NORDSCHWARZWALD JULI/AUGUST 2020 | NR. 7/8
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BLUE TABLE
IM INTERVIEW: PHILIPP BAUKNECHT, MEDIALESSON GMBH
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24REGION NORDSCHWARZWALD
WICHTIGER STANDORT-FAKTOR: AUSBAU DER
VERKEHRSINFRASTRUKTUR
36IHK AKTIV
DIGITAL GEGEN DIE KRISE
5G TURBO FÜR DIE PRODUKTION
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Unsere Wirtschaft steckt mitten in einem Paradigmenwechsel. Wenn wir up to date sein und flexibel auf die Herausforderungen der internationalen Märkte reagieren wollen, müssen wir uns auch auf moderne IT-Strukturen einlassen. Neben der fünften Generation unserer Mobilfunknetze, kurz 5G genannt, fokussiert sich das Hauptaugenmerk vor allem auf die Cloud.
Dabei treibt manchen Unternehmer die Sorge um, dass er die Herrschaft über seine Daten verlieren könnte, weil sie in der Cloud womöglich nicht ausreichend geschützt sind. Das zeigt, wie wichtig eine professionelle Begleitung ist, die auch Antworten auf die Frage nach der Cybersicher-heit gibt. Nur wenn man versteht, wie die Datenwolke funk-tioniert, gewinnt man Vertrauen. Zur Nutzung von Cloud Computing gibt es aktuell keine Alternative.
Dabei müssen wir uns von überlieferten IT-Strukturen lösen und auf neue technische Lösungen einlassen, die uns schneller und agiler werden lassen. Von Cloud Computing können Unternehmen fast täglich pro-fitieren, weil ihnen zum Beispiel im Hintergrund immer aktualisierte Programme und Anwendungen zur Verfügung stehen und leidige Serverprobleme der Vergangenheit angehören.
Außerdem bietet Cloud Computing die Chance, sich auf die Kernkom-petenzen zu konzentrieren. Die IT-Spezialisten im Unternehmen haben somit mehr Freiraum, neue Produkte und Projekte zu entwickeln.
IN DER DATENWOLKESTECKEN NEUE CHANCEN FÜR DIE WIRTSCHAFT
Claudia GläserPräsidentin IHK Nordschwarzwald
EDITORIAL
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INHALT 1 EDITORIAL
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08 SCHWERPUNKTTHEMA 08 Turbo für die Produktion
10 5G-Transferzentrum: Business Boost für KMU
12 GEMEINSAM EUROPA GESTALTEN
12 Der Verkehr muss fließen
14 MÄRKTE & TRENDS 14 Wasseraufbereitung schlägt Wellen
16 Neue Generation eckt erfolgreich an
18 Wie kommt Biogas eigentlich ins Erdgasnetz?
20 REGION NORDSCHWARZWALD 20 Neue Karte zeigt Radwege
in der Region
21 Digitalisierung im Nordschwarzwald läuft auf Hochtouren
22 Entlastung in Sicht
24 Wichtiger Standortfaktor: Ausbau der Verkehrsinfrastruktur
26 Regionales Talent in der Parkinson-Forschung
28 Risiken managen – Vertrieb steigern
30 BEKANNTMACHUNGEN 30 Ehrungen und Aktuelles
32 IHK AKTIV 32 Mitglied der IHK Vollversammlung:
Gabriele Hildwein
34 Fit für die digitale Zukunft
36 Digital gegen die Krise
38 Verlagsspecial
44 FAKTOR MENSCH 44 Akademie für Innovation
46 Karrierechancen berufsbegleitend steigern durch Smart Systems Engineering
48 FINALE/IMPRESSUM
08SCHWERPUNKTTHEMA
TURBO FÜR DIE PRODUKTION
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04BLUE TABLE
MODERNE ARBEITSPLÄTZE BRAUCHEN DEN KULTURWANDEL UND CLOUD COMPUTING
26REGION NORDSCHWARZWALD
REGIONALES TALENT IN DER PARKINSON-FORSCHUNG
14MÄRKTE & TRENDS
WASSERAUF-BEREITUNG SCHLÄGT WELLEN
28REGION NORDSCHWARZWALD
RISIKEN MANAGEN – VERTRIEB STEIGERN
34IHK AKTIV
FIT FÜR DIE DIGITALE ZUKUNFT
44FAKTOR MENSCH
AKADEMIE FÜR INNOVATION
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BLUE TABLEDAS INTERVIEW
HEUTE AM TISCH:Philipp BauknechtMartin Keppler
Die medialesson GmbH unterstützt ihre Kunden seit 2002 bei der digitalen Transfor-
mation ihrer Geschäftsmodelle, Produkte und Prozesse mit Beratung, Strategie, Design,
Entwicklung, Training und IT-Betrieb unter Nutzung aktueller Spitzentechnologie.
Das Team kreiert moderne und einfach bedienbare Apps, die auf jeder Plattform laufen.
Das Unternehmen verfügt über zwei Bürostandorte in Pforzheim und München.
MODERNE ARBEITSPLÄTZE BRAUCHEN DEN KULTURWANDEL
UND CLOUD COMPUTING
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Neue Arbeitswelten und vernetzte Produk-tionen verändern unsere Wirtschaft. Wie muss ein Unternehmen seine IT‐Infra-struktur umbauen, um mitzuhalten?
Das ist kein technologisches Thema, son-dern eine Frage der Unternehmenskultur. Da muss Aufbruchstimmung herrschen. Schließlich geht es um mehr als die Video-konferenz. Virtuelle Arbeitswelten haben die Chance, dass ich alle mitnehmen kann. Das gilt sogar für den Fahrer, der selten ins Büro kommt. Das Management muss eine strategische Entscheidung fällen und sich auf Veränderungen einstellen. Sie muss anders führen und jedem Einzelnen Ver-trauen entgegenbringen. Deshalb spreche ich gerne von Vertrauensarbeitsort und Vertrauensarbeitszeit.
Was macht den virtuellen Arbeitsplatz aus?
Aus IT-Perspektive ist ein moderner Ar-beitsplatz für mich untrennbar mit dem Kulturwandel und Cloud Computing ver-bunden. Und zwar unabhängig davon, ob es ein reiner Büroarbeitsplatz ist. Tradi-tionelle Regeln des Büroalltags wie feste Arbeitszeiten und der eigene Schreibtisch haben nicht erst seit Corona ausgedient. Cloud Computing lässt erst die produktive, zeit- und ortsunabhängige Arbeit zu, weil alle Daten und Anwendungen über das Internet sicher und permanent verfügbar sind. Das gilt sowohl für interne Prozesse und Kollaboration wie auch für den Kon-takt in die Außenwelt. In den nächsten Jahren werden Auftragsbücher nicht auf den großen Messen gefüllt. Vertrieb und Marketing sind gefordert, digital zu agie-ren und Produkte virtuell zu präsentieren. Digitale Prozesse helfen dem Kunden-
service, physische Interaktion zwischen Menschen und damit Ansteckungsrisiken zu minimieren. Das industrielle Internet der Dinge reduziert Ausfallzeiten, steigert
die Betriebseffizienz, erlaubt die Überwa-chung von einzelnen Maschinen und gan-zen Fertigungslinien aus der Ferne. So sind weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Fabrikhalle nötig. Mixed Reality ermöglicht die Schulung von Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern und die Fernwar-tung von komplexen Anlagen aus sicherer Distanz.
Welche Unternehmen wenden sich an Sie und was wird am häufigsten nachgefragt?
Als Beratungs-, Implementierungs- und Lösungspartner sind wir auf keine Bran-chen fokussiert. Dabei greifen wir auf un-seren reichen Erfahrungsschatz aus unter-schiedlichsten Projekten zurück. In den letzten Wochen haben wir natürlich viele Feuerwehreinsätze mit der Einführung von Lösungen für Videokonferenzen gehabt. In Summe überwiegen bei uns aber die Pro-
jekte, bei denen es um die Entwicklung von Cloud-basierter Software geht. Sowohl für die Digitalisierung interner Abläufe als auch für die Entwicklung neuer Produkte
und Dienstleistungen. Zu unserem Kun-denstamm zählen Großunternehmen, aber inzwischen auch viele Mittelständler. So-gar klassische Maschinenbauer lassen ihre eigene Software entwickeln, damit sie ihre Prozesse digital abbilden können.
Wie hat sich die Technologie in den letzten Jahren entwickelt und was können wir kurz‐ und mittelfristig von den Anwen-dungen erwarten?
Der aktuelle Mega-Trend ist Cloud Com-puting, das wirklich alle Bereiche domi-niert. Die Demokratisierung der Künstli-chen Intelligenz sowie Mixed Reality als neue Schnittstelle zwischen virtueller und realer Welt sind die dazugehörigen Teildisziplinen. Das sind keine reinen Zu-kunftsthemen mehr, sondern durchdringt bereits die Arbeitswelt. So lassen sich fertige Cloud-Lösungen wie zum Beispiel
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Microsoft 365 über Schnittstellen schnell mit eigenen Workflows erweitern. Für den Einsatz Künstlicher Intelligenz benö-tige ich heute in vielen Fällen keine Data Scientists mehr, die mit großem Aufwand Modelle entwickeln und trainieren, son-dern das kann in der Cloud schlüsselfertig gemietet und mit eigenen Daten verfeinert werden. Für den Einsatz von Mixed Rea-lity gibt es ausgereifte Anwendungen und effiziente Entwicklungsplattformen. Mit-telfristig wird uns Quantum Computing in eine neue Ära der IT katapultieren. Hier werden Potenziale im Bereich Sicherheit und Simulation für aktuell noch unlösbare Probleme aus Medizin, Chemie und Physik gehoben werden.
5G ermöglicht die Medien der Zukunft. Was erwartet uns aus Ihrer Sicht?
Die Killerapplikation von 5G ist für mich nicht noch schnellere Internetzugänge auf Smartphones für Youtube und ähnliches. Dafür wäre der dringend notwendige Aus-bau von LTE ausreichend. Mit 5G werden allerdings einige Szenarien aus dem Inter-net der Dinge überhaupt erst realisierbar. Dabei denke ich an Campusnetze wie in der Automobilindustrie, mit deren Hilfe Maschinen und selbstfahrende Fahrzeuge in Echtzeit miteinander kommunizieren können. So entstehen autonome Abläufe als nächste Evolutionsstufe von Industrie 4.0. Dafür sind traditionelle Funknetze wie WLAN nicht leistungsfähig genug. Eine andere spannende Anwendung ist die Ver-netzung von Fahrzeugen auf öffentlichen Straßen, ein wichtiger Baustein für selbst-fahrende Autos. Mit Cloud Computing bin ich agil genug, um meine digitale Aufgabe von jedem Ort der Welt aus zu bearbeiten.
5G ist also die zentrale Steuerungstech-nologie der Zukunft. Inwieweit hält der Ausbau der Breitbandnetze Schritt mit der digitalen Transformation?
Bei 5G kann ich das noch nicht richtig be-urteilen, hier sind wir in einer sehr frühen Phase. Sicher muss man 5G voranbringen, aber es gibt noch andere Hausaufgaben, die erledigt werden müssen. Mehr Sorgen bereitet mir der immer noch zu zögerliche und teils nicht marktgerechte Ausbau von LTE und Glasfaser. Das brauchen wir für die Konnektivität zwischen Betrieb und Belegschaft. Übrigens ist das nicht nur in Schwarzwald-Gemeinden ein Problem, sondern auch im Pforzheimer Stadtgebiet.
Was muss die Politik leisten, um die Ab-wanderung von Unternehmen aus daten-technisch unterversorgten Gebieten zu bremsen?
Eine Pflichtübung ist sicher der konse-quente und flächendeckende Breitband-ausbau. Die Digitalisierung hat das Poten- zial dazu, das Stadt-Land-Gefälle auszu-gleichen. Gigabit sollte genauso selbst-verständlich sein wie ein Stromanschluss. Alle anderen Infrastrukturthemen sind im Vergleich dazu trivial. Der jetzt schon eklatante Investitionsstau im Mittelstand beim Thema Digitalisierung muss dringend aufgelöst werden. Ich sehe hier bereits er-hebliche Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen Regionen auf der Welt. Einen ersten kleinen Beitrag leistet hierzu der Digital Hub Nordschwarzwald mit seinen Beratungsangeboten. Das ist aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Werner Klein-Wiele
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Philipp Bauknecht ist Gründer und Vorsitzender der Geschäftsführung (CEO) der medialesson GmbH. Nebenbei unterrichtet er an der Hoch-schule Pforzheim. Außerdem ist er Sprecher der Pforzheimer Medien- und IT- Initiative. Daneben engagiert er sich im Wirtschaftsförderungs-ausschuss und Digitalisierungsbeirat der Stadt. Philipp Bauknecht ist Mitgründer des Europäischen Forums für Usability (EF.EU). Seit 2017 zählt er als Regional Director zu den 160 weltweit einflussreichsten und unabhängigen technischen Beratern des Top-Managements von Microsoft.
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5G
TURBO FÜR DIE PRODUKTIONDie fünfte Generation des Mobilfunks 5G ist in der Gesellschaft ein nicht unstrittiges Thema.
Viele Unternehmen sehen in 5G den Motor von Industrie 4.0 und zahlreiche Anwendungs felder, die ihnen ermöglichen, wettbewerbsfähig und innovativ zu bleiben. Auf der anderen Seite
fürchten Unbeteiligte mögliche Risiken durch die gesteigerte Strahlung. Aktuelle Studien und die zuständige Bundesbehörde für Strahlenschutz geben zwar hierzu Entwarnung, aber
empfehlen einen umsichtigen Ausbau der Technologie.
Während für den Außenstehenden ein Mehrwert für Konzerne und große Unternehmen selbstver-ständlich erscheint, stellt sich den - noch die Frage, inwiefern 5G eine erfolgreiche Technologie für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sein könnte?
WOFÜR STEHT 5G? 5G bezeichnet die fünfte Generation des Mobilfunks, welche seit 2019 mehr und mehr an Verbreitung gewinnt. Als Nachfolger des 4G-Netzes, soll 5G den Mobilfunk revolutionieren. Im Vergleich zum bestehenden 4G-Netz sollen Datenraten bis zu 10 Gigabit pro Sekunde, die Nutzung höherer Frequenz - bereiche und Daten durchsätze, als auch eine Echtzeitüber-tragung möglich sein.
5G ALS MOTOR VON INDUSTRIE 4.0 5G bietet die Möglichkeit, alle Kompo-nenten eines Prozesses mit einander zu verbinden. Diese drahtlose Kommunikation in Echtzeit erschließt
neue Freiheitsgrade in Produktion und Intralogistik wie beispielsweise das präzise Positionieren frei beweglicher und mit Arbeitskräften kollaborierender Roboter, die autonome Beförderung autonomer Flur-förderfahrzeuge sowie das Tracking und der Transport von Halbzeugen oder Werkzeugen.
5G AUF DER HANNOVER MESSE Das Messegelände der Hannover Messe ist mit über 100 Hektar das weltweit größte. Als bisher einzige Messegesellschaft der Welt will die Deutsche Messe ihr Gelände mit einer flächen-deckenden 5G-Infrastruktur ausstatten. Dieser „Smart Venue“, also intelligenter Tagungsort, soll künftig über autonome Shuttle busse und ein intelligentes Parkleitsystem verfügen. Ferner soll das 5G-Netz den Ausstellern ebenfalls zur Verfügung stehen, sodass diese ihre Anwendungen ebenfalls live vor Ort präsentieren können.
IST 5G EINE GEFAHR FÜR DIE GESUNDHEIT? In Deutschland behandelt das Bundesamt für Strahlen-schutz (BfS) die Fragestellung inwiefern 5G gesundheitsschädigend sein kann. BfS- Präsidentin Dr. Inge Paulini betont, dass für den Mobilfunkstandard 5G in erster Linie Fre-quenzen genutzt werden, die bisweilen schon im Mobilfunk genutzt werden. Die Wirkung elektro-magnetischer Strahlung auf den Menschen sei gut erforscht. Unterhalb der Grenzwerte sind keine gesundheitlichen Auswirkungen nachgewiesen und diese Grenz werte würden eingehalten, so Dr. Paulini. Da durch den Ausbau von 5G höhere Frequenzen dazukommen werden, deren Wirkung noch nicht so gut erforscht sei, rät das BfS zu einem umsichtigen Ausbau von 5G.
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IHRE ANSPRECH PARTNER ZUM THEMA 5G IN DER REGION NORDSCHWARZWALD:
CAMPUS SCHWARZWALD5G-Transferzentrum, Projekt „5G4KMU“campus-schwarzwald.de/ forschung/projekte
IHK NORDSCHWARZWALDTechnologietransfermanager Dr. Stefan Bockelakademie-fuer-innovation.de
5G GEGEN DEN FACHKRÄFTEMANGEL Während für Konzerne und Großunternehmen häufig konkrete Anwendungen bestehen, so ist dies für KMU vor dem Hintergrund hoher Investitionen nicht immer direkt ersichtlich.
VERGABE VON 5G-FREQUENZEN Während in anderen Industriestaaten der Ausbau des Netzfunks den Netzbetreibern vorenthalten ist, wurden die Frequenzen in Deutschland teilweise an die Netzbetreiber versteigert und ein Teil für Unternehmen, For-schungseinrichtungen und die Landwirtschaft reserviert. Diese Einrichtungen müssen nicht an der Auktion teilnehmen, sondern können lokale Frequenzen direkt bei der Bundesnetzagentur beantragen. Damit ist die Bundesrepublik Pio-nier unter den großen Industrienationen und Unternehmen können so unab-hängig von Netzbetreibern ins 5G-Zeit alter starten und eigene Sicherheitsstandard entwickeln.
AUSBLICK Zahlreiche Anwendungsfälle skizzieren Möglich keiten für KMU. Während einige bisweilen Gegen stand der Forschung sind, gibt es einige Praxisbeispiele, die bereits Einzug in Groß-unternehmen gefunden haben. Die Herausforderung ist die Implementierung dieser Technologie in KMU, welche häufig
nicht über die nötigen Ressourcen oder das notwendige Know-how verfü-gen. Am Campus Schwarzwald wurde hierzu das erste 5G-Transferzentrum errichtet. Unternehmen können hier erste Fragestellungen wissenschaftlich und anwendungsorientiert untersuchen lassen. Im Rahmen des Technolo-gietransfers berät die IHK Nordschwarzwald die Unternehmen ergänzend zu möglichen Fördermitteln, Industrie- und Forschungspartnern.
Dr. Stefan Bockel
5G kann beispielsweise in Ver-bindung mit Augmented Reality (AR), also einer virtuellen Unter-stützung im Gesichtsfeld, eine Arbeitskraft bei der komplexen Montage von Bauteilen oder der Wartung von Geräten unabhängig vom Einsatzort effektiv unter-
stützen. Hierdurch können Fachkräfte vielschichtiger ein gesetzt werden und dennoch auf die notwendige Kompetenz zurückgreifen. Damit kann 5G einen Bei-trag leisten, den Fachkräftemangel zu entschärfen. Hinzu kommt, dass 5G in Kombination mit Künstlicher Intelligenz, ein fache Aufgaben wie die Sortierung und Einlagerung von Halbzeugen und Werkzeugen auto-nom vornehmen kann, sodass die Fachkräfte vermehrt Kapazitäten für anspruchsvollere Aufgaben haben.
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5G ermöglicht die Bearbeitung we-sentlicher Zukunftsfelder der
Wirtschaft des Landes, indem sie die Basis für eine umfassende Digitalisierung von Wirtschaft, Industrie und dem Internet der Dinge schafft. Dabei stellt sie nach 3G (UMTS) und 4G (LTE) die nächste Genera-tion der mobilen Kommunikation dar. Mit 5G werden die Bedürfnisse produzierender Unternehmen und die erhöhten Anforde-rungen industrieller Anwendungen von Beginn an berücksichtigt. 5G ermöglicht die bedarfsgerechte Vernetzung mit hoher Bandbreite, niedriger Latenz und hoher Verbindungsanzahl.
Im Förderprojekt 5G-Transferzentrum (kurz 5G4KMU) haben KMU die Möglich-keit, ihre Produkte, Anwendungen und Geschäftsmodelle mit dem neuen Mobil-funkstandard 5G weiterzuentwickeln. Neben der notwendigen 5G-Infrastruktur wird den Unternehmen Expertenwissen zu 5G zur Verfügung gestellt.
Eines dieser Transferzentren ist, seit April 2019, das Centrum für Digitalisierung, Führung und Nachhaltigkeit Schwarzwald (im Folgenden: Campus Schwarzwald). Der Campus Schwarzwald ist das Zentrum für Lehre, Forschung und Technologietransfer der Maschinenbau- und produzierenden Industrie mit den Themengebieten Digita-lisierung, Führung und Nachhaltigkeit in der Region Schwarzwald.
Durch die Initiative der ansässigen Un - ternehmen, der Region und der Universi-tät Stuttgart entstand mit dem Campus Schwarzwald ein wichtiger Baustein für eine exzellente universitäre Ausbildung und die Ausprägung neuester Techno-logien im Feld der Digitalisierung im Maschinenbau und der Produktion.
Der Campus Schwarzwald wurde von KMU sowie von den Hidden Champions der Region als gemeinnützige GmbH ge-gründet und koordiniert bzw. verantwortet nun den weiteren Ausbau und den Betrieb
von Lehre und Forschung am Campus in Freudenstadt.
Das moderne Campusgebäude, das Ende 2019 eröffnet wurde, verfügt über ein 600 Quadratmeter großes Hightech-Labor mit einem Maschinenpark der Kooperations-unternehmen.
Im Rahmen des Projektes 5G4KMU werden gemeinsam mit den regionalen Kooperati-onsunternehmen des Campus Schwarzwald und weiteren interessierten Unternehmen Forschungsthemen unternehmensnah mit-
5G-Transferzentrum: Business Boost für KMU
Die neue Mobilfunktechnologie 5G stellt den Kommunikationsstandard der Zukunft dar. Beim Förderprojekt 5G-Transferzentrum Campus Schwarzwald werden Forschungsthemen in industrieller Testumgebung bearbeitet. Neben der 5G-Infrastruktur wird kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) auch das nötige Know-how vermittelt.
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Außenaufnahme Campus Schwarzwald
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tels der industriellen Testumgebung im Bereich 5G bearbeitet.
Der Schwerpunkt der Testumgebung liegt auf der Fabrik-/Integrationsebene, sowie dem digitalen Produktabbild im Ma-schinenbau und der Fertigungsindustrie. Diese umfassen z. B. digitales Industrial Engineering, den digitalen Zwilling, die Virtuelle Inbetriebnahme und die Erfas-sung und bedarfsgerechte Analyse großer Datenmengen im industriellen Kontext.
Ihr Unternehmen möchte auch die 5G-Infrastruktur am Campus Schwarzwald für eigene Forschungs- und Wissens- transferprojekte in Verbindung mit der 5G-Mobilfunktechno- logie nutzen und zugleich noch gefördert werden?
Das Transferzentrum 5G4KMU ermög-licht KMU aus Baden-Württemberg einen einfachen Einstieg in 5G. Zusammen mit Forschungsinstituten können sie Wissen und Erfahrungen mit 5G sammeln und innovative Produkt- und Geschäftsideen auf Basis von 5G entwickeln.
Im Rahmen des vom Ministerium für Wirt - schaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-
Württemberg bis einschließlich 2022 ge-förderten Projekts 5G4KMU werden mit interessierten Unternehmen geförderte Projekte durchgeführt. Die Projekte sind zum Forschungs- und Wissenstransfer für KMU mit Bezug zu Baden-Württemberg konzipiert und werden in Kooperation mit einer Forschungseinrichtung durchgeführt. Sie stellen damit einen wesentlichen Be-standteil dar, um einen Transfer der im geförderten Vorhaben gewonnenen Ergeb-nisse in die Industrie zu ermöglichen.
BEWERBUNG FÜR DAS GEFÖRDERTE PROJEKT
Im ersten Schritt kann ein sogenannter Quick Check durchgeführt werden. Dabei wird die Projektidee eines Unternehmens analysiert und geprüft. Dies kann z. B. in Form einer technischen und wissen-schaftlichen Machbarkeitsuntersuchung erfolgen. Im nächsten Schritt kann für die Projektidee im Rahmen eines sogenann-ten Exploring Projects ein Konzept erstellt, prototypisch umgesetzt und in einer 5G Testumgebung erprobt werden.
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Innenaufnahme Campus Schwarzwald
DAS ERSCHLIESSEN NEUER MÖGLICHKEITEN
Drahtlose Kommunikation in Nahe-Echtzeit erschließt neue Freiheitsgrade in Produkti-on und Intralogistik, wie beispielsweise exakte Positionierung frei beweglicher und mit Arbeitskräften kollaborierender Roboter, intelligente, autonome Flurförderfahrzeuge, Tracking/Lokalisierung von Werkzeugen oder Halbzeugen. 5G ist dadurch in der Lage den weiteren Weg für Industrie 4.0, autonomes Fahren oder smarte Energiesysteme mit zu bereiten. KMU können ihre Innovationskraft mit den Möglichkeiten neuarti-ger 5G-Anwendungen koppeln. Dabei ermöglicht 5G bedarfsgerechte Vernetzung mit hoher Bandbreite, niedriger Latenz und hoher Verbindungszahl. Smarte Dienste für Produkte oder innovative Dienstleistungen und datengetriebene Anwendungen wer-den stärker befähigt als jemals zuvor. Weitere exemplarische Anwendungsgebiete sind Blockchain-Anwendungen, Drohnen-Transporte, Digitales Industrial Engineering und Virtual- bzw. Augmented-Reality-Szenarien in der Informationslogistik.
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Für eine zeitgemäße Verkehrs- und Infrastrukturpolitik der Europäischen Union: Die Wettbewerbsfähigkeit muss gesteigert und die Integration vorangetrieben werden. Die EU ist gefordert, die richtigen Antworten auf
die Fragen der Zeit zu liefern.
Auf vielen Strecken und an zahlreichen Schnittstellen zwischen den Verkehrs -
trägern bestehen schon heute Engpässe. Die Sanierung von Verkehrswegen und der Ausbau überlasteter Infrastruktur sollten zügig angegangen werden. Die EU muss noch stärker auf die Mitgliedstaa-ten einwirken, um ihrer Verantwortung für eine leistungsfähige nationale und grenzüberschreitende Infrastruktur aller Verkehrsträger gerecht zu werden. Das Transeuropäische Kernnetz ist vordring-lich auszubauen und instand zu halten. Jeder EU-Staat muss für seine nationalen Verkehrsprojekte – dazu gehört auch das Transeuropäische Kernnetz – ausreichend
Mittel bereitstellen. Mittel aus der Fazi-lität „Connecting Europe“ können nur eine Anschubfinanzierung leisten. Auch private Finanzierungsmodelle können ge-nutzt werden, sofern sie im Vergleich zur öffentlichen Finanzierung wirtschaftlich sind und die Projekte schneller in Umset-zung bringen.
UMWELTVERTRÄGLICHKEIT DES VERKEHRS DURCH TECHNISCHEN FORT-SCHRITT ERHÖHEN!
Die Festlegung von Grenzwerten muss sich am technischen Fortschritt orientieren
und dabei die wirtschaftliche Verkraft-barkeit von Flottenerneuerungen bei den Unternehmen beachten. Damit wird eine Entlastung der Umwelt erreicht, ohne die Existenz gerade von kleinen und mittel-ständischen Unternehmen zu gefährden. Zudem verspricht dies eine stärkere Ent-lastung der Umwelt als die Anlastung externer Kosten für Lärm- und Schad-stoffemissionen oder gar Fahrverbote im Straßengüterverkehr. Innovative Mobili-tätskonzepte, neue Antriebstechnologien und multimodale Transportlösungen für einen reibungslosen Güterverkehr sollten weiterentwickelt werden. Allerdings müs-sen sie sich auch am Markt bewähren. Ein
DER VERKEHR MUSS FLIESSEN
Entwicklung des spezifischen Energieverbrauchs im GüterverkehrMegajoule pro Tonnenkilometer
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Quelle: Umweltbundesamt, Daten und Rechenmodell TREMOD, Version 5.82 (04/2019)*schwere Nutzfahrzeuge (Lkw, Sattelzüge, Lastzüge)
GEMEINSAM EUROPA GESTALTEN
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–ANZEIGE –
Beitrag zur Emissionsverringerung wäre auch der EU-weite Einsatz von Lang-Lkw. Klimapolitische Alleingänge wie eine Einbeziehung des Luftverkehrs in den EU-Emissionshandel sind nicht das Mittel der Wahl. Stattdessen sollten internatio-nale Abkommen angestrebt werden, so im Luftverkehr auf der ICAO-Ebene gefassten Beschluss, das globale Klimaschutzinstru-ment CORSIA einzuführen. Darüber hinaus gilt es, fortschrittliche Technik, Innovation sowie die Umsetzung innovativer Ver-kehrskonzepte zu fördern, um durch die effiziente Nutzung von Verkehrsflächen und einen möglichst reibungslos fließen-den Verkehr Belastungen zu verringern. Technologien wie beispielsweise der Ab-biegeassistent für Lkw können einen Beitrag zur Verhinderung von Unfällen leisten.
EU-HARMONISIERUNG UND LIBERALISIERUNG WEITER VORANTREIBEN!
Für alle Verkehrsträger hat die EU in den vergangenen Jahrzehnten zu einer Libe-ralisierung der Regeln und einer Öffnung der Märkte beigetragen. Obwohl der Markt geöffnet ist, wird in der Praxis vielfach von Betreibern der Schienennetze und von Aufsichtsbehörden die Durchführung von Schienenverkehren durch Dritte erschwert. Trassenvergabe und technische Vorschrif-ten müssen transparent sein. Sie dürfen
nicht zur Marktabschottung missbraucht werden. Auch müssen die Schienennetze Kapazitätsspielräume für Wettbewerber bieten und dürfen nicht allein auf die Be-dürfnisse eines Nutzers ausgerichtet sein. Auch der „Single European Sky“ muss vollendet werden. Im Luftverkehr sollten generell bestehende wettbewerbsverzer-rende Maßnahmen zulasten deutscher und europäischer Unternehmen – z. B. auf-grund des Emissionshandels – geprüft und neue vermieden werden. Für internationa-le Verhandlungen ist ein starkes Mandat für die EU-Kommission nötig. Klare Re-geln und deren konsequente Durchsetzung sollten für gleiche Wettbewerbsbedingun-gen im EU-Straßengüterverkehr sorgen. Die geplante Harmonisierung der recht-lichen Rahmenbedingungen im Rahmen des Moblity Package sollten dazu einen Beitrag leisten. Hemmnisse, beispiels-weise im Brenner-Transit oder durch unterschiedliche Mautabrechnungssys-teme sollten beseitigt werden. Bei neuen Technologien wie dem autonomen Fahren und der Elektromobilität ist die EU gefragt, die Entwicklungen im Blick zu behalten und ihrer koordinierenden Rolle gerecht zu werden, wenn sich die Herausbildung divergierender nationaler Standards ab-zeichnet.
Susanne Reichenbach und Dr. Patrick Thiele, DIHK
GEMEINSAM EUROPA GESTALTEN
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Ein großer Tag für ein kleines Unter- nehmen: Ende Mai wurden die Mi ni-
atur-Wasserwerke der Firma Membratech mit einem der renommiertesten interna-tionalen Innovationspreise, dem German Innovation Award 2020, ausgezeichnet. Gegründet wurde Membratech in der Gold-stadt, seit einem knappen Jahr in Weissach ansässig, vom Pforzheimer Unternehmer Tim Dibjick. „Die leistungsstarken Wasser - aufbereitungsanlagen entfernen mit ih ren fortschrittlichen Hydrocarbon Mem bra- nen – eine Weltneuheit – selbst kleine mo-lekulare Fremdstoffe wie Viren, Hormone, Arzneimittelrückstände, Chemikalien und Mikroplastik sicher aus dem Wasser – und das weltweit und trotz widrigster Bedin-gungen“, erklärt Dibjick das Wirkprinzip.
EINSATZ IN VIELEN BEREICHEN
„Der sicherste Weg, um möglichst reines Wasser zu generieren, ist die Aufbereitung
nach dem Wasserhahn, da man so dem Problem einer nachträglichen Verunrei-nigung, mit in der Leitung befindlichen Fremdstoffen, aus dem Weg geht.“ Des-halb kommt die A-Serie dort zum Einsatz und wird vor allem sehr erfolgreich in Privathaushalten, Unternehmen, öffent-lichen Einrichtungen wie Schulen und Verwaltungen oder in der Gastronomie eingesetzt. Der 33-Jährige hat bereits zwei Start-ups gegründet und vor zwei Jahren den Gründerwettbewerb des Lan-des Baden-Württemberg gewonnen. Die Goldstadt hat Membratech allerdings im vergangenen Sommer verlassen, um im nahegelegenen Weissach zu expandieren, im „Silicon Valley Baden-Württembergs“, wie es Dibjick nennt. Im Umfeld des Por-sche Entwicklungszentrums haben sich zahlreiche Start-ups angesiedelt. Die größ-te Schwierigkeit für Neugründer sei, die richtigen Kontakte zu knüpfen. „Als ich 2013 angefangen habe, wusste ich nicht, wo ich mit meinen Fragen hätte hingehen
sollen.“ Inzwischen habe sich die Grün-derförderung deutlich verbessert – auch durch die gezielte Beratung bei der IHK Nordschwarzwald. Schon während seines Studiums des Bio-Ingenieurwesens faszi-nierte Dibjick die Wasseraufbereitung. „Die Membratech A-Serie ist die erste Minia-tur-Anlage, die aus Salzwasser Süßwasser macht. Sie kommt mittlerweile höchst erfolgreich in neun Ländern auf vier Kon-tinenten zum Einsatz und leistet auch in Krisenregionen sehr zuverlässig ihre Ar-beit.“
KEINE FEIER WEGEN CORONA
700 Unternehmen aus 30 Ländern betei-ligten sich am German Innovation Award 2020. „Eigentlich sollte die feierliche Preisverleihung Ende Mai in Berlin vor TV-Teams und Publikum über die Bühne gehen“, bedauert Dibjick. Doch das hat die Corona-Pandemie verhindert. Da die Anlagen der preisgekrönten Serie A auch markante Designobjekte sind, geht Mem-bratech auch beim German Design Award an den Start.
Lothar Neff, Pforzheimer Zeitung. Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung
Wasseraufbereitung schlägt WellenDer Pforzheimer Unternehmer Tim Dibjick gewinnt einen angesehenen Innovationspreis. Die Firma Membratech expandiert im Porsche-Umfeld in Weissach.
Die Wasseraufbereitungsanlage „Evolution Sky Edition“ der Firma Membratech stellt sich auch dem German Design Award.
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Neue Generation eckt erfolgreich an
Die 2007 in Freudenstadt gegründete openpot Media OHG bringt ihr erstes Serienformat mit Amazon Prime Video unter Vertrag. Die Firma entwickelte seit Gründung verschiedene Medienprojekte, darunter eine werbefinanzierte
Musikplattform und einen Open-Source-Kinofilm. Seite 2016 produziert openpot mit internationalen Partnern ein ungewöhnliches Serienformat, das im Dreiländereck Deutschland, Frankreich und Schweiz gedreht wird.
„Wir haben unser erstes Projekt, eine Internetplattform mit wer-
befinanzierter Musik, noch vor Spotify an den Markt gebracht. Damals gab es nur eine Handvoll vergleichbarer Projekte weltweit. Durchgesetzt hat sich Spotify wegen der besseren Rechtslage in deren Gründungsland“, sagt Benjamin Czycholl, einer der Gründer von openpot. Auch der kommerzielle Erfolg eines prämierten Open-Source-Kinofilms blieb aus. „Wir hatten uns damals von einem Projekt zum nächsten gekämpft. Dabei hatten wir jedes Mal eine Menge gelernt und neue Kontak-te geknüpft. Ein Start-up zu sein bedeutet eben auch, jede Menge einstecken zu kön-nen“, so Czycholl. 2011 trennten sich die bis dahin geschäftsführenden Gründer ein-vernehmlich. „Wir hatten unterschiedliche Auffassungen darüber, welche Ausrichtung
die Firma nach dem Musikprojekt einneh-men sollte. Für mich war der Filmbereich besonders interessant“, kommentiert Czycholl. Fünf Jahre später ging er den Aufbau seines Serienprojekts an: Mit Part-nern u. a. aus Israel und Frankreich wurde die Zinfandel SitCom entwickelt; vor al-lem die Frage des Produktionsstandortes musste beantwortet werden. „Unsere Part-ner tendierten zu Berlin oder Dresden. Wir haben uns schließlich für Süddeutschland stark gemacht, denn der Standort gibt alles her, was man für Filmproduktionen braucht“, so David Martin, Projektmana-ger der Serie bei openpot. Im folgenden Jahr wurde an einem Standort zwischen Karlsruhe und Stuttgart für die Produk-tion ein 140 Quadratmeter großes Studio aufgebaut. „Ursprünglich war ein Verhält-nis von Studio zu Außendrehs von etwa
80:20 geplant. Da aber das Oberrhein-tal viele spektakuläre Drehorte anbietet, wurden daraus schnell 60:40“, erläutert Czycholl, der im Projekt als Creative Di-rector fungiert. Nachdem die Besetzung feststand, fiel der Startschuss für die Pro-duktion. „Wir gehen vieles anders an und entsprechend haben wir unsere Finanzie-rung völlig anders strukturiert als es in der deutschen Filmbranche üblich ist“, erklärt Czycholl. Anstatt vorab mit einem Konzept bei Verwertern „aufzuschlagen“, die dann typischerweise im Verbund mit Filmförderern die Produktion finanzieren, wurde Zinfandel vollständig mit privaten Mitteln finanziert und direkt eine Pilo-tepisode produziert. „Uns stand dabei ein sechsstelliges Budget zur Verfügung, was für einen Piloten auf diesem Niveau knapp bemessen war“, kommentiert Mar-tin. Nach dessen Fertigstellung ergaben sich erste Herausforderungen: „Wir haben mit der gesamten Verwerterlandschaft in
„Anfang 2020 konnten wir schließlich den Deal mit Amazon abschließen, vielleicht auch des- halb, weil die Marktnachfrage gestiegen ist und wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren.“ Benjamin Czycholl, Gründer, Produzent und Master of Science in angewandten Medienwissenschaften
Filmstudio bei Rastatt
open
pot
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Deutschland gesprochen, von den Öffent-lich-Rechtlichen bis hin zu den Privaten – ohne eine akzeptable Honorierung bzw. Finanzierung in Aussicht gestellt zu be-kommen. Openpot übernahm daraufhin die gesamte Produktion. „Wir waren von dem Projekt überzeugt und wollten auf jeden Fall weitermachen“, erklärt Czycholl. Bald fand openpot einen Koproduzenten aus der Region. 2019 wurde dann, wieder mit sechsstelligem Budget, eine erste Staffel hergestellt.
„Mit unserer beträchtlichen Vorleistung haben wir dann auf unsere Kontakte zu-rückgegriffen. Jetzt freuen wir uns sehr darüber, dass wir einen Vertrag mit Ama-zon Prime Video abschließen konnten und unser Lieblingsprojekt, welches wir seit 2016 verfolgen, über Amazon veröffent-
lichen konnten. Damit haben wir einen sehr starken Partner gefunden, einen der größten Video-on-Demand-Anbieter auf der Welt“, ergänzt Martin.
Aktuell sucht openpot nach weiteren Part-nern, um den bisherigen Erfolg nachhaltig
zu sichern. „Der Südwesten wird in Me-diensachen unterschätzt. Ich persönlich sage eine neue Generation von Medien-schaffenden voraus, die neue Standards setzt“, schließt Martin.
Michael Hasch
„Die Branche macht es neuen Playern nicht leicht. Wir sind eine neue Generation von Filmemachern und Unternehmern. Wir gehen bei vielen Dingen andere Wege, etwa bei Inhalten, Finanzierungen und Unabhängigkeitsbedürfnis. Wir behandeln generations-spezifische Themen auf eine innovativere Art und arbeiten zielgruppenorientiert. Gerade Letzteres ist etwas, das offenbar eine kaputt subventionierte Branche nicht mehr nötig hat. Im Ergebnis ecken wir an und können nur froh darüber sein, dass es wenigstens internationale Player gibt, die bei dem kleinkarierten Gerangel um Fördermittel nicht mitmachen.“Benjamin Czycholl
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Wie kommt Biogas eigentlich ins Erdgasnetz?
INNOVATION
SERIE TEIL 4
Als die Stadtwerke Mühlacker vor über zehn Jahren ihre Biomethananlage in den Waldäckern in Mühlacker bau-
ten, waren sie noch Pioniere in dieser neuen Technologie. Zwar herrschte auch zu dieser Zeit – forciert durch hohe finanzielle Anreize des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) – ein regelrech-ter Boom in der Biogasbranche, dieser reduzierte sich aber auf reine Kraft-Wärme-Kopplung über konventionelle Anlagen. Die neben der Stromerzeugung sinnvolle und für die Energiewende notwendige Nutzung der Wärme aus diesen Anlagen kam bei der Biogasnutzung damals oft zu kurz.
STROM UND WÄRME NUTZEN
Nicht so in Mühlacker: Die Planer legten Wert auf eine mög-lichst optimale Nutzung von Strom und Wärme. So wurde die ursprüngliche Planung, eine konventionelle Biogasanlage mit Blockheizkraftwerk (BHKW) zu bauen, schnell verworfen, denn es fehlte die Möglichkeit der Wärmeabnahme. Schließlich wurde die Anlage in doppelter Größe errichtet und um eine Anlage zur
Aufbereitung des Biogases in Biomethan ergänzt.
Eingespeist wird das „netzfähige“ Biomethan seitdem ins stadt-werkeeigene Erdgas-Netz. Ein Finanzmodell sorgt dafür, dass die Stadtwerke Mühlacker in der Summe, und in diesem Fall sogar auch physisch, bilanziell etwa 30 Prozent ihres Heizgasbedarfs mit Biomethan abdecken.
INNOVATIVE TECHNIK MACHT BIOGAS NETZFÄHIG
Ziel der aufwendigen Anlagentechnik ist es, Biogas so aufzube-reiten, dass es dem „normalen“ Erdgas als Biomethan beigemischt werden kann. Erreicht wird dies durch eine technische Erweite-rung einer Biogasanlage. Die Biogasanlage selbst besteht aus zwei Fermentern, drei Nachgärern und drei Gärrestlagern. Entschwefelt wird über Zugabe von Eisen sowie über eine Luftzerlegungsanla-ge, die reinen Sauerstoff in die Fermenter einbläst, um möglichst keinen Luftstickstoff einzutragen. Dieser stört die spätere Bio-methanerzeugung.
BIOMETHAN AUS DER REGION
Gewonnen wird das Biogas ausschließlich aus Anbaubiomasse, vor allem Maissilage, aber auch mit anderen Substraten wird experi-
In der Biomethananlage in Mühlacker wird seit über einem Jahrzehnt Biogas so aufbereitet, dass es dem konventionellen Erdgasnetz als Biomethan beigemischt werden kann. „Netzfähiges“ Biogas kann ein Schlüssel-element der Energieversorgung der Zukunft werden.
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mentiert. Um die 80 Landwirte aus der Region liefern das Substrat und nehmen auch den Großteil der Gärreste zurück. Daraus werden in der Biomethananlage aus ca. 1.000 Kubikmeter Rohgas bis zu 520 Norm-Kubikmeter Biomethan pro Stunde gewonnen.
VERFAHREN DER DRUCK WECHSEL-ADSORPTION WEITER OPTIMIERT
Zur Aufbereitung des Biogases wird das Verfahren der Druck-wechseladsorption eingesetzt. Dabei wird Biogas mit erhöhtem Druck in kleine Behälter mit Aktivkohle gepresst, wobei ins-besondere CO2 adsorbiert wird, während Methan im Gas bleibt. Zuvor müssen Schwefelwasserstoff, Wasser und Stickstoff aus dem Biogas entfernt werden. Das so gewonnene Biomethan weist einen Methangehalt von 92 bis 96 Prozent auf und wird anschlie-ßend konditioniert, um identische Brennstoffeigenschaften wie konventionelles Erdgas in Bezug auf Energiegehalt und Dichte zu erhalten. Biomethan dieser Qualität kann in das bestehende Erdgasnetz eingespeist werden.
Diese Verfahren wurden durch die Techniker in Mühlacker weiter optimiert und ergänzt. Waren es anfangs – als Energiemenge gemessen – 42 Millionen Kilowattstunden, sind es inzwischen 46 Millionen Kilowattstunden geworden, die in Mühlacker pro Jahr erzeugt werden.
INVESTITION IN ZUKUNFTSTECHNOLOGIE
So wird in die Anlage stets investiert, um sie auf dem Stand der Technik zu halten. Auch um wirtschaftlich – im aktuell schwie-rigen Biomethanmarkt – weiter bestehen zu können, werden neuerdings z. B. etwa 3.000 Kubikmeter der Gärreste mit der Abwärme eines inzwischen zusätzlich installierten BHKW ge-trocknet, pelletiert und als Dünger verkauft. So wird die Chance auf einen langfristig wirtschaftlichen Betrieb erhalten, und die Stadtwerke verschafften sich mehr Unabhängigkeit von Importen fossiler Energieträger und Preisschwankungen auf dem Welt-markt. Aber auch in dem immer wichtiger werdenden Feld der Power-to-Gas-Diskussion wird die Möglichkeit aus Biogas netz-fähiges Biomethan zu erzeugen seine Bedeutung nicht verlieren.
Oliver Laukel
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Einer von fünf Nachgärern zur Erzeugung von Rohbiogas während einer Revision.
In der Druckwechseladsorptionsanlage wird Biogas zu Biomethan.
Blick auf die Biomethananlage in den Waldäckern in Mühlacker.
WEITERE INFOS FINDEN SIE UNTER: biomethan- muehlacker.de
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Neue Karte zeigt Radwege in der Region
Familien, Anspruchsvolle und Genießer entdecken im Naturpark Schwarz-
wald Mitte/Nord vom Fahrradsattel aus vielfältige Landschaften, schmucke Fach-werkstädtchen, alte Klöster, Burgruinen und eine ausgezeichnete regionale Küche. Von der anspruchsvollen Bergfahrt bis zur Genießertour mit Ausblick ist alles möglich. Ein Höhepunkt im mittleren und nördlichen Schwarzwald ist der rund 260 Kilometer lange Naturpark-Radweg. Die-ser ist nicht nur nach den Richtlinien des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) in beide Richtungen beschildert, sondern auch in das nationale und in-ternationale Radwegenetz eingebettet. Je nach Ausdauer, Lust und Laune kann der Naturpark-Radweg ganz oder auch teil-weise in individuellen Etappen befahren
werden. Und das sowohl im als auch gegen den Uhrzeigersinn.
Viele weitere Radwege in der Region laden dazu ein, die Schwarzwälder Kulturland-schaft auf zwei Reifen zu erkunden: Auf der Übersichtskarte werden die Schwarz-wälder Höhenradwege Mitte und West, die Tour de Murg, der Schwarzwald-Panora-ma-Radweg, der Nagoldtal-Radweg, der Rheintal-Radweg, der Kinzigtalradweg, der
Enztal-Radweg und der Badische Weinrad-weg mit Streckenlänge und Höhenmetern vorgestellt - Tipps für Sehenswertes ent-lang der Strecke inklusive. So bieten etwa die Schwarzwald-Guides geführte Wande-rungen an. Und bei den Naturpark-Wirten genießen die (Rad fahrenden) Gäste regi-onale Speisen.
Jochen Denker, Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord
Als Wanderparadies ist der Schwarzwald weltweit bekannt und beliebt, doch auch Radfahrer finden im höchsten Mittelgebirge Deutschlands ausgezeichnete Bedingungen vor. Ein bestens ausgeschildertes Radwegenetz
ermöglicht abwechslungsreiche Touren in einem der größten Naturparke Deutschlands. Eine neu aufgelegte Karte zeigt jetzt auf einen Blick die beliebtesten Radstrecken der Region – vom Naturpark-Radweg über
die Tour de Murg bis hin zum neu aufgenommenen Badischen Weinradweg.
Die Karte „Naturpark-Radweg – Rundum schöne Aussichten“ ist in vielen Touristinformationen im Naturpark, im Naturpark-Info-Shop in Bühlertal sowie im Naturpark-Online-Shop erhältlich: naturparkschwarzwald.de
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NATURPARK
Das Radwegenetz im Naturpark ist bestens ausgeschildert und ermöglicht abwechslungsreiche Touren. N
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REGION NORDSCHWARZWALD
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DIGITALISIERUNG IM NORDSCHWARZWALD LÄUFT AUF HOCHTOUREN
Projektleiter Lukas Waidelich über die Angebote des Digital Hub Nordschwarzwald zur Digitalen Transformation.
Der Corona bedingte Re-Start der Wirt-schaft erfordert insbesondere beim
Thema Digitalisierung innovatives Den-ken und kompetente Partner. Unternehmen, Start-ups und Selbständige sehen sich mit schwierigen Herausforderungen kon-frontiert. „Die Corona-Krise hat deutlich gezeigt, dass die digitale Transformation jedes Unternehmen betrifft und welchen Mehrwert digitale Lösungen bieten. Umso wichtiger ist es, bedarfsorientierte Digitali-sierungsthemen übersichtlich und konkret darzustellen und Interessierten einen direkten Informationszugang zu ermög-lichen“, so Lukas Waidelich, Projektleiter des Digital Hub Nordschwarzwald.
Zum breitgefächerten digitalen Angebot des Hubs zählen u. a. die persönlichen und kostenfreien Initialberatungen, die in Form von Online-Digitalisierungs-sprechstunden angeboten werden. Dabei zeigen Experten Potenziale der digitalen Transformation auf, erfassen Bedarfe im Digitalisierungskontext und unterstützen
bei der Umsetzung. Als Erfolgsbeispiel nennt Waidelich hier die Unterstützung der Gastronomen bei der Wiedereröffnung durch den Einsatz der digitalen Kontakt-nachverfolgung.
Der Digital Hub Nordschwarzwald ging im Oktober 2018 als einer von zehn regiona-len Digital Hubs an den Start. Mit dem Ziel, Baden-Württemberg auch im digitalen Zeitalter als führenden Wirtschaftsstandort zu erhalten, unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungs-bau dieses Förderprojekt. Der Digital Hub Nordschwarzwald wird getragen von elf
Konsortialpartnern, darunter die IHK Nord-schwarzwald als wichtiger Partner – unter der Projektträgerschaft der Wirtschaftsför-derung Nordschwarzwald. Mit seinen drei Standorten Pforzheim, Nagold und Horb bietet der Digital Hub passgenaue Infor-mations- und Unterstützungsangebote für kleine und mittelständische Unternehmen, für Selbständige und Start-ups und agiert als Plattform für Erfahrungsaustausch, Wissenstransfer, Beratung und Kollabo-ration.
Jutta Effenberger, WFG
Als Gesamtkoordinator aller Hub-Akti - vitäten steht Lukas Waidelich für wei-tere Informationen gerne per E-Mail an [email protected] oder telefonisch unter 0159 01871963 zur Verfügung.
Aktuelle Informationen zum konkreten Leistungs- und Serviceangebot: digitalhub-nordschwarzwald.de
Lukas Waidelich, Projektleiter Digital Hub Nordschwarzwald
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Entlastung in SichtDie Stadt Pforzheim hat als Oberzentrum eine große verkehrliche Bedeutung. Aufgrund der Topographie treffen praktisch alle hoch belasteten Straßen wie die B 10, B 294 und B 463 im Zentrum von Pforzheim aufeinander.
Zur Entlastung des Innenstadtbereichs vom Durchgangsverkehr sieht der Bundesverkehrswegeplan 2030 den Neubau der Westtangente als Bundesstraße 463 westlich von Pforzheim vor.
Der erste Abschnitt der Westtangente erstreckt sich mit einer Länge von circa 2,75 Kilometer von der BAB 8 - An-
schlussstelle Pforzheim-West im Norden bis ins Enztal an die Bundesstraße 294 und befindet sich derzeit im Bau. Der zweite Abschnitt umfasst mit dem Sonnenbergtunnel die Weiterführung der Westtangente bis zur bestehenden Bundesstraße 463 und damit die überregionale Anbindung des Nagoldtals an die A 8. Dieser Bauabschnitt ist Gegenstand eines zukünftig gesonderten Planrechtsverfahrens, sodass der Realisierungszeitraum dieses Abschnittes aktuell nicht absehbar ist.
Im Mai 2019 haben die Bauarbeiten mit dem Aushub des Vor-einschnitts Nord (circa 30.000 Kubikmeter) zur Herstellung einer Baugrube für das spätere Nordportal des Arlinger Tunnels in
offener Bauweise begonnen. Seit August 2019 findet der berg-männische Vortrieb des begehbaren Rettungsstollens statt.
Der Rettungsstollen wird auf einer Länge von insgesamt 1.077,30 Meter vorgetrieben und ist durch vier Querschläge mit dem Haupttunnel verbunden. Bis Mitte Mai 2020 wurden bereits circa 501 Tunnelmeter zuerst im Mittleren Muschelkalk (Versturzmassen, Residualtone und Untere Dolomite) mittels Bag-gervortrieb, später im Unteren Muschelkalk (Oberer Wellenkalk) im Sprengvortrieb aufgefahren. Im September 2019 folgte der bergmännische Vortrieb der 1.223,40 Meter langen Hauptröhre mit zwei Pannenbuchten. Der Vortrieb der Hauptröhre erfolgt aufgrund der anstehenden Geologie über die gesamte Länge in drei Abschnitten beziehungsweise Querschnitten, bestehend aus
Kalottenvortrieb, Haupttunnel bei Tunnelmeter 465 (kurz hinter der Pannenbucht)
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Übersichtskarte – B 463, Westtangente
dem Kalotten-, Strossen- und Sohlvortrieb. Bis Mitte Mai 2020 wurden circa 470 Tunnelmeter einschließlich der ersten Pannen-bucht im Kalottenvortrieb aufgefahren.
Der Strossen- und Sohlvortrieb steht derzeit bei circa Tunnelme-ter 220. Generell erfolgt der Tunnelvortrieb in längendefinierten, regelmäßig wiederkehrenden Abschlägen und Arbeitsschritten. Nach dem mechanischen oder sprengtechnischen Ausbruch (Abschlagslängen zwischen 1,0 und 1,5 Meter) erfolgt der Ab-transport des Felsmaterials, das sogenannte Schuttern. Hiernach wird der Abschlag durch Einbringen einer bewehrten Spritzbeton-schale (20 bis 40 Zentimeter dick) mit System-Ankerung gesichert. Je nach Gebirgseigenschaften kommt ein Spießschirm oder Rohr-schirm als vorauseilende und verformungsreduzierende Sicherung zum Einsatz. Nach circa zweidrittel des Tunnelvortriebs wird die zweite Pannenbucht aufgefahren. An diese Pannenbucht ist über einen Querschlag die Betriebszentrale Mitte, bestehend aus dem Lüftungsstollen mit Abluftschacht und dem Elektrostollen, angeschlossen. Nach Fertigstellung der Vortriebsarbeiten folgt voraussichtlich ab Mai 2021 für circa ein Jahr die Herstellung
der Tunnelinnenschale aus wasserundurchlässigem Stahlbe-ton. Im Anschluss erfolgt der Bau der Tunnelportale sowie der Betriebszentralen und des Havariebeckens. Den Abschluss der Rohbauarbeiten des Arlinger Tunnels, voraussichtlich Ende 2022, bilden die Straßenbauarbeiten sowie die Wiederverfüllung der Baugruben Nord und Süd im Bereich der offenen Bauweise. Mit dem Einbau der Tunnelbetriebsausstattung, die rund ein Jahr Bauzeit in Anspruch nimmt, wird der Arlinger Tunnel voraus-sichtlich Ende 2023 fertiggestellt. Parallel zur Herstellung der technischen Ausrüstung des Tunnels wird die neue Bundesstraße 463 durch einen sogenannten einhüftigen Anschluss (eine Verbin-dungsrampe) an die B 294 angebunden, sodass die Fertigstellung des Bauabschnittes 1.03 und somit die Verkehrsfreigabe der B 463 bis ins Enztal nach derzeitigem Ausführungsstand für Ende 2023 geplant ist.
Jürgen Genthner, Leitender Baudirektor beim Regierungspräsidium Karlsruhe
WESTTANGENTE PFORZHEIM, 1. BAUABSCHNITTPlanungsstand: Im BauVorhabenträger: Bund, Stadt PforzheimLänge: circa 2,75 KilometerBaukosten: rund 122,5 Millionen Euro
UNTERABSCHNITTEBA 1.01: Umbau des Knotenpunktes A 8 / B 10
(Anschlussstelle Pforzheim-West) baulich abgeschlossen: 2009 – 2012, Kosten rund 10 Millionen Euro
BA 1.02: Neubau der B 463 von der Anschlussstelle Pf.-West bis zur L 562 baulich abgeschlossen: 2015 – 2019, Kosten rund 20 Millionen Euro
BA 1.03: Weiterführung der B 463 von der L 562 bis zur B 294 (Arlinger Tunnel) im Bau: 2019 bis voraussichtlich 2023, Kosten rund 92,5 Millionen Euro
REGION NORDSCHWARZWALD
- 24 -www.nordschwarzwald.ihk24.de IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/20
Wichtiger Standortfaktor: Ausbau der Verkehrsinfrastruktur
Martin Keppler, Hauptgeschäftsführer der IHK Nordschwarzwald, begrüßt
die bereits auf den Weg gebrachten Pro-jekte. Nichtsdestotrotz dürfe man aus Sicht der Wirtschaft bei den noch ausstehenden Planungen nicht nachlassen, so Keppler.
Der Ausbau der Autobahn A 8 im Bereich der Enztalquerung wird im Frühjahr 2021 beginnen und fünf Jahre dauern. Damit kann das letzte zweispurige Nadelöhr der Autobahn zwischen Karlsruhe und Stutt-gart, durch das sich täglich über 80.000 Fahrzeuge drängen, beseitigt werden. Die IHK fordert auch den zweiten Bauabschnitt der Westtangente mit einem Tunnel durch
den Sonnenberg bis ins Nagoldtal. Die Planungen dazu haben aber noch nicht begonnen.
Nach dem Baubeginn der Hochbrücke Horb muss das Interesse in diesem Be-reich nun dem weiteren Ausbau der B 28 Richtung Freudenstadt gelten, damit der gesamte Landkreis besser an die Autobahn A 81 angeschlossen wird. Die Wirtschaft fordert dazu eine rasche Lösung zur Fra-ge, wie die Trasse nach der Hochbrücke Richtung Freudenstadt aussehen soll, da-mit dort kein jahrelanges Verkehrschaos entsteht. Besonders für den Bereich Horb-Hohenberg und Umfahrung Rauher Stich bis zum Industriegebiet Heiligenfeld sollte die Vorplanung rasch abgeschlos-sen werden, damit im Anschluss daran das Planfeststellungsverfahren begonnen
werden kann.
Die Zusage der Mittel für den Freudenstädter
Tun nel Rich tung Bai- ersbronn wird von der IHK sehr be - grüßt. Der Markt- platz von Freu - denstadt gewinnt
durch die da- mit ver bun de - ne Verkehrs-
entlastung an Attraktivität für den Einzelhandel und den Tourismus. Ebenso erhält der Schwerverkehr eine komfortable Möglichkeit der Umfahrung des Freuden-städter Zentrums. Die IHK fordert daher den raschen Abschluss der Vorplanung, damit im Anschluss daran das Planfest-stellungsverfahren beginnen kann.
Die Innenstadt von Calw soll durch den Bau eines 600 Meter langen Tunnels im Zuge der B 296 vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Falls das Planfeststel- lungsverfahren bis 2021/2022 abge-schlossen werden kann, könnte mit den Baumaßnahmen im Anschluss begonnen werden – sofern eine Mittelzuweisung durch den Bund erfolgen wird.
Auf der Gäubahn wurde das zweite Gleis nach dem zweiten Weltkrieg von der Siegermacht Frankreich aus Reparations-gründen abgebaut. Die Gäubahn ist seither im Abschnitt Horb – Hattingen (bei Tuttlingen) nur eingleisig, zwischen Stuttgart und Horb sowie zwischen Hat-tingen und Singen jedoch zweigleisig. Der zweigleisige Ausbau im Abschnitt Horb – Neckarhausen ist als Überhol- und Aus-weichspur dringend erforderlich. Ohne diese Maßnahme kann die Kapazität für den Nah- und Fernverkehr auf der Gäu-bahn nicht erhöht werden.
Neben der Westtangente Pforzheim fordert die IHK Nordschwarzwald den raschen Ausbau weiterer wichtiger Verkehrsprojekte in der Region.
REGION NORDSCHWARZWALD
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Die Wiederinbetriebnahme der Strecke der ehemaligen Württembergischen Schwarz-waldbahn durch die Hermann- Hesse-Bahn ist aktuell das zentrale ÖPNV-Infrastruk-turprojekt im Landkreis Calw. Mit der
Anbindung der Stadt Calw über Weil der Stadt bis Renningen wird sowohl der Kern der Region Stuttgart (Fahrtzeit ab Calw rund 60 Minuten) als auch der Raum Böblingen/Sindelfingen (Fahrtzeit ab Calw
rund 42 Minuten) mit nur einem Umstieg bequem erreichbar sein.
Manfred Gaiser
AUTOBAHN A 8 ENZTAL-QUERUNG:Planungsstand: abgeschlossen, Baubeginn Frühjahr 2021Kosten: 150 Mio. EuroLänge: 4,8 kmDauer: 5 - 6 Jahre
B 28 NEU, UMFAHRUNG HOHENBERGEinstufung: weiterer Bedarf mit PlanungsrechtPlanungsstand: VorplanungLänge: 3,6 kmKosten: 23 Mio. Euro
B 28 NEU, UMFAHRUNG RAUHER STICH HORBEinstufung: vordringlicher Bedarf, fest disponiertPlanungsstand: VorplanungLänge: ca. 4,5 kmKosten: 25 Mio. Euro
B 28 NEU, GRÜNMETT-STETTEN, BESEITIGUNG DES BAHNÜBERGANGS SEEWALDEinstufung: vordringlicher Bedarf, fest disponiertPlanungsstand: Vorentwurf in BearbeitungLänge: 2,5 kmKosten: 11,6 Mio. Euro
TUNNEL FREUDENSTADT, B 462, TUNNEL RICHTUNG BAIERSBRONNEinstufung: vordringlicher BedarfPlanungsstand Tunnel Richtung Baiersbronn: FeststellungsentwurfLänge: 1,5 kmKosten: 113 Mio. Euro
TUNNEL CALWEinstufung: vordringlicher BedarfPlanungsstand: Vorplanung abge-schlossen
Kosten: 30,5 Mio. EuroLänge: 0,84 km
B 463, PILOTPROJEKT DREISTREIFIGER AUSBAUPlanungsstand: EntwurfsplanungKosten: 45 Mio. EuroLänge: 3 Abschnitte, jeweils ca. 2 km
GÄUBAHN, DOPPEL- SPURINSEL IM ABSCHNITT HORB-NECKARHAUSENEinstufung: vordringlicher BedarfPlanungsstand: planfestgestelltKosten: 30 Mio. EuroLänge: 6 km
HERMANN-HESSE-BAHN CALW – WEIL DER STADTFinanzierung: GVFG-Bundespro-gramm, Verband Region Stuttgart, Landkreis CalwKosten: 49 Mio. EuroLänge: 22 km
REGION NORDSCHWARZWALD
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Regionales Talent in der Parkinson-Forschung
Vom Studiengang Medizintechnik zum Forschungsprojekt an die US-Universität Harvard: Die Pforzheimer Absolventin Zainab Faik modelliert neurodegenerative Krankheiten mithilfe von Zebrafischen.
Bei der Absolventenverabschiedung im April 2019 nahm Zainab Faik noch ihr
Bachelorzeugnis im Pforzheimer Congress Centrum entgegen - der feierliche Ab-schluss ihres Medizintechnik-Studiums an der Hochschule Pforzheim. Schon ein Jahr später gehört die 25-Jährige zu ei-nem Forschungsteam der US-Universität
Harvard. Seit März 2020 analysiert die Medizintechnikerin hier Zebrafische mit dem Ziel, neurodegenerative Krankhei-ten wie Parkinson zu bekämpfen. „80 Prozent der mit menschlichen Erkran-kungen verbundenen Risikogene sind in Zebrafischen vorhanden, weshalb sie als optimaler Modellorganismus im Rahmen
der Krankheitsforschung gelten“, so Zai-nab Faik. „Wir richten den Blick auf das Gehirn des Zebrafisches. Dieses weist die-selben Hauptunterteilungen auf wie bei Säugetieren. Dank transparenter Larven ist die direkte Visualisierung des Zen-tralen Nervensystems möglich“, so die Medizintechnikerin. Durch diese Form der Krankheits-Modellierung erlangt das For-schungsteam ein besseres Verständnis der pathologischen Parkinson-Mechanismen:
„Dadurch können Lösungen zur Heilung entwickelt werden“, so die Absolventin.
Bei aller der Wissenschaft dienenden Ähnlichkeit zwischen Mensch und Ze-brafisch - Zainab Faik konzentriert sich aktuell auf einen der biologischen Unter-schiede, die der Krankheitsforschung im Weg stehen: „Das menschliche Protein α-synuclein liegt im Erbgut des Zebrafi-sches nicht vor. Bei der Entwicklung der Krankheit spielt dieses aber eine zentrale Rolle“, so die 25-Jährige. Die Übertra-gung dieses entscheidenden Proteins in das Erbgut des Versuchstieres führe bei diesem zu schweren Deformitäten und zum Tod. Ziel ist es, dies zu verhindern. Mithilfe der Cre/lox-Technologie kann gezielt kontrolliert werden, wo und wann das menschliche Gen übertragen wird:
„Meine Aufgabe ist es, die Expression des Proteins auf die Neuronen zu beschrän-ken, die bei Parkinson besonders betroffen sind, sodass die tödlichen Folgen verrin-gert werden können“, so Zainab Faik. Die
„Ich bin sehr froh und stolz darauf, mein Medizintechnik-Studium in Pforzheim abgeschlossen zu haben. Es war die perfekte Grundlage für meinen jetzigen Forschungsaufenthalt.“Zainab Faik, B. Eng.
Zainab Faik, B. Eng. auf dem Campus der Harvard University in Massachusetts, U.S.A. Von 2016 bis 2019 studierte sie Medizintechnik an der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim.
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REGION NORDSCHWARZWALD
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Cre/lox-Technologie ermöglicht das ge-zielte Entfernen von DNA-Sequenzen in lebenden Organismen.
Im Vorstellungsgespräch hätten beson- ders Fragen zu ihren Pforzheimer Labor- praktika sowie die Bachelorarbeit am Uni-versitätsklinikum Tübingen den Ausschlag
gegeben: „Ich habe mein Interesse und meine Leidenschaft für die medizinische Forschung gezeigt.“ Ihr Forschungsaufent-halt erfolgt im Rahmen einer Praxisphase ihres aktuellen Masterstudiums Molekulare Biotechnologie an der Universität Hei-delberg. „Nach meinem Masterabschluss würde ich gerne promovieren. Die Neuro-
wissenschaft zieht mich deshalb an, weil in diesem Bereich viele Fragen offenstehen und es keine Therapien für neurodegene-rative Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer gibt“, schließt die Medizintech-nikerin.
PM, Hochschule Pforzheim
Der Bachelorstudiengang „Medizintechnik“ wurde in enger Abstimmung mit Medizintechnik-Unternehmen der Region konzipiert. „Dass wir neben den inge-nieurwissenschaftlichen Inhalten den molekularen Aspekt der Medizintechnik in den Fokus rücken, unterscheidet unseren Studiengang von vielen anderen medizintech-nischen Studiengängen“, so Tobias Preckel, Medizintechnik-Professor an der Fakultät für Technik. Prof. Preckel, der Zainab Faik in ihrer Bachelorarbeit betreute, ist Leiter des Analytiklabors der Hochschule Pforzheim.
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- 28 -www.nordschwarzwald.ihk24.de IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/20
Risiken managen – Vertrieb steigernIm internationalen Geschäft mit den richtigen Instrumenten durch die Krise.
„Ist mein internationaler Geschäftspartner noch so zuverlässig wie vor der Krise? Wie ist die Situation im Land meines Ge-
schäftspartners und welche Auswirkungen hat sie?“
Diese Fragen begegnen Hans Neuweiler, Vorstand der Sparkasse Pforzheim Calw (zuständig u. a. für das internationale Geschäft) und seinem Team fast täglich. „Die Verunsicherung ist groß“, so Neuweiler. Durch den weltweiten Ausbruch der Corona-Pandemie stehen Unternehmen vor einer Menge neuer Aufgaben. Einerseits gilt es, das eigene Unternehmen zu organisieren, andererseits die Im- und Export-Lieferketten zu managen. Jedem Unternehmer ist klar, dass das Auslandsgeschäft mit einem gewissen Risiko behaftet ist. Doch was ist, wenn in dieser angespannten Kri-senzeit etablierte Lieferanten- oder Kundenbonitäten nicht mehr richtig eingeschätzt werden können? Was passiert, wenn ein Do-minostein in der Lieferkette kippt? Die Unternehmen sind aktuell besonders gefordert, ihre Risiken richtig zu managen.
Hier sind einige Tipps, wie Unternehmer nicht nur mit den Risi-ken richtig umgehen, sondern gleichzeitig den Vertrieb steigern können.
Tipp 1: Unternehmen sollten ihre Fremd- währungsströme absichern. Das ist auch kurzfristig möglich. Vor dem Hintergrund der hohen
Schwankungsbreite der Leitwährungen wie Dollar oder Schweizer Franken an den Devisenmärkten, lässt sich so Kalkulationssicher-heit schaffen. Mit Devisentermingeschäften oder Devisenoptionen werden die gewünschten Effekte erzielt. Zusätzlich schafft ein Währungskonto Handlungsspielraum und bietet sozusagen eine
„Parkmöglichkeit“ für Fremdwährung, damit man nicht unmittel-bar umtauschen muss. ACHTUNG: Der Puffer kann zu einer höheren Kapi talbindung führen.
Tipp 2: Nutzen Sie etablierte Instrumente der internationalen Sparkassen und Banken zur Sicherung Ihrer Geschäfte. Garantien, Inkassi oder Akkreditive sind im internationalen Han-del bei Sparkassen und Banken bestens etabliert. Bereits in der Finanzkrise 2008/2009 erlebten diese Instrumente einen star-ken Zuspruch, um Geschäfte abzusichern. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie Importeur oder Exporteur sind. Diese Instrumente sind aktives Risikomanagement. „Eine gute Sparkasse oder Bank unterstützt zudem ihre Kunden, zum Beispiel beim Export-Ma-nagement, und erstellt die erforderlichen Dokumente“, erklärt Neuweiler. ACHTUNG: Nicht jedes Instrument ist bei jedem Geschäft geeignet. Lassen Sie sich hier unbedingt beraten.
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Tipp 3: Liefern Sie nicht nur Ihr Produkt, sondern auch die Finanzierung. Bei vielen internationalen Käufern sorgt die Krise für Liquidi-tätsengpässe. Hier kann ein langfristiges Zahlungsziel oder eine Finanzierung das entscheidende Argument für den Kauf bei Ihrem Unternehmen sein. So differenzieren Sie sich im Wettbewerb und machen den Umsatz für Ihr Unternehmen. ACHTUNG: Ein Zahlungsziel sorgt beim Expor-teur für zusätzliche Liquiditätsbelastung und Risiken. Mit der richtigen Struktur lässt sich das zusätzliche Risiko der späten Zahlung regresslos an die Sparkasse oder Bank abwälzen.
Tipp 4: Erschließen Sie neue internationale Vertriebspartner, Lieferanten und Märkte. Reiseverbote und ausgefallene Messen machen internationalen Vertrieb sehr schwierig. Mit neuen Vertriebspartnern und Lie-feranten lassen sich neue Märkte erschließen. Hier haben die Sparkassen durch ihre Zusammenarbeit mit der Europäischen Union eine besondere Expertise. Und S-International ist hier der richtige Kontakt. Neuweiler erläutert: „Ein Netzwerk von 3.000 Partnern in über 60 Ländern kümmert sich um unsere Kunden und ihre Anfragen“.
Tipp 5: Bleiben Sie über Ihre Märkte und Währungen immer aktuell informiert. Nutzen Sie aktuelle Informationen und Währungskurse über die App Ihrer Sparkasse oder Bank. „Mit der App ‚S-weltweit‘, die Sie kostenfrei downloaden können haben Sie Zugang zu den für Sie wichtigen Informationen zu Ländern und Währungen“, so Neuweiler. Aktivieren Sie die Push-Nachrichten, damit Sie mit aktuellen Informationen versorgt werden.
Eine „Das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht“-Mentalität macht Risiken unkalkulierbar und sorgt dafür, dass es Unterneh-men ordentlich durchschütteln kann“, sagt der Experte. „Neben Dauerthemen wie Handelskonflikte oder dem Brexit ist jetzt die Covid-19-Pandemie eine zusätzliche Herausforderung, die es für Unternehmen zu meistern gilt. Mit den richtigen Lösungen können Sie neue Märkte erschließen. Gleichzeitig lässt sich das zusätzliche Risiko bei Lieferanten, Abnehmern sowie Lieferketten managen.“
Sparkasse Pforzheim/Calw
–ANZEIGE –
REGION NORDSCHWARZWALD
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DER IHK NORDSCHWARZWALDBEKANNTMACHUNGEN
BLUE BOARD
EHRUNGENDie Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald hat auf Antrag der Firmen an folgende Arbeitsjubilare
Ehrenurkunden verliehen, in denen ihre treue und bewährte Pflichterfüllung anerkannt worden ist:
50 DienstjahreGeissel GmbH, Lienzingen
Herrn Peter Seidel, Mühlacker
40 DienstjahreARBURG GmbH + Co KG, Loßburg
Herrn Joachim Bronner, Dornhan
Herrn Thomas Zuckschwerdt, Schiltach
Bystronic Lenhardt GmbH, Hamberg
Herrn Wolfgang Sickinger, Hamberg
Georg Mast Schotterwerk GmbH, Wildberg-Sulz am Eck
Herrn Werner Schultheiß, Wildberg-Sulz am Eck
Häfele GmbH & Co KG, Nagold
Frau Christa Katz, Hochdorf
Herrn Uwe Killinger, Nagold
Frau Brigitte Widmann, Gündringen
Herrn Artur Zweig, Eutingen
HOMAG GmbH, Schopfloch
Herrn Karl-Michael Dettling, Horb am Neckar
Frau Beate Röhner, Freudenstadt
Kling GmbH, Birkenfeld
Frau Gudrun Gölz, Unterreichenbach
Raiffeisenbank im Kreis Calw eG, Neubulach
Herrn Rainer Klumpp, Neubulach
Stöber Antriebstechnik Gmbh + Co. KG, Pforzheim
Frau Claudia Ackermann, Eisingen
Herrn Mathias Augenstein, Pforzheim
Herrn Roland Ohnmacht, Kämpfelbach
Witzenmann GmbH, Pforzheim
Herrn Jürgen Bach, Pforzheim
Witzenmann-Speck GmbH, Kieselbronn
Frau Regina Bretschneider, Ölbronn-Dürrn
Herrn Ingo Buch, Gevelsberg
Woodward L‘Orange GmbH, Glatten
Frau Ursula Lägeler, Glatten
25 DienstjahreARBURG GmbH + Co KG, Loßburg
Herrn Hans-Jürgen Bigus, Dornhan- Fürnsal
Frau Diana Kaupp, Waldachtal-Hörschweiler
Herrn Marco Sanna, Freudenstadt
Bystronic Lenhardt GmbH, Hamberg
Herrn Markus Jost, Hohenwart
Dentaurum GmbH & Co. KG, Ispringen
Herrn Frank Göckler, Pforzheim
Herrn Tobias Grosse, Ispringen
Erich Lacher Präzisionsteile GmbH & Co. KG, Pforzheim
Herrn Marc Rubi, Pforzheim
Ewald Kaufmann GmbH & Co. KG, Remchingen
Herrn Roland Kälber, Mühlacker
Fahrner Logistics Services GmbH, Dornstetten
Herrn Helmut Braun, Baiersbronn
G. RAU GmbH & Co. KG, Pforzheim
Frau Mirjam Rau, Keltern
Häfele GmbH & Co KG, Nagold
Herrn Johannes Vogt, Büren
Hermann Wein GmbH & Co. KG, Freudenstadt-Musbach
Frau Viktoria Rissling, Dornstetten
HOMAG GmbH, Schopfloch
Herrn Jörg Engels, Waldachtal
Herrn Günter Koch, Glatten
Irion GmbH, Bad Teinach- Zavelstein
Herrn Doru Belegante, Altensteig
Frau Renate Hahn, Bad Teinach- Zavelstein
Herrn Roland Mast, Bad Teinach- Zavelstein
J. Schmalz GmbH, Glatten
Herrn Heinz Dölker, Dornstetten- Hallwangen
KARL ENGHOFER GmbH & Co. KG, Birkenfeld
Herrn Eduard Kasimir, Neuenbürg
Klingel medical metal GmbH, Pforzheim
Herrn Alexander Busik, Pforzheim
Nicolay GmbH, Nagold
Frau Marie Fort, Nagold
Herrn Jürgen Hertkorn, Horb am Neckar
Frau Diana Leske, Wildberg
Herrn Harry Walz, Horb am Neckar
Pforzheimer Reisebüro GmbH, Pforzheim
Frau Corinna Klotz, Vaihingen an der Enz
Frau Beatrix Micol, Birkenfeld
Polytron-Print GmbH, Bad Wildbad
Herrn Alexander Mattern, Bad Wildbad
Raiffeisenbank im Kreis Calw eG, Neubulach
Herrn Markus Wiech, Ebhausen
Röchling Medical Waldachtal AG, Waldachtal-Salzstetten
Frau Bettina Rau, Waldachtal
SAAZOR-WÄLZTECHNIK ZORN GmbH u. Co. KG, Pforzheim
Frau Jutta Schönau, Ötisheim
Sämann Stein- und Kieswerke GmbH & Co. KG, Werk Illingen
Herrn Christian Vogel, Pforzheim
Schroff GmbH, Straubenhardt
Herrn Dietmar Mann, Remchingen
Frau Daniela Schneider, Strauben hardt
Herrn Thomas Wacker, Straubenhardt
SCHUPP GmbH & Co. KG, Dornstetten
Frau Christine Bloching, Freuden stadt
Speidel GmbH, Illingen
Herrn Andreas Becker, Knittlingen
Herrn Friedrich Becker, Ölbronn- Dürrn
Stöber Antriebstechnik Gmbh + Co. KG, Pforzheim
Herrn Rudolf Berchtold, Pforzheim
TE Connectivity KISSLING Products GmbH, Wildberg
Herrn Ömer Bayam, Calw
Frau Heidrun Mönch, Wildberg
Witzenmann GmbH, Pforzheim
Frau Nadine Ehret, Hohenwart
Herrn Waldemar Kaiser, Pforzheim
Herrn Alexander Lange, Wurmberg
Herrn Sven Praus, Pforzheim
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AKTUELLES
Prüfung „Freiverkäufliche Arzneimittel“ Der Prüfungsausschuss „Freiverkäufliche Arzneimittel“, der für die Kammer bezirke Karlsruhe und Nordschwarzwald zuständig ist, teilt mit, dass die nächste Prüfung über die Sachkenntnis für den Einzelhandel am Montag, 28. September 2020 im Saal Baden der Industrie- und Handels-kammer Karlsruhe, Lammstr. 11-17, 76133 Karlsruhe stattfinden wird.
Anmeldungen bitte direkt an die Industrie- und Handelskammer Karlsruhe, Postfach 34 40, 76020 Karlsruhe, Tel. 0721 174-188, Fax 0721 174-242.
Information Lossprechungsfeier DEHOGA Baden-Württemberg Sommer 2020 Wir möchten Sie, im Namen von Rolf Berlin, Kreisvorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) Baden-Württembergs darüber informieren, dass aufgrund der aktuellen Situation, die Lossprechungsfeier des DEHOGA im Sommer 2020 für die Absolventinnen und Absolventen der gastronomischen Ausbildungsberufe leider nicht stattfinden kann.
Richtigstellung Artikel „Kostenlose Schutzbrillen für den Landkreis Calw“, Ausgabe Juni 2020Liebe Leserinnen, liebe Leser,
leider ist uns in der letzten Ausgabe des IHK-Magazin Nordschwarzwald (Juni 2020) im Artikel „Kostenlose Schutzbrillen für den Landkreis Calw“ auf Seite 24 ein großer Fehler unterlaufen. Dr. Klaus Michael Rückert wurde dort fälschlicherweise als Landrat des Landkreises Calw, anstatt Landrat des Landkreises Freudenstadt, bezeichnet.
Wir bitten hiermit vielmals um Entschuldigung für diesen Fehler. In der Webversion des IHK-Magazins wurde dieser selbstverständlich umgehend korrigiert.
Zapp Precision Metals GmbH Ferd. Wagner Profile, Pforzheim
Herrn Gerhard Scheuermann, Pforzheim
10 DienstjahreAlbert Craiss GmbH & Co. KG, Warburg
Herrn Benjamin Rehberg, Warburg
alutec metal innovations GmbH & Co. KG, Sternenfels
Herrn Tansu Basma, Sternenfels
BERGLE & Co. GmbH, Mühlacker
Herrn Angelo Rocca, Illingen
Berthold Technologies GmbH & Co.KG, Bad Wildbad
Herrn Toni Iannuzzella, Höfen
colordruck Baiersbronn W. Mack GmbH & Co. KG, Baiersbronn
Frau Susanne Schlüter, Freudenstadt
Ewald Kaufmann GmbH & Co. KG, Remchingen
Herrn Konstantin Petuchov, Karlsruhe
Friedrich Münch GmbH + Co KG, Mühlacker
Frau Thi Thuy Nga Dao, Pforzheim
G. RAU GmbH & Co. KG, Pforzheim
Frau Nadine Ernst, Ettlingen
Frau Claudia Hofsäß, Neulingen
Heimerle + Meule GmbH, Pforzheim
Herrn Dennis Schuler, Pforzheim
Hermann Wein GmbH & Co. KG, Freudenstadt-Musbach
Frau Paulina Morales De Liebe, Loßburg
Ihle GmbH & Co. KG, Königsbach- Stein
Herrn Oleg Sistuk, Neulingen
Julius Pfisterer GmbH & Co. KG, Gräfenhausen
Frau Petra Simonet, Remchingen
Klingel medical metal GmbH, Pforzheim
Herrn Willi Bastian, Pforzheim
Frau Dilara Derinyar, Pforzheim
Frau Evi Schestag, Neulingen
Herrn Udo Sigrist, Wurmberg
Meeh Pulverbeschichtungs- und Staubfilteranlagen GmbH, Wimsheim
Herrn Bernd Glorius, Friolzheim
Nationalpark- Hotel Schliffkopf, Baiersbronn- Schliffkopf
Frau Doreen Kotsch, Freundenstadt
Raiffeisenbank im Kreis Calw eG, Neubulach
Frau Öznur Yaman, Neubulach
ROB Cemtrex GmbH, Neulingen
Herrn Vladimir Gusakov, Pforzheim
Herrn Viktor Walter, Pforzheim
Röchling Medical Waldachtal AG, Waldachtal-Salzstetten
Frau Jutta Haas, Loßburg
Schüssler Technik GmbH & Co. KG, Pforzheim
Herrn Hendric Reeb, Wiernsheim-Pinache
Stöber Antriebstechnik GmbH + Co. KG, Pforzheim
Herrn Wilhelm Kindsvater, Pforzheim
Stöhr GmbH Metalltechnologie, Königsbach-Stein
Frau Regina Stang, Remchingen
Witzenmann GmbH, Pforzheim
Herrn Kadir Atilgan, Pforzheim
Herrn Johann Boos, Pforzheim
Herrn Paraskevas Giazitzoglou, Pforzheim
Frau Daniela Goertz, Schömberg
Frau Selim Göre, Bretten
Frau Evgenij Gref, Pforzheim
Herrn Murat Gündeger, Bruchsal
Herrn Maksim Klein, Engelsbrand
Herrn Tobias Meisenbacher, Pforzheim
Herrn Christopher Osterroth, Karlsruhe
Frau Lydia Palm, Pforzheim
Herrn Sebastian Reuß, Waldbronn
Herrn Pascal Stoll, Ispringen
Herrn Leonhard Wittmann, Pforzheim
Witzenmann-Speck GmbH, Kieselbronn
Herrn Yalcin Hüseyin, Pforzheim
Firmenjubiläum
75 JahreJulius Pfisterer GmbH & Co. KG, Birkenfeld
70 JahreWERNER SCHNIERLE Maschinen + Werkzeuge, Grömbach
40 JahreLINDENMEIER, Neulingen
30 JahreBernhard Frey, Säge- und Hobelwerk, Waldachtal
BEKANNTMACHUNGEN
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1. Bitte geben Sie uns einige Stichworte zu Ihrem Unternehmen und zu Ihrer Person.
1996 habe ich mich als Trainerin für Compu-teranwendungen in Sternenfels selbstständig gemacht und diesem Institut später den Namen hiwentis gegeben. hiwentis hat sich inzwischen zu einer Full-Service-Agentur für die berufliche Weiterbildung und Per-sonalentwicklung entwickelt. Seit 2008 ist hiwentis nach DIN ISO 9001:2015 und nach AZAV zertifiziert. Das hiwentis-Kernteam besteht aus drei Personen und wird je nach Anforderung durch Trainerinnen und Trai-ner, Ausbilderinnen und Ausbilder, Coaches und Projektmitarbeiterinnen sowie -mitar-beiter ergänzt. Nach Abitur, Ausbildung zur Datenverarbeitungskauffrau, Berufser-fahrung in der IT-Branche und der Geburt meiner beiden Kinder habe ich den Weg in die Selbständigkeit gewählt. Mein über diverse Projekte erworbenes Know-how in der Personalentwicklung habe ich später mit einem berufsbegleitenden Masterstudium
„Personalentwicklung“ ergänzt.
2. Was ist Ihr Kerngeschäft und wie wird sich Ihre Branche künftig verändern?
Unser Kerngeschäft reicht vom zielgenau konzipierten Firmenseminar (zu Themen wie PC, Kommunikation, Persönlichkeit, Führung, Vertrieb und Technik) bis hin zur operativen oder konzeptionellen Unterstüt-zung der Unternehmen als outgesourcte Personalentwickler. Zusätzlich bieten wir zusammen mit dem Ausbildungszentrum für Technik AZAV-zertifizierte Umschu-lungen und Lehrgänge in der Metalltechnik und Mechatronik an.
Chancen und Herausforderungen für die berufliche Aus- und Weiterbildung lie-gen heute im digitalen Lernen. Deshalb bieten wir nun auf unserer Lernplattform ein erstes selbst entwickeltes Lernangebot
„Elektrotechnisch unterwiesene Person“ an und sehen unsere Zukunft auch in der in-dividuellen Content-Erstellung für Themen wie Onboarding oder Kundenschulung.
3. Sie engagieren sich ehren- amtlich in der IHK, wofür setzen Sie sich besonders ein?
Ein Aspekt ist mir persönlich besonders wichtig: Die Beschäftigungsfähigkeit der Menschen in unserem digitalen Zeitalter zu erhalten bzw. zu entwickeln. Denn das ermöglicht jeder und jedem Einzelnen ein selbstbestimmtes Leben und ist gleichzei-tig ein wichtiger Wettbewerbsfaktor in der Wirtschaft.
Deshalb setze ich mich in der Vollver-sammlung und im Netzwerk für berufliche Fortbildung dafür ein, gute Voraussetzun-gen für moderne (Aus-)Bildungskonzepte und zukunftsorientierte Personalentwick-lung zu schaffen.
4. Wie bewerten Sie den Nord- schwarzwald als Unternehmens- standort?
An unserem Standort im Innovations- und Existenzgründerzentrum des Enzkreises befinden wir uns zwischen den Ballungs-zentren Stuttgart und Karlsruhe in einer wirtschaftlich attraktiven Region, die uns gute Voraussetzungen bietet. Für das Privi-leg, inmitten einer naturnahen Landschaft leben und arbeiten zu dürfen, bin ich sehr dankbar.
Mitglieder der IHK Vollversammlung
WIR STELLEN VOR:
GABRIELE HILDWEIN Geschäftsführerin hiwentis,Gewählt für den Bereich Dienst-leistungen im Kammerbezirk Enzkreis.
IHK AKTIV
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Mas
terp
lan
Experte Pascal Finette von der Singularity University während seiner digitalen Masterplan-Lektion zum Thema „Exponentielle Technologien“.
Fit für die digitale Zukunft
Seit 2017 betreiben die Gründer Stefan Peukert und Daniel Schütt ihre Weiter-
bildungsplattform Masterplan.com mit dem Ziel die deutsche Wirtschaft zu digi-talisieren. Masterplan bereitet den Weg für eine nachhaltige digitale Transformation und bringt Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter flächendeckend auf den neuesten Wissensstand, damit Unternehmen im digi-talen Zeitalter ihre Vorreiterrolle sichern können. Das Konzept stößt auf Anklang in der Wirtschaft. Masterplan befähigt jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin - egal, ob Digital Native oder Digital Immi-grant - den technologischen Wandel zu verstehen, fördert digitales Handeln und hilft Vorurteile abzubauen. Mitarbeiterin-
nen sowie Mitarbeiter und Unternehmen können aus erster Hand auf das Wissen von international führenden Experten wie Trivago-Gründer Rolf Schrömgens oder Thomas Bachem von der CODE University of Applied Sciences zugreifen: In 126 kino - reif produzierten Video-Lektionen geben diese ihre exklusiven Fachkenntnisse im Grundkurs weiter.
So schaffen sie das nötige Mindset für di gi- tales Denken und gehen auf neue Organi - sationsstrukturen ein. Auch Dank spieleri-scher Zwischenprüfungen in Quizform sind die Video-Tutorials bis zur letzten Minute spannend und bilden eine fundierte Grund- lage für die Arbeit im digitalen Zeitalter.
AUFBAU UND INHALTE
Sobald der Grundkurs abgeschlossen wur de, werden die weiterführenden Chan-nel-Kurse freigeschaltet. Diese beinhalten die Themenbereiche: Marketing, Daten & Recht (z. B. DSGVO), Digitale Produktent-wicklung, Neue Technologien, Führung & Personal, Lernkultur und Soft Skills. Unter diesen Themen kann aus einer weiteren Vielzahl von Video-Tutorials und Lekti-onen sowie Keynotes von Events wie beispielsweise der „Bits & Pretzels“ aus-gewählt werden.
EXZELLENTES EXPERTENWISSEN
Peukert und Schütt konnten durch ihr gutes Netzwerk zahlreiche Business- und Digitalkoryphäen, wie z. B. Max Wittrock (Gründer „mymüsli“) und Frank Thelen („Höhle der Löwen“) für Masterplan be-geistern. „International renommierte
Max Wittrock, Gründer mymuesli spricht in seiner Lektion zum Thema
„Objectives and Key Results“.
Mas
terp
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Erstaunlich vielfältig, unglaublich intuitiv: Die Masterplan E-Learning Plattform bietet exklusives Wissen von namhaften Pionieren und Experten des digitalen Wandels. Mit den Lektionen in Form innovativer Video- Tutorials, die alle Branchen und Positionen ansprechen, macht die Plattform digitales Lernen für jeden attraktiv.
IHK AKTIV
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Fachleute wie Pascal Finette sind für her-kömmliche Weiterbildungsprogramme kaum zu gewinnen“, so Gründer Stefan Peukert. „Das holistisch angelegte Kon-zept von Masterplan aber hat viele auf Anhieb überzeugt“. So auch Digitalisie-rungsforscher Prof. Dr. Sascha Friesike:
„Was ich besonders ansprechend finde ist, wie viele Experten bei Masterplan zusam-mengebracht wurden und wie dadurch ein unglaublich vielseitiges Verständnis von Digitalisierung vermittelt wird.“
JETZT BEI DER IHK NORD-SCHWARZWALD ANMELDEN
Die Industrie- und Handelskammer Nord-schwarzwald bietet Ihnen im Rahmen der Management Akademie Schwarzwald die Möglichkeit, eine Lizenz mit einer Laufzeit bis zum 31. August 2020 für die komplette Nutzung der Plattform kostengünstig zu erwerben. Unterwegs, auf Dienstreise in der Bahn oder abends Zuhause auf dem Sofa – Sie können die E-Learning Platt-
form auf jedem Endgerät flexibel nutzen und genau dort weitermachen, wo Sie zu-letzt aufgehört haben. Überzeugen Sie sich selbst von dem didaktisch und optisch mo-dernen E-Learning System mit exzellenten Inhalten zur Digitalen Transformation, die Sie begeistern werden!
PM Masterplan/Maryam Mohammadzadeh
JETZT ANMELDENAndrea SchröckTel. 07231 [email protected]
Mas
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Prof. Dr. Sascha Friesike, Alexander von Humboldt Institut für Internet & Gesellschaft, bei der Produktion seiner Lektion „Irrtümer der Digitalisieriung“.
Mas
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Thomas Bachem, CODE University of Applied Sciences Berlin, bei seiner Lektion zum Thema „How to talk to Engineers & Coding“.
IHK AKTIV
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Digital gegen die Krise
Corona-Warnung vom Handy: Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) herausgegebene Corona-Warn-App meldet, wenn der Nutzer oder die Nutzerin Kontakt zu einem Infizierten hatte. Corona-Apps können zu mehr Sicherheit im öffentlichen Leben beitragen, weil sie helfen, Infektionsketten schneller und umfassender zu erkennen und
effektiv zu unterbrechen.
Hatte ich beim Einkaufen, Joggen oder auf dem Weg zur Ar-beit Kontakt zu einem mit Corona infizierten Menschen? Die
seit Mitte Juni für Apple- und Android-Smartphones verfügbare Corona-Warn App liefert per Push-Nachricht die Antwort. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zurück zur Normalität – sowohl für die Gesellschaft als auch für die Wirtschaft. Denn mithilfe der App können die Personen, die Kontakt mit Infizierten hatten, schnell gewarnt werden, sich isolieren und so ihre Mitmenschen schützen. Je schneller auf diesem Weg die Infektionsketten un-terbrochen werden, desto früher können Ladengeschäfte und Gaststätten wieder öffnen und Betriebe ihre Produktion wieder aufnehmen.
Die Corona-Warn-App ist ein Projekt im Auftrag der Bunde s-regierung und wird vom RKI herausgegeben. Basierend auf einer dezentralen Softwarearchitektur haben Deutsche Telekom und
SAP die Anwendung entwickelt. Die Entwickler haben deshalb auf ein dezentrales Modell gesetzt, weil dadurch ein Missbrauch von einem zentral vorgehaltenen Datenbestand prinzipiell aus-geschlossen wird. Die persönlichen Daten der Nutzerinnen und Nutzer zu schützen ist in jedem Fall eine absolute Notwendigkeit, denn die Installation der App erfolgt freiwillig. Die Downloadzahl bestätigt dieses Modell: Sie hat am 25. Juni 2020 die wichtige 15-Prozent-Marke überschritten. Wie das RKI auf seiner Webseite zur App mitteilt, lag der aktuelle Stand der Download-Zahlen in Deutschland zu diesem Zeitpunkt bereits bei 13 Millionen Downloads.
PM/Michael Hasch
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lungen. Im Kontext von Industrie 4.0 und einer zunehmenden Globalisierung, ist es gerade für kleine und mittelständische Unternehmen wichtig wettbewerbsfähig und innovativ zu bleiben. Hier setzt die Akademie für Innovation an und schlägt eine Brücke von angewandter Forschung zur Praxis, sodass neue Technologien anwendungsorientiert in der Weiterbildung vermittelt werden können.
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Das Portfolio der Akademie für Innovation beinhaltet zahlreiche relevante
Technologietrends im Rahmen von Industrie 4.0 wie auch Qualifikationsan-
gebote für den Maschinen- und Anlagenbau. Ferner liegen Schwerpunkte
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der Technologietrends betrachten wir ebenso Nachhaltigkeits- und Klima-
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Weiterbildung der Mitarbeitenden.
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auch zahlreiche Projekte und Arbeitskreise zu innovativen Entwicklungen in
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steht ein reger Austausch mit wissenschaftlichen Einrichtungen, aber auch
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Unternehmen der Region. Dies ermöglicht der Akademie, ihre Angebote auf
die Bedürfnisse der Unternehmen optimal anzupassen.
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zu den Anforderungen und Bedürfnissen der kleinen und mittelständischen
Unternehmen der Region. Dies ermöglicht der Akademie, ihre Angebote auf
die Bedürfnisse der Unternehmen optimal anzupassen.
BERATUNG
Die Akademie berät Sie ferner über Fördermittel zu Forschungs- und Digi-
talisierungsvorhaben wie auch über mögliche Projektpartner aus Wirtschaft
und Wissenschaft. Ferner erhalten Sie eine Erstberatung zu gewerblichen
Schutzrechten und erfahren, was Sie beim Schutz Ihrer Produkte und Dienst-
leistungen beachten sollten.
FAKTOR MENSCH
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KARRIERECHANCEN BERUFS-BEGLEITEND STEIGERN DURCH SMART SYSTEMS ENGINEERING
Digitaler Zwilling, Robotik, KI (künst-liche Intelligenz), Automation, IoT
(Internet of things) – das sind die aktuel-len Themen der Digitalisierung. Mit ihnen professionell und kreativ umzugehen und sie für Unternehmen mit Leben zu füllen, erfordert Kompetenz: Digitalisierungskom-petenz.
Der Campus Schwarzwald hat es sich zur Aufgabe gemacht, genau das zu vermit-teln – ab dem Wintersemester 2020/21 nun auch berufsbegleitend. „Wir wollen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Firmen etwas anbieten, was sie befähigt, eine führende Rolle in der Entwicklung technischer Innovationen zu übernehmen. Nicht jeder kann und will sich dafür aus seinem Beruf lösen und ein Vollzeit-Stu-dium absolvieren“, beschreibt Stefan Bogenrieder, Geschäftsführer Campus Schwarzwald, den Grund für dieses An-gebot. „Viele haben bereits jede Menge Berufserfahrung, bringen einen Fach-hochschul-, dualen Hochschul-, oder einen Meisterabschluss (DQN 6) mit und haben großes Interesse. Das ist im ersten Schritt ausreichend, um sich berufsbegleitend mit den Themen der Digitalisierung detailliert auseinanderzusetzen.“ Basierend auf ei-nem Blended-Learning-Konzept, werden die Vorteile von Präsenzveranstaltungen und E-Learning praxisnah kombiniert.
Projektarbeit und Labortage finden vor Ort am Campus statt. Bogenrieder unter-streicht die besondere Flexibilität des Programmes: „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können jederzeit Themen einbringen, die sich ihrer Firma, ihrem Arbeitgeber aktuell stellen – so entsteht ein spannender Erkenntnisgewinn für alle Seiten.“
Das Weiterbildungsangebot ist entspre-chend der persönlichen Lebenssituation individuell gestaltbar. Interessierte kön-nen Module separat wählen und damit Einzelzertifikate ablegen oder sich für das komplette Diploma of Advanced Studies (DAS) entscheiden.
Das DAS ist ein Weiterbildungstitel, wel-cher hauptsächlich in der Schweiz und Lichtenstein, aber auch in Deutsch-land Anwendung findet und bezeichnet einen Abschluss im tertiären Weiterbil-dungsbereich auf Hochschulstufe. Dieser Weiterbildungstitel wird durch berufs-begleitende Lehrgänge von Hochschulen angeboten.
Für ein Diploma of Advanced Studies muss der Teilnehmer mindestens 30 ECTS- Punkte (European Credit Transfer System) erreichen, um es mit einem Diplom abzu-schließen. Bei den Einzelzertifikaten werden pro Zertifikat bis zu 6 ECTS-Punkte erreicht.
Da es keine Mindestanzahl der zu bele-genden Zertifikate pro Semester gibt, ist auch ein Pausieren möglich. So bleibt es jedem Interessierten selbst überlassen, in welcher Geschwindigkeit und wie weit er sich weiterbilden möchte.
WAHLMODULKATALOG(Ein Modul muss gewählt werden)
PFLICHTBEREICH
LEADERSHIP(6 ECTS)IOT-PROJEKT
(6 ECTS)Projektarbeit am
Campus Schwarzwald
SMART SYSTEMSENGINEERING II
Barth (6 ECTS)Maschinelles Lernen
Digitale Zwilling/VIBNSimulation & Modellierung
SMART SYSTEMSENGINEERING I
Barth (6 ECTS)Methoden der Automation
Methoden des IOEModellbasiertes Engineering
TECHNISCHE OPTIMIERUNG
Sand (6 ECTS)Grundlagen und
Anwendungsgebiete dertechnischen Optimierung
NACHHALTIGKEIT(6 ECTS)
TECHNOLOGIE-MANAGEMENTKölmel (6 ECTS)
INNOVATIONS-MANAGEMENT
Lang-Koetz (6 ECTS)
Diploma of Advanced Studies
SMART SYSTEMS ENGINEERINGProgrammverantwortlicher: Prof. Dr.-Ing. M. Barth
Der Campus Schwarzwald ergänzt sein Weiterbildungsprogramm um das berufsbegleitende Programm Smart Systems Engineering. Das Angebot startet im Wintersemester in Kooperation mit der Hochschule Pforzheim und der AHP (Akademie der Hochschule Pforzheim) und setzt auf Digitalisierungs-kompetenz. Flexibel und modular aufgebaut wird der Abschluss von Einzel-zertifikaten oder das Diploma of Advanced Studies (DAS) angeboten.
FAKTOR MENSCH
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Die Eingangsvorrausetzungen zu diesem Angebot umfassen Be-rufserfahrung, sowie ein abgeschlossenes Hochschulstudium im MINT-Bereich oder eine staatlich geprüfte Technikerausbildung bzw. ein Meisterbrief oder -diplom (Deutscher Qualifikations-rahmen Niveau 6) und natürlich den Wunsch: Ich will mich weiterbilden. Akkreditiert und zertifiziert wird durch die Hoch-schule Pforzheim. Anmeldeschluss für das Wintersemester ist der 31. Juli 2020.
Für dieses Semester können die Module Smart Systems Enginee-ring I, Innovationsmanagement und Technologiemanagement (Industrie 4.0) gewählt werden.
Darauf aufbauend ist für die Zukunft ein berufsbegleitendes Mas-terstudium geplant. Um den berufsbegleitenden Masterabschluss zu erreichen, werden 90 ECTS-Punkte benötigt. Der Vorteil dieses berufsbegleitenden Masters liegt darin, dass er ebenfalls indivi-duell an die Lebenssituation angepasst werden kann und dass das Masterarbeitsthema durch die Firma der Mitarbeiterin oder des Mitarbeiters gestellt werden kann. Die Voraussetzung für den Master ist ein akademischer Bachelor.
Campus Schwarzwald
[email protected] [email protected]
Am 31. Juli 2020 endet die Anmel defrist für das kommende Wintersemester.
BEWERBUNG UND WAHL DER MODULE UNTER: campus- schwarzwald.de/weiterbildung/sse
–ANZEIGE –
FAKTOR MENSCH
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IHK Magazin Nordschwarzwald Herausgeber:
Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald Dr.-Brandenburg-Straße 6, 75173 Pforzheim Postfach 920, 75109 Pforzheim Telefon 07231 201-0, Fax 201-158 [email protected] www.nordschwarzwald.ihk24.de
Geschäftsstelle Freudenstadt:
Umwelt Akademie Freudenstadt und Tourismus Akademie der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald Marie-Curie-Straße 2, 72250 Freudenstadt Telefon 07441 86052-0, Fax 86052-10 www.nordschwarzwald.ihk24.de [email protected] www.tourismus-akademie.de
Geschäftsstelle Nagold:
Lise-Meitner-Str. 23 (Industrie- und Gewerbepark Wolfsberg), 72202 Nagold, Telefon 07452 9301-0, Fax 07452 9301-99
Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Martin Keppler
Redaktion: Tanja Traub, Michael Hasch
Erscheinungstermin:
Anfang des Monats; die Ausgaben Januar/Februar und Juli/August erscheinen als Doppelheft.
Die mit Namen oder Initialen gezeichneten Beiträge geben die Meinung des Autors, jedoch nicht unbedingt die Ansicht der Kammer wieder. Nachdruck nur mit Quellenangabe. Für den Nachdruck signierter Beiträge ist die Genehmigung des Verfassers erforderlich. Vervielfältigungen für den innerbetrieblichen Gebrauch sind gestattet. Die Zeitschrift ist das offizielle Organ der IHK Nordschwarzwald. Der Bezug des IHK-Magazins erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK.
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über den Verlag. Jahres-Abo: 10 Ausgaben 24,54 EUR inkl. 7 Prozent MwSt. zuzügl. Versandkosten Einzelhefte 2,60 EUR inkl. 7 Prozent MwSt. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf des laufenden Jahres-Abonnements gekündigt wird.
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VOLTAIRE Bleichstraße 81, 75173 Pforzheim Telefon 07231 449010, Fax 07231 4490120 [email protected], www.voltaire-kollektiv.de
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Z. Zt. gilt Anzeigenpreisliste Nr. 44 vom Januar 2020
Erscheinungsdatum: 15.07.2020
Knapp 220 Kurztanzfilme, aufgenom-men von Tänzerinnen und Tänzern
des Ballett Theater Pforzheim in Küchen, Zimmern und in Räumen im Schmuck-museum sowie im Theater hat der Kölner Tanzfilmregisseur Michael Maurissens in den vergangenen Wochen ineinander geschnitten und zu einem einzigartigen 30-minütigen Tanzfilm verarbeitet. Sein Titel: „Being human – menschlich Sein.“
Der Film ist ein sogenanntes digitales Reenactment, eine Re-Inszenierung des umjubelten Balletts „Die vier Jahreszei-ten“ von Guido Markowitz auf Musik von Max Richter nach Antonio Vivaldi, das Ende Januar 2020 Premiere feierte und seit Mitte März im Zuge der Co-rona-Pandemie nicht mehr aufgeführt werden konnte. Die Theaterleitung nutz-te die Chance, mit dem digitalen Projekt ein neues künstlerisches Handlungsfeld zu erschließen. Guido Markowitz dazu:
„Wir haben eine zweite Version meines Balletts für das Publikum geschaffen. Das berührt uns alle sehr. Die Nut-zung der Digitalisierung hat uns tolle Möglichkeiten eröffnet, mit der Origi-nal-Choreografie und dem originären Kostümbild von Marco Falcioni zeitlich, räumlich und stilistisch neu umzugehen.
Damit sind Aussagen verdichtet oder neu getroffen worden.“ Seit Ende März wurde das Reenactment in vier Teilen nacheinander auf dem Youtube-Kanal des Theater Pforzheim veröffentlicht. Die 30-minütige Vollversion ist ebenfalls auf Youtube und auf Vimeo zu sehen. Wie das Original-Ballett reflektiert es die Jahreszeiten unter emotionalen Aspekten als „Landschaften des Lebens“: Episoden, Ereignisse und Erfahrungen eines Men-schen werden anhand der Jahreszeiten metaphorisch thematisiert.
PM Theater Pforzheim
Der Tanzfilm des Ballett Theater Pforzheim ist ein ganz besonderes digitales Projekt. Er ist bei Youtube und Vimeo zu bewundern. Das internationale „Social Distancing Kunst-Festival“ zeichnete ihn als atemberaubend aus.
„BEING HUMAN“
ENDLICH WIEDER THEATER:Ticketbuchung über die Theaterkasse am Waisenhausplatz oder telefonisch unter: 07231 39-2440.
SUCHWORT „BEING HUMAN THEATER PFORZHEIM“: youtube.de und vimeo.com
IMPRESSUM
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