BONE-EVA-Studie 2006 „Osteoporose“hormone-nbg.de/wp-content/uploads/2013/08/Osteoporose... ·...

10
1 MB 2012 „Osteoporose“ Welche Entwicklungen gibt es und welche Therapieoptionen ergeben sich daraus? M. Beyer Praxis für Endokrinologie Nürnberg MB 2012 BONE-EVA-Studie 2006 Aus: http://iges.de/e1907/e3269/BONE_EVA_final_ger.pdf MB 2012 Inzidenz von Schenkelhalsfrakturen in Deutschland 1995 2000 2010 2020 2030 2040 2050 0 50000 100000 150000 200000 250000 300000 Inzidente Schenkelhalsfrakturen Männer Frauen Bis 2050 wird sich die Inzidenz mehr als verdoppeln! Quelle: Bericht über Osteoporose in der Europäischen Gemeinschaft (1999) MB 2012 Osteoporose hat eine hohe Morbidität und Mortalität •41% der Pat. mit WK-Fraktur benötigen Hilfe 1 . •20% der Pat. mit SH-Fraktur sind für den Rest des Lebens pflegebedürftig 2 . •20% der Pat. mit SH-Fraktur versterben im ersten Jahr nach Fraktur 3 (Männer bis 30%). 1. Leidig Bone Min. 8:217, 1990 2. Dolan Osteopor. Int 8:611, 1998 3. Meyer Osteopor. Int 11:220, 2000 MB 2012 Mortalität nach Schenkelhalsfraktur Meyer H.E., et al.,Osteoporos Int 11:228-32, 2000 MB 2012 Erhöhtes Frakturrisiko bei prävalenten Wirbelkörperfrakturen Zahl der prävalenten Wirbelkörperfrakturen # p<0.001 Cooper et al, Calcif Tissue Int (2000) 66 (suppl. 1): P-259 0 4 8 12 16 0 % der Patienten 0 4 8 12 16 > 2 RR=5.1 # RR=7.3 # > 1

Transcript of BONE-EVA-Studie 2006 „Osteoporose“hormone-nbg.de/wp-content/uploads/2013/08/Osteoporose... ·...

  • 1

    MB 2012

    „Osteoporose“

    Welche Entwicklungen gibt es und welche Therapieoptionen

    ergeben sich daraus?

    M. BeyerPraxis für Endokrinologie Nürnberg

    MB 2012

    BONE-EVA-Studie 2006

    Aus: http://iges.de/e1907/e3269/BONE_EVA_final_ger.pdf

    MB 2012

    Inzidenz von Schenkelhalsfrakturen in Deutschland

    1995 2000 2010 2020 2030 2040 2050

    0

    50000

    100000

    150000

    200000

    250000

    300000

    Inzid

    en

    teS

    ch

    en

    kelh

    als

    fra

    ktu

    ren

    Männer

    Frauen

    Bis 2050 wird sich die Inzidenz mehr als verdoppeln!

    Quelle: Bericht über Osteoporose in der Europäischen Gemeinschaft (1999)

    MB 2012

    Osteoporose hat eine hohe Morbidität und Mortalität

    •41% der Pat. mit WK-Fraktur benötigen Hilfe1.

    •20% der Pat. mit SH-Fraktur sind für den Rest des Lebens pflegebedürftig2 .

    •20% der Pat. mit SH-Fraktur versterben im ersten Jahr nach Fraktur3 (Männer bis 30%).

    1. Leidig Bone Min. 8:217, 19902. Dolan Osteopor. Int 8:611, 1998

    3. Meyer Osteopor. Int 11:220, 2000

    MB 2012

    Mortalität nach Schenkelhalsfraktur

    Meyer H.E., et al.,Osteoporos Int 11:228-32, 2000 MB 2012

    Erhöhtes Frakturrisiko bei prävalenten Wirbelkörperfrakturen

    Zahl der prävalenten Wirbelkörperfrakturen# p2

    RR=5.1#

    RR=7.3#

    >1

  • 2

    MB 2012

    Wichtige Erkenntnisse der letzten Jahre:

    • Osteoporose ist eine ganz unspezifische Reaktion des Knochens auf eine Vielzahl von Störungen– Bewegungsmangel

    – Baustoffmangel (Calcium, Vitamin D)

    – Störung des Knochenstoffwechsels (Medikamente, Menopause, andere Hormone u.v.m.)

    • Der Knochen kann sich bis ins hohe Alter an wechselnde Kräfteanpassen

    MB 2012

    DVO Leitlinien 2009

    10-Jahres-Fraktur-Risiko > 20%

    Basisdiagnostik incl.Knochendichtemessung

    (DXA-Methode)

    10-Jahres-Fraktur-Risiko > 30%

    Spezifischemedikamentöse

    Therapie

    Basistherapie(Ca, Vit D, Bewegung)

    MB 2012Aus: DVO Leitlinien 2009 Kurzfassung, www.dv-osteologie.org

    20%iges 10-Jahres-Frakturrisiko nach DVO

    MB 2012Aus: DVO Leitlinien 2009 Kurzfassung, www.dv-osteologie.org

    Was folgt aus der Risikofeststellung?

    • Anamnese, körperlicher Untersuchungsbefund

    • Osteodensitometrie (DXA)– WS und OSH, der „schlechteste Wert“ zählt

    • Erfassung von WK-Frakturen– Röntgen, nicht immer einfach zu beurteilen

    • Basislabor (wenn T< -2, WK-Frakt., klin. Hinweise)– BKS, Blutbild, Ca, Phoph., alk. Ph, Krea(-clearance)

    – Elektrophorese, yGT, TSH

    – Fakultativ Testosteron (m), Vitamin D3

    MB 2012

    Hyperkalzämieprim. HyperparathyreoidismusKnochenmetastasenSkelettinfiltration bei LeukämiePlasmozytomparaneoplastische Produktion von PTHrP

    Hypokalzämiesek. Hyperparathyreoidismusprim. Hypoparathyreoidismus

    Niereninsuffizienz

    hämatologische SystemerkrankungenKollagenosenOsteomalazieHepato- / Cholangiopathie

    Hyperthyreose

    Calcium i. Serum

    anorg. Phosphat

    Alkal. Phosphatase

    Kreatinin

    BSG, Blutbild(Eiweiß i.U.)

    Elektrophorese

    TSH

    „Osteoporose-Basislabor“

    MB 2012

    Weiter geht‘s mit der „Basistherapie“

    • Calcium vorwiegend durch die Ernährung (!)– Mineralwasser– Milchprodukte

    • Untergewicht vermeiden• Bewegung

    – Muskelaufbau, Ausdauer, Sturzprophylaxe

    • Medikamentenrevision– Glitazone, Corticoide, Sedativa...

    • Vitamin D– 1 Kps Dekristol/Woche (ca. 18 €/Jahr)– 3 Trpf Vigantol/die (ca. 18 €/Jahr)

    Lebensstil, Ernährung,

    fast kostenlos!

    Aus: DVO Leitlinien 2009 Kurzfassung, www.dv-osteologie.org

  • 3

    MB 2012

    Indikationen zur „Spezifischen medikamentösen Therapie“

    • Wirbelkörperfrakturen (ohne inadäquates Trauma)– Singulär oder multipel

    – Keine Abhängigkeit vom Lebensalter

    – Hohes Risiko für weitere Frakturen!

    • Tabelle zur Abschätzung des Frakturrisikos– Nach Alter und DXA-Befund (Knochendichte)

    • Zusätzliche Risikofaktoren...

    Aus: DVO Leitlinien 2009 Kurzfassung, www.dv-osteologie.orgMB 2012

    Aus: DVO Leitlinien 2009 Kurzfassung, www.dv-osteologie.org

    Indikationen zur „Spezifischen medikamentösen Therapie“

    (wenn nicht ohnehin WK-Frakturen vorliegen)

    MB 2012

    Rasche Therapie wichtig da hohes Risiko

    Einzelfraktur 2. oder 3. Grades (Höhenminderung > 25%) unabhängig von T-Score oder Alter

    Multiple WK-Frakturen 1.-3. Grad und T-Score < -2.0

    Mit WK-Fraktur

    JaJaJaJaJa> 85> 75

    JaJaJaJaNein80 – 8570 – 75

    JaJaJaNeinNein75 – 8065 – 70

    60 – 65

    50 – 60

    Frauen (Alter)

    Ohne

    WK-Frakturen

    70 – 75

    60 – 70

    Männer (Alter)

    Nein

    Nein

    -2,0 bis

    -2,5

    T-Score, DEXA-Werte

    JaJaNeinNein

    JaNeinNeinNein

    < -4,0-3,5 bis

    -4,0

    -3,0 bis

    -3,5

    -2,5 bis

    -3,0

    Therapie-Indikationen nach DVO-Leitlinie 2009

    MB 2012

    Franken C., Heinen, E., Jakob, F. (2002): Osteoporose Fortbildung Interaktiv. CDROM, BLÄK

    Fraktur-Risiko „jenseits“ der Knochendichte

    MB 2012

    Eine (Kurz-)Geschichte vom Knochenstoffwechsel

    Darsteller:

    • Abbauende Zellen (Osteoklasten)

    • Aufbauende Zellen (Osteoblasten)

    • „Ruhende“ Zellen (Osteozyten)

    MB 2012

    Unser Modell:

    Knochenbälkchen

    OsteoblastenOsteoklasten

    Osteozyten

  • 4

    MB 2012

    Es begann mit dem Knochenabbau

    Knochenbälkchen

    Osteoklasten

    MB 2012

    KnochenbälkchenFunktionstüchtige Osteoklasten

    BPBP

    BP

    BP BP

    BP

    BP

    BP

    BP

    BP

    BP

    BP

    BP

    BP

    BP

    BP

    BP

    BP

    BP

    BP

    BP

    BP

    Hemmung der Osteoklasten seit ca 1984

    • Bisphosphonate bringen bereits arbeitende O.Kl. zur Strecke

    • Sie werden danach wieder im Knochen eingelagert und warten auf die nächsten O.Kl.

    MB 2012

    Bisphospohonate

    • Oral – schlechte Verfügbarkeit (1 – 2%)

    – Wöchentliche Gabe reicht aus

    – Bei empfindlicher Magen-/Darmschleimhaut und Ösophagusläsionen problematisch

    • Intravenös– Bioverfügbarkeit ++, aber sehr lange Halbwertzeiten

    – Vierteljährliche oder jährliche Gabe

    – Deutlich teurer

    – Cave Kieferoperationen?

    MB 2012

    Knochenbälkchen

    Osteoblasten

    Osteoblasten stimulieren?

    • (Fluoride früher)

    • Strontium (2 g abends)

    • Parathormon (tgl. subcutan)

    MB 2012

    Strontium

    • Induziert die Herstellung der Knochenmatrix

    • Stimuliert die Osteoblasten

    • Wird bei der Knochendichtemessung mit gemessen (als „höhere Dichte“!)

    • Macht vorwiegend bei „Low turnover“ des Knochenumsatzes Sinn

    MB 2012

    Parathormon (tgl. s.c.)

    • Stimuliert bei diskontinuierlicher Gabe die Osteoblasten (bei ständiger Überproduktion eher die Osteoklasten)

    • Zulassung für 18 bis 24 Monate

    • Nebenwirkungen, teuer...

    • Nach wie vor Reservepräparat

  • 5

    MB 2012

    Neue Erkenntnisse seit dem Jahrtausendwechsel

    MB 2012

    Knochenbälkchen

    Osteoblasten

    Funktionstüchtige Osteoklasten

    Osteoprotegerin

    Osteoklastenvorstufe, noch nicht mit RANK-Ligand besetzt

    RANK-Ligand

    MB 2012

    Knochenbälkchen

    Osteoblasten

    Funktionstüchtige Osteoklasten

    Osteoprotegerin

    Osteoklastenvorstufe, noch nicht mit RANK-Ligand besetzt

    RANK-Ligand

    stimuliert durch Östrogene(/Testo)

    Bewegung, Calcium

    vermindert durch Parathormon,

    EntzündungsfaktorenCortison

    vermindert durch

    Östrogene

    Raloxifen

    Raloxifen

    MB 2012

    Knochenbälkchen

    Osteoblasten

    Damit verlagerte sich das wissenschaftliche und pharmakologische

    Interesse hin zum Osteoblasten

    • Steuerung der Osteoklasten

    • Bindeglied zu Bewegung, Medikamenten, Hormonen, Entzündungen usw.

    MB 2012

    Versuch der Kontrolle

    • Experimentelle Gabe von Osteoprotegerin

    • Problematische Kinetik

    • Schwierige Dosisfindung

    • Teils erhebliche Nebenwirkungen

    Osteoblasten

    Synthetisches Osteoprotegerin

    MB 2012

    Knochenbälkchen

    Osteoblasten

    Funktionstüchtige Osteoklasten

    Denosumab

    Osteoklastenvorstufe, noch nicht mit RANK-Ligand besetzt

    RANK-Ligand

  • 6

    MB 2012

    Denosumab (Prolia®)

    • 60 mg halbjährlich subcutan

    • Nach kurzer Zeit massiver Rückgang der Knochenabbau-Marker

    • Seit der Einführung in Deutschland ca 50.000 Patienten, extrem wenig Nebenwirkungen

    • Zurzeit 6-Jahresdaten verfügbar

    • Nach dem Absetzen rascher Wiederanstieg der Osteoklastenaktivität

    • Zulassung für Osteoporose-Männer geplant

    MB 2012

    Osteozyten sind nicht langweilig!

    MB 2012

    Osteoblasten werden zu Osteozyten

    (und produzieren eine große Anzahl von den Knochenstoffwechsel beeinflussenden Substanzen)

    MB 2012

    Reaktion der Osteozyten auf Druck und Zug am Knochen

    MB 2012

    Bewegung

    • Stimuliert die Osteozyten zur Weitergabe von Informationen an die Osteoblasten...

    • Kräftigt die Muskulatur, die wiederum den Knochen bewegt (Zug und Druck) und dort den Aufbau fördert (Osteoblasten...)

    • Verbessert die Koordination

    MB 2012

    Wegweiser zur Osteoporosetherapie?

  • 7

    MB 2012

    Patient(in) mit nachgewiesener Osteoporose

    • Anamnese, Untersuchung

    • Differentialdiagnostik durch Basislabor– BKS, Blutbild, Ca, Phoph., alk. Ph, Krea(-clearance)

    – Elektrophorese, yGT, TSH, bei Männern Testosteron

    • Differentialtherapie unter Berücksichtigung des zu erwartenden Knochenumsatzes...– Hoher Umsatz: Knochenabbau bremsen

    („antiresorptiv“)

    – Niedriger Umsatz: Knochenaufbau stimulieren („formativ“)

    MB 2012

    Nicht nur reine Spekulation:

    • Erwarteter erhöhter Umsatz:– Menopause

    – Glucocorticoid-Therapie

    – Immobilisation

    – Oft hypogonade Männer

    • Erwarteter niedriger Umsatz– Oft Männer ohne Hypogonadismus

    – Oft „therapierefraktäre“ menopausale Frauen

    MB 2012

    high turnover

    Therapie indiziert

    Mann Frau

    low turnover

    Menopause.Sonstige Formen

    Kausale Therapie ?

    Antiresorptiv: BP/Denosumab Raloxifen

    SonstigeRisiko

    Mamma-Ca

    Teriparatid

    Basistherapie: Bewegung, (Nahrungs-)Calcium, Vitamin D

    Fortführung der antiresorptiven Therapie

    effektiv

    klimakt.Beschw. ++

    Östrogene

    nein

    ja

    logische Indikation,

    Zulassung in Sicht

    Differentialdiagnostik immer erforderlich !

    Strontiumranelat

    effektiv

    nein

    ja

    MB 2012

    Spezialisten sind gefordert bei:

    • Sekundären Osteoporosen– Nicht medikamentös bedingter Hypercortisolismus

    Hypophyseninsuffizienz

    – Hyperparathyreoidismus

    – Plasmozytom

    – usw.

    • Therapieresistenten rezidivierenden Frakturen

    • Männern mit niedrigem Knochenumsatz (häufiger als man gedacht hat)

    • Männern mit ausgeprägtem Hypogonadismus (Klinefelter-Syndrom, Hypophyse?)

    MB 2012

    Konzept der konsequenten Suche nach sekundären Störungen

    und Orientierung am Knochenumsatz

    • Insgesamt ca 11.000 Knochendichtemessungen (DXA, LWS) von 1989 - 2000

    • Erfassung der Patienten, die mehrfach am gleichen Gerät gemessen wurden– 2553 Frauen– 432 Männer

    • Filterung derjenigen Patienten mit einem Ausgangs-T-Score < -2,5– 1397 Frauen– 300 Männer

    Heinen E, Beyer M, Hellrung I, Riedner-Walter I; 44. DGE Symposium München 2000 MB 2012

    Verlauf bei Frauen

    Heinen E, Beyer M, Hellrung I, Riedner-Walter I; 44. DGE Symposium München 2000

  • 8

    MB 2012

    Verlauf bei Männern

    Heinen E, Beyer M, Hellrung I, Riedner-Walter I; 44. DGE Symposium München 2000 MB 2012

    Wer macht das Rennen bei der antiresorptiven Hemmung der

    Osteoklasten?

    MB 2012

    Vergleich Bisphosphonate -Denosumab

    Bisphosphonate

    • Cave Niereninsuffizienz

    • Oral möglich (Vorteil?)

    • Oral relativ preiswert

    • Cave Magen-Darmprobleme

    • Kiefernekrosen (selten!)

    • Compliance bei i.v.-Gabehoch

    Denosumab

    • Niereninsuffizienz kein Problem

    • Subcutan

    • Teurer

    • Keine Magen-Darmprobleme

    • Kiefernekrosen (selten!)

    • Compliance hoch (wegen s.c.-Applikation)

    MB 2012

    STAND-Studie

    • Vergleich der Verläufe der messbaren Knochendichte– Alendronat oral vs. Denosumab s.c.

    – Unterschiedliche Skelettareale

    • LWS (Corticalis 25%)

    • Hüfte (Corticalis 75%)

    • Distaler Radius (Corticalis 95%)

    • Vorbehandlung mit Alendronat > 6 Monate

    • Vorphase 1 Monat mit Alendronat, Vit D und Calcium

    Kendler DL, et al. J Bone Miner Res. 2010;25:72-81

    MB 2012

    Studiengruppe

    � 504 postmenopausale Frauen vorbehandelt mit Alendronat70 mg/Woche oder Äquivalentüber ≥ 6 Monate

    � T-Score ≤ –2.0 und ≥ –4.0 an LWS oder Hüfte

    Primärer Endpunkt

    � Änderung der BMD der Hüfte(gesamt) nach 12 Monaten

    Sekundäre Endpunkte� Änderung der BMD von LWS

    und Radius nach 12 Monaten

    � Änderung der Serum CTX-I nach 3 Monaten

    Studien-Design der STAND-Studie

    SCREENING

    Denosumab s.c.

    60 mg/halbjährl.

    n = 253

    Alendronate PO

    70 mg /Woche

    n = 251

    Studien-Monate

    3

    RANDOMIZATION

    ALN

    ≥ 6

    MONATE

    1 Monat Vor-

    Phase: ALN

    70 mg /Woche

    + 1000 mg Calcium

    + mindest 400 IU

    vitamin D

    1 6 9

    Calcium und Vitamin D

    12

    ENDE

    DER

    STUDIE

    ALN = Alendronat; BMD = Knochendichte;CTX-I = Type 1 C-TelopeptidKendler DL, et al. J Bone Miner Res. 2010;25:72-81.

    MB 2012

    LWS Hüfte 1/3 Radius

    Alendronate 70 mg QW (n = 241)

    Denosumab 60 mg Q6M (n = 246)

    nach: Kendler DL, et al. J Bone Miner Res. 2010;25:72-81

    BMD-Zuwachs im Vergleich zwischen Alendronat (oral)

    und Denosumab bei vorbehandelten menopausalen

    Frauen (STAND Studie)

    *P ≤ 0.01.†P < 0.0001.

    Study Month

    *

    0.0

    0.5

    1.0

    1.5

    2.0

    2.5

    3.0

    3.5

    4.0

    0 6 12Study Month

    *P < 0.05 †P < 0.01

    *

    0.0

    0.2

    0.4

    0.6

    0.8

    1.0

    1.2

    1.4

    1.6

    0 6 12

    *

    *P = 0.0121

    Study Month

    *

    0.0

    0.2

    0.4

    0.6

    0.8

    1.0

    1.2

    1.4

    1.6

    1.8

    2.0

    2.2

    2.4

    0 6 12

    Pe

    rce

    nt

    Ch

    an

    ge

    Fro

    m B

    ase

    lin

    e(L

    ea

    st S

    qu

    are

    s M

    ea

    n ±

    95

    % C

    I)

    LWS(secondary endpoint)

    ~25% cortical

    1/3 Radius (secondary endpoint)

    ~ 95% cortical

    Hüfte (gesamt) (primary endpoint)

    ~ 75% cortical

  • 9

    MB 2012

    Vergleich Alendronat – Denosumab bei der „Porosität“ des corticalen Knochens• Porosität des corticalen Knochens ist messbar

    durch hochauflösendes pQCT(1)

    • Unabhängiger Risikofaktor für die Verminderung der Widerstandsfähigkeit des Knochens(1)

    • Denosumab erzielte eine niedrigere Porositäts-entwicklung(1)

    • Denosumab reduzierte die Knochenabbauparameter stärker(2)

    • Denosumab erzielte einen stärkeren Dichte-zuwachs(2)

    1. Boyd et al, Bone 48 Suppl. 2, 162 (2011), 2. Seeman et al, J. Bone Mineral. Res. 25(8), 1886 (2010)

    MB 2012

    Messung mit HiRes-pQCT

    Fortschreiten der Porosität

    -2,892,86

    5,19

    -4 -2 0 2 4 6 8

    Placebo ( n = 72)

    Alendronat (n = 69

    Denosumab (n=74)

    MB 2012

    Kiefernekrosen bei antiresorptiverTherapie

    MB 2012

    Einteilung in 3 Risikokategorien für BP-induzierteKieferosteonekrosen

    1. Niedriges Risikoprofil (Prävalenz 0,1%)z. B. Alendronat oral oder Zoledronat 5mg/Jahr bei Osteoporose

    2. Mittleres Risikoprofil (Prävalenz 1%)z. B. Zoledronat 4 mg/Halbjahr bei therapieinduzierter Osteoporose

    3. Hohes Risikoprofil (Prävalenz 1-19%)z.B. Zoledronat 4 mg /Monat bei ossären Metastasen und Mult. Myelom

    Prädisponierende Faktoren:

    Schlechte Mundhygiene, Infektionen, Chemotherapie, Cortison, i.v.-BP, Angiogenesehemmstoffe,

    AWMF-Leitlinien BP-ONJ, Stand April 2012

    „Der Beginn einer notwendigen O

    steoporosetherapie soll

    wegen der niedrigen ONJEreignisra

    te (Lo JC et al 2010 [2],

    LoE III] durch die zahnärztliche Pro

    phylaxe nicht

    hinausgezögert werden.“

    MB 2012

    Kiefernekrosen bei Denosumab

    AWMF-Leitlinien BP-ONJ, Stand April 2012

    Das „Felsenberg-Register“ in Berlin spricht bei Osteoporose-

    Patienten ohne Tumorerkrankung 2011 von 1 auf ca. 13.500 Patienten unter Bisphosphonat-Therapie (mit Tumor ca. 1%)

    MB 2012

    Problemzonen des Strontiumranelats (Protelos®)

    • Rote Hand Brief Fa. Servier (2010 und 2012)– Kontraindikation Thrombose(-risiko)

    – Schwere Allergien (bis zu tödlichen Verläufen eines DRESS-Syndroms)

    • Arzneimittelkommission– Keine gesicherte Wirkung (bioptisch...)

    – Überempfindlichkeitsreaktionen

    – Teil des Knochenmassezuwachses ist durch Substanzeinlagerung erklärt (ca. 50%)

    AWMF-Leitlinien BP-ONJ, Stand April 2012

  • 10

    MB 2012

    Problemzonen des Parathormons(Forsteo®, Preotact®)

    • Preisdifferenz– (ca Faktor 8 – 10 zu i.v.BP oder Denosumab

    • Nebenwirkungen– Blutdruckanstieg

    – Hypercalcämien

    – Kopfschmerzen

    • Zulassung wegen nicht auszuschließender cancerogener Wirkung auf 18 bzw. 24 Monate eingeschränkt

    AWMF-Leitlinien BP-ONJ, Stand April 2012 MB 2012

    Kosten der heute üblichen Osteoporose-Medikamente

    Preisangaben ohne Gewähr

    Substanz Wirkstoff® EP EP/Jahr Jahrespreis Zulassung

    Alendronat Generikum 82,00 4 328 € Männer, Frauen

    Residronat Actonel® 117,00 4 468 € Männer, Frauen

    Ibandronat Bonviva® oral 58,00 12 696 € Frauen

    Ibandronat Bonviva® i.v. 152,00 4 608 € Frauen

    Zoledronsäure Aclasta® 561,63 1 562 € Männer, Frauen

    Denosumab Prolia® 318,86 2 638 €Frauen, Männer nach Androgendeprivation

    Raloxifen Evista® 127,41 4,3 554 € Frauen

    Strontiumranelat Protelos® 140,00 4,3 608 € Frauen

    Teriparatid 20 µg Forsteo® 14,12 365 5.155 € Männer, Frauen, max 18 Monate

    Parathormon 100 µg Preotact® 18,43 365 6.726 € Männer, Frauen, max 24 Monate

    Pamedronsäure Aredia® dosisabhängig 250 - 1200 €Tumorerkrankungen mit Osteolysen und Hyperkalzämie

    MB 2012

    • Hocheffektive Maßnahmen

    • Teilweise massive Eingriffe in den Knochenstoffwechsel

    • Oft sehr teure Medikation

    • Nur nach weiterer Diagnostik (Basislabor als Minimum) und konsequenter Basistherapie verantwortlich einsetzbar

    Zu guter Letzt...

    MB 2012

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

    www.hormone-nbg.de

    www.hormone-nbg.de