Stille Post - Forum für Schmuck und Design · Ein Experiment des Forum für Schmuck und Design...

Stille Post •

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Ein Experiment des Forum für Schmuck und Design e.V.

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Stille Post • Alle Kommentare

Liebe Teilnehmer am Projekt Stille Post,

als wir dieses Experiment begonnen haben, war uns nicht klar, was daraus alles folgen sollte. Schon gar nicht irgendwelche Kosten.

Angekündigt haben wir, dass die Dokumentation möglicherweisenicht als Broschüre oder Katalog erscheint, sondern in anderer Form.

Wir haben uns daher – unter anderem wegen des begrenzten Budgets – für die Leporello-Form entschieden, worauf aber die langen Texte derTeilnehmer nicht unterzubringen waren.

Um die Texte trotzdem zugänglich zu machen, haben wir sie in dieses PDF gepackt, das ihr von der Forum-Homepage herunterladen könnt.

Viel Spaß beim Lesen wünschen Euch

Marlene Gerhard, Berthold Bell, Johannes Oppermann

Gestaltung: Berthold Bell

1.1 Nicole Unterseh


1. Reaktion:

Ich bin total entsetzt, eigentlich hatte ich mich auf das Projekt gefreut. Und nun dieses Bild und dieser Titel. Das ist beinahe ein Schock.

„Silber“ – „abnehmbar“ – „Palme“

Da ist ja eines schlimmer, als das andere.

2. Reaktion:

Das mache ich nicht, da kneife ich, das gebe ich zurück, das kann ich nicht. Gegenständlich,- nein wie scheußlich! Eine Palme,- der Inbegriff von Kitsch. Nein das geht zu weit. Und dann auch noch abnehmbar. Wie soll das gehen, mit Gewinde? Und für was, völlig sinnlos. Das macht nur Arbeit. Soll das ein Gesellenstück werden? Will mich da jemand veräppeln oder gar ärgern?

Nein und nochmals nein, das mache ich nicht. So habe ich mir „Stille Post“ nicht vorgestellt. Das gebe ich zurück, kann mich doch keiner zu so etwas zwingen.

3. Reaktion: (nach 2 Tagen Abstand)

Oder doch? Vielleicht sollte ich es ja mal versuchen. Ist ja auch schade, es nicht zu machen, denn ich finde es ist ja eine ganz tolle Idee „Stille Post“. Sonst hätte ich mich nicht angemeldet.

Also,-los, nicht kneifen, das schaffst Du. Abwicklung kannst du doch noch. Ist zwar ewig her, aber das verlernt man nicht.

Ja, es klappt! Es ist konisch! Die Lehrzeit lässt grüßen...

Aber Gewinde? Nein, das ist eigentlich nicht nötig. Ist ja auch keines zu sehen.

Wie sieht der Ring denn ohne Palme aus! Das ist ja doof. Was mache ich nun mit dem Inneren des unteren Teils der Palme? Das lackiere ich rot! Meine kleine „Rache“. Da kann ja keiner me-ckern, sieht man auf den Fotos nicht!

Gut, endlich geschafft. Ich bin zufrieden! Das Ding ist irgendwie geworden. Nun kann ich es fotografieren und weiter geben. An mir ist das Projekt immerhin nicht gescheitert. Nun können sich andere bemühen, ich gebe es vor Karneval ab! Dann kann ich unbeschwert feiern. Denn eine Last war es zu Anfang irgendwie schon!

1.2 Heide Reich


1.3 Zwei machen Schmuck


1.4 Gabriele Nimmermann


Kein Kommentar

1.5 Elke Munkert


1.6 Pia Duppich


1.7 Christoph Freier


Kein Kommentar

1.8 Marvin Michel


1.9 Sabine Störring

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1.10 Eckhard Adler


1.11 Artemis Zafrana


1.12 Nicole Langen


1.13 Victoria Wittek


Hallo Ihr Lieben in Deutschland

Ich, die ich im Land der Dattelpalmen lebe, war angenehm überrascht und mein erster Gedanke war, das passt ja gut...Palmen umgeben mich und hier hat fast jede Familie ihre Dattelpalmen meistens in dem kleinen Garten, der hier Haus umschließt oder was häufiger der Fall ist als kleine Oase in Den Oasen rund um Liwa. Ich habe auch eine Dattelpalme im Garten, ist aber noch zu jung um Früchte zu tragen. Die Dattelpalme ist übrigens eine der ältesten Kulturpflanzen dieser Erde, bekannt seit tausenden von Jahren und unendlich Vitamin und Mineralien reich.Es gibt mehr als 400 verschiedene Arten und wenn man so wie ich hier lebt lernt man auch die Unterschiede genauer kennen. Das ist hier mit den Datteln, wie in Deutschland mit den Äpfeln.Jetzt sind die Früchte schon an den Bäumen, grüne Netze verhindern das Herunterfallen und den Mundraub der vielen Vögel.Am meisten lieben die Emirati, die für uns noch unreif erscheinenden Früchte, die ähnlich schmecken wie unsere Esskastanien, zumindest wenn man vergisst oder zu faul ist, die pelzige Haut zu entfernen.

Dattelpalmen faszinieren mich auf vielfältige Weise, in der Vergangenheit und auch heute noch werden alle Teile der Dattelpalme verarbeitet und das Erscheinungsbild der Palmen Ist „painting pur“. Ich habe so schööööne Fotos von Dattelpalmen.

Zwischendurch habe ich ziemlich geflucht und mich gefragt, warum die Palme unbedingt abnehmbar sein musssssssss. War eine ganze Menge mehr Arbeit.Aber auf der anderen Seite hatte ich endlich mal wieder Gelegenheit in der Werkstatt zu arbeiten – kommt im Augenblick nur selten vor.Also ein Danke schön an Johannes, ich habe mich richtig zuhause gefühlt und bin gespannt auf die Ausstellung.Palmenbilder kann ich mit nach Deutschland bringen und natürlich auch Datteln.Wir haben hier auch Schmuck aus Dattelkernen gemacht und das Palmholz ist von besonderer Qualität.

Meine Grüße nach Deutschland und gutes Gelingen

Victoria Wittek

2.1 Hélène Kaufmann Wiss


2.2 Viveka Valentin


2.3 Barbara Drees


2.4 Gerti Machacek


2.5 Udo Goertz


2.6 Sabine Braunfisch


Da kam es also endlich: das Foto.... von 2 befreundeten Goldschmiedinnen hatte ich schon Stöhnen und Fluchen vernommen. Sie durften mir ja nichts verraten, aber sie schienen beide ganz schön gekämpft zu haben... Nun ja, ich halte mich für eine gute Technikerin. Ein Stück zu kopieren, da war ich ganz sieges-sicher, würde mir schon gelingen. Und dann dieses Foto! Es war ein sehr gutes Foto; aber das Design des Rings verschlug mir den Atem! Diese Palme kombiniert mit den Sternen in dem Ring erschienen mir wie wahllos zusammengestellte Schwierigkeiten. Formal gruselig! Erste Widerstände regten sich..... Dass die Palme abnehmbar sein sollte, faszinierte mich jedoch sofort. Ein kluger Schachzug, eine Mechanik einzu-bauen, die sich nicht sofort erschließt. Es galt also ein Geheimnis zu lüften..... spannend!Also gut, an die Arbeit: ich konnte mich dem Teil erstmal über die Ringschiene nähern, stellte aber auch sofort fest, dass ich mich mit allen weiteren Maßen sofort festlege. Gar nicht so einfach. Welche Ringgrö-ße wähle ich? Die Blechstärke vielleicht ein Zehntel mehr oder zwei? Die Breite vielleicht erst mal etwas größer wählen, dann kann ich immer noch was wegnehmen.... So fing ich meine Pirsch in den Ring an. Dann gelangte ich an die „Gesellenprüfungsschikane“ der fünfeckigen Sterne!!! Hier erlebte ich die emo-tionale Herausforderung der Aufgabe!!! Ich war kurz – sehr kurz – davor, neu anzufangen und die Sterne einfach wegzulassen. Sollte ich jetzt hier beweisen, dass ich fähig bin Säge- und Feilübungen zu bewäl-tigen? Ich dampfte regelrecht..... aber ich hatte ja „einen Vertrag unterschrieben“ und mich dieser Idee verpflichtet. Also Zähne zsmmnbßn, atmen und die Herausforderung annehmen. Ich schaffte die Hürde einigermaßen und legte das Stück erstmal für ein paar Tage zur Seite. Ein zäher Anfang. Von Anke hatte ich bisher gehört, dass fast alle bisherigen Beteiligten die Frist bis zum Ende – oder etwas darüber hinaus – ausreizten. Ich konnte jetzt verstehen, weshalb. Jetzt konnte es also zum interessanten Teil kommen: dem Lösen des Rätsels. In meinem Schmuck spielt Beweglichkeit eine große Rolle. Das passte also gut. Ich stand mir nur leider selbst im Weg: beim ersten Anblick des Fotos hatte ich die Vorstellung, dass die Palmenblätter einzeln aufgehängt seien, und beim Abnehmen, wie eine sich öffnende Blüte, auseinanderfallen würden. Diese Idee setzte sich so fest, dass ich sie nicht mehr los wurde... Ich fand aber auch keine Lösung dafür, die in diese Form gepasst hätte. Wieder verstrichen Tage. Mein Anspruch an mich verstellte mir völlig den Weg. Ich machte mir die Auf-gabe selber schier unmöglich. Das war ja gar nicht gefordert! Die Palme muss nur abnehmbar sein, Sabi-ne, nicht beweglich...! Also machte ich mich locker, fand eine gute Lösung für die Mechanik und konnte zu guter Letzt ganz zufrieden mein Abschlussfoto machen. Puh! Gar nicht so schlecht. Einige Details habe ich nicht ganz so hingekriegt, wie ich wollte. Aber das gehörte für mich auch dazu, wenn ich nicht alle Arbeitssschritte dreimal machen wollte (zweimal reichte nämlich...) Also: mit Lücken leben lernen. Alles in allen war die Arbeitsweise, die bei dem Stück nötig war, sehr interessant. Die ganze Zeit über hatte ich keine Idee, wie das Schmuckstück funktioniert und trotzdem musste ich ja vorwärts kommen. Also blieb mir nichts anderes übrig als mich von Detail zu Detail heranzutasten – sozusagen im Hier und Jetzt. Der nächste Schritt würde sich dann schon ergeben. Als absehbar war, dass ich es hinkriegen wür-de, fing es auch an richtig Spaß zu machen und ich spürte tatsächlich ein wenig Stolz als ich das fertige Schmuckstück mit der Vorlage verglich. Gleichzeitig betrachtete ich diesen Ring und dachte immer wie-der: wer ist für diesen Entwurf verantwortlich! Ist es eine Folge von Stille-Post-Missverständnissen oder hat sich das tatsächlich jemand so ausgedacht???!Ich bin sehr gespannt auf die anderen Arbeiten, vor allem auf die individuellen Geheimnisse, denn die sind ja völlig unabhängig von dem Verlauf der Stillen Post. Ich werde mich endlich mit Barbara und Clau-dia über das Stück und die Arbeit daran austauschen können. Ich werde meine Vorlage im Original sehen und ich werde sehen was aus meinem Ring wird. Wird es eine Ausstellung mit mehr oder weniger identi-schen Exponaten oder wie weit wird sich das Ergebnis vom Original wegentwickelt haben?

Sabine Braunfisch

Oktober 2012

2.7 Wolfgang Brenk


2.8 Manuela G. Rosvitadottir


2.9 Ira Dentler


2.10 Anneliese Vossbeck-Krahwinkel


2.11 Katrin Brusius


(Katrin Brusius, Fortsetzung)


2.12 Brigitte Moser


2.13 Torsten Trautvetter


eingetroffen in Hannover am 08.07.2013erste Reaktion: ... einen Silberring mit abnehmbarer Palme ... bei dem jetzigen super Sommer-wetter würde ich viel lieber am Strand unter eine Palme liegen als in der Werkstatt sitzend eine bauen zu müssen ...erste Gedanken und Ideen: ... eine originalgetreue Kopie des auf der Abbildung zu sehenden Stückes herstellen ... einen Silberring mit abnehmbarer Palme ... wo ist dabei die „Stille Post“? ... klingt für mich eher nach „Copy and Paste“ ... wie war das nochmal mit der „Stillen Post“? Aus „Die glorreichen Sieben“ wird „Der Chor singt im Liegen“, daraus wird „Die Moorleichen fliegen“ usw. ... und ein Silberring mit abnehmbarer Palme und einem Stern als Vorgabe ... na sowas... wie könnte der Ring aussehen? ... mal mit Palme, als möglichst originalgetreue Kopie (zumindest von der sichtbaren Seite aus) ... mal ohne Palme ... ein Ring, der wenn die Palme abgenommen ist, immer noch ein tragbarer Ring ist ... und z.B. mit etwas versehen ist, was ich mit einer Palme verbinde ... eine tropische Insel ... wie könnte das aussehen? ... ? ... vielleicht ein kleiner Leuchtturm, damit bei dem ganzen Schiffsverkehr auf den Welt- meeren niemand die „einsame Schatzinsel“ mit der Palme darauf umfährt ... und zwar des Nachts, wenn die Sternlein leuchten - und der kleine Leuchtturm! Umsetzung: Ring im Ossa-Sepia-Guss, eine Seite glatt verfeilt (wie in der Vorlage ersichtlich), die andere Seite mit dem Sepia-Guss-typischen, wellenartigen Muster (Assoziation Wasser, Strand), darauf montiert eine Arretierung für die Palme (wie in der Vorlage, montiert mit sieben Blättern an einem glatten Stamm), die den kleinen, gefeilten Leuchturm trägt (fest verlötet). Dieser ist in der Palme verborgen, wenn diese auf dem Ring sitzt. Der Arretierungs- mechanis-mus ist mit einem kleinen Pfeil am Stamm und einem Kreuzchen auf dem Leuchtturmsockel kenntlich gemacht , wo Silberring und abnehm- bare Palme ineinander passen – ganz wie auf den bekannten Schatzkarten (Pfeil u. Kreuzchen übereinander: BINGO! Palme über den Ring stecken und zum Arretieren im Uhrzeigersinn drehen – bitte am Stamm anfassen – nicht an den Blättern!)

3.1 Christine Weiss


3.2 Claudia Schuster


3.3 Tasso Mattar


Stille Post.

Gut, ich habe auch etwas gagegen, Dinge zu kopieren, aber die Idee, eine Reihe von Bildinter-pretatationen in Verbindung mit handwerklichen Abweichungen zu erleben, hat mir gefallen und so habe ich mich aus Neugier und handwerklicher Herausforderung für die „Stille Post“ ange-meldet.Nun kommt der Brief. Es wird verlangt : Ein Ring mit abnehmbarere Palme. Ein Foto liegt da-bei. Ich sehe keine Palme sondern nur eine Art Schornstein aus dem ein silberner Federbusch quillt.Klar, das ist wahrscheinlich die Krone der Palme die in dem Schornstein steckt. Wie steckt sie da drin? Wie kann man sie raus- oder abnehmen? Normalerweise habe ich für die Themenausstellungen des FORUM („Die Entführung der Eu-ropa“, „Denk ich an Deutschland“ , „Memento Mori“ etc.) irgend etwas in meinem Archiv, auf das ich zurückgreifen kann. Diesmal hilft mir nur die Silber-Schublade. Die Frage, um welche Ringrösse es sich auf dem beigefügten Foto handelt ist schnell beantwortet. Es wird ein Män-nerring. Der Rohling liegt vor mir in der Silberkiste und gleich daneben das passende Rohr für den Schornstein ;-) Alles kurz vermessen und...Palmenringlein ich komme!! Jetzt erst mal die Palmblätter ausgesägt, geformt und ein Rohr als Stamm gerichtet. Löten. Wo ist mein Fixotherm? (Habe seit Monaten keine Lötmontagen gemacht, nur immer Arbeiten aus Sperrholz und Schilfrohr.) Das Fixotherm ist alle. Kann man auch Heilerde nehmen. Heilerde wurde von der Familie medizinisch verbraucht. In der Apotheke haben sie keine Heilerde, aber so was Ähnliches: Arcilla, das ist essigsaure Tonerde. Hab ich aber erst gemerkt, als die ganze Palmenkrone beim Löten versemmelt ist. Alles wieder sauber machen. Neuer Anlauf, vielleicht mit Ton. Laden am Nachmittag geschlossen. Allmählich bemerkt meine Familie, dass in der Werkstatt keine gute Stimmung ist. Man fragt nach:Ich versuche das Stille-Post-Projekt zu erklären. Es scheint mir nicht zu gelingen, denn man findet dieses tolle Projekt, total bescheuert. Mit aufmunternden Worten, wie „Et gibt kein gröter Leid, als wat man sich selbst andeiht“ begebe ich mich unter weiterer strenger Geheimhaltung an die Fertigstellung der Kaminpalme.Mit neuen Blättern und mit Hilfe von Ton und Coolpaste ist mir schliesslich etwas Palmenkro-nenähnliches gelungen. Für das Abnehmen der Palme fällt mir zu guter Letzt ein Schlüsselme-chanismus ein. Die Idee finde ich genial und will schon drei Kreuze schlagen, da fällt mir auf, dass ich noch fünf Kreuze in die Innenseite der Ringschiene ritzen muss. Das wäre nicht das erste Mal, dass ich kurz vor Schluss, eine Ausschreibungsbedingung übersehe. Jetzt nur noch Foto und verpacken. Eine Versandmuschel war vom FORUM bereitgestellt worden. Aber OH WEH!! Mein Palmenring passt nicht in die Schachtel. Da ist mir wohl eine subjektive Bildinterpretatation in Verbindung mit einer individuellen hand-werklichen Abweichungen unterlaufen. Es ist eine schlechte Kopie. Ich schäme mich!!!

Tasso

3.4 Petra Rink


3.5 Anja Wenderoth


3.6 Corinna Loelgen


3.7 Kwang-Sun Lee


3.8 Christine Reck Bruggmann


3.9 Sabine Hasselbach


3.10 Andrea Quast


3.11 Christiane Theise


3.12 Inga Mehner


3.13 Ariane Hartmann


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