Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für...

20
AUSGABE 1/2018 Liquid bleiben: Working Capital Management Zahlungsverkehr: Neue Technologien verändern die Welt Cyber-Attacken: Awareness ist der beste Schutz © Fotolia WORKING CAPITAL SOLUTIONS

Transcript of Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für...

Page 1: Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für Gemeinden zur Analyse und Planung von Gemeindefinanzen und Infrastruktur- projekten.

AUSGABE 1/2018

Liquid bleiben:Working Capital Management

Zahlungsverkehr:Neue Technologien verändern die Welt

Cyber-Attacken:Awareness ist der beste Schutz

© Fo

tolia

WORKING CAPITAL SOLUTIONS

Page 2: Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für Gemeinden zur Analyse und Planung von Gemeindefinanzen und Infrastruktur- projekten.

2 Unternehmerbank KONKRET

AUSGABE 1/2018

WORKING CAPITAL SOLUTIONS

Unsere große Stärke ist es, dass wir Unternehmen sowohl regionale Präsenz und Kompetenz als auch die Vorteile einer erfolgreichen paneuropäischen Geschäftsbank mit voll integriertem Corporate & Investment Banking bieten können.

Als Nummer eins im Außenhandel* begleiten wir Sie als Finanzpartner

an jeden Punkt der Welt. Denn UniCredit verfügt über ein einzigartiges Netzwerk in West-, Zentral- und Osteuropa. Darüber hinaus sind wir beispielsweise seit Jahrzehnten in den USA vertreten und betreuen aus New York alle öster-reichischen Firmenkunden. Oder wir bieten in China mit Standorten in Peking, Shanghai und Hongkong ein einzig-artiges Angebot, und auch im wichtigen Finanzzentrum Abu Dhabi (VAE) ist UniCredit mit einer Filiale vertreten.

Wir unterstützen unsere Kunden – vom Mittelstand bis zu großen internationalen Firmenkunden – punktgenau, etwa durch unsere Lösungen zur Optimierung des Working Capitals und bei Supply Chain Management. Liquidität ist die Lebensader jedes Unternehmens. Daher helfen wir ihnen, Liquiditätspotenziale zu erschließen und so das eigene Wachstum voranzutreiben.

Dieter Hengl, Vorstand Corporate & Investment Banking, UniCredit Bank Austria

* Nach Transaktionsanzahl, -volumen und Marktanteilen (Quelle: SWIFT und OeKB 2017)

Österreich hat die Wirtschafts- krise hinter sich gelassen. Der Aufschwung ist deutlich angekom-men und die Konjunkturaussich-ten sind weiterhin gut. In diesem erfreulichen Umfeld investieren und expandieren Firmen wieder und die Nachfrage nach Krediten steigt stark an.

Wir unterstützen Unternehmen dabei, ihr Wachstum er-folgreich voranzutreiben. Damit rückt das Thema Liquidi-tät in den Fokus, denn bei steigenden Umsätzen steigt na-türlich auch das Working Capital. Im Beratungsgespräch können wir die Liquiditätssituation eines Unternehmens treffsicher analysieren – mithilfe unseres Simulations-tools Working Capital Check.

Wenn Unternehmen die gute Konjunktur nutzen und investieren, soll sich die Finanzierung natürlich so günstig wie möglich gestalten. Als führende Unternehmerbank sehen wir es auch als unsere Aufgabe, Ihnen den Weg zu Förderungen zu ebnen. Gemeinsam mit Ihnen finden wir – auf Ihre individuellen Pläne und Bedürfnisse zu-geschnitten – den optimalen Mix aus Finanzierung und Förderung.

Susanne Wendler, Bereichsvorstand Firmenkunden, UniCredit Bank Austria

EDITORIAL

IMPRESSUM: Herausgeber und Medieninhaber: UniCredit Bank Austria AG, 1020 Wien, Rothschildplatz 1. Redaktion: Marketing Firmenkunden. Produktion: Domus Verlag. Gestaltung: Markus Bogacs. Hersteller: Bösmüller Print Management GesmbH & Co. KG, 2000 Stockerau, Josef-Sandhofer-Straße 3, www.boesmueller.at. Gedruckt auf umweltschonend chlorfrei gebleichtem Papier. Haftungsausschluss: Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen kann keine Verantwortung für die Vollständigkeit, Richtigkeit oder Genauigkeit des Inhalts übernommen werden. Diese Publikation ist kein Angebot und auch keine Aufforderung zu einem Angebot bzw. Produktkauf. Sie ersetzt nicht die persönliche Beratung. Alle Angaben vorbehaltlich Druck- und Satzfehler.

4 Working Capital Management und Supply Chain Management

6 Liquidität ist die Lebensader eines Unternehmens

11 Digitalisierungs-Champions: österreichische Innovationsführer

14 Zahlungsverkehr: schneller, transparenter, flexibler

16 „ Anfälligste Software sitzt an der Tastatur“

18 Konjunkturaufschwung beflügelt Kreditnachfrage

Page 3: Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für Gemeinden zur Analyse und Planung von Gemeindefinanzen und Infrastruktur- projekten.

3Unternehmerbank KONKRET

INHALT

Innovative digitale Services – vomklassischen Electronic Banking bis hin zu high-class Cash- Management-Lösungen.

Zahlungsverkehr undCash Management

Digitale Lösungen – vom einfachen Bezahlsystem im Web-Shop bis hin zum Servicepaket für mehrErtrag im e-Commerce.

e-Commerce/e-Payments

Der Treasury Business Tr@der ermöglichtden Online-Handelvon Währungen und Finanzinstrumenten.

Treasury und e-Trading

Der innovative Online- Förderfinder verhilft zu mehr Durchblick imFörderdschungel.

Finanzieren undFörderungen

TradeConnect ermöglicht die Beauftragung von Akkreditiven, Inkassi und Garantien.

Dokumenten- undGarantiegeschäft

Online-Lösungen zur Optimierung der Zahlungsziele und des Working Capitals.

Supply Chain Finance

Digitale Analyse- und Planungstools für detaillierte Finanz- und Liquiditätsplanung.

Finanz- undLiquiditätsplanung

Praxisorientierte Online- Tools für Gemeinden zur Analyse und Planung von Gemeindefinanzen und Infrastruktur- projekten.

Digitale Services für den Public Sector

Umfassende Wirt-schaftsinformationen,aktuelle Analysen undResearchberichte – online, als App oder via Twitter.

Research und Wirt-schaftsinformationen

LIN

KS

Das Rätsel des künstlichen Hirns, Arte 2017: www.youtube.com/watch?v=mEo4pwBJ35g

Schichtwechsel – Die Roboter übernehmen, Phoenix 2017:www.youtube.com/watch?v=ACLTHvqX2wQ

Bye-bye Bargeld, ZDF 2017:www.zdf.de/wissen/bye-bye-bargeld-104.html

Autonomes Fahren – Revolution auf vier Rädern, WDR 2017:www.youtube.com/watch?v=rhw7qufTpUA

Die Internet Mafia – Cyberkriminalität, ZDF 2017:www.youtube.com/watch?v=KPJkFM9touE

Achtung Darknet – die dunkle Seite im Internet, ORF 2017www.youtube.com/watch?v=y6wNXs_8dxw

INNOVATION. Die UniCredit Bank Austria ist als Unternehmerbank längst im digitalen Zeitalter angekommen. Der Nutzen für den Kunden: eine Vielzahl an innovativen digitalen Anwendungen und Tools, die dazu beitragen, Geschäfte erfolgreich und effizient zu gestalten. Bei-spiele zeigt die Übersicht. Und was bringt die Zukunft? Einiges, denn die UniCredit investiert allein im Zeitraum 2017 bis 2019 rund 1,7 Milliarden Euro in business-relevante digitale Innovationen.

DIE DIGITALEN SERVICES FÜR UNTERNEHMEN IM ÜBERBLICK:

Digitale Finanzlösungen

MOBIL. Ab sofort profitieren Wirtschafts-interessierte vom Research-Know-how der Unternehmerbank auch unterwegs: Die neue Wirtschaft Online App der UniCredit Bank Austria bietet übersichtliche Reports, Analysen und Fakten zur regionalen und in-ternationalen Wirtschaft, Branchenberichte, den EinkaufsManagerIndex sowie aktuelle Trends & Prognosen. Push-Meldungen wei-sen auf Wunsch stets auf aktuelle News hin.

Erhältlich für Android und iOS im jeweiligen App-Store.

Wirtschaft „to go“

Page 4: Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für Gemeinden zur Analyse und Planung von Gemeindefinanzen und Infrastruktur- projekten.

4 Unternehmerbank KONKRET

INTERVIEW

Welche Bilanzpositionen das Net Working Ca-pital sowie das Netto Working Capital genau umfasst, wird dabei von jedem Unternehmen selbst festgelegt.

Wie meinen Sie das?Nach dem Lehrbuch umfasst das Working Capital Forderungen, Lagerbestände und Lie-ferverbindlichkeiten. Manche Unternehmen inkludieren aber auch andere Bestandteile des Umlaufvermögens, wie zum Beispiel kurzfris-tige Verbindlichkeiten. Letztlich hängt es von der Branche und der Zielsetzung des Working Capital Managements ab. Das Working Capital umfasst also drei große Bereiche eines Unter-nehmens, die voneinander eigentlich relativ getrennt sind: den Einkauf und die Lieferan-ten, die Lagerung und die Produktion sowie die Kunden und die Forderungen.

Herr Kreuzer, was versteht man konkret unter Working Capital Management?Das Working Capital Management kümmert sich um die optimale Gestaltung der Forde-rungen, der Lagerbestände und der Liefer-verbindlichkeiten, um die Liquiditätssituation des Unternehmens zu verbessern. Oft spielen auch strategische Überlegungen bei der Ge-staltung eine Rolle. Vereinfacht gesagt, geht es darum, die Liquiditätsflüsse zu optimieren bzw. möglichst effizient auszurichten – etwa indem darauf geachtet wird, dass möglichst

wenige Forderungsaußenstände vorliegen, die Lagerbestände auf ein richtiges Maß reduziert und die Lieferverbindlichkeiten eher hoch gehalten werden. Über al-lem steht das Ziel, Kapital freizu-setzen und Zinsen zu optimieren.

„ Es geht um Führung“CHRISTIAN KREUZER, GESCHÄFTSFÜHRER DES CONTROLLER- INSTITUTS, ÜBER DIE BEDEUTUNG VON WORKING CAPITAL MANAGEMENT UND SUPPLY CHAIN MANAGEMENT.

„ MIT STEIGENDEN UMSÄTZEN STEIGT AUCH DAS WORKING CAPITAL.“Christian Kreuzer, Geschäftsführer des Controller-Instituts

© C

ontr

olle

r-Ins

titut

© Fo

tolia

Page 5: Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für Gemeinden zur Analyse und Planung von Gemeindefinanzen und Infrastruktur- projekten.

5Unternehmerbank KONKRET

Diese verschiedenen Bereiche zu integrie-ren klingt nach einer nicht unwesentlichen Herausforderung?Das ist tatsächlich so. Beim Working Capital Management kommen unterschiedliche In-teressen zusammen, die nicht einfach unter einen Hut zu bringen sind. Das ist schlussend-lich auch die besondere Herausforderung – und nicht, dass man nicht wissen würde, was zu tun wäre, um das Working Capital zu optimieren. Es geht also stark um Führung, ebenso wie um Prozessmanagement. Aus strategischer Perspektive geht das Working Capital Management in das Supply Chain Management über, bei dem zwar ebenfalls ein prozessorientierter Zugang erforderlich ist, der aber über eine finanzielle Betrachtung weit hinausgeht.

Was steht dann im Fokus beim Supply Chain Management?Hier geht es um Themen wie die Verfügbar-keit (von Lagerbeständen), die Sicherheit der Beschaffung (das Sourcing) – und alles im Hinblick auf die Qualität der Produktion und der Produkte. Insgesamt ist das Supply Chain Management ein umfassenderes Thema, das sich bis hin zu strategischen Standortfragen erstrecken kann.

Man hat den Eindruck, dass sich gerade derzeit Unternehmen verstärkt mit Working Capital Management auseinandersetzen. Woran liegt das?Mit dem Working Capital Management hat man sich schon vor längerem auseinander-gesetzt – beispielsweise während der globa-len Wirtschafts- und Finanzkrise, als rasch Geldquellen erschlossen werden mussten. Es ist aber klar, dass es gerade in Konjunktur-aufschwüngen verstärkt in den Fokus rückt. Denn mit steigenden Umsätzen steigt auch das Working Capital. Viele vergessen, dass es auch in erfolgreichen Zeiten zu Liquiditätseng-pässen kommen kann. Zur Sicherung des wei-teren Wachstums ist es jedenfalls zielführend, sich damit auseinanderzusetzen. Aber auch die Digitalisierung und der damit verbundene Fokus auf Optimierung und Effizienz hat das Working Capital Management verstärkt in den Vordergrund gerückt. n

Liquide bleiben„Der Working Capital Check der UniCredit Bank Austria ist ein innovatives und kostenloses Tool, mit dem unsere Kunden im Rah-men eines persönlichen Beratungsgesprächs ihre Liquiditätssitua-tion analysieren können“, erklärt Christian Kermer, Projektleiter BusinessPlanning & Controlling bei der UniCredit Bank Austria. Das erklärte Ziel der Nutzung: Potenziale auszumachen bzw. Stell-schrauben aufzuzeigen, an denen gedreht werden muss, um das Working Capital zu optimieren bzw. die Liquidität zu verbessern. Laut Kermer zeigt das Simulationstool etwa auf, was passieren würde, wenn der Kunde seine Lagerbestände abbaue oder sein Mahnwesen verbessere und Forderungen schneller eingingen. Gleichzeitig hilft der Working Capital Check Unternehmen bei-spielsweise auch dabei einzuschätzen, ob sie es sich überhaupt leisten können, Investitionen zu tätigen.

WIE FUNKTIONIERT DER WORKING CAPITAL CHECK?In einem ersten Schritt wird gemeinsam mit dem Kunden mithilfe von Bilanzkennzahlen das Working Capital – also Forderungen, Lieferverbindlichkeiten und Vorräte – des Unternehmens ana-lysiert. Die Liquiditätspotenziale werden aufgezeigt, mögliche Szenarien werden durchgespielt und deren Auswirkungen auf die wichtigsten Kennzahlen dargestellt. Es werden Instrumente zur Liquiditätsoptimierung vorgestellt, die beim Management der Forderungen und Verbindlichkeiten unterstützen. Gemeinsam mit der Betreuerin oder dem Betreuer werden Lösungsansätze zur Verbesserung von Liquidität und Rentabilität erarbeitet.

VORTEILE:• Rasche Darstellung der Liquiditätssituation eines Unternehmens• Im Beratungsgespräch werden Lösungen zur Optimierung des

Working Capitals und Liquiditätsfreisetzung geliefert.• Mit professionellem Liquiditätsmanagement werden

Finanzierungsquellen geschaffen, die unternehmerisches Wachstum stützen.

WORKING CAPITAL CHECK

Christian KreuzerChristian Kreuzer ist seit 2009 Geschäftsführer des Controller- Instituts. Darüber hinaus ist der studierte Betriebswirt Management-Partner von Contrast Management-Consulting sowie Leiter der vom Controller-Institut angebotenen Lehrgänge „Certified Business Manager“ und „Rechnungswesen intensiv“.

ZUR PERSON

Page 6: Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für Gemeinden zur Analyse und Planung von Gemeindefinanzen und Infrastruktur- projekten.

Unternehmerbank KONKRET6

LIQUIDITÄT

„ Liquidität ist die Lebensader eines Unternehmens“MITTELS WORKING CAPITAL MANAGEMENT UND SUPPLY CHAIN MANAGEMENT KÖNNEN UNTERNEHMEN LIQUIDITÄTSPOTENZIALE ERSCHLIESSEN UND DAS EIGENE WACHSTUM ERFOLGREICH VORANTREIBEN.

© Fo

tolia

Page 7: Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für Gemeinden zur Analyse und Planung von Gemeindefinanzen und Infrastruktur- projekten.

7Unternehmerbank KONKRET

L iquidität kann auch als Lebensader eines Unternehmens bezeichnet werden“, sagt Robert Fleischmann,

Head of Working Capital Solutions bei der UniCredit Bank Austria. Diese sei letztlich auch eine der wesentlichen Voraussetzungen für wirtschaftlichen Erfolg. Dabei könne pro-fessionelles Liquiditätsmanagement helfen, Finanzierungsquellen sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens zu identi-fizieren. In diesem Zusammenhang spielt auch die sogenannte „Supply Chain“ oder auch „Lieferkette“ eine wichtige Rolle. „Indem die Finanzflüsse innerhalb der Lieferkette op-timiert werden, wird insgesamt auch die Effi-zienz eines Unternehmens gesteigert“, so Fleischmann.

Unternehmen, die sich bislang nicht mit Wor-king Capital Management bzw. Supply Chain Management beschäftigt haben, stellt Agatha Kalandra, Partnerin und Leiterin des Consulting Industries Teams bei PricewaterhouseCoopers (PwC) Österreich – für den Fall, dass diese das doch tun – nicht unbeträchtliche Optimie-rungspotenziale in Aussicht. Die Erfahrung aus Kundenprojekten zeigt, dass diese bei den

Trade Purchase for Suppliers (TPS) bzw. regressloser ForderungsverkaufEin Zulieferunternehmen hat mit seinen Kunden Rahmenverträge für die Lieferung bestimmter Kompo-nenten für Konsumprodukte abgeschlossen. Wie in der Branche üblich, gewährt es Zahlungsziele zwischen 60 und 90 Tagen. Nachdem die UniCredit Bank Austria die Abnehmer des Zulieferunternehmens geprüft hat, kauft sie ausgewählte Forderungen zu 100 Prozent regresslos an. Für das Zulieferunternehmen sind damit Vorteile wie sofortige Liquidität, Eliminierung des Zahlungsri-sikos, Bilanzverkürzung und Kennzahlenverbesserung sowie die Chance auf eine Geschäftsausweitung mit seinen Abnehmern verbunden.

Trade Purchase for Buyers (TPB) bzw. Reverse Factoring:Ein Fertigungsunternehmen mit sehr guter Bonität, das auf die Komponenten mehrerer strategisch wichtiger Zulieferer ange-wiesen ist, bietet diesen ein gemeinsam mit der UniCredit Bank Austria erstelltes Finanzierungskonzept für deren Forderungen an. Wird dieses angenommen, kommt es zu einer Win-win- Situation für alle Beteiligten: Die Lieferanten kommen durch den regresslosen Verkauf ihrer Forderungen rasch und flexibel zu Liquidität und können gleichzeitig ihre Bilanz verbessern. Das Fertigungsunternehmen profitiert wiederum von einer Verlängerung des Zahlungsziels sowie verbesserten Einkaufs-bedingungen, die sich – durch die Optimierung des Working Capitals – ebenfalls in den Bilanzkennzahlen niederschlagen.

AUF EINEN BLICK

Praxisbeispiele UniCredit Supply Chain Finance Plattform

„ LIQUIDITÄT IST EINE DER WESENTLICHEN VOR-AUSSETZUNGEN FÜR WIRTSCHAFTLICHEN ERFOLG.“Robert Fleischmann, Working Capital Solutions

Forderungen zwischen 10 und 30 Prozent und bei den Lagerbestän-den bei 10 bis 25 Prozent liegen. Bei den Lieferverbindlichkeiten sei sogar eine Optimierung zwischen 20 und 200 Prozent möglich.

AKTIV CASH-ZYKLUS BEEINFLUSSEN

Beim Unternehmen Melecs hat das Working Capital Management jedenfalls eine große Bedeutung, so CFO Ernst Mayrhofer. Von der Kostenstruktur her liege der Materialanteil des Elektronikfertigungs-Dienstleisters mit österreichischen Wurzeln im Durchschnitt bei 65 Prozent. Der durchschnittliche Cash-to-Cash-Zyklus (jener Zeitraum zwischen der Bezahlung der Lieferanten und dem Eintref-fen der Kundenzahlungen) betrage um die 90 Tage. Gleichzeitig gelte es sicherzustellen, über genügend Rohmaterialien zu verfügen. Daher versuche man den Cash-Zyklus zu be-einflussen. „In unserem Fall bedeutet das die Lagerumschlagsdauer zu verkürzen, die Zahlungsziele der Lieferverbindlichkeiten vertraglich hinauszuschieben und gleich-

Page 8: Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für Gemeinden zur Analyse und Planung von Gemeindefinanzen und Infrastruktur- projekten.

8 Unternehmerbank KONKRET

Finanzierungspotenziale freisetzenFactoring – die optimale Basis, um Finanzierungspotenziale aus dem eigenen Unternehmen gezielt einzusetzen. Factoring beansprucht keine Kreditlinien Ihres Unternehmens, benötigt keine

zusätzlichen materiellen Sicherheiten und eröffnet Ihnen moderne Wege der Finanzierung.

Vollautomatische AbwicklungFactoring wird vollautomatisch über Server-Anbindung direkt vom Kunden zur FactorBank abgewickelt und unterstützt somit die Debitorenbuchhaltung und das Mahnwesen des Unternehmens. Die

Debitorenbuchhaltung und das Forderungsmanagement verbleiben im Unternehmen.

RisikoabsicherungDie FactorBank übernimmt das Zahlungs- ausfallsrisiko (Delkredererisiko) der erworbenen Forderung (bei Insolvenz des Drittschuldners bis zur Höhe der Bevorschussung).

Strategischer FinanzierungsansatzDie Optimierung der GuV sowie der Bilanz zeugt von professioneller und moderner Finanzstruktur. Das schärft Ihr Profil im Umgang mit Ihren Finanzierungspartnern.

LIQUIDITÄT

zeitig bei den Forderungen die Zahlungsziele zu verkürzen“, so Mayrhofer.

Die von Melecs – überwiegend in Großserie – produzierten elektronischen Komponenten begegnen einem im Alltag etwa bei elektro-nischen Steuergeräten in Autos internationa-ler Premium-Hersteller oder in Haushaltsge-räten des europäischen Marktführers. Dabei setzt das Unternehmen auf innovative, für die Kunden maßgeschneiderte Lösungen, wie etwa in den Bereichen Allrad-Getrie-be-Steuerungen oder LED-Beleuchtungen an Fahrzeugen. Und das äußerst erfolgreich: In den vergangenen fünf Jahren konnte der Umsatz von 120 auf 240 Millionen Euro ver-doppelt werden.

„Als Faustformel kann herangezogen werden, dass mit jedem Wachstumsschritt von 10 Mil-lionen Euro ein Anstieg des gebundenen Kapi-tals von 2,5 bis 3 Millionen Euro einhergeht“, erklärt Mayrhofer. Das selber zu finanzieren würde dem Unternehmen schwerfallen, wes-halb man sowohl auf Betriebsmittelkredite als auch auf den Forderungsankauf setze. Über dieses Finanzierungsinstrument komme man rascher zu Geld aus den Forderungen. Hier arbeite man seit einigen Jahren mit der UniCredit Bank Austria zusammen. Die neue „UniCredit Supply Chain Finance Plattform“ wird seit September 2017 genutzt. Damit gehört Melecs auch zu den ersten Unterneh-men, die das tun.

TÄGLICHE FAKTURIERUNG

Wie arbeitet Melecs mit der UniCredit Supply Chain Finance Plattform (siehe dazu auch Seite 10)? Vom durchschnittlichen Forde-rungsstand in der Höhe von 40 Millionen Forderungen wird die Hälfte im Forderungs-ankaufs-Programm (Trade Purchase for Sup-pliers, siehe dazu auch Seite 7) automatisiert abgewickelt. „Wir haben ein kontinuierliches Geschäft und fakturieren – sobald die Ware fertig und geliefert ist – fast täglich“, so

„ WER FÜR DAS WORKING CAPITAL BZW. SUPPLY CHAIN MANAGEMENT ZUSTÄNDIG IST, HÄNGT STARK VOM FOKUS DES UNTER- NEHMENS AB.“Agatha Kalandra, Partnerin und Leiterin des Consulting Industries Teams bei PwC Österreich

FACTORING

© O

rest

e Sc

halle

r/Pw

C

Page 9: Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für Gemeinden zur Analyse und Planung von Gemeindefinanzen und Infrastruktur- projekten.

9Unternehmerbank KONKRET

Melecs EWS Das Unternehmen ist mit einem Umsatz von 221 Millionen Euro der größte Elektronik-fertigungs-Dienstleister mit österreichischen Wurzeln. Das Unternehmen verfügt neben den heimischen Standorten Wien, Siegendorf und Lenzing über Elektronikwerke in Györ (Ungarn) und Wuxi (China). Über 90 Prozent des Umsatzes werden mit Kunden außer-halb Österreichs erzielt.

UNTERNEHMEN

„ MIT JEDEM WACHSTUMS-SCHRITT VON 10 MILLIONEN GEHT EIN ANSTIEG DES GEBUNDENEN KAPITALS VON 2,5 BIS 3 MIO. EURO EINHER.“Ernst Mayrhofer, CFO Melecs EWS

„ INDEM EIN UNTERNEHMEN FACTORING BE-TREIBT, NIMMT ES SEINE FORDE-RUNGEN AUS DER BILANZ UND VERBESSERT DIESE DADURCH.“Claudio Chini, CEO der UniCredit FactorBank

Mayrhofer. Nachdem die Daten in das System eingegeben werden, erfolge die Finanzierung und Abwicklung vollautomatisch seitens der UniCredit Bank Austria innerhalb von wenigen Tagen.

Bei dieser Plattform der UniCredit Bank Austria spielt die Finanzierungsform Factoring eine wichtige Rolle. Wieso macht es für ein Unter-nehmen Sinn, sich für Factoring zu entschei-den? „Indem eine Firma Factoring betreibt – und damit ihre kurzfristigen Forderungen aus Warenlieferungen und Dienstleistungen an ein Kreditinstitut oder einen Factor ver-kauft – nimmt es seine Forderungen aus der Bilanz heraus und verbessert diese dadurch“, erläutert Claudio Chini, CEO der UniCredit FactorBank. Der Hintergrund: Mit der Ver- kürzung der Bilanzsumme gehe auch eine Er-höhung der Eigenkapitalquote einher.

Vor zehn, zwanzig Jahren war der Forderungs-verkauf – zumindest in Österreich – noch eher negativ besetzt. Mittlerweile hat dieser an Akzeptanz gewonnen, was auch die Ent-wicklung des Factoringmarkts nahelegt. „Der österreichische Faktoringmarkt wächst – wie

im Übrigen auch der europäische – seit nun-mehr zehn Jahren“, so Claudio Chini, CEO der UniCredit FactorBank. Vor allem in den ver-gangenen Jahren sei die Wachstumsdynamik beachtlich ausgefallen – allein zwischen 2010 und 2017 habe sich der Markt verdreifacht. In Zahlen: Jedes Jahr werden Fakturen in der Grö-ßenordnung von 21 Milliarden Euro angekauft.

GUT GEFÜLLTE PIPELINE

Die Pipeline der UniCredit FactorBank ist derzeit jedenfalls gut gefüllt. „Wir merken seit Monaten überdurchschnittlich hohes Inter-esse an Factoring“, so Chini. Dabei folge der heimische Markt dem europäischen Trend. Das jüngste überdurchschnittliche Wachstum führt der Experte einerseits auf Basel III und andererseits auf das Anziehen der Konjunktur zurück. „In einem Wirtschaftsaufschwung wird viel investiert und expandiert. Um neue Märkte zu erschließen, benötigt man Liquidität“, bringt es Fleischmann auf den Punkt. Wichtig sei in diesem Zusammenhang die Erkenntnis, dass selbst in Zeiten boomender Konjunktur – ohne entsprechende Maßnahmen – Liquiditätseng-pässe auftreten könnten.

© Jo

hann

Plo

yer

© M

elec

s EW

S (2

)

Im Elektronikwerk der Firma Melecs im heimischen Siegendorf werden hochautomatisiert elektronische Baugruppen und Geräte produziert, wie z.B. Leiterplatten.

Page 10: Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für Gemeinden zur Analyse und Planung von Gemeindefinanzen und Infrastruktur- projekten.

10 Unternehmerbank KONKRET

WORKING CAPITAL OPTIMIEREN

UniCredit Supply Chain Finance (SCF) Plattform

Kreditorenmanagement Debitorenmanagement

Käufer-initiierte SCF*-Finanzierung Trade Purchase for Buyers

Reverse Factoring

Lieferanten-initiierte SCF*-Finanzierung Trade Purchase for Suppliers

Regressloser Forderungsankauf

Kunde der UniCredit Bank Austria

Käufer Käufer

Käufer

Käufer

Verbindlichkeiten ForderungenLieferantLieferant

Lieferant

Lieferant

Auf die Frage, wer in einem Unternehmen typischerweise für das Working Capital Ma-nagement bzw. Supply Chain Management zuständig sei, gibt es laut Agatha Kalandra, Partnerin und Leiterin des Consulting Indus-tries Teams bei PwC Österreich, keine allge-meingültige Antwort. „Überwiegend liegt das Thema beim CFO, manchmal auch – zumin-

dest bei Inventories – beim COO“, erklärt sie. Selten liege es beim Treasury – und wenn, dann nur nominal, weil es beides finanzieren müsse. Ganz wenige Unternehmen hätten ei-nen „Head of Working Capital“. „Das ist aber meist eher eine Stabstelle/Projektstelle und hat keine direkte Verantwortung für die Höhe des Net Working Capitals“, so Kalandra. n

LIQUIDITÄT

„Indem die Finanzflüsse innerhalb der Lieferkette optimiert werden, wird ingesamt die Effizienz eines Unternehmens gesteigert“, erklärt Robert Fleischmann, Working Capital Solutions, UniCredit Bank Austria. Dank einer neuen, von der Unternehmerbank entwickel-ten Online-Plattform war es nie einfacher, genau das zu erreichen – sowohl für Unternehmen, die andere mit Waren oder Dienstleis-

tungen auf revolvierender Basis beliefern, als auch für solche, die diese von Zulieferbetrieben beziehen.

Konkret geht es bei der Online-Plattform einerseits um „Trade Purchase for Suppliers“ (Debitorenmanagement) und andererseits um „Trade Purchase for Buyers“ (Kredito-renmanagement) und damit entweder von Lieferanten oder Käufern initiierte Supply-Chain-Finanzierungen. Gemeinsam haben sie, dass sie Unternehmenskunden der UniCredit Bank

Austria eine rasche, unkomplizierte und obendrein automa-tisierte Abwicklung und damit auch eine Verbesserung bzw. Optmierung ihrer Bilanzkennzahlen ermöglichen.

Ein Lieferant, der auf laufender Basis fakturiert, kann etwa mit der Lösung „Trade Purchase for Suppliers“ seine Forderungen an die UniCredit Bank Austria verkaufen. Dafür muss das Unternehmen nur Daten in das System eingeben. Nachdem die UniCredit Bank Austria dessen Käufer geprüft hat, erfolgt die Abwicklung innerhalb kürzester Zeit. Das Unternehmen kommt dadurch schneller zu Liquidität und damit auch zu einer Optimierung seiner Bilanzkennzahlen.

Mit „Trade Purchase for Buyers“ wird der automatisierte Forderungsankauf von einem Unternehmen initiiert, das von anderen Waren oder Dienstleistungen erwirbt. Dadurch wird sowohl das Working Capital des Käufers – durch die Möglich-keit der Verlängerung der Kreditorenlaufzeit – als auch jenes seiner Lieferanten – durch die Reduzierung der Debitorenlauf-zeit – optimiert. Obendrein stabilisiert der Käufer dadurch auch die eigene Wertschöpfungs- bzw. Lieferkette.

Robert Fleischmann, Working Capital Solutions, UniCredit Bank Austria

© U

niCr

edit

Bank

Aus

tria

* Supply Chain Finance

Page 11: Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für Gemeinden zur Analyse und Planung von Gemeindefinanzen und Infrastruktur- projekten.

11Unternehmerbank KONKRET

INNOVATION

Digitalisierungs-ChampionsÖSTERREICHISCHE UNTERNEHMEN GEHÖREN ZU DEN WELTWEITEN INNOVATIONSFÜHRERN IN BEREICHEN WIE INDUSTRIE 4.0 UND AUTONOMES FAHREN.

D ass es in Österreich viele Unterneh-men gibt, die in ihren Nischen mit innovativen Produkten und Dienst-

leistungen zu den Weltmarktführern gehören, dürfte sich bereits herumgesprochen haben. Nicht so bekannt ist allerdings, dass es darü-ber hinaus nicht wenige Player gibt, die mit ihren Innovationen die digitale Transformati-on aktiv vorantreiben bzw. ihren Beitrag zu großen Zukunftsthemen wie Industrie 4.0, künstlicher Intelligenz oder dem Internet der Dinge leisten.

„Wir versuchen Maschinen smart zu machen“, sagt Georg Kopetz, Mitgründer und Vorstand des heimischen Technologieunternehmens TTTech Computertechnik AG. So würden die unternehmenseigenen Produkte und Lösun-gen dafür sorgen, dass verschiedene elektro-

nische Befehle in Echtzeit von diversen An-wendungsfunktionen umgesetzt und sicher und zuverlässig durchgeführt werden. „Ver-einfacht gesagt, liefern unsere Lösungen die richtige Information zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Ort in verteilten Computer-systemen.“

Konkret entwickelt das 1998 als Spinoff der Technischen Universität Wien gegründete Unternehmen Sicherheitssteuerungen und zuverlässige Netzwerke, die quasi als das Ner-vensystem für hochentwickelte Steuerungs-lösungen in der Luftfahrt-, Automobil- und Baumaschinenbranche sowie in anderen In-dustriebranchen eingesetzt werden. Die Liste der Kunden kann sich durchaus sehen lassen: Darauf stehen unter anderem Namen wie Boeing, Airbus, Lockheed Martin oder NASA.

Von TTTech entwickelte Technologie befindet sich auch an Bord des NASA Orion Raumschiffs.

© N

ASA

© T

TTec

h

„ WIR VERSUCHEN MASCHINEN SMART ZU MACHEN.“Georg Kopetz, Vorstand TTTech Computertechnik AG

Page 12: Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für Gemeinden zur Analyse und Planung von Gemeindefinanzen und Infrastruktur- projekten.

12 Unternehmerbank KONKRET

INNOVATION

ROBOTER-AUTOS: STEIRISCHES FORSCHUNGS-LAB

Angefangen mit Industrie 4.0 über Luft- und Raumfahrt bis hin zum autonomen Fahren – TTTech gestaltet die Entwicklung vieler zukunftsweisender Technologien aktiv mit. Im Bereich autonomes Fahren hinterlässt mit AVL List ein weiteres heimisches Unter-nehmen seine Spuren. Der Spezialist für die Entwicklung, Simulation und Prüftechnik von Antriebssystemen mit Hauptsitz Graz ist in dem Bereich seit geraumer Zeit tätig und hat 2017 gemeinsam mit Partnern wie Magna Steyr das steirische ALP.Lab, das im Bereich autonomes Fahren forscht, gegründet.

„Autonomes Fahren wird insgesamt massiv zur Reduzierung von Verkehrsunfällen beitra-gen“, sagt Peter Schöggl, Vice President Busi-ness Field Racing and Vehicle Engineering & Technology Powertrain Systems bei AVL List. Von den fünf Levels, die für Fahrerassistenzsys-teme und für automatisierte Systeme definiert

wurden, befindet sich die Technologie derzeit auf dem dritten Level. Das bedeutet, dass au-tonomes Fahren auf definierten Strecken unter gewissen Bedingungen möglich ist. Vorausge-setzt, dass die notwendige Freigabe erfolgt, glaubt Schöggl, dass die Markteinführung von Level-3-Systemen noch 2018 erfolgen wird. Autos können dann unter bestimmten Bedin-gungen bereits längere Strecken automatisiert fahren, etwa im Stau bis 60 km/h.

Zu den Hürden, die noch aus dem Weg geräumt werden müssen, zählt der AVL-Experte das Pro-blem, dass die autonomen Systeme auch bei sehr schlechten Witterungsbedingungen im-mer optimal und sicher funktionieren müssen. Insgesamt sei die große Challenge beim auto-nomen Fahren, dass eine sehr große Anzahl verschiedener Szenarien, die im Verkehr pas-sieren könnten, berücksichtigt werden müss-ten. Dazu gehört beispielsweise auch, dass ein Ast auf die Straße fallen könnte. „Die Systeme müssen um ein Vielfältiges sicherer sein als der Mensch, der im Verkehr ohnehin schon sehr si-cher unterwegs ist“, erklärt Schöggl.

„Autonomes Fahren wird bei Einsatzfahr-zeugen so schnell nicht Realität werden – wahrscheinlich nicht in den nächsten zehn Jahren“, meint Dieter Siegel, CEO des Feuer- wehrausrüsters Rosenbauer. Sehr wohl wür-den aber teilautonome Funktionen für Pum-pen, Beleuchtung oder Stromgeneratoren verfügbar sein, die sich im Ernstfall automa-tisch einschalten und damit die Arbeit der Einsatzkräfte erleichtern.

Rosenbauer, mit Sitz Leonding bei Linz, hat jedenfalls digitale Lösungen entwickelt, die bereits seit einigen Jahren bei Feuerwehren im Einsatz sind. „Wir stellen etwa Kommu-nikationstechnik für mobile Einsatzzentralen her“, so Siegel. Damit ist die interaktive Vor- Ort-Kommunikation mit verschiedenen Me-dien möglich. Gemeinsam mit Siemens und A1 wurde etwa das mobile Einsatzmanage-ment-System EMEREC entwickelt, das unter anderem Brandschutzpläne, Gefahrenstoff-daten und KFZ-Rettungskarten auf ein Tablet liefert. „Über GPRS weiß man jederzeit, wo sich die anderen Einsatzfahrzeuge befinden.“

Die große Challenge beim autonomen Fahren ist, dass viele verschiedene Szenarien, die im Verkehr passieren können, berücksichtigt werden müssen.

© AV

L Lis

AVL L

ist

„ AUTONOMES FAHREN WIRD MASSIV ZUR REDUZIERUNG VON UNFÄLLEN BEITRAGEN.“Peter Schöggl, AVL List

Page 13: Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für Gemeinden zur Analyse und Planung von Gemeindefinanzen und Infrastruktur- projekten.

„ AUTONOMES FAHREN WIRD BEI EINSATZ-FAHRZEUGEN SO SCHNELL NICHT REALITÄT WERDEN.“

Dieter Siegel, CEO Rosenbauer

13Unternehmerbank KONKRET

Zukunftsweisende Innovationen finden also nicht nur im US-Technologie-Mekka Sili-con Valley statt. Bei TTTech hat man die Standortentscheidung bislang nicht infrage gestellt. „Allein schon als TU-Spinoff sind wir stark in Wien verwurzelt“, so Kopetz. Er sei überzeugt, dass die heimische Bundes-hauptstadt optimale Vorraussetzungen für ein globales Headquarter bietet. Dafür spre-che einerseits der Zugang zu guten Leuten (etwa von TU und WU Wien) ebenso wie die Förderungen auf nationaler (FFG) und EU-Ebene sowie die Forschungsprämie. „Dazu kommt, dass unsere Kunden gerne nach Österreich kommen. Sie schätzen Wien als Weltstadt.“ n

TTTech Computertechnik AGTTTech ist weltweiter Technologieführer bei robusten Vernet-zungen und Sicherheitssteuerungen. Lösungen des Unterneh-mens verbessern die Sicherheit und Zuverlässigkeit elektroni-scher Systeme in der Industrie- und Transportbranche. TTTech beschäftigt weltweit 1.400 Mitarbeiter. Die Betriebsleistung 2017: rund 100 Millionen Euro.

AVL ListDas steirische Unternehmen ist auf die Entwicklung, Simulation und Prüftechnik von Antriebssystemen für PKW, LKW und Großmotoren spezialisiert und in diesen Bereichen der weltweit größte Anbieter. 1948 gegründet, beschäftigt AVL List heute weltweit 8.600 Mitarbeiter. 2016 wurde ein Umsatz von 1,4 Milliarden Euro erzielt.

Rosenbauer International AGRosenbauer zählt zu den global führenden Herstellern von Feu-erwehrtechnik im abwehrenden Brand- und Katastrophenschutz. Das Unternehmen mit Sitz Leonding bei Linz ist in 100 Ländern vertreten und beschäftigt rund 3.000 Mitarbeiter. Im Vorjahr lag der Umsatz bei 848,7 Millionen Euro.

UNTERNEHMEN

© R

osen

baur

er©

Ros

enba

urer

Der für Flughäfen entwickelte Panther der Firma Rosenbauer zählt zu den modernsten Löschfahrzeugen der Welt.

Page 14: Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für Gemeinden zur Analyse und Planung von Gemeindefinanzen und Infrastruktur- projekten.

14 Unternehmerbank KONKRET

ZAHLUNGSVERKEHR

E s gibt im Zahlungsverkehr eine Reihe von innovativen neuen Technologien, die das Potenzial haben, den Zah-

lungsverkehr zu verändern“, sagt Alexander Ortner, Head of Cash Management Sales bei der UniCredit Bank Austria. Eine sehr interes-sante Thematik sei etwa die Blockchain (bzw. Distributed Ledger), die direkte Transaktionen von einer Partei zu einer anderen ermögliche, ohne dass eine externe Aufsichtsinstanz bzw. Clearing-Stelle dazwischen benötigt werde. Be-kannt wurde sie durch den regelrechten Kryp-towährungs-Boom der letzten Zeit – Stichwort Bitcoin und Konsorten.

Wie Ortner festhält, verfolgt die UniCredit seit 2015 die Entwicklung der Blockchain Techno-logie sowie der Kryptowährungen, da diese möglicherweise einen hohen Einfluss auf die Finanzbranche haben werden. Für uns stehen

dabei nicht die vielen verschiedenen Kryp-towährungen im Fokus, sondern die dahinter stehende Technologie. In dieser sehen wir das Potenzial, Prozesse zu vereinfachen und Effizi-enz zu steigern.

SEKUNDENSCHNELLE ÜBERWEISUNG

Einer der Vorzüge, die mit der Blockchain ver-bunden werden, ist die Schnelligkeit. Das trifft auch auf Instant Payment zu, das Überweisun-gen innerhalb weniger Sekunden ermöglicht. „Zahlungen werden in Zukunft sogar noch schneller gehen“, sagt Ortner. Am 21. November wurde innerhalb der UniCredit die erste Instant payment Überweisung zwischen Deutschland und Italien durchgeführt, die Überweisungs-dauer betrug 2,5 Sekunden. Nach dem erfolg-reichen Rollout in diesen beiden Ländern steht Österreich als nächstes am Plan. Instant pay-

DIE DIGITALE TRANSFORMATION HAT AUCH DEM ZAHLUNGS- VERKEHR IHREN STEMPEL AUFGEDRÜCKT. MIT NEUEN TECHNOLOGIEN SIND VIELE VORTEILE VERBUNDEN.

Schneller, transparenter und flexibler

© Fo

tolia

Page 15: Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für Gemeinden zur Analyse und Planung von Gemeindefinanzen und Infrastruktur- projekten.

15Unternehmerbank KONKRET

ments können 24 Stunden, 365 Tage im Jahr beauftragt und durchgeführt werden und ha-ben damit ein sehr großes Potenzial. Speziell im Online-Handel, wo es darum geht, möglichst rasch Waren zu versenden oder Dienstleistun-gen zu erbringen, hilft die sekundenschnelle Überweisung enorm. Das Netzwerk der Banken, die Instant payment unterstützen, wächst ste-tig. Für die Zahlungen via Instant payment wur-de seitens der EZB ein Limit von 15.000 Euro pro Transaktion festgelegt.

Ein Riesentrend in Europa sind derzeit auch Virtual Accounts. Angetrieben wird er davon, dass vor allem Großkonzerne weniger Bank-konten wollen. Die Vorgangsweise: Ihre Toch-terunternehmen erhalten virtuelle Konten, mit denen sie Überweisungen und Zahlungen tä-tigen können und die einem Hauptkonto (der Muttergesellschaft) zugeordnet sind. „Zusätz-lich können auch virtuelle IBANs (International Bank Account Number) an zahlungspflichtige Geschäftspartner ausgegeben werden“, erläu-tert Ortner. Dadurch können Eingänge schnel-ler verarbeitet werden.

Eine interessante Innovation im internationa-len Zahlungsverkehr ist auch der im Februar 2017 gestartete Dienst SWIFT gpi (für Global Payments Innovation). Damit sollen interna-tionale Transaktionen schneller und transpa-renter abgewickelt werden können. „SWIFT gpi bietet die Möglichkeit, dass Kunden – ähnlich wie bei einem Paketdienstleister – jederzeit nachverfolgen können, wo sich ihre Auslands-zahlung gerade befindet“, so Ortner. n

Blockchain (Distributed Ledger)Die Technologie, die hinter Kryptowährungen steht, kann als dezentrale Datenbank verstanden werden, die den Zahlungs-verkehr zwischen zwei Parteien ohne dazwischengeschaltete Clearing-Stelle ermöglicht. Für eine Praxisanwendung fehlt allerdings noch das entsprechende regulatorische Regelwerk.

Instant PaymentErmöglicht Zahlungen innerhalb weniger Sekunden. Künftig sol-len noch schnellere Überweisungen möglich werden. Derzeit ist Instant Payment nur zwischen Banken möglich, die es anbieten. Für Bankkunden ist das Service noch teuer.

Virtual AccountsTochterfirmen oder die Kunden eines Unternehmens erhalten eigene virtuelle Konten. Überweisungen und Zahlungen werden einem Hauptkonto (des Mutterkonzerns bzw. des Unterneh-mens) zugeordnet.

SWIFT gpiLaut SWIFT haben sich weltweit schon mehr als 150 Finanz- institutionen für das GPI-Service angemeldet oder es bereits implementiert. Mit diesem Service können Überweisungen innerhalb von Minuten – manchmal auch in Sekunden – gutgeschrieben werden.

Digital Ecosystems Experten erwarten auch im Corporate Banking die Entwicklung eines globalen digitalen Ökosystems, das das Angebot verschie-dener Banken und Finanzdienstleister vereint, um neue Kunden-anforderungen produkt- und industrieübergreifend zu erfüllen. Der Kundennutzen: einfacher Zugang und hohe Transparenz.

IN KÜRZE

Page 16: Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für Gemeinden zur Analyse und Planung von Gemeindefinanzen und Infrastruktur- projekten.

16 Unternehmerbank KONKRET

IT-SICHERHEIT

„ Anfälligste Software sitzt an der Tastatur“CYBER-ATTACKEN SIND RASANT IM STEIGEN BEGRIFFEN. LAUT EXPERTEN HILFT VOR ALLEM EINES GEGEN DIE BEDROHUNG AUS DEM INTERNET: AWARENESS.

D ass Cyberkriminalität eine ernstzu-nehmende Bedrohung darstellt, steht außer Frage. Und dass sie in

Österreich stark zunimmt, ebenso. Laut einer Studie („Cyber Security in Österreich“) von KPMG ist die Zahl der betroffenen Unterneh-men allein zwischen September 2016 und September 2017 von 49 Prozent auf 72 Pro-zent angestiegen. Auch wenn Industrie- unternehmen besonders betroffen waren – rund 87 Prozent wurden angegriffen – fällt das Fazit von Andreas Tomek, Partner bei KPMG, eindeutig aus: „Es kann und wird jeden treffen.“

Zu den häufigsten Angriffsmethoden zählen laut der Studie Schadsoftware (90 Prozent), Phishing (89 Prozent) und Social Enginee-ring bzw. soziale Manipulation (47 Prozent). Wie Wolfgang Trexler von der Abteilung In-tegrated MultiChannel Strategy der UniCredit Bank Austria bestätigt, handelt es sich bei allen dreien um Cyberbedrohungen, mit de-nen sich Unternehmen – so wie im Übrigen auch Private – ernsthaft auseinandersetzen sollten. In der Regel setzen die Kriminellen auf Kombinationen mehrerer Methoden, mit dem Ziel, ihren Opfern Geld abzuluchsen.

„ ES KANN UND WIRD JEDEN TREFFEN.“Andreas Tomek, Partner KPMG Österreich©

Foto

lia

Page 17: Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für Gemeinden zur Analyse und Planung von Gemeindefinanzen und Infrastruktur- projekten.

17Unternehmerbank KONKRET

Beim Phishing handelt es sich um eine Art Trickbetrug mit Elementen des Social En-gineerings, bei dem sich die Betrüger über ein gefälschtes E-Mail Verfügernummer und PIN sowie über einen Anruf einer falschen Bank-mitarbeiterin die mobileTAN (vom Handy) er-schleichen. Beim Angriff mittels Schadsoft-ware (Trojaner) werden die Zugangsdaten und TANs direkt bei der Eingabe am PC aus-gespäht oder am Handy von Spionagetools abgefangen. „Dank einer Reihe vom Sicher-heitsmaßnahmen sind Phishing und Trojaner heute kein Dammbruch mehr“, sagt Trexler. Bei der UniCredit Bank Austria setzt man auf das CardTAN Autorisierungsverfahren, mobi-leTAN Push sowie erweiterte Sicherheit beim Login.

RAFFINIERTER BETRUG

Ausschließlich an Firmenkunden richtet sich eine besonders ausgefeilte Betrugsvariante: Der CEO-Fraud (auch Invoice-Fraud). Hier gibt sich der Betrüger als Geschäftsfüh-rer oder Direktor eines Unternehmens aus, nimmt per Mail oder Telefon Kontakt zu Mit-arbeitern, die für die Finanzen verantwort-lich sind, auf und weist eine Überweisung an. „Da der Täter meist die E-Mail-Accounts des Unternehmens gehackt hat, ist er etwa über den Tonfall des CEO sowie über aktuelle Pro-jekte bestens informiert“, so Maja Hoffmann vom Anti Fraud Management der UniCredit Bank Austria.

Wie kann man sich gegen Cyber-Attacken am besten schützen? Die Expertinnen und Experten der UniCredit Bank Austria empfeh-len Unternehmen, sich über IT-Sicherheits- pakete zu informieren, die am besten zu ih-nen passen. Das Angebot sei hier entspre-chend groß. Auch sei es wichtig, regelmäßig Updates durchzuführen.

„Allerdings ersetzt kein Produkt Awareness“, sagt Hoffmann. Wenn man etwa auf ein ge-fälschtes E-Mail reinfalle und einen Link an-klicke, könne man etwas lostreten, das alle technischen Sicherheitsmaßnahmen obsolet mache. Nachsatz: „Die anfälligste Software sitzt an der Tastatur.“ n

Häufige Cyber-BedrohungsartenPhishing: Phishing ist eine Kombination von „Password“ und „Fishing“ und steht für das Fischen nach vertraulichen Informati-onen wie Online-Banking-Zugangsdaten. Bei dem Trickbetrug, der mit Methoden des Social Engineerings arbeitet, erhält das Opfer z.B. ein vermeintlich von seiner Bank versendetes E-Mail – etwa mit der Aufforderung, seine Zugangsdaten preiszugeben.

Schadsoftware: Dazu zählen unter anderem Viren, Würmer und Trojaner. Sie wurden entwickelt, um auf den Endgeräten der Opfer unerwünschte und oft schädliche Funktionen in Gang zu setzen. Die Folgen reichen von nicht sofort spürbaren Beeinträchtigun-gen – wie dem Ausspionieren von Informationen – bis hin zur Manipulation und Zerstörung ganzer Softwaresysteme.

Social Engineering: Die Gefahr von zwischenmenschlichen Manipulationen mit dem Ziel, bei den Opfern bestimmte Verhal-tensweisen in Gang zu setzen – etwa die Preisgabe vertraulicher Informationen –, ist vermutlich so alt wie die Menschheit. Digi-tale Technologien haben zu immer ausgefeilteren Delikten, die schon oft Millionenschäden verursacht haben, geführt. Die Täter setzen auf eine Mischung aus Vertrauen und Angst.

Sicherheitsmaßnahmen Die UniCredit Bank Austria hat mit einer Reihe von Maßnahmen das Risiko von Cyber-Attacken für ihre Kunden erheblich reduziert:

cardTAN: Die aktuell sicherste Zahlungsmethode im Electronic Banking. Dabei handelt es sich um ein standardisiertes Autorisie-rungsverfahren. Die Funktionsweise: Der Zeichner generiert den TAN zur Zeichnung mit seinem CardTAN-Lesegerät und seiner Bankkarte. Die Authentifizierung des Kunden erfolgt mittels CardTAN-Karte oder CardTAN-fähiger Bankkarte.

mobileTAN Push: Bei der Weiterentwicklung der mobileTAN SMS fordert der Zeichner den mobileTAN Push im Zuge der Unter-schrift im BusinessNet oder OnlineBanking an. Eine Push-Nach-richt wird auf das registrierte Endgerät des Kunden geschickt. Das „Sandboxing“ der Betriebssysteme stellt sicher, dass die Nachricht von anderen Apps nicht ausspioniert werden kann.

Verteilte Kompetenzen: Erfolgt nach dem Vier-Augen-Prinzip. Ex-perten empfehlen Unternehmen etwa das Einzelzeichnungsrecht bei Transaktionen zu unterbinden und mehrere Personen einzubin-den: Erfasser, Info-Berechtigte und Zeichnungsberechtigte.

Erweiterte Sicherheit beim Login: Mit dieser Funktion können Kunden ihren BusinessNet- oder OnlineBanking-Zugang noch besser gegen unbefugte Zugriffe schützen. Der Hintergrund: Bei jedem Login wird zusätzlich eine TAN abgefragt.

AUF EINEN BLICK

Page 18: Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für Gemeinden zur Analyse und Planung von Gemeindefinanzen und Infrastruktur- projekten.

18 Unternehmerbank KONKRET

KONJUNKTUR

Unternehmen bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung zurück. Aufgrund des spürbaren Nachfrageanstiegs und der hohen Kapazitäts-auslastung habe sich das Blatt gewendet. Vor allem die Aufrüstungsinvestitionen, die unter anderem auf die rasante technische Entwick-lung zurückzuführen sind, ziehen an. In den Jahren davor waren dagegen in erster Linie Er-satzinvestitionen ein Thema.

„Wir spüren die nachhaltige Wirtschaftser-holung schon seit einiger Zeit“, so Herbert Tempsch, Ressortleiter bei der Unicredit Bank Austria. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2017 stieg die Kreditnachfrage deutlich an. Besonders begehrt seien vor allem Betriebs-mittel- bzw. Investitionskredite, Exportfinan-zierungen sowie Akquisitionsfinanzierungen. Weiters nützten Unternehmen, die groß und reif genug sind, nach wie vor den Kapitalmarkt ergänzend zum Kreditmarkt.

N ach vielen schwierigen Jahren mit mehr als moderatem Wirtschafts-wachstum, die auf die globale Finanz-

krise folgten, kann nun mit Gewissheit gesagt werden: Die europäische Wirtschaft befindet sich in einem Konjunkturaufschwung. Und es schaut alles danach aus, dass sich die positive Entwicklung weiter fortsetzen wird. „Der Auf-schwung wird von Investitionen und Konsum getrieben und nicht von Sondereffekten wie staatlichen Maßnahmen oder Währungswech-selkursen“, hält Stefan Bruckbauer, Cheföko-nom der UniCredit Bank Austria, fest.

Dass so lange nicht investiert wurde, führt Bruckbauer vor allem auf die in den letzten Jahren stark ausgeprägte Unsicherheit der

MIT DER STARKEN WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG IST AUCH DAS VERTRAUEN DER UNTERNEHMEN ZURÜCKGEKEHRT. DIE FOLGE: ES WIRD WIEDER FLEISSIG INVESTIERT.

Konjunkturaufschwung beflügelt Kreditnachfrage

„ DER AUF- SCHWUNG WIRD VON INVESTITI-ONEN UND KONSUM GETRIEBEN.“Stefan Bruckbauer, Chefökonom UniCredit Bank Austria©

Uni

Cred

it Ba

nk A

ustr

ia

Finanzierungsexperten empfehlenFinanzierungen sollten nicht nur günstig, sondern auch aufeinander abgestimmt sein – vor allem im Hinblick auf ihre Fälligkeiten – und im Einklang mit den langfristigen strategischen Zielen des jeweili-gen Unternehmens stehen, halten die Experten der UniCredit Bank Austria fest. Sie empfehlen eine regelmäßige Analyse der bestehen-den Finanzierungsstruktur und unterstützen bei einer etwaigen An-passung bzw. Neuordnung. Gerade derzeit ist eine gute Gelegenheit dafür. Die Refinanzierungskosten sind nämlich niedrig und mit Hilfe der Service-Tools der UniCredit Bank Austria lassen sich eine solche Analyse sowie diverse Simulationen rasch durchführen.

UNICREDIT BANK AUSTRIA

Page 19: Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für Gemeinden zur Analyse und Planung von Gemeindefinanzen und Infrastruktur- projekten.

19Unternehmerbank KONKRET

AUSREICHEND LIQUIDITÄT IM MARKT

Tempsch ortet aber auch ein verstärktes Inte-resse an Factoring-Lösungen zur Finanzierung von Betriebsmitteln, was im Übrigen auch Claudio Chini, CEO der UniCredit FactorBank, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der UniCredit Bank Austria, bestätigt (siehe Beitrag auf Seite 9). Ebenso werde derzeit Leasing für Mobilien und Immobilien genutzt. Aber auch Handelsfinanzierungen (Trade Finance) gewin-nen verstärkt an Bedeutung. Gemeinsam mit dem klassischen Akkreditivgeschäft nutzen dies Kunden mit starker Auslandsorientierung. Egal für welche Finanzierung man sich letztlich entscheidet, wichtig ist nach Ansicht der Exper-ten der UniCredit Bank Austria vor allem eines: Finanzierungen sollten nicht nur günstig sein, sondern – besonders in Hinblick auf ihre Fäl-ligkeiten – zu den langfristigen strategischen Zielen des jeweiligen Unternehmens passen.

„Wir sind mit den Förderstellen laufend in engstem Kontakt“, so Christian Kainz, Head of Export and Investment Promotion Finance bei der UniCredit Bank Austria. Das betreffe vor allem die Instrumente der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB), der AWS und der Landes-förderstellen. Dazu zählt der Experte verschie-dene Arten von zinsgünstigen Krediten wie ERP-Kredite oder Absicherungsinstrumente wie AWS-Finanzierungsgarantien. Insgesamt gelte es, den richtigen – auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnittenen – Mix aus Finan-zierungen und Förderungen zu finden. Einen ersten schnellen Überblick über mögliche För-derungen verschaffe hier der bankintern entwi-ckelte Online-Förderfinder, bei dem es sich um eine Art „Navigationssystem“ durch den För-derdschungel handelt. Nachsatz: „Gemeinsam mit unseren Partnern in den Förderstellen fin-den wir immer den optimalen Finanzierungs-mix, basierend auf einen intensiven Dialog mit unseren Kunden.“ n

ONLINE-FÖRDERFINDERDas innovative Online-Tool für mehr Durchblick im Förderdschungel. Jetzt neu auf foerderfinder.bankaustria.at

AUF EINEN BLICK

Quelle: Eurostat, UniCredit Research

Arbeitslosenquote ÖsterreichEurostat-Definition in Prozent

2

3

4

5

6

1

0

4,9

4,1

5,3

4,8

4,6 5,

2

2007 2008 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 20192009

6,0

5,7

5,6

5,5

5,0

4,9 5,

3

Ausrüstungsinvestitionen ÖsterreichReale Veränderung zum Vorjahr in Prozent

5

10

– 5

– 10

0

8,7

– 11,

2

9,8

– 3,0 – 1

,6– 0,3

2,7

1,7

1,5 4,5

2007 2008 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 20192009

7,9

3,5

8,6

Quelle: Eurostat, UniCredit Research

Wirtschaftswachstum ÖsterreichReale Veränderung des BIP zum Vorjahr in Prozent

2

3

4

1

– 1

– 2

– 3

– 4

0

3,7

1,5

– 3,8

1,8

2,9

0,7 0,8 1,

1

0,0

2,8

2007 2008 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 20192009

1,5

2,9

2,0

Quelle: Eurostat, UniCredit Research

Page 20: Die Bank für alles, was wichtig ist - WORKING CAPITAL SOLUTIONS · 2018-11-30 · Tools für Gemeinden zur Analyse und Planung von Gemeindefinanzen und Infrastruktur- projekten.

20 Unternehmerbank KONKRET

FACTS

... ROBOTER bis zum Jahr 2029 klüger als die intelligen-testen Menschen sein werden? Zumindest glaubt das Ray Kurzweil, Director of Engineering bei Google.

... ein von Hanson Robotics hergestellter Roboter der weltweit Erste ist, der über eine Staatsbürgerschaft verfügt? Verliehen wurde diese „SOPHIA“ Ende 2017 von Saudi-Arabien.

... nicht weniger als 800 MILLIONEN von insgesamt 1,4 Milliarden CHINESEN regelmäßig das Internet nutzen?

... der chinesische Markt für DIGITALES BEZAHLEN fünfzigmal so groß ist wie der amerikanische?

... sich österreichische Industrieunternehmen bis 2020 durch Industrie-4.0-Lösungen einen MEHRUMSATZ von rund 15 MILLIARDEN EURO erwarten?

... allein in den letzten drei Jahren rund 80 Milliarden USD in AUTONOMES FAHREN investiert wurden?

... laut einer in 17 Ländern durchgeführten Umfrage die AKZEPTANZ von autonomem Fahren zwischen 2017 und 2018 von einem Drittel auf 59 PROZENT gestiegen ist? Allerdings wurde die Umfrage vor dem jüngsten tödlichen Unfall in den USA durchgeführt.

... laut derselben Studie 61 Prozent der Inder an der Notwendigkeit eines EIGENEN FAHRZEUGES zweifeln?

... 2007 weltweit erstmals mehr in immaterielle Güter wie SOFTWARE oder PATENTE als in materielle inves-tiert wurde?

... das Volumen der weltweiten NON-CASH-TRANS-AKTIONEN bis 2020 auf 726 Milliarden USD ansteigen soll? Derzeit liegt es bei rund 525 Milliarden USD.

... die Idee des WORKING CAPITAL MANAGEMENT im frühen 20. Jahrhundert vorgestellt wurde? Eine der ersten Definitionen geht dabei auf O.A. Mann zurück, der darüber 1918 im Journal of Accountancy schrieb.

... eine von PwC durchgeführte Analyse von 13.000 Un-ternehmen ergeben hat, dass zwischen 2007 und 2017 ein LIQUIDITÄTSPOTENZIAL von rund 1,2 BILLIONEN EURO gebunden wurde?

... Cyberkriminalität im Vorjahr weltweit einen Schaden in der Höhe von 600 MILLIARDEN USD verursacht hat?

... die führende Nation in Sachen CYBERKRIMINALITÄT Russland ist? Der Hintergrund: Top-Fähigkeiten und eine lückenhafte Strafverfolgung.

WUSSTEN SIE, DASS …

© Fo

tolia

8491

4200

5M

/05.

18

Stan

d: M

ai 2

018