Reise-Taschenbuch Azoren · Pico 174 Von Vulkanen geprägt 176 Madalena und Umgebung 176 São...

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Reise-Taschenbuch Azoren »Schmucklilien wiegen sich in der Brise, und der Blick schweift über die saftig grünen Weiden von São Miguel zum Meer …« Mit Extra-Reisekarte und 10 Entdeckungstouren!

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Reise-Taschenbuch

Azoren»Schmucklilien wiegen sich in der Brise, und der Blick schweift über

die saftig grünen Weiden von São Miguel zum Meer …«

Mit Extra-Reisekarte und 10 Entdeckungstouren!

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Madalena

Lajes do Pico

Calheta

Santa Cruzda Graciosa

Vila Francado Campo

Vila do Porto

Horta

PontaDelgada

Velas

Santa Cruz das FloresFlores

Graciosa

TerceiraSão Jorge

Faial

Pico

São Miguel

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A z o r e n

O r i e n t a l - G r u p p e

Z e n t r a l - G r u p p eO k z i d e n t a l - G r u p p e

A t l a n t i s c h e r

O z e a n

A t l a n t i s c h e r

O z e a n

Caldeira das Sete Cidades(S. 99) Furnas

(S. 122)

Anjos(S. 145)

Vulcão dos Capelinhos(S. 169)

Zona de Adegas(S. 195)

Montanha do Pico(S. 196)

Fajã de São João(S. 213) Angra do Heroísmo

(S. 220)

Furna do Enxofre(S. 259)

Corvo(S. 277)

Azoren: Die 10 Highlights

0 50 100 km

N

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Reise-Taschenbuch

AzorenSusanne Lipps

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Inhalt

Reiseinfos, Adressen, Websites

Informationsquellen 14Wetter und Reisezeit 16Rundreisen planen 18Anreise und Verkehrsmittel 20Übernachten 22Essen und Trinken 24Aktivurlaub, Sport und Wellness 26Feste und Unterhaltung 30Reiseinfos von A bis Z 32

Schnellüberblick 6

Vulkane und ein Blütenmeer 8

Lieblingsorte 10

Panorama – Daten, Essays, Hintergründe

Steckbrief Azoren 38Geschichte im Überblick 40Aktiver Vulkanismus – Risiken und Chancen 44Lorbeer und Baumfarn, Schildkröte und Wal –

Schutz der Natur 48Ein blaues Wunder erleben –

Hortensien & Co. 52Azorenwein – ein besonderer Tropfen 54Ein Käse mit Tradition 58Winzerhäuser und Windmühlen –

Baukunst auf dem Land 60Repräsentative Architektur und Kunst 63Feiern für den Heiligen Geist 67Emigration – Abschied für lange Zeit 69Das Verhältnis der Azorianer zu Portugal 72Kleine Kunstwerke – azorianische Souvenirs 75

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Inhalt

Unterwegs auf den Azoren

São Miguel 80Vielfalt auf kleinem Raum 82Ponta Delgada 82Caldeira das Sete Cidades 99Mosteiros und die Westküste 101Santo António und Capelas 101Rabo de Peixe 104Ribeira Grande 105Umgebung von Ribeira Grande 110Lagoa 111Caloura und Água de Pau 115Ribeira Chã 117Água d’Alto 117Vila Franca do Campo 118Furnas 122Umgebung von Furnas 127Östliche Nordküste 128Nordeste 130Umgebung von Nordeste 131Südlich von Lomba da Pedreira 132Povoação 133

Santa Maria 134Die unentdeckte Insel 136Vila do Porto 136Almagreira und Praia Formosa 141Santo Espírito 141Maia, São Lourenço 143São Pedro 144Anjos 145

Faial 146Kosmopolitisches Flair 148Horta 148Flamengos 164Die Nordküste 165Fajã 168Vulcão dos Capelinhos 169Varadouro 170Die Südküste 171Caldeira 172

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Inhalt

Pico 174Von Vulkanen geprägt 176Madalena und Umgebung 176São Mateus, São João 183Lajes do Pico 184Die Ostspitze 189Santo Amaro 191Prainha do Norte 192São Roque do Pico 193Zona de Adegas 195Montanha do Pico 196Zentrales und östliches Bergland 197

São Jorge 200Eine grüne Unbekannte 202Velas 202Rosais 207Urzelina 208Manadas, Calheta 209Der Inselosten 212Die Nordküste 217

Terceira 218Historie und Landschaft 220Angra do Heroísmo 220Porto Judeu und Umgebung 235São Sebastião, Porto Martins 239Praia da Vitória 240Umgebung von Praia da Vitória 243Biscoitos 245Altares 248Mata da Serreta 249São Mateus da Calheta 250

Graciosa 252Inselleben ganz entspannt 254Santa Cruz da Graciosa 254Praia (São Mateus) 257Caldeira 259Der Inselsüden 259Der Inselwesten 260

Flores und Corvo 262Am Ende Europas 264Santa Cruz das Flores 264Lajes das Flores 270

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Die Westküste 271Der Inselnorden 276Corvo 277

Sprachführer 280Kulinarisches Lexikon 282Register 284Abbildungsnachweis/Impressum 288

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Inhalt

Karten und Pläne

Ponta Delgada (São Miguel) 84Vale das Furnas (São Miguel) 126Horta (Faial) 153Fajãs im Norden von São Jorge 216Angra do Heroísmo (Terceira) 222Sete Lagoas (Flores) 274

Dieses Symbol im Buch verweist auf die Extra-Reisekarte Azoren

Die Gärten und Parks der ›gentlemen farmers‹ 90

Wo Europas einziger Tee wächst 112Warme, vulkanische Wässer

im Vale das Furnas 124Mit der Welt verkabelt –

Horta als Hauptstadt der Telegrafie 158Azorenbiotope en miniature –

Faials botanischer Garten 166Auf den Spuren der Walfänger 186Romantische Küstenstreifen –

fajãs im Inselnorden 214Bauwerke für Espírito Santo –

Heiliggeisttempel auf Terceira 226Lavahöhlen und heiße Dämpfe –

vulkanische Phänomene 236Zu den Sete Lagoas –

eine Rundfahrt über die Seenplatte 272

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Schnellüberblick

Flores und Corvo

Auf Flores gehen die Uhren anders, selbst in

den Hauptorten Santa Cruz und Lajes. Wan -

derwege erschließen die Steilküsten und

die Seenplatte im Hochland, wo Hortensien

und Montbretien Farbtupfer setzen. Noch

beschaulicher wirkt die Nachbarinsel Corvo

mit dem Zentralkrater Caldeirão. S. 262

Faial

Kosmopolitisch geht es am Jachthafen

von Horta zu – Kult ist dort das Peter Café

Sport, Treffpunkt von einheimischen

Fischern und Reisenden. Wanderrouten

führen zum Grund der geheimnisvollen

Caldeira oder in die Mondlandschaft des

noch jungen Vulkans Capelinhos. S. 146

Pico

Schwarze Lava prägt die Landschaft auf Pico,

wo der gleichnamige Vulkan allgegenwärtig

ist. Ein Schachbrettmuster aus Weinbergen

überzieht die Zona de Adegas – UNESCO-

Weltkulturerbe. Vor der Küste lassen sich

Wale beobachten und in Höhlen bizarre

Unterwelten erkunden. S. 174

São Jorge

Wie ein Walrücken ragt die Insel aus dem

Atlantik. Vulkankuppen reihen sich auf

einer Hochebene, wo Rinder grasen, und

unter den Steilküsten liegen schmale Ebe-

nen mit Lagunen und tropischen Obstplan-

tagen. Ein architektonisches Kleinod ist die

Hauptstadt Velas im Inselwesten. S. 200

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Graciosa

Klein und beschaulich zeigt sich die Wein-

bauerninsel und besitzt doch mit Santa

Cruz da Graciosa eine wunderschöne Stadt.

Aus dem finsteren Schlund der Furna do

Enxofre dringen heiße Dämpfe, während in

Carapacho wohltuendes Thermalwasser aus

dem Fels sprudelt. S. 252

Terceira

Angra do Heroísmo glänzt als alte Azoren-

hauptstadt mit Kirchen und Palästen. Im

milden Südosten reihen sich Badebuchten

und Hafenorte. Der Sandstrand von Praia

konkurriert mit den malerischen Felspools

von Biscoitos. Vulkanhöhlen und Solfataren

warten auf Entdeckernaturen. S. 218

São Miguel

Die Metropole Ponta Delgada gefällt durch

Urbanität, Vila Franca do Campo durch nos-

talgischen Charme. Malerisch sind die in

Riesenkrater eingebetteteten Seen. Urlau-

ber zieht es in den idyllischen Nordosten,

an die mediterran anmutende Südküste

oder in den Thermalkurort Furnas. S. 80

Santa Maria

Die stille Insel gilt als ›Algarve der Azoren‹.

Saftige Weiden überziehen das hügelige

Inselinnere und Weinbergterrassen schmü-

cken die Steilküsten. Im Sommer füllen

sich die schönen Strände von Praia Formosa

und São Lourenço. In der Bucht von Anjos

ankerte einst Christoph Kolumbus. S. 134

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Vor allem Individualisten zieht es aufdie Azoren, die nach wie vor als Ge-heimtipp gelten. Die Inselgruppe mit-ten im Atlantik ist ein Eldorado für Na-turbegeisterte und Wanderer. Aberauch kulturell hat sie erstaunlich vielzu bieten und das Badevergnügenkommt ebenfalls nicht zu kurz. Saisonist vor allem im Sommer, wenn die Hor-tensienblüte lockt. Dank der ausglei-chenden Wirkung des Golfstroms wirdes nie zu heiß und die Nächte bleibenmild. Allerdings wechselt das be-rühmte Azorenhoch schon einmal mitRegenfällen ab. Die Inseln bieten denKomfort und die Sicherheit eines euro-päischen Urlaubsgebiets und darüberhinaus zahllose Möglichkeiten, denAufenthalt sportlich oder spannend zugestalten.

Ein Rest von Atlantis?Gern erzählt man sich auf den Azorendie Legende vom Untergang des rätsel-haften Kontinents Atlantis, der nachheftigen Explosionen zerbrach und die

neun Inseln zurückließ. Moderne Wis-senschaftler erklären die Entstehungdes Archipels allerdings durch Vulkan-ausbrüche am Meeresboden, einenKontinent soll es hier nie gegeben ha-ben. Ihren Namen verdanken die Azo-ren Schwärmen von Mäusebussarden,die zur Zeit der Entdeckungsfahrer überden Inselbergen kreisten. Eine Ver-wechslung, denn açor heißt auf Portu-giesisch der Habicht. Entlegen und ent-rückt, wie man sich Atlantis eben vor-stellt, sind die Azoren durchaus. Wer dievon Nebel umwaberten Krater mit ih-ren geheimnisvoll schimmernden Seenim Inneren der Inseln erblickt, gesäumtvon knorrigen Lorbeerbäumen undkrummem Wacholder, könnte mühelosan Legenden glauben.

Mal lieblich, mal rauDas Muhen geduldiger Kühe, die aufüppig grünen Weiden grasen, begleitetden Wanderer. Hin und wieder preschtein Landwirt hoch zu Ross vorbei, dieMilchkannen am Sattel festgebunden.

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Die Autorin

Mit Susanne Lipps unterwegs

Susanne Lipps studierte Geografie, Geolo-

gie und Botanik. Seit Jahren reist sie regel-

mäßig auf die Azoren, leitet dort Studien-

und Wanderreisen, erkundet Wege und

Abstecher, besichtigt Bekanntes und Neues

und hält sich über das Geschehen auf dem

Laufenden. In ihrer Arbeit als Reiseschrift-

stellerin hat sich die Autorin auf den portu-

giesisch- und spanischsprachigen Raum

spezialisiert. Für den DuMont Reiseverlag

schrieb sie u.a. Reiseführer über Madeira,

La Palma, La Gomera, Andalusien und

Mallorca.

Vulkane und ein Blütenmeer

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Überall wogen Blüten: Hortensien, Hi-biskus, Azaleen und Rhododendren set-zen nicht nur Akzente, sondern prägendie Landschaft. Doch diese zeigt sichkeineswegs nur von ihrer lieblichenSeite. Junge Vulkane, blubbernderSchlamm und kochende Quellen zeu-gen mancherorts von der anhaltendenAktivität des Erdinneren. Der Aufstiegzum Pico, dem oft von einer Schnee-haube gekrönten Vorzeigevulkan desArchipels, ist ein echtes Abenteuer.Schroffe Felsen säumen weithin dieKüsten, nur vorübergehend unterbro-chen von lauschigen Badebuchten undurigen Fischerhäfen. Alte Pflasterwegeerschließen diese vielfach nur zu Fuß zu-gänglichen Sphären. Wer Kontrastemag, taucht in die Unterwelt ab. Höh-lenforschung ist ›in‹ auf den Azoren, Be-sucher können bizarre Lavaröhren undtiefe Vulkanschlote hautnah erleben.Mit Ferngläsern ausgerüstet, brechenTierfreunde zur Beobachtung der ei-genwilligen Vogelwelt auf. Whalewat-cher stemmen sich in winzigen Bootengegen die Wellen, um ihren begehrtenFotoobjekten – Walen, Delfinen undMeeresschildkröten – nahezukommen.

Nostalgisches FlairEin Hauch von kolonialer Vergangen-heit weht bis heute über die Inseln. Insubtropischen Parks und Gärten ver-stecken sich die Quintas, ländliche Her-renhäuser aus vergangenen Zeiten, alsOrangen und Ananas nach Englandund Wein bis an den Zarenhof ver-schifft wurden. Viele öffnen ihre Toreinzwischen für zahlende Gäste, die sichhier fürstlich betten und – wie seiner-zeit die Herrschaften – Ausritte oderKutschfahrten unternehmen können.Auch in den Thermalkurorten auf SãoMiguel und Graciosa begegnet manauf Schritt und Tritt Zeugen einstigerGlorie. In den heutigen Kurhäusernwird Wellness auf zeitgemäße Art ze-lebriert. Interessantes haben auch dieStädte zu bieten. Während in Gassenund Kneipen noch das ›alte Portugal‹lebendig scheint, hat sich um schickeJachthäfen und Kulturzentren einejunge, dynamische Szene etabliert. Oftkönnte der Kontrast zu den zuweilensehr ursprünglichen Dörfern, in denennoch jeder jeden kennt, kaum größersein. Langeweile kommt hier wie dortsicher nicht auf.

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Blumen prägen vielerorts die Azoren – eine Insel ist sogar danach benannt: Flores

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Jardim Duque de Terceira in Angra –

Idylle in der Stadt, S. 230

Capelas – alter Walfängerhafen

vor grandioser Kulisse, S. 102

Peter Café Sport – die schönste Kneipe

im Atlantik, S. 150

Reserva Florestal de Recreio Luís Paulo

Camacho – viel Grün, S. 268

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Die Reiseführer von DuMont werden von Autoren geschrieben, die ihr Buchständig aktualisieren und daher immer wieder dieselben Orte besuchen. Irgendwann entdeckt dabei jede Autorin und jeder Autor seine ganz persön -lichen Lieblingsorte. Dörfer, die abseits des touristischen Mainstream liegen, eine ganz besondere Strandbucht, Plätze, die zum Entspannen einladen, einStückchen ursprünglicher Natur – eben Wohlfühlorte, an die man immer wiederzurückkehren möchte.

Caldeira Velha –

Warmbad im Wald, S. 108

Lagoa do Capitão – Idyll an

Picos größtem Kratersee, S. 198

Miradouro da Macela –

Blick ins Grüne und ins Blaue, S. 138

Biscoitos – Badevergnügen in den

Felsen, S. 246

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Reiseinfos, Adressen,Websites

Von Natur her ein Spaßbad: Meerwasserschwimmbecken bei Maia (Insel Santa Maria)

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Infos im Internet

www.visitazores.orgOffizielle Website der Tourismusbe-hörde der Azorenregierung. Viel Wis-senswertes über die Inseln, Hinweiseauf aktuelle Veranstaltungen (Portu-giesisch und Englisch).

www.azores.gov.ptSeite der Regionalregierung der Azo-ren mit aktuellen Infos über Wirt-schaft, Kultur und Natur der Inseln (aufPortugiesisch und Englisch).

www.azoren-online.comPrivate Seite mit sehr ausführlichen In-formationen in deutscher Sprache zuallen Azoreninseln: Sehenswürdigkei-ten, Ausflüge, praktische Hinweise,Adressen u. v.m.

www.artazores.comSeite der Tourismusorganisation ART,zu der sich die fünf Inseln der Mittel-gruppe – Terceira, Faial, Pico, São Jorgeund Graciosa – zusammengeschlossen

haben. Mit vielen nützlichen Infos,Adressen und Veranstaltungshinwei-sen (auf Portugiesisch und Englisch).

www.trails-azores.comAlle offiziellen Wanderwege der Azo-ren mit ausführlichen Beschreibungenund Karten zum Herunterladen (Por-tugiesisch und Englisch).

Informationsstellen

Turismo de PortugalDas offizielle portugiesische Touris-musbüro unterhält im Ausland keineBüros für Endkunden.Info-Hotlines:in Deutschland: Tel. 0180 500 49 30;in Österreich: Tel. 0810 90 06 50;in der Schweiz: Tel. 0800 10 12 12.Informationen im Internetwww.visitportugal.com

Tou ris ten in for ma tion auf den AzorenInformationen über die gesamte Insel-gruppe erteilt die Tourismusdirektionder Azorenregierung:

Direcção Regional de Turismo9900-112 Horta, Rua Ernesto Rebelo 14Tel. 292 20 05 00, Fax 292 29 36 [email protected]

Die Azorenregierung unterhält auf je-der Insel ein Tourismusbüro (Posto deTurismo) im jeweiligen Hauptort und/oder am Flughafen. Auf São Miguelund Pico betreiben größere Orte städ-tische Informationsbüros. Adressen imjeweiligen Inselkapitel.

Auf den Inseln der Mittelgruppebaut der Tourismusverband ART (Asso-

Informationsquellen

InternetzugangWLAN: Mit dem eigenen Laptop kannman auf den Azoren in vielen größe-ren Hotels wireless surfen (z. T. kosten-los, sonst um 3–4 € pro Stunde). Auchin manchen Bars/Cafés ist WLAN gratisverfügbar.Internet-Points: Viele Hotels bieten ih-ren Gästen einen Internetzugang inRezeptionsnähe, meist gegen Gebühr(ca. 2 € pro Viertelstunde). ÖffentlicheInternet-Points stellen die meisten Ge-meinden bereit (im Rathaus oder inKulturzentren). Regelrechte Internet-cafés sind wenig verbreitet.

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ciação Regional de Turismo) Informati-onspavillons in den wichtigsten Ortenauf (bei Redaktionsschluss noch nichtvoll in Betrieb; www.artazores.com).

Lesetipps

Tier- und Pflanzenfüh rerMark Cawardine: Wale und Delfine.Bielefeld 2009. Bestimmungsbuch mitdetailreichen Illustrationen und Beob-achtungshinweisen.Fabian Ritter: Wale beobachten. Wel-ver 2010. Hinweise zum sanften, ge-wissenhaften Whalewatching. Die 31häufigsten Wal- und Delfinarten inEuropa und Übersee werden vorge-stellt.Helmut Debelius: Fisch-Führer: Mittel-meer und Atlantik. Stuttgart 2007. Einsehr hilfreiches Bestimmungsbuch fürTaucher mit vielen Infos über Lebens-räume und Verhalten.Peter Wirtz und Helmut Debelius: Nie-dere Tiere: Mittelmeer und Atlantik.

Hamburg 2003. Fauna der Wirbellosenim Atlantik von Norwegen bis zumÄquator. Andreas Stieglitz: Azorenflora. Bookson Demand 2008. Einführung in dieeinheimische Pflanzenwelt mit allenwichtigen Arten in Wort und Bild.

BelletristikAntónio Tabucchi: Die Frau von PortoPim. Berlin 1993. Der italienischeSchrift steller lebte lange in Portugalund verfasste kleine Geschichten rundum Liebe und Abenteuer, auch überdie Azoren.Ralph Roger Glöckler: VulkanischeReise: Eine Azoren-Saga. Berlin 2008. Li-terarisches Reisebuch über den Vulkan-ausbruch 1957 auf Faial und die folgen -de Auswanderungswelle in die USA.Ben Faridi: Das Schweigen der Familie:Azoren-Krimi mit Rezepten. Münster2009. Kommissar João Baptista ermit-telt im ersten Mordfall auf der InselCorvo und trifft auf eine Mauer desSchweigens.

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Reiseinfos

Digitaler Ausguck in die Welt – hier in Velas auf der Insel São Jorge

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Azorenhoch und Sturmtief

Die Lufttemperaturen auf den Azorensind im Jahres- wie auch im Tagesver-lauf sehr ausgeglichen. Im kältestenMonat (Feb.) werden tagsüber ca. 14 °Cerreicht, im wärmsten Monat (Aug.) um27 °C. Nachts liegen die Temperaturennur um ca. 5 °C niedriger. Recht hoch istgenerell die Luftfeuchtigkeit, im Som-mer (Aug./Sept.) wird es schwülwarm.

Verantwortlich für das milde Klimaist der Golfstrom, an dessen Südranddie Azoren liegen. Allerdings gestaltetsich das Wetter ganzjährig recht wech-selhaft. Das sprichwörtliche Azoren-hoch verbleibt oft nur einen Tag beiden Inseln, um dann mit den vorherr-schenden Westwinden nach Europaweiterzuziehen und den Fronten vonTiefs Platz zu machen. So wechselt Son-

nenschein in rascher Folge mit Regen,wobei im Winter deutlich mehr Nie-derschläge fallen als im Sommer.

Während in den Bergen oft Nebel-bänke liegen, ist das Wetter an denKüsten tendenziell besser. Die Südsei-ten der Inseln sind etwas sonniger undwärmer als die Nordseiten, bei höhererLuftfeuchtigkeit. Innerhalb des Archi-pels ist es am wärmsten auf den Ostin-seln, die Westgruppe verzeichnet et-was niedrigere Temperaturen, dafüraber stärkeren Wind.

Baden oder Wandern?

Hauptsaison für Baden und Wasser-sport auf den Azoren ist Ende Juli bisAnfang September. Im Meer wird etwazwischen Juni und Oktober geschwom-

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Wetter und Reisezeit

Das Wetter spielt mit: Wandernde am Riesenkrater Sete Cidades auf São Miguel

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Reiseinfos

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Mittlere Tagestemperaturen in °C

Mittlere Nachttemperaturen in °C

Regentage/Monat

Mittlere Wassertemperaturen in °C

Sonnenstunden/Tag

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Klimadaten Ponta Delgada (São Miguel)

men. Während die Wassertemperatu-ren zu Beginn des Sommers bei etwa18 °C liegen, erreichen sie im Aug./Sept.etwa 22 °C und gehen im Winter auf14 °C zurück. Tauchen, Brandungssur-fen und Seekajakfahren sind ganzjäh-rig möglich, aber nicht unbedingt üb-lich, auch wegen des oft sehr starkenSeegangs. Manche Tauchbasen schlie-ßen in den Wintermonaten.

Zum Wandern eignen sich die Azo-ren ganzjährig. Allerdings ist auch hierdie Hauptsaison das regen- und nebel -ärmere Sommerhalbjahr (ca. Mai–Okt.).Winterliche Sturmtiefs können für ex-trem unfreundliches Wetter sorgen. Inden vergangenen Jahren kam es durchStarkregen immer wieder zu Erdrut-schen, zuletzt im Dezember 2010 aufFlores, wo Fajãzinha vorübergehendvon der Außenwelt abgeschnitten war.Dann müssen auch immer wieder Wan-derwege gesperrt werden (s. a. S. 28).

Kleidung und Ausrüstung

Allgemein empfiehlt sich wegen derhäufigen interinsularen Flüge und derQuartierwechsel eine praktische, stra-pazierfähige Reisekleidung. In denschwülwarmen Monaten August undSeptember sollte diese sehr luftig sein.Wegen möglichen Regenwetters undniedrigerer Temperaturen in den Ber-gen ist jedoch auch in dieser Zeit die Mitnahme einer winddichten Re-genjacke und eines leichten Fleece-pullis zu empfehlen. Dies gilt insbe-sondere für die übrigen Sommermo-nate. Selbst im Juli ist es oft nochüberraschend kühl.

Im Winterhalbjahr dürfen Anorakund Pulli dann auch etwas dicker sein.Zu allen Jahreszeiten sollte zusätzlichzur regendichten Jacke ein Schirm im Gepäck sein, wobei Letzterer we-gen des oft recht starken Windesnicht immer zu gebrauchen ist. Wan-derer benötigen außerdem wasser -abweisende Trekkingschuhe mit gu-tem Profil.

Gut zu wissenWettervorhersage: www.wetter.com(Vorhersage für den gesamten Archi-pel auf Deutsch, für 3, 7 und 16 Tage);www.gisclimaat.angra.uac.pt/previsao(Kurzvorhersage für die einzelnen In-seln auf Portugiesisch, für 3 Tage).Günstige Flüge buchen: Hauptsaisonist im Sommer. Deutlich niedriger lie-gen die Preise (auch für Übernachtung)im Herbst, Winter und Frühjahr.Beste Reisezeit: Im August, wenn zahl-reiche Emigranten aus Amerika in ihrerazorianischen Heimat urlauben, ist ammeisten los. In diese Zeit fallen auchviele Volksfeste. Wer dem Trubel ent-gehen möchte, reist besser im Juli oderSeptember auf die Inseln. ZwischenOktober und Juni geht es ruhig zu, al-lerdings ist dann das Wetter ungünsti-ger und manche Sehenswürdigkeitensind nur eingeschränkt zu besichtigen.

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Die drei Hauptinseln in acht Tagen

1. Tag: Ankunft in Ponta Delgada (SãoMiguel). Zwei Übernachtungen in ei-nem zentral gelegenen Stadthotel, amAbend Orientierungsspaziergang durchdas Ausgehviertel am Jachthafen.2. Tag: Rundfahrt per Leihwagen mitBesuch einer Teefabrik an der Nord-küste, Mittagspause in Furnas mit Re-laxen im Thermalbad und Gelegenheitzum Probieren einer mit Erdwärme ge-kochten Eintopfspezialität, anschlie-ßend Besichtigung von Vila Franca doCampo (100 km).3. Tag: Vormittags Urbanität in PontaDelgada genießen, etwa die großarti-gen Parks besuchen oder durch dieschmalen, von Geschäften oder Res-taurants gesäumten Gassen schlen-dern. Am Nachmittag Weiterflug nachHorta (Faial). Zwei Übernachtungen.4. Tag: Mit dem Leihwagen hinauf zurCaldeira und zum Vulcão dos Capelin-hos mit einem spannenden Informa -tionszentrum zum Vulkanismus, Mit-tags- und Badepause in Varadouro(80 km). Am Nachmittag Hafenflair inHorta auskosten.

5. Tag: Flug nach Terceira und Fahrtnach Angra do Heroísmo. Zwei Über-nachtungen. Kennenlernen der Stadtund des Monte Brasil.6. Tag: Rundfahrt per Leihwagen nachSão Sebastião und Biscoitos, Besichti-gung der Vulkanhöhlen und Fumaro-lenfelder in den Bergen. Im Fischerha-fen von São Mateus da Calheta kannman den Tag ausklingen lassen, viel-leicht in einem der dortigen Fischres-taurants (75 km).7. Tag: Flug nach Ponta Delgada. EineÜbernachtung. Am Nachmittag Fahrtper Mietwagen oder Taxi zur zur idyl-lischen Lagunenlandschaft der Cal-deira das Sete Cidades (65 km).8. Tag: Rückflug ab Ponta Delgada.

Zwei Wochen Wandernund Natur

1. Tag: Ankunft in Ponta Delgada (SãoMiguel) und Fahrt nach Vila Franca doCampo oder Furnas. Drei Übernach-tungen.2. Tag: Wanderung bei der Lagoa dasFurnas, Besuch der Caldeiras und desParque Terra Nostra mit Thermalbad.

Rundreisen planen

Ponta Delgada

Furnas

HortaAngra doHeroísmo

Biscoitos

São Miguel

TerceiraFaial

Route 1: Die drei Hauptinseln

Ponta Delgada

Santa Cruz

Vila Nova

Horta Madalena

Velas

São Miguel

Corvo

Flores

Faial

Pico

São Jorge

Route 2: Zwei Wochen Natur

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3. Tag: Vormittags Wanderung vonÁgua d’Alto zur Lagoa do Fogo. Nach-mittags Bootsfahrt zum Ilhéu de VilaFranca.4. Tag: Flug nach Flores. Vier Über-nachtungen in Santa Cruz das Flores.Nachmittags ausgiebiges Kennenler-nen der Stadt.5. Tag: Fahrt per Mietwagen zur Seen-platte im Hochland mit kleiner Wan-derung und Gelegenheit zum Bird -watching (40 km). 6. Tag: Per Taxi nach Ponta Delgada,Wanderung nach Fajã Grande. Mit-tags- und Badepause, dann Rückfahrtnach Santa Cruz (45 km).7. Tag: Tagesausflug nach Corvo perBoot, dort mit dem Sammeltaxi zumCaldeirão.8. Tag: Flug nach Horta (Faial). Stadt-rundgang und abendliche Fährüber-fahrt nach Madalena (Pico). Drei Über-nachtungen.

9. Tag: Inselrundfahrt per Mietwagenzum ehemaligen Walfängerort Lajes,zu den Kraterseen des Hochlands undin die Weinbauzone Zona de Adegas(80 km).10. Tag: Besteigung des Pico oder Wan-derung von der Furna do Frei Matiasnach Madalena. Nachmittags Ausfahrtzur Walbeobachtung.11. Tag: Standortwechsel per Fährenach Velas (São Jorge). Zwei Über-nachtungen.12. Tag: Wanderung über die Fajã daCaldeira de Santo Cristo zur Fajã dosCubres (An- und Abfahrt per Taxi,70 km).13. Tag: Flug nach Ponta Delgada. ZweiÜbernachtungen. Besuch der tropi-schen Gärten in der Stadt.14. Tag: Tagesausflug zur Caldeira dasSete Cidades mit Wanderung (An- undAbfahrt per Taxi, 65 km).15. Tag: Rückflug ab Ponta Delgada.

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Reiseinfos

Lohnt mindestens zwei Übernachtungen: Angra do Heroísmo auf Terceira

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Einreisebestimmungen

Aus weis pa pie re In Portugal wird bei Einreise aus Schen-gen-Ländern (u.a. Deutschland, Öster-reich, Schweiz) nicht kontrolliert, dieFluggesellschaften verlangen aber Per-sonalausweis oder Pass, ebenso wie aufden Azoren Ho tels und Autovermieter.

Zollvorschriften Innerhalb der EU werden für den per-sönlichen Bedarf max. 800 Zigarettenoder 200 Zigarren und 10 l Spirituosen(pro Pers. ab 15 bzw. 17 Jahren) akzep-tiert. Für die Schweiz gelten als Frei-grenzen: 200 Zi garetten oder 50 Zig ar-ren oder 250 g Ta bak, 1 l Wein und0,75 l Spi rituosen so wie Geschenke imWert von max. 175 € bzw. 300 CHF.

Anreise und Inselhopping

Flug ver bin dun genDer wichtigste Flughafen der Azoren istPonta Delgada (São Miguel), auchAero porto João Paulo II genannt. Nur erwird von Deutschland aus direkt ange-flogen. Air Berlin (Hotline in PortugalTel. 808 20 27 37, www.airberlin.com)startet im Sommer 1 x pro Woche abDüsseldorf, im Winter 1 x pro Woche ab Nürnberg, jeweils mit Zubringer vonweiteren deutschen Flughäfen. AbFrankfurt fliegt die azorianische Gesell-schaft SATA Internacional (Hotline inPortugal Tel. 707 22 72 82, www.sata.pt)im Sommer 2 x, im Winter 1 x pro Wo-che. Flugzeit jeweils etwa 5 Std.

Täglich sind die Azoren mit Umstei-gen in Lissabon zu erreichen. Nach Lis-sabon von verschiedenen Flughäfen in Deutschland, Österreich und derSchweiz mit TAP Portugal (Hotline in

Portugal Tel. 707 20 57 00, www.flytap.com) sowie mit Lufthansa, Austrianund Swiss, Weiterflug mit TAP Portugaloder SATA Internacional. Ponta Del-gada, Horta (Faial) und Terceira werdenab Lissabon täglich angeflogen, SantaMaria 1 x pro Woche, Pico (nur im Som-mer) 2 x pro Woche. Hin- und Rückflug500–900 €, über Veranstalter oder Spar-tarif ab 300–400 €.

Auf jeder der neun Azoreninselngibt es einen Flughafen. Zwischen denInseln verkehren Propellermaschinender SATA Air Açores (Tel. 707 22 72 82,www.sata.pt) nach einem komplizier-ten, saisonal wechselnden Flugplan. Diehäufigsten Verbindungen (mehrmalspro Tag nonstop) bestehen zwischenden drei Hauptinseln São Miguel (Flug-hafen Ponta Delgada), Faial (FlughafenHorta) und Terceira. Santa Maria istnonstop nur von Ponta Delgada aus zuerreichen (1–2 x tgl.). Auch alle anderenInseln werden von Ponta Delgada austäglich oder mehrmals pro Woche non-stop angeflogen. Innerhalb des triân-gulo, des Dreiecks, das Faial, Pico undSão Jorge bilden, gibt es kaum direkteFlüge. Dort ist die Fähre vor allem imSommer das Verkehrsmittel erster Wahl(s. S. 21). Drehkreuz der Mittelgruppeist Terceira (nach Horta, Pico, São Jorgeund Graciosa je 1–2 x tgl., nach Floresmehrmals pro Woche nonstop). Auf dieWestgruppe kommt man am besten abHorta (Flores fast tgl., Corvo ca. 3 x proWoche). Unbedingt in die Reiseplanungeinbeziehen: Der Flughafen auf Floresmuss im Winter häufig wegen Sturmgeschlossen werden!

Flüge zwischen den Inseln kosten jenach Strecke und Termin oneway ca. 60–85 €. Touristen erhalten ca. 20 %Rabatt bei Buchung von zu Hause aus(Reisebüro) oder vor Ort bei der SATA

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Anreise und Verkehrsmittel

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Reiseinfos

unter Vorlage des Anreisetickets. DieSATA unterhält Schalter an allen Flug-häfen und/oder Büros in den Insel-hauptorten (Adressen bei den jeweili-gen Ortsbeschreibungen). Weitere In-formationen zu den Flughäfen in denInfoboxen der Inselkapitel.

Fähr ver bin dun genEine Fährverbindung zwischen dem eu-ropäischen Kontinent und den Azorengibt es nicht. Innerhalb des Archipelsverkehrt Anfang Mai bis Anfang Okto-ber eine Autofähre der Atlânticoline(www.atlanticoline.pt) zwischen denInseln der Ost- und Mittelgruppe nacheinem komplizierten Fahrplan. MitteJuni bis Ende September kommt einzweites Fährschiff hinzu, dann wirdauch Flores angelaufen. Wetterbedingtkann es bei den planmäßigen Abfahrts-zeiten Änderungen geben. Atlântico-line unterhält für die Autofähren in je-dem Hafen einen Ticketschalter, dereine Stunde vor Abfahrt öffnet. Mankann Tickets aber auch in Reisebürosvor Ort kaufen (Adressliste s. Website).Preisbeispiele (pro Pers. oneway): PontaDelgada (São Miguel)–Vila do Porto(Santa Maria) ca. 30 €, Ponta Delgada–Praia da Vitória (Terceira) ca. 50 €. Fahr-zeit je nach Strecke 3,5–9 Std. Norma-lerweise wird tagsüber gefahren, mankann aber an Bord Kabinen zubuchen(2 Pers. pro Strecke 40 €). Zwischen Flo-res und Corvo verkehrt ganzjährig allezwei bis vier Tage eine Personenfähreder Atlânticoline (Fahrzeit 40 Min., one-way 10 €, weitere Infos s. S. 267).

Die Inseln des triângulo (s. S. 20) sinddurch Personenfähren der Transmaçor(Tel. 292 20 03 80, www.transmacor.pt)verbunden: Ganzjährig 3–8 x tgl. zwi-schen Horta (Faial) und Madalena(Pico), Fahrzeit 30 Min., 3,40 €; zuletztnur noch im Sommer (Juni–Sept.)mehrmals pro Woche von Horta nachVelas (São Jorge), mit Zwischenstopp in

São Roque (Pico) und z.T. in Madalena,Fahrzeit ca. 1,5 Std., 15 €. Tickets amHafenschalter, keine Reservierung. Einegeplante Verbindung mit Transmaçorvon Horta über Calheta (São Jorge)nach Angra do Heroismo (Terceira)und Graciosa wurde 2010 wegen feh-lender Genehmigungen storniert. DieZukunft der Fährgesellschaft ist seitherungewiss. Ab 2012 will die AtlânticoLine (s. o.) die Strecken innerhalb derMittelgruppe mit zwei neuen Perso-nenfähren bedienen.

Verkehrsmittel auf den Inseln

Bus seAuf den bevölkerungsreichsten InselnSão Miguel und Terceira verkehren re-lativ viele Linienbusse, auf den anderenInseln werden selbst Hauptstrecken oftnur an Werktagen 1–2 x tgl. bedient.Entlegene Orte, Strände und Bade-buchten sowie touristisch interessanteZiele im Inselinneren sind meist garnicht zu erreichen. Weitere Hinweise inden Infoboxen der Reisekapitel.

TaxisTaxistände gibt es in allen größerenOrtschaften. An Flughäfen und Fähr-häfen warten Taxis bei Ankünften. So-fern ein Taxameter vorhanden ist, wer-den 3,50 € Grundgebühr berechnet.Hinzu kommen je nach Wochentag undTageszeit 0,60–0,75 € pro Kilometer.Bei Oneway-Fahrten zu entfernten Zie-len werden Hin- und Rückfahrt berech-net. Außerdem sind Aufschläge für An-fahrt (0,30 €/km) und Gepäck (2 €) üb-lich. Ist kein Taxameter vorhanden,verabredet man vor Fahrtantritt denPreis. Für manche Strecken existierenPreislisten, die von den Fahrern mitge-führt werden. Für Rundfahrten sollteman mit ca. 16,50 €/Std. rechnen. Viele

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Fahrer sprechen Englisch, geben gernErklärungen und haben manchen Tippparat. Wer eine Streckenwanderungunternehmen möchte, kann sich zumAusgangspunkt fahren und am End-punkt wieder abholen lassen.

MietwagenEinschließlich Vollkaskoversicherungund Steuern kosten Leihwagen bei un-begrenzter Kilometerzahl ab 45 € proTag. Die Autos befinden sich in der Re-gel in gutem Zustand. Auf Corvo gibt eskeine Mietwagen. Ansonsten findetman Büros von Verleihfirmen auf allenInseln an den Flughäfen (außer auf SãoJorge) sowie in den Hauptorten. In ent-legenen Gebieten übernehmen Hotel-rezeptionen bzw. Ferienhausvermietermeist die Vermittlung. Azorenweit ope-rierende Verleihfirmen sind Ilha Verde

(Tel. 296 30 48 91, www.ilhaverde.com)und Autatlantis (Tel. 296 20 53 40,www.autatlantis.com). Für die Hoch-saison im Sommer, wenn Wagen aufden Inseln manchmal knapp werden,empfiehlt sich Vorausbuchung von zuHause aus (Reisebüro oder Internet).

Bei Abschluss des Mietvertrags sindFührerschein, Personalausweis oderPass und meist eine Kreditkarte (!) vor-zulegen. Der Führerschein muss min-destens ein, manchmal sogar dreiJahre alt sein, das Mindestalter liegtmeist bei 21 Jahren. Die Eintragung ei-nes zweiten Fahrers in den Mietvertragkostet bis zu 20 € pro Tag zusätzlich.

Die Verkehrsregeln entsprechen imWesentlichen denen in Mitteleuropa.Im Pannenfall ist die im Auto liegendereflektierende Schutzweste anzuzie-hen. Die Promillegrenze liegt bei 0,5.

Reservierung

Spontan sind wegen des relativ gerin-gen Angebots nur in den größeren Or-ten außerhalb der Hochsaison (Som-merferien, Feiertage) Zimmer zu be-kommen. Für ländliche Quartiere unddie Zeit zwischen Juli und Septemberempfiehlt sich rechtzeitige Vorausbu-chung per Telefon oder Internet, bei-des ist meist auf Englisch möglich.

Gehobene Unterkünfte sind überReiseveranstalter oft preiswerter als

bei Direktbuchung. Bei den Übernach-tungsvorschlägen wird darauf hinge-wiesen (s. Ortsbeschreibungen). Mankann über Veranstalter entweder diekomplette Reise zusammenstellen (Un-terkunft, Flüge, Mietwagen) oder Un-terkünfte separat buchen – jeweilsüber Reisebüro oder Internet.

KlassifizierungIn Portugal bekommen Hotels je nachKomfort bis zu fünf Sterne, wobei aufden Azoren Häuser mit drei oder vierSternen überwiegen. AusgesprocheneFerienhotels gibt es kaum. Die meistenHotels befinden sich in den Hauptortender Inseln, wo dann Touristen und Ge-schäftsreisende unter einem Dach woh-nen. Unter einem Estalagem verstehtman ein exquisites kleines Hotel, meistin einem historischen Gebäude. Apart-hotels, die Kochgelegenheit im Zimmer,

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Reiseinfos

Übernachten

Preise in diesem ReiseführerBei den unter den Ortsbeschreibungengenannten Preisen für Doppelzimmer(DZ) ist das Frühstück für zwei Personenenthalten. Preise für Apartments oderFerienhäuser gelten ohne Verpflegung.

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aber auch den üblichen Hotelbetriebbieten, sowie reine Apartmentanlagensind auf den Azoren selten.

Pensionen heißen Pensão (1–2 Ster -ne) oder Residencial (für gehobenereAnsprüche, 1–4 Sterne). Daneben gibtes die Casa de Hóspedes (auch GuestHouse) oder Hospedaria, eine meistrecht preisgünstige Privatpension.

Ländliche Quartiere

Im Rahmen eines EU-Programms wur-den in den vergangenen Jahren zahl-reiche traditionelle Landhäuser, dievom Verfall bedroht waren, in stilvolleUnterkünfte verwandelt. Bei Turismode Habitação (TH) handelt es sich umquintas (herrschaftliche Gutshöfe), dieals kleine, feine Hotels betrieben wer-den. Renovierte Bauernhäuser mit nurwenigen Zimmern und familiär ge-führt firmieren unter Turismo Rural(TR). Für Selbstversorger bieten sich die

Casas do Campo (CC) an, ländliche Fe-rienhäuser. Zu buchen sind diese Un-terkünfte z.B. über www.azoresrural.com. Spezielle Hinweise zu Ferienhäu-sern in den Reisekapiteln São Miguel(Mosteiros), Faial (Vulcão dos Capelin-hos), Pico (São Jõao, Prainha do Norte).

Jugendherbergen

Auf den Azoren gibt es drei wunder-schöne, in historischen Bauten unter-gebrachte Jugendherbergen (Pousadade Juventude): in Ponta Delgada (SãoMiguel), São Roque (Pico) und Angrado Heroísmo (Terceira). Übernachtungim Mehrbettzimmer je nach Saison proPerson 11,50–16,50 €. Auf São Miguelund Pico stehen auch Doppelzimmer(31,50–41,50 €) zur Verfügung. Dem-nächst wird eine vierte Jugendher-berge in Vila do Porto (Santa Maria) er-öffnen. Reservierung: www.pousadasjuvacores.com.

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Reiseinfos

So vielgestaltig wie die Inseln sind die Unterkünfte (Luxus-Pousada in Angra)

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Die Küche

In der Mehrzahl der Restaurants wirdregionaltypisches, deftiges Essen an-geboten, übrigens gern in Buffetform.Nur wenige, meist etwas teurere Lo-kale auf den Hauptinseln experimen-tieren mit einer modernen, kreativenKüche. Internationale Restaurants sindsehr selten. Nur Pizza, Hamburger &Co. haben sich allgemein durchgesetzt.

Zur Einstimmung stellen viele Res-taurants ein Couvert auf den Tisch, be-stehend aus Brot, Butter und Käse,manchmal auch Thunfischpaste. Es

wird extra berechnet (1–2 € pro Per-son) und ersetzt in der Regel die Vor-speise. Allerdings stehen fast immerauch kräftige Vorsuppen auf der Spei-sekarte. Deren sättigende Verwand-ten, die Eintöpfe, waren früher sozu-sagen das tägliche Brot in den meistenFamilien. Darin wurde alles kombi-niert, was gerade verfügbar war: Ge-treide, Hülsenfrüchte, Gemüse, Würsteoder Fisch. Schmackhafte Eintopfge-richte bieten viele Restaurants an.

Die Alternative sind Tellergerichtemit Fleisch oder Fisch. Angesichts derTatsache, dass die Rinderzucht daswichtigste wirtschaftliche Standbeinder Insel ist, stammt Fleisch meist vomRind. Es wird gebraten, gegrillt oder ge-schmort. In viele Gerichte gehört aberauch Schweinespeck und Schweins-würste sind ebenfalls recht verbreitet.Auch Fisch spielt bei der Ernährungeine wichtige Rolle. Frisch aus dem At-lantik kommen die verschiedensten

Camping

Die Campingsaison auf den Azorendauert etwa von Juni bis September.Der Portugal-Campingführer »RoteiroCampista« verzeichnet sieben Plätzeauf den Inseln: auf São Miguel (Nord -este, Tel. 296 48 86 80), Faial (Praia doAlmoxarife, Tel. 292 94 98 55, www.hortaludus.com), Pico (Furna de SantoAntónio, Tel. 292 64 28 84), São Jorge(Urzelina, Tel. 295 41 44 01, und Cal-heta, Tel. 295 41 64 24) und Terceira(Baía da Salga, Tel. 295 90 54 51, undCinco Ribeiras, Tel. 295 90 72 00). ProTag für zwei Personen mit Zelt je nachAusstattung des Platzes ca. 3–5 €. Bu-chungsanfragen werden von der Web-site www.roteiro-campista.pt weiter-

geleitet, über die auch die Printversiondes Campingführers mit detailliertenInformationen zu beziehen ist (10 €).

Darüber hinaus gibt es eine Reiheweiterer Campingplätze, so auf SãoMiguel (Furnas, Tel. 296 54 90 10),Santa Maria (Praia Formosa, Tel. 29688 39 59), Faial (Salão, Tel. 292 94 6130, und Varadouro, Tel. 292 94 53 39),Pico (Lajes, Tel. 292 67 97 00), SãoJorge (Velas, Tel. 912 73 32 85), Ter-ceira (Biscoitos, Tel. 964 27 13 85), Gra-ciosa (Praia, Tel. 295 71 27 79, undCarapacho, Tel. 295 71 29 59) undCorvo (Vila Nova, Tel. 292 59 02 00).Weitere Infos bei den örtlichen Rat-häusern. Auf Flores gibt es keinen of-fiziellen Campingplatz. Wildes Zeltenist grundsätzlich verboten.

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Reiseinfos

Essen und Trinken

In diesem BuchDie im Buch angegebenen Essens-preise beziehen sich, falls nicht andersangegeben, auf ein Hauptgericht ohneGetränke. Ein kulinarisches Lexikonfinden Sie auf Seite 282.

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Reiseinfos

Sorten (s. S. 282), die gebraten, gegrilltoder gekocht werden. An Meeres-früchten aus einheimischer Ernte gibtes Venusmuscheln (nur auf São Jorge,sonst meist Importware) und verschie-dene Meeresschnecken. Sehr verbrei-tet sind Tintenfische. Als Beilagen wer-den Salzkartoffeln, Pommes frites und/oder Reis gereicht, manchmal Salat,Gemüse hingegen eher selten. Vegeta-rische Gerichte stehen nur in feinerenRestaurants oder den seltenen Szene-lokalen auf der Speisekarte.

Recht üppig fallen die Desserts aus:Pudding, Cremespeisen, Kuchen undTorten sowie Eis, außerdem Obstsalat.

Kulinarischer Alltag

Die Azorianer nehmen das Mittag -essen – meist ihre Hauptmahlzeit – üb-licherweise gegen 13 Uhr ein, nur amSonntag kann es später werden. Dannspeisen ganze Familien in Ausflugslo-kalen, oft recht ausgiebig bis in denspäten Nachmittag hinein. In den Städ-ten füllen sich die Restaurants mittagsmit Angestellten der umliegenden Bü-ros und Geschäfte. Abends gehen dieEinheimischen eher am Wochenende(Fr, Sa) aus. Je nach Geldbeutel begnü-gen sie sich dann mit einem Snack oderdarf es auch etwas feiner sein.

Getränke

Zum Essen trinken die Azorianer meistWein, entweder vom portugiesischenFestland oder von den Inseln (s. S. 54).Dazu bestellen sie Tafel- oder Mineral-wasser ohne Kohlensäure. Wasser mitKohlensäure (com gás) muss man aus-drücklich verlangen. Auch Bier ist sehrverbreitet. Die Marken Especial (Pils)und Preta (Dunkelbier) werden vonder Firma Melo Abreu (www.melo

abreu.com) auf São Miguel gebraut,die auch die Softdrinks Laranjada(Orangenlimonade) und Kima (Mara-cujalimonade) herstellt. Nach dem Es-sen gönnt man sich einen Schnaps(aguardente) oder Espresso (café). An-schließend verlangt man sofort dieRechnung; für weitere Drinks wechseltman in eine Bar.

Beim Kaffee zum Frühstück handeltes sich oft um eine Mischung aus Boh-nen- und Getreidekaffee, der durchdie Beimischung von Zichorienpulverrecht bitter wird. ›Richtigen‹ Kaffeetrinken die Einheimischen eher zwi-schendurch in einer Bar, wo er aus derEspressomaschine kommt. Außer demeigentlichen Espresso (café) kann mandort einen kleinen Milchkaffee in derTasse (meia de leite), einen großenMilchkaffee im Glas (galão) oder einengroßen schwarzen Kaffee (café ameri-cano) bestellen. Schwarzer Tee wirdzwar auf São Miguel produziert (s.S. 112), Hotels und Lokale verwendenaber meist importierte Teebeutel.

Frühstück in Hotel und PensionHotels bauen zum Frühstück meist einBuffet auf, mit Brötchen, hellem Brot,Marmelade und je einer Sorte Schin-ken/Wurst und Käse. In der Regel ste-hen auch Milch und Cornflakes, Jo-ghurt, Kuchen, Äpfel oder Obstsalat, inden höheren Kategorien zudem Rühr-oder Spiegelei und gebratener Speckzur Wahl. Recht spartanisch, nur mitBrötchen, Marmelade und Butter, fälltdas Frühstück in einfacheren Pensionenaus. Eine Besonderheit ist die massa so-vada, ein süßes, mit Orangen- oder Zi-tronenschale gewürztes Brot. Es kommthäufig in Landhotels auf den Tisch, dietypisch azorianisches Frühstück mit ein-heimischen Produkten (Käse, exotischeMarmeladen u. a.) anbieten.

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Baden

Ein klassisches Badeziel sind die Azorennicht. Wanderer und Naturtouristennehmen aber gern die Gelegenheitwahr, hin und wieder in den Atlantik zuspringen. Die Saison dauert etwa vonJuni bis Oktober. Badeplätze gibt es aufallen Inseln. Oft verfügen sie über einegute Infrastruktur (sanitäre Einrichtun-gen, Umkleidekabinen, Strandbar).

Die wohl schönsten Sandsträndeder Azoren besitzt die Insel Santa Ma-ria (Praia Formosa, Baía de São Lou-renço). Auf São Miguel erfreuen sichder Strand von Mosteiros und die Praiade Baía d’Alto großer Beliebtheit, aufFaial die Praia do Porto Pim (Horta)und die Praia do Almoxarife. Vorzeige-strand von Terceira ist die Praia Grande(Praia da Vitória). Wo Strände rar sind,gibt es vielerorts attraktive Felsbade-plätze mit natürlichen Brandungs-

pools. Als schönste Anlagen dieser Artgelten jene von Anjos (Santa Maria),Lagoa (São Miguel), Varadouro (Faial),Furna de Santo António (Pico) und Bis-coitos (Terceira).

Bootsausflüge undWhalewatching

Ein Megatrend sind Ausfahrten perSchlauch- oder Festrumpfboot zur Be-obachtung von Walen und Delfinen. Bisin die 1980er-Jahre hinein wurde vonden Azoren aus Walfang betrieben (s.Entdeckungstour S. 186). Heute stehendie Meeressäuger – 24 Arten wurdenbisher gezählt – unter Schutz. In denehemaligen Walfängerausgucken (vi-gias) sitzen wieder Beobachtungspos-ten und dirigieren die Ausflugsbooteüber Funk zu den besten Plätzen. Daherist die Wahrscheinlichkeit, Wale oderzumindest die häufigeren Delfine wieauch Meeresschildkröten und verschie-dene Seevögel zu Gesicht zu bekom-men, sehr groß. Whalewatching wirdvielerorts angeboten, speziell ab PontaDelgada und Vila Franca do Campo(beide São Miguel), Horta (Faial) sowieMadalena und Lajes (beide Pico).

Eine Besonderheit von Flores sind diebizarren Brandungsgrotten in der Fels-küste. Je nach Wetterlage ist es mög-lich, mit Schlauchbooten in die eineoder andere Höhle hineinzufahren –eine spannende, abenteuerliche Ange-legenheit. Im Angebot ab Santa Cruzdas Flores und Lajes das Flores.

Golf

São Miguel kann mit zwei wunderschö-nen Plätzen (bei Rabo de Peixe und Fur-

Aktivurlaub, Sport und Wellness

Hinweise für SchwimmerAn bewachten Stränden und Bade-plätzen wird Badeverbot durch ein ro-tes Flaggenzeichen angezeigt. Gelbbedeutet ›Vorsicht‹, bei Grün ist Badensicher. Mit der Brandung ist je nachWetterlage nicht zu spaßen. Allgemeinunterschätzt werden die Gezeiten(port. marés). Der Tidenhub beträgtum 2 m und ist damit sehr viel ausge-prägter als etwa am Mittelmeer. BeiEbbe ist es schwierig, gegen den Stromanzuschwimmen. Es empfiehlt sich da-her, nur bei auflaufendem Wasser zubaden und an unbewachten Strändenbesonders vorsichtig zu sein. Gezeiten-tabellen unter www.hidrografico.pt/previsao-mares.php (Niedrigwasser =baixa-mar, Hochwasser = preia-mar).

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nas) und einigen gediegenen Unter-künften in deren Umgebung durchausals Golfdestination gelten. Einen weite-ren, ebenfalls attraktiven Platz besitztTerceira (bei Fajãs da Agualva). Green-fee-Gäste sind jeweils willkommen. In-fos: www.azoresgolfislands.com.

Radfahren

Die konditionellen Anforderungen anRadfahrer sind angesichts des lebhaftenReliefs der Azoreninseln durchaus nichtzu unterschätzen. Interessant für Rad-wanderer ist vor allem São Miguel mitseinen zahlreichen verkehrsarmen Ne-benstraßen und asphaltierten Feldwe-gen. Auf Faial wird Bustransfer zur Cal-deira angeboten, um anschließend flottzum Meer hinunterzufahren (s. S. 162).Insgesamt sind Fahrradverleihfirmeneher dünn gesät, es gibt sie aber etwain Ponta Delgada (São Miguel), Vila doPorto (Santa Maria), Horta (Faial), Lajes(Pico), Angra (Terceira) und Santa Cruz(Graciosa). Adressen finden Sie bei denjeweiligen Ortskapiteln.

Am besten fährt es sich natürlich mitdem eigenen Drahtesel. Die Air Berlinnimmt eventuell Fahrräder gegen Auf-preis von 25 € pro Strecke nach PontaDelgada mit (vorher anfragen). Inner-halb der Azoren ist der Weitertrans-port per Flugzeug nicht möglich, wohlaber per Fährschiff der Atlânticoline(www.atlanticoline.pt, pro Strecke 5 €,mind. 2 Tage vorher anmelden).

Reiten

Der Reitsport geht auf den Azoren aufdie ›Orangenbarone‹ des 18./19. Jh.zurück. In dieser Tradition bieten vorallem auf São Miguel einige zu Land-hotels ausgebauten Gutshöfe (z. B.Casa do Monte in Santo António,

Quinta das Queimadas bei Nordeste)ihren Gästen Reitgelegenheit. Ein aus-gesprochener Reiterhof (mit Unter-kunft, umfangreichem Ausrittpro-gramm, Reithalle, Unterricht) ist dieQuinta da Terça bei Ponta Delgada(Tel. 296 64 21 34, www.quintadaterca.com). Pferde für Ausritte auslei-hen kann man in Ginetes (São Miguel),São Pedro (Santa Maria), Piedade(Pico) und Angra (Terceira). Einzelhei-ten finden Sie bei den jeweiligen Orts-beschreibungen.

Seekajak

Der Trendsport hat auf den Azoren bereits zahlreiche Anhänger. Vermie-tung und geführte Touren u. a. bei Anbietern auf Faial (Horta), Pico (Lajes),São Jorge (Calheta), Terceira (Angra do Heroísmo, Praia da Vitória), Gra-ciosa (Santa Cruz). Einzelheiten findenSie bei den jeweiligen Ortsbeschrei-bungen.

Tauchen

In dem sehr sauberen Wasser rund umdie Inseln erschließt sich eine artenrei-che Meeresfauna. DeutschsprachigeTauchbasen gibt es auf Santa Maria

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Reiseinfos

Die Azoren per Rad erkundenMeridian Touristik (www.azoren-tours.de) offeriert achttägige Pakete für in-dividuelles Radwandern (mit Mietfahr-rad, Übernachtungen, Gepäcktransfersund ausführlichen Wegbeschreibun-gen). Ein ähnliches Angebot machtAmin Travel Zürich (www.amin-travel.ch, inkl. Mietwagen mit Fahrradträger,um Anfahrten über stark befahreneStraßen zu vermeiden).

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Reiseinfos

(Baía de São Lourenço) und Pico (Ma-dalena). Auch einige Basen unter ein-heimischer Leitung (englischsprachig)sind auf Touristen eingestellt, etwa inVila Franca do Campo (São Miguel),Horta (Faial) oder Urzelina (SãoJorge). Hotels mit angeschlossenenTauchbasen findet man auf São Mi-guel (Caloura), Terceira (Angra do He-roísmo) und Flores (Santa Cruz). Ein-zelheiten bei den jeweiligen Ortsbe-schreibungen.

Wandern

Viele Urlauber kommen speziell zumWandern auf die Azoren, die mit ihrerabwechslungsreichen Landschaft besteVoraussetzungen dafür bieten. Auf al-

len Inseln gibt es offiziell ausgewiesene,beschilderte und markierte Wege ver-schiedener Schwierigkeitsgrade. FürMietwagenfahrer bieten sich eineReihe von Rundwegen an, Strecken-wanderungen kann man per Linienbusoder Taxi organisieren. Auf die schöns-ten Touren wird in den jeweiligen Insel-kapiteln hingewiesen. Ausführliche Be-schreibungen (Port./Engl.) und detail-lierte Karten zum Herunterladen unterwww.trails-azores.com oder als Folderin den Tourismusbüros vor Ort. Auf derWebsite ist auch vermerkt, ob Wegevorübergehend gesperrt sind (wegenErdrutsch o.Ä.)! In deutscher Sprachesind viele der offiziellen Wege und auchandere Touren im Führer »Wandern auf den Azoren« von Andreas Stieglitz (DuMont Aktiv) beschrieben.

Begegnung auf Augenhöhe: Taucher und Pottwal vor der Insel Pico