00 Umschlag 06-2015 fd01 - IHK Hochrhein-Bodensee · Baden-Württemberg 4283 4306 4312 1099 1100...

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Industrie- und Handelskammern Hochrhein-Bodensee Schwarzwald-Baar-Heuberg Südlicher Oberrhein IM SÜDWESTEN W RTSCHAFT Weiter wachsend IHK-Konjunkturumfrage: Die Dynamik setzt sich fort Weltweit verkauft Hohner ist Weltmarktführer für Mundharmonikas Wertvolles Wissen Senior Experten helfen Firmen und Schulen im In- und Ausland Wirtschaftskonzil am Bodensee Auf dem Weg zur Modellregion JUNI 2015

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Industrie- und HandelskammernHochrhein-BodenseeSchwarzwald-Baar-HeubergSüdlicher Oberrhein

IM SÜDWESTEN

W RTSCHAFT

Weiter wachsendIHK-Konjunkturumfrage:Die Dynamik setzt sich fort

Weltweit verkauftHohner ist Weltmarktführerfür Mundharmonikas

Wertvolles WissenSenior Experten helfen Firmen und Schulen im In- und Ausland

Wirtschaftskonzil am Bodensee

Auf dem Weg zurModellregion

JUN

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6 | 2015 Wirtschaft im Südwesten 1

EDITORIAL

Refe

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jekte

Liebe Leserinnen, liebe Leser

I n einem Boot säßen die vier Länder rund um den Boden-see, wenn es um die Entwicklung ihrer Region gehe, meinte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried

Kretschmann bei der Eröffnung des Wirtschaftskonzils in Kons-tanz. Rund 650 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung diskutierten in mehreren Foren über die Herausforderungen für die Wirtschaft in der Bodenseeregion und darüber wo die mittel- bis langfristigen Pers-pektiven liegen. Das ist das Titelthema dieser Ausgabe unserer Zeitschrift (Seite 6).

Die Konjunktur läuft gut, die Unternehmen sind optimistisch, Anzeichen für eine Ab-schwächung gibt es derzeit nicht. Das zeigt der Konjunkturbericht der IHK zum Frühjahr (Seite 20).

Ein auf der ganzen Welt bekanntes Produkt aus Südbaden stellen wir dieses Mal auf un-serer letzten Seite vor. Es geht um die Hohner Mundharmonika „Marine Band“, die in Tros-singen hergestellt wird. Fast unverändert seit 1896. Überhaupt ist Hohner ein sehr traditi-onsreiches Unternehmen: Es wurde 1857 ge-gründet und verkauft seit jeher den überwie-genden Teil seiner Instrumente im Ausland. Heute liegt die Exportquote bei 95 Prozent (Seite 80).

Haben Sie schon einmal etwas vom Senior Experten Service gehört? Wenn Sie sich dem Ruhestand nähern, aber Ihr Können und Wissen weiter nützlich einbringen wollen, so könnte das eine Möglichkeit sein. Senior Experten coachen Firmen, un-terstützen Jugendliche oder engagieren sich an Schulen. Zwei ganz unterschiedliche Beispiele stellen wir vor (Seite 50).

Viel Spaß beim Lesen.

Ulrich PlankenhornLeitender Redakteur

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Wirtschaft im Südwesten 6 | 20152

Anzeige

InhaltJuni

4 Panorama

6 tItel WirtschaftskonzilKonstanz:

DerBodenseealsModellregion

12 leute

gründer: Dat hong und Gero Bruckmann

13 Stefan hoer/harald Krebs markus Flik

Wolfgang Jäger

14 KopfdesMonats: Gerhard Waldmann

17 reGIo rePort neues aus dem IhK-Bezirk

34 unternehmen 34 Sedus Stoll

36 Volksbanken Schwarzwald Baar hegau und rhein-Wehra

37 Sparkasse tuttlingen

38 Kreissparkasse rottweil, Formenbau Staiger

39 Sparkasse Schwarzwald-Baar

40 mediaville

41 tridelity

42 endress+hauser

43 Schwarzwaldmilch

44 Berthold hermle, Südvers

themen der titelseite

Büromöbelhersteller Sedus

Erfolg mit Design

16 Designpreise für Drehstühle, tischsysteme und andere Büromö-bel hat Sedus während der vergan-genen zwei Jahre eingeheimst. Das war einer der Gründe, warum sich

die Waldshuter auf einem schwieri-gen markt behaupten können.

Aus dem Südwesten

Legendäre

Kopf des Monats

Leuchtenhersteller Gerhard WaldmannDer Kopf des Schwenninger leuchtenherstellers Waldmann ist vor Kurzem 65 Jahre alt geworden.

Das Wort ruhestand bereitet dem umtriebigen unternehmen unbehagen.

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80

14

Seit über 100 Jahren produziert die Firma hohner in trossingen eine mundharmonika mit dem namen „marine Band“, die vor allem in den uSa zum Volksinstrument wurde und musikgeschichte geschrieben hat.

Mundharmonika

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6 | 2015 Wirtschaft im Südwesten 3

46 Rothaus, Sto

47 IMS Gear

48 Simeon Medical, Mada

50 TheMen & TRendS50 erfahrene Berater: Senior ex-

perten unterstützen Firmen, Schulen und Jugendliche im In- und Ausland

52 Allianz Industrie 4.0

53 Perspektiven der elektromobilität

54 PRAxISWISSen 54 Recht

58 Steuern

60 Innovation/International

62 MeSSen 62 Kalender

63 news

80 dIe leTzTe SeITe Aus dem Südwesten: die Mundharmonika „Marine Band“ von hohner

STAndARdS61 literatur

62 Impressum

75 Börsen

20

der aktuelle IhK- Konjunkturbericht

RePoRTREGIO

X

TiTelThema: Wirtschaftskonzil in Konstanz

Heute wie damals: Reden über die ZukunftVor 600 Jahren diskutierten beim Konstanzer Konzil Kirchenmänner über die zukunft des Katholizismus. Kürzlich kamen Politiker und Vertreter von Wirtschaft sowie Ver-waltung aus den vier Staaten um den Bodensee zusammen, um an historischer Stätte über die wirtschaftlichen Perspektiven der Region zu beraten.

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BeIlAGenhInWeISden Regionalausgaben lahr und Freiburg liegt der Jah-resbericht 2014 der IhK Südlicher oberrhein bei. der Ausgabe Schopfheim ist ein Prospekt der resin Gmbh + Co. KG in Binzen beigefügt.

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Wirtschaft im Südwesten 6 | 20154

Panorama

Gewerbliche wirtschaft in Zahlen 2015

Betriebe Beschäftigte Umsatz Ausland

(mit mehr als 50 Beschäftigten) (in 1000) (in Mio Euro) (in Mio Euro)

Jan. Feb. März Jan. Feb. März Jan. Feb. März Jan. Feb. März

Stadtkreis Freiburg 42 42 42 9 9 9 152 167 204 89 102 126

Breisgau-Hochschwarzwald 92 91 91 17 17 17 254 257 298 133 131 151

Emmendingen 63 63 63 12 12 12 167 170 202 101 103 120

Ortenaukreis 213 216 216 44 44 44 784 859 1004 316 378 444

Südlicher Oberrhein 410 412 412 82 82 82 1357 1452 1707 639 715 841

Rottweil 102 102 102 20 20 20 353 352 413 162 161 195

Schwarzwald-Baar-Kreis 148 151 151 26 26 26 386 372 432 146 146 171

Tuttlingen 134 136 136 28 28 28 467 485 571 250 261 301

Schwarzwald-Baar-Heuberg 384 389 389 73 74 74 1206 1209 1416 558 569 667

Konstanz 72 72 73 16 16 16 395 468 491 193 254 256

Lörrach 91 91 91 18 18 18 365 369 442 213 208 263

Waldshut 56 57 57 12 12 12 224 247 294 89 97 116

Hochrhein-Bodensee 219 220 221 46 46 46 984 1084 1227 495 558 635

Regierungsbezirk Freiburg 1013 1021 1022 202 202 203 3547 3745 4350 1692 1842 2143

Baden-Württemberg 4283 4306 4312 1099 1100 1103 23184 25998 30377 13183 15442 17894

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, die Angaben sind gerundet und ohne Gewähr (WiS 6/2015)

Bund setzt Förderung fort

Geld für Kitas

Das Bundesfamilienministerium setzt das Förderprogramm „Betriebliche Kinder-

betreuung“ fort. Gefördert werden die Be-triebskosten für neu eingerichtete betrieblich unterstützte Kinderbetreuungsplätze für unter dreijährige Kinder in neuen Kinderbetreuungs-gruppen während der ersten zwei Jahre. Die Unterstützung erhalten die Träger der Kinder-betreuungseinrichtungen – die Unternehmen selbst oder Betreuungseinrichtungen, mit denen die arbeitgeber kooperieren. Das Pro-gramm richtet sich an arbeitgeber aller Grö-ßen mit Sitz in Deutschland, insbesondere an Kooperationen von kleinen und mittleren Unternehmen. Für einen neu geschaffenen Ganztagsbetreuungsplatz werden 400 Euro pro monat als Zuschuss zu den Betriebskosten gezahlt. Insgesamt können Unternehmen wäh-rend des Förderzeitraums bis zu 9.600 Euro pro Betreuungsplatz erhalten. ine

www.erfolgsfaktor-familie.de

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6 | 2015 Wirtschaft im Südwesten 56 | 2015 Wirtschaft im Südwesten

Deutschland Baden-Württemberg

Index 107,0 106,6Veränderungzum Vorjahr + 0,5% + 0,4%

April 2015

VerbraUcherPreis-inDeX

Basisjahr 2010=100; QUELLE: Statistisches Landesamt (Angaben ohne Gewähr)

Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand

anträge wieder möglich

Seit mitte mai können wieder Förderanträge für das Zentrale Innovationsprogramm mittelstand (ZIm) gestellt werden. Das

maximal förderfähige Projektvolumen für die Entwicklung neuer innovativer Produkte und Verfahren wurde auf 380.000 Euro pro Unternehmen erhöht. Zudem sind nun auch wieder Unternehmen mit bis zu 499 mitarbeitern antragsberechtigt. Die Förderquote beträgt, abhängig von Projektart und Unternehmensgröße, zwischen 25 (maximal 95.000 Euro) und 55 Prozent (maximal 209.000 Euro), die als Zuschuss gezahlt werden. sw

www.zim-bmwi.de

Veranstaltung in Donaueschingen

Mach Dich zur Marke!

Wer sich als Industrieunternehmen, Gastronom, Einzelhändler oder auch als Kommune erfolg-

reich vermarkten will, braucht nicht nur eine marke, sondern sollte am besten eine marke sein. Dabei ist es wichtig, dass die Einzigartigkeit der Produkte, der Charakter des eigenen Unternehmens, das was einen ausmacht, im richtigen Licht stehen. Wer als „mercedes unter allen anderen“ bezeichnet wird, hat es geschafft. nur wie gelingt das? Den Weg zeigt die Veranstaltung „mach Dich zur marke“ am 8. Juli (9.30 bis 16 Uhr) im Öschberghof in Donaueschingen. Ver-anstalter sind die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg und die IHK Hochrhein-Bodensee. Der renommierte Hirnforscher und Bestsellerautor Hans-Georg Häusel befasst sich mit der macht des Unterbewusstseins und dessen Funktionsweisen. Und mark Willms, Geschäftsführer der Stuttgarter agentur Jung von matt berichtet, wie agenturen erfolgreich diese Erkenntnisse umsetzen. an der anschließen-den Diskussionsrunde nehmen auch Dieter Schmid, Chef der Brauerei Waldhaus, und Helmut raaf vom Schuhhaus raaf in nagold teil. moderator ist Peter Ludäscher, ressortleiter Wirtschaft beim Südkurier in Konstanz. cb

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldung bei Barbara Sand, Handelsreferentin der IHK Schwarz-wald-Baar-Heuberg, Tel. 07721 922-167,[email protected]

Ingenieure aus Tunesien

fachkräfte finden

Die deutsche Gesellschaft für internationale Zu-sammenarbeit (GIZ) organisiert zusammen mit der

Zentralen auslands- und Fachvermittlung (ZaV) und der Bundesagentur für arbeit einen deutsch-tunesischen mobilitätspakt. Dabei sollen 150 junge Ingenieure aus Tunesien – nach einer intensiven sprachlichen und kul-turellen Vorbereitung – für dreimonatige Praktika nach Deutschland vermittelt werden. Umgekehrt können deutsche Unternehmer vom 8. bis 10. Juni mit einer „Business-Study-Tour“ nach Tunesien reisen. Beginn der sozialversicherungspflichtigen Praktika, die mit 300 Euro pro monat bezuschusst werden, ist im Juni, Juli und oktober. ine

www.giz.de/de/weltweit/21831.html

Maus-Türöffner-Tag

einblicke gewähren

Am 3. oktober heißt es wieder „Türen auf für die maus“. Über-all in Deutschland können dann kleine und große Fans der

bekannten Sendung mit der maus Sachgeschichten live erleben. als Veranstalter kann jeder mitmachen, der eine interessante Tür öffnet, die sonst verschlossen ist: große und kleine Unternehmen, Initiativen, Schulen, Kindergärten, rathäuser, Denkmal-Besitzer, Konzerthallenbetreiber, Sportvereine, rettungsdienste, hand-werkliche Betriebe oder wissenschaftliche Institute. Vergangenes Jahr hatten sich bundesweit über 600 Veranstalter angemeldet. mehr Informationen und anmeldung im Internet. ine

www.maus-tueren-auf.de

Maus-Türöffner-Tag

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titel

Internationales Wirtschaftskonzil in Konstanz

Der Bodensee alsModellregionVor rund 600 Jahren – von 1414 bis 1418 – tagten zum Konstanzer Konzil Kirchenvertreter mit ihrem Gefolge und brachten der Stadt wirtschaftlichen Aufschwung. Ihr Ziel war es, die Einheit der Kirche in Europa wieder herzustellen. Mit zahlreichen Veranstaltungen feiert Kon-stanz das Jubiläum über mehrere Jahre hinweg. Einen Höhepunkt bildete das erste interna-tionale Wirtschaftskonzil am 30. April, zu dem rund 650 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nach Konstanz kamen, darunter auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Die Veranstaltung trug den Untertitel: „Der Bodensee als Modellregion in Europa“.

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Wirtschaft im Südwesten 6 | 20156

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M it dem Wirtschaftskonzil wollte das grenzüberschreiten-de Organisationsteam – bestehend aus Vertretern der Kommission Wirtschaft der Internationalen Bodensee

Konferenz (IBK), der Kantone Thurgau und St. Gallen, der Kon-zilstadt Konstanz, dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Konstanz – die internationale Zusammenarbeit stärken. Über 650 Besucher aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Liechten-stein, darunter viele Unternehmer sowie Vertreter aus Politik und Verwaltung, fanden sich im historischen Konzilgebäude direkt am Bodenseeufer ein. Nach einem gemeinsamen Einführungsteil im geschichtsträchtigen oberen Saal lauschten sie Impulsreferaten und besuchten Foren mit anschließenden Podiumsgesprächen (siehe Seite 8 bis 10). Im Zentrum standen die aktuellen und zu-künftigen Herausforderungen der grenzüberschreitenden Region, auch die Zukunft der Schweiz im europäischen Kontext war Thema. Lösungsansätze wurden gesucht sowie Netzwerke geknüpft.Die Moderation der Veranstaltung übernahm der Leiter des Amts für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Thurgau, Edgar G. Sidamgrotzki. Die Redner auf dem Podium erinnerten daran, wie Konstanz vor rund 600 Jahren von dem Konzil profitierte. Zwar habe das vier Jahre andauernde Großevent vor allem eine kirchliche Funktion gehabt, es brachte aber auch weltliche Vertreter wie beispielswei-se Handwerker und Spielleute in die Stadt. Konstanz erfuhr einen immensen Konjunkturschub. Fünf Mal so viele Menschen wie die

üblichen 7.000 lebten während des Konzils in der Stadt. In der Region arbeitete man eng zusammen – die Zoll- und Zunftzwänge wurden aufgehoben. Damals wie heute habe das Gemeinsame das Trennende überwogen, berichtete die Geschäftsführerin der Kon-zilstadt Ruth Bader. Als wichtigsten Punkt hob sie die Abwesenheit von Waffengewalt hervor. Konflikte seien gelöst worden, indem miteinander geredet wurde. Winfried Kretschmann sprach in seiner Rede zu Beginn der Veran-staltung über „Die Bodenseeregion und ihre Rolle in Europa“. Die prosperierende Region mit einem Bruttosozialprodukt von 53.000 Euro pro Kopf, einem Spitzenwert im europäischen Vergleich, könne als „Modellregion“ betrachtet werden. Zum Teil verschwänden die Grenzen buchstäblich, zeigte Kretschmann auf. Etwa hätten sich die sechs Industrie- und Handelskammern am See zusam-mengetan, um geschlossen den Wirtschaftsraum zu fördern. Das Wirtschaftskonzil zeige, wie Kommunen, Kantone, Landkreise und Länder in der Vier-Länder-Region zusammenarbeiteten. Man sitze „in einem Boot“, sagte er und forderte die Unternehmer dazu auf, ihre Ressourcen durch Cluster noch stärker zu bündeln. Frank Speier von der Internationalen Bodensee Konferenz zog am Ende der Veranstaltung ein positives Fazit und kündigte Folgeveranstal-tungen an. ew

www.wirtschaftskonzil.org

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Chancen und Risiken omnipräsenter Daten

Daten und noch mehr Daten. Sowohl im Privaten, als auch in der industrie stellen Daten die Weichen für die Zukunft. Doch

wie sieht diese aus? Bieten sich mehr Chancen als Risiken? Wem gehört eigentlich die riesige Menge an Daten? All diese Fragen beschäftigten die teilnehmer des Forums „Unternehmenskonzepte von morgen - Chancen für den Mittelstand im Bodensee-raum“ unter der Moderation von iHK-Hauptgeschäfts-führer Claudius Marx. Überall wo wir uns bewegen, entstehen durch moderne Sensorik Daten. im We-sentlichen bestimmen zwei Komponenten die daraus mögliche Datenverarbeitung. Zum einen die Cloud als Datenspeicher, zum anderen die Software zur Datenauswertung. Daten sammeln war noch nie so einfach. Aufgrund dessen lassen sich Prozesse jedweder Art online, in echtzeit flächendeckend erfassen, speichern, abbilden, auswerten und in Folge optimieren. Grundsätzlich besteht hierin ein großes wirtschaftliches Poten-zial. So kann zum Beispiel ein Motor einen Verschleiß rechtzeitig anzeigen, sodass nicht erst bei Fahrzeugstillstand ein ersatzteil beschafft werden muss, sondern rechtzeitig vorher ein bald not-wendiger ersatz vorhergesagt werden kann. Aber auch die effizienz oder Sicherheit kann mittels moderner Sensorik deutlich erhöht werden. in der Humanmedizin lässt sich beispielsweise die dau-erhafte Blutdrucküberwachung durch moderne Sensorik in Uhren bewerkstelligen. Diese können dem behandelnden Arzt wichtige informationen liefern. Aus einem 24-Stunden-eKG könnte so eine permanente erfassung und Kontrolle entstehen. Das so generierte Wissen birgt allerdings auch Risiken. Mit der massenhaften erfassung und Übertragung von Daten stellt sich die Frage nach dem eigentum der Daten und dem daraus gene-rierten Wissen. Wie wird gewährleistet, dass die Daten nur zum gewünschten, hilfreichen Zweck verwendet und nicht missbraucht werden? Sobald das so überwachte Objekt nicht mehr die technik, sondern der Mensch ist, wird es heikel. Wenn man das Verhalten von Menschen erfasst und Schlüsse daraus ziehen kann, dann muss nach den ethischen Grenzen und Verhaltenskodexen ge-fragt werden. Die Hauptfragestellungen sind hier: Was dürfen wir wissen? Was sollten wir wissen? Aber auch: Was sollten wir besser nicht wissen und welche gesetzlichen Rahmenbedingungen werden geschaffen? in Clouds gespeicherte Daten befinden sich in der Regel im nicht europäischen Ausland. Hier gilt es sicherzu-stellen, dass diese informationen nicht in falsche Hände gelangen. Momentan wirft die thematik mehr Fragen auf, als es Antworten gibt. Mit der Beantwortung dieser Fragen tut sich insbesondere die Politik sehr schwer. „Nur weil man Dinge machen kann, heißt das nicht, dass man alles machen sollte“, fasste iHK-Vizepräsident Mi-chael Schwabe die ergebnisse der Diskussion zusammen. Den Kunden verstehen, aber nicht ausforschen: Verantwortliches Handeln bekommt eine neue Definition. Gräfin Bettina Bernadotte von der insel Mainau hingegen wollte von einer „Digi-talen Happy Hour“ auf der Blumeninsel nichts wissen und zeigte sich erfreut, ein wenig analoge Welt bieten zu können. einen Ort der entschleunigung. wu

Forum 1

Zu viel Bürokratiein der Schweiz

Peter Maag, Direktor der iHK thurgau mo-derierte das Forum zum thema „Grenz-

überschreitende Dienstleistungen“. er warf die Frage auf, ob es nach dem taxi- und Pizzastreit sowie der Volksabstimmung zur Beschränkung der einwanderung nicht wieder einen trend weg von der offenen Grenze gäbe. Als exper-ten nahmen auf dem Podium der Zollkreis-direktor der eidgenössischen Zollverwaltung Fredy Bucher, der CeO der AFG Arbonia-Forster-Holding William J. Christensen, der Regierungsdirektor des Hauptzollamts Singen Kai Dade, die leiterin des Rechtsdienstes Amt für Arbeit und Wirtschaft Kanton thurgau Judith Müller, der Geschäftsführer der Holz-manufaktur Rottweil Hermann Klos und der Geschäftsführer der werk zwei Print+Medien GmbH Konstanz, Kurt Riedlinger Stellung.Bucher sagte, der Zoll setze sich für offene Grenzen ein und investiere viel in eine leis-tungsstarke infrastruktur. Bei der elektroni-schen Zollanmeldung würden 96 Prozent der Waren täglich in Sekundenschnelle freigege-

ben. Dade bemerkte, Zollrecht sei klassisches europarecht und deshalb könne man auf deutscher Seite manchmal nicht so schnell reagieren wie auf Schweizer Sei-te. er fand, dass die Grenzen wie-der offener geworden seien.

Müller gab zu, dass „die Dienstleistungen über die Grenze oft als Hemmschuh empfunden werden“. Sie erklärte, dass die Beschäftig-ten deutscher Firmen für Projekte 90 tage in der Schweiz arbeiten dürften, wenn sie das vorher anmeldeten. Verstöße gegen die

Regularien würden mit bis zu 5.000 Schweizer Franken geahndet. Geplant sei, dass die Summe des Bußgeldes auf 30.000 Franken steigen soll. Wink-ler beschrieb die Situation zwischen

der österreichischen und Schweizer Grenze, wo es ganz ähnliche Probleme gebe und plä-dierte für einen Bürokratieabbau. Nur gute erfahrungen als deutsche Unternehmer in der Schweiz hatten Klos und Riedlinger gemacht. Sie verfügten allerdings über Personal, das auf administrative Fragen spezialisiert ist. Chris-tensen sah als Unternehmer in der Schweiz zu große Hemmnisse im Hinblick auf die Kos-tenstruktur durch die hohen Saläre. er habe bereits Stellen nach Osteuropa verlagert und plane einen weiteren Abbau von Arbeitsplät-zen in der Schweiz. Das „made in Switzerland“ sei auf dem Markt immer weniger wert. lis

»Nur weil man Dinge machen kann, heißt das nicht, dass man alles machen sollte «

»Dienstleistungen über die Grenze als Hemm-

schuh empfunden«

Forum 2

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TITELTITEL

Innovation heißt Zukunftssicherung

Das Forum zum Thema „Innovation als Zukunftssicherung im Bodenseeraum“

befasste sich mit neuen Methoden im Inno-vationsmanagement. Moderator war Thors-ten Leupold, Geschäftsführer der Bodensee Standort Marketing GmbH in Konstanz. An der Diskussion nahmen Gabriela Dür (Inter-nationale Bodensee Konferenz), Jürg Michel (Würth Gruppe), Yvonne Schröder (Interna-tionale Bodenseehochschule), Eugen Voit (Leica Geosystems AG) und Hans-Dieter Zimmermann (FHS St. Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften) teil.Leupold bezeichnete die Bodenseeregion als „Powerregion“ mit vielfältigem, wirt-schaftlichem Potenzial. Es sei ein zentraler Erfolgsfaktor für Unternehmen, Innova-tionen effizient und kundenorientiert zu generieren. Um die Lebensqualität in der Bodenseeregion zu sichern und zu steigern, seien Innovationen in Wirtschaft, Staat und Gesellschaft unverzichtbar. Hierbei dürfe jedoch nicht ‚nur‘ an die Einführung neuer Produkte am Markt gedacht werden. Neue Prozesse und Arbeitsweisen seien ebenso von großer Bedeutung. Aus diesem Grund

waren die Chancen und Risiken von „Open Innovation“ ein zentrales Thema der Dis-kussionsrunde. Dieser neue Ansatz der Unternehmensführung bedeutet eine Öffnung der Organisationsgren-zen im Innovationsprozess. Durch den strategischen Einbezug externer Wissensquellen kann eine Steigerung der Innovationseffizienz ermöglicht wer-den. Sunita Patel, Geschäftsführerin des Bereichs Innovation und Umwelt bei der IHK Hochrhein-Bodensee, stellte in der Po-diumsdiskussion unter anderem das „Team Wissenstransfer“ vor, das nach der „Open Innovation“-Philoso-phie gemeinsam mit regional vertretenen Hochschulen und Fir-men an zahlreichen Projekten arbeitet. „Mit über 30 Hoch-schulen, zahlreichen KMU und global agie-renden Unternehmen in nächster Nach-barschaft hat die Bodenseeregion einen Standortvorteil, den es zu nutzen gilt“, so Patel. ng

Die Schweiz als Insel

Thema des Forums war „Die Schweiz und Europa“. Der Moderator Edgar G. Sidam-

grotzki stellte die Gäste auf dem Podium aus Politik und Verwaltung vor, darunter Botschafter und Minister aus Deutschland sowie der Schweiz. Nina Obermeier, „Desk Officer for Switzerland“ bei der EU-Kommis-sion, erklärte, sie verwalte die zahlreichen Verträge der Schweiz, die privilegierten Zugang zu weiten Bereichen des europäi-schen Binnenmarktes habe. Ihre Aufgabe sei es aber auch, die Eidgenossenschaft klar gegenüber anderen Staaten des Euro-päischen Wirtschaftsraums abzugrenzen, da sie kein EU-Mitglied sei und damit nicht die volle Verpflichtung eingehe. Der baden-württembergische Minister für Bundesrat, Europa und Internationale Angelegenheiten, Peter Friedrich, unterstrich die Wichtigkeit des Warenaustausches zwischen Baden-Württemberg und der Schweiz. Die Schweiz bezeichnete er als „drittwichtigsten Aus-tauschmarkt“. Hinsichtlich der Teilhabe am Binnenmarkt sah Benedikt Würth, Minister für Volkswirtschaft des Kantons St. Gallen,

für die Schweiz noch Proble-me institutioneller Art. Hier bestehe Handlungsbedarf, die Schweiz müsse ihre Position überprüfen. Kurt Rohner, Vizepräsident des Bundesamts für Migration in Bern, sprach das Referen-dum zur Einschränkung der Einwanderung in die Schweiz an. Er verwies auf das knappe Ergebnis und warb um Verständnis für die Ängste der Bevölkerung, etwa vor teurem Wohnraum. Der deutsche Botschafter in Bern für die Schweiz und Liechtenstein, Otto Lampe, schlug vor, nicht von „Ein-wanderern“, sondern „Drittstaatler“ zu sprechen. Olaf Kjelsen, Botschafter und Chef der Dienste für grenzüberschreiten-de Zusammenarbeit vom Eidgenössischen Department für Auswärtige Angelegenhei-ten, stellte fest, dass man in der Schweiz vor der paradoxen Situation stünde, die wirtschaftlichen Interessen berücksichti-gen und gleichzeitig das Referendum zur Migration umsetzen zu müssen. „Trotz der Abstimmung gibt es aber in vielen Bereichen Fortschritte“, sagte er. ew

»Die Bodenseeregion hat einen Standortvorteil, den es zu nutzen gilt«

»Trotz Abstimmung in vielen Bereichen

Fortschritte«

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Wirtschaft im Südwesten 6 | 201510

Wohin geht die Reise bis 2030?

Strategische Perspektiven für den Wirtschaftsraum Bodensee bis zum Jahr 2030 – damit beschäf-

tigte sich das letzte Forum, also mit der Zukunft der Region. Was sind die Stärken und Schwächen? Worauf müssen sich die Unternehmen einstellen? Und ist man gerüstet für die kommenden Jahre in Zeiten eines verschärften globalen Standortwettbe-werbs? Zunächst stellte die Regierungsrätin Marianne Koller-Bohl des Kantons Appenzell Ausserrhoden und verantwortlich für die dortige Volks- und landwirtschaft die expo 2027 vor. Das ist eine lan-desausstellung, die alle fünf bis zehn Jahre stattfindet und dieses Mal von den Kantonen St. Gallen, thurgau und Appenzell Aus-serrhoden organisiert wird. Der Schweizer Bund finanziert die expo mit einer Milliarde Franken. Die Ostschweiz, wo eine expo bislang nicht stattgefunden hat, erhofft sich große impulse von der Ausstellung. Roland Scherer, Professor an der Universität St. Gallen, stellte provozierend fest, dass es seit 40 Jahren um die identischen Ziele in der Bodenseeregion gehe: das Human-Kapital und die Wirtschaft stärken, die Zusammenarbeit zwischen den vier Staaten verbessern, die Verkehrsachsen ausbauen und erneuern. es stelle sich die Frage, ob man eigentlich noch weiteres Wachs-tum braucht? Seit 1990 seien die Bevölkerung um 30 Prozent, der tourismus um 40 Prozent und die Zahl der Arbeitskräfte um 25 Prozent gestiegen. eine Diskussion über gemeinsame Ziele gäbe es derzeit kaum. Sie müsse aber stattfinden und zwar unter den Gesichtspunkten der Globalisierung, des demografischen Wandels, der Wissensökonomie und der Urbanisierung. Regio-nale Unternehmen müssen an immer mehr Standorten weltweit produzieren, aber was heißt das? Gibt es langfristig mehr andere Firmenbesitzer, etwa Chinesen? Wie unterstützt die Politik die Wirtschaft, so dass sie hier investiert? Wo kriegt man Personal für Forschung und entwicklung her? Und wie gehen wir mit dem Problem des ländlichen Raums (entvölkerung) um? Das seien die Fragen. Dem stimmte der Kantonsplaner Ueli Strauss vom Kanton St. Gallen zu. es gäbe nach wie vor auch trennendes: so

die Rechtssysteme und das Um-den-See-Her-umfahren, wenn man sich gegenseitig erreichen wolle. eine gemeinsame Raumordnung für Be-siedlung und Verkehr sei nötig, vielleicht wären auch weniger Gremien nützlich. Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer in Konstanz, meinte, und da schloss er sich dem

landrat des Bodenkreises lothar Wölfle an: „eine der größten Gefahren für die Region ist die Zufriedenheit mit dem, was ist“. Diskussionsleiter war übrigens Peter Hofelich, Staatssekretär im Finanz- und Wirtschaftsministerium in Stuttgart. upl

Reformgedanken

Mit grundlegenden Reformen des do-minierenden Wirtschaftssystems hat

sich das Forum unter dem Motto „Mutig und erfrischend anders“ befasst. Gefragt wurde, wo in der Bodenseeregion höchstes Umwelt-bewusstsein und soziale Verantwortung Hand in Hand mit unternehmerischem erfolg ge-hen. Und welche Beiträge Unternehmen zur nachhaltigen entwicklung erbringen können.

Mit dem Reformgedanken wollte man sich an die „Causa Refor-mationis“, die vor 600 Jahren ein Verhandlungsgegenstand des Konstanzer Konzils war, anlehnen. Diese Causa bezog sich damals auf notwendige Reformen inner-

kirchlicher Zustände. ein anderes Stichwort damals war die „Causa Unionis“. Damit wollte man die einheit der Kirche nach dem großen Schisma (der trennung) wieder herstellen. Das Forum fünf griff hoch: einmal Reformie-ren und zum Zweiten sich als Kooperations- (als einigkeits-)Region Richtung anderer Regionen präsentieren. Dabei sollte sichtbar

werden, was es an alternativen Unternehmensformen und -produkten gibt und wie sich die Region damit darstellen kann. Unter anderem dis-

kutierten darüber Bene Müller, Vor-stand der Solarcomplex AG in Singen, thomas Hoyer, Vorstand dwp eG Fairhandelsgenos-senschaft in Ravensburg, Christian Felber, initiator von Gemeinwohlökonomie in Wien, und die Professorin für Nachhaltingskeits-ökonomie Maike Sippel aus Konstanz. Das Forum wurde moderiert von Wolfgang Him-mel, Geschäftsführer der translake GmbH in Konstanz. Gerade die in der Wirtschaft tätigen Diskutanten machten deutlich, dass gewinn-orientiertes Handeln durchaus auf einer so-zialökologischen Basis möglich ist. orn

»Eine der größten Ge-fahren ist die Zufrieden-heit mit dem, was ist «

»Mutig und erfrischend

anders«

Die Vertreter der vier länder in der Bodenseeregion leben in einem Wirtschaftsraum – sie sitzen in einem Boot, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der eröffnung des Wirtschaftskonzils.

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Wirtschaft im Südwesten 6 | 201512

Leute GRÜNDeR

Wie kamen Sie auf den Spritzschutz für Pfannen namens „Octopus“?Hong: Wenn ich früher die bei meinen Freunden beliebten frittierten Krabbenbällchen zubereitet habe, war die Küche danach immer gut geölt. Deshalb habe ich mich gemeinsam mit Gero Bruck-mann auf die Suche nach einem effektiven, funktionalen und hygienischen Spritzschutz gemacht. Wir kamen schließlich auf ein Silikon-edelstahlgespann, das ein Küchenpapier hält – die Form erinnert an einen Octopus.

Was ist das Besondere an ihrer geschäftsidee, Spritzschutze für Pfannen gibt es ja bereits?Bruckmann: Aber keine, die das spritzende Fett beziehungsweise Öl aufsaugen und dabei Dampf entweichen lassen. unser Octopus löst das Problem mit einem handelsüblichen Küchenpapier, das man nach dem Braten oder Frittieren berührungslos entsorgen kann. ein netter Nebeneffekt: Der Octopus kann auch als Zange genutzt werden.

Wo wird die neuartige Küchenhilfe hergestellt und wie wird sie vertrieben?Bruckmann: Hergestellt wird sie in Spanien. Sie besteht aus einem edelstahldraht, um den le-bensmittelechtes Silikon gegossen wird. Die Zusammensetzung und die Verpackung erfolgen in Deutschland. entwickelt wurde der von uns entworfene Octopus in Deutschland und in der Schweiz. Hong: Wir vertreiben das Produkt über unsere Webseite und über eine Crowdfunding-Plattform. Weitere Vertriebskanäle sollen hinzukommen.

Wie läuft es bislang?Hong: Wir haben sehr viele Vorbestellungen über unsere Website – damit hätten wir nicht ge-rechnet.

Womit haben Sie die gründung fi nanziell gestemmt?Bruckmann: Bisher haben wir das Projekt privat finanziert. Wir hoffen, durch die Vorbestellungen und das Crowdfunding weitere finanzielle Mittel zu erhalten. Interview: ew

Zwei Lörracher erfi nden einen neuen Spritzschutz

Fett frei mit Octopus Ardoro GmbH

Gründer: Dat Hong (41, Bild links)

und Gero Bruckmann (44)

Ort: Lörrach

Start: Mai 2014

Branche: Küchenutensilien

Idee: Der neuartige Spritzschutz

„Octopus“ fängt mithilfe eines Kü-

chenpapiers das Fett auf und lässt

den Dampf entweichen.

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Leute

Freiburg

Wilhelm Peter, Prokurist der Firma Peetsch gmbH, ist seit 40 Jahren in diesem unternehmen tätig. Die Hauptfelder des un-ternehmens sind CNC-Schleiftechnik, CNC-Drehen, NC-Honen sowie Fünf-Achsfräsen. Zur Zeit von Peters eintritt in das unter-nehmen (1975) lag der Schwerpunkt bei Motoreninstandsetzung. Peter ist nach wie vor mit großen engagementfür das unterneh-men tätig. orn

Freiburg

Der Politikwissenschaftler und ehemalige Rek-tor der Freiburger universität, Wolfgang Jäger (74), hat die Walter-eucken-Medaille des gleichnamigen Instituts sowie des Aktionskrei-ses für seine lange unterstützung erhalten. Als Rektor habe er einen wesentlichen Beitrag bei der Neustrukturierung des Instituts geleis-tet und als dessen Kuratoriumsmitglied die enge Anbindung an die universität gefördert. Jäger, der aus Niedereschach im Schwarzwald

stammt, studierte Politik, Geschichte und Altphilologie in München, Freiburg sowie London und war von 1974 bis 2008 Professor für vergleichende Regierungslehre in Freiburg. er trägt drei ehren-doktortitel, das Bundesverdienstkreuz, die Verdienstmedaille des Landes und die ehrenbürgerwürde der Stadt Freiburg ine

Villingen-Schwenningen

In der Geschäftsführung von expert Hoerco hat es einen Wechsel gegeben. Die unternehmensleitung hat nun allein der langjährige Ge-schäftsführer Stefan Hoer inne. Der weitere bisherige Geschäftsführer Harald Krebs ist aus dem unternehmen ausgeschieden. Die Gründer-familie Hoer ist Mehrheitseigner und hat sich im Zuge der langfristigen strategischen Ausrichtung und des geplanten Wachstumskurses zu diesem Schritt entschieden. Sie will laut einer Pressemeldung weiter in den Standort investieren. Hoerco bietet mit mehr als 60 Mitarbeitern das ganze Spektrum der unterhaltungselektronik, telekommunikation, Computer, CD-, DVD- und PC-Software, der elektronikhausgeräte sowie umfassende Serviceleistungen, die weit über den Kauf hinaus-gehen. In der bald 50-jährigen unternehmensgeschichte hat sich die Firma eine starke Position am Markt erarbeitet. orn

TuTTlingen

Gesellschafter und Beirat der Chiron-gruppe haben Markus Flik (54) zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsführungen der Chiron-Werke GmbH & Co. KG und der Verwaltungsgesell-schaft der Chiron-Werke Se berufen. er ist damit seit Mai für alle technischen Bereiche sowie Vertrieb und Service zuständig. Flik hat Maschi-nenbau in Stuttgart sowie Zürich studiert, an der university of California in Berkeley promo-viert und war anschließend drei Jahre Mitglied

der Maschinenbaufakultät des Massachusetts Institute of technolo-gy in Cambridge. Zurück in Deutschland arbeitete Flik in Führungs-funktionen für den Stuttgarter Automobilzulieferer Behr, davon sieben Jahre als Geschäftsführer. Zuletzt war er von 2011 bis 2014 Vorstands-vorsitzender der Homag Group AG in Schopfloch, einem Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen. Beim tuttlinger Werkzeugmaschi-nenhersteller Chiron teilt er sich die Geschäftsführung mit Achim Degner (50), der für alle kaufmännischen Aufgabe zuständig bleibt. Chiron gehört seit den 1950er Jahren zur Düsseldorfer Hoberg & Driesch-Gruppe, hat tochtergesellschaften in allen wichtigen Indus-trieländern und beschäftigt weltweit rund 1.800 Mitarbeiter. ine

Freiburg

Die Mitgliederversammlung von Holzbau Baden hat Rolf Kuri aus Schopfheim im Amt des Verbandspräsidenten bestätigt. Als erster Vizepräsident wurde Roland Wunsch aus Baden-Baden neu gewählt, Zweiter Vizepräsident ist weiterhin Herbert Hug aus Oberried. Wei-tere Präsidiumsmitglieder sind Berthold Bühler (Wehr), Markus Hog (titisee-Neustadt), Rolf Rombach (Oberharmersbach) und Alexander Weschle (Friesenheim). georg Martin aus eigeltingen wurde ins Präsidium kooptiert. ine

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Leute

leuchtendes Vorbild

Gerhard Waldmann | Chef des gleichnamigen Schwenninger Leuchtenherstellers

Villingen-schwenningen. Ruhestand ist nichts für Gerhard Waldmann. Allein das Wort treibt den geschäftsführenden Gesellschafter der Gerhard Waldmann GmbH & Co. KG um: „Ich werde keinen Ruhestand betreiben“, sagt er bestimmt. „Ich bin mit Sicherheit weiterhin aktiv.“ Die Frage nach der Zukunft hat mit dem Alter zu tun: Gerhard Waldmann ist im ver-gangenen Oktober 65 Jahre alt geworden, auch wenn er sich das nicht anmerken lässt. er kurvt immer noch mit dem tretroller durch seine 25.000 Quadratmeter große Leuchtenfabrik im Gewerbegebiet Schwennin-gen Ost, und den Schnurrbart hat er, als der zu grau

wurde, auf Anraten von Frau und tochter abrasiert. ein paar Jahre bleibt Gerhard Waldmann auch noch der erste Mann an Bord, doch die nächste Generation steht in den Startlöchern. Seine Kinder, die Zwillinge Melanie und Christoph, werden dieses Jahr 30. Sie arbeiten schon im unternehmen und bereiten sich auf ihre neuen Aufgaben vor.Sie sind die vierte Generation in dem Familienunterneh-men, das Gerhard Waldmanns Großvater emil theodor 1928 als elektroinstallationsbetrieb gründete, und das sein Vater Herbert nach dem Krieg neu ausrichtete. Mit der Fertigung von Arbeitsplatzbeleuchtung – anfangs vor allem für uhrmacher – stellte Herbert Waldmann die Weichen für die expansion. Heute produziert Waldmann Leuchten für Fabriken, Büros, Praxen und Kliniken in allen erdenklichen Größen – in Schwenningen, in der Schweiz, den uSA und in China. Insgesamt beschäf-tigt die Gruppe nun 860 Mitarbeiter und setzte zuletzt rund 115 Millionen euro um. Gerhard Waldmann, seit 1987 Geschäftsführer, hat die Produktion nach dem toyota-Produktionssystem komplett umgekrempelt, umwelt- sowie Qualitätsmanagement installiert und das unternehmen damit zu einem Vorzeigebetrieb gemacht. ein leuchtendes Beispiel ist Waldmann auch wegen seines engagements für die Beschäftigten. Besonders stolz ist der Chef auf seine „Glühwürmchen“: Die be-

» Ineffizienz macht mich wahnsinnig«

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Kopf

des

Monatstriebseigene Kita, die Anfang 2014 öffnete, betreut 65 Kinder zwischen sechs Monaten und sechs Jahren so-wie nachmittags zehn Schulkinder. Gerhard Waldmann hat sich persönlich dafür eingesetzt, weil er nicht zuse-hen wollte, wie ihm qualifizierte Mitarbeiterinnen mit dem ersten Kind abhandenkommen und weil er seinen Beschäftigten die Kinderbetreuung als zusätzlichen Service bieten wollte. Von der Idee bis zur Realisierung der Kita musste er viele Hürden nehmen, gegen viele Widerstände und Vorurteile ankämpfen – auch seitens der Verwaltung.Mit kommunalen Gremien hat Gerhard Waldmann so manchmal seine liebe Not. Aus Ärger über einen neuen Kreisel gründete er 2009 den Gewerbeverband Oberzentrum, dessen Vorsitzender er heute noch ist und der mittlerweile die Interessen von 450 unterneh-men aus Schwenningen und der Region vertritt. Quasi über Nacht hatte damals eine Baustelle die einzige Zufahrt zum Gewerbegebiet für rund 5.000 Arbeitneh-mer sowie viele Zulieferer der dort ansässigen Firmen versperrt und Waldmann zur Opposition gegen das Vorgehen der Verwaltung angespornt. „Ineffizienz macht mich wahnsinnig“, sagt der unternehmer, der seinen Betrieb akkurat organisiert hat. Sauberkeit und Ordnung unterstützen die Übersichtlichkeit, die das toyota-Produktionssystem erfordert, um jegliche Ver-schwendung zu vermeiden.Als Firmenchef engagiert Gerhard Waldmann sich in der Region. Privat hat der gebürtige Schwennin-ger seiner Heimat den Rücken gekehrt: Vor einigen Jahren ist er auf die Schweizer Seite des Hochrheins gezogen. Die Nähe zum Wasser schätzt Waldmann, der im Sommer gerne schwimmt und segelt, Motorrad fährt und fliegt. Am liebsten wäre er Pilot geworden und in Chicago geblieben, wo er seinerzeit neben dem Studium den Motorflugschein machte. Doch der Vater hatte ihn „heim gepfiffen“ und die weitere Marschroute vorgegeben: In Konstanz studierte Gerhard Waldmann elektrotechnik, arbeitete im Anschluss bei zwei ande-ren unternehmen („um mir die Hörner abzustoßen“)und stieg 1985 schließlich ins Familienunternehmen ein. Seit der Vater 1995 starb, leitet er es als alleini-ger Geschäftsführer. Sein jüngerer Bruder hat die zur Firmengruppe gehörende Waldmann elektrotechnik in der Schwenninger Stadtmitte übernommen.Gerhard Waldmann hat zwar sehr klare Vorstellungen, wie sein Betrieb laufen soll, aber er kann auch gut delegieren und fördert die eigenverantwortlichkeit seiner Mitarbeiter. „es hat ja keinen Wert, wenn ich hinter jedem stehen und ihn kontrollieren muss.“ er zählt sich auch nicht zu der Sorte Chef, die selbst die erfolge verbuchen, während sie die Fehler bei ihrer Belegschaft suchen. Über zehn Leuten hat Waldmann Prokura erteilt und schätzt die Freiheiten, die sie ihm bieten: „Meine sehr guten Mitarbeiter erlauben es mir, mit dem Alter die Arbeitszeit zu reduzieren.“ Im Garten wird man Gerhard Waldmann aber auch künftig nicht finden. Das Rasenmähen überlässt er seinem Roboter. „Ich will schon ein bisschen etwas anspruchsvolleres tun, als Löwenzahn zu jagen.“ kat

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6 | 2015 Wirtschaft im Südwesten 17

REGIOREPoRTIHK Hochrhein-Bodensee

Exportzuwachs 2015

Wachstumsmotor der Region

Nach aktuellen Informationen des statis-tischen Landesamtes Baden-Württem-

berg wuchs 2014 der Auslandsumsatz des verarbeitenden Gewerbes in Baden-Würt-temberg mit 8,1 Prozent deutlich gegenüber dem Vorjahr. Rund 174 Milliarden Euro Um-satz mit einer Ausfuhrquote von 56,3 Prozent haben die produzierenden Baden-Württem-bergischen Unternehmen im vergangenen Jahr im Ausland erzielt. Deutschland erreich-te 2014 ein Exportvolumen von insgesamt

1.134 Milliarden Euro und eine Steigerung gegenüber 2013 um 3,7 Prozent.Die Exportfirmen in der Region Hochrhein-Bodensee mit mehr als 50 Mitarbeitern im verarbeitenden Gewerbe führten 2014 Waren im Wert von 6,63 Milliarden Euro aus. Das entspricht einer Steigerung um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr und liegt damit unter den Wachstumsraten des Landes, aber über dem Bundesschnitt. Die Region Hochrhein-Bodensee zeigte in den drei Landkreisen Konstanz, Waldshut und Lörrach allerdings unterschiedliches Wachstum. Den höchsten Exportzuwachs mit 5,4 Prozent verbuchte dieses Mal der Landkreis Waldshut mit Ex-porten im Wert von 1,06 Milliarden Euro. So stieg der Exportanteil von 35,8 auf 36,8 Pro-zent. Dies ist erfreulich, denn der Wegfall von exportstarken Unternehmen wie der Papier-fabrik Albbruck und Brennet ist damit kom-pensiert. Dennoch liegt der Kreis Waldshut

damit weiterhin deutlich unter den Werten der Landkreise Konstanz und Lörrach. Die Internationalisierungsquote des Kreises ist weiterhin vergleichsweise gering und der Wa-renabsatz findet überwiegend im Inland statt. Traditionell sehr erfolgreich bei der Ausfuhr zeigte sich der Landkreis Konstanz, dessen Exportanteil von 50,6 Prozent in 2012 über 51,9 Prozent in 2013 kontinuierlich anwuchs auf nun 52,7 Prozent in 2014. Der Auslands-umsatz hat 2014 um rund 4,4 Prozent auf 2,85 Milliarden Euro zugenommen. Der starke Umsatzrückgang in der Solarindust-rie, eine starke Branche im Landkreis in den Vorjahren, ist damit bereits ausgeglichen.Die Region Lörrach steht mit einem Export-volumen von 2,72 Milliarden Euro und einem Exportanteil von rund 57 Prozent weiterhin gut im Vergleich zu Baden-Württemberg als Industriestandort da. Auch wenn die Export-quote nur um 2,9 Prozent angestiegen ist,

Die Exportfirmen in der Region Hochrhein-Bodensee mit mehr als 50 Mitarbeitern im verarbei-tenden Gewerbe führten 2014 Waren im Wert von 6,63 Milliar-den Euro aus.

Die Region Hochrhein-Bodensee zeigte in den drei Landkreisen Konstanz, Waldshut und Lörrach unterschiedliches Exportwachstum.

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Wirtschaft im Südwesten 6 | 201518

REGIOREPoRT IHK Hochrhein-Bodensee

17 exportzuwachs 2015Wachstumsmotor in der Region

19 Bodenseeregion als Modell IHK beim Wirtschaftskonzil

20 KonjunkturberichtWirtschaft auf hohem Niveau

22 Jobinfo-TourSchüler zu Besuch in IT-Ausbildungsbetrieben

23 AusbildungsbotschafterAus dem Alltag der Azubis

24 go.for.europeInternationales Arbeitsmarktge-spräch in Friedrichshafen

26 Wirtschaftsjunioren HochrheinKamingespräch mit Armin Schuster

27 Amtliche Veröffentlichungen

30 industrieausschuss bei e+HInnovationsprozesse im Fokus

32 Lehrgänge und Seminare der iHK

INHALT

bewegt sich die Industrie im Kreis auf hohem Niveau und zeigt Exportstärke.„Der Export ist damit weiterhin der Wachstumsmotor der Region“, kommentiert Uwe Böhm, Geschäftsführer International der IHK Hochrhein-Bodensee, diese Entwicklung. „Die aktuelle Stimmung ist weiterhin positiv, die Euroschwäche stärkt den Export in Wachs-tumsmärkte wie Asien und die USA.“Welche Effekte sich aus dem starken Schweizer Frankenkurs für die Unternehmen der Region ergeben, ist noch nicht absehbar. Einerseits werden die Lieferungen in die Schweiz günstiger. Sollte die Gesamtnachfrage allerdings abnehmen, dann schlägt sich das negativ nieder. Investitionen in den Euroraum von Unternehmen mit Sitz in der Schweiz werden andererseits attraktiver. Ein Effekt könn-te sein, dass auch Produktionskapazitäten im grenznahen Raum ausgebaut werden. Davon könnte vor allem der Raum Lörrach einen Vorteil haben. Dort sitzen auch die energieintensiven Betriebe, die von den aktuell niedrigen Energiepreisen profitieren.Die internationalen Krisen im Ukrainekonflikt oder im Nahen osten hatten wenig Einfluss auf das Geschäft, da dorthin bisher schon wenig Kontakte der Wirtschaft aus der Region bestanden. „Das Russlandgeschäft hat sich bei einigen Betrieben zwar negativ entwi-ckelt“, so Böhm, „aber dies hat sich bisher insgesamt weit weniger in den Exportzahlen widergespiegelt als erwartet“. Bö

Neue bundesweite Websites

ihk.de und Jobportal

Wer sich selbstständig machen will, einen Ausbildungsplatz sucht, eine Zollbescheinigung braucht oder einen auslän-

dischen Berufsabschluss anerkennen lassen möchte ist bei der Industrie- und Handelskammer an der richtigen Adresse. Damit Informationssuchende noch leichter zum Ziel kommen, ist nun das neue Dachportal www.ihk.de online gegangen. Dort finden Nutzer die wichtigsten Themen und Produkte. Sie erhalten schnell einen Überblick und sind mit wenigen Klicks auch gleich bei ihrer IHK mit den richtigen Ansprechpartnern.Für all diejenigen, die sich vorstellen können, bei einer der bundes-weit 80 IHKs zu arbeiten, oder darüber nachdenken, für eine Zeit lang ins Ausland zu gehen, zum Beispiel zu einer der weltweit 130 deutschen Auslandshandelskammern (AHKs), Repräsentanzen und Delegiertenbüros wurde zudem ein neues Job- und Karriereportal von IHKs und AHKs lanciert. Unter www.karriere.ihk.de findet man dort aktuelle Stellenangebote weltweit – von Fach- und Führungs-positionen bis zu Praktikumsstellen. wis

www.ihk.de und www.karriere.ihk.de

IHK im Internet

Vielfältige aktuelle Informationen fi ndenSie rund um die Uhr auf unserer Website:www.suedlicher-oberrhein.ihk.de

Sie erreichen uns per E-Mail unterder Adresse: [email protected]

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6 | 2015 Wirtschaft im Südwesten 19

Das Konstanzer Konzil, dessen 600-jäh-riges Jubiläum die Stadt am Bodensee

derzeit feiert, ist ein gelungenes Beispiel für grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Um den Gedanken der aktiven Zukunfts-gestaltung aufzugreifen, kamen Ende Ap-ril über 650 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung im Konzilgebäude zusammen. Dabei wurde die Bodenseeregion als Wirtschaftsmodell Eu-ropas in den Blick genommen sowie über die Chancen des Standorts diskutiert. Die Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee begleitete diese Konferenz und

nahm aktiv teil. Die Fotos zeigen den IHK-Hauptgeschäftsführer Claudius Marx bei der Moderation und Leitung des ersten Forums mit dem Titel „Unternehmenskonzepte von morgen – Chancen für den Mittelstand im Bodenseeraum“ (unten Bildmitte) sowie die Geschäftsführerin des Bereichs Innovation und Umwelt, Sunita Patel, bei der Teilnahme am Forum „Innovation als Zukunftssiche-rung im Bodenseeraum“ (mittleres Foto). Die IHK war auch mit einem Stand vertre-ten (Foto oben). Einen ausführlichen Beitrag lesen Sie im Mantelteil dieser Ausgabe ab Seite 6. wu

Bodenseeregion als Modell in Europa

IHK beim Wirtschaftskonzil 2015

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Wirtschaft im Südwesten 6 | 201520

REGIOREPoRT IHK Hochrhein-Bodensee

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Geschäftslage Geschäftserwartungen%

Die Lage und die Erwartungen der Unternehmen in der IHK-Region Hochrhein-Bodensee sind ungebrochen positiv. Der von der IHK errechnete Index für das Konjunkturklima in der Region ist auf hohem Niveau von 132 auf 141 Punkte gestiegen. In den Wechselkursen schlummert ein Risiko für die weitere Entwicklung. Die Dokumentationspflichten im Zuge des Mindestlohngesetzes belasten viele Unternehmen.

Auftragseingang steigt

Konjunktur zieht an

Das Ergebnis der aktuellen Umfrage der IHK zeigt, dass die Konjunktur in der Region im Frühjahr angezogen hat. Mit ei-

nem Anstieg des Indikators für die Geschäftslage von 149 auf 156 Punkte übersteigt er das hohe Niveau der vorangegangenen Mo-nate deutlich. Insgesamt beurteilen 56 Prozent der teilnehmenden Betriebe ihre momentane Geschäftslage als gut, 43 Prozent als befriedigend und gerade einmal 0,3 Prozent als schlecht. Die Werte in der Region sind damit im Vergleich zum Landesschnitt abermals deutlich besser.

Industrie entwickelt sich positiv

Die aktuelle Geschäftslage der Industrieunternehmen in der Re-gion Hochrhein-Bodensee hat sich seit Jahresbeginn gefestigt und zeigt sich auf einem ähnlich guten Niveau wie im Frühjahr des vergangenen Jahres. So sank der Anteil der Unternehmen, die die Geschäftslage mit „schlecht“ bezeichnen auf nur noch ein Prozent. Bei knapp über der Hälfte der Betriebe ist die Lage be-friedigend und bei 47 Prozent ist die aktuelle Geschäftslage gut. Auch mit der Ertragslage sind die Unternehmen fast ausschließlich zufrieden. Hier sprechen 32 Prozent der Industrieunternehmen von einer guten und 63 Prozent von einer befriedigenden Ertrags-lage. Fünf Prozent stufen die Ertragslage dagegen mit schlecht ein. Der Auslastungsgrad der Kapazitäten in der Industrie mit aktuell rund 88 Prozent liegt auf Vorjahresniveau.

Wesentlich verbessert zeigt sich die derzeitige Tendenz bei den Auftragseingängen. So berichtet die Hälfte der produzierenden Unternehmen von einem steigenden Auftragseingang. Bei 35 Pro-zent zeichnet sich aktuell ein gleichbleibender Eingang ab, während dieser bei 15 Prozent der Betriebe zurückgeht. Dabei haben sich so-wohl der Auftragseingang aus dem Inland als auch aus dem Ausland deutlich verbessert. So geben rund 38 Prozent der Betriebe eine Steigerung beim Eingang von Inlandsaufträgen an und 47 Prozent bei den Aufträgen aus dem Ausland. Damit bleibt die Binnennachfrage eine zentrale Stütze des produzierenden Gewerbes, auch wenn sich andeutet, dass die Auslandsmärkte sich wieder zu erholen scheinen.

Handel und Dienstleistungen im Aufwind

Im Handel und Dienstleistungsbereich herrscht ungebrochen gute Stimmung. So berichten 69 Prozent der Unternehmen von einer guten Geschäftslage, die restlichen 31 Prozent sind mit ihrer aktuel-len Lage zufrieden. Und auch beim Umsatz verzeichnen 46 Prozent der Handels- und Dienstleistungsunternehmen eine Steigerung gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Bei knapp 35 Prozent ist der Umsatz diesbezüglich konstant geblieben. Diese nochmalige Steigerung dürfte auch auf den – seit der Entscheidung der Schwei-zer Nationalbank zur Entkoppelung des Schweizer Frankens vom Eurokurs – gegenüber dem Euro gestiegenen Frankenkurs zurück-zuführen sein. Aufgrund der engen Verflechtungen der Wirtschaft an

Geschäftslage und GeschäftserwartungenSaldo positiver/negativer Nennungen

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Auslastungsgrad langjähriger Durchschnitt

%

Bodensee und Hochrhein mit der Schweiz profitieren in dieser Phase verstärkt die deutschen Handels- und Dienstleistungsunternehmen.Sehr positiv sieht es auch bei der Ertragslage aus. Rund 56 Pro-zent der Unternehmen im Handel und im Dienstleistungsbereich beurteilen diese derzeit als gut und weitere 40 Prozent sind mit dem Ertrag zufrieden. Die derzeitige Tendenz bei der Nachfrage zeigt sich bei 65 Prozent der Betriebe gleichbleibend, bei 29 Prozent der Unternehmen ist gar ein steigendes Auftragsvolumen zu verzeichnen.

Positive Geschäftsentwicklung erwartet

Die meisten Unternehmen im Kammerbezirk sehen für die kommen-den zwölf Monate weiter positive Geschäftsentwicklungen voraus. Dabei zeigen sich ähnliche Erwartungshaltungen bei Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen. Rund 90 Prozent er-warten eine gleichbleibende oder bessere Entwicklung als in den vergangenen Monaten. Auch dies ist eine Steigerung gegenüber dem Jahreswechsel.

Folgen des Mindestlohngesetzes belasten

Der neu eingeführte Mindestlohn und die damit verbundenen Do-kumentationspflichten belasten die Unternehmen der Region. So geben lediglich 34 Prozent der Betriebe an, nicht vom Mindestlohn und den Dokumentationspflichten betroffen zu sein. Dabei ist es hauptsächlich die Dokumentation von Arbeitszeiten, die bei 26 Prozent der Betriebe großen und bei weiteren 27 Prozent einen mittleren zusätzlichen Aufwand erfordern. Und auch im Bereich der Minijobs entsteht durch die neuen Regelungen ein erhebli-cher zusätzlicher Verwaltungsaufwand. Hier gibt die Hälfte der an der Umfrage beteiligten Unternehmen an, einen mittleren oder gar großen zusätzlichen Aufwand zu haben. Der Handel und der Dienstleistungsbereich sind dabei in größerem Maße von diesen Belastungen betroffen. Hier geben fast zwei Drittel aller Betriebe einen mittleren bis großen Aufwand durch die Dokumentations-pflichten an. Dies gilt auch im Hinblick auf die Minijobs. Mehr als jeder zweite Betrieb (58 Prozent) verzeichnet hier einen deutlich

erhöhten Aufwand, während dies bei den Industriebetrieben „nur“ 36 Prozent sind. Dies zeigt deutlich, dass im Bereich der Dokumen-tationspflichten zum Mindestlohn dringender Handlungsbedarf besteht und die Bundesregierung schnellstmöglich für Entlastung der Betriebe sorgen muss.

Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung

Die anhaltend positive wirtschaftliche Situation in den Unterneh-men ist fast schon eine Überraschung vor dem Hintergrund glo-baler Unsicherheiten und hausgemachter, durch die Bundespolitik verursachter Belastungsfaktoren wie zum Beispiel Mindestlohn, Erbschaftsteuerreform oder Rente mit 63.Dennoch sind die Unternehmen in der Region Hochrhein-Boden-see optimistisch und möchten die Beschäftigtenzahlen vor ort in den kommenden Monaten konstant halten oder gar erhöhen. So beabsichtigen drei Viertel der Betriebe die Mitarbeiterzahlen zu halten; weitere rund 20 Prozent wollen zusätzliches Personal ein-stellen. Der Fachkräftemangel und die steigenden Arbeitskosten sind dementsprechend auch die unter den Handels- und Dienst-leistungsbetrieben am häufigsten genannten Risiken für die wirt-schaftliche Entwicklung. Aber auch der Wechselkurs des Euros zum Schweizer Franken birgt für die wirtschaftliche Entwicklung dieser Betriebe ein zunehmendes Risiko. Sahen vor der Entkoppelung des Schweizer Frankens vom Eurokurs nur fünf Prozent der Händler und Dienstleister darin ein Risiko, so sind es aktuell 27 Prozent. Im produzierenden Gewerbe werden die Inlandsnachfrage und die Wechselkurse als stärkste Risiken angesehen. Aufgrund unsteter ausländischer Absatzmärkte ist die Bedeutung einer robusten Bin-nenkonjunktur groß und entsprechend negativ wäre ein Einbrechen dieser wichtigen Stütze für die regionale Wirtschaft. Zudem wird der Export durch den im Verhältnis zum Dollar und Schweizer Franken aktuell schwachen Euro gestützt. Sollte der Euro an Stärke ge-winnen, könnte die in der Region ansässige Exportindustrie diese Währungsvorteile wieder verlieren. ag

Dokumentation unter: www.konstanz.ihk.de/konjunkturklima

Auslastungsgrad der Kapazitäten

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Schüler besuchen IT-Ausbildungsbetriebe im Landkreis Lörrach

Jobinfo-Tour der „connect Dreiländereck“

Gespannt sitzen die 14 jungen Teilneh-mer der Jobinfo-Tour am 24. April im

connect-Bus auf dem Weg zur Besichtigung des ersten Ausbildungsbetriebs. „Ich wusste vorher schon, dass ich etwas in Richtung Informatik machen werde, aber was jetzt konkret, das ist noch offen“, sagt Tamara Alberti aus Wehr. Aus diesem Grund möch-te sich die 19-Jährige, die zurzeit noch das Mathilde-Planck-Gymnasium in Lörrach be-sucht, einen Überblick über die verschiede-nen Berufe im IT-Bereich verschaffen. Und genau das ist auch das Ziel der von connect Dreiländereck organisierten Jobinfo-Tour: „Wir wollen Schüler für die Berufe in der IT-Branche gewinnen und im Umkehrschluss so hoffentlich auch dem Fachkräftemangel frühzeitig entgegenwirken“, erklärt Gudrun Gempp vom Netzwerkmanagement connect Dreiländereck. Der erste Halt der connect-Bustour: die Endress+Hauser GmbH & Co. KG. Markus Stecker, Software Entwickler und Teilaus-bilder bei dem Maulburger Unternehmen, führt durch das neue, moderne „open office“-Ausbildungscenter, das so auch bei einem der großen IT-Spezialisten in Kalifornien stehen könnte. Nach einem kurzen Vortrag über die Ausbildung zum Fachinformatiker, bekommen die Jugendli-chen einen Einblick in den Berufsalltag der Auszubildenden. Hier erfahren sie, mit wel-chen Projekten man sich beispielsweise in der CIN-Abteilung, die sich um die internen Netzwerke von Endress+Hauser kümmert,

beschäftigt. Einen Einblick in den IT-Beruf aus einem ganz anderen Blickwinkel bietet sich den Teilnehmern bei dem zweiten Halt der connect Jobinfo-Tour. Die Abacus Sys-temberatung oHG befindet sich ebenfalls in Maulburg und kümmert sich im Gegensatz zu Endress+Hauser um die IT-Systeme externer Firmen. Internet- und Datensicherheit sind hier ein großes Thema. „Es ist natürlich toll, wenn die Jugendlichen einen Betrieb live sehen können – speziell da sie verschiedene Standorte anfahren. Bei Endress+Hauser lernen sie die eine Seite von IT kennen - sprich die Administration - und bei uns dann die Dienstleistung von der Pike auf bis hin zur Betreuung des Kunden“, äu-ßert sich die von der connect-Tour begeister-te Leiterin des Personalwesens bei Abacus, Nadine Dreher. Das Unternehmen, das sich bereits seit 25 Jahren am Markt behauptet, bietet Ausbildungsplätze zum IT-Kaufmann und zum Fachinformatiker für Systeminteg-ration an. Begeistert von dem Know-how der Teilnehmer ist Andreas Eschbach. „Ich bin sehr positiv überrascht über das Wissen und den Umgang mit den Begrifflichkeiten durch die jungen Menschen, die heute bei der Tour mit dabei sind“, so der Geschäftsführer von eschbachIT in Bad Säckingen. Das relativ junge Software-Unternehmen, welches der connect-Bus als letztes anfährt, bildet sowohl Studenten im Rahmen des du-alen Studiengangs Wirtschaftsinformatik in Kooperation mit der DHBW Lörrach als auch Fachinformatiker im Bereich der Anwen-

dungsentwicklung aus. Abgerundet wird der IT-Nachmittag durch zusätzliche Informatio-nen, die die Teilnehmer während der Busfahrt durch die IHK-Ausbildungsberaterin Julia Rei-nacher und Helga Martin, Geschäftsführerin des Schülerforschungszentrums phaenovum in Lörrach, erhalten. „Es war hochinteressant zu sehen, wie die Unternehmen aufgebaut sind. Aber auch der Vergleich: Beispielsweise erst Endress+Hauser und dann ein kleines Unternehmen wie eschbachIT, wo es sehr viel intimer zugeht. Von daher hat mir die connect Jobnfo-Tour in jedem Fall etwas gebracht“, so das abschließende Fazit von Teilnehmerin Tamara Alberti, die sich am Ende vielleicht tatsächlich bei einem der besuchten Unter-nehmen bewerben wird. Das Cluster für Informationstechnologie con-nect Dreiländereck wird von den folgenden Institutionen getragen: Duale Hochschu-le Baden-Württemberg Lörrach, Gewerbe Akademie Schopfheim, Handwerkskammer Freiburg, IHK Hochrhein-Bodensee, Innocel Innovations-Center Lörrach, VHS Lörrach sowie Wirtschaftsregion Südwest GmbH. gg

Gudrun Gempp, Projektregie Netzwerk-management connect DreiländereckTelefon: 07628 910-700cluster@connect-dreilaendereck.comwww.connect-dreilaendereck.com Diana Stöcker, Geschäftsführerin

Innocel Innovations-Center Lörrach GmbHTelefon: 07621 [email protected], www.innocel.de

Schüler besuchen IT-Ausbildungsbetriebe im Landkreis Lörrach.

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Ausbildungsbotschafter

Aus dem Alltag der Azubis

Ende April war es wieder soweit: Fünf Aus-zubildende der Firmen AoK Hochrhein-

Bodensee und Conductix-Wampfler GmbH nahmen an der Schulung zum/zur Ausbil-dungsbotschafter/in in der IHK in Schopf-heim teil. Die Schulungen finden ganztägig von 9 Uhr bis 16 Uhr statt. Themen wie „Meine Rolle als Ausbildungsbotschafter“, „Feedbackregeln“, „Präsentationstechniken“, „Medieneinsatz“, „Karrieremöglichkeiten“ werden genauso behandelt wie die praktische Gruppenarbeit zum Thema Berufsausbildung mit anschlie-ßender Kurzpräsentation und Simulation eines Schuleinsatzes. Die Auszubildenden erhalten in der Schulung einen groben Rah-menplan, um den Schuleinsatz abschätzen und die Präsentation effektiv gestalten zu können. So können sich die Auszubildenden rechtzeitig mit ihrer Rolle als Ausbildungs-botschafter auseinandersetzen und identi-fizieren.Inhalte der Präsentation könnten der eigene Weg in den Beruf, die täglich anfallenden Aufgaben innerhalb des Berufsbildes, die Berufsausbildung sowohl in Theorie (an der Berufsschule) als auch in Praxis, persönli-che Erfahrungen oder Erlebnisse, Karrie-remöglichkeiten und vieles mehr sein. Die Ausbildungsbotschafter sollten keinesfalls als Experten auftreten, vielmehr ehrlich und authentisch von ihren eigenen persönlichen Erfahrungen berichten.Die Initiative „Ausbildungsbotschafter“ wird landesweit von den Industrie- und

Handelskammern, Handwerkskammern und BBQ Berufliche Bildung GmbH umge-setzt. Die hervorragende Unterstützung durch die Auszubildenden und deren Unter-nehmen ist aus IHK-Sicht sehr erfreulich. Die Firmen unterstreichen ihre Bereitschaft mit der Tatsache, dass beispielsweise An-reisekosten der Auszubildenden zu den Einsätzen bezahlt werden und dass sie für ihr Projekt als Ausbildungsbotschafter frei-gestellt werden.Das in ganz Baden-Württemberg laufende Projekt ist vorbildlich und wurde im Juni 2013 mit dem bundesweiten Bildungspreis „Ideen für die Bildungsrepublik“ ausgezeichnet. lg

Luisa Greif, Regionale Koordination „Ausbildungsbotschafter“ Bereich Ausbildung, Geschäftsfeld Ausbildung und Weiterbildung, Tel.: 07531 2860-132 Mail: [email protected]

Auszubildende bereiten sich auf die Tätigkeit als Ausbil-dungsbotschafter vor.

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Go.for.europe

Internationales Arbeitsmarktgespräch in Friedrichshafen

Ende April fand im Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichshafen eine vielseitige Veran-

staltung zum Thema: „Internationalisierung der Ausbildung – Ein Blick in die Praxis“ statt. Neben einigen Impulsreferaten zu verschiedenen EU-Programmen wie Mo-biProEu, xchange, CET und idea Instituto Dual hat Verena König, Projektleitung von Go.for.europe, das Angebot der bekannten Servicestelle in Baden-Württemberg prä-sentiert. Thomas Bergert vom RSA führte durch das Programm und bot im Anschluss an die Vorträge Gelegenheit, den rund 50 Gästen Fragen zu den jeweiligen Projekten zu stellen. Eine lebendige Diskussionsrunde

entstand, in der viel Wissenswertes ausge-tauscht wurde.Darüber hinaus hat Ana Pinto, Auszubildende bei der IHK Hochrhein-Bodensee, über ihre Berufseinblicke im Ausland berichtet. „Die Zeit im Ausland war für mich eine enorme Bereicherung und ich kann diese Erfahrung nur jedem empfehlen“, so die angehende Kauffrau für Bürokommunikation, die wäh-rend ihrer Ausbildung ein Auslandspraktikum im Tessin absolvierte. Go.for.europe ist ein Gemeinschaftsprojekt der baden-württembergischen Wirtschaft und vermittelt seit über fünf Jahren nicht nur Praktikumsplätze in der EU sondern

kümmert sich auch um Bürokratisches und Finanzielles, steht den Auszubildenden vor ort zur Seite und berät ebenfalls Unter-nehmen. Seit 2008 hat Go.for.europe dazu beigetragen, dass über 1.700 Auszubilden-de aus Baden-Württemberg einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland absolvieren konn-ten. vk

Weitere Informationen zum Projekt sind auf www.goforeurope.de oder bei Verena König, Projektleiterin bei der IHK Hochrhein-Bodensee, telefonisch unter: 07531 2860-157 oder per E-Mail [email protected] erhältlich.

Verena König, Projektleiterin von Go.for.Europe, im Gespräch mit Thomas Bergert, Redakteur vom Radio Session Allgäu.

Referenten des internationalen Arbeits-marktgesprächs im Graf Zeppelin Haus.

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Vertriebsweg Handelsvertretung

Externe Spezialisten für den Warenabsatz

Die schnelle technologische Entwicklung, die Umstrukturierung der Märkte und

der intensive Wettbewerb in allen Branchen stellt Unternehmen vor große Herausforde-rungen - auch im Vertrieb. Hinsichtlich des Kostendrucks spricht viel für das outsourcing des Vertriebs an externe Vertriebspartner. Eine Möglichkeit, Vertriebsfunktionen aus-zugliedern, ist die Einschaltung von Handels-vertretungen.Handelsvertreter sind externe Vertriebs-spezialisten, die Geschäfte für ein anderes Unternehmen vermitteln oder sie in dessen Namen abschließen. Gerade im B2B-Bereich spielen sie eine große Rolle. Sie vermitteln Waren zwischen Unternehmen auf allen Wirt-schaftsstufen und in nahezu allen Branchen. Der von Handelsvertretungen in Deutschland vermittelte Warenumsatz beläuft sich auf etwa 178 Milliarden Euro im Jahr.Ein Plus im externen Vertrieb ist die Vergü-tung. Handelsvertretungen werden erfolgs-abhängig - in der Regel durch eine Provi-sion, also einem bestimmten Prozentsatz vom vermittelten Umsatz - vergütet. Damit entfällt für die Unternehmen der gesamte Fixkostenblock. Weitere Vorteile sind die konkreten Leistun-gen, die Handelsvermittlungen anbieten. Zur Kerntätigkeit, der reinen Vermittlung von Waren, kommen vielfältige Dienstleis-tungen hinzu, wie etwa Beschaffung von Informationen, technische Beratung und Entwicklungsarbeiten, Reklamationsbear-beitung, Führung eines Auslieferungslagers und vieles mehr.

Darüber hinaus ist die persönliche Kunden-beziehung die größte Stärke von Handelsver-tretungen. Insbesondere bei beratungs- und erklärungsbedürftigen Produkten in der In-vestitionsgüter-, Hightech- und Zulieferindus-trie im B2B-Bereich liegt der Fokus auf dem persönlichen Verkauf. Ein Alleinstellungsmerkmal des selbstän-digen Vertriebs ist der umfassende Markt-überblick durch mehrere Vertretungen (im Durchschnitt vertreten Handelsvertretungen 4,6 Unternehmen). Durch ihre breite Aufstel-lung erhalten Handelsvertreter Informationen über die Konkurrenten und die Märkte ins-gesamt. Im Gespräch erfahren sie, welche Bedürfnisse Kunden und deren Abnehmer haben. Dadurch können sie ihren vertretenen Unternehmen Impulse und Anregungen aus der täglichen Praxis geben.Letztlich muss im Einzelfall entschieden wer-den, wie ein Unternehmen seinen Vertrieb strukturiert. Verkaufsorganisationen - seien es unternehmensinterne oder externe Spezia-listen - müssen heute wesentlich mehr leisten, um zumindest die Ergebnisse der Vergangen-heit zu erreichen. Ein bedeutender Erfolgsfak-tor ist nach wie vor eine stabile vertrauensvolle Kundenbeziehung, und die muss oft über Jahre hinweg aufgebaut und vor allem gepflegt wer-den. Der menschliche Kontakt, das miteinan-der Umgehen, spielt immer noch eine wichtige Rolle. Dazu gehört auch Kontinuität. kü

Bertram Paganini Tel.: 07531 2860-130 Mail: [email protected]

WebinarUnternehmen, die sich für den Vertriebsweg der Handelsvertre-tung interessieren, können sich ausführlich in dem Webinar Ver-triebsweg Handelsvertretung – Handelsvertreter als externe Spezialisten für den Warenab-satz informieren. Dabei handelt es sich um ein Online-Seminar, das sich die Teilnehmer bequem über das Internet anschauen können. Die Möglichkeit besteht, Fragen an den Referenten zu stellen, die Teil-nahme am Webinar ist kostenfrei.

Termin: 26. Juni um 11 Uhr

Anmeldungen über: https://attendee.gotowebinar.com/register/7536065156765449986Eine Kurzanleitung zur Webinarteil-nahme können Sie einsehen unter: http://bit.ly/1NtMHh9.

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Wirtschaftsjunioren Hochrhein

Kamingespräch mit Armin Schuster

Die Wirtschaftsjunioren Hochrhein empfingen Ende April das Mitglied des Bundestages Armin Schuster zu einem „Ka-

mingespräch“ – einer möglichen neuen Veranstaltungsreihe für Mitglieder, Freunde und Interessenten. In den Räumlichkeiten der Loeba Treuhand GmbH, die von den Geschäftsführern Stephan Karl Schultze und Thomas Graw (GA-Mitglied der Wirtschafts-junioren Hochrhein) zur Verfügung gestellt wurden, fanden sich neben Armin Schuster und dem Moderator des Abends Clemens Grötz 12 Mitglieder und Gäste aus der Schweiz zu einem sehr persönlichen und informativen Abend zusammen. Das Ambiente stimmte, einzig der avisierte Kamin war nirgends zu finden.Clemens Grötz führte durch einen sehr unterhaltsamen Abend: Armin Schuster beantwortete viele der zuvor unter den Gästen gesammelten Fragen und gab dabei interessante Einblicke in sei-ne Vita sowie seine aktuelle Welt als MdB. Er ist obmann seiner Fraktion im Innenausschuss und Mitglied des Parlamentarischen Kontrollgremiums (PKGr). Regional engagiert er sich beispiels-weise für die Sportstiftung Südbaden, die er mit initiiert hat. Bei dem Kamingespräch wurde auch die Bedeutung von Netzwerken, Stakeholder Management und Mitarbeiterführung thematisiert – Schwerpunktthemen für die Junioren Hochrhein. Schusters umfangreiche Erfahrungen auf diesem Gebiet und sein Vergleich von wirtschaftlichen und politischen Führungsstilen waren ein Thema des Abends, das vertieft wurde.Aber auch den privateren Fragen zu Werdegang, Befindlichkei-ten in der Gewichtung seiner Funktionen und den Perspektiven (s)einer politischen Karriere stellte sich Schuster sehr offen und vermittelte damit den Eindruck, dass die Politik durchaus nicht, wie häufig von außen wahrgenommen, ein von der Realität des All-tagslebens abgekoppeltes Eigenleben führt. In diesem Zusammen-hang warb er intensiv und parteiübergreifend für das politische Engagement. Alles in allem war das Kamingespräch mit Armin Schuster ein gelungener Abend mit intensiven Einblicken – ein guter Start in eine hoffentlich neue und interessante Reihe von Veranstaltungen der Wirtschaftsjunioren Hochrhein. wjh

Armin Schuster (CDU) gab Einblicke in seine Welt als Mitglied des Bundestags und stellte sich den Fragen der Gäste.

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„§ 10 Abs. 4 Prüfungszeugnis und Gesamtergebnis der Prüfung“ wird um folgenden Satz ergänzt:

„Darüber hinaus kann ein Hinweis auf das Sprachniveau nach dem Gemeinsamen Europä-ischen Referenzrahmen für Sprachen aufgenommen werden.“

Diese Änderungsvorschrift tritt am Tage nach ihrer Veröffentlichung in der IHK-Zeitschrift („Wirtschaft im Südwesten“) der IHK Hochrhein-Bodensee in Kraft.

Ausgefertigt: Konstanz/Schopfheim, den 8. Mai 2015IHK Hochrhein-Bodensee

gez. gez.Thomas Conrady Prof. Dr. Claudius MarxPräsident Hauptgeschäftsführer

Der Beschluss zur Änderungsvorschrift der Besonderen Rechtsvorschriften für die Prüfung Zusatzqualifikation „Internationales Wirtschaftsmanagement mit Fremdsprachen“ für Aus-zubildende in den Ausbildungsberufen „Industriekaufmann/-frau“ und „Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel“ der IHK Hochrhein-Bodensee wird hiermit ausgefertigt und im Mitteilungsblatt „Wirtschaft im Südwesten“ veröffentlicht.

Konstanz/Schopfheim, den 8. Mai 2015IHK Hochrhein-Bodensee

gez. gez. Thomas Conrady Prof. Dr. Claudius MarxPräsident Hauptgeschäftsführer

Auf Empfehlung des Hauptausschusses des Bundesinstituts für Berufsbildung hat der Be-rufsbildungsausschuss (BBA) der IHK Hochrhein-Bodensee in seiner Sitzung am 7. Mai 2015 gem. § 66 Berufsbildungsgesetz (BBiG) vom 23. März 2005, zuletzt geändert durch Artikel 22 des Gesetzes vom 25. Juli 2013 (BGBl. I S. 2749), beschlossen, die Ausbildungsregelung „Fachpraktiker im Verkauf/Fachpraktikerin im Verkauf“ für die IHK Hochrhein-Bodensee für anwendbar zu erklären. Der Beschluss tritt am Tage nach seiner Veröffentlichung im Mitteilungsblatt der IHK Hoch-rhein-Bodensee („Wirtschaft im Südwesten“) in Kraft.

Ausgefertigt, Konstanz/Schopfheim, den 8. Mai 2015IHK Hochrhein-Bodensee

gez. gez.Thomas Conrady Prof. Dr. Claudius MarxPräsident Hauptgeschäftsführer

Der Beschluss des Berufsbildungsausschusses der IHK Hochrhein-Bodensee vom 7. Mai 2015 zur Anwendung der Ausbildungsregelung „Fachpraktiker im Verkauf/Fachpraktikerin im Verkauf“ wird hiermit ausgefertigt und im Mitteilungsblatt „Wirtschaft im Südwesten“ veröffentlicht.

Konstanz/Schopfheim, den 8. Mai 2015IHK Hochrhein-Bodensee

gez. gez.Thomas Conrady Prof. Dr. Claudius MarxPräsident Hauptgeschäftsführer

Änderungsvorschrift der Besonderen Rechtsvorschriften für die Prüfung Zusatzqualifi kation

„Internationales Wirtschaftsmanagement mit Fremdsprachen“ für Auszubildende in den Ausbildungsberufen „Industriekaufmann/-frau“ und „Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel“

Beschluss zur Umsetzung der Ausbildungsregelungen zum „Fach-praktiker im Verkauf/ Fachpraktikerin im Verkauf“ gem. § 66 BBiG

Die Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee ändert auf-grund des Beschlusses des Berufsbildungsausschusses vom 7. Mai 2015 als zuständige Stelle nach § 9 in Verbindung mit § 79 Abs. 4 Be-rufsbildungsgesetz (BBiG) vom 23. März 2005 (BGBI. I S. 931), zuletzt geändert durch Artikel 22 des Gesetzes vom 25. Juli 2013 (BGBI. I S. 2749), die Besondere Rechtsvorschrift für die Prüfung Zusatzqualifi ka-tion „Internationales Wirtschaftsmanagement mit Fremdsprachen“ für Auszubildende in den Ausbildungsberufen „Industriekaufmann/-frau“ und „Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel“ wie folgt:

Geschäfte im „Down under“

Ländersprechtag Australien

Australien gehört zu den Ländern mit einem hervorragendem Investitionsklima weltweit und ist zudem stark von Impor-

ten abhängig. Viele deutsche Unternehmen haben sich daher im „Down Under“ seit Jahrzehnten erfolgreich etabliert. Aus Deutsch-land werden vorwiegend Maschinen, Ausrüstungsanlagen für den Bergbau und pharmazeutische Güter exportiert. Unternehmensvertretern, die mehr über die Geschäftsmöglich-keiten in Australien erfahren möchten, bietet die IHK Hochrhein-Bodensee am 22. Juni eine kostenfreie Inhouse-Beratung an. Seul-Gi Lee, Vertreter der Deutsch-Australischen Auslandshan-delskammer in Sydney, kommt gemeinsam mit dem Geschäftsfüh-rer International, Uwe Böhm von der IHK Hochrhein-Bodensee, in interessierte Unternehmen und informiert im Rahmen eines circa einstündigen Gesprächs über aktuelle Geschäftsperspektiven und 

Marktvorhaben. Da-bei  können  auch Sp ez i a l t hem en wie  Handelsver-tretersuche  und Personalfragen diskutiert  und alle verantwort-lichen Mitarbei-ter einbezogen werden. Bö

Uwe Böhm, Telefon [email protected]

Marktvorhaben. Da-

Sp ez i a l t hem en wie  Handelsver-tretersuche  und Personalfragen 

Telefon 07622-3907-218

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Aufgabenübertragung „Abnahme der Sachkundeprüfung nach § 34 h Abs. 1 S. 4 i.V.m. § 34 f Abs. 2 Nr. 4 Gewerbeordnung“ auf die IHK Region Stuttgart

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee hat am 27. März 2015 aufgrund von §§ 10 und 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern (IHKG) vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I S. 920), zuletzt geändert durch Artikel 17 des Gesetzes zur Förderung der elektronischen Verwaltung sowie zur Änderung weiterer Vorschriften vom 25. Juli 2013 (BGBl. I, S. 2749), unter der Voraussetzung der Genehmigung durch das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg, beschlossen, die Aufgabe zur „Abnahme der Sachkundeprüfung – Geprüfter Finanzanlagenfachmann/Geprüfte Finanzanlagenfachfrau IHK – nach § 34 h Abs. 1 Satz 4 i.V.m. § 34 f Abs. 2 Nummer 4 GewO i.V.m. §§ 1 bis 3 der Finanzanlagenvermittlungsver-ordnung (FinVermV)“ auf die IHK Region Stuttgart zu übertragen.

Konstanz, den 27. März 2015IHK Hochrhein-Bodensee

gez. gez.Thomas Conrady Prof. Dr. Claudius MarxPräsident Hauptgeschäftsführer

Der Beschluss der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee vom 27. März 2015 über die Übertragung der Aufgabe „Abnahme der Sachkundeprüfung – Geprüfter Finanzanlagenfachmann/Geprüfte Finanzanlagenfachfrau IHK – nach § 34 h Abs. 1 Satz 4 i.V.m. § 34 f Abs. 2 Nummer 4 GewO i.V.m. §§ 1 bis 3 der Finanzanlagen-

vermittlungsverordnung (FinVermV) auf die IHK Region Stuttgart wird gem.§ 10 Absatz 1 IHKG des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern (IHKG) i.V.m. § 2 Abs. 1 des Gesetzes über die Industrie- und Handelskammern in Baden-Württemberg vom 27. Januar 1958 (Gbl. S. 77) genehmigt.

Stuttgart, 15. April 2015

Az: 82-4221.2-03/63Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg

gez. Dieter MählerRegierungsdirektor

Der vorstehende Beschluss wird hiermit ausgefertigt und im Mitteilungsblatt „Wirtschaft im Südwesten“ veröffentlicht.

Konstanz, 24. April 2015IHK Hochrhein-Bodensee

gez. gez.Thomas Conrady Prof. Dr. Claudius MarxPräsident Hauptgeschäftsführer

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Inhouse-Beratung

Ländersprechtag Türkei

Die Türkei gilt trotz der aktuellen politi-schen Lage für die exportorientierten

Unternehmen in Baden-Württemberg nach wie vor als eine der wachstumsstarken Re-gionen. Die Nachfrage nach Investitions-gütern in der Türkei steigt wieder und die Kapazitätsauslastung der Industrie wächst. Dieser positive Trend macht die Türkei als Markt interessant - insbesondere für den Export von Maschinen, Kraftfahrzeug-Zube-hör, Mess- und Regeltechnik, Elektrotech-

nik und Kunststoffteile. Wer vor diesem Hin-tergrund über den Auf- oder Ausbau Ihrer Geschäftstätigkeit in der Türkei nachdenkt, dem bietet die IHK Hochrhein-Bodensee am 6. Juli eine kostenfreie, von der Euro-päischen Kommission geförderte Inhouse-Beratung an. Jan Nöther, Leiter der Deutsch-Türkischen Auslandshandelskammer in Istanbul, kommt gemeinsam mit Uwe Böhm, Geschäftsfüh-rer International von der IHK Hochrhein-Bo-

densee, in Unternehmen und informiert im Rahmen eines circa einstündigen Gesprächs über aktuelle Geschäftsperspektiven und Marktvorhaben. Dabei werden auch Spe-zialthemen wie Handelsvertretersuche und Personalfragen diskutiert. Alle verantwortli-chen Mitarbeiter können einbezogen werden. Bö

Uwe Böhm, Tel. 07622-3907-218 [email protected]

Seminar im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Wirtschaftsrecht für Unternehmer“

Sicherer Umgang mit personenbezogenen Daten im Betrieb

Nahezu alle Unternehmensbereiche sind vom Datenschutz betroffen. Vom rich-

tigen Umgang mit E-Mail und Internet über das klassische Bewerbungsmanagement bis hin zu Job-Portalen und e-Recruiting, Direkt-marketing und Versand von Newslettern sowie Videoüberwachung am Arbeitsplatz. Unter-nehmen müssen sich intensiv mit datenschutz-rechtlichen Vorschriften auseinandersetzen, um empfindliche Strafen, Abmahnungen oder Nachteile in arbeitsrechtlichen Verfahren zu vermeiden. Im Mittelpunkt des Seminars „Si-cherer Umgang mit personenbezogenen Daten im Betrieb“ in Konstanz und Schopfheim steht die Sensibilisierung für die Vielzahl der daten-

schutzrechtlichen Fragen in der betrieblichen Praxis.Thematisiert werden (Auswahl): Persönliche Stellung und Aufgaben des Da-tenschutzbeauftragten

Private Nutzung von E-Mail und Internet im Unternehmen

outsourcing und Auftragsdatenverarbeitung Datenschutz bei Absatz-, Marketing und Vertrieb, insbesondere Direktmarketing, Newsletter und Gewinnspiele

Datenschutz im Personalwesen, Umgang mit Mitarbeiter- und Bewerberdaten – Was geht, was geht nicht?

Datenschutz bei Bildern

Datenschutzerklärung, Cookies, Tracking-tools

Bring your own Device – Datensicherheits-risiken von Smartphones im Unternehmen

Aktuelle Themen Die Veranstaltung findet statt: am 16. Juni von 16 bis 19 Uhr in Konstanz im Gebäude der IHK Hochrhein-Bodensee, Schützenstr. 8 und am 17. Juni von 16 bis 19 Uhr in Schopfheim im Gebäude der IHK Hochrhein-Bodensee, E.-Fr.-Gottschalkweg 1. Die Teilnahmegebühr beträgt 90 Euro.

www.konstanz.ihk.de Suchwort <Wirt-schaftsrecht>.

Veranstaltung zur erfolgreichen Auftragsabwicklung

Bau/Montage - Dienstleistungen in der Schweiz

Die Industrie- und Handelskammer bietet auch dieses Jahr im Rahmen

des Enterprise Europe Networks wieder eine kostenlose Veranstaltung zum Thema „Dienstleistungserbringung in der Schweiz“ an. Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und der Schweiz sind eng, doch mit dem Waren- und Dienstleistungs-export in die Schweiz sind trotz der bilatera-len Verträge einige wichtige Besonderheiten für eine erfolgreiche Auftragsabwicklung zu beachten. Es gilt die spezifischen zoll- und arbeitsrechtlichen Regelungen einzuhalten – sei es bei reinen Montagearbeiten, dem Mitführen von Werkzeug und Ausrüstungen oder der Mitarbeiterentsendung.

Galt bisher die Regelung, dass Mehrwertsteu-erpflicht erst dann entsteht, wenn in der Schweiz mehr als 100.000 CHF Umsatz im Kalenderjahr

erwirtschaftet wird, so gibt es nach aktu-ellem Stand zukünftig diese Vereinfachung nicht mehr. Nach wie vor ist die unterschied-liche Zuordnung zu den Gesamtarbeitsverträ-gen in den einzelnen Kantonen ein Thema, die genaue Betrachtung im Einzelfall ist im-mer notwendig.

In kompakter Form besteht die Möglichkeit, sich mit Fachleuten der Schweizer Behörden auszutauschen Darüber hinaus gibt Ihnen die Handelskammer Deutschland-Schweiz Informationen zum Vertriebs- und Export-marketing. Die Veranstaltung findet am 23. Juni in Schopfheim im Gebäude der IHK Hochrhein-Bodensee, E.-Fr.-Gottschalkweg 1 statt, am 30. Juni in Konstanz im Gebäude der IHK Hochrhein-Bodensee, Schützenstr. 8, jeweils von 9 bis 13 Uhr. Anmeldungen unter www.konstanz.ihk.de (Dokumentnummer 104434) oder über den Veranstaltungskalender. mw

Mariana Weber, Tel.: 07531 2860-114 [email protected]

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REGIOREPoRT IHK Hochrhein-Bodensee

Industrieausschuss bei Endress Hauser

Innovationsprozesse im Mittelpunkt

Der Industrieausschuss der IHK Hoch-rhein-Bodensee traf sich vor Kurzem zur

konstituierenden Sitzung für die Amtsperiode 2014 bis 2019 in Mauburg. Das Thema In-novationsprozesse war der zentrale Aspekt der Sitzung unter Leitung des Vorsitzenden Dietmar Kühne. Beeindruckt zeigten sich die Mitglieder von den Prozessen der Endress+ Hauser GmbH + Co. KG, an deren Stammsitz in Maulburg der Ausschuss zu Gast war. Will-kommen geheißen wurden die Mitglieder des Industrieausschusses von CFo Holger Reich-hold. Clemens Haberstroh, Innovationsmana-ger des Unternehmens, referierte über die Innovationsprozesse bei E+H. Die Mitglieder des Industrieausschusses diskutierten an-schließend rege über eigene Erfahrungen und Strategien. Beim Betriebsrundgang konnten sie einen Blick in die Entwicklungsabteilung

werfen sowie den innovativen Ausbildungs-bereich des Unternehmens begutachten. Be-sonders beeindruckt waren die Besucher von den Produktionsabläufen im Unternehmen. Einen kurzen Rückblick auf die vergangene Amtsperiode sowie einen Ausblick auf die kommenden Themen und Aufgaben gab Diet-mar Kühne. Auch in den kommenden Jahren stehen The-men an, bei denen der Ausschuss der Vollver-sammlung fachlich beratend zur Seite stehen kann. Ein solches Thema ist beispielsweise die wirtschaftliche Verflechtung und Entwicklung der deutsch-schweizerischen Grenzregion. Hier zeigte Alexander Graf, Leiter Standortpo-litik der IHK, die aktuellen Entwicklungen auf. Die anschließende Diskussion verdeutlichte, dass jedes Unternehmen von den Auswirkun-gen betroffen ist. ag

Die Mitglieder des Industrieausschusses zu Gast bei Endress+Hauser in Maulburg.

Öffnungszeiten

Die IHK hat montags bis donnerstags von 8.30 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr, freitags von 8.30 bis 12 Uhr und von 14 bis 15 Uhr geöffnet. Das Info- und Servicecenter ist montags bis donnerstags durchgehend von 8 bis 17 Uhr, freitags von 8 bis 16 Uhr besetzt.

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Wirtschaft im Südwesten 6 | 201532

REGIOREPoRT IHK Hochrhein-Bodensee

Lehrgänge und Seminare der IHKWann? Was? Wo? Euro

Informationen: Konstanz, Tel.: 07531 2860-118; Schopfheim, Tel.: 07622 3907-230, www.konstanz.ihk.de

Ausbildungsakademie

regelmäßig AEVO-Lehrgänge Konstanz/Schopfheim 520,00

18.06.15 Ausbilderreihe: Wie ticken Auszubildende? Generation Facebook – Wie damit umgehen? Konstanz 150,00

Außenwirtschaft

15.06.15 Lieferantenerklärungen – Bedeutung, Regeln, Konsequenzen Schopfheim 270,00

30.06.15 Export-, Zoll- und Versandpapiere richtig erstellen – Übung macht den Meister! Schopfheim 270,00

17.06.15 Warenverkehr mit der Schweiz Schopfheim 270,00

Büromanagement

11.06.15 Zeitgemäße Geschäftskorrespondenz – Die richtigen Worte finden Konstanz 270,00

30.06.15 Büroorganisation statt Papierberge Schopfheim 270,00

Personalwesen/Persönlichkeitsentwicklung

16.06.15 Sicheres Auftreten im Job Konstanz 270,00

18.+19.06.15 Grundkurs – Lohn- und Gehaltsabrechnung Konstanz 490,00

23.06.15 Körpersprache verstehen und nutzen Schopfheim 270,00

24.06.15 Mein persönliches Potential nutzen Schopfheim 270,00

02.+03.07.15 Erfolgreiche Rhetorik und Präsentation Schopfheim 490,00

Führung

15.06.15 Junger Fuchs führt alten Hasen Konstanz 270,00

09.+10.07.15 Effektive Mitarbeiterführung: Kommunikation als Führungsaufgabe Schopfheim 490,00

Immobilienmanagement

08.06.15 Maklervertrag Konstanz 270,00

17.+18.06.15 Grundlagen der Immobilienbewertung Konstanz 490,00

Prüfungslehrgänge

Herbst 2015 Geprüfte/r Wirtschaftsfachwirt/in Schopfheim/Konstanz 3.250,00

Herbst 2014 Geprüfte/r Industriefachwirt/in Schopfheim 3.250,00

Frühjahr 2016/Herbst 2015

Geprüfte/r Personalfachkauffrau/-mann Schopfheim/Konstanz 3.650,00

Herbst 2015 Geprüfte/r Bilanzbuchhalter/in Schopfheim/Konstanz 3.950,00

Herbst 2015 Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen Überlingen 3.150,00

Frühjahr 2016/Herbst 2015

Geprüfte/r Betriebswirt/in Schopfheim/Konstanz 4.100,00

Herbst 2015 Vorkurs „Naturwissenschaftliche Grundlagen“ für Industriemeister und Elektrofachkräfte Schopfheim/Singen 250,00

Herbst 2015 Geprüfte/r Industriemeister/in Metall Bad Säckingen/Singen 4.900,00

Frühjahr 2016/Herbst 2015

Geprüfte/r Industriemeister/in Elektrotechnik oder Mechatronik Singen/Bad Säckingen 4.900,00

Herbst 2015 Geprüfte/r Technische/r Betriebswirt/in Schopfheim/Singen 3.950,00

Herbst 2015 Zusatzqualifikation zur Elektrofachkraft in der Industrie Konstanz/Lörrach 2.300,00

Herbst 2015 Geprüfte/r Medienfachwirt/in Print Konstanz 4.350,00

Das Angebot weiterer Weiterbildungsanbieter ist zu finden unter www.wis.ihk.de.

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Büromöbelhersteller erhält 16 Designpreise in zwei Jahren

Sedus steht gut da

WALDSHUT. Zwei Jahre dauert es, bis ein Bürodrehstuhl von der ersten Skizze des Designers bis zum fertigen Produkt gediehen ist. Dieser Prozess ist vielstufi g und er ist begleitet von intensi-ven Diskussionen aller Beteiligten, vom Modellbauer oder Sattler über den Designer bis hin zum Vorstandsmitglied. Er beinhaltet umfangreiche Materialtests, immer wieder Änderungen häufi g nur an Details, diverse Modelle, Abstimmungen von Formen, Farben, Materialien. Sedus hat dafür ein eigenes Innovations- und Entwick-lungszentrum gebaut und 2009 eröffnet, in dem ein Team von etwa 40 Mitarbeitern tätig ist. Das „Herzstück“ des Teams, wenn sich das so nennen lässt, sind vier direkt beim Unternehmen angestell-te Designer, die während der vergangenen Jahre Dutzende von Produkten erdacht und entwickelt haben. Dabei kann es sich um Drehstühle und Tischsysteme, um Lounge-Sessel, oder auch um einen Garderobenständer handeln. Die Produkte tragen sinnfällige Namen wie „get together“, „turn around“, „secretair“, „butler“ oder ganz einfach „sopha“. 16 solcher Produkte wurden allein seit 2013 mit Designpreisen (beispielsweise dem iF Design Award oder dem Interior Innovation Award) ausgezeichnet.Knapp drei Prozent vom Umsatz wendet Sedus jährlich für For-schung und Entwicklung auf, so Holger Jahnke, Vorstand für Mar-

keting und Vertrieb. Seinen Kunden möchte Sedus „intelligente Lösungen für Wissenarbeiter“ anbieten, so Jahnke weiter, denn „Entscheider, Planer und Endverwender erkennen zunehmend, dass gut gestaltete Arbeitsplätze und Kommunikationszonen ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Gewinnung neuer Talente sind“. Ob ein Produkt Erfolg haben wird, ist immer an den Reaktionen der Vertriebspartner und der ausländischen Vertriebstöchter ablesbar. Das sind in Deutschland knapp 100 große Büroeinrichtungshäuser, im Ausland sind es acht eigene Firmen mit ebenfalls jeweils vielen Fachhandelspartnern (der Exportanteil am Umsatz von Sedus liegt bei circa 40 Prozent). Läuft ein Produkt gut, so sind Stückzahlen von 15.000 bis 20.000 im Jahr die Regel, für Spitzenreiter auch mal 40.000. Für einen teuren großen Drehsessel gelten auch 1.500 Stück als gut.Der Umsatz von Sedus lag im letzten Jahr bei 158 Millionen Euro und hat sich damit nur wenig gegenüber dem Vorjahr geändert. Aber der Auftragseingang, in der Bran-che als außerordentlich wichtiges Merkmal betrachtet, stieg um 6,1 Prozent, im Ausland gar um 12,1 Prozent und hat zum Optimis-

Wirtschaft im Südwesten 6 | 201534

Nach einem zwei Jahre anhaltenden Abwärtstrend auf dem Büromöbelmarkt im Euroraum verlief das Jahr 2014 für die Branche wieder besser. Das kam auch Sedus, einem der führen-den europäischen Hersteller von Bürositz-, Kommunikations- und Objektmöbeln zu Gute. Zwar stagnierte der Umsatz noch gegenüber dem Vorjahr, Auftragseingang und Jahresergebnis hingegen stiegen deutlich. Intensive Entwicklungsarbeit und viele neue, Designpreis gekrönte Produkte, die der Markt gut aufgenommen hat, waren einer der Gründe dafür.

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UNTERNEHMEN

356 | 2015 Wirtschaft im Südwesten

mus des Vorstandes (dem neben Holger Jahnke Carl-Heinz Osten für die Finanzen und Daniel Kittner für Technik und Entwick-lung angehören) für das laufende Jahr beigetragen. Wegen einer verbesserten Rohertragsmarge, interner Prozessoptimierungen und deutlicher Kostensenkungen hat die Sedus Stoll-Gruppe einen Jah-resüberschuss von 6,1 Millionen Euro (Vorjahr 0,9 Millionen Euro) realisieren können. Zu den Kostensenkungen hat auch deutlich eine Stellenreduzierung beigetragen. 884 Mitarbeiter waren für Sedus im Jahresquartalsdurchschnitt 2014 tätig, 2013 waren es noch 945. An-nähernd 60 Auszubildende sind bei Sedus angestellt. Etwa die Hälfte der Mitarbeiter ist in Waldshut-Tiengen beziehungsweise Albbruck-Dogern tätig, die anderen bei der Firma Klöber in Owingen am Boden-see sowie bei der Sedus Systems GmbH in Geseke. Klöber baut ebenfalls Bürositzmöbel, in Geseke dagegen werden die Büromöbel gefertigt. Der Vorstand

betont, dass er zum Standort Deutschland stehe, das Label Made in Germany sei sehr wichtig. Zum Sedus-Image gehören außerdem Nachhaltigkeit, Langlebigkeit und hochwertige Mate-rialien. Ein neues Geschäftsfeld namens Sedus Ergo+ wird diese Ausrichtung ergänzen. Dabei geht es nicht um neue Produkte, sondern um den Bereich Gesundheit im Betrieb in Verknüpfung mit der Arbeitsmedizin, Krankenkassen, älteren Arbeitnehmern. Als eine der ersten Aktionen wird Sedus zwei Ergotherapeuten einstellen.Finanziell steht das Unternehmen gut da. Die Eigenkapitalquote lag letztes Jahr bei 51 Prozent und damit um drei Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Bankschulden hat man so gut wie keine, dafür

aber hohe Guthaben. Die Sedus Stoll AG, Muttergesellschaft der Gruppe, gehört den beiden Hauptaktio-

nären Stoll Vita Stiftung (58,3 Prozent) und Karl Bröcker Stiftung (31,3 Prozent) sowie übrigen Aktionären, das sind vor allem aktive und ehemalige Führungs-kräften (10,4 Prozent). Sedus ist bereits 1871 gegründet worden, gehört zu den fünf größten Büromöbelherstellern in Deutschland und den zehn größten in Europa. Markantes Merkmal des Unter-nehmens ist das farblich außerordentlich interessant gestaltete Hochregallager in Albbruck-Dogern, dessen äußeres Erscheinungsbild mehr und mehr zum Markenzeichen wird. orn

» Gut gestaltete Arbeitsplätze

sind ein Erfolgsfaktor«

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Wirtschaft im Südwesten 6 | 201536

UNTERNEHMEN

Volksbank Schwarzwald Baar Hegau wächst 2014 kräftig

Zehn Prozent mehr KrediteVillingen-schwenningen. „Wir sind mit den Ergebnissen des Jahres 2014 zufrieden“, sagte Joachim Straub, Vorstandsvorsitzender der

Volksbank Schwarzwald Baar Hegau bei deren Jah-respressegespräch Ende April, und das klang angesichts der Zahlen, die er präsentierte, sehr bescheiden. Denn die Volksbank hat vergan-genes Jahr in allen Bereichen kräftig zuge-legt: Die Bilanzsumme stieg um gut neun

Prozent auf 3,56 Milliarden Euro. Das betreute Kunden-

volumen legte um annä-hernd acht Prozent auf 4,80 Milliarden Euro zu. Gestiegen sind

dabei nicht nur die Kundeneinlagen (plus 5,5 Prozent auf 2,61 Milliarden Euro), sondern vor

allem auch die Kun-dendarlehen. Das Kreditvolumen

legte über zehn Prozent auf nun 2,18 Milliarden Euro zu. „Wir konnten den Zuwachs bei den Einlagen in der Region investieren“, sagte Straub. Das sei angesichts des niedrigen Zinsniveaus sehr hilfreich.Aufgrund des Wachstums konnte die Volksbank auch ihr Ergebnis deutlich verbessern: Der Zinsüberschuss stieg um mehr als elf Prozent auf 57,9 Millionen Euro; der Provisionsüberschuss lag mit 19,9 Millionen Euro rund zehn Prozent über dem Vorjahreswert. Das Betriebsergebnis vor Bewertung kletterte damit um knapp 17 Prozent auf 31,6 Millionen Euro, und weil die Bewertungen erneut sehr günstig ausfi elen, lag das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit mit 28,4

Millionen Euro (plus 12,3 Prozent) nur leicht darunter. „Der Erfolg steigt parallel mit dem Geschäftsvolumen“, kommentierte Straub. „Allerdings müssen wir mehr Vo-lumen bewegen, um das gleiche Ergebnis zu erzielen.“Die Gründe für den Erfolg sieht der Vorstandsvorsitzen-de in der Ausrichtung seines Hauses: „Wir haben seit Jahren umfangreich in unser Angebot und unser Perso-nal investiert“, betonte Straub. Zudem habe man schon lange einen Schwerpunkt im Mittelstandsgeschäft, das zahle sich aus – etwa zwei Drittel des Kreditbestands seien gewerbliche Kredite. Vergangenes Jahr legten allerdings private Baufi nanzierungen und gewerbliche Kredite in ähnlichem Umfang zu. Die Immobilienpreise in der Region seien noch moderat, sodass die niedrigen Zinsen viele Privatleute zum Eigenheimerwerb moti-vierten. „Hier kann man mit seinem Salär noch etwas anfangen“, sagte Vorstandsmitglied Ralf Schmitt.Das Wachstum im Kreditgeschäft hat sich gleichmäßig auf das Geschäftsgebiet verteilt, wenngleich das He-gau, das seit der Fusion 2012 dazu zählt, immer noch etwas Nachholbedarf zu haben scheint. Rund um Sin-gen legte insbesondere der gewerbliche Bereich stark zu. „Die Fusion mit der Volksbank Singen hat sich abso-lut ausgezahlt“, sagte Straub und betonte gleichzeitig, dass es derzeit keine Pläne für weitere Fusionen gebe. Weiteres Wachstum will die Volksbank Schwarzwald Baar Hegau erst mal in ihrem bestehenden Geschäfts-gebiet erreichen. Gemessen an ihrer Bilanzsumme ist sie bereits jetzt die drittgrößte Genossenschaftsbank im Land hinter Stuttgart und Mannheim.Durchnittlich rund 40 Mitarbeiter beschäftigte die Volksbank vergangenes Jahr, darunter 33 Auszubil-dende, und ist besonders stolz, dass der Wettbewerb „Top Job“ sie für ihre vorbildliche Personalarbeit aus-zeichnete. kat

Volksbank Rhein-Wehra legt im Kreditgeschäft zu

hohes Plus durch Übernahme von Frankendarlehenbad sÄcKingen. Die Volksbank Rhein-Wehra, deren Geschäftsgebiet sich von Rheinfelden entlang des Hochrheins bis Waldshut und nördlich davon im Schwarz-wald bis Bernau erstreckt, hat vergangenes Jahr „ein solides Jahresergebnis erzielt“, wie sie in einer Pressemitteilung schreibt. Bei den Krediten erzielte sie ein Wachstum von 23 Prozent, davon entfi el mehr als die Hälfte auf das Firmenkundengeschäft. Das unge-wöhnliche hohe Plus resultierte vor allem aus der Übernahme von bislang verbürgten Fran-kendarlehen in den Eigenbestand, berichtet die Volksbank. Auch Wohnbaudarlehen und das Kommunalkreditgeschäft hätten zuge-

legt. Das Wachstum konnte die rückläufi ge Zinsspanne „mehr als auffangen“, teilt die Volksbank mit. Der Zinsüberschuss lag somit bei 12,1 Millionen Euro – 6,4 Prozent über dem Vorjahreswert.Die Kundeneinlagen stiegen vergangenes Jahr um sechs Prozent – schwerpunktmä-ßig bei Sicht- und Sparanlagen. 17 Millionen Euro legten private Kunden 2014 bei der Volksbank an (plus fünf Prozent), 8 Millio-nen Euro waren es bei Firmenkunden (plus zehn Prozent).Das betreute Kundenvolumen – bestehend aus dem bilanziellen Einlagengeschäft, den Wertpapierdepots, Bausparverträgen und Le-

bensversicherungen – beziffert das Institut mit 1,2 Milliarden Euro. Die Bilanzsumme lag zum Jahresende 2014 bei 717 Millionen Euro. Die Volksbank Rhein-Wehra beschäftigt in ihren elf Geschäftsstellen 152 Mitarbeiter und 19 Auszubildende. Die Geschäftsstel-len Rickenbach und Herrischried, die bislang jeweils halbtags besetzt waren, wurden ver-gangenes Jahr zu einem neuen, ganztägig ge-öffneten Beratungscenter gebündelt. Knapp eine halbe Million Euro hat die Volksbank dafür investiert. Man wolle auch zukünftig in der Fläche präsent bleiben, betont der Vorstandsvorsitzende Werner Thomann in der Pressemitteilung. ine

Volksbank Schwarzwald Baar Hegau wächst 2014 kräftig

Zehn Prozent mehr KrediteVillingen-schwenningen. „Wir sind mit den Ergebnissen des Jahres 2014 zufrieden“, sagte Joachim Straub, Vorstandsvorsitzender der

Volksbank Schwarzwald Baar Hegau bei deren Jah-respressegespräch Ende April, und das klang angesichts der Zahlen, die er präsentierte, sehr bescheiden. Denn die Volksbank hat vergan-genes Jahr in allen Bereichen kräftig zuge-legt: Die Bilanzsumme stieg um gut neun

Prozent auf 3,56 Milliarden Euro. Das betreute Kunden-

volumen legte um annä-hernd acht Prozent auf 4,80 Milliarden Euro zu. Gestiegen sind

dabei nicht nur die Kundeneinlagen (plus 5,5 Prozent auf 2,61 Milliarden Euro), sondern vor

allem auch die Kun-

Das Geschäftsgebiet der Volksbank Schwarzwald Baar Hegau reicht von Tennenbronn im Norden bis Singen im Süden. In den 39 Geschäftsstellen arbeiten insgesamt rund 450 Beschäftigte.

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Sparkasse Tuttlingen

Das Forum wächstTuTTlingen. Das Sparkassenforum der Kreissparkasse Tuttlingen, ein Neubau hinter dem Verwaltungsgebäude in der Tuttlinger Bahn-

hofstraße, wächst weiter empor. Baubeginn war im August 2013, die Fertigstellung ist für Dezember 2015, der Bezug für Januar 2016 geplant. 140 Arbeitsplätze entstehen auf einer Gesamtfläche von 2.850 Quadratmetern. Die Investitionen für das von den Tuttlinger Architekten Binder/Rottweiler/Ketterer geplante Objekt betragen 20 Millionen Euro. upl

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Wirtschaft im Südwesten 6 | 201538

Kennen Sie alle Zeit fresser und Kostentreiber?Das Management muss schnelle Entscheidungen auf Basis unter-

nehmens kritischer Kennzahlen treffen. In welchen Produktkate-

gorien lassen sich Potenziale nutzen, welche innerbetrieblichen

Prozesse sind die Kosten treiber? Smarte Business-Analytik und

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Kreissparkasse Rottweil

Zuwächse in vielen BereichenRottweil. Wie Matthäus Reiser, Vorstandsvorsit-zender der Kreissparkasse Rottweil, bei einem Pres-segespräch mitteilte, ist die Bilanzsumme der Spar-kasse im letzten Jahr um circa 0,4 Prozent auf 2,612 Milliarden Euro angestiegen. Die Einlagen wuchsen um 1,9 Prozent auf 1,795 Milliarden Euro. Dabei haben sich die Kunden Geldmarktkonten zugewandt (deren Volumen stieg um 30 Millionen Euro auf 351 Millionen Euro) sowie mehr Geld auf Girokonten belassen (423 Millionen Euro nach 376 Millionen Euro im Vorjahr) und ihre Spareinlagen verringert (1,020 Milliarden Euro nach 1,065 Milliarden Euro). Die Wertpapierdepots haben sich auf 487 Millionen Euro belaufen. Das Kre-ditvolumen stieg um 3,4 Prozent auf 1,386 Milliarden Euro. Das Kreditneugeschäft erreichte 310 Millionen Euro bei Tilgungen von 235 Millionen Euro. Mit ihrer Ertragslage ist die Sparkasse zufrieden: Das Betriebs-ergebnis vor Bewertung lag bei 28,5 Millionen Euro. Die Cost-Income-Ratio lag bei 56,9 Prozent. Die Sparkasse betreibt im Kreis 49 Geschäftsstellen und beschäftigt 553 Mitarbeiter, darunter 52 Auszubildende. Für ihr gesellschaftliches Engagement hat die Sparkasse 1,9 Millionen Euro aufgewendet, davon 1,5 Millionen als Aufstockung des Kapitals ihrer Stiftungen. orn

Formenbau Staiger

Investitionen sorgen für UmsatzplusKönigsfeld. Die 1987 von Udo Staiger gegründe-te Formenbau Staiger GmbH hat 1,6 Millionen Euro in Ausstattung und Maschinen investiert. Die zwei größten Einzelinvestitionen der jüngsten Vergangen-heit waren ein Computertomograf, mit dem Bauteile auf Materialfehler oder andere Abweichungen unter-sucht werden können, und ein Bearbeitungszentrum zur Herstellung von Werkzeugen. Aufgrund dieser Investitionen konnte Staiger eigenen Angaben zufolge den Umsatz in den vergangenen Jahren durchschnitt-lich um zehn Prozent steigern. Die Firma konstruiert und produziert Spritz- und Druckgusswerkzeuge für Kunden aus dem Automotivsektor, der Lüftertechnik und der Kosmetikindustrie. Außerdem bietet Staiger Dienstleistungen in der Stahlbearbeitung an wie Frä-sen, Drehen, Schleifen, Bohren oder Schweißen und hat mit dem Computertomografen berührungslose und zerstörungsfreie 3D-Volumenmesstechnik im Portfolio. So kann das Königsfelder Unternehmen komplette Erstmusterprüfungsberichte erstellen. Formenbau Staiger beschäftigt 30 Mitarbeiter und stellt pro Jahr ein bis zwei Auszubildende ein. ine

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UNTERNEHMEN

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Sparkasse Schwarzwald-Baar

2014 solide gewirtschaftetVillingen-schwenningen. Die Spar-kasse hat im vergangenen Jahr – dem 175. ihres Bestehens – ihren langfristigen und nachhaltigen Geschäftsweg erfolgreich fortgeführt und blickt auf ein solides Geschäftsjahr zurück. Dies unterstrichen der Vorstandsvorsitzende Arendt Gruben und sein Stellvertreter Wolfgang Wurbs Anfang Mai bei einem Pressegespräch. Die Bilanzsumme erreichte 3,377 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von einem Pro-zent entspricht. Die Kundenkredite stiegen um 4,6 Prozent auf 1,806 Milliarden Euro. Davon entfielen 813 Millionen Euro auf Unternehmenskredite, das war eine Zunahme von sogar 11,9 Prozent. Die Kreditneuzusagen erreichten 381 Millionen Euro, was einem Zuwachs von 6,5 Pro-zent entspricht. 122 Millionen Euro (plus 1,2 Prozent) wurden in Form von Wohnungsbaukrediten ausgezahlt. Auf dem Immobilienmarkt konstatiert die Sparkasse nach wie vor einen beachtlichen Nachfrageüberhang. Die Zahl der Interessenten, die ein Grundstück, Ei-genheim oder gewerbliche Objekte kaufen möchten, kletterte auf 7.200, das waren 500 mehr als im Vorjahr. Die Geschäfte der sparkasseneigenen Immobilienab-

teilung liefen gut, die Gesamtumsätze erreichten 22,9 Millionen Euro. Viele Interessenten schließen auch nach wie vor Bausparverträge ab. Das Volumen der im Jahr 2014 abgeschlossenen Verträge stieg um sechs Prozent auf 102 Millionen Euro. Lebensversicherun-gen florierten ebenfalls, die vermittelte Gesamtver-sicherungssumme erhöhte sich um 15,8 Prozent auf 45 Millionen Euro. Und die Kunden investierten in Wertpapiere. Das Gesamtvolumen an Wertpapieren stieg um sieben Prozent auf 655 Millionen Euro. Dies hat auch dazu beigetragen, dass die gesamten Geldanlagen der Sparkassenkunden um vier Prozent auf 3,2 Milliarden Euro anwuchsen. Die bilanzwirk-samen Einlagen stiegen um vier Prozent auf 1,8 Mil-liarden Euro. Die Sparkasse Schwarzwald-Baar ist einer der größ-ten Arbeitgeber und der größte kaufmännische Aus-bildungsbetrieb in der Region. 675 Mitarbeiter sind für das Geldinstitut tätig, darunter 62 Auszubildende. Für ihr gesellschaftliches Engagement wendete die Sparkasse letztes Jahr knapp eine Million Euro auf, rund 1.000 Vereine und gemeinnützige Institutionen wurden unterstützt. orn

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Unternehmen

ANZEIGEN-HOTLINE

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Ein Vierteljahrhundert Mediaville

Rasante Entwicklung zur Fullservice-AgenturWeil am Rhein. Seit einem Vierteljahrhundert besteht die heutige mediaville Gmbh in Weil am rhein. Im mai wurde das Ju-biläum gefeiert. Andreas Dietrich gründete am 1. mai 1990 das Studio für AV-medien (audiovisuelle medien) und startete mit fünf Angestellten. Anfangs firmierte das Unternehmen noch unter Stu-dio für AV-medien und hatte seinen Standort in der riedlistraße. Bereits vier Jahren nach der Gründung zog es jedoch ins Weiler Kesselhausareal. Zu Beginn lag der Schwerpunkt auf Image-Prä-sentationen in Form von außergewöhnlichen tonbildschauen. mit der rasanten entwicklung der digitalen Welt wuchs das Studio für audiovisuelle medien. Auch über die Grenzen hinaus. 2007 wur-de eine tochterfirma am Basler Ostquai gegründet. Kunden wie die Basler messe oder der Pharmakonzern roche arbeiteten von Anfang an mit mediaville zusammen. Laut Unternehmen zählen weitere namhafte internationale Firmen zum Kundenkreis. Der erfolg ebnete den Weg für weiteres Wachstum. Der Umzug des Betriebs ins Weiler Kesselhausareal machte eine Ausdehnung des Portfolios möglich: mediaville wurde eine Full-Service-Agentur – auch die Konzipierung und realisierung multimedialer raum- und erlebniswelten im medien- und Ausstellungsdesign zählten nun zum Angebot der Weiler Firma. Das elfköpfige team besteht aus Grafikdesignern, Informatikern, Architekten, Konzeptern, textern, Beratern sowie Projektmanagern. Die Dienstleistungen reichen von der Inhaltsentwicklung über die raumgestaltung bis hin zur technischen Planung und Umsetzung oder auch zur Bauleitung und Koordination vor Ort. mit den Umsätzen ist Dietrich zufrieden – 2014 erwirtschaftete das Unternehmen 1,4 millionen euro. einflüsse aus der Kunst- und Kulturszene fließen bei mediaville mit ein. Durch die lange erfahrung bei der entwicklung multime-dialer technologien brächten seine mitarbeiter eine Kreativität mit, die „weite Spielräume“ eröffne und immer wieder zu „un-geahnten Lösungen“ führe, stellt der Firmenchef und -gründer Dietrich fest. Beim aktuell laufenden Projekt „Kesslergrube“ in Grenzach-Wyhlen (Bild) ist Kreativität gefragt. Die roche Pharma AG saniert dort mit anderen Firmen alte Kiesgruben, mediaville ist mit der Gestaltung eines Besucherzentrums, das die Sanierung dokumentiert, betraut. lis

Cornelius Wittal (roche), tanja

nolasco und And-reas Dietrich (beide

mediaville) am modell eines aktu-

ellen gemeinsamen Projekts – das

Besucherzentrum Kesslergrube in

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Die junge Firma Tridelity entwickelt neue Technologie für Bildschirme

Dreidimensional ohne BrillesT geoRgen. Name, Auftreten, Organisati-on: Die Tridelity AG ist ganz klar international ausgerichtet und dennoch fest in der Region verwurzelt. Das entspricht ihren drei führen-den Köpfen, die das Technologieunternehmen 2006 gegründet haben: Michael Russo (40) hat einen italienischen Vater, wuchs in Villin-gen auf und studierte am dortigen Ableger der Hochschule Furtwangen Betriebswirtschaft. Marco Lopes (38) stammt aus Brasilien und kam nach dem Softwareingenieur-Studium zu einem Softwareunternehmen nach Donaue-schingen. Johannes Sigwart (41) schließlich kommt aus Hüfingen, absolvierte eine Ausbil-dung zum Radio- und Fernsehtechniker und landete danach bei einem Donaueschinger Bildschirmhersteller, wo er sich zum Leiter der 3D-Entwicklung hocharbeitete. Dort traf der Hardware-Spezialist Sigwart auf den Softwareentwickler Lopes und den Marke-tingmann Russo, die zusammen ein perfektes Team bildeten.Ihre großen Pläne in Sachen 3D wur-den allerdings von der Übernahme ih-res Arbeitgebers durch einen großen amerikanischen Konzern durchkreuzt, der andere Ziele verfolgte. Deshalb beschlossen die Drei, sich selbst-ständig zu machen. Das war kein Schnellschuss. Sigwart hatte mona-telang abends am Küchentisch an der neuen Technik gebastelt, und sie hat-

ten sich gründlich von der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg beraten lassen, ehe sie ihre Ersparnisse für das Stammkapital zusammen-kratzten und ihre GmbH eintragen ließen. Der vierte Gesellschafter war anfangs der erste Kunde: ein Medizintechnikunternehmen, das Tridelity mit der Entwicklung einer 3D-Einheit für die Dentalchirurgie beauftragt hatte. Seit 2007 ist der Finanzinvestor Innoveas betei-ligt; seit 2010 firmiert Tridelity als AG.Dreidimensionale Bildschirme gibt es schon länger, sie werden vor allem für Computerspie-le und in Kinos verwendet. Das grundlegend Neue an der 3D-Technologie von Tridelity ist, dass sie ohne spezielle Brille funktioniert und dadurch für ganz neue Bereiche interessant wird wie medizintechnische Anwendungen, elektronische Werbung oder vieles Andere. Anfangs, als die Tridelity-Bildschirme noch 19 bis 21 Zoll klein waren, interessierten sich hauptsächlich Kunden aus der Wissenschaft dafür. Je größer die Bildschirme wurden, des-

to mehr Werbekunden konnte Tridelity akqui-rieren. Mittlerweile reicht das Produktspek-trum der St.Georgener bis zur Videowand, sie haben zahlreiche internationale Patente auf die Technologie angemeldet, und auf der Referenzliste stehen beeindruckende Namen wie Sony, Ford, Nestlé, Nike oder Coca Cola. Auch für den Einsatz in Foyers regionaler Fir-men sei die Technologie interessant, betonen Russo, Lopes und Sigwart.Neun Mitarbeiter beschäftigen sie in St.Georgen, wo die Bildschirme produziert werden, drei weitere kümmern sich um den Vertrieb in Frankreich. Die Produktion ist als Fließfertigung aufgebaut: Auf die mit einer eigens entwickelten Software angesteuer-ten LCD-Panels baut Tridelity einen opti-schen Filter. Dessen Geheimrezept besteht aus zwei speziellen Komponenten, die zwei deutsche Firmen unabhängig und ohne das Wissen voneinander exklusiv für Tridelity fer-tigen sowie liefern. Die Gehäuse produziert

ein örtlicher Metallverarbeiter.Der Markt für brillenlose 3D-Bildschirme könnte riesig sein, doch Sigwart, Russo und Lopes müssen ihre potenziellen Kunden mitunter erst davon überzeugen. Ein Traum ist, dass ihre Technology für die berühm-ten New Yorker Leuchtreklamen am Times Square zum Einsatz kommt. Einstweilen ver-handeln sie mit einem großen deutschen Kunden über mehrere Videowände. kat

Zum Anfassen: Die St.Georgener Tridelity AG von Michael Russo, Johannes Sigwart und Marco Lopes (unten von links) hat Bildschirme mit einer neuen 3D-Technologie entwickelt, die ohne spezielle Brille funkti-oniert.

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Wirtschaft im Südwesten 6 | 201542

Unternehmen

Mehr Umsatz, Gewinn und Beschäftigte bei Endress+Hauser im Jahr 2014

Erneut ein „best year ever“Reinach. Die Schweizer Firmengruppe endress+hauser hat 2014 ihren Umsatz um elf Pro-zent auf 2,013 milliarden euro erhöht und nach Steuern ein ergebnis von 192 millionen euro (plus 2,3 Prozent) erzielt. Wie matthias Altendorf, seit einem Jahr Chef der Firmengruppe, bei der Bilanzpressekonferenz aus-führte, hat sich der Umsatz innerhalb von acht Jahren verdoppelt. Zum ersten mal, so Altendorf weiter, hat endress+hauser mehr als die hälfte des Umsatzes außerhalb von europa generiert. Vor allem auf dem amerikanischen Kontinent (plus 17,7 Prozent beim Um-satz) lief es gut, so auch in den USA, für die Gruppe der zweitgrößte markt. Auch in Deutschland, nach wie

vor der größte markt, legte man wie in euro-pa insgesamt (plus acht Prozent) ordentlich zu. Uneinheitlich war das Bild in Asien (plus 11,7 Prozent). In China, dem drittwichtigsten Absatzmarkt, verlangsamte sich das Wachs-tum, Südost-Asien dagegen entwickelte sich dynamisch. In Afrika und nahost (plus 10,4 Prozent) machten sich politische Instabili-täten bemerkbar. endress+hauser ist vor allem mit eigenen Vertriebsgesellschaften in aller Welt erfolgreich. Zuletzt etablierte die Gruppe Anfang 2014 tochterunternehmen in den Vereinigten Arabischen emiraten und in Algerien. mitte des laufenden Jahres nimmt man den Vertrieb in Finnland wieder in eige-ne hände, ende des Jahres kommt ein Sales Center in Kolumbien dazu. Sehr gut hat sich das neue Arbeitsgebiet Analyse entwickelt. Darin, so Altendorf, spiegelt sich das Be-dürfnis der Kunden, in laufenden Prozessen

Produkteigenschaften und Qualitäten zu bestimmen. Wesentlicher Baustein dieses tätigkeitsfeldes ist die Analytik Jena AG, an der endress+hauser inzwischen über 92 Prozent hält und auf 100 Prozent aufstocken möchte. Die Gruppe ist nach wie vor sehr gut finanziert. Die eigenkapitalquote stieg um 0,5 Punkte auf 68,3 Prozent, die flüssigen mittel um 60 millionen auf 444 millionen euro und die Bankschulden sanken um fünf millionen auf 45 millionen euro. Im laufenden Jahr möchte Al-tendorf den Umsatz um knapp zehn Prozent auf 2,2 milliarden euro steigern, 179 millionen euro investieren, die eigenkapitalquote auf über 71 Prozent steigern und 600 Stellen schaffen. Im letzten Jahr hatte man 126 millionen euro investiert und 516 neue Beschäftigte eingestellt. Zum Jahresende arbeiteten 12.435 mitar-beiter weltweit für endress+hauser.Und noch ein Blick auf die region. Im Grenzgebiet Deutschland, nordwestschweiz und elsass beschäftigt die Gruppe 5.091 mitarbeiter, 172 mehr als im Vorjahr. Davon entfielen 611 auf Frankreich, 2.921 auf Deutsch-land und 1.559 auf die Schweiz. Die Investitionen im Dreiland lagen bei 64,4 millionen euro und sollen im laufenden Jahr bei 77,4 millionen euro liegen.Wie die Verteuerung des Frankens sich auf die Gruppe auswirkt, ist nach Worten des Chief Financial Officers Schultheiss noch schwer abschätzbar. einerseits sei das erstarken der Schwiezer Währung für die Grup-pe verkraftbar, weil ein hoher teil der Wertschöpfung unabhängig vom Franken sei. Andererseits erwartet man Belastungen durch die schweizerischen Gruppen-firmen, weil sie vermutlich einen niedrigeren Gewinn erzielen werden. upl

ProduktE und BranchEn

Endress+Hauser liefert Sensoren, Ge-räte, Systeme und Dienstleistungen für Füllstand-, Durchfluss-, Druck- und Temperaturmessung sowie Analyse- und Messwertregistrierungen. Die Kunden kommen überwiegend aus den Branchen Chemie, Petrochemie, Lebensmittel, Öl und Gas, Wasser/Abwasser, Energie und Kraftwerke, Life Sciences, Kunststoffe und Metall, erneuerbare Energien, Papier und Zell-stoff sowie Schiffbau.

eine mitarbeiterin in der endmontage von Füllstand- und Druck-messgeräten im Werk von endress+hauser im chinesischen Suzhou.

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IHRE fERTIGUNGSVORTEILE DURCH SONDERLÖSUNGEN

Schwarzwaldmilch im Jahr 2014

Markenartikelbeflügeln umsatzFReiBURG. Die Schwarzwaldmilch blickt auf ein gutes Geschäftsjahr 2014 zurück und hat auch im ersten Quartal 2015 stabile Zuwächse erzielt. Laut einer Pressemeldung stieg der Gruppenumsatz auf über 187 millionen euro. Dabei legten die markenar-tikel um 2,2 Prozent zu, wobei vor allem die Schwarz-waldmilch Biolinie mit einem Zuwachs von 4,5 Prozent und die Lac-Linie mit einem Plus von neun Prozent hervorragten. Wie das Unternehmen mitteilt, ist die Schwarzwaldmilch Biomilch marktführer im Segment der Biotrinkmilch.Diese Produkte kommen aus Freiburg. nicht weniger erfolgreich sei die Umsatzentwicklung des auf Pul-ver/Ingredients fokussierten Produktionsstandortes Offenburg verlaufen. milchbasierte Spezialpulver,

Pulvermischerzeugnisse so-wie anwendungsspezifi sche Ingredients beispielsweise für die Süßwaren-, Back-

waren- und Gewürz-industrie sowie für Sportnahrung legten um sieben Prozent zu. Die Schwarzwaldmilch ist auch im Ausland tä-tig, der exportumsatz stieg um über zehn Pro-zent. Die Auszahlungs-preise lagen im letzten Jahr durchschnittlich bei 41,17 Cent pro Kilo für konventionelle milch (mit 4 Prozent Fett und 3,4 Prozent eiweiß) netto und für die Biomilch bei 48,98 Cent pro Kilo.Die Schwarzwald-milch-Gruppe ist ein Unternehmen in ge-nossenschaftlicher trägerschaft. Seit über 80 Jahren lie-fern viele Bauern der region – meistens familiär geführte höfe

mit durchschnittlich 30 Kühen – ihre milch nach

Freiburg und Offenburg. An den beiden Standorten

Freiburg und Offenburg arbeiten zusammen 330 mitarbeiter. Geschäfts-führer ist Andreas Schneider, Aufsichts-ratsvorsitzender markus Kaiser. orn

Pulvermischerzeugnisse so-wie anwendungsspezifi sche Ingredients beispielsweise für die Süßwaren-, Back-

Kühen – ihre milch nach Freiburg und Offenburg.

An den beiden Standorten Freiburg und Offenburg arbeiten

mit ihren markenartikeln wie der Biomilch war die molkerei vergangenes Jahr erfolgreich.

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Wirtschaft im Südwesten 6 | 201544

Unternehmen

GOSheiM. hermle, ein weltweit führender hersteller von Fräsmaschinen und Bearbei-tungszentren vor allem für anspruchsvolle Branchen, kann auf ein außerordentlich gutes Geschäftsjahr 2014 zurückblicken. Der Kon-zernumsatz stieg um 13,4 Prozent auf 346,8 millionen euro, dabei entfi elen 147,7 millio-nen euro (eine Steigerung von fast 22 Pro-zent) auf das Inland und 199,1 millionen euro (plus 7,9 Prozent) auf das exportgeschäft. Sowohl das neumaschinengeschäft als auch der Servicebereich haben sich in allen Kun-densegmenten positiv entwickelt. hermle profi tierte vor allem gegen Jahresende von der Abwertung des euro. Die einschränkun-

gen im russlandgeschäft fi elen geringer aus als angenommen. Wie das Unternehmen in einer Pressemeldung weiter mitteilt, hat sich die ertragslage noch besser entwickelt als der Umsatz. Das Betriebsergebnis (ebit) wuchs um fast 28 Prozent auf 79 millionen euro und der Jahresüberschuss stieg um über 29 Prozent auf 58,8 millionen euro. Die net-toumsatzrendite lag bei 17 Prozent (Vorjahr 14,9 Prozent). Die Investitionen waren mit 15,4 millionen euro annähernd doppelt so hoch wie im Vorjahr. Der Schwerpunkt lag dabei auf einem neuen Gebäude am Firmen-sitz in Gosheim, in das die Großmaschinen-montage und die Automatisierungstechnik

einzogen. Die Bilanz zeigte sich wiederum sehr solide. Das eigenkapital stieg auf 203 millionen euro, die eigenkapitalquote lag un-verändert bei nahezu 72 Prozent.hermle hat letztes Jahr 52 mitarbeiter neu eingestellt und hat jetzt 964 Beschäftigte. Darunter sind 106 Auszubildende.Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen eine normalisierung der Ge-schäfte, da einmalige umfangreiche Großauf-träge aus dem Ausland in diesem Jahr nicht er-wartet werden. Auch wird es wohl im Geschäft mit russland zu Umsatzausfällen kommen, die durch andere regionen nicht vollständig aus-geglichen werden können. orn

Maschinenfabrik Berthold Hermle AG

2014 top, 2015 normalisierung

Südvers-Gruppe

Gruppe will im ausland wachsenaU. Der Versicherungsmakler Südvers hat vergangenes Jahr sein Prämienvolumen um elf Prozent auf 300 millionen euro gesteigert. Der Umsatz stieg dem Unternehmen zufolge um fünf Prozent, auch die Zahl der mitar-beiter erhöhte sich um gut fünf Prozent auf nun 380. Davon arbeiten 105 in der Firmen-zentrale in Au bei Freiburg, die anderen ver-

teilen sich auf die elf Südvers-Standorte in Deutschland und Österreich. Zum Wachstum beigetragen hat die Übernahme des Asseku-ranzmaklers Fimo in Leipzig im vergangenen herbst mit 20 mitarbeitern und einem Prämi-envolumen von 12 millionen euro. Außerdem konnte Südvers 2014 zwei sehr große man-date gewinnen. Von einem Konzern wurde der makler beauftragt, das gesamte Versi-cherungsgeschäft zu überprüfen.Südvers ist auf Industrieversicherungen spezialisiert. Fast die hälfte des Umsatzes kommt von Industrieunternehmen mit mehr als 500 millionen euro Umsatz. Weitere Wachstumschancen sieht die Geschäftsfüh-rung aktuell bei Kautionsversicherungen, die

sie durch den Kauf von Fimo weiter ausbauen will. Zudem will Südvers bei Cyberversiche-rungen punkten, mit denen sich Unterneh-men gegen Schäden im Zusammenhang mit hacker-Angriffen und Online-Zahlungssyste-men schützen können.Darüber hinaus visiert die Gruppe, die über das „Worldwide Broker network“ bereits in 76 Ländern präsent ist, eigene Zukäufe im Ausland an. „es gibt einen Konsens unter den Führungskräften, bei einer günstigen Gelegenheit unsere eigene Internationalisie-rung voranzutreiben“, sagte Geschäftsführer Florian Karle und nannte ausdrücklich die Schweiz und Großbritannien als mögliche Zielländer. ine

hausausstellung in der maschinen-fabrik hermle in Gosheim.

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KUrZ NotIert

Die Kunze Personalberatung in Lör-rach ist 20 Jahre alt geworden. Das Unternehmen berät und unterstützt Firmen unterschiedlicher Branchen und Größen bei der Rekrutierung von kaufmännischen und technischen Fach- und Führungskräften. Gründe-rin und Geschäftsführerin ist Martina Kunze. Sie ist ausgebildet in Business Administration und Fremdsprachen und sammelte vor der Gründung zehn Jahre Berufserfahrung in Deutschland, Australien, Großbritannien und in der Schweiz. Zuletzt war sie mehrere Jahre Consulting Managerin bei einer weltweit tätigen Unternehmensbera-tung mit Sitz in der Nordwestschweiz.

Der Schmuckhersteller Bernd Wolf feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Be-stehen. Die Unternehmensgeschichte begann damit, dass der Ingenieurstu-dent mit der Schmuckgestaltung und -herstellung seine Reiselust finanzier-te. 1985 gründete Bernd Wolf, mittler-weile Energieberater und -manager, sein gleichnamiges Unternehmen zunächst nebenberuflich. 1989 ver-legte er den Firmensitz von Karlsruhe nach Freiburg, und seit 1992 widmet er sich voll und ganz dem Schmuck. Im gleichen Jahr eröffnete er sein ers-tes Ladengeschäft in der Freiburger Innenstadt. Heute produziert das Un-ternehmen in seiner Manufaktur in Wittental mit 54 Mitarbeitern 50.000 Schmuckstücke pro Jahr und beliefert 450 Juweliere in vielen Ländern der Welt. In das Familienunternehmen ist bereits eine Tochter eingestiegen – sie leitet den Verkauf in der Manufaktur. Eine weitere Tochter und der Sohn studieren noch.

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UNTERNEHMEN

Sto legt weiter zu

Solides Geschäftsjahr 2014sTühlingen. Die Sto SE & Co. KGaA, einer der international bedeutenden Her-steller von Produkten und Systemen für Ge-bäudebeschichtungen, hat im vergangenen Jahr den Konzernumsatz um 3,7 Prozent auf 1,209 Milliarden Euro erhöht. Nach einem witterungsbedingt sehr dynamischen Start schwächte sich das Geschäft ab April über-raschend deutlich ab und lag im zweiten und dritten Quartal sowie im Oktober unter den Erwartungen. Das außerordentlich gute Wetter in den letzten zwei Monaten und da-raus resultierende Nachfrage sowie positive Währungseffekte sorgten jedoch dann Ende des Jahres für einen Ausgleich.In Deutschland lag der Umsatz bei 549 Mil-lionen, im Ausland bei 660 Millionen Euro. Der Auslandsanteil lag bei 54,6 Prozent. Das Konzernergebnis der betrieblichen Tätigkeit (Ebit) belief sich auf 97 Millionen Euro (Vor-jahr 99,9 Millionen Euro), der Konzernjah-resüberschuss auf 66 Millionen Euro (68,4 Millionen Euro). Die Finanz- und Vermögens-lage ist nach wie vor sehr solide: Die Kon-zerneigenkapitalquote lag Ende des Jahres

bei 67,4 Prozent, der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit erreichte 93,9 Millionen Euro. Der Vorstand wird Mitte Juni der Haupt-versammlung eine einmalige Gewinnaus-schüttung in Höhe von 163,3 Millionen Euro vorschlagen. Die Kommanditvorzugs- und -stammaktionäre sollen eine Basisdividen-de von 0,31 Euro beziehungsweise 0,25 Euro erhalten sowie einen einmaligen Bonus von je 25,14 Euro pro Kommanditvorzugs- bezie-hungsweise -stammaktie.Der Konzern beschäftigte zum Jahresende 4.979 Mitarbeiter, fast 200 mehr als im Vorjahr. Dabei arbeiteten 2.356 Beschäf-tigte im Ausland und 2.623 Beschäftigte im Inland. Ein Wort zu den Produkten: Sto ist führend im Geschäftsfeld Wärmedämm-Ver-bundsysteme. Zum Kernsortiment gehören außerdem Fassadenelemente sowie Putze und Farben, die sowohl für den Außenbe-reich als auch für das Innere von Gebäuden angeboten werden. Weitere Schwerpunkte sind Betoninstandsetzung/Bodenbeschich-tungen sowie Akustik- und vorhängte Fassa-densysteme. orn

Das gute Wetter im Novem-ber und Dezember vergange-nen Jahres hat für eine hohe

Nachfrage beim Stühlinger Baustoffproduzenten Sto ge-sorgt und zu einem positiven

Jahresergebnis geführt.

Die Staatsbrauerei investiert zweistellige Millionensumme in Produktion

rothaus wächst wiederRoThaus-gRafenhausen. Die Badi-sche Staatsbrauerei Rothaus hat vom Durst der Deutschen während der Fußballweltmeis-terschaft und dem Trend zum alkoholfreien Bier profitiert. Die Aktiengesellschaft im Hochschwarzwald kann deshalb ihrem Eigen-tümer, dem Land Baden-Württemberg, eine üppige Dividende in zweistelliger Millionen-höhe überweisen. Denn Rothaus legte 2014 kräftig zu. Der Umsatz stieg um 3,3 Millionen (vier Prozent) auf 81,9 Millionen Euro, das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, um 4,4 Millionen auf 16,4 Millionen Euro. Der auffällige Zuwachs des Ergebnisses von 36,6 Prozent liegt allerdings zum Teil an einmaligen Bilanzeffekten und der Auflösung von Rückstellungen. Einen hohen Anteil davon will Rothaus in den kommenden Jahren in die Produktion, vor al-lem in eine neue Sortier- und Flaschenwasch-anlage stecken. Bereits im Oktober soll mit dem Bau der ersten neuen Produktionshalle mit 4.000 Quadratmetern Fläche begonnen werden, eine zweite mit 800 Quadratmetern wird folgen. Auf das Dach kommt Solarthermie

für die Waschmaschine. Unter anderem damit soll der Energieeinsatz beim Brauen auf einen Kostenanteil von unter 17 Prozent reduziert werden. Die Gesamtinvestition wird über 10 Millionen Euro liegen. Umgebaut wird auch ein altes Steinhaus, wo eine Wohngemeinschaft für externe Auszubildende entsteht. „Wir werden am hohen Qualitätsanspruch unseres Bieres festhalten und an qualifi-zierter Facharbeit“, betont der Betriebswirt Christian Rasch (47), der den Vorstands-posten bei Rothaus 2013 als Nachfolger des verstorbenen CDU-Politikers Thomas Schäuble übernommen hat und zuvor beim Braukonzern Radeberger, zuletzt bei dessen Stuttgarter Tochter Hofbräu Marketing- und Vertriebschef war. Wie seine Vorgänger schärft der Alleinvorstand das regionale Markenprofil und reagiert auf veränderte Kundengewohnheiten. „Der Zäpfle-Sixpack und der Viererpack sind die neuen Renner“, berichtet Rasch. Im Trend liegen nicht nur kleinere Gebinde, sondern auch alkoholfrei-es Bier. Sie haben auf dem deutschen Bier-markt 2014 um fünf Prozent zugelegt, bei

Rothaus dagegen um 14 Prozent. Neben das alkoholfreie Pils-Zäpfle ist in diesem Frühjahr das alkoholfreie Rothaus-Weizen-Zäpfle in der 0,33 Liter-Flasche getreten. Rothaus hat als eine der wenigen deut-schen Brauereien eine aus dem Weinbau stammende Anlage für die Aromarückge-winnung, die vermeidet, dass der typische Biergeschmack beim Entziehen des Alko-hols verschwindet. sie

Verkündete glänzende Zahlen: Rothaus-Chef Christian Rasch.

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IMS Gear mit 25 Prozent Umsatzplus

Weiter kräftiges WachstumDonaueschingen/eisenbach/Trossin-gen. Der Zahnrad- und Getriebespezialist IMS Gear ist weiter auf Wachstumskurs. Nach rund 300 Millionen Euro im Jahr 2013 hat das Unternehmen seinen Umsatz im Jahr 2014 um 25 Prozent auf rund 380 Millionen Euro gesteigert. Für das laufende Jahr rechnet IMS Gear mit einem rund zehnprozentigen Umsatzanstieg auf dann 420 Millionen Euro. Auch die Umsatzrendite vor Steuern hat sich weiter positiv entwickelt. Nach cir-ca sechs Prozent im Vorjahr lag sie für das Geschäfts-jahr 2014 bei rund acht Prozent. 34 Millionen Euro hat der Getriebespezialist und Komponentenlieferant für die Automobilindustrie im vergangenen Jahr in den Ausbau seiner Produktionskapazitäten investiert, im laufenden Jahr sind Investitionen in Höhe von 40 Mil-lionen Euro geplant.Auch die Zahl der Mitarbeiter wächst beständig: 200 neue Stellen wurden besetzt. Weltweit beschäftigt das Unternehmen derzeit 2.700 Mitarbeiter, rund 1.800 davon an den deutschen Standorten in Donaueschin-gen, Eisenbach und Trossingen. Im kaufmännischen und vor allem technischen Bereich bildet IMS Gear 150 junge Leute in mehreren Ausbildungsberufen und Studiengängen aus. Diese Zahlen gaben die drei IMS Gear-Geschäftsführer Dieter Lebzelter, Bernd Schilling und Wolfgang Weber bei einem Pressege-spräch bekannt. Befeuert wurde der Geschäftsgang des Unternehmens letztes Jahr insbesondere durch Produktreihen in den Bereichen Komfort, Sicherheit und Verbrauchsreduzierung bei Automobilen, darunter Sitz-Längsverstellgetriebe, elektrische Parkbremsen und Komponenten für elektromechanische Servolen-kungen. IMS Gear verfügt über eine sehr hohe Ent-wicklungs- und Fertigungstiefe, Prozesskompetenz und

eine hohe Internationalisierung. Seine Innovations-kraft schöpft das Unternehmen vorrangig an seinen deutschen Standorten, der Bereich Forschung und Entwicklung ist in Donaueschingen und Eisenbach kon-zentriert. Während an den Standorten in Deutschland, in den USA, in Mexiko und China die Produktion auf Hochtouren läuft, tüfteln über 100 Mitarbeiter in der Vor- und Produktentwicklung an neuen Produkten und der Weiterentwicklung bestehender Produkte. wis

Die Geschäftsführer von IMS-Gear in einer Produktionshalle des Unterneh-mens (von links): Dieter Lebzelter, Bernd Schilling und Wolfgang Weber.

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UNTERNEHMEN

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KUrZ NotIert

Die Offenburger Firma Meiko Ma-schinenbau GmbH & Co. KG, Spe-zialist für Spül-, Reinigungs- und Des-infektionstechnik hat vier Millionen Euro in einen Neubau sowie eine ganz neue Lagertechnologie investiert. Das „Service-Welt“ genannte Zentrum ist 3.500 Quadratmeter groß, 70 Mitar-beiter finden hier Platz. Mit der neuen Lagerverwaltung kann man Ersatzteil-bestellungen innerhalb von 24 Stun-den abwickeln, wenn diese bis 16 Uhr eingehen. 23 Tochtergesellschaften weltweit (mit über 600 Servicemitar-beitern) und mehrere Tausend Mitar-beiter bei Hunderten von Servicepart-nern werden von hier aus betreut und geschult. Eigene Schulungscenter gibt es neben Deutschland in der Schweiz, in Dubai, den USA, im Mittleren Osten sowie in Chile.

Die Fürstenberg Brauerei hat ver-gangenes Jahr mit ihren Markenbie-ren ein Absatzplus von knapp vier Pro-zent erzielt. Hauptwachstumsmotor war dabei einer Pressemitteilung des Unternehmens zufolge das Premium Pilsener mit einem Zuwachs von rund sechs Prozent. Das findet Geschäfts-führer Georg Schwende bemerkens-wert, weil „die Zuwächse mit einem sauberen Preisbild und ganz ohne Ak-tionitis, wie es leider oft üblich ist, er-reicht wurden“. Auch die alkoholfrei-en Biere legten um über sechs Prozent zu. Die neuen Produkte „Schalander Bier“ und „Bilger Stümple“ hätten sich sehr gut entwickelt. Fürstenberg erreicht nach eigenen Angaben mehr Verbraucher: Die Käuferreichweite sei um 13 Prozent gestiegen. Die posi-tiven Zahlen schlagen sich der Mit-teilung zufolge auch im sehr guten Ergebnis für 2014 nieder.

Simeon Medical: Zweistelliges Umsatzwachstum

Neue Gesellschaften in den USA und chinaTuTTlingen. Simeon Medical, einer der weltweit führenden Her-steller von LED-Leuchten für Operations- und Untersuchungsräume hat sich 2014 gut entwickelt. Der Umsatz stieg um 11,8 Prozent auf 27 Millionen Euro. Gleichzeitig, so eine Pressemeldung, hat das Unternehmen auch den Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 12,1 Prozent erhöhen können. Im März diesen Jahres ist nun eine Vertriebsgesellschaft mit Sitz in Greenville, South Carolina, USA, gegründet worden und im Mai folgte eine ebenfalls neue Toch-

tergesellschaft in Shanghai in China. Neben den beiden neuen Gesellschaften ist Si-meon über sein Vertriebsnetz in über 80 Märkten weltweit vertreten.Simeon beschäftigt 135 Mit-arbeiter. Seit Mai 2014 wird das Unternehmen von einer Doppelspitze geführt: Markus Keussen ist für Marketing, Vertrieb, Produktmanage-ment und Service zuständig, Tobias Lang verantwortet Controlling, Produktion, Forschung und Entwicklung sowie Qualität und den Per-sonalbereich. orn

Mada expandiert

Neues Gebäude, neue MaschinenVillingen-schwenningen. Die Firma Mada ist sowohl ein Produktionsbetrieb für RFID-Karten und -Anhänger, als auch Entwickler für Hard- und Software von Dienstleistungen rund um das Thema RFID-Ausweismedien. Das Unternehmen ist seit über 30 Jahren im Kartenumfeld tätig und seit 18 Jahren liegt der Schwer-punkt auf dem Bereich Ausweismedienproduktion für Zutrittskont-rolle und Zeiterfassung. Mada hat nun kürzlich ein neues rund 700 Quadratmeter großes Gebäude eingeweiht. Hier finden Vertrieb, Marketing, Entwicklung und die Geschäftsführung Platz sowie das neue Geschäftsfeld Schulung („Mada.college“). Hier werden die Kunden direkt inhouse geschult. Zehn neue Mitarbeiter wurden am Standort im Ortsteil Rietheim (wo die Firma seit 1978 ansässig ist) eingestellt, aktuell hat Mada 65 Beschäftigte. Die Investitionen für das Gebäude lagen bei 1,1 Millionen Euro. Darüber hinaus sind die frei gewordenen Flächen im bestehenden Gebäude genutzt worden, um die Produktionskapazität um nahezu 50 Prozent zu erhöhen. Für 0,4 Millionen Euro wurden beispielsweise ein neuer Großraumlami-nator und eine neue Stanzmaschine zur RFID-Ausweisproduktion installiert, ebenfalls eine neue Lasermaschine für Sonder- und Pro-totypenbau. Geführt wird Mada von Patrick Marx. upl

LED-Leuchten von Simeon über einem Operationstisch.

Das Fürstenberg Verwaltungs-gebäude in Donaueschingen.

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Wirtschaft im Südwesten 6 | 201550

THEMEN & TRENDS

Viele Ruheständler sind heute fitter als früher und wollen sich

häufig auch außerhalb ihres Gartens engagieren. Davon

profitiert der Senior Experten Service, der Fach- und Führungs-

kräfte nach dem Ende ihres ak-tiven Berufslebens als erfahrene

Berater im In- und Ausland ver-mittelt. Senior Experten coachen Firmen, unterstützen Jugendliche

oder engagieren sich an Schu-len. Zwei ganz unterschiedliche

Beispiele stellen wir hier vor.

Konstantin Troulos engagiert sich in vielen Be-reichen, so wie er auch Zeit seines Arbeitsle-bens auf vielen Gebieten aktiv war. Ein Aspekt

zieht sich dabei wie ein roter Faden durch sein Tun: „Mir liegen immer die jungen Leute am Herzen“, sagt Troulos, der selbst keine einfache Kindheit und Jugend erlebt hat. Er wurde im letzten Kriegsjahr in Stühlingen als Sohn einer Deutschen sowie eines griechischen Zwangsarbeiters geboren und wuchs als Exot im Südschwarzwald auf. Er verließ die Schule und die Gegend früh, lernte Elektriker, holte später die Mittlere Reife nach, studierte Ingenieurwesen und Lehramt für Haupt- und Realschulen. Troulos arbeitete als Lehrer in Frankfurt, Berlin und zuletzt an der Landesberufsschule in Villingen. Zwischendrin verbrachte er im Auftrag des deutschen Entwick-lungsdienstes (DED) einige Jahre in der Dominikani-schen Republik und in Palästina.Seit 2007 ist Troulos im Ruhestand, wobei er das Wort gar nicht mag. Er sieht das Ausscheiden aus dem Schul-dienst als „Abschluss einer meiner Lebensphasen.“ Jetzt ist er frei, sich vollzeit seinen Projekten zu wid-men. Der Halbgrieche setzt sich auf vielen Wegen mit den Themen Heimat und Fremdheit, Grenzen und In-tegration auseinander. Er malt, reist, schreibt Bücher und engagiert sich ehrenamtlich. 2011 hat Troulos sich beim Senior Experten Service (SES) registrieren lassen und im gleichen Jahr mehrere Wochen an einer rumänischen Schule verbracht, wo er das Kollegium in Sachen Lehrplan und Mediendidaktik beriet. Zu-

Senior Experten unterstützen Firmen, Schulen und

Erfahrene Berater

Konstantin Troulos (70)

Ingenieur und Lehrer,

seit 2012 Senior Experte,

Einsätze (auch für DED): Domi-

nikanische Republik, Palästina,

Rumänien, Deutschland (VerA)

dem ist er häufig in seiner Zweitheimat unterwegs, um dem krisengebeutelten Land zu helfen. Das macht er privat, denn der SES verschickt seine Berater nur in Entwicklungsländer. In Deutschland betreut Troulos seit einiger Zeit zwei junge Auszubildende. Vera heißt dieses Programm der Senior Experten und bedeutet: Verhinderung von Abbrüchen und Stärkung von Jugend-lichen in der Ausbildung. Einer angehenden Fotografin konnte Troulos bei deren Problemen mit dem Bafög-Antrag helfen, und einem jungen Elektronikerlehrling mit Rechtschreibschwäche erteilt der pensionierte Lehrer regelmäßig Nachhilfe. Aber nicht nur das: „Ich bin Vater, Mutter, Pädagoge“, sagt der Senior Experte. Bei der SES-Regionaltagung in Freiburg regte Troulos an, ein ähnliches Programm wie Vera speziell für die vielen jugendlichen Flüchtlinge, die aktuell ins Land kommen, anzubieten. Die jungen Menschen liegen ihm eben besonders am Herzen. kat

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Senior Experte Konstantin Troulos mit

Isabelle Bapté, die er während

ihrer Ausbildung unterstützt.

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Wer reist, der rostet nicht, könnte man meinen, wenn man Jürgen Miehe sieht. 72 Jahre jung ist der dynamische Hanseat und in einem „erschreckend guten Zustand“,

wie sein Hausarzt und Freund ihm attestiert. Ums Reisen ging es in Miehes Berufsleben, und Reisen ist auch Sinn und Zweck seiner Tätigkeit als Senior Experte. Der gelernte Reiseverkehrskaufmann arbeitete in leitenden Positionen, ehe er sich selbstständig machte, zunächst im Einzelhandel, später betrieb er eine auf Nordeuropa spezialisierte Agentur. „Ich hatte genug Geld verdient, dass ich mit 63 Jahren sagen konnte: jetzt reicht’s“, berichtet Miehe, der sich direkt nach dem Verkauf seiner Firma als Senior Experte re-gistrieren ließ. Das war 2004, und seither war er über 20 Mal im Auftrag des SES unterwegs, etwa zwei Mal pro Jahr und meist für drei Wochen. Sein Gebiet ist Tourismusmarketing, er berät Hotels, Reiseveranstalter und Destinationen. Die Liste der Länder, in denen er als Senior Experte tätig war, ist lang und reicht von Albanien bis Usbekistan (siehe auch Steckbrief). Miehe legt großen Wert darauf, sein Fachwissen up to date zu halten. „Ich kann als Experte nicht mit Schnee von gestern ankommen“, sagt er. Bevor er ein großes Hotel in Kasachstan beriet, machte er daheim ein Praktikum, um ein Haus dieser Größenordnung kennenzulernen. Was seine Auf-traggeber mit seinen Ratschlägen anfangen, ob sie ihnen Erfolg bringen, kann der Senior Experte nicht immer nachvollziehen. Etwa die Hälfte, schätzt er, kommt richtig voran. Manche beauftragen Miehe ein zweites Mal. Und manchmal entsteht aus den Kontak-ten eine private Verbindung. Die kolumbianischen Reiseleiter, die er vergangenes Jahr schulte, sind Miehe so ans Herz gewachsen, dass er für Januar 2016 eine private Reise mit seiner Frau nach Kolumbien gebucht hat. Schon jetzt kommt jede Woche eine E-Mail aus Medellin: „Wir freuen uns auf Dich.“ kat

SENIOR EXPERTENSERVICE

Der Senior Experten Service, kurz: SES, wurde 1983 unter dem Mot-to „Zukunft braucht Erfahrung“ ins Leben gerufen. Zu den Trägern zählt der Deutsche Industrie- und Handels-kammertag. Die Arbeit des SES dient der Hilfe zur Selbsthilfe und steht im Zeichen des Erfahrungstransfers. Fast 12.000 Senior Experten sind derzeit bundesweit registriert, davon annä-hernd 1.700 in Baden-Württemberg. Senior Experte können alle Ruhe-ständler werden, die über Fachwissen verfügen, mindestens eine Fremdspra-che beherrschen, neugierig, gesund und fl exibel sind sowie ihr Wissen weitergeben wollen. Auslandseinsät-ze dauern durchschnittlich drei bis sechs Wochen, Einsätze in Deutsch-land in der Regel länger. Die Senior Experten arbeiten ehrenamtlich, es enstehen ihnen aber auch keine Kos-ten. Für Unterkunft, Verpfl egung und ein Taschengeld sorgt der Auftragge-ber vor Ort; die Organisation sowie die Kosten für Versicherung und Trans-port übernimmt der SES, bei Einsätzen im Ausland häufi g mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirt-schaftliche Zusammenarbeit.

Das Bundesbüro in Bonn zählte 2014 über 3.000 Einsätze, das Stuttgarter Büro knapp 500 – mit steigender Ten-denz. Zugenommen haben vor allem die Projekte in Deutschland wie die Initiative Vera (Verhinderung von Aus-bildungsabbrüchen) und das Schulpro-gramm, das seit Sommer 2014 auch in Baden-Württemberg läuft.

Rund 40 Senior Experten aus Freiburg und Umgebung trafen sich kürzlich zur Regionaltagung. Das Treffen diente dem Erfahrungsaustausch der ehrenamtlich tätigen Experten. Landesweit zwei sol-cher Regionaltagungen veranstaltet das Stuttgarter Büro pro Jahr. Alle vier bis fünf Jahre dauert es, bis der gleiche Ort wieder an der Reihe ist. ine

www.ses-buero-stuttgart.de

Jugendliche im In- und Ausland

im Einsatz

Jürgen Miehe (72)

Reiseverkehrskaufmann, selbstständi-ger Einzelhändler und Agenturinhaber,seit 2004 Senior Experte,

Einsätze in China, Russland, Kasachs-tan, Usbekistan, Kirgistan, Moldawien, Rumänien, Bulgarien, Albanien, Syrien, Namibia, Bolivien, Kolumbien, Paraguay

Jürgen Miehe (rechts) während eines SES-Einsatzes in China.

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THEMEN & TRENDSTHEMEN & TRENDS

IHK Südlicher OberrheinSebastian Wiekenberg Tel. 0761/3858-268, [email protected] Hochrhein-BodenseeSunita Patel,Tel. 07531 [email protected]

Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg

Land will Leitmarkt seinDas Zusammenwachsen von Maschinenbau, Elek-

trotechnik und Informationstechnologie zu einer intelligent miteinander vernetzten Produktion wird als Industrie 4.0 bezeichnet. Die Fertigung soll dadurch flexibler, effizienter, nachhaltiger und individueller wer-den. Die einzelnen Komponenten wie Material, Maschi-ne und logistische Systeme werden in der Lage sein, direkt miteinander zu kommunizieren, Informationen auszutauschen und sich zunehmend optimal selbst zu steuern. Das Land Baden-Württemberg will sich als Leitanbie-ter und Leitmarkt für Anwendungen zu Industrie 4.0 etablieren und hat zur Koordination entsprechender Aktivitäten und Maßnahmen die „Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg“ gegründet. Damit kleine und mittlere Unternehmen nicht von der Entwicklung zu hochkomplexen vernetzten Produktionssystemen abgekoppelt werden, soll eine wesentliche Aufgabe der Allianz sein, diese Unternehmen in regionalen

Veranstaltungen zusammen mit den Industrie- und Handelskammern zu informieren und mit Best-Practice-Beispielen zu eigenen Aktivitäten zur Im-plementierung von Industrie 4.0 zu motivieren. Die IHK Südlicher Oberrhein und die IHK Hochrhein-Bodensee laden am 13. Juli zu einer gemeinsamen Informationsveranstaltung ein.Die Allianz ist in die drei Themensäulen „Cyber-physische Systeme“, „IT-Systeme, Vernetzung und Geschäftsmodelle“ sowie „Produktionsplanung und -steuerung“ gegliedert, in denen praxisrelevante Fragen in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft vorangetrieben werden sollen. Vorsitzender des Len-kungskreises und Sprecher der Allianz ist Manfred Wittenstein, ehemaliger Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und heutiger Aufsichtsratsvorsitzender der Wittenstein AG. Beim VDMA Baden-Württemberg wird derzeit eine Koordinierungsstelle für die Allianz eingerichtet. sw

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Landespavillon auf der Hannover Messe

Perspektiven derElektromobilität

Auf der Hannovermesse im April zeigte der Baden-Württemberg-Pavillon Perspektiven der Elektro-

mobilität auf. Der Gemeinschaftsstand zog mit 37 Ausstellern, 600 Quadratmeter Ausstellungsfläche, innovativen Produkten und Dienstleistungen sowie at-traktiven Exponaten über 2.700 Besucher an den fünf Messetagen an. Die Aussteller freuten sich über die sehr gute Qualität der Kontakte und über gelungene Gespräche mit internationalen Fachbesuchern, Nach-wuchsingenieuren, Regierungsmitgliedern, Parlamen-tariern und Delegationsteilnehmern aus dem Ausland. Der Baden-Württemberg-Pavillon zeigte, dass Batte-rietechnologie, Lade- und Wasserstoff-Infrastruktur sowie Ausbildung und Qualifizierung im Bereich der Elektromobilität erfolgreich durch Clusterstrukturen unterstützt werden können. Besonders kleinen und mittleren Unternehmen wird dadurch die Erschließung von Innovationsfeldern ermöglicht.Wie auch in den vergangenen Jahren stellten die ba-den-württembergischen Industrie- und Handelskam-mern ihre Unterstützungsangebote für Unternehmen im Bereich Produktentwicklung und Innovation am Baden-Württemberg-Stand von „e-mobil BW“ und „Baden-Württemberg International“ vor. Damit un-terstützen sie nicht nur die Landesagentur in ihren Bemühungen, die Elektromobilität weiter voranzutrei-ben sondern übernehmen auch im Bereich des Tech-nologietransfers eine wichtige Aufgabe als Bindeglied zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. sw

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Wirtschaft im Südwesten 6 | 201554

PraxiSWiSSen recht

Maschinen: Neues Interpretationspapier des Bundesarbeitsministeriums

Wann liegt „wesentliche Veränderung“ vor?

Das Bundesministerium für arbeit und Soziales hat auf seiner Website ein neues interpretati-

onspapier zur wesentlichen Veränderung von Ma-schinen veröffentlicht. Dieses wurde an das neue Produktsicherheitsgesetz (ProdSG) angepasst und enthält neue erkenntnisse zur risikobeurteilung. Die neue Fassung tritt an die Stelle des alten interpre-tationspapiers aus dem Jahr 2000. Unter anderem wird darauf hingewiesen, dass wesentlich veränderte gebrauchte Produkte als neue Produkte anzusehen sind (auch wenn der Begriff des „wesentlich ver-änderten Produkts“ im novellierten ProdSG weg-gefallen ist).als Veränderungen werden beispielhaft Leistungser-höhungen, Funktionsänderungen oder Änderungen der bestimmungsgemäßen Verwendung aufgeführt. Die entscheidungsschritte, inwieweit in diesen Fäl-len eine wesentliche Veränderung vorliegt, bestehen auch künftig in der analyse, ob Gefährdungen hinzukommen oder risiken erhöht werden,

die vorhandenen Schutzmaßnahmen der Maschi-ne weiterhin ausreichen

oder die vorhandenen Schutzmaßnahmen nicht mehr ausreichen.

im letztgenannten Fall ist zu prüfen, ob das risiko mit einfachen Schutzeinrichtungen eliminiert oder hinreichend gemindert werden kann.im Fall einer wesentlichen Veränderung wird die Maschine wie eine neue Maschine behandelt und die Bestimmungen des Produktsicherheitsgesetzes sowie der Maschinenverordnung – und damit auch der eG-Maschinenrichtlinie – sind in Gänze anzu-wenden. insbesondere sollte beachtet werden, dass man durch vermeintliche „instandsetzung“ oder „Modernisierung“ einer Maschine in bestimmten Fällen zu deren hersteller wird und beispielsweise das Konformitätsbewertungsverfahren im rahmen der ce-Kennzeichnung durchführen muss. hierdurch können sich bei unzureichender Konkretisierung entsprechender aufträge oder Verträge ungewollte Pflichten in Zusammenhang mit arbeiten an Maschi-nen ergeben. Die Frage der wesentlichen Verände-rung sollte insofern bei entsprechenden aufträgen oder angeboten beachtet werden. sw

Informationen zur Maschinenrichtlinie sowie zur CE-Kennzeichnung im Allgemeinen: Sebastian Wiekenberg, Tel. 0761/3858-268, [email protected]

Bei wesentlichen Veränderungen

wird die Maschine wie

eine neue behandelt

Wer eine Maschine instandsetzt oder modernisiert wird in bestimmten Fällen zu deren hersteller – mit enstprechenden Pflichten .

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Rechtsnachfolge von Todes wegen

Künftig gilt das Recht des Aufenthaltslandes

Ab dem 17. august dieses Jahres richtet sich in allen eU-Mit-gliedsstaaten außer Dänemark, irland und Großbritannien die

„rechtsnachfolge von todes wegen“ nicht mehr nach dem recht des Staates, dem der erblasser zum Zeitpunkt seines todes angehörte. Vielmehr unterliegt sie grundsätzlich dem recht des Staates, in dem der erblasser seinen gewöhnlichen aufenthalt hatte und zwar unabhängig davon, ob sich seine rechtsnachfolge durch Verfügung von todes wegen oder im Wege gesetzlicher erbfolge vollzieht.Das hat erhebliche erbrechtliche Konsequenzen und kann ver-hängnisvoll sein. So ist zum Beispiel in den meisten südlichen eU-Staaten das hierzulande beliebte „Berliner testament“ unbekannt (zum Beispiel in Frankreich und italien) oder sogar ausdrücklich verboten (zum Beispiel in Portugal, rumänien und Spanien). haben deutsche eheleute, die ihren Lebensabend etwa in Spanien verbringen, ein „Berliner testament“ errichtet und stirbt einer von ihnen nach dem 16. august 2015, ist das testament unwirksam und es gilt die gesetzliche erbfolge nach spanischem recht. Danach erben die Kinder, und der überlebende ehegatte hat lediglich ein lebenslanges nießbrauchs-recht am gesamten nachlass.Der ausweg ist eigentlich einfach, sollte aber möglichst bald be-schritten werden. Die gewünschte rechtsnachfolge von todes we-gen sollte möglichst dezidiert in einer letztwilligen Verfügung so gefasst werden, dass sie auch in dem „auserwählten eU-Staat“ Be-stand hat. So können von ehegatten getrennt errichtete testamente dieselben rechtsfolgen wie ein „Berliner testament“ haben. auch kann die anwendung des aufenthaltsrechts vermieden werden, in-dem der erblasser letztwillig verfügt, dass für seine rechtsnachfolge das recht des Staates, dem er zum Zeitpunkt der rechtswahl oder seines todes angehört angewendet werden soll. Csaba Láng Sozietät Jehle · Láng · Meier-Rudolph · Köberle

Erbschaftsteuer: Einbeziehung des Privatvermögens

Gutachten zeigt rechtliche Probleme

Bei der neuregelung der erbschaftsteuer will Bundesfinanzmi-nister Schäuble künftig auch das Privatvermögen der erben

für die betriebliche erbschaftsteuer heranziehen. DihK-Präsident eric Schweitzer nutzt jede Gelegenheit auch öffentlich deutlich zu machen, dass es sich hierbei nicht um „Spielgeld“ handelt, sondern dass bei inhabergeführten Familienunternehmen auch das Privat-vermögen eine konkrete Funktion hat: es ist häufig für Sicherheiten und Bürgschaften im Unternehmen gebunden. ein von Schweitzer in Berlin vorgestelltes Gutachten von Professor Klaus-Dieter Drüen von der Universität Düsseldorf verweist zudem auf verfassungs-rechtliche Probleme des Schäuble-Vorschlags, insbesondere auch bezüglich der damit verbundenen anreize für Gestaltungen. Drüen betont auch, dass die einbeziehung des Privatvermögens keinesfalls zwingend erforderlich sei. dihk

Die erbrechtlichen Konsequenzen können verhängnis-voll sein

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Wirtschaft im Südwesten 6 | 201556

PraxiSWiSSen recht

Die Gewährleistungsfrist für Sachmängel kann durch die allgemeinen Geschäftsbedingungen

(aGB) auf ein Jahr verkürzt werden, jedenfalls bei gebrauchten Sachen und im unternehmerischen Geschäftsverkehr. Bei der Formulierung ist aber Vorsicht geboten: Mit einem Urteil vom 29.04.2015 (Viii Zr 104/14) hat der Bundesgerichtshof (BGh) entschieden, dass die Verkürzung der Verjährungs-frist in den aGB des Zentralverbandes des Kraft-fahrzeuggewerbes (ZdK) intransparent und damit unwirksam ist.Die aGB des ZdK sehen in den regelungen zu Sach-mängeln eine auf ein Jahr verkürzte Verjährungsfrist für ansprüche vor, wobei die regelungen zu Sachmängeln nicht für ansprüche auf Schadensersatz gelten sollen. Laut BGh geht aus dieser regelung nicht deutlich her-vor, innerhalb welcher Frist Schadensersatzansprü-che wegen Verletzung einer nacherfüllungspflicht bei Sachmängeln verlangt werden können.

Die Unwirksamkeit einer aGB-regelung hat zur Fol-ge, dass die gesetzlichen regelungen greifen, das heißt, die gesetzliche Verjährungsfrist – grundsätz-liche zwei Jahre – für sämtliche Mängelansprüche. Damit ist die in den aGB beabsichtigte Verkürzung der Verjährungsfrist also insgesamt unwirksam.Unternehmer, die in ihren aGB die Gewährleistungs-frist auf ein Jahr verkürzen möchten, sollten daher ausdrücklich klarstellen, dass alle Schadensersatz-ansprüche der gesetzlichen Verjährungsfrist unter-liegen. Zudem sollte aufgenommen werden, dass ein Schadensersatzanspruch, der auf einer verweiger-ten nacherfüllung beruht, nur dann innerhalb der gesetzlichen Verjährungsfrist (von zwei Jahren) gel-tend gemacht werden kann, wenn die nacherfüllung innerhalb der verkürzten Frist für Mängelansprüche (also einnerhalb eines Jahres ab Lieferung) verlangt worden ist. Barbara Mayer, Friedrich Graf von Westphalen & Partner

Sachmängel: Verkürzung der Verjährungsfrist in den AGB

Vorsicht bei der Formulierung

Wer kommt hier für Sachmängel auf? eine Ver-

kürzung der Gewährleis-tungspflicht auf ein Jahr

ist nur zulässig, wenn alle Schadensersatzansprüche

der gesetzlichen Verjäh-rungsfrist unterliegen,

entschied der Bundesge-richtshof.

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Preise des Bundesanzeiger Verlags

Für den Monopolist gilt: nach billigem Ermessen

Unternehmen mit Monopolstellung, die Leistungen anbie-ten, auf die der Kunde angewiesen ist, dürfen ihre Preise

nicht nach Belieben gestalten. Die Gerichte verlangen vielmehr, dass solche anbieter das entgelt nach billigem ermessen im Sinne des Paragraf 315 des Bundesgesetzbuchs (BGB) fest-setzen. Schließlich hat der Kunde keine andere Wahl, als sich mit der Preisgestaltung des Monopolisten einverstanden zu erklären. ein Monopolist im Sinne dieser rechtsprechung ist auch der Bundesanzeiger Verlag, wenn es um die Veröffentlichung von Jahresabschlüssen geht – das hat das amtsgericht Köln in einer neueren entscheidung bestätigt (Urteil vom 13.10.2014, az. 142 c 639/12). Der Bundesanzeiger Verlag hatte ein Un-ternehmen auf Zahlung des in der Preisliste angegebenen ent-gelts von 30 euro zuzüglich Umsatzsteuer verklagt, aber vor Gericht keine substantiierten angaben dazu gemacht, wie sich dieses entgelt zusammensetzt. Damit ist der Bundesanzeiger Verlag nach auffassung des Gerichts seiner Darlegungs- und Beweislast dafür, dass der Preis der Billigkeit entspricht, nicht nachgekommen. Das Gericht sah folglich keinen anspruch auf Zahlung, obwohl der Kunde die Geltung der Preisliste ausdrück-lich akzeptiert hatte. Fazit: Unternehmen mit Monopolstellung müssen die ange-messenheit ihrer Preisgestaltung im Streitfall begründen. Das Gleiche gilt ganz generell, wenn sich ein Unternehmen im Vertrag vorbehält, Preise einseitig festzulegen oder zu ändern. immer dann, wenn Preise nach „billigem ermessen“ festzusetzen sind, steht dem Bestimmungsberechtigten ein gewisser entscheidungsspielraum zu. Maßgebliche Kriterien sind der Vertragszweck, die interessen der Parteien und das Marktübliche. im Konfliktfall kann der richter den Preis bin-dend festlegen. Gerhard Manz Friedrich Graf von Westphalen & Partner

BFH-Urteile zu Reihengeschäften

Zuordnung der Warenbewegung

Der Bundesfinanzhof (BFh) hat in zwei am 8. april 2015 veröf-fentlichten Urteilen wichtige entscheidungen zur Frage der

Zuordnung der Warenbewegung im innergemeinschaftlichen rei-hengeschäft gefällt. Dabei stellt er klar, dass die Zuordnung anhand objektiver Umstände (insbesondere dem Zeitpunkt der Übertragung der Verfügungsmacht) und nicht anhand der erklärungen der Betei-ligten vorzunehmen ist. absichtserklärungen des erwerbers können im rahmen des Vertrauensschutzes jedoch relevant sein. ste

Petra Steck-Brill, Telefon 07821 2703-690, [email protected]

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PraxiSWiSSen PraxiSWiSSen SteUern

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Werbungskosten bei Angestellten

Party von der Steuer absetzen?

Anlässlich Berufsexamen, Meisterprüfungen und Beförde-rungen finden häufig Feiern statt, zu denen Freunde und

Verwandte, aber auch Berufskollegen eingeladen werden. Das Finanzgericht (FG) Baden-Württemberg hatte in einem jetzt ver-öffentlichten Urteil (19.03.2014, 1 K 3541/12; rev. BFh Vi r 46/14) zu entscheiden, ob aufwendungen für eine Feier aus an-lass eines 30. Geburtstags und bestandenen Berufsexamens als Werbungskosten bei den einkünften aus nichtselbständiger arbeit abziehbar sind. Das FG lehnte dies ab: Der im Streitfall eher pri-vate anlass der Feier ist zwar ein erhebliches indiz für die private Veranlassung der aufwendungen, war aber nicht das entschei-dende Kriterium. Vielmehr können die übrigen Gesamtumstände (arbeitgeber tritt als Gastgeber auf, arbeitgeber hat Gästeliste bestimmt, Feier findet in räumen des arbeitgebers statt, bei der Feier sind mehr berufliche als private Gäste sowie Kunden des arbeitgebers eingeladen, charakter einer betrieblichen Veran-staltung überwiegt) trotzdem zu einer beruflichen Veranlassung führen. im Streitfall sprachen die Gesamtumstände jedoch für eine insgesamt private Feier. Steuerpflichtige sollten durch ge-trennte Feiern die Vermischung beruflicher und privater Belange vermeiden, um die berufliche Veranlassung von aufwendungen nachweisen zu können. hanns-Georg Schell, BANSBACH GmbH

Gesellschafterdarlehen und Insolvenz

Neues zum Rangrücktritt

Wenn eine Gesellschaft überschuldet ist, also die Ver-bindlichkeiten die Vermögenswerte übersteigen, muss

sie insolvenz anmelden. Verbindlichkeiten müssen dabei nicht berücksichtigt werden, wenn ein rangrücktritt vereinbart ist. Bis zur reform des Gmbh-rechts 2008 (MoMiG) musste der rangrücktritt dafür als „qualifizierter rangrücktritt“ formuliert sein: Das der Gesellschaft (zum Beispiel darlehensweise) über-lassene Kapital durfte nur aus zukünftigen Gewinnen, sonstigem freien Vermögen oder Liquidationserlösen zurückgezahlt werden. Steuerlich war dies akzeptiert, ohne zu einem erfolgswirksamen und steuerpflichtigen Sanierungsgewinn wegen „ausbuchung“ der Verbindlichkeit zu führen, wenn die rückzahlung nicht nur aus zukünftigen Gewinnen vereinbart war (§ 5 abs. 2a eStG). Seit MoMiG gilt: ansprüche aus Gesellschafterdarlehen und

ähnlichen Finanzierungen sind in der insolvenz per se nachran-gig und Zahlungen hierauf können vom insolvenzverwalter ohne weitere Voraussetzung angefochten werden, wenn sie im letzten Jahr vor der insolvenz erfolgten. Mit Urteil vom 05.03.2015 (ix Zr 133/14) hat der Bundesgerichtshof (BGh) entschieden, dass ein zur Vermeidung der Überschuldung erklärter rangrücktritt auch schon vor einer insolvenz Wirkung entfaltet. Zahlungen auf die mit einem solchen rangrücktritt versehe Forderung seien rechts-grundlos (und damit zurückzuerstatten). Darüber hinaus kann der rangrücktritt nicht (mehr) ohne Zustimmung aller Gläubiger der Gesellschaft beendet werden, da der BGh ihnals Vereinba-rung zugunsten der Gesellschaftsgläubiger ansieht. Dies sollte bei der Formulierung des rangrücktritts berücksichtigt werden, um die Unsicherheit zu vermeiden, ob der BGh die gewünschte rechtsfolge (Wegfall der Überschuldung) auch bei einer strikt dem Wortlaut der insolvenzordnung entsprechenden Formulie-rung ausreichen lässt. Stefan Lammel/Ingo Reinke Friedrich Graf von Westphalen & Partner

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Die Lieferantenerklärung

Pflicht oder Kür?

Rund 100 Lieferantenerklärungen pro Jahr stellen Unterneh-men durchschnittlich aus. Das hatte 2012 eine Umfrage der

ihK region Stuttgart zur Lieferantenerklärung ergeben, auf die gut 2.500 Firmen antworteten. Der aufwand im Betrieb hängt stark von der jährlichen anzahl der erklärungen ab. Bei Unter-nehmen, die mehr als zehn Lieferantenerklärungen im Jahr aus-stellen, ermittelte die Umfrage beispielsweise durchschnittliche Kosten von 62 euro pro Stück. Gerade für kleine Betriebe, die nur sehr wenige Lieferantenerklärungen ausstellen, ist der aufwand meistens besonders hoch. nicht selten resultiert daraus die Frage, ob denn der abnehmer ein recht auf die erstellung einer Lieferantenerklärung hat und was passiert, wenn keine solche erklärung abgegeben wird.eine Verpflichtung zur ausstellung von Lieferantenerklärungen (oder sonstigen Präferenznachweisen) gibt es – zumindest gesetzlich – nicht. Wurde jedoch eine entsprechende Vereinbarung getrof-fen, so besteht gegebenenfalls eine vertragliche Pflicht. einkäufer können also eine solche Verpflichtung ihrer Lieferanten vertraglich festschreiben, Verkäufer sollten umgekehrt darauf achten, keine vertraglichen Zusagen hinsichtlich der Präferenz zu treffen, wenn diese nicht auch sicher eingehalten werden können.auch wenn keine rechtliche Verpflichtung zur abgabe von Liefe-rantenerklärungen besteht, werden diese häufig abgegeben, weil sonst die Gefahr besteht, Kunden zu verlieren. Grundsätzlich ist die entscheidung, ob sich ein Unternehmen mit dem präferen-ziellen Ursprung und den daraus folgenden Sorgfaltspflichten beschäftigt, eine innerbetriebliche entscheidung, die auf Basis interner Kalkulation zu treffen ist: Wie groß sind die Wettbewerbs-vorteile im export oder im inland und welche Kosten entstehen dadurch? Dazu sollten unter anderem die einsparpotenziale bei den Zöllen in den exportmärkten betrachtet werden. entscheidet sich ein Unternehmen, keine Lieferantenerklärung auszustellen, bedeutet dies, dass diese Ware im einfuhrland nicht zollbegünstigt oder -befreit ist, womöglich also höhere abgaben anfallen. es heißt jedoch nicht, dass diese Ware nicht exportiert werden darf. tö

Die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, Romäusring 4, VS-Vil-lingen, bietet Erfinderberatungen am zweiten Dienstag im Monat von 14 bis 17 Uhr an. Nächste Termine: 9. Juni und 14. Juli. Anmeldung: Geschäftsbereich Innovation, Technologie der IHK, Telefon 07721 922-181 (Manuela Bertz) oder Fax 07721 922-9181.

Die IHK Südlicher Oberrhein bietet Erfinderberatungen in Freiburg und Lahr an. Im IHK-Gebäude in Freiburg, Schnew-linstraße 11, finden diese immer am ersten Donnerstag im Monat statt. Nächste Termine: 11. Juni und 2. Juli. Im IHK-Gebäude in Lahr, Lotzbeckstra ße 31, finden die Erfinderberatungen immer am dritten Donnerstag im Mo nat statt. Nächste Termine: 18. Juni und 16. Juli. Anmeldung: Anja Czygan, Telefon 0761 3858-261, E-Mail [email protected]

ERFiNdERbERAtuNG

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6 | 2014 Wirtschaft im Südwesten 61

LITERATUR

Wissenswertes über Freiburg und UmgebungFreiburg ist eine Reise wert – das zeigt die große Anzahl an Touristen, die sich jedes Jahr durch die Gassen der Altstadt drängen. Aber auch in der Region rund um die Breisgaume-tropole gibt es eine große Anzahl attraktiver Ausflugsziele. Der Verfasser Thomas Erle ist, wie der Titel sagt, ein Kenner der Region und stellt seine Lieblingsplätze darin vor. Dass er von Hause aus Pädagoge ist, merkt man dem bebilderten Buch an. Viel gibt es zu lernen und Details finden Erwähnung, über die Neulinge in Freiburg nicht unbedingt Bescheid wissen dürften. Wer weiß etwa, dass eine Pferdeskulptur regelmäßig neu bemalt wird oder eine Brücke den magisch realistischen Namen „Wiwili“ trägt? Auch über elf Schwarzwald-höhepunkte wird in dem übersichtlich gestalteten Taschenbuch berichtet. ew

Thomas Erle | Freiburg und die Regio für KennerGemeiner-Verlag | 192 Seiten | 14,99 Euro

Herausforderungen durch DigitalisierungPassend zum Jahresthema der IHKs „Wirtschaft digital. Grenzenlos. Chancenreich“ ist der Titel des Autors und Internetunternehmers Thomas Rappold aus Vöhringen (Landkreis Rott-weil). Er setzt sich mit den Mechanismen des Silicon Valley und der starken Risiko-, Invest-ment- und Innovationskultur auseinander. Das Buch richtet sich an Firmenchefs mittelstän-discher Betriebe, denn die fänden darin einen großen Fundes für ihr Geschäft, so Rappold. Die deutsche Industrie – insbesondere der Mittelstand – steht durch die Digitalisierung vor sehr großen Herausforderungen. „Software is eating the word“ warnt Rappold. Ähnlich wie dem Telekommunikationskonzern Nokia, der im Mobilfunkbereich bedeutungslos geworden ist, weil er das Thema Software und Benutzeroberflächen unterschätzt hatte, könnte es Mit-telständlern gehen, die dann vom „Weltmarktführer“ zum bloßen Zulieferer mutierten. lis

Thomas Rappold | Silicon Valley InvestingFinanzbuch Verlag | 240 Seiten | 17,99 Euro

Grundlagen der klassischen Werbung In seinem Handbuch – man könnte aufgrund der Dicke des Buchs auch „Bibel“ dazu sa-gen – das in „drei Bände“ aufgeteilt ist, gibt der Experte Heiner Wehn Wissen aus seiner 30-jährigen Berufserfahrung weiter. Er hatte mit großen und kleinen Werbeagenturen, mit Multis und mittelständischen Betrieben zu tun. Sein Know-how teilte er auch mit den Teilnehmern zahlreicher Seminare. Im Mittelpunkt des Handbuchs stehen: Kontinuität und Markentechnik, Texten und Ideenfindung, Kreativität und Visualisierung. Theorie und Praxis sollen in dem Buch miteinander verbunden werden. wis

Heiner Wehn | Rüstzeug. Über Werbung, Text und KreativitätEdition Infopress | 355 Seiten | 33,33 Euro

Mehr StressresistenzResilienz, das bedeutet, Belastbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Einflüssen. Der Titel, der auch als E-Book erhältlich ist, setzt sich damit auseinander, wie Führungspersonen Resilienz für sich und ihre Mitarbeiter erlangen. Wie sie und ihr Team eine innere Ausgeglichenheit erreichen und dadurch das subjektive Stressempfinden ver-mindern können. Der Autor Karsten Draht, der als Executive Coach mit Top Managern und ihren Teams arbeitet, stellt Resilienz-Konzepte und die aktuellen Erkenntnisse verschiedener Forschungsgebiete vor. Langfristig erfolgreiche Unternehmen werden analysiert. Draht gibt Tipps, wie konstruktiv auf Veränderungen und Unsicherheiten reagiert werden kann. wis

Karsten Drath | Resilienz in der UnternehmensführungHaufe-Lexware | 464 Seiten | 39,95 Euro

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Wirtschaft im Südwesten 6 | 201562

MeSSen KalenderIMPRESSUM

- Wirtschaft im Südwesten - Zeitschrift und Verkündungsorgan der Industrie- und Handels-kammern im Regierungsbezirk Freiburg ISSN 0936-5885

Redaktion: Pressestelle der Industrie- und Handelskammern im Regierungsbezirk Freiburg i. Br. e.V.: Ulrich Plankenhorn (Leitung, v. i. S. d. P.) Kathrin Ermert Elisabeth Weidling Sekretariat: Hannelore Gißler

Wirtschaft im Südwesten Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 Freiburg Postfach 860, 79008 Freiburg Telefon 0761 15105-0, Fax 0761 3858-398 E-Mail: [email protected] www.wirtschaft-im-suedwesten.de

Pressesprecher der IHKs: Anika Klaffke (Südlicher Oberrhein)Christian Beck (Schwarzwald-Baar-Heuberg) Christian Wulf (Hochrhein-Bodensee)

Titelbild: V.RUMI - Fotolia/Montage: Falkenstein

Verlag und Anzeigen: Prüfer Medienmarketing Endriß & Rosenberger GmbH Jägerweg 1, 76532 Baden-BadenVerlags-/Anzeigenleitung: Achim HartkopfAnzeigendisposition: Susan Hirth Telefon 07221 211912, Fax 07221 211915 E-Mail: [email protected] www.pruefer.comZurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 33 gültig ab Januar 2015.

Satz: Freiburger Druck GmbH & Co. KG www.freiburger-druck.de

Druck: Ernst Kaufmann GmbH & Co. KG www.druckhaus-kaufmann.de

Herausgeber: IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg Romäusring 4, 78050 VS-Villingen Telefon 07721 922-0, Fax 07721 922-166 E-Mail: [email protected] www.schwarzwald-baar-heuberg.ihk.de

IHK Südlicher Oberrhein Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 Freiburg Telefon 0761 3858-0, Fax 0761 3858-222 und Lotzbeckstraße 31, 77933 Lahr Telefon 07821 2703-0, Fax 07821 2703-777 E-Mail: [email protected] www.suedlicher-oberrhein.ihk.de

IHK Hochrhein-Bodensee Schützenstraße 8, 78462 Konstanz Telefon 07531 2860-0, Fax 07531 2860-165 und Gottschalkweg 1, 79650 Schopfheim Telefon 07622 3907-0, Fax 07622 3907-250 E-Mail: [email protected] www.konstanz.ihk.de

Erscheinungsweise: Zu Monatsbeginn (ausgenommen August)

Bezug und Abonnement: Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK. „Wirtschaft im Südwesten“ kann zudem für 17,60 Euro/Jahr beim Verlag abonniert werden.

Südwest Messe, VS-Schwenningen, 56. Ausstellung für Industrie, Handel, Handwerk, Hauswirt-schaft und Landwirt-schaft, Baufachschau

und HausBauPark (Mehrbranchen-Verbund-ausstellung), Sonderschauen, breites Rah-menprogramm, Unterhaltungsprogramm im Festzelt , 30. Mai bis 7. Juni, Messebetrieb 9 bis 18 Uhr, Messegelände, Tel. +49 7720 97 42-0, www.suedwest-messe-vs.de

Klassikwelt Bo-densee, Friedrichs-hafen, 8. Messe für Klassische Mobilität zu Lande, zu Wasser und in der Luft, mit Classic und Sportscar Market, 12. bis 14.

Juni, 10 bis 18 Uhr, Messegelände, Tel. +49 7541 708-405, www.klassikwelt-bodensee.de

New 2015, Freiburg, Messe für den Mittel-stand: Networking, Effizienz, Wissenstransfer, 18. Juni, 10 bis 17 Uhr, Messegelände, Gastveranstaltung, Tel. +49 8334 98 82 744, www.messe.ag

Art 46 Basel, Welt-Kunstmesse: Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, breites Rahmen-programm, Publikumstage 18. bis 21. Juni, 11 bis 19 Uhr, Messegelände, Tel. +41 58 200 20 20, www.artbasel.com

Design Miami/Basel: The Global Forum for Design, Publikumstage 16. bis 21. Juni, Di/Mi

10 bis 20 Uhr, Do/Fr 10 bis 19 Uhr, Sa/So 11 bis 19 Uhr, Messegelände, Tel. +41 58 200 20 20, www.designmiami.com

Starter, Rottweil, regionale Ausbildungs- und Berufemesse, 19. und 20. Juni, Fr 9 bis 16 Uhr, Sa 10 bis 16 Uhr, Stadthalle, Tel. +49 741 494-239, www.starter-rottweil.de

52. Mineral et Gem, Ste Marie-aux-Mines (bei Sélestat), Internationale Messe für Mineralien, Fossilien, Meteoriten, Edelsteine und Schmuck, Sonderschau Alpenmine-ralien, 25. und 26. Juni für Fachbesucher, 27. und 28. Juni für allge-meines Publikum, 9 bis 19 Uhr, letzter Tag bis 18 Uhr, Ausstellungsge-lände Val d’Argent Expo

und Innenstadt, Tel. +33 3 89 73 53 52, www.sainte-marie-mineral.com

Ham Radio, Friedrichshafen, 40. Inter-nationale Amateurfunk-Ausstellung, mit Hamtronic (Elektronik, Internet, Computer), Vortrags- und Rahmenprogramm, 26. bis 28. Juni, 9 bis 18 Uhr, letzter Tag bis 15 Uhr, parallele Messe Maker World (Erfinder- und Kreativitätsmesse, 27. und 28. Juni, Sa 9 bis 18 Uhr, So 9 bis 17 Uhr), Messegelände, Tel. +49 7541 708-405, www.hamradio-fried-richshafen.de, www.maker-world.de

die angaben über die oben ausgewählten Messen publizieren wir ohne Gewähr. epm

KURz gEMEldEt

Die Allgemeine Verbraucherausstellung GEWA Konstanz und Kreuzlingen vom 7. bis 10. Mai auf beiden Seiten der Grenze am Seeufer mit direktem Besu-cherübergang meldet bei freiem Eintritt geschätzte 60.000 Besucher und damit etwas mehr als bei der letzten Ausga-be vor zwei Jahren. Die 150 Aussteller auf Konstanzer und 160 Aussteller auf Kreuzlinger Seite aus verschiedenen Güter- und Dienstleistungsbereichen äu-

ßerten sich mehrheitlich zufrieden. Den Preis der als am attraktivsten gestalteten Messepräsentation gewann der Gemein-schaftsstand von Eidgenössischer Zoll-verwaltung, Hauptzollamt Singen und Grenzwache. Bei gemeinsamer Werbung und Öffentlichkeitsarbeit wird die Messe auf Kreuzlinger Seite von der GEWA Ge-nossenschaft im Auftrag des Kreuzlinger Gewerbevereins und in Konstanz von der Stadtmarketing GmbH organisiert.

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6 | 2015 Wirtschaft im Südwesten 63

neWS MeSSen

Mit 6,97 Millionen euro hat die Messe Offenburg-Ortenau GmbH im Geschäftsjahr 2014 ihren bis-

her besten Jahresumsatz verzeichnet. das sind knapp drei Prozent mehr als in dem vom Messeturnus her vergleichbaren Geschäftsjahr 2012 mit der damaligen Bestmarke von 6,78 Millionen euro. die umsatzstarke europamesse des Pferdes „eurocheval“, findet nur in den geraden Jahren statt. Gegenüber dem Jahr 2013 ohne eurocheval beträgt das Umsatzplus knapp 28 Prozent. das Betriebsergebnis vor Steuern und ohne Instandhal-tungskosten des Messegeländes sowie Pachtzahlung belief sich vergangenes Jahr auf 791.490 euro, eben-falls ein Höchstwert im Vergleich zum bisher besten ergebnis 2012 (710.520 euro). die Messegesellschaft beschäftigte ende 2014 einschließlich auszubildende 36 Mitarbeiter.rund 65 Prozent des Jahresumsatzes 2014 gehen auf elf eigenmessen zurück, die restlichen 35 Prozent auf die Vermietung des stadteigenen Messegeländes an Gastmessen und weitere anlässe einschließlich Fernsehshows sowie die eislaufhalle. Zu allen Veran-staltungen auf dem Messegelände kamen 2014 rund 405.500 Besucher. Sandra Kircher (34), seit einein-halb Jahren Geschäftsführerin der Messegesellschaft, verweist im Gespräch mit der WiS auf die drei Unter-nehmenssäulen: derzeit sieben B2C mit Verbraucher-eigenmessen, B2B mit technischen eigenmessen und jeweils angeschlossenen Fachkongressen (derzeit fünf) sowie events einschließlich Gastmessen. als ein High-light im ersten Bereich soll die Verbraucherausstel-lung Oberrhein Messe im September mit einer neuen Schwarzwaldhalle verstärkte regionale akzente setzen. In der reihe der technischen eigenmessen hat sich die Fachmesse Geotherm zu einer der weltweit größten Spezialmessen ihrer art entwickelt und bildet neben

der eurocheval ein zweites internationales Messe-Flaggschiff. Bei den Gastmessen passt insbesondere die Forst live für die Forst- und Holzwirtschaft zum Standort Offenburg mit dem Schwarzwald als Hinter-land und den Vogesen auf der anderen rheinseite.Für das laufende Geschäftsjahr ohne eurocheval wird ein Umsatz von etwas über 5,6 Millionen euro angestrebt (2013: 5,45 Millionen euro). Geplant ist der weitere ausbau des Messeportfolios. So feierte in diesem april die eigene Jagd- und angelmesse „Wild und Fisch“ Premiere, und 2016 findet erstmals die Gastmesse „Tattoo und art-Show“ statt. In dem Zu-sammenhang besteht der Wunsch nach dem ausbau des 22.570 Quadratmeter großen Messegeländes um weitere 5.000 Quadratmeter. Bei den Messeinhalten heißt die übergreifende devise laut Kircher mit Blick auf aussteller wie Besucher auch zunehmende trinati-onale Orientierung, die Messe Offenburg-Ortenau als Marktplatz für Themen und Interessen in der trinatio-nalen region Baden, elsass, nordwestschweiz. epm

das Offenburger Messegelände im Westen der Stadt

könnte schon bald einen weiteren

Hallenneubau ge-brauchen.

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KURz gEMEldEtIm Rahmen der Exportinitiativen mit Messeförderung „Erneu-erbare Energien“ und „Energieeffizienz“ unterstützt das Bun-desministerium für Wirtschaft und Energie nächstes Jahr deutsche Aussteller auf zwölf Auslandsmessen mit diesen Schwerpunkten. Darin sind wie schon in diesem Jahr auch „Intersolar“-Messen der FWTM Messe Freiburg und ihrem Partner Solar Promotion GmbH außerhalb Deutschlands mit einbezogen. Alle Bundesbeteiligun-gen werden als Firmengemeinschaftsstände organisiert, an de-nen deutsche Unternehmen zu günstigen Konditionen teilnehmen können. Die Messen der Exportinitiativen sind aufgeführt auf: www.auma.de/Messedatenbank/Auslandsprogramme

Im Ranking der deutschen Messeplätze, gemessen an der Ausstel-lungskapazität in Bruttoquadratmetern in fester Halle, gehören vier Messeplätze in der WiS-Messeszene Regio zu den Top 20: Friedrichsha-fen an 12. Stelle mit 86.200, Karlsruhe an 15. Stelle mit 52.000 sowie Offenburg und Freiburg an 19. und 20. Stelle mit 22.570 beziehungs-weise 21.500 Bruttoquadratmetern. Größter Messeplatz ist Hannover mit 463.275 Bruttoquadratmetern. Insgesamt verfügen über 10 Plätze jeweils mehr als 100.000 Bruttoquadratmeter. Zum aktuellen Stand Anfang 2015 wollen nach Umfrage des deutschen Messeverbandes AUMA die Messeplätze in Deutschland von 2015 bis 2019 über 850 Millionen Euro vor allem für die Modernisierung von Gebäuden und Infrastruktur sowie für kleinere Kapazitätserweiterungen investieren.

Messe Offenburg-Ortenau

Weiteres Wachstum geplant

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Page 60: 00 Umschlag 06-2015 fd01 - IHK Hochrhein-Bodensee · Baden-Württemberg 4283 4306 4312 1099 1100 1103 23184 25998 30377 13183 15442 17894 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg,

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ExistEnzgründungs- und nachfolgEbörsE

Aus Altersgründen suche ich einen Nachfolger für meinen sehr gut eingeführten Partyservice im Markgräflerland. Wünschenswert wäre ein Gastropaar oder ein Koch. Der Zeitpunkt der Übernahme kann gerne besprochen werden. Auf Wunsch, gerne eine zeitlich befristete Be-gleitung. FR-EX-A-13/15

Für Maschinenbau aus Altersgründen Nachfol-ger gesucht. Herstellung und Vertrieb von Spe-zialmaschinen im Bereich Elektromaschinenbau. Komplettiert wird das Lieferspektrum durch Han-delsware, die die eigenen Produkte sinnvoll er-gänzen. Die Produkte sind seit nahezu 65 Jahren in der Branche bekannt. Mit international auf-gestelltem Kundenstamm existieren langjährige Kundenbeziehungen. LR-EX-A-23/15

Tätige Mithilfe mit sukzessiver Übernahme von 2 Apotheken in Mittelbaden gesucht. Zwei bestens eingeführte Apotheken in Mittelbaden suchen dringend und sofort Apotheker/in zur Mitarbeit. Gesamtumsatz 4.000.00 Mio. Euro. LR-EX-A-24/15

Gut eingeführter Natursteinbetrieb speziali-siert auf Produktion, Lieferung und Montage von Natursteinplatten für Küche, Bäder, Treppen etc. sucht Nachfolger. Gut ausgestatteter Natur-steinbetrieb mit guter Auftragslage, langjährige Mitarbeiter, Produktionsanlage, Montagefahr-zeuge, Kundenstamm, Showroom und guter Standort. LR-EX-A-26/15

Verkaufe aus Krankheitsgründen meine langjäh-rig erfolgreich aufgebaute Praxis, Bereich Thera-pie & Ästhetik. Großer solventer Kundenstamm und Kooperationspartner, 3 freie Mitarbeiter, Raum Freiburg. LR-EX-A-27/15

Innovatives Medienunternehmen im Südwes-ten mit 30-jähriger sehr guter Marktpräsens sucht eine erfolgreiche Marketing- und Wer-beagentur zur Übernahme oder Beteiligung. LR-EX-N-28/15

Wir suchen für unser Unternehmen im Be-reich Maschinenbau einen Nachfolger. Ideal wäre ein Landmaschinenmechaniker bzw. Landmaschinenmechanikermeister oder Maschinenbauingenieur. Geboten wer-den ein komplettes Herstellungsprogramm, Kundenstamm, Fertigungseinrichtungen mit hoher Wertschöpfung und Grundstück mit Fabrikgebäude. Eine Einarbeitung durch den Firmengründer ist gewährleistet. VS-EX-A-36/15

Seit Jahren eingeführtes sowie ortsungebun-denes Seniorendienstleistungsunternehmen/Konzept sucht eine/n geeignete/n Nachfolger/in. Aufgrund familiärer Veränderung wurde der Referenzbetrieb kürzlich eingestellt und ist als Relaunch zu bewerten. Die bisher er-wirtschafteten Zahlen dienen als Grundlage für den weiteren Aufbau. Das Konzept bietet professionelle haushaltsnahe Dienstleistungen für BestAger und B2B Kunden (Assistance-partner der Versicherungswirtschaft, Elder Care in familienfreundlichen Unternehmen, Wohnungswirtschaft, Krankenkassen). Mitver-kauft wird: Umfangreiche Datenbank/Kunden/Know How/Werbematerial von Werbeagentur/Homepage/Verträge/Franchisekonzept /usw. Einarbeitung wird gewährleistet. Alterna-tiv ist auch eine aktive Beteiligung möglich. KN-EX-A-375/15

Dekra-zertifizierte Arbeitsvermittlung mit hohem Beratungsstandard, Coaching- und Bewerbertraining abzugeben. Standort Sin-gen City, sehr gute Verkehrsanbindung. Nachfolger/in wird intensiv eingearbeitet. KN-EX-A-374/15

Erfolgreiches, etabliertes Fachgeschäft für Jagd- und Sportwaffen im Landkreis Kons-tanz wird zur Übernahme angeboten. Gro-ßer Kundenstamm aus Deutschland und der Schweiz. Geeigneter Verkaufsraum für die Waffen und Zubehör ist vorhanden. Aus Al-tersgründen wird ein geeigneter Nachfolger bzw. eine Nachfolgerin gesucht. Übernahme kann zur Pacht oder als Verkauf erfolgen. KN-EX-A-373/15

Sie suchen einen Nachfolger für Ihr Unterneh-men? Ich bin 48 Jahre, Maschinenbau-Ingenieur mit einem MBA in General Management und seit 20 Jahren in einem sehr erfolgreichen Unterneh-men tätig. KN-EX-N-372/15

bEtEiligungsbörsE/ risikokapital

Junges Internet- und APP-Unternehmen sucht Investoren, um eine einzigartige Idee weltweit zu vermarkten. Wir definieren die Visitenkarte, das Adressbuch und sogar die Post- und Pa-ketverteilung. Die technische Machbarkeit ist bereits bewiesen. Über 130.000 Anwender mit über 25 Mio. Kontaktdaten. In den APP-Stores sind wir unter der Top 5 APP bereits in deutsch, englisch und spanisch. Die Marke ist in den wich-tigsten Ländern (inkl. EU) registriert. Das Land Baden-Württemberg ist beteiligt. Werden Sie Teil

so gEht’s

Sie suchen einen Handelsvertreter, einen Nachfolger für Ihr Unterneh-men oder einen Betrieb, den Sie übernehmen können?Helfen kann ein Eintrag in den Bör-sen – ein kostenfreier Service der drei Industrie- und Handelskam-mern im Südwesten. Für allgemei-ne Geschäftsempfehlungen ist an dieser Stelle kein Platz.Bei Inseraten aus IHK-Börsen gel-ten die Bedingungen der jeweili-gen Börse. Wenn Sie in den Börsen inserieren wollen: Bitte wenden Sie sich an den für die jeweilige Börse zuständigen Ansprechpart-ner bei Ihrer IHK (siehe Seite 76).Angebote und Gesuche werden kostenfrei unter einer Chiffre-Nummer veröffentlicht. Wenn Sie auf ein Inserat antworten wollen: Richten Sie Ihre Zuschrift unter An-gabe der Chiffre-Nummer an die zuständige IHK.

Welche IHK das ist, können Sie an den ersten beiden Buchstaben der Chiffre-Nummer erkennen – zum Beispiel FR oder LR für Lahr (IHK Südlicher Oberrhein).Ihre Zuschrift wird kostenfrei an den Inserenten weitergeleitet.

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dieser Innovation. Beteiligungen ab 50.000 Euro möglich. Firma von der BAFA gefördert: Investo-ren bekommen 20% Ihres Investitionsvolumens bezuschusst. FR-B-03/15

Unser Institut besitzt erteiltes Europa-Patent für ein vollkommen fälschungsresistentes Ver-fahren mit absolutem Alleinstellungsmerkmal. Wir sind Hersteller und Dienstleister in einem Marktsegment mit Zukunft, viel Potenzial und spannenden Perspektiven. Wir suchen Partner mit Beteiligungsabsicht für die anstehende Ver-marktung dieses einzigartigen Sicherheitskon-zeptes. Gern auch im aktiven, technischen oder vertrieblichen Bereich. Vielfältigen Möglichkeiten eines Investments, auch im kleineren Rahmen oder einer Partnerschaft, stehen wir offen und flexibel gegenüber. FR-B-05/15

Ruhende GmbH ohne Altlasten und Schulden aber mit hohem Verlustvortrag bei Körper-schaft- und Gewerbesteuer günstig abzugeben. LR-B-06/15

Wir sind ein mittelständisches Familienunter-nehmen und suchen zur Verstärkung unseres Eigenkapitals einen Investor oder Investoren für eine stille Beteiligung. Beteiligungswunsch bis 1 Mio. Euro oder Teilbereiche von jeweils 100.000 Euro. Angemessene Rendite da gute Ertragslage. Businessplan vorhanden. Unterla-gen können nach Unterzeichnung einer Ver-traulichkeitserklärung zur Verfügung gestellt werden. LR-B-07/15

Ingenieurbüro für Baustatik/Tragwerksplanung, international tätig, möchte expandieren und in die Vierländerregion Bodensee verlagern. Aus diesem Grund wird aktive Beteiligung und finanzielle Partnerschaft angeboten. KN-B-228/15

Hersteller von Wasserflugzeugen sucht Investor/Beteiligungskapital für den Aufbau F&E, Service und Vertrieb. Mittelfristig ist die Flugzeugend-montage für den Absatzmarkt EU in Deutsch-land geplant. KN-B-227/15

koopErationsbörsE

Ein gut etabliertes mittelständisches Unter-nehmen im Baugewerbe und Transportgewer-be in der Stadt Kaliningrad/Russland sucht nach neuen Wachstumsmöglichkeiten und nach Wirtschaftspartner aus Deutschland für Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens oder auch als Tätigkeit in Form einer Vertretung oder Subunternehmers eines deutschen Unter-

nehmens. Bevorzugte Wirtschaftszweige: Ma-schinenbau, Werkzeugbau, Serviceabwicklung, Großhandel etc. Produktions- bzw. Lagerräume, sowie ein breites Inventar an Transportfahrzeu-gen und eine eigene Dreherei ist vorhanden. LR-K-01/15

handElsvErtrEtErbörsE

Marktführender Spezialist im Bereich der La-minier- und Druckweiterverarbeitungssysteme mit Sitz in Freiburg sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen freien Handelsvertreter (regio-nal bzw. bundesweit). LR-HV-403/15

Unser Verlag sucht für die Neuauflage unserer Restaurantführer einen erfahrenen Handelsver-treter; Quereinsteiger nur mit vertrieblichen Vor-kenntnissen. Erfahrungen im gastronomischen Bereich sind hilfreich aber nicht Bedingung. Unsere Buchreihe wird seit über 12 Jahren erfolgreich und mit Alleinstellungsmerkmalen umgesetzt. Die Tätigkeit kann bei ausreichen-der Erfahrung und Geschick kurzfristig realisiert werden. LR-HV-404/15

Wir suchen Handelsvertreter für den Besuch von Gaststätten, Restaurants, Hotels, Catering-Betrie-ben, Altenheimen und Krankenhäusern. Es soll eine Produktneuheit vertrieben werden, hierbei handelt es sich um eine mobile Dunstabzugshau-be für Buffets. Dieses ist durch ein Patent nahezu konkurrenzlos. VS-HV-71/15

Ingenieurbüro für Baustatik/Tragwerksplanung, international tätig, sucht Handelsvertreter (m/w) zwecks Auftragsbeschaffungen auf Pro-visionsbasis für Objekte in der Vierländerregion Bodensee (Süddeutschland, Schweiz, Österreich und ggf. Liechtenstein) KN-HV 487/15

Vertriebsagentur bietet Neukundengewinnung und Altkundenaktivierung, Terminierung und Generierung von Anfragen. Darüber hinaus erhalten unsere Auftraggeber sämtliche er-hobenen Marktdaten wie Einkaufsvolumen, Kundenpotenzial, etc. Kontakte in Deutsch-land und der Schweiz zu Unternehmen aus der Maschinenbauindustrie, Anlagenbau, Fahrzeug- und Nutzfahrzeugbau, Medizin-technik, Lebensmittelindustrie, Pharmaindust-rie sowie Metall-/Fassadenbau sind vorhanden. KN-HV 486/15

Industrievertrieb sucht technische Produkte für das bestehende Portfolio im Raum Bo-densee, Schweiz und Österreich/Vorarlberg. KN-HV 485/15

ansprEchpartnEr

IHK Südlicher Oberrhein (FR/LR), Hauptgeschäftsstelle LahrLotzbeckstraße 31, 77933 Lahr

Tatjana Weimer Telefon 07821 2703-636, [email protected]

IHK Hochrhein-Bodensee (KN),Schützenstraße 8, 78462 Konstanz

Birgitt Richter Telefon 07531 2860-139, [email protected]

IHK Schwarzwald-Baar- Heuberg (VS),Romäusring 4, 78050 VS-Villingen

Katrin Kress Telefon 07721 922-348, kress@villingen- schwenningen.ihk.de

onlinE-adrEssEn

Bundesweite Existenzgründungsbörse:www.nexxt-change.org

Recyclingbörse: http://www.ihk-recyclingboerse.de

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DIE LETZTE SEITE

Mundharmonika aus Trossingen

Gut gestimmt

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: kat

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In unserer Rubrik „Aus dem Südwesten“ stellen wir Produkte vor, die viele kennen, von denen aber wenige wissen, dass sie aus der Region stammen. Diesmal: die legendäre „Marine Band“ von Hohner.

Lange Tradition

Hohner wurde 1857 von Matthias Hohner in Trossingen ge-gründet und ist seit über einem Jahrhundert Weltmarktfüh-rer für Mundharmonikas. Das Unternehmen fertigt zudem Akkordeons, Melodicas sowie Blockflöten und vertreibt auch Gitarren und Ukulelen. 95 Prozent seiner Instrumente verkauft Hohner in fast 100 Ländern. Der wichtigste Ein-zelmarkt für Mundharmonikas sind die Vereinigten Staaten. Hohner beschäftigt heute rund 140 Mitarbeiter und setzt zwischen 25 und 30 Millionen Euro jährlich um. Seit Juli 2014 firmiert das Unternehmen nicht mehr als AG, sondern als GmbH & Co. KG.

Der Klassiker

Die abgebildete Marine Band ist der Allzeit-Bestseller von Hohner. Rund 150.000 Stück dieses Klassikers verkaufen die Trossinger jährlich. Damit liegt die Marine Band mittlerweile zwar hinter der „Blues Harp“ (circa 200.000), historisch betrachtet hat sie aber die Nase weit vorn. 1896 wurde sie zum Patent angemeldet, und bei ihrer Herstellung hat sich seither wenig verändert – das schätzen die Kunden. Deshalb unterscheidet sich die Marine Band in vielen Details von den ande-ren rund 50 Hohner-Mundharmonikas.

Viel Handarbeit

Bei der Marine Band besteht das Innere, der sogenannte Kan-zellenkörper, nicht aus Kunststoff (den Hohner selbst spritzt), sondern aus Birnenholz, das ein Sulzer Zulieferer sägt und versiegelt. Stimmplatten und -zungen sind aus unterschiedli-chen Messinglegierungen, die in Trossingen gestanzt werden. Die Werkzeuge dafür fertigt Hohner größtenteils selbst, ebenso wie diejenigen, die den Edelstahldeckel stanzen, prägen und formen. Die Montage der Einzelteile ist bei der Marine Band weitestgehend Handarbeit: Eine Mitarbeiterin platziert die 20 filigranen Stimmzungen in die Aussparungen der Stimmplatte, die zweite nietet, die dritte „löst“ die Zungen, also biegt sie leicht heraus, die vierte prüft die Intonation jeder einzelnen und feilt, wenn etwas nicht passt. Dann werden die fertig bestückten Stimmplatten auf den Kanzellenkörper und darauf

der Deckel genagelt (bei den meisten anderen Mundharmonikas wird

geschraubt). Am Ende kontrol-liert eine Mitarbeiterin per

Blasebalg, ob die Marine Band richtig klingt. Geputzt, poliert und im passenden Etui verstaut, verlassen

die Mundharmonikas die Fabrik und gelangen

weltweit über Distributoren in den Musikhandel. Unverbindliche Preisempfeh-lung für die Marine Band: 37,50 Euro.

Teil einer Legende

Die Marine Band ist ein echtes Volksinstrument. Sie wurde bereits Anfang des 20. Jahrhunderts in großen Stückzahlen in die USA geliefert und auch von vielen afroamerikanischen Arbeitern in den Südstaaten gespielt, die eine spezielle Technik entwickelten. Aus ihren Arbeitsliedern entstand der Blues. Nahezu alle Blues legenden spielten und spielen die Marine Band, ebenso viele andere Künst-ler wie Bob Dylon, John Lennon, Johnny Cash und auch nach wie vor zahlreiche aktuelle Musiker. So hat die Marine Band Anteil an vielen unsterblichen Hits wie dem Beatles-Song „Love me do“ oder Filmmelodien wie „Spiel mir das Lied vom Tod“.

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