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AUF DEM WEG ZUM„CLOSED LOOP“
DRESDEN, 17. SEPTEMBER 2020
Dr. Andreas Thomas
Conflict of Interest
ehemals:
Wissenschaftlicher Leiter bei Medtronic Diabetes von 2006 bis 2020
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Closed-Loop-Systeme
= AID Systeme
AID – automated insulin delivery
Der erste „Looper“
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aktuelle Glukosekonzentration
prospektive Glukosekonzentration
basaler Insulinbedarf
Insulindosis
Kohlenhydrate
Glukose-gradient
Insulin
Entscheidungen für die Entwicklung von AID
Bezüglich der Insulinzufuhr:subkutane Infusion
Bezüglich der Glukosemessung:Messung im Interstitium
Bezüglich der Abgabealgorithmen:verschieden in diversen Forschungsgruppen und Firmen
• PID – Proportional integral derivative• MPC – Model predictive controller• Fuzzy Logic (DREAM Algorithmus)
Datenübergabe und -Auswertung
BIOSTATOR
HeparinGlukose
Blutproben
i.v. Glukose-Infusion
i.v. Insulin-Infusion
SalzlösungSalzlösung
Das erste kommerzielle AID („Closed-Loop“)
modifiziert nach L. Heinemann et al., Int J Artificial Organs 1993; 16: 213-217
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Was lässt sich auf alltagstaugliche Systeme übertragen?
• Glukosemessung direkt im Blut
• Glukosemessung im Interstitium
Biostator Patientensystem
Was lässt sich auf alltagstaugliche Systeme übertragen?
nach: J. K. Nielsen u.a.: 64th ADA Scientific Session 2004, Orlando, 09-OR, in Diabetes 53, Suppl.2 (2004), A2
700
600
500
400
300
200
100
0
12.00 14.00 16.00 18.00 20.00 22.00
Glu
kose
(m
g/dl
)
Uhrzeit
zerebral
InterstitiumMuskulatur Referenzwerte venöses Blut
Referenzwerte arterielles Blut
• Glukoseprofile (CGM) in den unterschiedlichen Kompartimenten:
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• umbilikale Zufuhr: wie Biostator
• s.c. oder i.p. - Zufuhr des Insulins (Wirkung in exp(-x2/a) -Abhängigkeit)
Was lässt sich auf alltagstaugliche Systeme übertragen?
• Glukosemessung direkt im Blut
• Glukosemessung im Interstitium
Biostator Patientensystem
• i.v. Zufuhr des Insulins bei Blutzuckeranstieg (sofortige Wirkung in 1/x-Abhängigkeit)
Was lässt sich auf alltagstaugliche Systeme übertragen?
1
10
100
1000
Pla
sm
ain
su
lins
pie
ge
l (µ
U/m
l)
Normalinsulin: i.v. Normalinsulin: i.pkurzwirksame Insulinanaloga: s.c.kurzwirksame Insulinanaloga: i.p.
S.Shimoda u.a.: 61th ADA Scientific Session 2001, Philadelphia 11-OR, in Diabetes 50 Suppl.2 (6/2001), A3K.Nishida u.a.: 36th EASD Kongress 2001, Glasgow Abstract 172, Diabetologia (2001) 44 Suppl.1, A45
0 30 60 90 120 150 180
Zeit (min)
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• umbilikale Zufuhr: wie Biostator
• s.c. oder i.p. - Zufuhr des Insulins (Wirkung in exp(-x2/a) -Abhängigkeit)
Was lässt sich auf alltagstaugliche Systeme übertragen?
• Glukosemessung direkt im Blut
• Glukosemessung im Interstitium
Biostator Patientensystem
• i.v. Zufuhr des Insulins bei Blutzuckeranstieg (sofortige Wirkung in 1/x-Abhängigkeit)
• i.v.-Zufuhr von Glukose bei Blutzuckerabfall
• sinkende Glukose: keine Insulingabe
• Sicherheitsalgorithmus• Glukagon in bi-horm. AID
Die physiologischen Unterschiede auszugleichen erfordert Algorithmen
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AID-Kontrolle nach PID Algorithmus
adaptive Basalabgabe
DER PID-ALGORITHMUS FUNKTIONIERT ÄHNLICH EINEM TEMPERATURREGLER
MPC-Algorithmus (Model Predictive Control)
• dynamisches Modell des zu regelnden Prozesses, Rechnung in Zeitschritten• berechnet das zukünftige Verhalten in Abhängigkeit von den Eingangswerten• Optimierung der Zeitschritte unter Berücksichtigung des Eingangswertes Iteration
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Quelle: Prof. T. Danne
Algorithmen zur automatisierten Insulinabgabe
Hybrid-AID – Was ist das?
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Bandbreite vorhandener oder möglicher Lösungen für ein AID-System
Vollkommen „Open Loop“:CSII, SuP ohne
HypoglykämieabschaltungVollkommenes AID
(„Closed Loop“)
• Zunehmende System Komplexität• Automatisierung des Insulinmanagements• Zunehmende Entlastung der Patienten?• Zunehmende Entlastung des medizinischen Personals?
SuP mit LGS bzw. PLGM
Adaptive basale Insulingabe:
(„Hybrid-AID“)
Multihormonelles AID („Closed Loop“)
Programmierte Basalrate, incl. Abschaltung
Adaptive Insulinzufuhr aufgrund CGM-Werten
Hybrid-AID – Was ist das?
Es ist die Automatisierung der basalen Insulinzufuhr, denn
Der Schatz der Insulinzufuhr über eine Insulinpumpe ist die Basalrate
V. Jung
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Kennzeichen einer ideal eingestellten Basalrate
• bei jeder Nahrungsaufnahme ist ein Bolus zu geben• in der Regel: kein Bolus, wenn keine Nahrungsaufnahme• nachts: Wert zum Ende ~ Wert zu Beginn der Nacht
(mit geringer nächtlicher Schwankungsbreite)• bei Verwendung von SmartGuard: moderate Frequenz
und Dauer der Abschaltung (geringe Häufungen von Abschaltungen zur immer gleichen Tageszeit)
Defizite bei der basalen (nahrungsunabhängigen) Insulinversorgung
• Die Basalrate kann grundsätzlich falsch sein, z.B. nach unsachgemäßer Veränderung durch den Patienten im Alltag
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Defizite bei der basalen (nahrungsunabhängigen) Insulinversorgung
• Die Basalrate soll dem durchschnittlichen Insulinbedarf eines durchschnittlichen Alltags des Patienten entsprechen auch Nutzung: temporäre Basalratenänderung
• Die Basalrate kann grundsätzlich falsch sein, z.B. nach unsachgemäßer Veränderung durch den Patienten im Alltag
Defizite bei der basalen (nahrungsunabhängigen) Insulinversorgung
• Die Basalrate soll dem durchschnittlichen Insulinbedarf eines durchschnittlichen Alltags des Patienten entsprechen auch Nutzung: temporäre Basalratenänderung
• Die Basalrate kann grundsätzlich falsch sein, z.B. nach unsachgemäßer Veränderung durch den Patienten im Alltag
• Eine nicht optimal eingestellte Basalrate erfordert das ständige Korrigieren durch den Patienten (Lebensqualität!) oder hat nicht-adäquate Glukosewerte zur Folge
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Defizite bei der basalen (nahrungsunabhängigen) Insulinversorgung
• Die Basalrate soll dem durchschnittlichen Insulinbedarf eines durchschnittlichen Alltags des Patienten entsprechen • auch Nutzung: temporäre Basalratenänderung
• Die Basalrate kann grundsätzlich falsch sein, z.B. nach unsachgemäßer Veränderung durch den Patienten im Alltag
• Eine nicht optimal eingestellte Basalrate erfordert das ständige Korrigieren durch den Patienten (Lebensqualität!) oder hat nicht-adäquate Glukosewerte zur Folge
Defizite bei der basalen (nahrungsunabhängigen) Insulinversorgung
• Die Basalrate soll dem durchschnittlichen Insulinbedarf eines durchschnittlichen Alltags des Patienten entsprechen • auch Nutzung: temporäre Basalratenänderung
• Die Basalrate kann grundsätzlich falsch sein, z.B. nach unsachgemäßer Veränderung durch den Patienten im Alltag
• Eine nicht optimal eingestellte Basalrate erfordert das ständige Korrigieren durch den Patienten (Lebensqualität!) oder hat nicht-adäquate Glukosewerte zur Folge
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Defizite bei der basalen (nahrungsunabhängigen) Insulinversorgung
• Die Basalrate kann grundsätzlich falsch sein, z.B. nach unsachgemäßer Veränderung durch den Patienten im Alltag
• Die Basalrate soll dem durchschnittlichen Insulinbedarf eines durchschnittlichen Alltags des Patienten entsprechen auch Nutzung: temporäre Basalratenänderung
• Eine nicht optimal eingestellte Basalrate erfordert das ständige korrigieren durch den Patienten (Lebensqualität!) oder hat nicht-adäquate Glukosewerte zur Folge
• SuP: LGS/PLGM vermeidet auch bei nicht-adäquater Basalrate die Auslenkungen nach unten• LGS/PLGM vermeidet auch bei nicht-adäquater Basalrate die Auslenkungen nach unten
Defizite bei der basalen (nahrungsunabhängigen) Insulinversorgung
• Die Basalrate kann grundsätzlich falsch sein, z.B. nach unsachgemäßer Veränderung durch den Patienten im Alltag
• Die Basalrate soll dem durchschnittlichen Insulinbedarf eines durchschnittlichen Alltags des Patienten entsprechen auch Nutzung: temporäre Basalratenänderung
• Eine nicht optimal eingestellte Basalrate erfordert das ständige korrigieren durch den Patienten (Lebensqualität!) oder hat nicht-adäquate Glukosewerte zur Folge
• SuP: LGS/PLGM vermeidet auch bei nicht-adäquater Basalrate die Auslenkungen nach unten
• Was vermeidet Auslenkungen nach oben bei falscher Basalrate?• Hyperglykämie-Minimizer • adaptive Basalrate
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Hybrid-AID-System MiniMed 670G
In den USA: ca. 210.000 AnwenderIn Europa: ca. 5.000 Anwender
Arbeitsweise des Hybrid-AID-Systems
Manueller ModeCSII oder SuP
ohne CGM CSII mit CGM Stand-alone SuP mit CGM gekoppelt
SuP + LGS SuP + PLGM
entspricht MM 640G
AID- SystemAuto ModeHybrid AID
Adaptive Basalrate: Insulinabgabe alle 5 Minuten auf Grundlage CGM-Werte
Set-Point: 120 mg/dl (fix) Set-Point temporär: 150mg/dl Bolus manuell Korrekturbolus > 150 mg/dl Einstellung Insulinwirkdauer
Zulassung: ≥ 7Jahre (ggf. jünger) ≥ 8 I.E. Insulin
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SEN
SORG
LUKO
SE
(mgl
/dl)
SG fällt SG steigt
SG fällt
SG steigtSG fällt
adaptive Basalabgabe
verringert
adaptive Basalabga
beverringert
adaptive Basalabgabe
erhöht
adaptive Basalabgabeverringert
adaptive Basalabgabe
erhöht
00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 00
00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 00
50
100
120
150
200
250
300
DER SMARTGUARDTM AUTO-MODUS PASST AUTOMATISCH STEIGENDE UND FALLENDE GLUKOSEWERTE AN:
IN DER KONSEQUENZ WIRD DIE “TIME IN RANGE” OPTIMIERT
BASA
LE
INSU
LIN
GAB
E(ie
/h)
SELBSTADJUSTIERTE BASALE INSULINGABE
EVIDENZ DER ADAPTIVEN INSULINGABE MIT DER
MINIMED 670G
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Richtwerte der internationalen ATTD-Expertengruppe:
Welche Werte sind für die TIR normal?
Gruppen Patienten Ziel TiR Zeit unter der TiR Zeit über TiR
mit Diabetes Typ-1- und Typ-2
≥ 70%(70-180 mg/dl)
< 4% (< 70 mg/dl)< 1% (< 54 mg/dl)
Minimierung Zeit in Hyperglykämie
mit Diabetes Typ-1 und Typ-2 (älter, gebrechlich)
≥ 50%(70-180 mg/dl)
< 1% (< 70 mg/dl) ≥ 90% (Zeit < 250 mg/dl)
Schwangere mit Typ-1-Diabetes
≥ 70%(63-140 mg/dl)
< 4% (< 63 mg/dl) < 25% (Zeit > 140 mg/dl)
Schwangere mit Typ-2-Diabetes, Gestat. Diab.
85% - 90%(63-140 mg/dl)
< 4% (< 63 mg/dl) < 10% (Zeit > 140 mg/dl)
Für alle Altersklassen gab es Studien mit gleichem Design:• 2 Wochen Run-in, 1 Woche Hotel, 3 Monate zu Hause
Analyse von Studiendaten mit der MiniMedTM670G
• Unterschiede in den einzelnen Altersgruppen bei den Studien mit der MiniMedTM670G:
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Analyse von Daten der MiniMedTM670G
Agrawal P et.al.: ATTD Kongress 2018, Wien, Abstract 038, DTT 2018; 20(Suppl.1):A-18
Vergleich der Daten Zulassungsstudie vs. Real-World:
Manueller Mode Auto-Mode
Time in Range 71-180 mg/dL
66,7% 72,2%
Zeit im Auto-Mode (%) N/A 87,2%
Tragedauer Sensor --- 95,0%
Zeit < 50 mg/dl 1.0% 0.6%
Zeit < 70 mg/dl 5.9% 3.3%
Zeit > 180 mg/dl 27.4% 24.5%
Zeit > 300 mg/dl 2.3% 1.7%
HbA1c 7.4% 6.9%
Mittlere SG ± SD 150.2 ± 23 151 ± 14
Real-World Daten, Auto-ModusZulassungsstudie
12.389 Patiententage, 123 Patienten (Studie über 3 Monate)
USA Europa
Time in Range 71-180 mg/dL
71,3% 73,1%
Zeit im Auto-Mode (%) 77,0% 81,0%
Tragedauer Sensor NA NA
Zeit < 54 mg/dl 0,5% 0,6%
Zeit < 70 mg/dl 1,9% 1,7%
Zeit > 180mg/dl 26,8% 19,4%
Zeit > 250 mg/dl 6,20% 5,3%
Geschätzter HbA1c 7,13% 6,83%
Mittlere SG 158,0 151,3
Auswertung von 119.274 Patienten in der USA; 4.690 in Europa
Was leistet das System, wenn man es richtig anwendet?
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Man erzielt nicht so gute Ergebnisse, wenn die Grundeinstellung nicht stimmt…….
Was ist zu beachten?
Zielbereich: 70-180 mg/dl (3,9-10,0 mmol/l)
MANUELLER MODE AUTO MODE
Zunächst gut! Wirklich?
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Veränderung von HbA1c und der TIR in verschiedenen Studien unter Verwendung Diabetestechnologie
8,5
8.0
7.5
7,0
6,5
40 50 60 70 80TIR (70-180 mg/dl) (%)
MM670G Zulassungsstudie9
MM670G Real-World-Daten Europa10
Tandem Control-IQ11
I-HART4
ICT+CGM
HypoDE3:ICT+CGM
IMPACT5:ICT+iscCGM
PROLOG8
SuP mit PLGS
GOLD1:ICT+CGM
DIAMOND2a:ICT+CGM
DIAMOND CSII2b:ICT+CSII
FUTURE6:ICT+iscCGM
SMILE7:SuP mit PLGM
Zielbereich nach ATTD Konsensus
HbA1c (%)
1. Lind M et. al. JAMA. 2017;317(4):379-387. 2a. Beck RW et al. JAMA 2017;317(4):371-378.. 2b. Beck RW et al. Lancet Diabetes Endocrinol. 2017;5(9):700-708. 3 Heinemann L et. al. Lancet. 2018; 7;391(10128):1367-1377. 4 Reddy M, et al. Diabet Med. 2017:doi 10.1111. 5. BolinderJ. et al. Lancet. 2016;388:2254-2263. 6. CharleerS et. al. Diabetes Care 2020;43:389–397. 7. Bosi E et. al. Lancet Diabetes Endocrinol . 7(6); 2019: 462-472. 8. Forlenza GP, et al. Diabetes Technol Ther. 2018. doi:10.1089/dia.2018.0264. 9. Bergenstal RM, et al. JAMA. 2016;316(13):1407-1408. 10 Medtronic, Upload Dada MiniMed 670G in Europe (01.10.2018-18.01.2020), Data on file. Brown SA et.al. N Engl J Med. 2019 Oct 31;381(18):1707-1717.
Weitere Entwicklung:Auf dem Weg zum Voll-AID
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Entwicklungen Medtronic in der (nahen) Zukunft
• Verminderung des Aufwandes und der Belastung für die Patienten bei großem therapeutischen Erfolg
MiniMedTM670G
Ziele:TiR > 70%, HbA1c < 7%
fortgeschrittenes Hybrid-AID
adaptive Basalrate, Korrekturbolus autom.Mahlzeitenbolus man.
Bluethooth,MobileAPP zu Anzeige und
Datentransfer
Ziele: TiR > 80%, HbA1c = 5,9%
vollständiges AID personalisiert,Smartphone-kontrolliert,
CGM der nächsten Generation
Ziele: TiR > 85%, HbA1c = 5,5%
Smartphone-kontrollierte Patch-pump (über 3 Tage),
integrierter Infusionsset, CGM der nächsten Generation
Ziele: TiR > 85%, HbA1c = 5,5%
Disposable patch-pump, Pumpe, CGM,
Infusionsset in einem, Smartphone-kontrolliert
preiswertes System über 7 Tage (?)
Ziele: TiR > 85%, HbA1c = 5,5%
Bald verfügbare bzw. geplante Systeme
(eine Auswahl)
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Tandem t:slim Control IQ: AID-System t:slim X2 und Dexcom G6• bisher Basal IQ • zunächst in Dt: t:slim mit Dexcom G5/6
(PLGS-Algorithmus) • FDA-Zulassung Control IQ seit 12/2019• CONTROL IQ per Software-Update
AID-Systeme
• 168 Patienten• Alter: 14-71 Jahre• Ausgangs HbA1c: 7,40 % (5,4-10,6)
Brown SA, Kovatchev BP et al.: Six-Month Randomized, Multicenter Trial of Closed-Loop Control in Type 1 Diabetes. N Engl J Med 2019; 381:1707-1717
Ergebnisse nach 6 Monaten: - Time in Range (70-180 mg/dl) 71 % vs. 59 % (Kontrolle)- Anteil Zeit < 70 mg/dl 1,58 % vs. 2,25 %- Anteil Zeit < 55 mg/dl: 0,29 % vs. 0,35 %- HbA1c-Veränderung: -0,34 % vs. -0,01 %
Diabeloop DBLG-1 SystemKaleido-Patch-Pumpe und Dexcom G6• CE seit 12/2019• Zunächst in Dt: t:slim mit Dexcom G6 (PLGS-
Algorithmus)• MPC-Algorithmus mit Optimierung der Faktoren• Personalisierung der Zielwerte, Schwellen usw.• Mahlzeiteneingabe quantitativ• nur Erwachsen, keine Kinder, Schwangere etc.
AID-Systeme
Benhamou PY, Franc S et al.: Closed-loop insulin delivery in adults with type 1 diabetes in real-life conditions: a 12-week multicentre, open-label randomised controlled crossover trial. Lancet Digital Health 2019; 1: e17–25
Ergebnisse nach 3 Monaten: - Time in Range (70-180 mg/dl) 68,5 % vs. 59,4 % (Kontrolle)- Anteil Zeit < 70 mg/dl 2,0 % vs. 4,3 %- Anteil Zeit < 55 mg/dl: 0,2 % vs. 0,7 %- HbA1c-Veränderung: -0,29 % vs. -0,14 % (ns)
• 71 Patienten (5 drop out)• Alter: 48,2±13,4 Jahre• Ausgangs HbA1c: 7,60±0,9 %
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Insulet: OmniPod Horizon• OmniPod mit integriertem Bluetooth,
gepaart mit Dash PDM Handheld (gesperrtes Android-Smartphone);
• Kopplung mit Dexcom CGM• AGC Algorithmus (HCL)• Zulassungsstudie Ende 2018• Markteintritt?
Lilly!• Disposible Patch-Pump (Form eines Puck-Scheibe), tragbar am
Körper (kleiner Infusionsset)• Pumpenreservoir für 3 ml Insulin • Eintastenbedienung nur für den Bolus• Verbindung mit Dexcom G6• Algorithmus-Prozessor befindet sich in der Pumpe, Steuerung
aber über Smart-Phone• Phase 1 Studie seit Ende 2017• Markteintritt: 2020/21?
AID-Projekte (Auswahl)
AGC - automatic gain control
AID-System von Medtronic: MiniMedTM780G (AH-AID*)
*AH-AID – Advanced Hybrid-Automatic Insulin Delivery
• der Wert für die Zielglukose ist einstellbar: 100 mg/dl (5,5 mmol/l) oder 120 mg/dl (6,7 mmol/l)
• adaptive basale Insulinabgabe wie bei der MiniMed 670G
• größere Flexibilität als die MM670G bzgl. des Übergangs von „Auto-Basal“ zu „Basal sicher“ im Auto-Modus, bzw. den manuellen Modus weniger Übergänge
• alle 5 Minuten wird ein Auto-Korrekturbolus ermittelt und bei Notwendigkeit abgegeben
• daraus folgt ein besseres Bolusmanagement zu den Mahlzeiten
• Daten der Zulassungsstudien ergeben eine TiR von ca. 80%
• Bluetooth-Verbindung zur Software-App auf dem Smartphone
• CE-Zulassung in Europa seit 07/2020
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Erweitertes Hybrid-AID-System mit automatisiertem Korrekturbolusmanagement
Tirosh A et.al. ATTD 2020, Madrid, Abstract 305. Diabetes Technology Therapeutics 2020;22(Suppl. 1): A102-A103
Ergebnisse (klinische Tests): • postprandiale Glukoseexkursionen nach annoncierter Mahlzeit:
06 Uhr Mittag 40g 80g 60g 06 Uhr
IQR annonciertes MahlMedian annonciertes MahlTime in RangeKH-Aufnahme (g)
Ergebnisse (klinische Tests): • KHE-Menge entsprechend Vorgaben des Protokolls:
• 40,8(±12,7) g• 63(±12,9) g• 77(±17,4) g
• pp-Glukoseexkursionen nach nicht annoncierter Mahlzeit:
Mitternacht 40g Mittag 80g 60g Mitternacht
IQR nicht-annoncierteMedian nicht-annoncierteTime in RangeKH-Aufnahme (g)
Erweitertes Hybrid-AID-System mit automatisiertem Korrekturbolusmanagement
Tirosh A et.al. ATTD 2020, Madrid, Abstract 305. Diabetes Technology Therapeutics 2020;22(Suppl. 1): A102-A103
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Erweitertes Hybrid-AID-System mit automatisiertem Korrekturbolusmanagement
Ergebnisse (klinische Tests) nach annoncierter und nicht-annoncierter Mahlzeit:
0,81 3,26
70,7
2,28
7,65
86,0
0
20
40
60
80
100
An
teil
Ze
it im
Glu
ko
se
be
reic
h (
%)
• Anteil der Zeit in den einzelnen Glukosebereichen
< 54 mg/dl< 3,0 mmol/l
< 70 mg/dl< 3,9 mmol/l
70-180 mg/dl3,9-10,0 mmol/l
annonciert
nicht-annonciert
• Anteil des pp-Insulins am Tagesinsulinbedarf
19
25
0
10
20
30
40
An
teil
pp
-In
su
lin
am
TIB
(%
)annonciert nicht-
annonciert
Tirosh A et.al. ATTD 2020, Madrid, Abstract 305. Diabetes Technology Therapeutics 2020;22(Suppl. 1): A102-A103
Bi-hormonelles AID-System von Inreda
System: Zusammenführung von Insulin- und Glukagoninfusion in einem Gerät (Firma Inreda Diabetic BV, Niederlande)
Blauw H et al.: ATTD, Mailand 2016, Abstract 065, DTT 2016; 18(Supple. 1): A-25
Abgabealgorithmus:• PID Alg.
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Bi-hormonales AID-System (Beta-Bionics) von iLet
Russel SJ et al.: Day and night glycaemic control with a bionic pancreas versus conventional insulin pump therapy in preadolescent children with type 1 diabetes: a randomised crossover trial. Lancet Diabetes and Endocrinology, Published Online February 2, 2016
iLet
• Roche (Accu-Chek Insight mit Senseonics Eversense XL CGM (180 Tage))
• Cellnovo (Cellnovo Patch-Pump mit Dexcom CGM und TypeZero inControl AP Algorithmus)
• Ypsomed (YpsoPump (durable pump) mit CGM von DexCom oder Abbott)
• WaveForm (AgaMatrix)• Diabeloop (Kaleido (ViCentra) Patch-Pump und
DexcomG6• diverse akademische Einrichtungen
• Cambridge • Virginia• ……..
Weitere relevante Projekte zum AID
Page 26
Von Patienten gebaute und selbst genutzte Hybrid-Closed-Loop-Systeme
Quelle: http://diatribe.org/issues/57/learning-curve https://scottleibrand.wordpress.com
Dana LewisScott Leibrand
seit 12/2014 „DIYPS“
Glykämische Kontrolle bei Menschen mit Typ-1-Diabetes unter Verwendung von DIY-Systemen
Melmer A et.al: ADA 2019, San Francisco, Diabetes 2019; 68(Suppl.1): https://doi.org/10.2337/db19-76-OR
100
80
60
40
20
+8,3+9,5%p<0,0001
-8,3+8,6%p<0,001
70-180 mg/dl3,9-10,0 mmol/l
>180-250 mg/dl>10,0-13,9 mmol/l
-3,3+5,0%p<0,001
-0,7+2,2%p=0,017
-1,1+3,6%p=0,153
> 250 mg/dl> 13,9 mmol/l
54-<70 mg/dl3,0-<3,9 mmol/l
< 54 mg/dl<3,0 mmol/l
Sensorunterstützte Pumpentherapie (Baseline) DIY
Ant
eil i
m G
luko
sebe
reic
h (%
)
Ergebnisse: • Anteil Glukosewerte in den einzelnen Glukosebereichen:
Page 27
Es gibt noch weitere Entwicklungen…..Multisensorik, Digitalisierung, künstliche Intelligenz…
Multisensoransatz (Biovotion)
Page 28
Dehais J. et al. ATTD 2014
Fotografische Ermittlung des Anteils an Kohlenhydraten in verschiedenen Mahlzeiten
Von der Mahlzeit müssen jeweils 2 Bilder von verschiedenen Seiten aus aufgenommen werden es lässt sich eine dreidimensionale Form rekonstruieren, die segmentiert und abgeschätzt wird
1. Aufnahme von 2 Bildern
2a. pyramidale Filterung
3a. Ergebnis der Segmentierung
2b. Det. zusammengehöriger Pkt. 3b. Wegrechnen Kamerakonfig.
4a. Klassifikation Segmente
4b. Rekonstruktion Mahlzeit
5. KH – Art und Menge
Integration diverser Sensoren, Tabellen, Software…
Page 29
Vielen Dank
The future is now…..