darü-ber hinaus ist den Familien oft gemein, dass sie nachaußen hin perfekt wirken. Es gibt keine Streitigkeiten,Skandale oder Probleme. Das liegt jedoch nicht daran,

Spezial _ Psychologie I

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dass wirklich alles harmonisch ist, sondern eherdaran, dass Probleme totgeschwiegen werden. Un-stimmigkeiten muss sich die heranwachsende Personwortwörtlich „vom Hals halten“ oder „in sich hinein-fressen“. Selbstbewusstsein und Autonomie könnenim gesunden Miteinander nur erreicht werden, wennman sich austauscht – auch einmal in hitzigen Dis -kussionen. Fehlt diese Möglichkeit in der Familie, ent-wickeln die Jugendlichen andere Strategien, um sichabzugrenzen: sie konzentrieren sich aufs Essen, hierhaben sie die Macht. Hinzu kommt, dass das heranwachsende Mädchenbei Gewichtsverlust zu Anfang noch gelobt wird,während es sich ansonsten eher unbeachtet gefühlthat. Magersüchtige Mädchen verweigern sich de-monstrativ, bulimische Personen fressen alles wortlosin sich herein, bis „es sie ankotzt“. Die Persönlichkeit ist natürlich durch das (familiäre)Umfeld mit beeinflusst. Die Heranwachsendenschwanken auch im Erwachsenenalter zwischen Ab-hängigkeit und Selbstbestimmung. Das macht sichnicht nur in der Familie, sondern auch in vielen ande-ren Situationen bemerkbar. Der spätere Partner be-kommt zu spüren, dass weder große Nähe nochDistanz erwünscht sind. In der Arbeit sind die Frauenoft extrem ehrgeizig und zielstrebig, können aberschlecht mit Kritik umgehen, da diese sofort amSelbstbewusstsein nagt.

_Umgang

Jeder Essstörung liegen langjährige und tief verwur-zelte Probleme zugrunde, die der Zahnarzt unmöglichlösen kann. Wenn er jedoch bedenkt, dass diese Per-sonen zwar Nähe scheuen, aber dennoch brauchenund ein Verlangen danach haben, auch einmalSchwächen zeigen zu dürfen, hilft ihm das für den

weiteren vertrauensvollen Behandlungsverlauf (z.B.Alexander M, Dodds A, Burkhart N, Roberts M [2005],J Am Dent Asso: Communicating effectively with pa-tients suspected of having bulimia nervosa).Für die Behandlung von essgestörten Patienten ist esunumgänglich, einige Anlaufstellen in der Umgebungzu kennen. Welcher Psychologe oder Psychiater be-fasst sich mit dem Thema, welche Beratungsstellengibt es, welche Internetseiten sind hilfreich? Legen Sieruhig eine Broschüre im Wartezimmer aus, die zeigt,welche Schäden durch Essstörungen, insbesondereBulimie, entstehen können. Vielen Patienten ist garnicht klar, dass ihr Essverhalten einen derart negati-ven Einfluss auf die Zahngesundheit hat.Das persönliche Gespräch einzuleiten, ist sicherlichetwas unangenehm, da der Zahnarzt ein psychischesProblem ansprechen muss. Wählen Sie dazu einenZeitpunkt, wenn möglichst wenige Patienten da sind.Der Ort sollte auch so gewählt werden, dass die Be-troffene nicht fürchten muss, dass andere mithören.Führen Sie als Zahnarzt das Gespräch alleine mit derPatientin, da es ihr schon schwerfallen wird, sich ei-ner einzigen Person anzuvertrauen. Lassen Sie sich imVerlauf des Gesprächs immer wieder bestätigen, dassSie die folgenden Fragen stellen dürfen.Beginnen Sie das Gespräch damit, Ihrem Gegenüberzu zeigen, dass Sie sich Gedanken und/oder Sorgenmachen.• Meine Frage weicht etwas von der Zahnmedizin ab,

aber ich mache mir Sorgen um Sie.• Mich beschäftigt ein Thema, das nicht direkt mit Ih-

ren Zähnen zu tun hat, welches ich aber dennochgerne ansprechen würde.

Fangen Sie allgemein mit den Zähnen an, sodass dieBetroffene die Gelegenheit hat, von sich aus zu er-zählen, dass sie an einer Essstörung leidet. Stellen Sieden Zustand der Zähne zunächst als Rätsel dar, das sielösen möchten.• Ich erkenne an Ihren Zähnen Auffälligkeiten, die

kaum auf mangelnde Zahnhygiene oder ähnlicheszurück zuführen sind.

• Können Sie sich vorstellen, woher das kommt?

Wenn die Patientin sich nicht öffnet, nennen Sie ei-nige mögliche Ursachen.• Trinken Sie besonders häufig säurehaltige Ge-

tränke?• Essen Sie öfter Bonbons, Lutscher oder Ähnliches?• Leiden Sie an Sodbrennen?• Ist Ihnen oft übel?• Halten Sie eine besonders strenge Diät?

Auch hier kann die Patientin immer noch verneinen.Stellen Sie wiederum den zahnmedizinischen Aspektin den Vordergrund, der Sie zu diesem Gespräch be-wegt. Verdeutlichen Sie, dass Sie nicht vorhaben, diePerson an sich zu beurteilen.

48 I cosmeticdentistry 2_2010

I Spezial _ Psychologie

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• Wie Sie wissen, ist der Mund hauptsächlich für dieNahrungsaufnahme wichtig. Da Ihre Problemedemnach höchstwahrscheinlich damit zu tun ha-ben, würde ich Ihnen gerne einige weitere Fragenstellen, um die Ursachen genauer einzugrenzen.

• Es geht mir darum, Ihnen bei Ihren Zahnproblemenzu helfen, ich werde nichts weiter beurteilen. Darfich Ihnen ein paar genauere Fragen stellen?

Gehen Sie nun dazu über, deutlicher auf ein even-tuell gestörtes Essverhalten einzugehen.• Fühlen Sie sich wohl in Ihrem Körper?• Haben Sie schon Diäten gemacht?• Ernähren Sie sich einseitig?• Essen Sie heimlich?

Es gibt aber auch hier noch Patientinnen, die weiter-hin jedes abnorme Essverhalten abstreiten. Spätes-tens jetzt ist Ihnen aber klar, worauf das Gesprächhinauslaufen wird. Fragen Sie deshalb wieder deut-lich nach, ob Sie weiter fragen dürfen. Wenn diesnicht der Fall ist, sollten Sie es fürs Erste darauf be-ruhen lassen und lieber beim nächsten Mal fragen,ob der Patientin noch etwas zum letzten Gesprächeingefallen ist. Erlaubt sie zusätzliche Fragen, kön-nen Sie sehr direkt werden.• Ich bräuchte jetzt noch einige genauere Auskünfte

zu Ihrem Essverhalten, um den bestmöglichen Be-handlungsplan für Ihre Zähne zu erstellen. SagenSie mir, sobald Sie sich mit den Fragen unwohl füh-len.

• Machen sich andere Leute Sorgen um Ihr Essver-halten?

• Benutzen Sie Abführmittel, um abzunehmen?• Waren Sie schon in psychologischer Behandlung?• Übergeben Sie sich gelegentlich nach dem Essen?

Wenn die Person sich durchweg weigert, mit Ihnenüber die Probleme zu sprechen, versuchen Sie zu-mindest, den Hausarzt zu informieren. Kündigen Siedabei nicht an, dass Sie dem Arzt von Ihrem Verdachtberichten wollen, sondern umschreiben Sie es damit,dass Sie gerne den zahnmedizinischen Befundweitergeben würden. Lassen Sie sich diese Erlaubnisaber bitte unterschreiben!• Ich würde Ihrem Arzt gerne die Probleme, die Sie

mit Ihren Zähne haben, aus zahnärztlicher Sichtmitteilen. Sind Sie damit einverstanden?

Hat sich die Person im Verlauf des Gesprächs geöff-net, ist es wichtig, dass Sie Anlaufstellen für die Pro-blematik nennen. Versuchen Sie nicht, das psycholo-gische Problem zu lösen. Verdeutlichen Sie der Pa-tientin aber genau, welche Auswirkungen ihr Ess-verhalten auf die Zahngesundheit hat. Schaut manz.B. in Internetforen, ist die Angst um die Zähne einwichtiges Diskussionsthema. Viele Bulimikerinnenhaben sich auf den Weg der Therapie begeben, weil

sie ihre Zähne schützen wollen. In diesem Sinnunterstützen Sie mit Ihrem Gespräch nicht nur dieZahngesundheit, sondern auch das psychischeWohl. Hat sich die Patientin nicht geöffnet, so haben Siebestimmt einen Grundstein gelegt, über das eigeneVerhalten nachzudenken. Manchmal wirkt es erstJahre später, da die Person zu dem jetzigen Zeitpunktnoch nicht bereit für Veränderungen ist.Grundlegende Zahnpflegetipps sollten Sie in jedemFall mitgeben und einen engmaschigen Behand-lungsplan vorschlagen. Dadurch merkt die Patientin,dass Sie sich trotz ihrer ablehnenden Haltung weiterfür sie interessieren (z.B. Christensen, GJ [2002], J Am Dent Edu: Oral care for patients with bulimia)._ Nach dem Erbrechen sollte die Patientin den Mund

mit einer neutralisierenden Flüssigkeit spülen (z.B.Natriumhydrogencarbonat in Wasser). Steht dasnicht zur Verfügung, ist eine Spülung mit fluoridi-siertem oder klarem Wasser besser als nichts.

_ Die Patientin sollte für 30–60 Minuten nicht dieZähne putzen, da der Zahnschmelz durch die Ma-gensäure aufgeweicht wurde.

_ Vorzuziehen ist die Verwendung einer weichenZahnbürste.

_ Erläutern Sie die Nutzung eines Zungenschabers,um die Säure möglichst gründlich aus dem Mundzu entfernen.

_ Die Patientin sollte tagsüber Wasser trinken, umSäurereste nachhaltig zu verdünnen.

_ Eine Medikamententrägerschiene mit fluoridhal-tigem Gel könnte vor dem Erbrechen eingesetztwerden.

_ Beim Essen sollte auf säure- und zuckerarme Pro-dukte geachtet werden.

_ Kaugummis mit Xylitol regen den Speichelfluss an._ Säurehaltige Getränke vorzugsweise mit Stroh-

halm trinken, damit die Flüssigkeit weniger an dieZähne gelangt.

_Fazit

Patientinnen mit Essstörungen fallen in der Zahn-arztpraxis eher auf als im alltäglichen Leben. DieAuswirkungen auf die Zahngesundheit sind enorm,weshalb der Zahnarzt die Problematik ansprechensollte. Er kann Vertrauen aufbauen, Informationenliefern und den weiteren Verlauf der Krankheit so-wohl zahnmedizinisch als auch psychologisch be-einflussen. Das Gespräch ist jedoch nicht immer ein-fach, da die Patientinnen gelernt haben, ihre Krank-heit zu verstecken. Häufig schämen sie sich sogar fürihr Verhalten. Verdeutlichen Sie aus Sicht des Zahn-arztes mit Ihren Fragen, dass Sie wissen, um was esgeht – drängen Sie die Patientin aber nicht. Solangeder Überlebenswille der Patientin noch vorhandenist, werden Ihre Informationen wichtige Puzzleteileim ganzheitlichen Bild der Therapie liefern._

I 49

Spezial _ Psychologie I

cosmeticdentistry 2_2010

Dr. Lea HöfelDiplom-PsychologinDissertation zum Thema„Ästhetik“, InternationaleVeröffentlichungen und Tagungsbeiträge zu denThemen „Kognitive Grundla-gen der Ästhetik“ und„Psychologie in der Zahn-medizin“. Zusätzliche Ausbil-dungen: Entspannungs -trainerin und Journa listin,Heilpädagogisches/Thera-peutisches Reiten.

Kontakt:Dr. Lea HöfelTel.: 0 88 21/7 81 96 42Mobil: 0178/7 17 02 19E-Mail: [email protected]

cosmeticdentistry

_Autorin

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50 I

I Information _ Faltenunterspritzung

_Die IGÄM, die Internationale Gesellschaft für Äs-thetische Medizin, legt seit 2005 unter anderemeine Kursreihe für Unterspritzungstechniken zurFaltenbehandlung im Gesicht auf, an der auchZahnärzte teilnehmen können. Der Referent Dr.med. Andreas Britz, Hamburg, versteht es, die Teil-nehmer mit Live-Demonstrationen und fundiertenVorträgen von seinen Ansichten und Methoden zuüberzeugen und zu begeistern.Über die Faltenunterspritzung im Gesicht kursierenwie über viele andere medizinisch-kosmetischeMaßnahmen viele Vorurteile. Dies ist wohl daraufzurückzuführen, dass man als Laie nur die Übertrei-bungen in diesem Bereich, die unschönen Exzessez.B. der Lippenaufspritzung wahrnimmt (Abb. 1). Zudiesen „Misserfolgen“ aus medizinischer Sichtkommt es entweder durch ein sträfliches fachlichesManko des Behandlers oder dem massiven Wunschdes Patienten, der von einer absurden Vorstellungvon Ästhetik geprägt, den Behandler zwingt, gegensein besseres Wissen zu handeln und „überzuthera-pieren“.Die Kunst besteht in diesem Bereich der Medizindarin, den Willen des Patienten und das für den Be-handler Machbare abzustimmen, ohne die Regelnfür ein natürliches Äußeres zu verletzen. Der Ge-samtaspekt des Gesichtes muss bei der Behand-lungsplanung immer berücksichtigt werden unddem Therapeuten sollte eine Palette von Möglich-keiten für die optische natürliche Verjüngung zurVerfügung stehen, aus der er die für den Einzelfallpassenden auswählt.

Die verschiedenen Regionen des Gesichts altern aufverschiedene Weise: bedingt durch den unter-schiedlichen „Unterbau“ entstehen einige Faltendurch starke Muskelzüge, andere eher durch dieSchwerkraft. Durch Muskelzug entstandene Faltensind anders zu behandeln, als solche, die durch dassimple Schlafferwerden der Haut entstehen oderdas Abrutschen der Wangenpartien. Ein älteres Ge-sicht sollte nicht nur in einem Bereich stark thera-piert werden und in einem anderen gar nicht. Es ent-steht sonst eine fatale Disharmonie, ein Eindruck,der unnatürlich wirkt, d.h. nie nur die perioralen Fal-ten glätten und die um die Augen und Stirn außerAcht lassen. Nachdem uns Zahnärzten in erster Li-nie die Mundpartie am „Herzen“ liegt und kaum einKollege auch eine Fruchtsäure-Peeling-Behand-lung oder Lasertherapie einsetzen wird, bedeutedies, dass wir im frühen Stadium der sich bildendenLicht-Elastose anfangen sollten, zu behandeln. Wirkönnen dem Patienten eine völlig unproblemati-sche, aber effektive Unterspritzung der Nasolabial-falte und der perioralen Fältchen sowie der Falten,die von Mundwinkel zum Kinn ziehen (Marionet-tenfalten) anbieten, solange sich diese noch nicht sotief eingegraben haben. Hierzu wird am besten eine vernetzte Hyaluron-säure verwendet, die sich ca. nach einem halben Jahrbis einem Jahr resorbiert. Mit dem Produkt Juve-derm Ultra hat die Fa. Allergan erstmals ein Materialauf den Markt gebracht, das Lidocain enthält undsomit ohne weitere Anästhesie appliziert werdenkann. Die Nadel der Injektionsspritze wird dabei soflach unter der Haut platziert, dass sie durch die Epi-dermis noch tastbar ist. Wird sie zu tief gesetzt, soverschwindet das Material sehr schnell im Unter-haut-Fettgewebe und ein Polsterungseffekt istnicht sichtbar. Es sind keine allergischen Reaktionengegen Hyaluronsäure bekannt, sodass eine Allergie-testung vorab entfallen kann. Was jedoch zu jedemPatientengespräch vorab zwingend gehört, ist dieFrage nach dem eigenen Empfinden des Patienten.Am besten lässt sich der Behandler vorab vom Pa-tienten, der einen Spiegel in der Hand hält, zeigen,was ihn selbst an seinem Gesicht stört, welche Fal-ten er gerne beseitigt haben möchte. Dann kann derArzt besser auf die Wünsche und Vorstellungen des

cosmeticdentistry 2_2010

Natürliche optische Verjüngungversus „Schlauchboot“-LippenAutorin_Dr. Susanne M. Hillenbrand

Abb. 1

Abb. 1_ Überspritzte Lippen –

ein Ergebnis, das mit Ästhetik nichts

zu tun hat.

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I 51

Information _ Faltenunterspritzung I

cosmeticdentistry 2_2010

Patienten eingehen und ihm das therapeutischMachbare, die Methoden sowie die Kosten der Be-handlung erläutern. Ein geschulter Blick für Ästhe-tik und etwas Einfühlungsvermögen, um Patientenvon übertriebenen Vorstellungen abzubringen, sindVoraussetzung für eine erfolgreiche für beide Seitenzufriedenstellende Behandlung. In der Kursseriewerden die verschiedenen gängigenMethoden der Faltenbehandlung wiedie Anwendung von vernetzter undunvernetzter Hyaluronsäure, Botuli-numtoxin-A, Milchsäure und Kollagenbesprochen. Der Referent warnt auch vor den Ge-fahren, die bei der Wahl des ungeeig-neten Materials entstehen. So werdenin anderen Ländern, in denen sich eu-ropäische Touristen aus Ersparnis-gründen gerne behandeln lassen, oftHyaluronsäuren oder Kollagene diemit Acrylaten versetzt sind, verwen-det. Diese wachsen ein, verhärten undmachen oft für den Rest des Lebenshässliche Probleme, da sich diese Fillernie mehr in toto entfernen lassen. Dieheute bei uns verwendete Hyaluron-säure ist auf fermentativem Wege ge-wonnen und birgt keinerlei Infek-tionsproblematik in sich. Sollte eineInjektion falsch platziert oder in fal-scher Quantität verabreicht worden sein, also zu ei-nem unschönen Ergebnis geführt haben, so gibt essogar ein Lösungsmittel („Hylase“ von Dessau), mitdem man korrigierend einwirken kann. So ist manalso bei der Verwendung von vernetzter Hyaluron-säure sicher vor Klagen der Patienten wegen ver-meintlicher Verunstaltung. Die Wirkung der Be-handlung tritt angenehmerweise sofort sichtbarein, wenn man von den geröteten Einstichstellenabsieht, erkennt der Patient im Spiegel sofort einedeutliche Glättung und Abmilderung seiner Falten(Abb. 1 und 2).Verkauft man also gerne regelmäßige weiße Front-zähne an ein immer älter werdendes Klientel, so

kann die Glättung der perioralen Fältchen mit einerschnellen Unterspritzungstherapie die Palette desÄsthetik-Therapieangebots abrunden. Laut telefo-nischer Auskunft der Rechtsabteilung der Bayeri-schen Landeszahnärztekammer vertritt diese dieAuffassung, dass es den Zahnärzten gestattet ist,diese Maßnahmen durchzuführen und abzurech-

nen. Eine Garantie, dass Ge-richte bei von Patienten an-gestrengten Klageverfahrengenauso entscheiden, gibt esaber nicht, da die Urteilehierzu in der Vergangenheitpro und contra ausgefallensind. In jedem Fall sollte derBehandler seine Rechts-schutzversicherung vorabüber die Erweiterung des The-rapiespektrums informieren. Die gut behandelten Patien-ten erkennt man übrigensnicht als jene, die „an derUnterspritzungsnadel“ hän-gen. Sie wirken einfach fri-scher, erholter, etwas bessergepolstert, als andere mitdem gleichen Jahrgang imReisepass. Im Rahmen derKursreihe haben die Teilneh-mer die Möglichkeit, sich zur

Demonstration für die anderen durch Dr. Britz „ver-jüngen“ zu lassen oder aber Probanden mitzubrin-gen, die sie unter Anleitung selber unterspritzen.Beides ist instruktiv, da man die Probanden im An-schluss zu ihren Empfindungen befragen und dieTechnik der Nadelung genau verfolgen kann.Dr. Britz praktiziert in einer Praxisklinik in Hamburgam Rothenbaum und hat eine 20-jährige Erfah-rung mit biologischen Implantaten zur Faltenbe-handlung. Die Kursserie stellt eine interessanteWissenserweiterung im Bereich der ästhetischenZahnheilkunde dar. Der Kursinhalt wird äußerstanschaulich demonstriert und ist leicht in der Praxis umsetzbar._

Abb. 2_ Nasolabialfalte vor

Unterspritzung.

Abb. 3_ Nasolabialfalte

nach Aufpolsterung mit vernetzter

Hyaluronsäure.

Dr. Susanne M. HillenbrandFürstenrieder Straße 4880686 MünchenE-Mail: [email protected]

cosmeticdentistry

_Kontakt

Abb. 2 Abb. 3

„Die Kunst besteht darin,den Willen desPatienten unddas Machbareabzustimmen,

ohne die Regelnfür ein natür-

liches Äußereszu verletzen.“

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52 I

_Vom 12.3. bis zum 13.3.2010 lud die DeutscheGesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin (DGKZ)ins Düsseldorfer Hotel „InterContinental“ zu ihrersiebten Jahrestagung ein. Nach dem großen Erfolgder Veranstaltung der Vorjahre nutzten auch in die-sem Jahr wieder rund 150 Teilnehmer das umfas-sende Fortbildungsangebot. Kosmetische Zahnmedizin im Kontext orofazialerÄsthetik polarisiert auch heute noch wie kaum ein

anderes Thema. Die Deutsche Gesellschaft für Kos-metische Zahnmedizin hat diese interdisziplinäreHerausforderung zum Gegenstand ihres seit 2003währenden Engagements für ein seriöses und fach-lich fundiertes Angebot bei ästhetisch/kosmetischenBehandlungen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbe-reich gemacht und sah sich auf ihrer siebten Jahres-tagung aus berufenem Munde von Universität undPraxis mehr als bestätigt. Das wissenschaftlich aus-

cosmeticdentistry 2_2010

Abb. 1 Abb. 2

„Keramik versus Komposit“7. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin e.V. (DGKZ)

I Information _ Fortbildung

Abb. 1_Vollbesetzter Tagungssaal.

Abb. 2_Dentalausstellung.

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I 53

Information _ Fortbildung I

cosmeticdentistry 2_2010

gesprochen anspruchsvolle Programm stand in die-sem Jahr unter dem Motto „Keramik versus Kompo-sit“ und wurde von den Teilnehmern begeistert auf-genommen. Hochkarätige Referenten aus dem In-und Ausland beleuchteten alle relevanten Aspekte. Nach der Begrüßung durch den Präsidenten derDGKZ Prof. Dr. Martin Jörgens/Düsseldorf zeigte Dr.Michael Sachs/Oberursel die Chancen und Möglich-keiten einer interdisziplinären Zusammenarbeit vonästhetischer Chirurgie und Zahnmedizin als Ele-ment eines globalen Gesundheitsmarktes auf. ImAnschluss verdeutlichte Prof. Dr. Dr. Johannes Hö-nig mit seinem Vortrag zur Rejuvenation des äuße-ren Erscheinungsbildes auf beeindruckende Weisedie Leistungsfähigkeit der ästhetischen Chirurgie,und Dr. Stefan Lipp/Düsseldorf ergänzte in seinemReferat die Therapiemöglichkeiten der für Zahn-ärzte besonders interessanten Region der Lippe undNasolabialfalte. Der Block zum Themenschwer-punkt „Keramik und Komposite“ wurde von Prof. Dr.Andrej M. Kielbassa/Berlin mit einem Vortrag zur äs-thetischen Front- und Seitenzahnrestauration mitKeramik eröffnet. In der Folge beleuchteten zahlrei-che namhafte Referenten alle relevanten Aspekteder Thematik. Die Palette reichte dabei von konven-tionellen und No Prep Veneers, über verschiedensteAspekte von Komposit- und Keramikrestaurationenim Zahnhals-, Front- und Seitenzahnbereich, derVorbeugung von Restaurationsfrakturen aus funk-tioneller Sicht, die ästhetischen und funktionellenAspekte der postendodontischen Versorgungen so-wie die Gegenüberstellungen der Versorgungen mitVeneers und Kompositrestaurationen nach kie-ferorthopädischer Therapie.Hervorragend besucht waren auch die Workshopsam Samstag, wo sich die Teilnehmer ergänzend oderüber die Vortragsthemen hinaus fachliches Know-how für den Praxisalltag holen konnten. Ein Ange-bot war u.a. der praktische Arbeitskurs „Perfect

Smile – Das Konzept für die perfekte Frontzahnäs-thetik“ mit Dr. Jürgen Wahlmann/Edewecht. Wie im-mer bei den Jahreskongressen der DGKZ, wurdeauch wieder über den Tellerrand hinausgeschaut:Die IGÄM-Kursreihe „Unterspritzungstechniken zurFaltenbehandlung im Gesicht“ unter der Leitungvon Dr. Andreas Britz/Hamburg ergänzte innovativund informativ den rein zahnärztlichen Part dieserinteressanten Veranstaltung. Abgerundet wurde die7. Internationale Jahrestagung der DGKZ durch einbegleitendes Programm für die zahnärztliche Assis-tenz und eine informative Dentalausstellung.Die Teilnehmer waren mit dem Ambiente des Düs-seldorfer Hotels „InterContinental“ sowie mit denangebotenen Inhalten der Veranstaltung sehr zu-frieden und gaben durch die Bank ein positivesFeedback – ein Kongressbesuch, der sich in jedemFall gelohnt hat.Die nächste Jahrestagung der DGKZ findet am13./14. Mai 2011 in Berlin statt._

Abb. 3_Live-Demonstration

Bleaching.

Abb. 4_Arbeitskurs „Perfect Smile“.

Abb. 5_ Live-Demonstration Unter-

spritzung.

Abb. 4 Abb. 5

Abb. 3

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I Information _ Recht

_Das Interesse an hochwertiger Prothetik steigtaufgrund funktionaler, nicht zuletzt aber auch äs-thetischer Erwägungen. Vor dem Hintergrund der

damit verbundenen Kosten achten Patientenhierbei peinlichst genau auf Qualität. Nichtselten kommt es bei derartigen Behandlun-gen deshalb zu Unstimmigkeiten zwischendem Patienten und dem Zahnarzt, die darinenden, dass der Patient die Behandlung ab-bricht und die Bezahlung verweigert. Ver-

sucht der Zahnarzt, seinen Honoraranspruchdurchzusetzen, folgt dann im Gegenzug die

Geltendmachung von Schmerzensgeld- undSchadensersatzansprüchen aufgrund eines an-geblichen Behandlungsfehlers. Wie aber wirkt

sich der durch den Patienten vorgenommeneBehandlungsabbruch rechtlich aus?

_Die Entscheidung des OLG Naumburg

Das OLG Naumburg musste sich imJahr 2007 mit einem derartigen Fallbeschäftigen (Urteil vom 13.12.2007,AZ: 1 U 10/07). Im Rahmen einersechsmonatigen Behandlung war

die Reparatur des vorhandenen Zahnersatzes, eine Schmerzbe-handlung und die Anfertigung

einer Teleskopbrücke für denOberkiefer erfolgt. Im

Anschluss an die Be-handlung verweigerteder Patient die Zah-lung mit der Begrün-dung, die Teleskop-brücke für den Ober-

kiefer sei fehlerhaft erstellt worden. Da man sichnicht einigen konnte, verklagten die Zahnärzte denPatienten auf Zahlung des noch ausstehenden Ho-norars. Im Gegenzug erfolgte die Geltendmachungvon Schadensersatz- und Schmerzensgeldansprü-chen. Zusätzlich beantragte der Patient festzustel-len, dass die Behandler verpflichtet seien, ihm allekünftigen materiellen und immateriellen Schädenzu ersetzen, die auf die fehlerhafte Behandlung zu-rückzuführen wären.

_Einordnung des Behandlungsvertrages

Der Senat bestätigte die gefestigte Rechtspre-chung, nach der es sich bei dem auf eine zahnpro-thetische Behandlung gerichteten Vertrag zwi-schen einem Patienten und einem Zahnarzt um ei-nen Dienstvertrag handelt. Bei der Planung undEinpassung von Prothesen soll – anders als bei ei-ner bloßen technischen Anfertigung einer Pro-these durch den Zahntechniker nach einem vorge-gebenen Abdruck – bereits die Arbeitsleistung alssolche die Vergütungspflicht auslösen, weil derZahnarzt den Erfolg seiner Behandlung nur zumTeil selbst beeinflussen könne. Hierdurch unter-scheidet sich der Dienstvertrag vom Werkvertrag,bei dem nicht die Tätigkeit, sondern vielmehr dasfertiggestellte Werk vergütet wird. Die rechtlicheEinordnung hat Auswirkungen auf die Rechte undPflichten der Beteiligten.

_Auswirkungen auf den Vergütungsanspruch

Das Gericht entschied, dass das Vorbringen zur an-geblichen Mangelhaftigkeit der Prothese und der

54 I cosmeticdentistry 2_2010

Rechtsfolgen des vorzeitigenBehandlungsabbruchs durchden Patienten im Rahmen derprothetischen VersorgungAutor_Dr. Michael Knab

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I 55

Information _ Recht I

cosmeticdentistry 2_2010

zahnärztlichen Leistungen dem Vergütungsan-spruch nicht entgegensteht. Der Patient hatte dieBehandlung vorzeitig und einseitig dadurch been-det, dass er trotz Beschwerden dem behandelndenZahnarzt keine Gelegenheit mehr zur Fortsetzungder Behandlung gegeben hatte. In diesem Verhal-ten des Patienten sah der Senat eine vorzeitigeKündigung des Dienstvertrages, welche zwar zu-lässig sei, den Vergütungsanspruch für bereits er-folgte Leistungen aber nicht entfallen ließe. DieVoraussetzungen, wonach durch eine vorzeitigeKündigung eine Vergütungspflicht ausnahms-weise entfällt, lagen im konkreten Fall nicht vor.Diese sind nur dann gegeben, wenn die Leistungengänzlich wertlos und unbrauchbar sind und der Pa-tient an ihnen kein Interesse hat. Daran fehlt es,wenn – wie hier geschehen – der Patient die Pro-these über einen längeren Zeitraum in unverän-derter Form benutzt.

_Auswirkungen auf die Haftung des Zahnarztes

Die Widerklage des Patienten blieb weitestgehenderfolglos. Die Einordnung der Versorgung eines Patienten mit Zahnersatz als Dienstvertrag führtzwar prinzipiell dazu, dass ein Recht des Zahnarz-tes auf Nachbesserung zur Vermeidung von Scha-densersatzansprüchen grundsätzlich nicht gege-ben ist; die Eingliederung von Zahnersatz ist aberregelmäßig ein mehrstufiger Prozess, dem das Ri-siko anfänglicher Passungenauigkeiten immanentist. Die Pflicht des Zahnarztes besteht demnach ineinem Hinwirken auf eine schlussendlich demFacharztstandard entsprechende prothetischeVersorgung. Es verstößt dabei nicht gegen denFacharztstandard, dass eine befriedigende prothe-tische Lösung nicht beim ersten Versuch gelingt;vielmehr kann ein „Vortasten“ an die befriedigendeLösung erforderlich sein. Dabei ist es regelmäßigsowohl von der Einwilligung des Patienten als auchvom Inhalt des konkreten Behandlungsvertragesgedeckt, dass der Zahnarzt Gelegenheit zur Be-handlungsfortführung über den ersten Eingliede-rungstermin hinaus erhält. Der Patient ist grund-sätzlich verpflichtet, bei den Eingliederungsmaß-nahmen der Prothese mitzuwirken. Dies umfasstvor allem die Anzeige von Druckstellen, Locke-rungserscheinungen oder Beweglichkeiten sowiedie Wiedervorstellung, um Gelegenheit zur Fort-setzung der Behandlung zu geben. Beendet der Pa-tient die Behandlung durch Kündigung vorzeitig,so hat er – außer in den Fällen der Unzumutbarkeitder Fortsetzung der Behandlung – das Nichterrei-chen einer befriedigenden Eingliederung von Zahn-ersatz ganz überwiegend selbst zu vertreten. Aus diesem Grund entfallen dann Schadensersatz- undSchmerzensgeldansprüche.

Das OLG Dresden kam in seinem Beschluss vom21.01.2008 (AZ: 4 W 28/08) zu dem gleichen Er-gebnis. Obwohl es einen Behandlungsfehler imRahmen der streitgegenständlichen Versorgungfür möglich hielt, schloss es eine Haftung desZahnarztes wegen fehlenden Zurechnungszu-sammenhangs aus. Der Patient hatte auch hiereine ihm zumutbare Nachbesserung durch seinFernbleiben vereitelt. Der Senat betonte, dass einPatient zwar jederzeit ohne Vorliegen eines wich-tigen Grundes berechtigt ist, den Behandlungs-vertrag mit sofortiger Wirkung zu kündigen, selbstdann, wenn die Gründe weder plausibel noch ver-nünftig erscheinen; entzieht der Patient sich durcheine solche Kündigung jedoch seiner ihm zuzu-mutenden Schadensminderungspflicht, könnenSchadensersatz- und Schmerzensgeldansprücheentfallen. Zumutbare Nachbesserungsmaßnah-men seien von einem Patienten nämlich hinzu-nehmen, da ein Zahnersatz häufig auch bei äu-ßerster Präzision des Zahnarztes nicht „auf An-hieb“ beschwerdefrei sitzt. Angesichts der Kom-plexität, die mit der Anpassung einer Protheseverbunden ist, könne der Patient in der Regel nichtdavon ausgehen, dass die Anpassung in einem ein-zigen Termin erfolgt.

_Praxistipp

Die von der Rechtsprechung entwickelten Grund-sätze zur Möglichkeit der „Nachbesserung“ tragender Komplexität der prothetischen VersorgungRechnung. Es empfiehlt sich, erfolgte Eingliede-rungsmaßnahmen sowie Angebote zur Nachbes-serung ausführlich in den Behandlungsunterlagenzu dokumentieren. Hierdurch kann sich der Zahn-arzt sowohl in Bezug auf das eigene Honorar alsauch in Bezug auf mögliche Ansprüche des Patien-ten gegen ihn einiges an Ärger ersparen._

Rechtsanwalt Dr. Michael KnabKanzlei RATAJCZAK & PARTNERBerlin · Essen · Freiburg im Breisgau · Köln · Meißen ·München · SindelfingenPosener Str.171065 SindelfingenTel.: 0 70 31/95 05-18 (Frau Gayer)Fax: 0 70 31/95 05-99E-Mail: [email protected]

cosmeticdentistry

_Kontakt

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56 I

I Lifestyle _ Modern Art

_Farben beeinflussen das Gesamtbild einer Praxis.Freundliche und leuchtende Farben erhellen unserGemüt, zeichnen Lebensfreude auf die Gesichter undsorgen dafür, dass die Patienten in einer Praxis sichwohlfühlen. Auch die Kombination von Farben zeigtWirkung. So werden dominante Farben mit ihrer je-weiligen Gegenfarbe komplementiert. Das Ergebnissind echte Hingucker! Aber auch kontrastreiche undin wenigen Tönen gehaltene Kombinationen gebenein klares Statement einer modernen Praxis ab undschaffen damit Patientennähe. Auch mit Hell-Dun-kel-Kontrasten lässt sich Stimmung erzeugen. Jenach Raumgegebenheiten oder Stil der Praxis lässtsich mit den Mitteln der Kunst genau das Gewünschte

zum Ausdruck bringen. Die Moderne erlaubt das Spielmit den Regeln. Die Bilder an den Wänden tragenmaßgeblich zur Corporate Identity bei. Mit Einwilli-gung der Künstler lassen sich bestimmte Motive alsPostkarten versenden und vieles mehr.Man sagt, Farben ebnen den Weg zu den Sinnen undso wird ihnen eine harmonisierende Wirkung auf diePsyche zugesprochen.

Lila: Lila ist die Farbe des Ausgleichs und der Regene-ration. Lila wirkt kraftspendend und ist die Farbe derJugend und der Modernität.Blau: Blau ist die Farbe der Hoffnung und der Ruhe.Sie ist eher kühl, aber dennoch wirkt sie heilend und

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Farbe und StimmungAutorin_Lucy Niller

Abb. 1_ Kneeling nude.

Abb. 2_ Retreat.

Abb. 3_ Fire and flame.

Abb. 4_ Thorax.

Abb. 1 Abb. 2

Abb. 3 Abb. 4

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I 57

Lifestyle _ Modern Art I

cosmeticdentistry 2_2010

beruhigend. Blau schenkt Erholung und Entspan-nung, zeugt aber auch von Kompetenz und Know-how.

Grün: Grün ist ebenfalls ein Hoffnungsträger undsteht für Natürlichkeit, Heiterkeit und Gelöstheit.Grün ist förderlich für das Nervensystem, da es ent-spannt und beruhigt. Auf das Gemüt wirkt grün har-monisierend und regenerierend.

Gelb: Gelb bedeutet Offenheit und stärkt die Nerven.Es steht für Helligkeit, für Licht und Fortschritt undverbessert die Denkfähigkeit.

Orange: Orange steht für Ausdauer, Power und dau-erhafte Wärme. Auch diese Farbe wirkt leistungsstei-gernd und gesundheitsfördernd. Orange ist ein gutesHilfsmittel gegen Depressionen und steht symbolischfür Optimismus und Lebensfreude.

Rot: Rot steht für Kraft und Leidenschaft. Rot sym-bolisiert das Feuer und steht für Kommunikation undLebensfreude.

Türkis: Türkis ist die Farbe der Versöhnung, steht aberebenso für Schutz und Reinheit.

Behagen spielt also, wie wir wissen, eine große Rolle,egal, ob bei der Praxisneugründung frischer Wind ge-fragt ist oder eine Praxiserweiterung oder Praxisüber-nahme ins Haus steht. Dank Farbkompositionen undden passenden Bildern an den Wänden entsteht einunverwechselbarer eigener Stil, der die Praxis und ihrTeam nach außen repräsentiert.Patienten nehmen Stimmungen mit sehr feinen An-tennen auf und entscheiden spontan, ob ihnen ihrUmfeld zusagt. Wer also ästhetische Grundregeln be-achtet, Mut zur Farbe bekennt und seine Praxis mitdem sogenannten roten Faden in Einklang bringt, ge-winnt an Ausstrahlung und zeugt vom Erfolg seinerLeistungen.Das Auge verschafft bleibende Sinneseindrücke.Was Patienten in den Räumen einer Praxis empfinden,nehmen sie im wahrsten Sinne mit nach Hause. Bilderladen zum Sinnieren ein. Erwartungen werden ge-weckt. Die Behandlung selbst ist dann oft schnell ver-gessen!_

Abb. 5_ Self mirror.

Abb. 6_ Male nude.

Abb. 7_ Hecate.

Background KG ModernArtDentalTel.: 0 95 61/23 83 70E-Mail: [email protected]

cosmeticdentistry

_Kontakt

Abb. 5 Abb. 6 Abb. 7

Abb. 8 Abb. 9 Abb. 10

Abb. 8_ Thumbling breath.

Abb. 9_ Wild at Heart.

Abb. 10_ Head.

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58 I cosmeticdentistry 2_2010

Geheimnisvolles KambodschaAutor_Wolfram Schreiter

Angkor Wat

I Lifestyle _ Reisebericht

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Lifestyle _ Reisebericht I

cosmeticdentistry 2_2010

_Kambodscha ist etwa halb so groß wie Deutsch-land und wird von Thailand, Laos und Vietnam ein-gegrenzt. Hier wohnen rund 13 Millionen Men-schen, davon ca. 1,5 Millionen in der HauptstadtPhnom Penh. Doch zunächst landen wir mit unse-rem Flieger in der Stadt Siem Reap. In der Stadtherrscht eine beschauliche, ländliche Atmosphäre.Das verbreitetste Fortbewegungsmittel ist wieüberall in Südostasien ein Moped mit Anhänger,auch „Tuk Tuk“ genannt. Die Preise variieren je nachVerhandlungsgeschick zwischen einem und zweiamerikanischen Dollar. Wir lassen uns in eine einfa-che Unterkunft bringen und merken schon währendder Fahrt, wie stark Kambodscha bis heute von denNarben eines zwei Jahrzehnte andauernden Bür-gerkrieges gezeichnet ist. Bis spät in die 1990er-Jahre konnte man keinen Fußauf dieses Gebiet setzen. Glücklicherweise hat dielange, blutige Herrschaft der Roten Khmer ein Endegefunden und die Bevölkerung wird nicht längervon dieser kommunistischen Guerillatruppe terrori-siert. Seit den Wahlen von 1993 ist Kambodscha einekonstitutionelle Monarchie: Prinz Sihanouk nahmdie Krone an und regiert das Land seitdem als König.Dennoch befindet sich die Wirtschaft noch immer ineinem sehr schlechten Zustand und erholt sich nurlangsam. Bis heute zählt Kambodscha zu den ärms-ten Ländern Asiens. Das jährliche Durchschnittsein-kommen beträgt weniger als 300 US-Dollar, rund 40Prozent der Bevölkerung lebt unter der Armuts-grenze.

_Tuk Tuks und schwimmende Dörfer

Unser erstes Ziel ist die Hauptstadt Phnom Penh, dieman aufgrund der schlechten Infrastruktur am bes-ten mit einem Schnellboot erreicht. Es ist 7.00 Uhrmorgens und wir befinden uns am Ufer des Tonle Sap.Die Strecke beträgt 320 Kilometer und unser Bootwird dafür voraussichtlich fünf Stunden benötigen.Sehr anheimelnd sieht das „Schiff“ jedoch nicht aus:Gebaut wurde dieser russische Kahn in den 1950er-Jahren. Meist wird er total überladen, Rettungswes-ten sind ein Fremdwort und es gab bisher reichlichUnfälle. Todesmutig nehmen wir auf dem Dach Platzund ziehen vorbei an schwimmenden Dörfern undReisfeldern. Es ist 12.00 Uhr, als wir endlich die Haupt-stadt erreichen. Die Anlegestelle ist übersät mit Tou-ristenfängern für Unterkünfte und Tuk Tuks. Wir las-sen uns von dem Trubel nicht aus der Ruhe bringenund fahren als Erstes zum Königspalast. Auf dem Wegdahin können wir uns auch diesmal der großen Armutnicht entziehen. Welch ein Kontrast stellt hingegen der riesige Kom-plex des Königspalastes mit dem schön angelegtenGarten dar! Der Palast wurde im traditionellenKhmer-Stil errichtet, in dem die religiöse Symbolikeine bedeutende Rolle spielt. Leider gibt es für Besu-

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60 I cosmeticdentistry 2_2010

cher keinen Eintritt zur königlichen Residenz. Diesewurde zum Glück von der Zerstörungswut der RotenKhmer weitgehend verschont, die damit der Welt ihrBemühen demonstrieren wollten, das kulturelle ErbeKambodschas zu erhalten. Obwohl etwa 60 Prozentder Inneneinrichtung unter dem Diktator Pol Pot zer-stört wurde, ist der Rest der Anlage beeindruckend.Auf dem 27 Meter hohen Hügel der Hauptstadt liegtdie Stupa Wat Phnom, ein buddhistisches Denkmal.Auch hier sehen wir wieder viele Bettler und Minen-opfer. Heute kommen viele Menschen zu dem heiligenBauwerk, um Glück und Erfolg bei Prüfungen oderGeschäftsabschlüssen zu erbitten. Wird ein Wunscherfüllt, kommt der Bittsteller zurück und bringt dieversprochenen Geschenke wie Jasminkränze oderBananen, die angeblich von den Geistern besondersgeschätzt werden.

_Faszinierende Tempel von Angkor

Nach einer kurzen Nacht befinden wir uns wieder aufdem Weg nach Siem Reap. Wir sehen erneut die ers-ten Boote der schwimmenden Dörfer sowie dürftige

Tonle Sap See

I Lifestyle _ Reisebericht

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I 61cosmeticdentistry 2_2010

Bretterhütten auf Pfählen von bäuerlicher Einfach-heit. Den Nachmittag lassen wir mit einer Thai-Mas-sage ausklingen. Am nächsten Morgen stehen wir gegen 4.00 Uhr aufund machen uns auf den Weg zur weltweit größtenTempelanlage. Wir freuen uns auf die von Bäumenüberwucherten Tempel im Dschungel und sehen unsschon wie Indiana Jones die geheimnisvollen Ruinenerobern. Das Königreich der Khmer hat sich mit Angkor vom 8.bis zum 12. Jahrhundert eine Hochkultur geschaffen,wie sie in Asien nicht ihresgleichen fand. Lange Zeithielt diese Tempelstadt einen Dornröschenschlaf.Dieser dauerte bis in die zweite Hälfte des 19. Jahr-hunderts. Erst durch Aufzeichnungen und Skizzen ei-nes französischen Archäologen erfuhr die Welt da-von. Auch wir beginnen nun unsere Entdeckungsreiseauf den Spuren der Khmer-Kultur. In Jayavarman II. sehen die Historiker den Begründervon Angkor Wat, dem größten Sakralbauwerk derWelt. Einzigartig sind die perfekte, auf exakter geo-metrischer Berechnung beruhende Raumgliederungund die sorgfältige bautechnische Ausführung. Fast

alle Bauwerke innerhalb der Anlage sind mit feinemReliefschmuck überzogen.

_Ein Ort voller Magie

Unser erstes Ziel ist das 60 Meter hohe Tempelarealvon Angkor Wat. Nebelstreifen hängen zwischen denKronen der hohen Bäume. Ein leichter Wind kommtauf und zerreißt den Morgendunst wie einen Tüllvor-hang. Die Sonne blinzelt müde zwischen den Wolkenhervor. Wir tauchen in die längst vergangene Welt derKhmer ein und für einen Augenblick verfließen Rea-lität und Illusion. Die Luft ist wie elektrisiert. Man ahntdie Hochspannung, die einen Ort wie diesen seit 1.000Jahren mit Magie auflädt. Angkor Wat ist von einemriesigen Wassergraben umgeben. Von unzähligenPfeilergalerien umgeben ragen fünf kegelförmigeTürme in den Himmel, die eine ins Jenseits weisende,im Diesseits aufbrechende Lotusblüte darstellen sol-len.Angkor ist ein überirdisches Ereignis und für uns einatemberaubendes Jetzt, während wir in das Labyrinthaus Gängen, Stufen und Winkeln eindringen. Bevor

Lifestyle _ Reisebericht I

Angkor Wat

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62 I

man sich auf Einzelheiten einlässt, wirkt der Gesamt-eindruck so überwältigend und doch so harmonisch,so beruhigend, dass man vor dieser geformten stei-nernen Masse nicht zurückweicht.Hier in Angkor Thom setzte ein Herrscher das letzteMal all seine Kraft, seine Energie und seine Autoritätein, um die Werke der Vorgänger zu übertreffen. Eshandelt sich um Jayavar-man VII., der um 1200 dieletzte große Hauptstadt des Khmer-Reiches erbauenließ. Auf ihn gehen fast ebenso viele Sakralbauten zu-rück wie auf all seine Vorgänger zusammen. Schät-zungsweise eine Million Einwohner sollen zu jenerZeit in zahlreichen Tempeln und Palästen gelebt haben. Im Mittelpunkt der einstigen Hauptstadt blicken von54 Türmen 216 steinerne Antlitze. Wohin wir uns auchwenden, welche Terrasse wir erklimmen, um welcheWinkel und Ecken wir schauen – überall diese Gesich-ter. Es ist der Blick aus einer anderen Welt in eine an-dere Welt. Natürlich reicht eine Reise nicht aus, diese giganti-sche Hinterlassenschaft zu besichtigen.Wer sich für diese Tempel interessiert, sollte nicht

mehr allzu lange warten. Die Vermarktungsmaschi-nerie der Reisebüros ist in vollem Gange und es ent-stehen überall neue Hotels und Kneipen. Das ur-sprüngliche Kambodscha wird bald von der Karte ver-schwunden sein. Doch es gibt bisher nichts, was unsmehr beeindruckt hat. Wir werden auf jeden Fallwiederkommen!?_

cosmeticdentistry 2_2010

I Lifestyle _ Reisebericht

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3. Internationaler Kongresswww.igaem.de . www.oemus.com . www.event-igaem.de

Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Dr. Werner L. Mang, Präsident der IGÄM –

Internationale Gesellschaft für Ästhetische Medizin e.V.

Prof. Dr. Martin Jörgens, Präsident der DGKZ – Deutsche Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin e.V.

17. – 19. Juni 2010 in Lindau/Bodensee

für Ästhetische Chirurgie und Kosmetische Zahnmedizin

Faxantwort Praxisstempel

FAXANTWORT +49-3 41/4 84 74-2 90

Bitte senden Sie mir das Programm des 3. Internationalen Kongresses für Ästhetische Chirurgieund Kosmetische Zahnmedizin in Lindau zu. C

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Die Deutsche Gesellschaft für KosmetischeZahnmedizin e.V. (DGKZ) ist eine starke Gemein-schaft, die ihre Mitglieder in vielen Bereichen aktiv unterstützt. Neben der qualitativ außer-gewöhnlichen Mitgliederzeitschrift „cosmeticdentistry“, attraktiven Fortbildungsangeboten(die 8. Jahrestagung wird am 20./21. Mai 2011in Berlin stattfinden) und der im Mitgliedsbeitragenthaltenen Doppelmitgliedschaft sowohl in derDGKZ als auch bei der ESED (European Societyof Esthetic Dentistry) ist die Patientenkommuni-kation ein besonderer Schwerpunkt der Aktivitä-ten der Fachgesellschaft. Bisher gab die DGKZ ihren Mitgliedern mit den Patienten-Newslettern und dem „my“Patientenmagazin sowie der DGKZ-Homepage

(www.dgkz.com) bereits attraktive Tools für dasPraxismarketing und Patientenkommunikationan die Hand.

Jetzt lohnt sich die Mitgliedschaft besonders!

Als eine der ersten Fachgesellschaften ist dieDGKZ mit einer speziellen Internetplattform fürPatienten ans Netz gegangen, die neben Infor-mationen für Patienten auch über eine Such-funktion verfügt, über die der interessierte Pa-tient problemlos per Link die individuellen Mit-glieder-Homepages aufrufen und den ge-wünschten Zahnarzt leicht finden undkontaktieren kann. Mit dieser Internetplattform

wird allen aktiven Mitgliedern der DGKZ erstma-lig und kos tenlos die Möglichkeit gegeben, sicheiner breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Die Idee

Die DGKZ möchte möglichst allen niedergelas-senen Mitgliedern ermöglichen, über eine ei-gene Homepage zu verfügen. Mit dem Portalwird es möglich, die immer größer werdendeNachfrage von Patienten zu steuern und dasCorporate Branding der DGKZ weiter auszu-bauen. Die einzelnen Homepages sind nicht in-dividuell gestaltet, sondern strukturierte undpersonalisierte Informationen über Mitgliederder DGKZ im Layout der Fachgesellschaft. Jedesaktive Mitglied erhält im Rahmen dieser Struktursomit seine eigene personalisierte Homepage.

Mitmachen ist ganz einfach

Vorausgesetzt man ist bereits aktives Mitgliedder DGKZ, reicht es, den standardisierten Frage-bogen auszufüllen und unterschrieben an dasDGKZ-Büro zurückzusenden (die DGKZ-Mitglie-der erhalten die Unterlagen auf dem Postweg).Abgefragt werden das Leistungsspektrum derPraxis und die Adressdaten. Der Zeitaufwand be-trägt ca. 5 Minuten – einfacher und kostengüns -tiger ist eine Internetpräsenz nicht zu haben.Nichtmitglieder müssen zunächst den Mit-gliedsantrag stellen und erhalten dann mit derBestätigung der Mitgliedschaft die Unterlagen. Nutzen Sie die Vorteile der Mitgliedschaft in derDGKZ und treten Sie jetzt dieser starken Ge-meinschaft bei! Sie können einen Mitgliedsantrag unter www.dgkz.com im Internet herunterladen.

Weitere Infos:Deutsche Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin e.V.Holbeinstr. 29, 04229 LeipzigTel.: 03 41/4 84 74-2 02Fax: 03 41/4 84 74-2 [email protected] / www.dgkz.com

DGKZ bietet kostenlose,individualisierte Mitglieder-Homepage

Mehr Lebensqualität durch schöne Zähne

Wir freuen uns, dass Sie die Patientenplattform der DGKZ aufgesucht haben undmöchten Sie ganz herzlich willkommen heißen.Mit dieser Internetpräsenz speziell für Patienten möchten wir die Möglichkeiten dermodernen Zahnmedizin aufzeigen und für Patienten verständlich erklären. Nebenvielen interessanten Informationen zu verschiedenen Therapiegebieten, hilft Ihneneine Suchmaschine, einen Zahnarzt in Ihrer Nähe zu finden, der die gewünschte Be-handlung in seinem Leistungsspektrum anbietet.Zur Beantwortung weiterer Fragen und für ein individuelles Beratungsgespräch emp-fehlen wir Ihnen, sich an einen unserer erfahrenen Zahnärzte zu wenden.

Ihre Deutsche Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin e.V. (DGKZ)

DIE DGKZ – EINE NEUE FACHGESELLSCHAFT

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Hiermit beantrage ich die Mitgliedschaft in derDeutschen Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin e.V.Holbeinstr. 29, 04229 Leipzig, Tel.: 03 41/4 84 74-2 02, Fax: 03 41/4 84 74-2 90

Präsident: Prof. Dr. Martin Jörgens, Düsseldorf Generalsekretär: Jörg Warschat LL.M., Markkleeberg

Name Vorname

Straße PLZ/Ort

Telefon Fax Geburtsdatum

E-Mail Adresse

Kammer/KZV-Bereich

Besondere Fachgebiete oder Qualifikationen

Sprachkenntnisse in Wort und Schrift

Dieser Antrag wird durch oben genanntes DGKZ-Mitglied unterstützt

Hiermit beantrage ich die

Einfache/bzw. passive Mitgliedschaft Jahresbeitrag 200,00 € c

Leistungen wie beschrieben

Aktive Mitgliedschaft Jahresbeitrag 300,00 € cLeistungen wie beschriebenzusätzlich: 1. personalisierte Mitgliedshomepage 2. Stimmrecht

Fördernde Mitgliedschaft Jahresbeitrag 500,00 € c

Assistenten mit Nachweis erhalten 50 % Nachlass auf den Mitgliedsbeitrag

Einzugsermächtigung (gilt nur innerhalb Deutschlands)

Hiermit ermächtige ich die Deutsche Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin e.V. widerruflich, die von mir zu ent-richtenden Jahresbeiträge bei Fälligkeit zulasten meines Kontos

Konto-Nr. BLZ

Kreditinstitut

durch Lastschrift einzuziehen. Wenn mein Konto die erforderliche Deckung nicht aufweist, besteht seitens des konto-führenden Kreditinstitutes keine Verpflichtung zur Einlösung.

Datum

Unterschrift Stempel

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MITGLIEDSANTRAG

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I Impressum _ cosmetic dentistry

Heike Isbaner

Erscheinungsweise/Bezugspreiscosmetic dentistry – Info der Deutschen Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin e.V. erscheint 4 x jähr-lich. Der Bezugspreis ist für Mitglieder über den Mitgliedsbeitrag in der DGKZ abgegolten. Einzelheft 10 €ab Verlag zzgl. gesetzl. MwSt. und Versandkosten. Jahres abo n ne ment im Inland 35 € ab Verlag zzgl. ge-setzl. MwSt. und Versandkosten. Kündi gung des Abonnements ist schriftlich 6 Wochen vor Ende desBezugs zeit raumes möglich. Abonnementgelder werden jährlich im Voraus in Rechnung ge stellt. DerAbonnent kann seine Abonnement-Bestellung innerhalb von 14 Tagen nach Absenden der Bestellungschriftlich bei der Abonnementverwaltung widerrufen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Ab-sendung des Widerrufs (Datum des Post stem pels). Das Abonnement verlängert sich zu den jeweils gül-tigen Bestimmungen um ein Jahr, wenn es nicht 6 Wochen vor Ende des Bezugszeitraumes gekündigtwurde.

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Impressum

Herausgeber:Deutsche Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin e. V.Heike Isbaner (V. i. S. d. P.)

Verleger: Torsten R. Oemus

Verlag: Oemus Media AGHolbeinstraße 29 · 04229 Leipzig Tel.: 03 41/4 84 74-0Fax: 03 41/4 84 74-2 90E-Mail: [email protected]

Deutsche Bank AG Leipzig BLZ 860 700 00 · Kto. 1 501 501

Verlagsleitung:Ingolf Döbbecke · Tel.: 03 41/4 84 74-0Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner · Tel.: 03 41/4 84 74-0Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller · Tel.: 03 41/4 84 74-0

Produktmanagement/Redaktionsleitung:Heike IsbanerTel.: 03 41/4 84 74-2 21E-Mail: [email protected]

Korrektorat:Ingrid Motschmann · Tel.: 03 41/4 84 74-1 25Helga Friedrich · Tel.: 03 41/4 84 74-1 26Hans Motschmann · Tel.: 03 41/4 84 74-1 26

Herstellung:Dipl.-Des. Jasmin HilmerTel.: 03 41/4 84 74-1 18

Abo-Service:Andreas GrasseTel.: 03 41/4 84 74-2 01

Druck:Messedruck Leipzig GmbHAn der Hebemärchte 604316 Leipzig

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ISSN 1612-7390 Entgelt bezahlt: 63398 Preis: € 10,00 zzgl. MwSt. 8. Jahrgang • Mai • 2/2010

_FachbeitragBisshebung und No Prep Veneers – ein Widerspruch?

_SpezialEssstörungen als Herausforderung für den Zahnarzt

_LifestyleGeheimnisvolles Kambodscha

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_„Schönheit als Zukunftstrend“ wird nach Ansicht vieler Fachleute in den kommenden Jahrenauch die Nachfragesituation im Dentalmarkt grundsätzlich verändern. Neben der Wiederherstellungoder Verbesserung natürlicher funktionaler Verhältnisse im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereichwird es zunehmend Nachfragen zu darüber hinausgehenden kosmetischen und optischen Verbesse-rungen oder Veränderungen geben. Ähnlich wie im traditionellen Bereich der Schönheitschirurgiewird auch die Zahnheilkunde in der Lage sein, dem Bedürfnis nach einem jugendlichen, den allge-meinen Trends folgenden Aussehen zu entsprechen. Gleichzeitig eröffnen sich in der Kombinationverschiedener Disziplinen der Zahnheilkunde völlig neue Möglichkeiten.

Um diesen hohen Anforderungen und dem damit verbundenen Know-how zu entsprechen, bedarfes einer völlig neuen Gruppe von Spezialisten, de facto der „Universal Spezialisten“, Zahnärzte, dieihr erstklassiges Spezialwissen in mehreren Disziplinen auf einer qualitativ völlig neuen Stufe um-setzen. Mit anderen Worten – Cosmetic Dentistry ist High-End-Zahnmedizin.

In Form von Fachbeiträgen, Anwenderberichten und Herstellerinformationen wird über neuestewissenschaftliche Ergebnisse, fachliche Standards, gesellschaftliche Trends und Produktinnovatio-nen informiert werden. Ergänzt werden die Fachinformationen durch juristische Hinweise und Ver-bandsinformationen aus den Reihen der Deutschen Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin.Insbesondere die Einordnung der Fachinformationen in die interdisziplinären Aspekte der The-matik stellen einen völlig neuen Ansatz dar. _

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OEMUS MEDIA AGHolbeinstraße 29, 04229 Leipzig, Tel.: 03 41/4 84 74-0, Fax: 03 41/4 84 74-2 90, E-Mail: [email protected]

Antwort per Fax 03 41/4 84 74-2 90 an OEMUS MEDIA AG oder per E-Mail an [email protected]

Widerrufsbelehrung: Den Auftrag kann ich ohne Begründung innerhalb von 14 Tagen ab Bestellung bei der OEMUS MEDIA AG, Holbeinstr. 29, 04229 Leipzig, schriftlich widerrufen. Rechtzeitige Absendung genügt.

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PRO-TIP

Die RKI-Richtlinien fordern einen hygienisch einwandfreien Spritzenansatz für jeden Patienten:

Beseitigen Sie das Infektionsrisiko bei der Funktionsspritze einfach und endgültig!

Ein Beispiel:

Wenn die Kanülen ihrer Funktions-spritzen für jeden Patienten gemäß Richtlinie aufbereitet und sterilisiert werden, erfordert dies einen hohen Zeit- und Kostenaufwand.

Erfahrungsgemäß ist der teure Aus-tausch des Ansatzes bereits nach einigen Monaten erforderlich.

Bei der Sterilisation bleibt außerdemein Restrisiko, da das feine Kanal-system im Innern der Spritzenkanüle vor dem Autoklavieren nicht gereinigt werden kann.

LOSER & CO GMBH · VERTRIEB VON DENTALPRODUKTENBENZSTRASSE 1c, D -51381 LEVERKUSEN

TELEFON: 0 21 71/ 70 66 70, FAX: 0 21 71/ 70 66 66 66 66email: [email protected]

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LOSER & COöfter mal was Gutes ...

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